„/«iheit, Kildiig ktr Alle" Str IQ» Freitag tv September v»U. Jahrgang Die „Mlirdurger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg: ganzjährig tt fi., hnlbjiihrig J fl., vierteljährig 1 fl. 50 tri für Zustellung nß Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: t;anzjöhrig 3fi., halbjährig 4fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile »vird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 2V?r. berechnet, wozu fiir jedesmalige Einschaltung kr. Jnseraten-Vtempelgebilhr kommen. Die Hußseier ist. obgleich viele Menschen dabei smvohl in Prag als in Hubinttz zusammenkamen und zündende Reden, zuerst von Czecben und nach einem telegraphischen Verbote von ausländischen Slaven gehal-jtn wurden, doch nicht so ausgefallen, wie man erivartete. denn Prager Venchte lauten einstimmig in dem Urtheile, daß die Hnß Feier sehr matt verlausen und die Demonstration, welche damit von czechischer Seite beabfichtigt worden, verunglückt sei. Die Altczechen sollen ihre Abwesenheit vom Feste mit dem Hinweis entschuldigt haben. eS sn im Hinblick aus die bevorstehenden Rachwahlen nützlich, eine Provokation der klerikalen Partei zu vermeiden. Der „Osten" ficht am fernen Horizonte daS drohende Gespenst eineS Anschlusses der Sloveuen an Ungarn aussteigen und laßt fich von einer in diesem Sinne zwischen ..ungarischen und slovenischen Politikern" stattgehabten Unterredung belichten. Der Ungarische Lloyd antwortet: „Der „Osten" kann ruhig sein. Die Partie tvird aus zwei Gründen nicht zu Stande kommen. Erstens wollen die Ungarn kein fremdes Land annektiren. und zweitens haben, waS doch auch einigermaßen in Betracht kommt, unsere slovenischen Bettern kein Land zu verschenken." In Preußen regt eS sich nach Innen und nach Außen. Die Klosterfrage wird, ivie es scheint, im preußischen Abgeordnetenhause noch srüher zur Sprache kommen, als im österreilhischen. Wenigstens meldet die BreSlauer Zeitung: Die Aufhebung der Klöster in Preußen wird in dem im nächsten Monat zusammentretenden Abgeordnetenhause Gegen-stand einer der ersten Debatten sein, und eS dürften dabei viele inler-rssante Aufschlüffe gegeben werden. Material dazu wird bereits von hervorragenden Depnlirten gesammelt. Auch die Verhältnisse in Frankreich läßt man nicht aus dem Auge. Die neuen ungünstigen Nachrichten über daS Befinden Napoleons haben nicht verfehlt, aus die hiefigen RegierungSkreise den tiefsten Ein-druck zu machen. ES werden alle Eventualitäten, die eine etwaige Katastrophe in Paris nach sich ziehen könnte, der sorgsamsten Prüsuug uu-terzogen. Alle Borgänge in Frankreich werden aus daS eingehendste ver- folgt. und die genauesten Berichte über dir Bolksstimmung von der Te-sandtschast in Paris abgefordert. Das Publikum selbst theilt die Span-nung der Regierung. Uttd es ist die Nachricht im Umlaufe, daß in aller Stille und mit möglichster G.heimhaltung militärische Vorkehrungen von weitgehender Bedeutung vorbereitet werden, um sich durch kein Er-eign.ß in Frankreich ilberraschen zu lasse«. In Bukarest soll am 22. d. M. eine BolfSversammlung einbe-rufen »Verden, nm den Fürsten Karl zum König von Rumänien aus* zurufen. ____ Der A. BerfaffuugStag i« Nvthwein bei Marbnrg. (Schluh.) Bor der Besprechung des 4. Fragepunktes lvegen Aushebung deS Konkordates bringt Brandstetter die Verdienste Kaiser Josef II. im kirchliche Reform in Erinnerung und Baron H a mme rP u r g st al l spricht sodann in oftmals von stürmischem Beifall unterbrochener Rede über die Schädlichkeit des Konkordates