Erscheint jeden Samstag abends. Schriitleitung und Verwaltung: Pre!>kriiova ulica Nr. 5. Telephon 31. — Ankündigungen nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster Web übten entgegen. Be;ugSvrriS: Vierteljährig K s.—, halbjährig li 10.—, ganzjährig K S».- Jürs Ausland entsprechende Erhöhung. — Einzeln« Nummern I« .Heller. Nummer 10 (Silli, Samstag den 19. Juli 1919 l.s^.jJtchrqanq. -KeWagnahmt. Der Leitartikel «nfcrcc letzten Nummer verfiel zur Gänz« der Beschlagnahme. Wir müssen »iium wunde» gi stehen, daß wir von dieser Maßrege^itus das Höchste überrascht wurden. ES mag sei», daß die eine oder andeie Stelle des Artikel« tM>t da» Wohlgefallen der Zensur erregt hat, abef deshalb mußte tcch nicht der ganze Artikel konfiöüi^rt werde». Wenn es sich auch nur um ein« Prtkuentivzenfiir handelt. <0 ist es uns doch verweh^ ans »en In-halt de« beschlagnahmten Artikels t^fhtr einzugehen, nur io viel muß unS auch bei schlirsster Zensur zu bemerken gestattet sein, daß eF sich um einen Be-glückwünschungSartikel aus Aufaß des Geburtstages dtS Königs handelte. f Wir werden uns dt^ech solche Maßregeln von dem Wege, de» wir als wichtig erkannt haben, nicht abbringen lassen. Wuf haben schon einmal erklärt, daß wir die geänder^n staatlichen Verhältnisse loyal anerkennen, daß rotf treue Bürger des neuen Staates sein wollen, ma^uns dies auch noch so schwer ge-macht werden. Wir Hessen zuversichtlich, daß in den allgemeinen -KriedeuSbedingungen der Schutz der nationale» / Minderheiten auch im südslawischen Slaate vpvkomme» gewährleistet werde» wird und wir »schern schließlich, daß wir die richtigen Wege zu ft^ien wissen werden, um unsere Beschwerden a» ^ständiger Stelle zur Kenntnis zu bringen. Las Ende drr Scqucftratiiiii. Endlich kommt sür Deutschösterreich auS Paris auch einmal eine günstige Nachricht, nach welcher der Artikel 49 deS Friedeusverlruges gestrichen werden soll. Die erste Nachricht brachte »Zlovenski narod" in der Nummer vom 10. Zuli und nun hat diese Nachricht auch in anderen Blätlermeldungen ihre Bejtätigung gesunden. Audaptütr Uilder. Der „Sarajever Bote" bringt folgende Schil-derungen über Budapest: Die Geschäfte sind gesperrt, weil keine Vorräte mehr am Lager sind. Wo noch Waren vorhanden waren, wurden sie durch die Re> gierung requiriert und durch Zentralstellen a« das Volk zu billigen Preisen abgegeben, der Erlös dem Geschäsisdrsitzer in der Bank „gutgeschrieben". Hie-von werden die lausenden Ausgaben, wie Miete, die sehr hohen Gehälter der Angestellten und Arbeiter usw. weilerbezalilt, bis das Guthaben er schöpft ist. Die Gelder in den Banken sind gesperrt. Ztx Inhalt der SaseS wurde beschlagnahmt, und die wohldabeuden Kreise wissen n chls über den Verbleib ihrer Schmuck-stücke und Kostbarkeiten. Daß unter solchen Um ständen die Stimmung der Budapest« verzweiselt ist, wird man begreifen. Da« schöne ungebundene Leben, das KaffeehauStreiben, die öffentlichen politi-schen Diskussionen ( wer gegen die Regierung spricht, kommt vor das Revolutivnsgerichi), die Zigeuner-musik zu jeden TagcS- und Nachtzeiten, des alles ist vorbei, und dabei darf man seinen Schmerz nicht einmal durch einen guten Schluck betiuben. Dazu der unfreiwillige Mussiggang — Handel nnd Verkehr ruhen vollständig — welcher Anlaß zu schlechte» Witzen gibt. Bon dem Galgenhumor der Budapest« gibt da« folgende Bonmot ein Beispiel: A sagt zu StoatSkanzler Dr. Renner hat vom Präsidenten der Friedenskonferenz Elemenceau eine Note erhalle», i» der die vom staaiSkauzler