für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. acrichtet an das scheidende, nach Italien ausmarschi- rende vaterländische löbliche k. k. Prinz Hohenlohe- Laugenbnrg Linien- Infanterie -Regiment. ^o lebt wohl denn all' ihr Braven, Denkt an Laiback oft zurück!------- Daß wir ,'ä'wer von Euch uns trennen, Sagt der thränenfeuchte Blick, — Mög' ter Himmel kräftig schützen Euch und stärken in Gefahr, Daß Ihr wieder bald umschließet. Was Euch lieb und theuer war! Flehen wollen wir zum Himmel, Das, Ihr uns erhalten bleibt. Und das, froher Siegesjubel, Euch in unsre Heimath treibt. Lebt nun wohl. Ihr braven Krieger, Wackre Männer, lebet wohl! — Kämpfet muthig für uns Alle. Denn Ihr kämpft für Oest'reicks Wohl! — Gustau Schön stein. Die Liebesgabe des Kindes. Novelle von I. B. S. * (Fortsetzung.) Nachdem Herward noch eine Zeit lang dem Spiele geschaut, verliest er den unheimlichen Ort und eilte wieder -"/Aeie Der Himmel halle sich aufgeklart und d.e vom Regen erfrischte Landschaft lag in Prachtvoller Beleuchtung der Abendsonne. Welch' ein Contrast, diese reine Luft, d.eses Aroma der Blumen- und Pflanzenwelt, dieser Frieden und diese Ruhe der Natur gegen die schwüle fluch- und seufzergeschwängerte Atmosphäre des Spielzimmers!- __ Welch' schreckliche Leidenschaft," — sprach Her- ' warb für'sich , während er in dem blüthenreichen Thale dahin wandelte - ««ein, «immer soll es einem bösen Gen.us ge- . . . zu verlocken. Warnend sur linqen, mich zum Hazal0,p>e>e zu «, .^.< «.,. °„,„ k°b« »"°"' >"" "eich'", «!""'« G' ch.«° ,üg° °°r mir steh..,. w.,ch< ,ch h««e im «-p,.,h^ " Uck.e, u.,° „m G,er ge„ch... ,»a,en, schie« e>„. ,°°hr. magn'.üche. ja .i.« mttrn»!isch>'Gew°,.»,.sjm!b°„, S»!!.e den» >>°« G° d wi,k,!ch e!n° ft,ch° umvl^.stehIicheA,,zl«h>mg§t»ft te„?',N Herward hatte die letztere Frage etwas laut gesprochen. — »Warum nichc?" — antwortete eine Stimme — »betrachten Sie zum Beispiel diese zierlich gearbeitete Damenuhr, die Sie mir gewiß abkaufen werden." Derjenige, der diese Worte sprach , w^r ein Tabuletlkramer, der plötzlich hinter einem blühenden Fliederstrauch hervortrat und dem erschrockenen Herward eine herrlich funkelnde goldene Damenuhr hinhielt. Die Blicke unseres Freundes hafteten einen Moment auf der Uhr, welche so augenblendend blitzte, daß sie ihm bis in's Herz hineinleuchtete. — »Nicht mehr alS fünf Louisd'or," — fuhr der Verkäufer forr, indem er das goldene Deckblatt zurückschlug und eine reizende EmMearbeit !ehen l'esi, »ein Lumpengeld." — »Fünf Louisd'or," — dachte Her ward — »das ist eine Summe, die meine Kräfte bei Wcit^m übersteigt, wiewohl ich mir keine größere Seligkeit denken könnte, als dieses Prachtstück meiner Emilie mitzubringen. War eine so niedlich gearbeitete Uhr nicht lange schon der Wunsch ihres Herzens? Aber fünf Louisd'or? N>>in, Herward, schlag Dir diesen Gedanken aus dem Sinne." — »Fünf Louisd'or," — wiederholte der Tabulett-krämer — »ein Pappenstiel, den Sie mit einem einzigen preußischen Thaler im Pharao wieder gewinnen können." Her ward warf noch einen verlangenden Blick nach der Uhr, dann aber enteilte er mir einem: »Ich danke, mein Freund, ich kaufe nicht!" dem Versucher. I>,deß, je weiter er das Thal entlang schritt, desto verlockender malte ihm seine Phantasie die geschaute Uhr und desto vernehmlicher klangen in seinem Innern die Worte wieder: »Ein Pappenstiel, den Sie mit einem preußischen Thaler im Pharao wieder gewinnen