LmbachcrIeitunK. .5.« K«« Freitag am «. Juni «8»4 Die „Laibacher Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Som,- und Feieltage. täglich, und kostet sammt den Beilagen i», Comptoir ganzjährig 1l fi.. halbjährig 5 ft. 30 fr., mit Kreuzband im ^omptoiv ganzjährig 12 ss.. halbjährig U ss. Für die Zustellung iu'H Haus sind halbjährig 3U lr. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzjährig, unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15, fi.. halbjährig 7 ,1. 3<» fr. — InserationSgebühr für eine Spaltenzeile l'dsr den Nauni derselben, für ein-nlalig/Einschaltung 3 kr., für zweimalige 4 lr., sür dreimalige 5, fr. C. M. Inserate bis 12 Zeilen kosten t ft. für 3 Mal, 50 kr. für Ä Mal und 40 kr. für 1 Mal einzuschalten. Zn dich'» <^>'l'i!l!len ist nach den, „v^visorischni Gesetze vlnn li. '.icul'eml'er l8',l) si,r Inseratil'n^stäinpel" «»ch 1l) kr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlicher Cheil. Dp cr Minister für Kultus und Unterricht hat den Adjunkten für das Manufat'turzeichnen an der Ge-werbezcichnuugsschlüe des k. k. polytechnischen Institutes in Wien, Joseph Tichy, zum wirklichen Lehrer dieses Zeichnungfaches an der genannten Lehranstalt ernannt. Dic in dem amtlichen Theile der „Wiener Ztg." vom 28. Mai d. I. für den W. I. M. angekündigie Verbrennung von 20.000.90o Gulden in Reiche schatzscheinen hat an dem bezeichneten Tage unter Aup sicht der dazu bestellten Kommission und im Beisein eines Mitgliedes der Vankdirektion in dem Vcrbrcnu-hause am Glacis stattgefunden. Wien, am 23. Mai 18!!4. Vom k. k. Finanzministerium. Erlaß des Ministeriums des Innern vom 26. Mai 18Ü4., wirksam für alle Kronländer, mit Ansnabme der Militär-Gränze, die Verhütung dcö Ansbrnchcö der Wuth bei Thieren nnd der Wasserscheu dei Menschen betreffend. Ungeachtet der vielen und wiederholt bekannt gemachten Verordnungen, welche theils an die Orts-obrigkeiteu, theils an die Aerzte nud öaien ergangen sind, um der lebensgefährlichen Krankheit vorzubeugen, die alls dem Visse wüthender Hunde nnd der ihnen verwandten Thiere entsteht, kommen noch immer und nicht selten Fälle vor, in welchen Menschen an jener Krankheit alls jammervolle Art zu Grunde gehen. Das Ministerinn! des Innern findet daher die in der Beilage enthaltene Vclebrnng über die als nothwendig erkannten Vorsichtsmaßregeln und Mittel, um das gedachte Uebel hintanznhalten, zur allgemeinen und geuauen Darnachachtung hinaus zu geben. Freiherr v. Va ch m. !.'. Velehrung über die nothwendigen Vorsichtsmaßregeln und Mittel, um den Ansbruch der Wuth bei Thieren nnd der Wasserscheu bei Menschen zn verhüten. H. 1! Die Krankheit, welche in Folge des Bis-ses eines wüthenden Thieres entsteht, nennt man bei Thieren die Wuth (Wntbkrankheit, Tollwnth), bei den Hunden die Huudswuth, bei den Menschen dic Was' serscheu. Nicht nur der Viß solcher Thiere, selbst der unblutige, sondern auch das Belecken geritzter ober sonst wnndcr oder nur sehr dünner Hantstellen, z. V. der Lippen, durch dieselben, ferner die innige Bcrührnng solcher Stellen durch den Geifer oder das Blut derselben kann die gedachte Krankheit hervorrufen. Dagegen ist kein Fall bekannt oder erwiesen, daß durch den Biß eines mit der Wasserscheu behafteten Menschen, oder durch die Bcsndclnng mit dessen Speichel und Geifer, oder durch sonstige unmittelbare Berührung cm anderer Mcnsch dic Wasserscheu bekommen hätte. Diese Krankheit kommt gewöbnlich nach 3, 7, 9 bis 40 Tagen, znwcilcn früher, manchmal auch später zum Ausbruchc und tövct in der Regel in l, 2 bis 3 Tagen, oft unter den qualvollsten Zufällen. ^. 2. Die als Abwehr gegen diese gefährliche Krankheit dienenden Vorsichten beziehen sich ans folgende 3 Pnnkte: 1. dem Ausbrnch der Wnth bei Hnnden und anderen Thieren vorzubeugen. 2. In dem Falle, als sie dennoch ausbricht, alle weitere Beschädigung der Menschen und Tbierc zn vcrbüten. 3. Die gebissenen Menschen dnrch die zweckmäßigste Behandlnngsart vor den, Ausbruchc der Wasserscheu zn bewahren und im Falle des Ausbruches ihnen die möglichste Hilfe zu leisten, die gebissenen Tbiere aber unschädlich zu machen. Um diesen dreifachen Zweck zn erreichen, wird die Gcgenwärtighaltnng der nachstehenden Belehrung, so wie die genancstc Beobachtung der mitfolgendcn Verhaltnngsmaßregcln erfordert. H. 3. Alis der Erfabrnng ist es bekannt, daß die Wnth nnter den einheimischen HanMieren mir, bei den Hunden, sehr selten bei den Katzen, nnd un-ter den wilden Thieren mir bei den Füchsen und Wölfen ursprünglich zu entstehen pftcgt, insgemein bei großer Hipc oder sehr großer Kälte, wenn ihnen dic nöthige Nahrung fehlt, oder sie nicht genng zu trinken haben ' ferner bei unbefriedigter Geschlechtslust oder gestörter Befriedigung derselben; dann wenn sie stark nnd anhaltend gereizt werden, wenn sie, besonders bei heißer Witterung, viel faules Fleisch. Häute oder Blut zu fressen bekommen, oder mit stinkendem, fau< lem, von Insekten verunreinigtem Wasser ihren Durst jähe löschen. Zuweilen kommt diese Krankheit anch ohne bekannte Ursache seuchenartig unter Hnnden, Füchsen und Wölfen vor. Es ist zn bemerken, daß das sogenannte Nnrmnehmen, das Brennen mit dem Hubertusschlüs-sei, der Stangenschwefel in das zum Getränke dienende Wasser gelegt u. dgl., den Ansbruch der Wutb leinswegs verhüten. H. 4. Am öftesten werden die Hnnde von der Wnth befallen, nnd da sie oon allen Hansthicren am häufigsteu unter den Menschen sich aufhalten und oft mit ihuen vertraulich unigegangen wird, so ist anch von ihnen die meiste Gefahr zu besorgen. §. 