Dr. Renner am SW. Juni angesührten Momente als berücksiltigungS-wert erklärt werden, weshalb Artikel 49 gestrichen und durch solgende Bestinimungen ersetzt wird: «Die Güter. Rechte und Interessen der öfter-reichlichen Staatsbürger und der vo» ihnen koutrol» »irrten Gesellschasten unterliegen in den Gebieten, welche Teile der österreichisch ungarischen Monarchie gebildet haben, nicht der Beschlagnahme oder Liqui-dation. Diese Bestimmung bezieht sich nicht aus die Güter, von denen in den Finanztlausel» die Rede sein wird. Sie bezieht sich auch nicht aus die Schisse, über die in den Reparationen Bestimmungen ent« halten sind." I» der Note der Entente wird serner die handelspolitische Note der österreichischen Delegation beantwortet. Die Verweigerung der Meistbegünstigung sei für da« Wirtschaftsleben Oesterreich» nicht ge» fährlich, weil e« ihm gestattet sei, mit derTichecho-Slowak«, und mit Ungarn auch von der Meistbe« günstigung ausgenommen« Verträge abzuschließen. Du alliierte» Staaten wünschen nicht, daß. die öfter» reichische Ausfuhr feindseligen Beschränkungen unterliege. sind aber nicht in der Lage, ihr sofort die Meistbegünstigung einzuräumen. Sie sind nur bereit, folgenden Artikel hinzuzufügen: „Die Oesterreich in dcu Artikeln l bis 4 auf-erkgie Meistbegünstigung wird nach drei Jahren von seinem alliierten oder assoziierten Staat in An-spruch genommen werden, ohne die Gegenseitigkeit zu gewähren, wenn nicht der Völkerbund anders entscheidet." Diese Aenderung des FriedenSvertrageS ist sür Deutschösterreich von größter wirtschaftlicher Bedeutung. Nach dem bisherigen Inhalte deS Artikel 4V hätten die auf du» Gebiete der alten Monarchie entstandenen Nationalstaaten da« Recht gehabt, alle Vermögen« schasten, wie Bankguthaben, Besitzungen, industuelle Unternehmungen u. dgl. deutschösterreichifcher Staat«-angehöriger oder von ihnen kontrollierter Gesell-schasten zu beschlagnahmen und zu liquidieren, als ob eS daS Vermögen eineS seindlichen Ausländers gewesen wäre, und es wäre ganz gleich gewesen, ob Dcntschösterreicher ihr Vermögen in London. Paris oder Belgrad, «gram oder Laibach gehabt hatten. B: Ich habe mich schon mit allem abgesunken, aber die Langweile bringt mich um. — B.: Du bist doch ein großer Freund der Abwechslung, nimm dir-ein Rnndietsebillet und bereise Ungar». — A : Wirklich, eine ausgezeichnete Idee, das werde ich gleich morgen mach«»; was sang« ich aber mit meinem Nach-mittag an? Der Eisenbahnverkehr ist nahezu eingestellt. Maugels Kohle werden nur wenige Züge auf de» Hauptbahnen abgelassen, die Lokalbahnen stehen still, ^o verkehrt zum Beispiel von Oedeuburg nach Budapest nur zweimal wöchentlich ein Zug (24 Stunden Fahrzeit), v»> dessen Uebersüllung man sich keine Vorstellung machen kann. Auch alle Dächer sind besetzt. In der Stadt ist der elektrische Verkehr teil-weise eingestellt und ist um 9 Uhr Schuß; aber trotz deS GeschästSstillstandeS sind die Wagen bis zum Puffer besetzt. Originell anzusehen sind die vollständig »ot gestrichenen elektrischen Wagen. Ein-Uitd Zweispänner sind kaum auffindbar und diese Wagen ebenso wie die AmoS zumeist von Regierung«-organen in Anspruch genommen. Ihre Lenker tragen rot« Armbindkn. Jeder Fremde wird in Budapest bestaunt. Durch welche« Verkehrmittel man angekommrn ist, woher man den Mut nimmt, jetzt diese unglückselige Stadt zu besuchen, daß sind die Fragen, mit denen man empfangen wird. Allgemein hörte ich, daß es uns cS hätte in jedem Falle das gleiche Tchicksckl gehabt, d. h. es wäre zum