sür Volk und Regierung und selbst Religion ; die Politik auf den Kanzeln, die Unduldsamkeit gegen Andersgläubige seien Früchte desselben. Die Klöster waren einst für Wisienschaft und Hmnanität wichtige Pflanzstättcn, aber jetzt sind sie nicht mehr nothwendig. Schon Kaiser Josef II.'habe das eingesehen und deshalb die beschaulichen Klöster ausgehoben. Mit Beten allein dient man dem Schöpser nicht, sondern man bete und arbeite. Deshalb soll ma» diese Art von Klöstern ausheilen. Er schließt mit einem Hoch aus Kaiser Joses II. und Kaiser Franz Josef. Journalist Wiesthaler, der nach ihn; die Tribüne bestei^lt. geht «och weiter, er verlangt Aufliebung aller Klöster: die Krankenpstege sei Sache i'er Gemeinden und des Landes, in Klöstern, ivelche sich der Kran» kenpflege widmen, se. oft durch BckelirungSversuche und Erbschleichereien daS Gute der Sache verschlimmert. Schulen, die von Orden gehalten »ver« den, sind immer konsesiionel. die Wissenschaft dulde das nicht. Mit dieser Klausel, daß Klöster, die der Krankenpflege und Schule sich widmen, blei- Eine platonische Liebe. KrMnng von Anguft Schräder. (9. Fortsetzung.) Plötzlich fühlte ich meine Hand ergriffen ich ertvachte. Da stand An tonie vor mir. in ihren weißen Nachtmantel gehüllt. DaS lange Haar hing aufgelöst über ihre Schultern herab. Ihr todtbleicheS Gesicht lvard von dem jungen Morgenroth beschienen. daS durch die Fenster drang. — Antonie! Sie sank auf die Knie nieder. — Ich wollte Dich sehen! flüsterte sie. Hier muß ich Dich treffen? Du hast die Nacht meinetwegen schlaflos verbracht. — Geh in Dein Bett zurück.I Du bist krank! — In Deinen Armen will ich sterben. Theodor; ich sühle. daß mein Ende nahe ist. Sie küßte meine Hand in einer rührenden HerzenSergießung. Ihr ganzer Körper zitterte, aber sie erhielt sich ausrecht. Ich umschlang sie und trug sie an ihr Bett. Jetzt bedurfte ich meines MutheS. meiner Fassung. — Du warst auf die Trennung vorbereitet, als du Dich mit mir verbandest, flüsterte sie. Ich erinnere Dich an die Borsätze. die wir Beide gefaßt. Wir haben ein kurzes, aber ein schönes Glück genossen! — Bist Du auch ganz glücklich gewesen? fragte ich. — Ganz, ganz, dcnn^u hast mich wahr geliebt, ich weiß es. Ich bedurfte dieser wahren Liebe, um in der Erlvartung des sichern Todes nicht elend zu sein. Habe Dank. Theodor, für Deine Aufopferung. Schenkte mir Gott das Leben, ich würde eS Dir. nur Dir weihen! Vielleicht sehe ich die Sonne dieses Tages nicht untergehen — meine Stunden sind gezählt. So nimm denn daS Vermächtniß Deiner Frau. Ich gebe es Dir hellte, ln den letzten Augenblicken, damit Deine Erinnerung an mich dltrch nichts getrübt werde. Ehe ich Dich sah, Theodor, war in mir eine Nei-kuug zu Konstantin erwacht, zu dem Sohne meines Vormundes. Aber diese Neigung erlosch, alS ich bemerkte, daß er seine Liebe von dem trän en Mädchen aus meine Freundin Bertha übertrug, die Du kennst. Man sagte damals, daß ich schön gewesen sei. und ich war eitel genug. eS zu zlauben, ja, ich war stolz aus meine Schiinheit. Da trat die Krankheit etn und meine Jugendfrische welkte. Eonftantin zog sich zurück, und ich mußte selbst von meinem Bormunde hören daß ein krankes Mädchen einen Mann nicht glücklich machen kiinne. Man schätzte mich also nur meiner körperlichen Schönljeit wegen. Geist und Gemüth hatten kein Ge-wicht. Und »vie hätte ich leiden müssen, wenn meine Liebe zu Constanliu nicht eine flüchtige gewesen wäre. Ich zog mich zurilck. die Welt hassend, auf die Liebe verzichtend, denn