5i. Das erste Augenmerk ist daher auf die Vcrmindernng der Anzahl „ichtbenöthigter Hunde zu richten, denn ie weniger Hunde im Lande sind, desto seltener wird, selbstverständlich, jene gefährliche Krank-beit ursprünglich entstehen und mitgetheilt werden können. In dieser Mziehung wird bier die Befolgung der in jedem Kronlande über das Halten von Hnnden uiw über die Vertilguug ^n lMren losen und überflüssigen Hunden bestehenden polizeilichen Vorschriften strengstens eingeschärft. H. «. Jeder Eigenthümer eines Hundes oder eines andern Hansthicres ist in, allgemeinen Interesse verpflichtet, die thunlichste Vorsicht wegen des etwaigen Ansbruches dtt Wuth zu pflegen. Die Mittel, das Tollwerden der Hnnde hintanzuhalten, sind folgende, und sie sind, weil die Hunde zn jeder Jahreszeit wüthend werden können, nie außer Acht zu lassen: 1. Die Hunde müssen genng ;» fressen und zn trinken haben. 2. Sie dürfen, besonders im Sommer, nicht faules, ober stinkendes Blnt, Fleisch, Fett oder derlei Nahrung bekommen. 3. Das Brot, mit welchem sie gefüttert werden, darf nicht unausgebacken oder noch warm oder schimmelich sein. Scbr znträglich ist ihnen gesalzenes Brot. 4. Eine naturwidrige Nahrung, besonders Gewürze in derselben, nnd der Genuß von heißen ^Speisen ist ihnen schädlich. Dagegen sind Knochen ein für sie nothwendiges Nahrungsmittel. .». Die Hunde müssen immer reinlich gehallen, fleißig gekämmt, gestriegelt nnd gewaschen, zottige Hunde sollen wenigstens zwei Mal int Iabre geschoren werden. 11. Im Sommer lasse man sie oft im Wasser herumschwimmen. 7. Ihre Ställe müssen oft gereinigt mw mit frischem Stroh versrben werden. 8. Im Winter sind die Hunde in mit Strod wohl versehenen Ställen vor Kälte, Wind nnd Nässe zu verwahren nud immer mit reinem Wasser zu versehen, worauf bei strenger Kälte um so mebr zu achten ist. als das Trinkwasscr leicht gefriert. N Es ist den Huudcn schädlich, lange Zeit unter oder lieben dem heißen Ofen, oder nahe dem Feuer,,oder Dl den Sonnenstrahlen unmittelbar ausgesetzt A liegen. > 5 10. In, Sommer benöthigen die Hnnde vorzüglich reines und frisches Wasser. Zu dieser Zeit muß nlan daher dafür sorgen, daß sie stets hinlänglich trinken können. I I. Man darf nicht Hnnde muthwillig reizcu ober anhetzen, oder im Trinken hindern. ^ Wird Jemand in Folge von Reizen oder Anhetzen der Hnndc beschädigt, so verfällt der Schuldige in die Sirafc des §. 392 des St. G. B. 12. Brunstige und läufige Huudc muß man bei Zeiten sich begatten lassen. 13. Man soll niemals die Hunde längere Zeit aufsichtslos herumlaufen lassen, weil sie dadurch sich mit andern Hnnden herumzubeißen Gelegenheit bekommen, selbst bcißig nnd zornig werden, weil sie aus Hunger und Durst schädliche Sachen verzehren, vor züglich aber, weil der Eigenthümer außer Stande ist, auf sciucn Hnnd Acht zu haben. 14. Bissige und zormgc Hunde sind dort, wo sie lwtbig sind, an Ketten zn legen, im Allgemeimn aber so zu bewabren nnd zu besorgen, daß von ihnen Niemand beschädigt werden kann. Di« V^'ngchMi> gnng dieser Vorschrift unterliegt der Htrafe dcs H. 3!N des St. G. V. ^,,57) H. 7. Wenn aber trotz aUedem an einem Hnnde Erscheinungen von Kranksein bemerkt werden, ist cr mit desto größerer Sorgfalt zu beobachten und desto vorsichtiger zu bebandcln, weil cs der Ansang der Wuthkranlheit sein kann, dic schon ill ihrem Beginns ansteckend wirkt. Daher ist dcr Hund sodann nntcr steter Aufsicht zu halten, übrigens von Menschen und Thieren abzusondern, uud ist ihm die Nahrung und das Getränke anf solche Weise zu gcb>n, daß cr dabei Niemanden beißen kann. Hinder dürfen zu solchen Hunden, bei sonst schwe« rer Strafe, uirmals Atlassen werden. KK4 8- 8. Werden die Erscheinungen des Krankseins auffallender und bedenklicher, bemerkt man, daß der Hund traurig und mürrisch wird, langsam von einer Stelle zur andern schleicht, sich verkriecht, besonders aber, daß sein Benehmen von seinen gewohnten Eigenschaften abweicht, daß er gegen ihm sonst vertraute Personen sich feindlich und Neigung zum Beißen gegen jeden Gegenstand zeigt, so lege man ihn bei Zeiten, wenn er auch noch Wasser trinkt, an eine Kette, damit er sich nicht losbeißen könne, sperre ihn ab und hüte sich, sich ihm zu nähern, denn es ist dann nicht mehr zweifelhaft, daß die Wuth in ihm auszubrcchcn droht. §. 