Zwecke der L quidal o:> ko»fiSj'ert worden. Tatsächlich wurde auch im jugoslawischen Staate das Vermögen deutschisterrerchifcher ?taat«-angehöriger in vielen Fällen be.eit« sequestriert, wenn eS auch bisher zu einer Beendigung der Liquidation noch in keinem Falle grkommen sein dürfte. Dabei ist man bei Auslegung des Begriffe« von AiislandSpermögef sehr weit gegangen, indem sogar da« Vermögen von Vereinen beschlagnahmt wurde, in deren Satzungen die Bestimmung enthalten war, daß da« Vermögen nur im Falle der Auf-lösung des Vereine» einer ausländischen Korporalion zuznsallen hätte. Nunmehr ist diesen Verfügungen dre ini bisherigen Wortlaute de« Artikel 4Ä enthaltene Rechtsgrundlage entzogen uud es kann mit vollem Rechte erwartet werden, daß alle Sequestrationen vo» Amtswegen oder auf An-suchen der Beteiligten ausgehoben werden. Die wirtschaiiltche Bedeutung der geäitderlen Bestimmung deS FriedeiiSvertrages für Deutschösterreich kann ermessen werden, wenn man berücksichtigt, daß alle neuentstandenen Nationalstaaten durch Jahr-hundert« in engster wirtschastlicher Verbindung^ ge« standen sind, daß Wien der Mittelpunkt deS gesamten wirtschastlichen und stnanziellen Verkehres der früheren Monarchie war und daß zahlreiche Banken und Fa-brikanten ihre ZeutralbureauS zwar in Wien, ihre ipetriebsstätlen aber im Gebiete der Nationalstaaten hatten und daß dieses gesamte Vermögen der Konfiskation verfallen wäre. Gewiß war cs nicht die r'iebe allein, die die Ententemächte zur Abänderung deS FriedenSvertrageS veranlaßt hat. Den Friedens-Unterhändlern ist es zwar offenbar gelungen, bei den Ententemächten die Meinung, daß Deutschöster-reich der RechlSuachsolger der allen Monarchie und daß etwa Deutschösterreich mit den neuentstandenen Nationalstaaten im Kriege gestanden sei, zu wider-legen oder doch abzuschwächen. In der Hauptsache aber sind materielle Interessen entscheiden» gewesen, denn Deutschösterreich ist der Schuldner der Entente-mächte und uiuß au» di«srnt Grund«, um seine Schuldverbindlichkeiten ersüllen zu können, am Leben erhalten werden. Und da dürste Frankreich zuerst umgesattelt haben, denn gerade Frankreich hat be-deut-nde Kapitalien — man spricht von mehreren Milliarden — in österreichischen Werte» untergebracht. in Wien glänzend geht, welche Nachricht ,ch gnuc »U',».N",.U« "ahm, B-dapeft ist zur Zeit «n der Welt gänzlich abgeschnitten, die Wiener Äeikunaen Nnd wohl »ich, verboten, werden jedoch bei ihrer Ank""" auf dem Bahnhöfe gleich beschlagnahmt. Ju Budapest lelbst mchetnen nur drei Zeitungen. d£. unter der „Pester Lloyd", die alle den gleichen vor-ge,chrieb,nen Inhalt bringe». Zetzt erst zeigt e« sich, wie stark die Bewohner der ehemaligen Monarchie nicht nur geschäftlich sondern auch durch verwandtschaftliche Beziehungen miteinander verbunden sind. Beinahe jede Familie hat «»gehörige in Wien nnd Böhme>„ ,>« in len « ?!blf,en """ lfl °n seit Monaten ohne alle Nachricht von Ihre» Angehörigen geblieben. Ich habe trotz metner wenigen privaten Beziehungen in Budapest ein ganzes Paket Briefe von Bekannten mit dem Ersuchen entgegennehmen müssen, sie in Wien durch die Post weiterdesördern zu lassen. ®5n" große Stadt (Budapest soll jetzt /» Millionen E inwohner zählen) ohne jeden Nach-richtendienst bleibt, schtvirren oft die ungeheuerlichsten Ger lichte in der Lust und erzeugen einen Grad von . , > ""r* ^"vofttät, der beängstigend ist. Eine Unzahl meist bett besten Ständen ungehöriger Personen wurde bei Rächt ausgedoben und mittels Lastauto-mobilen