ich glaubte nicht mehr an wahre Liebe. In dem Bade lernte^ ich Dich kennen und lieben. — Du heiltest mich von dem Haffe und söhntest mich mit mir selbst »vieder aus. Ich reichte Dir meine Hand. Theodor, um nicht einsam zu leben und zu sterben; aber auch, um einen kleinen Triumph zu seiern über tneine Feiitde. Ich besaß einen Mann, der meine Seele und nicht meinen Körper liebte. Da naliete sich mir Constantin wieder — er beklagte seine Schtvachheit. dem Bater Gehör gegeben zu hnben und gestand, um mich zu versöhnen, daß seine Liebe nie erloschen gewesen sei. Vielleicht hal>e ich ein Unrecht be» gangen, daß ich ihn aichörte — aber ich iiabe ihm gestern gesagt, wie glücklich ich mich in Deinem Besitze sühle. Ich bin Dir treu gelvesen, Theodor, das schtvöre ich zu Gott, dem ich bald Rechenschaft von meinen Gedanken und Handlungen ablegen tverde — zürne mir. zürne Eon-stantin nicht und gestatte ihm. daß er an meinem Grabe weine. DieS sind die Angelegenheiten meines Herzens — die irdischen habe ich durch ein Testament geordnet. Sie schlvieg. In diesem Augenblicke gieng eine Veränderung mit ihr vor. die mich erschreckte. Ich ries die Kammerfrau. Madame Koslvig stieß einen Schrei auS, als sie Äntonieit erblickte, die leblos in den Kissen lag. — O, sie hat viel gelitten! rief die Krau. Sie hat mit den Leiden des Körpers und der Seele gekämpft. Antonie erholte sich wieder und verlangte einen Priester. Man schickte danach. Meine Seelenversüssnng vermag ich nicht zu beschreiben. Mir ivar, als ob ich den Tod der geliebten Gattin nicht überleben ivürde. Ich dachte in diesem Augenblicke nur an deü graßlichen Verlust. Die den sollen, lasse man nur Cchlupflvinktl offen. Der Obmann Brand-stetter erklärt sodann den Zusammenhang !^tS Antrages des Komites und Witsthnlers und c» wird sodann mit stilrmischem Beifalle die Auf-debunfl des Konkordates und aller Klöster als Meinung der BersamM' long hingestellt. Ueber den 5. Punkt: durch welche Mittel können die Bestrebungen der VcrsaffungStreuen gefördert werden, spricht Dr. Hiebler aus Graz; er betont die Nothwendigkcit der Gründung politischer Bereine und reger Thätigkeit in denselben, frrner die Nothwendi^eit der Gründung eines slovenischen freisinnigen Blattes, das dem Volke die Intentionen der liberalen Partei klar macht. Wir muffen eben noch mehr und mehr Boden gewinnen, aber nicht auf Koslen der Freiheit, daher Versöhnung mit den Rationalen. Dr. Jug aus St. Leonhard spricht slovenisch über denselben Gegenstand nnv meinte die Regierung möge eine solche Leitung unterstützen, »velche aber nicht bloß politisch, sondern auch landwirthschast-lich sein müfle. Diese Ansichten werden bei der Abstimmung angenommen. Endlich spricht der Obmann Brand stetter über den sechsten Punkt, macht auf Unbilligkeit und ungleiche Vertheilung der Mauthen aufmerksam und bringt sodann znr Abstimmung, daß die Versammlung für Aufhebung der Manttiprivilegien sei. daß die Kosten für Straßen» erhaltung im Prozentjap als Umlagen einbcbracht werden. Abgeordneter Seidl spricht sodann aus. daß er als Mitglied des Landtagrs den Wünschen der heute von der Versammlung ausgesprochenen 3vecn fol-gen werde. Hierauf schließt der Obmann die Versammlung, welche ohne der geringsten Störung verl^'usen war. Bon Landtagsabgeordnkten waren anwesend, die Herren: Pfeifer von Spitzenbach. Baron Hammer Purgst all von Hainfeld. Oberanzmaier und Pros. Oskar Schmidt von Graz. Pauer von Gutenhaag. Brand stetter und Seidl. Alles strömte nun auf den Festplatz, wo