9. Nur bis dahin ist es dem Eigenthümer erlaubt, dcu Hund im Hause odcr in der Wohnung zu behalten, und auch dieß nur unter der Pcdingnng, daß die Räumlichkeiten so beschaffen sind, um den krallten Huud gehörig verwahren zu können. Treten die im 8- 8 gedachten Erscheinungen ein, wie eben bemerkt, bei dem Mangel gehöriger Ver-wabrnngsmittcl noch früher, so hat der Eigenthümer ober sonst Jedermann, der von einem wuthvcrdächti-gen oder wuthkranken Hunde oder derlei anderem Thiere Kenntniß hat, bei schwerster Verantwortung unverzüglich die Anzeige an die Ortssicherheitsbchö'rde zn machen. §, 40. Wer diese Anzeige unterläßt, verfällt in die Strafe des H. 387 St. G. B. Uebrigens bleibt der Eigenthümer für jeden d.urch wüthende Thiere verursachten Schaden ersatzpflichtig. (Schluß folgt.) Nichtamtlicher Theil. Politische Rundschau. ll. — Laibach, 1. Juni. „Weder Nachrichtcu noch Neuigkeiten! Nicht einmal Gerüchte verirrten! sich heute in die Coulisse" — sagte ein Residenz, journal in seinem Börsenberichte vom 30. Mal. Es ist aber anch nicht möglich, daß jcdcn Tag wichtige Nachrichten einlaufen, und dcr Journalist muß zeit> weise die Ungeduld des Lcfepublikums dämpfen. In solchen Momenten ist eine Revue der einzelnen Staa« ten am geeignetsten, besonders wenn der Standpnnkt der Frage mit Vczug auf jeden Äaat möglichst scharf gezeichnet wird. Beginnen wir im Norden. Die pomphaft ver« breitete Operation dcr englischen Ostsee > Flotte gegen das Fort Gustnvsvärn ist, geliudc gesagt, wenigstens verfrüht, da die dicßfälligen Operationen erst am 22. Mai begonnen batten, und lallt dcr neuesteil Nachrichtcu noch kein entscheidender Ersolg erreicht worden ist. Es sind also die 1500 Nüssen, welche in dem besagten Fort gefangen genommen wurden — natürlich nur von einem voreiligen Berichterstatter — noch immer nicht anf der Reise nach London; es wurde übrigens anch berichtet, daß Gustavsväru uur eine Besatzung von 2V0 Mann habe, da das Fort sehr klein sei. Ill Hinsicht dieses Bombardements müssen wir sonach die Leser auf Geduld verweisen. Die französische Ostsccftottc lag vorige Woche noch im Hafen von Kiel, und dieses längere Verweilen wurde schon hie nnd da so ansgclegt, als ob Frank» reich auf die Politik der dänischen Regierung einwirken und diese zum Aufgeben ihrer neutralen Politik vermögen wollte. Ill Dänemark ist die Stim Mllng fast allgemein für eine neutrale Politik, weil man keine Möglichkeit sieht, bei einer Theilnahme am Kriege irgend eine Akqnisition zn machen. In S ch wede n würde eher auf eiue allmäligr Erwecknng von Sympathien für den Krieg gegen Nußlaud zu rechnen scln, und es scheint eine solche Stimmnng dort selbst im Kabinetc nicht ohne Anklang zn bleiben; doch sins Erste wird auch diese Macht kanm aus ihrer Neutralität heraustreten. Gegenwärtig liegt die schwedisch-norwegische Flotte bei Elfsnabbcn. — Alls Nußland ist eine sehr ills Detail gehende offizielle Widerlegung der Berichte dcr Admirale Ha« melin und Dundas über das Bombardement von Odessa hervorzuheben. — In England wird im Parlamente wie in den Journalen über den österreichisch-preußischen Vertrag debattirt; zudem bictct die griechische Angelegenheit reichen Stoff zur Diskussion. — Die aus Frankreich cinlaufcndcn Berichte sprechen fortwährend von Rüstungen, und ergehen sich in Variationen über das Thema des Tages, wobei natürlich viel sanguinische Phantasiegebilde zn Markte gebracht werden. Pläne und Rathschläge über das Vorgehen dcr vereinten Flotten nnd Hilfstruppcu wechseln lliit Russenfrcsscrci gemüthlich ab. — In Dentschland wird der „Tag voll Vamberg" von allen Seiten betrachtet nnd bekritelt, nnd nebst gelehrten Abhandlnngen, uutcrspickt mit historischen Reflexionen und Zitationen, kommt auch manche kleinstaatliche Erpcltoration ans Tageslicht, die jedoch das Schicksal alles Irdischen erfahren, nnd zuletzt nur als sty-listische Uebuugcn paradiren wird. Ueber diese Angelegenheit haben sich übrigens wohlinformirtc Blätter derart ausgesprochen, daß man ganz nnbcsorgt nach Bambcrg blicken kann. Oesterreich nnd Pren-ßeil einig und an der Spitze znr Wabrung der dentschen Interessen, hcgcn sicherlich nicht die geringste Vesorgliiß, daß die kleineren deutschen Staa» teil ihnen hindernd in den Weg treten könnten. — beider aber blickt man anch mit Betrübniß nach Dentschland, da zu den politischen Fragen nun noch der kirchliche Konflikt in Baden kömmt, dcr cinc be-daucrnswerthc Höhe bereits erreicht hat. — Wir wünschen nur und hoffen es, daß dieser leidige Streit bald eine allseitig würdige Lösung finden möge! — Von dcn Kriegsschauplätzen fesselt Silistria noch immer die vollste Aufmerksamkeit, nnd die fortwährenden Gerüchte über Kapitulation, Erstürmnng odcr Entsetzung dieser wichtigen Festung müssen wohl mit aller Vorsicht anfgenommen werden, obwohl es wahrscheinlich ist, daß sich der Platz nicht mehr lange halten