als Geiseln inS Sesängni« gebracht. Auch auS den Provüizftädten befinden sich solche Geiseln Stile 2 Welche Beweggiünde immer sür die Abänderung des Frieden Svertrages maßgebend gewesen sein mögen, bleibt schließlich gleichgültig. tntscheidend ist der Erfolg, und dieser ist sur Deutschösterreich von größter winschastl'cher Bedeutung. Die nrur Nnlionul-Bank. Laibech den 17. Juli. Der Nationalversammlung in Belgrad ist vo» der Regierung ein Gesetzentwurf betreffend die Gründung einer Nationlbank zugegangen. Der Ge-setzentwurs enthält Bestimmungen, die für die Volks-wirtschaft eines großen Teiles des Reiches geradezu verhängnisvoll weiden könne». „SlovenSki narod" bringt darüber einen aufsehenerregenden Äriik-l, dem folgendes zu entnehmen ist: „Dte neue Nationalbank würde ihren Geschäfts-betrieb auf das ganze Gebiet des Königreiches der SHZ auedehnen, jedoch ohne Mitarbeit der kroati« fchen, bosnischen, dalmatinischen und slowenischen Kreditinstitute; eS wären also zwei Drittel des ganzen Gebietes von der Mitwirkung vollständig ausgeschlossen. Ein zweiter Hauptmangel des EntwurseS liegt darin, dtijj von der Bank zwei Arten Banknoten ausgegeben werde» sollen und zwar serbische Dinare, die durch Gold und Silber gedeckt wären und Staat» dinare, ohne Deckung. Die Staaiedinare sollen zwar durch die Staatswalvungen gedeckt werden, aber im Auslande würde diese Deckung nicht als hinreichend angesehen werden, so daß der StaaiSdinar im AuS-lande nur wenig mehr wert wäre, als die heuuge Krone. Der serbische Dinar, der duich Gold, Silber nnd ande-e Werte der Nationalbank sowie durch ein Staatsanleihen gedicki wäre, würde einen viel böheren Kurs, als der Staatsdinar erreichen. Wer also im Auslande lausen wollte, müßte sich vorerst serbische Dinare verschaffen. Der serbische Dinar würde hauptsächlich im alten Serbien zirku-lieren, der Slaatsd-.nar dagegen in den übrigen Ge-bieten des früheren öftere, »ng. Staates und würde nur durch Umwechflung österreichischer Kronen in den Verkehr gelangen. Hinsichtlich dieser Umwechslung verlangt mm der Entwurf etwas ganz Unerhörtes, nämlich laß die Nationalversammlung die Regierung zur Bestimmung des KurseS ennäch-tizcn soll, zu welchem die österreichische» Kronen m Staatsdinare eingetauscht werden können. Wie man hört, will Finanjininister Ninkic dieien Ein-lösungsschlüffel mit 4 zu I oder gar mit 5» zu l bestimmen; für f> Kronen würde man also nur einen StaaiSdinar bekommen, der aber im Ans-lande ebenso weuig anerkannt werden würde als die jetzige Krone. Der Gesetzenlivurs hat aber noch andere große Mängel. Alle Staatswälder müßten nämlich der Nationalbank zur Deckung der Staatsdinare über» geben werden und die Bank würde natürlich die Staatswaldungen ve>pachten. Da 314 aller Wälder in unserem Königreiche StaatSwälder sind, würde in Budapest« Gesängnissen, welche von den alten Insassen besreit, jetzt kaum die Neuankömmlinge fassen können. Zurzeit sind diese unschuldig Ber-Lasteten bereit« entlassen, nach neuesten Nachrichten sogar alle in Freiheit gesetzt worden. Welche Einbuße an Gesundheit diese meist im vorgerückten Alter stehenden Männer unter dem Einstuße der nerven-zerrüttenden Behandlun, und schlechten Kost erlitten haben, sei dahingestellt. Viele werden wohl sür immer „vermißt" bleiben, man Hirt haarsträubende Äeschichten darüber, die sich indel unmöglich auf ihre Richtigkeit prüfen lassen. Dem strengen Regime und dem Alkoholverbot sind die herrschende Ruhe und scheinbare Ordnung zu danken. Dabei gab e» biS