können !" — »Allerdings," — sprach Her ward für sich — .ein preußischer Thaler mehr oder weniger würde mich nicht zu Grunde richten, und die Hoffnung allein, Emilien eine hohe Freude zu bereiten, wäre billig genug erkauft." Eine andere Stimme in ihm rief wieder: »Laß Dich nicht verlocken; es ist ein alles Sprichwort: Hat Dich der Teufel bei einem Haar, so hat er Dich bald ganz und gar. Hast Du nicht gesehen die geisterbleichen Gesichter im Spiel-Hause? Sie haben gewiß auch nur im Kleinen begonnen." — 346 — — „Aber wenn ich zum Beispiel," —fuhr Herward in seinem Selbstgespräche fort — »heute u»d morgen nicht in die Com'ödie und in das Concert ginge, wäre da nichc der Thaler wieder eingebracht, und bin ich nichc Emilien dieses kleine Opfer schuldig?" So kämpfte er lange mit sich. Die Sonne sank prachtvoll hinter die fernen Gebirge, die ganze Abendlandschaft war himmlisch erleuchtet; unter stillem Glockenläucen thaute der duftende Abend hernieder; einsame Sterne traien hervor, im nahen Buchenhaine schlug eine Nachtigall — Herward vernahm von allem dem Nichts, der Gedanke an eine goldene Uhr, und die Begierde, sie zu besitzen, hatten sich seines ganzen Wesens bemächtigt. Er vergegenwärtigte sich im Geiste die seliae Scene, wenn er dieß werchoolle Geschenk Emilien überreichen würde; und all' dieß Glück, das er sich so reizend ausmalte, konnte er in der Wirklichkeit genießen, wenn er einen oder höchstens zwei Thaler daran wagte. Herward war von seiner Promenade nach dem Badeort zurückgekehrt; wieder wandelte er die mit bunten Lampen erhellten Lindenalleen des Curgartens auf und ab, fort» während mit sich jcldst kampfend, ob er das Spiel versuchen solle oder nichi; da lrar plötzlich der Tabuletttramer aus einer dunklen Laube und die goldene Uhr, welche von einem in der Nahe befindlichen Gaskandelaber zauberhaft beleuchtet wurde, Her ward hinhaltend, spracy er wieder: »Fünf Louisd'or, ein Pappenstiel." — »Hinweg, Versucher!" — rief Herward, dem die Gestalt des Tabulettkrämers immer unheimlicher vorkam und eilce nach den belebteren Salons, wo er sich durch ein Glas Punsch auf andere Gedanken zu bringen und die Versuchung zu unterdrücken hoffte. Er genoß ein, zwei, drei Glaser: aber dieser Trank wirkte nichc beruhigend, im Gegentheil verursachte er, daß e.idlich nach langem harten Kampfe die Leidenschaft den Sieg davon crug und Her ward mit den Worten: „Es geschieht ja nur einzig Dir zu Liebe, meine theure Emilie; Dir eine unschuldige Freude zu machen, kann ja gewiß nichts Unrechtes seyn," mit klopfendem Herzen nach dem Spielzimmer schlich. (Fortsetzung folgt.) Sagen aus Tirol. Von Veda Weber. 1. Perka von Trostburg. Im stattlichen Schlosse Trostburg, das ob Kollmann in den Schluchten des Eisakchales auf einem gesonderten Porphyrfelsen steht, lebte einsam und trotzig Fraulein Perka, die letzce Sprosse der alten Herren von Trost bürg, ohne Thränen um ihre Aeltern und Geschwister, welche früher Tod bereits in die Grufc ihrer Vorfahren gebettet hacce. Viele Freier ritten den steilen Berg herauf, um die reiche, schöne Herrin zu gewinnen; aber sie ließ keinen derselben in die Burg und schüttete mit eigener Hand das Spülwasser der Küche auf ihre weißen Trutzfedern und Sanmietiöcke hinunter. Klopfte ein Bettler an's Burgthor, jo sandte sie eine hinkende Magd mit einem Krug Wasser und einer Handvoll Hobelspäne hinaus, und wenn der Arme auf der steinernen Schloßbank am Eisenchor über