kann. — Aus Griechenland brachte die heutige Post interessante Nachrichten bis zum 26. Mai, welche in dcr bezügliche,! Rubrik dieses Blattes vor-kommen. Kriegsschauplatz an der Donau und der griechische Aufstand. Einem Schreiben aus Bukarest vom 20. Mai entnimmt dcr „Sicb. Bote" Folgendes' Am 18. ist Fürst Paskiewitsch mit dem Gencralstave uud dcm größten Theile des Gcnickorps bei Kalarasch auf das rechte Donauufcr übergetreten, hat den letzten Rest der Truppen, welche noch in Bukarest wareu, an sich gezogen nnd betreibt seither mit General Lüders die Velagernng von Silistria sehr eifrig. Die Türken schicßcn aus dcn östlichen Strandbattcrien sehr lebhaft anf die von 4000 Russen besetzten Inseln, jedoch, »vie vcrlantet, ohne Erfolg. Ill dem hier berübrten Schreiben ans Bnkarest wird nichts davon erwähnt, daß der belgische Konsul seine Flagge eingezogen habe. I Die „Mg. Ztg." glaubt, alle Vorkehrungen der Engländer und Franzosen denten darauf hin, daß man sich in dcr europäischen Türkei auf die Dcfcusivc bcschräukcn, in Klciuasicu hiugcgcu, vielleicht mit Hilfe der Perser, sich auf die Offensive bereiten wolle, wozu später auch englisch > ostindische Trnppen mitwirken dürsten. Wenn die englischen Streitkräfte in Kleinasien, die französischen am Balkan anftrcten. so würden nicht nnr die militärischen Konftiktc der beiden Nestmächte vermieden werde,,, sondern anch die politischen Absichten eine Richtnng erhalten können, welche rillen Brnch des englisch-französischen Bündnisses zu einer irrigen Voranssetznng »lachte. In demselben Artikel macht die «Allg. Ztg." daranf aufmerksam, daß. was das Ucberschreiten dcr Donau mit der rnssischcn Hanptmassc betreffe, nothwendig der Fall von Silistria abgewartet wcrdcn müsse, weil die kürzeste uud beste Opcrationslinie von der Hauptbasis Fokschan, Galacz über Slobotzic und Silistria führe und die Nachschaffung der Heercsbedürf-nissc anf dicscr Straße leichter sei, als über Bukarest und Ginrgewo. Nach Besitznahme dcr Donau-Illsclll nntcrhalb Silistria wäre aber ein thcilweiser Ucbcrgang der russischm Mitte wohl möglich gewesen. Anch verminderten sich dic Schwierigkeiten der Verpflegung gegen Ende Aprils, indem die Zngochsen lllld Pferde für den augcublicklichcu Bedarf Gras und andere Futtcrkräutcr fäudcn. Ein Vorgehen mit «0.000 Mann gegen Rasgrad oder Schumla würde auf dic Haltnng der Besamungen von Silistria nnd Tnrtnkai gewiß nicht ohne Einfluß geblieben sei,! nnd den Fall dieser Festlingen vielieiä'l beschleunigt haben. Von einen, förmlichen Angriff alls die verschanzte Stellnng bei Schumla, ohne eine vorher gewonnene Schlackt im freien Feld, hätte freilich abge< sehen werden müssen. Es sei abcr imincr gnt, cincm Gegner an dcn Puls zu fühlen, weil nicht die Stärke einer Stcllnng. sondern die Haltung der Trnppen darin für die Angriffskräfte dcn Gradmesser gebe. Daß aber Omer Pascha einen Angriff befürchtete, bc-wcisc sein ungestümes Vcrlangcn nach Verstärkung. I Vom Kricgsschanplatzc sind tclcgrapbischc Berichte über Hermannstadt von hellte Morgens ringe« langt, nach welchen sich bis znm 2l>. bei Silistria noch nichts Entscheidendes zngetragen hatte. Die Kavitnlationsverhandlnng vom 22. schcint, so wic jcnc vom 10., ein Resultat nicht gebabt zu haben, da ein zweiter Bericht meldet, daß die Kanonade bei Silistria am 24. nach zweitägiger Waffenrnhc wie< dcr begonnen habe lllld nnablassig fortgesetzt werde, ohnc daß man cine größere Wirkung davon bemerkt hätte. Ein dritter Bericht alls Orsova meldet, daß die Russen am 22. die Bastion eines detachirten ^orts bei Silistria durch eiue Mine gcsprengt hätten, ohne daß das Fort selbst Schaden genommen. Es seien Kapitulationsverhandlungen im Znge, n. z. in Betreff der geringen, ans irregulären Truppen be» stehenden Besatznng des bedrängten Forts, dann in Betreff des freien Abznges dcr unbcwaffnetcn Einwohner, welche die Festung verlassen wollen. Die Kapitulationsanträge sind von den rnssischen Gcncra-lcn alisgegangen. Mussa Pascha und Mehemed Bey, ocr Gcuiedirektor, trcffeu so nmfassende Allstalten zur encrgischeu Vertheidigung, daß eine Kapitulation gewiß nicht bevorstchcnd ist. Die mit Details in Um-lanf gebrachten Nachrichten von einem am 20. statt-gcfllndcncn Sturm sind rein alls dcr Luft gcgriffcn. Thatsache ist die erfolgte Zcrnirung der Festung und eines Forts. Gcncral Schilder, dcr anch im Jahre 182!) die Belagerung der Festnng leitete, bringt, so wic dmn^lö, anch jcNt das Mlnrnsvstcm in Anwendung. < Vom Kriegsschauplätze brachte die heutige Post die folgenden Einzclnhcitcn: Das neue Papiergeld, welches die Pforte im Betrage voll 80 Millionen Piaster ausgibt, wird bloß bei dcr Armee in Zirlu« lation gesetzt. Die einzelnen Scheine zu 10 nnd 20 Piaster tragen die Inschrift „für die anatolisch-rume« lische Armcc". dic Gcsammtsmnmc bildet die erste Rate einer Art Anweisungen auf die von Rnßland zu erwartendeu Kriegskosten. Ein