schon von Stadt und Land vikle Leute sich eingefunden hatten, so daß hier die Menschenmenge fast zehntausend erreicht haben dürfte. In liarmlofester Gemüthlichkeit wurden hier die folgenden Stunden verlebt ; Musik. Vorträge der Süd-bahnliedertasel. Feuerwerk, das besonders gelungen ein Verdienst des Herrn Halleger ist, Beleuchtung von St. Wolfgang, des wind. Kalvarien. brrges und anderen Höhenpunkten und verschiedene andere Vergnügungen hielten die Theilnehmer bis zur Mltternachtszeit beisammen, welche einer größeren freudigen Aufregung Platz machte, als das Telegramm aus Pöltschach das Fiasko drr Beseda in M. Neustift verkündetet auch von Rann war noch in der Nacht ein BegrüßungS« und ZustiM' mungs-Telegramm angelangt. So wird dieser dritte VersaffungSiag. der zahlreichst besuchte, lange im Andenken der Theilnchmer bleiben und den Nationalen die Ueberzeu« gung verschaffen, daß ihnen der Boden immer mehr und mehr unter den Füßen schwindet und wtihre Versöhnung der beiden Brüdernationen vor« Händen sei. _ A«» de« Tannthal». lli^ Wir kennen schließlich auch eine historische Betrachtung — nicht: ob die Urbewohner deutsch oder windisch sprechen ? waS schon zu großen Kontroversen — ja zu persönlichen Feindschaften führte, auch nicht; ob die Römerstraße da^oder dort ging? was halsbrechetische — wenig- Welt war ohne Antonien öde sür mich. Ich warf mich über das theure Wesen und küßte seine kalte, bleiche Stirn. Der Priester kam. Es war ' mir unmöglich, der heiligen Handlung beizuwolinen. Fast besinnungslos durcheilte ich den Garten. Hier traf ich Conftanlin, der an einem Baume lehnte; er fuhr auf, als er mich erblickte. — Wie steht es mit Antonien? fragte er in einem dumpfen Tone. Ich starrte den Mann an. Nur so konnte Jemand sragen. der dcn Verlust eines geliebten Wesens ahnte. — Der Priester bereitet sie zum Tode vor! gab ich zur Antwort. Konstantin bebte sichtlich zusammen. War daS nicht der Mann. dem ich gestatten sollte, mit mir an dem Grabe meiner Frau zu weinen? Eine surchtbare Bitterkeit mischte sich in meinen Schmerz. —- Mein Herr, sagte ich bebend, schonen Sie wenigstens meine Ehre! Ich habe sie nie verletzt! — Aber Sie werden sie verletzen, wenn Sie sich nicht entfernen. — Haben Sie Mitleid mit meinem Schmerzet bat Eonstantin. Ich habe Antonien geliebt, ehe sie wüßt«, das; Sie lebten. — Und Antonie, mein Herr? — Sie ward das Opfer eines traurigen Verl)ängnisseö. Gestatten Sie mir daß ich sie noch einmal sehe. Ich deutete aus das Haus, dann taumelte ich sort. einem Wäldchen zu. in dessen Dickicht ich mich verbarg. Wie lange ich in einem betau-bungsähnlichen Zustande verbracht, weiß ich nicht. Als ich erwachte, stand meine Mutter vor mir. Ich glaubte, ihren Geist zu sehen. — Mein Sohn, mein armer Sohn! rief sie aus. Der Augenblick ist da, den ich stets gesürchtct liabe. Sei ein Mann, sei ein Mann. Du hast ja gewußt, daß es so kommen mußte. — Nein, Mutter, ich hc,be es nicht gewußt. Ich habe das schreckliche Opfer vergebens gebracht, denn meine Erinnerung an das kurze Glück wird nicht ungetrübt bleiben. Der Tod mal)ut zur Sül)ne! — Ist sie todt? — Sie starb, während der Priester den Segen sprach. Ich kam zeitig genug, um den lejjten Blick der armen beklagenSwerthen Frau zu empfangen. stcns ermüdende Nachforschungen veranlaßte. oder dgl.. was Alles zu forschen mir nie recht praktisch — ja unfruchtbar schien! aber gelehrt und gelernt werden muß. wie seiner Zeit die Zahl der Todten. Berwun-detkn und Gefangenen in jeder Schlacht (waS ein Professor von uns gar nach Einheiten forderte — Gott habt ihn selig!) sondern betreff der Kulturgeschichten dieses so schönen Thales. Es wäre eine lohnende Aufgabe, sich solcher Arbeit zu unterziehen, wobei allerdings auch Thatsachen und die Romantik mancher Burg eine Rolle spielen würden — die Hauptsache aber bliebe, zu zeigen, daß n i ch t d i e G ewalt der mächtigen Eillier und der große Besitz di,s Eldorado schuf, denn je mächtiger und reicher ein solcher Burgherr lv.