in den letzten Tagen Ultra-Bolschewiken, die .Lenin Buben" genannt, welche im Batthtzantz Pal«iS hausten, reichlich mit Waffen und Sprengmitteln versehen, Raudzüge bei Tag und Nacht unternahmen und einen furchtbaren Terror aus die Bevölkerung ausüblen. Dieser Gesell schuft war mit Gewalt nicht beiznkowmen, denn sie hatte große Mengen Ekrasit in Verwahrung nnd drohte im Falle eines Angriffes, das ganze Stadt-viertel in die Lust zu sprengen. Jetzt ist die Bande auf dem Weg von Verhandlungen dahin gebracht warben^ das besetzte PalaiS zu räumen, die Mit-glieder wurden eingeteilt und wie eS heißt, an die Fron! gesendet. Man weiß nicht, was die kommende Stunde C i l l i e r Zeitung die Nationalbank die ganze Holzindustrie und den gesamten Holzhandel beherrschen. Alle Holzhändler und Industriellen, die aus irgend einem Grunde einen Verwaltungsrat oder Aktionär mißliebig wären, würde die Nationalbank leicht dadurch vernichten, deß sie deren Wechsel nicht eskomptieren würde. Es besteht also die Gefahr, daß die Nationalbank die ganze Holzindustrie und den Holzhandel vernichten könnte." Wenn die Angaben des Blattes über den In-halt deS Gesetzentwurfes richtig sind, dann müßie allertingS vo» allen Delegierten ohne Partciunter-schied dagegen energisch Stellung genommen werde». Fnmkrrich für Drutsch-österreich? Wien. >4. Zuli. Der „Neuen Freien Presse" gehen aus Saint Germain solgende Meldungen zu: Das Nalionalistenblatt Leon DaudetS, die „Aktion Francaise", veröffentlicht heute einen Auf'otz unter dem Titel: »Der Oberste Rat sucht Oester-reich", der umso bemerkenswerter ist, weil die „Action Fraucaise" bisher Deutschösterreich ausgesprochen seindlich gegenüberstand. Der Artikel erklärt auch, daß es Frankreich gewesen sei, daS den Au-schluß Oesterreichs an Deutschland verhindert habe. Allerdings habe auch Balfom das Seine dazu bei» getragen. Nun aber, da Deutschösterreich a!S eigener Siaat bestehen soll, müsse auch dafür Sorge getragen werden, daß es lebensfähig fei. Oesterreich könne auf hohe Beschützer rechnen. Frankre ch habe übrigens auch eigene Interessen in Wien zu schützen. Drei Milliarden französischen Kapitals seien in öfter» reichischen Werten investiert. Es sei also notwendig, daß die Sukzesfivnistaaten gleichermaßen die Schulden des allen Oesterreich übernehmen. Da« .Journal de Geneve" erzähle, daß man in Prag sehr böse aus Frankreich sei. Man lese in Pariü leider nicht die tschechischen Blätter, sagt die '.Aciion Francaise", aber man sei gewohnt, daß die Völker, die vo» Frankreich besre't worden seien, schließlich allen^I»-willen wegen ihrer Enttäuschungen nicht etwa aus die Friedenskonferenz als ein Ganze«, sondern ans Frankreich üoertragen. Kramarsch und Benesch seien allen Mitgliedern der Friedenskonferenz in den Ohren gelegen, man solle es nicht dulden, daß Deutschland die tschecho-slowaki che Republik umklammere. Es sei aber dann nicht folgerichtig, verhindern zu wollen, daß Oesterreich wenigstens lebenssähig werde. Man habe die Staatenverbinduug. die das alte Oesteireich ausmachte, immer als eine völlig künstliche verschrien, nun wäre man sroh, wenn sie existierte. Sich ans die Tschechen zu verlassen, wäre nach den Schlappen, die sie in der Slowakai erlitte« haben, unvorsichtig. Auch die Rumänen, die vom Obersten Rat ausge-halten worden seien, als sie gegen die Ungarn Er-solg hatten, seien nun in die Defensive gedrängt. Nicht einzelne Parteien oder Nationen, sondern die Ereignisse selbst seien österreichfreundlich. bringen wird, man