Theilbetrag ist be« reits in Umlauf gesetzt. I Alls der Straße von Varna nach Schumla ereignen sich täglich Ranbcreicn und selbst Knrlere wnrden überfallen lind ihrer Barschaft beraubt. Omcr Pascha hat nnn dic Verfügungen getroffen, daß fortwährend starke Neitcrpalrouillen auf dieser Straße alls- llllb abzieheu. > Berichte alls Bukarest vom 21. erwähnen eines größeren Gefechtes, das bei dem längere Zeit unbehelligt gebliebene,! Sistow am 18. Mai vorge« fallen ist. Die Rnsscn haben größere Truppenmassen zwischen Tnrnnl nnd Simnitza konzentrirt und trafen Anstalten, die Furth bei Colomunda durch ciueu Brü« ckenkopf zn befestigen. Mitlerweile passirtcn ein Re« giment dcr Brigade Popoff und das Jägerregiment Alcropolski die Donali, um die türkische Position bei Sistow zu rckognoszircn. Dcr türkische Kommandant erwartete die rnssische Erpedition in einer Flanken« stellung, wnrdc angegriffen nnd vertheidigte sich längere Zeit gegen die feindlichen Kolonnen, welche sich sodann wieder über die Douau zurückzogen. > Briefe ans Krajova vom 20. melden, daß am 19. Halim Pascha dort eingetroffen sei, welcher znm Militärkommandanten ill der kleinen Walachei ernannt ist. Die auf Gruud dcr LandeSgesctzc cingc. sctzte walachischc Zivilrcgicrung h"t "'" 20. ihre Wirksamkeit begonnen. Eine türkische Schiffbrücken« canipage, die in Krajova eintraf, und viele andere Zeichen dcnten an, daß die Türken die Al'sich: haben, über die Aluta zu opcrircn. SKK I In Montcncgro berrscht noch immer Rnhe. Doch ist die montenegrinische Frage in cine nenc Phase getreten. Fürst Danilo behauptet nämlich, er sei verpflichtet, an jedem Kriege gegen die Türkei Theil zn nebmcn; in dem österreichisch-russischen Kriege gegen die Tnrkcn der Jahre 1737—1791 standen nämlich die Montenegriner gleichfalls im nutzbringenden Kampfe gegen die Tnrkcn, nnd Fürst Danilo bringt mm Do-knmentc ans jener Zeit zum Vorschein, in welchen die Aufforderung zum Kriege mit der Himucisnng geschehen sein soll, daß Montenegro verpflichtet sei, an jedem Kriege gegen die Tnrkcn Theil zu nehmen. Kriegsschauplatz in der Ostsee. St. Petersburg, 12. (24.) Mai. Das „Journal de St. Petcrsb." briugt in einem außerordentlichen Supplement zwei von den: Trnppenkommandan-ten in Finnland, General Kokassovsky, gestern cin-gctroffcnc Berichte vom 8. und 9. d. M. über die Eröffunng der Feindseligkeiten im Golf von Finnland. Im ersten Verichte meldet der General, daß am 8. d. M. 17 Schranbcnschiffe, sämmtlich Zweidecker, sich Hangöud genähert und daselbst Anker geworfen haben. Am Abend vorher, am 7., erschienen zwei Dampffrcgatten nnd ein englischer Dampfer in dcr Meerenge von Witsanb, zwischen der Insel Hul-lan und dem Ufer dcr Halbinsel von Hangöud in der Nähe des nach der Stadt Eckcnäß führenden Kanals nnd begannen die vor Witsand errichtete Vatterie zu beschießen. In dem Berichte vom 9. d. M. bringt dcr General Kokassovsky zur Kenntniß Sr. Majestät des Kaisers, daß das feindliche, vor Hangöud liegende Geschwader noch nichts nnternommcn habe; was jedoch die vor Eckenäp erschienene Flottille anlange, so wurde sic von den untcr dem Kommando des Generallientcnants Ramzai, des Kommandanten von Abo nnd Pojo stehenden Trnppen unerschrocken empfangen, mit Vcr-lnst znrückgetricben nnd sie haben es nicht gewagt, Eckenäß anzugreifen. Oesterreich. * Wien. 30. Mai. Die Gesellschaft des österr. Lloyd steht so eben anf dem Pnnkte, die von ihr pro-jektirtc Podampfschifffahrt in das Werk zn setzen, nnd zwar soll die erste dieser Fahrten bereits morgen, am '«!!. d. M., stattfinden. Die zwei SchncUdampfboote „Mobena" nnd „Parma" sind bestimmt, eine regelmäßige Verl'indlma, zunächst hauptsächlich für den Personentransport, zwischen Eavanella di Po einerseits, und Pavia, beziehungsweise Mailand, andererseits, so wie den wichtigsten auf dieser Strecke befindlichen Stationen, in stetiger Vcrührnng mit den Häfen Ehioggia, Venedig und Trieft zu unterhaken. Die Hanptstatio-nen sind! Cavanella di Po, Polesella, Pontc la-goscnro, und S. M. Maddalena, Ostiglia, Sacchctta, Borgo-forte, Gnastalla, Easalniaggiorc, Cremona, Piaccuza und Pavia. Es ist geeignete Vcranstaltnng getroffen worden, daß die von nnd nach Mailand reisenden Passagiere die Strecke zwischen dieser Hauptstadt uud Pavia in eigens zu diesem Zwecke eingerichteten Gc° ftllschaftswägcu zurücklegen können, Obwol'l diese Fahrten zunächst bloß der Personenbeförderung dienen sollen, so wurde doch gestattet, für den Warenverkehr der Zwischenstationcn, mit Ausnahme von S. M. Maddalena, Sacchetta und Borgofortc, Kisten und Ballen, jedoch nnr in einem, einen metrischen Zentner nicht übersteigenden Gewichte znr Beförderung aufzugeben. Die Thalfahrt wird am Montag nnd Freitag jeder Woche, die Bergfahrt an jedem Sonntag nnd Mittwoch angetreten; die erste dürfte beilänfig 20, lcptcrc etwa 30 Stunden in Ansprnch nehmen. Wenn man in Erwägung zieht, daß das