>r (oder Herrscher ist l), um so minder konnte wohl die Sorge um das Ein-zelne wohl sein — auch nicht die erste Theilnng (tvodnrch viele Herren entstanden, wie in Deutschland durch den Wiener Kongreß) schuf solches; allerdings wurden viele Schlöffer und Kirchen erbaut, auch die Menschheit blieb noch immer zweiklaffig und die Herren glaubten sich nur zum Herrschen gebore«. Nur die durch die Aufhebung der Leibeigenschaft vorbereitete Freiheit und dadurch mög-liche allgemeine Bildung veranlaßt?, daß auch der „Unterthan" selbst denken lernen und handeln durfte. Unbesorgt ob Türken-Einsällen oder nach Willkür von einem Herrn oder dessen Vogte davongejagt zu werden, oder sein Weil, oder Kind sortt^esührt zu sehen ü. dg!., bebaut der Landmann nun sein Feld, schickt den Sohn in die Schule, oder geht derjelbe in die Fremde und lrrnt wieder und selbst, was er tvill! Straßen durchziehen die Thäler. Schifft- liejahren die Sann und weder Wegelagerer aus hoher Sphäre, noch au<^ dunkler Herkunft stören mehr den Verkehr, wie ehedem; der Erzeuger verkauft seiue Waare. wie unc» wem und wohin er will, was vorhin nicht der Fall war. Wer nun von einem Höhenpunkte, ivie die vielen Kirchleins nud Schlösser sie eben hier besonders auszeichnen das fruchtbare Thal voll Leben und Bewegung betrachtet und dabei sich vorftellt. wie es nur n.'ch und nach erst diese Gestalt erhalten muß den „Fortschritt" segnen, welcher nun aber auch allgemeine Bildung. Anstlärnng und Wissenschast (gleich, viel in welcher Sprache), wenigstens Gelegenheit, sich's zu erwerben, an bahnen soll. Der Fluch d.s ZeulralisativnSsystems ist glücklicher Weise noch nicht heimisch geworden — möge er ferner auch noch abgewendet bleiben! Theilnng der Arbeit ist in ilirer Sphäre das, waS Thtiluag der Gewalt in der Anderen, und „das Hul'n itn Topfe" Heinrichs hat heut-zutage doch eine ganz audere Bedeutung, alier Einigen will dieselbe b.-kanntlich durchaus nicht ei »geht n. Sie sollen nur Geschichte stndiren (nicht die Zahlen der Verwundeten u. dgl) und werden seheu, wie es unaufhaltsam fortgeht, wodurch aus den Forsten, wo Bären und lSber hausten und das Wild den Anbau des ..Bauern" zertreten durfte, lachende Fluren entstanden, wie sich Freie ansiedelten und Ortschasten grün-deten (ohne Gezanke, in welcher Sprache sie sich verständigen), wie aber auch der, welcher ein größeres Haus besitzt, mehr und ersprieslicher wirken kann — und werden einsehen, daß zur Entwicklung der Geist ebenso und nur der Freiheit bedarf, als der Körper. I. 0. Ii. Lermischte Nachrichten (Der erste österreichisch.ungarische Feuerwehrtag in Klagenfurt) hat zahlreiche Feuerwehrmänner daselbst versammelt. Am 4. d. M. Nachmittags 2 Uhr hielten dieselben vom Bahnhose auS unter Pöllerkrachen und Kanonendonner einen festlichen Einzug in die Stadt. Die Bereine aus Deutschland haben zivar keine Vertreter gesen — Antonie todt? Mein Gott, mein Gott! Eine wunderbare Fügung brachte mir in diesem Augenblicke die Unterredung mit Eonstantin in das Gedächtniß zurück; mein