diesen Hohn bittere Thränen weinte, lachte Perka aus dem Erker und rief in schrillem Ton: »Meine Hunde sind mir lieber, als du!" In der That nährte sie 25 derselben, große fette Windspiele, mit den besten Brocken der Küche, wahrend ihre Schloßleute bei unge-schmalzcner Wassersuppe abgezehrt und bleich durch die finstern Gänge schlichen, Sie war stecs von ihren Hunden umgeben, welche gegen Menschen und Vieh ungestraft ras'cen. Um ihren grausamen Trieben zu schmeicheln, ließ sie von ihnen jede Woche ein zwrijähnaes Schwein im engen Echloßraume vor dem großen Tkurm lanasam todtbeißen und aufzehren, mit dem Erklären, daß sie keine süßere Musik hören könne, als das Geschrei des unglücklichen Opfers mitten im Hundegebell. Einst, am Kirchweihfeste, flog sie halb wahnsinnig mit Semmeln und Fleisch in der Schürze an'S Schloßchor, wo die Hunde so eben ein zerlumptes Bettelweib weggebissen hatten, und fütterte ihre Lieblinge mic sichtbarer Herzensfreude, dann faine sie mic wildem Ungestüm einen Speer, der an der Wand hing, und fuhr mic der bellenden Schaar in den Wald, über Felder und Saaten hinweg, auf einen Hügel über den Abgründen des Grödenerbaches. Mit jeden, Augen» blicke mehrte sich die Wuth der Meute. Perka's Haare flogen im Winde anderthalb Ellen lang, wie zwei blonde Seidensträhne. Alles Maß, alle Besonnenheit entwich. Sie schoß mic ihren Hunden stürmend über den Hügel hinaus und stürzce dreihundert Klatter die Felshöhen hinunter an den Gr'odel.erbach. Dort lag sie zerschmettert an einem spitzen Stein, und die Hlinbe alle todt rings um sie her. Kein Mensch wagte sie zu berühren. Der Herbstregen und der Wimerschnee zerwusch das Aas, und als es wieder Frühling geworden, wuchs fettes, dunkles Gras über den gebleichten Gebeinen, aber die Lämmer wichen scheu vor der Weide zurück. Seit dieser Zeil fährt Perka alle Samstag Abends durch den Wald, Semmel und Fleisch in ihrer Schürze, flüchtig vor den nachsetzenden Hunden, die schäumend an ihren Fersen hangen, und Schweinegrunzen uno Nachceulengefiacter und Bettlerwehklage schallc im wilden Tumult der Nachtfahrt. — Alle Kinder in der ganzen Gegend erschrecken, wenn es heißt: »Perka ist im Walde los!" 3. Die nächtliche Wallfahrt. Der Ritter Ha n n s von Lichtenstein auf dem Schlosse Karnaid bei Botzen saß oerzagc in den Gemachern seiner Burg, denn rings im Lande wüthete die Pest und durch alle Fenster scholl trauriges Sterbegeläuts herein, die Herzen der Schloßbewohner muthlos zu machen. Einst, als er eilf Leichenzüge an einem Taae im benachbarten Dorfe gezahlt hatte, that er mit den Seinigen das Gelübde, wofern er von der Seuche verschont würde, eine feierliche Wallfahrt zu unserer lieben Frau auf Weißenstein zu machen und dort zu Gunsten der armen Kirche ein halbes Pfund Silber zu opfern. Und wie durch, ein Wunder blieben die Leuce des Schlosses von der t'ödtlichen Krankheit unberührt, während rings die Hütten fast verödet standen. Aber Hans dachte — 347 — nicht daran, sein Gelübde zu lösen; vielmehr sammelte er eines Tages seine Leute und sprach mir vergnüglichem La» cheln: »Ich meinte, das halbe Pfund Silber schlagt uns besser an, als den Mönchen auf Meilenstein, und die Schuhsohlen leiden im Tanze weniger, als auf der rauhen Bergfahrt !" Und so wurde ein Gastmahl aus Karnaid gefeiert, wie man noch keines in der Gegend erlebt halle, und das Stampfen der Tänzer wuide so laul in Laubach gehört, das; die Fenster der armen