Gebiet dcr Lombardic durch dicsc Veranstaltung mit den Häfcn des adria' tischen Mccres in nnmittelbare Schifffahrtsverbindnng gesetzt wird und das dabei die so vielfach gesegnctcn Ufergebictc des Po, unter Anderem anch des durch das handelspolitische Vand mit Oesterreich geeinigten Hcrzogthnms Parma, währcnd dcr Schifffahrtsperiode, bie dort wohl nnr sehr knrzc Unterbrechungen erleiden surfte, regelmäßig nnd stetig berübrt werden, so kann man nicht nmhiu, dcr rüstig strebenden Nnternehmnng des österr. Lloyd für diese erwünschte nnd hohen Nutzen verheißende Erweiterung dcr Verkebrsmittel des österreichischen Kaiserstaates die verdiente Anerkennung zu zollen. Mit der Gcmcinnüyigkeit dieses Unternehmens wird hoffentlich auch ein lohnender Ertrag parallel gehen. " Ein Konsularbericht aus Beirut vom 3. Mai euthält Folgendes: Im vorigen Monate sind 61 Schiffe von zusam-mcn 6481 Tonnen eingelaufen; ihre Ladungen bestanden znm größten Thcile in Vcrzehrungsartikeln, dann etwas Steinkohlen, Mannfakten und Kolonialwaren. Es befanden sich nntcr dcnsclben « österreichische, von welchen 3, nämlich „Giuseppe II.", „Nereide" nnd „Sime" mit Getreide ans Alerandrien kamen. Das erstere hat dic Halste dcr Ladung hier abgcgcbcn, und sofort bcn Hafcn wicdcr verlassen; die beiden andern sind noch im Ansladcn begriffen. Sie mnßten sich vorerst einer füuftägigen Quarantäne unterziehen, weil ihnen das vorgeschriebene türkische Gcsnndheitspatcnt aus Alerandria fehlte. Die für solche Fälle eigentlich auf 10 Tage festgesetzte Kontumazfrist wurde diesen östcrr. Haudelsschiffcu über Verwendung des kaiserlichen Konsulates auf die Hälfte ermäßigt. Die Handelsgeschäfte blieben im April abermals ohne Bedcntung, nur englische Manufaktc waren stark gefragt für das Innere des Landes, und die Vermehrnng dcr stark geräumten Plah - Vorräthe durch das Eintreffen von 400 tiolli aus England kam sehr gelegen. Die jüngsten Getreidezufuhren ans Alexandrien und Karama-nicn decken nunmehr dcn örtlichen Bedarf bis znr nächsten Ernte und verscheuchen sonnt die Befürchtungen der Bevölkerung über drohenden Vrotmangel. Weizen ist um ^ im Preise gefallen, und Gerste, die in der ersten Hälfte April dcn unerhörten Preis von 27 Piaster pr. Konstantinopoler Kilo erreicht hatte, ging bis Ende des Monats auf 10 Piaster 20 P^ra herab. Die bevorstehende Getreideernte hält man für gesichert und schätzt sie als schr ergiebig. Anch die Scidcn-crutc wird günstig sein. wohl aber etwas später als gewöhnlich ausfallen. Der Gesundheitszustand im Lande ist dnrchwcg befriedigend. " Nach einer Mittheilung dcr k. k. Statthalters abtheilnng zu Großwardcin vom 6. d. ist die Rinder« pest, mit Ansnahme der einzigen Pußte Anbücs, Süd-Biharcr Komitatcs, wo noch l Stück krank verblieb, nunmehr auch im ganzen Großwardeiner Gebiete cr> loschen, daher dcr freie Verkehr mit Hornvieh nnd die Hornviehmärktc daselbst wieder gestattet worden sind. " Die Telegraphenämter zn Karlstadt und Go-spich, welche sich bishcr bloß mit dcr Beförderung von Staatsdepeschen zu befassen hatten, sind uunmchr auch für die Privatlorrespondenz eröffnet worden. Trieft, 31. Mai. Die „Triester Zeitung« bringt folgende Nachrichten: Aus Athen vom 2,». schattn wir bcutc folgende Mittheilung: Gestern Abend kamen die franzö° fischen Besatznngstrnppcn auf 1!» — 1« größeren Dampf- und Segelschiffen in Plräus an; es soll die Rcscrvcdivision nnter General Forcy sein. Heute Morgens 4 Uhr begann die Ausschiffnng der französischen lind anch cinigcr cnglischeu Truppcn. Dic gricchischcn Kriegsschiffe, welche im Hafen liegen, wurden ihrcr Flaggen beraubt und mit französischen Matrosen und Trnppcn bcsctzt. Alle öffentlichen Gcbändc in Piräus, das Pulvermagazin, die Militärschulc, die Haupt-wache ?c. wurden in Vrsih genommen. Die franz. Fahne webt allentbalbcn. Athcu ist in drr größten Bcwcgnng. - - Dic Post schließt. Anderen Nachrichten zu Folge hatten sich die Gesandten dcr Westmächte, Oesterreichs und Prenßrns am 2",. Mittags vcrsammclt und sich über dic Ab-fassnug cincr Erklärung gccinigt, die sogleich dem Könige zugeschickt wurde, um bis 6 Uhr Abends von ihm und seinen Ministern unterzeichnet zn wcrdcn. Dcr dic Mißbillignng dcs Gcschchcncn und dcs Auf-standcs bctrcffcndc Sat) ivnrdc gcmildcrt. Dcr Mi-nistcrrath (>vic cs hcißt, mit Ausnahlne dcs Präsiden-ten, Herrn Kriezis, und des Ministers des Innern) unterzeichnete, strich aber diesen Sah; daranf gaben ^ sämmtliche Minister ibre Entlassung. Die Gcsalldten der Wcstmachtc erucnerten ibre Drohungen, ilnd der König ließ ihnen an« 2<». Morgens sagen, daß er sich fügen wollc, daß cr abcr keine Minister habe, welche die Gegenzeichnung vornehmen könnten. Sobald das ncne Ministerium gebildet, werde er selbes die Erklärnng unterzeichnen lassen. Die Gesandten erwiederten, daß sie sich mit der Unterschrift des Königs allein bcgnügcn würden. Beim Abgang dcs Dampfers nannte man als