wirrer Geist gieng noch weiter ich gedachte seiner heimlichen Besuche in meinem Hause und der Aeußerungen des alten Grafen über Antonien. Sollte ich ihren Tod beklagen, oder sollte ich ihn unter diesen Umständen siir et-. Glück lialten? Sie war meine Frau gelvtsen und hatte einen Ander« geliebt! Keine andere Macht als die des Todes hätte dieses Berhältnip lösen können. Der Mensch bleibt Egoist selbst in seinem Schmerze. Ich suchte nach einem Vorwande, um mich zu beruhigen, und ich fand ihn in dem Gedanken, daß Antonie mich nicht allein geliebt, daß mich ihr Stolz zu ihrem Gatten gemacht hatte. Meine Eigenliebe begann den Kamps mit drm Schmelze. Der schreckliche Tag war vergangen. Bon meiner Mutter, die si.i» bereits zur Ruhe begeben, hatte ich erfahren, daß Antonie sie hierher be rufen, um mir eine Trösterin zu sein. Ach ja, ich bedurfte des Trostes der Mutterliebe, denn diese Liebe allein ist bei den Frauen heilig und rein! Da Antonie mich getäuscht hatte, getäuscht im Angesicht des Grabes, glaubte ich an eine auftichtige. reine, wahre Liebe nicht mehr. Dieser Glaube linderte meinen Schmerz und panzerte mich mit Verachtung und Haß. Ich sand ein Wohlgefallen daran, die Schuldige noch schuldiger mir zu denken als sie >var. Um meinen Groll zu erregen — denn dieser war mir lieber als der Schmerz — gieng ich nach dem Pavillon, in welchem die Unterredung mit Eonstantin stattgefunden haben mußte. Durch eine Tapetentljür gelangte ich in den freundlichen Raum, der l)ell vom Mondlichte beschienen ward. Hier also hatte sie getveilt, hier hatte sie den ersten Geliebten gesprochen. Der kleine Saal war. wie man ilin Tag^ zuvor verlassen hatte. Die Unordnung, die darin herrschte, haite nichts Trauriges. Der elegante Raum bot eine sriedliche Ansicht; noch gestern hatte die Herrin darin geweilt. Blumen und Stickereien lagen noch auf dem Arbeitstische: über einen Sessel lag ein iveißeS Kleid ausgebreitet. Der Flügel stand offen; auf dem Pulte lagen Noten. Antonie hatte ja gestern noch gespielt, lvie mir ihre Gesellschafterin gesagt — man liätte det. weil e» doch nur die Gründung eineS östtrreichisch.ungarischen Feuer.jsmd gestern zur Inspektion der konzentrirten Truppen angelangt und haben wehrverbandtS gilt, dafür erschienen auS Oesterreich Ungarn 50 Orte, heute einem Manöver beigewohnt. vertreten, wo Feuerwehren b,stehen, und die Gesammtzahl der Feuerwehr, gaste aus allen Kronlandcrn dürste wohl nahezu 1000 betragen. Darunter befinden sich bei 50 Feuerwehrmännner auS Ungarn und Kroatien und find sämmtliche Feuerwel)ren TranSlcithanienS vertreten. Die Stadt, welche nus Gemeindetosten dekorirt wurde, liefand sich im vollsten Festes« schmucke und gatinek. Teppiche und Blumen waren in der That ver-schwenderisch angebracht. Zwei Triumphbögen waren lius der Vahnhos-straße errichtet, und wahrend die Militaruiusiktapelle an der SpiKe deS Zuges lustige Weisen ausspielte und vom Publikum donnernde „Gut Heils" losgelassen wurden, ging es langsam vorwärts; es war ein langer Zug. und die schmucken Feuerwehrmänner in Uniformen, worunter na-mentlich die ungarischen stch prachtvoll ausnahmen, grüßten jubelnd die laute Menge. Auch die Turner und unser Männergesangverein hatlen an dem Zuge theilgenommen und als selber durch die Straßen der Stadt zog. da regnete es Blumen aus allen Fenstern. Bor dem Rathhallse wurde Halt gemacht und die Quartieranwcisungen vertheilt. Es war keine Kleinigkeit, so viele Freiquartiere aufzutreiben. Der Feuerwehr tag beschloß, sich alle 2 Jahr