weiß nur, was erhofft wkd. Niemand glaubt ait den Bestand der gegenwärtigen Regierung, deren Mitglieder nach eigenem Gutdünken ohne Zusammenhang mit den anderen Ressorts die übernommenen Geschäsle betreiben. Mit Geld ist noch alles zu erreichen, freilich „blaucS Geld", womit die Noten dcr Oesterreichisch ungarischen Bank ge-meint sin», im Gegensatz zum »weißen Geld', 2ö und 2 0 ttronennoten. die dle Sowjetregie» ung aus den von der Oest:rreichifch> ungarischen Bank „entlehnten" Platten in Unmenge herstellt. Dieses „weiße Geld" hat trotz aller regierungsseitige» Pressionsmittel gar keine Kauskrast. Die Arbeiter und die Rote Garde haben die Taschen voll solcher Roten, können sich aber nicht« damit beschaffen. Die A> beiier erhalten eiuen Stundenlohn von K 3 50. da« sind zu H Stunden *»8 K pro Tag, und da der Monat mit 30 Arbeitstage» berechnet wird, 2040 K pro Monat. Diesem Lohnbezuge sieht in vielen Fälle» gar keine ArbeilSleistnng gegenüber, da jetzt die meisten Betriebe stillstehen, der Lohn aber ebenso wie die Beamiengehäller bezahlt werden müsse». Wer jedoch freiwillig o»cr eingezogen in die Rote Garde eintritt, bezieht fein Arbeitseinkommen weiter und erhält nebst freier Verpflegung und Quartier monatlich 2i>00 K, hat also ein Monatseinkommen von 45,40 K und freie Station. Als Kuriosum fei erwähnt, daß ein Bahnwächter außer seinem früheren Gehalt, den Kriegs- und Teuerungszulagen nunmehr Nummer 10 In der „Veriie" schreibt ^abrice: Im Wiener Arbeiierrat hat Staatssekretär Dr. Bauer erklärt, daß Oesterreich zwar nicht im Prinzip, aber doch für den Augenblick auf den Anschluß vcrzieb'e. Es gibt Leute, die nun glauben, daß jetzt alles gerettet sei. UhS aber scheint es, daß dreier Beschluß uns im eigenen Interesse sehr strenge Pflichten nnd sehr delikate Entscheidungen auserlezt. Man we>ß. durch welche Mittel unsere Diplomatie den unmittelbaren Anschluß Deutschösterreichs an Deutschland zu ver-hindern vermocht hat DieseMittel waren i,ick>t gerade die glänzendsten, aber sie waren wirksam. Wir müssen aber unsere Diplomatie fragen, was sie zu tun ge-de»kl. damit dieser Sieg kein Pyrrhussieg werde. Wir sind nämlich im strengsten nnd auch im beun ruhigendsten Sinne sür dte Zukunst d a neuen Oesterreich verantwortlich, da wir es gehindert haben, sich nach seinen natürlichen Neigungen zu entwickeln. Richt nur Menschen, sondern Ereignisse selbst werden notwendig fern, diese Verantwortlichkeit uns in Erinnerung zu rufen. Wenn Oesterreich, so wie wir es gestaltet haben, nicht leben kann, wird es sich eines Tages notwendig zu Deulschland zu-rückwende» müssen und diese Schwenkung kann Mitteleuropa in Unruhe bringen. Damit aber Oester-reich wirtschaftlich leben könne, ist noch eines absolut > otwendig, wovon man bisher noch nicht gesprochen hat: Der Zugang zum Meere. Wir haben mit Recht aus diesem «Zugang zum Meere" ein Dogma ge-macht, zugunsten der jungen. unter unserer Aegide konstruierten N ilion. Der dreizehnte Punkt W'lionS wende! es auf Polen an. Haben wir v-rschicdene Maße und Gewichte? Da wir durch Versprechungen und Dtohn»gen erreicht haben, daß Wien seinen Verwandten den Rucken kehrle und so auf die Ausgänge verzichtete, obliegt e« uns, seine Zukunft zu sichern. E« handelt sich nun darum, Wien vor allem den Weg über die Donau, un» weiter darum, ihm den Weg zur Adria zu sichern. Mililchr ttuitiischau. Der Generalstreik am 21. Juli. Die gesamte Arbeiterschaft Frankreichs und IialienS kündigt als Protest gegen die Politik der Ententemächte für