neue Minister; Maurocoroato, Präsident und Finanzen; Riga Palamydes, Inncrcs; Psyllas, Cultus; Argyropoulus, Aeußcres; Pctzalis. Justiz; General Kallergi, Krieg; Admiral Eanaris, Marine. Deutschland. Frankfurt, 2U. Mai. Iu der vorgestrigen Sitznng dcr Buudcsvcrsammlnng erfolgte seitens Oesterreichs und Preußens die lange erwartete Mitthci-luug über die Haltung dieser Machte in dcr orientalischen Verwicklung untcr Vorlage der bekannten fünf Wiener Protokolle. Die Bundesversammlung sprach Dank nnd Ancrkcnnung für das cinvcrständliche Zusammenwirken der beiden größten deutscheu Regicrun« gen ans und beauftragte einen Ausschuß, diescu Gesinnungen dcn Ansdruck zu geben. In diesen Ans-schuß wurden die Gesandten von Oesterreich, Prcußcn, Baicrn, Sachscn, Hannover, Badcn und Mecklenburg gewählt. — Der Vundesmilitarausschuß brachte, da die Fonds zur Fortsetzung der bewilligten Bauten an dcn Fcstnngen Ulm und Nastadt erschöpft und die Be> schlüssc über deren Anschaffung noch nicht ergangen sind, zur Deckung der lanfendeu Ausgaben dieses Iah» res die einstweilige Verwendung dcr hinterlegten Ma< rinegcldcr in Antrag, wozu die Versammlnng die Zn-stimmung ertheilt. Dem von dcm Rcichsministcrium zum Rathe im Marincbcparlcmenl ernannten und außer Aktivität getretenen Dr. Iordau wurde eine einjährige Sustentation bewilligt. — Außerdem kameu nur Eingaben von geringerer Erheblichkeit zur Verhandlung. Nach dcm Vorgänge dcr meisten dcutschen Bun-desstaatcn empfing heute auch' die Mannschaft des Frankfurter Linieumilitärs das vom Senat zur Er° inncrung an dic Fcldzügc von 184« und 1849 gestiftete Felddienstchrenzeichcn, bestehend für alle Mili-tärgrade in einem auö Vroncc gefcrtigtcu Krcilz, auf drfsen Vorderseite in, oberen Fcld dcr Frankfurter Stadtwappcnadler. im nntercn Fclde ein Eichenlaub» kränz und quer durch die mittleren Felder „1848 und 1849" sich befinden. Die Rückscitc trägt die Inschrift „für treuen Dienst im Kriege" Gctragcn wird dicscs Ehrenzeichen anf dcr linken Brust an einem weißst denen, anf beiden Seiten roth gestreiften Bande. Berlin, 29. Mai. Wie gemeldet, findet in Weimar von den Bevollmächtigten der zur 12. Kurie gchörcuden sächsischen Länder (Weimar, Altenbnrg, Gotha, Koburg) eine Konferenz Statt, beider es sich um die Abgabe der Erklärnngcn dicscr Staatcn in Bezng anf die Aufforderung znm Beitritt zn dem preußisch-österreichischen Vertrage vom 20. April d. I. handelt. Bei der Konferenz ist nur Meiningen nicht vertreten (nach dein „Dr. I." ist der Bevollmächtigte am Erscheinen bis jetzt verhindert gewesen); zugczo» gen zu derselben aber sind dcr Geheimrath v. Fritsch, als Bunbestagsgcsandtcr und Graf v. Bcust als Gc« saudtcr dcr sächsisch - crncstinischen Länder in Berlin, wclchc mit dcn dirigirendcn Staatsmiuislcril dcr vcr» trctenen drci Staatcn, v. Waßdolf, v. Larisch und v. Secbach, das Plenum dcr Konferenz bilden. Tclt'lMPhischc Dcpcscheu. " Bukarest, 17. Mai. So wie Tnrtukay haben die Türken Nikopolis und Slstoff ohne Schlvcrl streich geräumt, letztere sind aber nicht, wis ersteres, von den Russcu besetzt lvordcn. In Slatina wird ein Spital für 400 Kranke eingerichtet. Silistria vertheidigt sich mnthig. Das russ. Bombardclncnt hat wohl einigen Schaben anacricklcl, jcdoch wurde derselbe bald gllt gcinacht. Dcr ncnlich gcnicldete ottomanische Parlaincutär bat n,n Vcr-schonuug dcr Krankenhäuser von Silistria gebeten, uud cs wurde ihm gleich gcwäbrt. Druck' und Verlag von I. v. Kleinmayr . «8. 27. ^2. Dle nächste Ziehung wlrd am Itt. Juni 1854 ln Trieft gehalten werden. der hier Angekommenen und Abgereisten. Den 28. Mai ,854. Fr. Ottilia Gräfin v. Kollonitz, Private, von Mailand nach Wien. — Hr. Graf Cavriani, t. k. Feldmarschall-Lientenaltt; — Hr. Baron Marenzi, t. t. General.-Major; — Hr. Stanislaus de Wallenburg, k. k. General-Konsul in Sizilien; — Hr. Philipp Otto Wei'dmüller v. Elgg, BergwerkS'Inhaber — und Hr. IuliuS Iägcr, k. preuß. Konsulats.Beamte, alle 5 von Trieft nach Wien. — Hr. Josef Wacck, k. k. KabinctS. Official, von Trieft „ach Gleichenberg. — Hr. Hirsch Grätz, Dr. der Philosophie, von Trieft nach Breslau. — Hr. Hermann Luchs, Dr. der Medizin; — Hr. Franz Mages, Handelsmann — und H>'. Christian Mamoner, Besitzer, alle 3 von Wien nach Trieft. — Fr. Lichtner Edle v. Lichtenbrand, Haupt-manusgattin, von Wien nach Pola. — Fr. Anna Schaber, Oekonomelisgattin, von Gral) nach Trieft — Hr. Engen Hell Nobile de Heldenwerth, Halidelsmanu, von Trieft. — Hr. Demeter Maurici, Handelsmann, von Agram nach Trieft. — Hr. Johann Favero, Han-delSmann, von Wien nach Padua. Nebst 130 andern Passagieren. Den 30. Hr. Graf v. Ingenheim, k. preuß. ge-heimer Nath — und Hr. Fnedrich Ortmann, k. preusi. Etenerrath, beide von Venedig nach Wien. — Hr. Pano Coionco, k. griech. ?lrtillerie-Major; — Hr. Antonio Comelli, Dr. der Medizin; — Hr. Drcwsen, Dr. der Theologie; — Hr. Christian?l»dersen, schlve-dischcr Professor; — Hr. P.tcr Pozzi; — Hr. Josef Battistella — und Hr. Peter Bardell!, alle 3 Handelsleute; — Hr. AIex>uid. ChrlstoooulidcS, gnech. Handelsmann — und Hr. Hugo Kalmdli, Ingenieur, alle 9 von Wien nach Trieft. — Hr. Andreas Koch° lechnei', Chorhei',', von Treriso nach Wien. — Fr. Babette v. Manner, Landesgerichtsraths'Gattin, von Wie» nach Tremso, — Hr. Constant!» Tambochi, k, griech. Marme-Capilan — und Hr. Carlo Ferdiuando Caoalieie de Neyer, Handelsmann, beide von Trieft nach Wien. — Hr. Eduard Gaudliz, Advokat, von Gray nach Trieft. Nebft 143 andern Passagieren. > 3. 