zu versammeln. (DerPi^ozeh gegen die Krakauer Oberin.) Den neuesten Berichten zufolge dürfte die für Mitte September in Aussicht genommene Schlußverhandlung gegen die Obe'in deS Krakauer Karmeliter-Klosters Fräulein Wenczyk nicht vor Mitte November stattfinden, da das Krakauer Landesgericht beschlossen hat. den in diese Angelegenheit verwickelten General des Karmeliter-Ordens verhören zu lassen. Die Akten des Prozesses sind nach Rom, dem Siße deS Ordens Generals, alige-schickt worden. Nun fragt es sich, ob die dortigen Gerichte den Wünschen des Krakauer Lande^gerichtes nachkomme» wollen, und ob der ^ryens General die Ang4i Viertel „ ^ „ t. Da» unterzeichnete, mit dem Verkalif betraute GroßhandlungShau» wird /pr Stück 30—40 kr.), wie auch in kurzer Zeit zur Herstellung neuer-Mgeneigte Austrijge. gegen Einsenduug de» Betrage» in Banknoten, uuverzüglich Oefen emvkeblt sich ein tnchtiaer Hafner. (574W ausfiihren und Berloosung»plSne grati» beifügen, ebenso amtliche Ziehung»listen I. . MS l. e t. ,a- M nach jede»maliger Ziehung den Loo».Änhabern prompt üliermitteln. Wir ver. Wohnt: Pfarrhofgaste )ir. 19li. im Hause des Herrn senden die Gewinne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Theil- Empstehlt zugleich alle Gattungen Töpserwaaren zur geneigten Abnayme.I^ „tl)mer uusere Verbindungen in allen Städten Oesterreichs au»zahlen lassen: W man genießt somit durch den direkten Bezug alle Bortheile. de» __ Eck der Post- und Herrengaffe Rr. 112. Empfiehlt: Großes Lager von fertigen Herrenkleidern, ettglisck, franzöfisch und echt Brünner Kock- und Hosenstoffe, Eilets in Sammt, Plüsch, Seide und Wolle, lravats, Echarps, Lachenets, Kragen, Manchette«, ptaids, Ueise-Vecken, Negenschirmen, Hosentriigeru ze. zc Ein Acker in der Thesen, sest an der Eisenbahn, ist zu verkaustN', tiuch sind zwei Keller aus 40 Startin von Mitte Novembn all zu vergeben. Näheres Pfarrhos-gaffe Nr. 192 im ersten Stock. (568 g. 12873. MZcZU.Izc'd. (^^3 Nachdem bri der mit dirsgerichtlicbemBefcheide vom 18. Juli 1869 Zahl 10343 in causa Josef Fay durch Dr. Kotzmuth gegen Eisel pto 1300 fl. auf den 21. August 1869 angcoidneten zweiten Zekutiv. Feil-bietung der Realität Nr. 108 alt. 146 neu aä Magistrat Marburg kein Kauflustiger erschienen ist, wird am 18. Eeptember d.J. zur drittcn exekutiv. Feilbietung und zivar am Orte der Realität geschritten lverden. K. t. Bezirksgericht Marburg. 22. August 1869. Million Mark Z»» Test»- »>> Zvirhnd-AMkffmi Am M. vkt»b»r d Z. beginmii die Zithiinge» der Großen lS70 HmbUger Geld - Berloosuug. In diesem Unternehmen, welches vom Staate garantirt, kommen nur Gewinne zur Ausloosung, darunter solche von eventuell Marklj «50000, 100000, 50000, 40000, 25000, 2 k 20000, 3 k 15000, 3 12000, 11000, 4 k «000, 5 k 6000, 11 ^ 5000, 4000, 29 k 3000, 131 il 2000, 1500, 156 ü 1000, 206 ^ 500, 300, 272 ^ 200, 11800 ^110. 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IVM.Arüh. « U. bü M. Abend». Abfahrt 2 Uhr 40 Min. Nachmittag. Abfal)rt K „ 31 „ „ 7 „ 7 „ „ Gemischte AUge. Bon Miirzznschlag Bon Adelsberg nach Adelsberg: nach Mkrzzuschlag: Ankunft 1 Uhr 6 Min. Rachmittag. Ankunft 12 Uhr'Sl) Min. Aachmitiag. Abfahrt 1 Uhr 20 Min. Nachmittag. Abfahrt 12 Uhr 40 Min. Rachmittag. .^tSrnttter-AÜge. Personen. ' Gemischte. «ach Villach Abfahrt 8 N. 45» M. Srlih. Nach Billach Abfahrt 2 U. 50 M. Rachm. Bon Villach Ankunft 0 U. »2 M. Abends. Bon Billach Ankunft 11U. 56 M. Borm' «erantwortliche Redattion. Ä)ruck und Verlag von Sduard Janfchitz in Marburg