den 21. Zuli einen Generalstreik an. Diesem politischen DcmoustralionSsrrelk soll sich auch die südslawische Arbciterichast anschließen. Die letzte Nummer de« Organes der sozialisti-sch-n Partei „sloboda" ve»öffentlich! folgenden Be-fchluß deS HaupiausjchilsjeS der Partei hinsichtlich der Teilnahme der südslawischen Arbeuerschast an dem internationalen demonstrativen Generalstreik gegen die Politik der Ententemächte: Der HauptauS-schuß hat in Anbetracht der Taksache, taii owjetfr Regierung eine der ersten war. die all «trug-bare Krast in den Dienst und ^r$tue der Reaktion und der NiedezMSckMig der Proletarier-revoluiionen stellt^-Wirte in Anbelracht der bis zum A?uß?;iu»-"Rfl7flräglichcn inneren politischen und einstimmig beschlossen, sich eine weitere Zulage von OfO 5t pro Monat erhält. Um diese «weiße Roten' nich! nehmen zu müssen, haben Re'iauralionen nnd Kaffeehäuser die Einrichtung getroffen, daß an der Kassa gegen Zahlung in Kleingeld'Karte» für jede einzelne Konsumtion ausgegeben werden, gegen deren Abgabe man durch die Kellner die Speise« »nd den Tee erhält. Trink-gelder an die Kellner haben aufgehört. DaS Hotel Hungaria, von der Sowjetregierung in Benützung genommen, ist streng von allen Seiten durch Posten abgesperrt. Die Herren VolkSbeauf» tragien sollen sich recht wobt darin befinden. Die offiziellen Regierungsstellen sind in den »ruukvollen Räumen der ehemaligen Hosburg in Ofen unter-gebrach«, doch haben diese großartigen baulichen An-lagen trotz der veränderte» Verhältnisse nichts von ihrem eigenartigen Reiz verloren. Der schöne breite Donaustrom rauscht vorüber, nur belebt durch ein paae Monitoren, die unter Dampf stehen, darüber-hin ein Wasserflugzeug schwebend, da« von Zeit zu Zeit womöglich sich herabsenkt nnd mit feinem Boote auf der Wasserfläche niederläßt. An den Usern steht man Dampfschiffe und Schleppkähne, alle« still liegend, ebenso ist der Propcllerverkehr eingestellt, welcher die Ueberfuhr von Pest nach Ofen in schöneren Zeiten besorgt hat. Nummer 10 Cillier Zeitung Seit« S solidarisch der inter.iaiionolen Aktion deS im Ver bande der zweiten Internationale befindlichen Pro-leiariatS anzuschließen. ES Ivurd beschlossen, am 21 Juli die generale Ärd,itseinstellung durchzuführen, wäbrend Inhalt vi » Umsong der ArboiS« emiiellung weiteren gemeinsamen Beschlüssen mn ren syndikatifiischen Orga>::'ationnr überlassen wird. Die Bldciit'iug der Aktiv» hat ist.iende zu sein: Unver« zügi ge nnd vollständige Diobilisieeung, Wieder» hersteUu.:^ ''er Veria;sung«^arant>eii, allgemeine Amnestie, Einstellung der bewaffneten Intervention in Rußland nnd in Ungarn, hauptsächlich aber die Bekämpfung der Teuerung und zwar mit allen Mitteln. Die Räumung von Klagenfurt. Wien. 13 Juli. Die .Neue Frei« Presse' dring» au« Sprital a. d. Drau folgende Nachricht: Die militärischen Verhandlungen üb»? den Waffen-stillstand sind beendet. Nach de» Kestimmungen beS-selben sollen die Lüdslawen Konlag den 14. Juli um 5 Uhr nachmittags Kiagensurt räumen und über die bekannte Demarkationslinie zurückgehen. Drei Stunden spät«? rücken unsere Sicherungstruppen in Klagenfurt m. Die wirtschaftlichen Verhandlungen beginnen turtfc der Räumung Klagenfurt« und er» strecken sich aus den f'eien verkehr, Schutz des EigcMtiiws und der Personen und die Rückkehr der Flüchtlinge, befangenen und Internierten, weiier aus die Ent chäd gung derKriegS'chäden und andere«. Die Grenzen Deutschöfterreichs. Der „Temps" melde!: Der Oberste Rot hat in seiner heutigen Sitzung den