3l3. I^ls) Nr. 524 l. Kundmachung. Am 3N. Mai I., 4 '/, Uhr Früh, »st in dem hiesigen Elsendahnhofe cine goldene Damenuhr in der Größe eines K^uzn's, mit weißem Zifferblatt, römischen Zahlen, emaiUirtem Gehäuse, mit dem Bilde einer weiblichen Person, und eintr goldenen schlangcnattigcll Kette in Verlust gerathen. Der redliche Finder ditser Uhr wird ersucht, dieselbe gcgen den gesetzlichen Flnderlohn hicr-amts abzugeben. Von der k. k. Polizcidirektion. öaibach am 30. Mai 1854. Z. 3l1. ll (2) Nr. 285U. Kundmachung. Mit heutigem Tage beginnt die vorherbestan-dcneFeuer-?llarmirung du,chKanonenschl'ifse derart, l das bei einer Fencröbrunst in der Stadt Drei, in den Vorstädten Zwei und außer der Stadt in dem Rayon der Observirung Ein Kanonen» schuß abgefeuert werden. Die Signalisn'llng mittelst des Sprachrohres und der Ausstellung der Fahnc beim Tag und der Laterne bei der Nacht von den Wachthü'rmen, dann die Indizirung mittelst Anschlagens auf die Alarmglocke, wird wic bisher beibehalten. Magistrat Laibach am 3l. Mai 1854. Z. 8«6. (3) Firmnngsgeschente. Bei Kaspar Haditscl» am Hauptplatz, im Cantoni'schen Hause, sind eine bedeutende Auswahl Gebet- und A >'d a ch t s b ü che r, in Chagrin, Sammet, Seide grbundcn, eigens für diese heilige Firmung vorbereitet, zuhaben, und bittet daher um emcn a,eneiglcli Zuspruch. Für Spediteur.-Geschäfts- und HandelöltUte sind fortwährend rastrirte Schreibbl'icher am Lager; auch wcrdcn, ;vic bisher, alle Bestellungen daraus angenommen. Z. 877. (l) Im Hause Nr. 69 auf der neuen Welt, v^.il-vi^ des Kollseums, sind 3 meublirte Zimmer sammt Küche, Keller, Stall auf 6 Pferde und Holzlege stündlick zu vergeben. Das Nähere im Hause selbst zu erfahren. Z. «57. (2) Cin Steicrwagerl, einspänniges, wlrd zu kaufen gesucht. Das Nähere erfährt man lm Zei-tungs-Comptoir. Z. 867. ^ Dei Eduard Hallber^cr in Stu etc, art ,st lo eb,n erschienen und i,i allcil Vllchl),,»^ll>»s,el, zu habe,,, in La > bach bei s^«»«>'^ >^«»^t>>»«»,', Hauptquntierc und Fcldlcben deö , Vater N^adetzky. Gceuen nnd Erzählungen aus den Feldziigen der k. l. östcneichischli: ?len»ee in Italien in di„ Jahre» l84« und l84!). Von »l-. F. I. A. Schncidawind. >4 Bogen gr. 8. Geheftet. Preis: I fi. 20 kr. ' Populäre Geschichte der Päpste aller christlichen Jahrhunderte. Vo, jetzt glorreich legierenden Papst Piu6 IX, Den, deutschen Volle erwählt von tlneiu kathol,schen Geistliche». Mll enpfehleni'ett Worten des !)ochw. Bischofs I. v- Llpp in Nottenburg. 2 Bande n,it 2. StalMi^en: Vildniß dcö (5>zl,'ischofö zu Praq und Ansicht vo>« Rom. qr. U. 111»! bei (5l)ner , ft. ^c> kr. . > (fine volkslhnnilich bearbeitete Geschichte des Pavst- lhunis ist in dcr !hat ein Vl'0lirfiiiß unserer Taqe- Di« Anhänglichkeit und l!,ebe der Katholiken zu demselben, son'ic l^u unserer heil. 5krchl. soll dadurch erwärmt unö befestigt werden. «Hinc treue, volköthi'imlich ^eschi-iebene Geschichte der Päpste ist anch die beste Widerlegung der von den Feinden derselben s»>sch verbreiteten Nach, richten :c. Hieg deS Glaube»s au de» Gräbern unserer Vieben. Grabrcdcil von Ü. C. Dirr, kath. Dekail nnd Stadt-Pfarrer in Ulm, 1 ft. 5i kr. Der Tlrzt für N»terleibskra»ke, oder Anleitung zur sich.-rn Heilling aller llnterlelboerankheit.'!,, Net»,t einen, Anhang über Entstehung und Behandlung dtr Bruche :c. Mit Abbildung. Von Dr. I. F. Velliol. i fi. 26 kr. 3- 862. (2) Die Buchhcmdllmg von Iß», v. Ul.l^l«»»«»^«' ck ««'. «»»»«»«»rf»' in lf a i l> a ch ersucht um z e i, tlge Beste llllng auf die iKmal im Ältonat erscheinende, anerkannt billigste, beliebteste und prachtvollste Original Pariser Damen Moden- und Musierzeitunss, nedst Kleider« Magazin: Quartalpreise: ^i^ PL^ ^^ (^H. Unterschied 2 ft, für die Ausgabe Nr. ,. GM e Auvgave ^lr. 2, Kunstblätter Tert° und Musterbo» Direkt dnrch Post 3a kr. nithr. IN. Mattes, ^lutt filz 8ejiK'Ml)er l854. geu sin) bei allen gleich. Fast alle ähnlichen deutschen Journale entnehm,,, Kopien daraus, und erkenne, dadurch am Vesten de>» 0rigi»aI'We rtl) der Iriö an. In der That sind auch deren Neize zauberisch fesselnd durch die von ke i» u e m derartigen Unternehmen so prachtvoll gebotenen kolor echten Pariser Kunstblättern (über 200 Mode-koftüms. iiber ic>c> Mantillcu, Hüte, Häubchen :e., iiber 5a kolor. 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