Bauerlein zitterten. Am andern Morgen brach die Pest im Burgfrieden wieder aus und alle Leute im Schlosse wurden davon angesteckt. In weniger als drei Tagen lagen Hanns und die Seinigen todt im grosien Saale, wo die Tischt vom Gastmahle noch gedeckt standen. — In der folgenden Mitternacht flogen eilf Reiter aus teu Schlosilhoreü, weisie Todcengerippe in schwarzen Mänteln auf braunen Fohlen, um die Schuhsohlen zu sparen und spreng-ten im Vollmond empor nach Weißenstein. Wen hin scholl durch die Wälber das Gerassel der klapperdürren Wallfahrter im gestreckten Laufe und die Rosse schnoben Feuerflammen aus ihien Nüstern. Ein Köhler, an welchem der Zug vorüberging, waid vom aufgeregten Windfiuge mit Gewalt ins Farrenkraul yineingeschleuderl, neun Ellen weit vom Plaße, auf den, er gestanden haice. Als sie den letzten Hügel hinan ritten, fing die Todcenglccke von Weißenstein wehmüthig zu lämen an, das große Kirchenthor sprang von selbst auf, und die nächtlichen Reiter fuhren, wie die wilde Fahrt, durch dasselbe il'. die Kirche. Ein furchtbares Geprassel, wie von einer Brunst, füllte die heiligen Raume — dann Tod-tenstille! Am andern Morgen fanden die erschrockenen Mönche ein Hauflem verbrannter Gebeine vor dein Muttergoties-dilde. (Ost und West.) Seyn und Nichtseyn. (Aus der Pannonia.) Frauen sollen seyn wie Schnecken, hübsch bei Hause, und wieder nicht wie Schnecken, sie sollen sich nicht an Alles hängen. Tenoristen sollen seyn wie Billardspieler und ihre Partien gut spielen, und wieder nicht wie Billardspieler, sie ssllen keine Gikser machen. Docioren sollen seyn wie Philosophen: nichi inreressirt, und wieder nichc wie Philosophen, sie sollen vo» einem Sy stem nicht zum andein springen. Liebhaber sollen seyn wie Tan^meister, hübsch m,t An-stand, und wieder nichc wie Tanzmeister, die Alles anführen wollen. Bäcker sollen seyn wie Mathematiker und fein auf Ordnung haken, und'wieder nichc wie Mathematiker, die oft gar keine Producte herausbringen. Freunde sollen seyn wie die Igel, hübsch anhänglich, und wieder nicht wie die Igel, sie sollen von uns nicht saugen wollen Schauspieler sollen seyn wie Locomotive, ,ie »ollen rasche Beweglichkeit baben, u»d wieder nicht wie Locomotioe, die nur in einem Geleise ewig gehen! Kauileure sollen seyn wie die Witterung,arrana,rt fnr olle Iahre^eicen, und wieder nicht wie die Witterung, die dem Wechsel unterworfen ist. Wehle. Epigrammatische Gelsen. Von Gust. Bcbönlttin. Antipathie gegen Bildhauer. ^. Du willst den Bildner nickt zum Mann, — Kannst Du ihn denn nickt leiden? v. Ick lieb' fürwahr die Männer nickt. Die stets Gesichter schneiden. Recension. Ick gähnt' in Deinem Stück, und bitt' es Dir nicht ab: Denn so bewies ich ja, wie sehr ich Achtung gab. Des Leidansagers Bitte. Verschont mick heut' mit Leid-Ansagen: Ein Ziegel hat mein Weib erschlagen. Der Trost. >,Ia! ick bekenne meine Schulden," Rief Doctor Grivp. »und zahle sie; Dock müßt Ihr Glaub'ger Euck gedulden Bis zu der nächsten Epidemie.« Brosamen aus der Vergangenheit. DaS erste Papiergeld. — Als der Graf von Tendilla, von den Mauren in Alhama belagert, einst Mangel an Gold und Silber hatte, um den Sold seinen Truppen zu bezahlen, und die Soldaten sehr murrten, als sie sahen, das; sie keine Mittel hatten, sich ihre Bedürfnisse zu kaufen, da nahm er eine Anzahl kleiner Stückchen Pa-Pier, woi'auf er oeischiedene Summen jchrieb, und die er mit seinem Namen und seiner Handschiitt r>er