Präsidenten der Kommission die mü der Bestimmung der österreichischen Grenzen betraut ist, Tardien, angehört. Diese Kommission hat vorgeschlagen, den Tschecho-Slowaken die wichtigsten Teile jener Grenzberichtigungen, die zu ihren Gunsten in den Gebieten von Gmünd und Feldsberg vorgenommen wurden, zu belassen. Außerdem hat sie angeregt, den Tschechen an-gesichts der Tatsache, daß das österreichische Terri« lorium auf Kosten Ungarns in der Gegend zwischen der Donau und der jugoslawischen Grenze vergrößert werden soll, den Brückenkopf am Südi fer der Donau gegenüber Preßburg einzuräumen. Die Vereinigung Deutschwestungarns mit Deutschösterreich. Wien, 16. Juli. Der Oberste Rat der Friedenskonferenz hat, wie ..Excelsior" berichtet, die Vorschläge Tardicus über die Festlegung der deuischösterreichischen Grenze gegen Ungarn ange-vommen. Danach soll die Grenze angeblich in einer vertikalen Linie südlich von Preßburg verlausen. Dagegen soll den Tschcchos'owaken außer Preßburg noch ein Brückenkopf zugestanden sein, der ihnen eine Kopsstation zu den Babnen nach Wiener, Neu« studl und nach Agram sichert. Erfolge der südslawischen Delegation in Paris. Die südslawische Delegation, die bekanntlich unier Führung deS MinisterprisideMen P r o! i c nach Paris abgegangen und von dort am 10. Juli wieder nach Belgrad zurückgekehrt ist, soll in »er Frage der Herstellung eine« Gleichgewichtes zwischen der Belastung des Königreiches der SHS und der Entschädigung, die das ehemalige Königreich Serbien zu erhalten haben wird, erfolgreich eingegriffen haben verstimmend hat r« jedoch aus die Mitglieder der Delegation eingewirkt, d«jz Frankreich die Konen sur die Erhaltung Serbiens während der drutsch« österreichisch:bulgarische» Okkupation auf 2'/, Milliarde» Francs berechnet hat. Die Ententemächte haben Weilers die Absicht, von den befreiten Völkern der ehemaligen öilerrnchtsch ungarische» Monarchie so-genannte „Besreiungsprozeute" zu verlangen und sollen diese 20 Prozent vom Werte der Staa S-güter betragen, welche die einzelnen Nationalstaaten auS der Erbschaft der ehemaligen Monarchie erhalten haben. Die auf solche An berechneten Summen hätten die befreiten Nationen für die Befreiung von österreichisch-ungarischen Joche z» bezahlen. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 11. Juli wurden vom Ministerpräsidenten Protic vertrauliche Mitteilungen über die finanziellen Ersolge der Delegation gemacht, eine offizielle Mitteilung ist dar» über bisher noch nicht bekanntgegeben worden. Das Ende der Räterepublik in Ungarn. Die Ententemächte haben beschlossen, mit den Vertretern der Räterepublik in Budapest keine Ver Handlungen mehr zu sühren. General Franchet d' Espernay hat den Austrag erhalten, an Bela tt n n ein kurzfristiges Ultimatum mit der Aussorderung zu richten, sofort abzudanken, um einer vom Volke gewählten Regierung Platz zu machen, widugenfall« die militärischen Maßnahmen gegen Ungarn sofort beginnen würden. Kommt es tatsächlich zur Offensive gegen Ungarn, dann wäre das E»de der Räte-regirrnng gekommen, denn diese könnte unmöglich gtge'i den Ansturm der Ententetruxpen erfolgreich Widn stand leisten. An der ungarischen Front be-finde«! sich gegenwärtig 70.0ü0 Rumänen, 36.000 französische Koloinaltrupptn, -tO.vOOTschechvslowaken, 12.000 Jugoslawen und 20.000 Ungarn (Karolyi-Truppen) und überdies sollen noch weitere Entente-truppen, voraussichilich Italiener, nach Ungarn ge> schick, werden. Regent ?lk exander ungarischer König? ^"^ÄuS^mgarftchenTISlätternwnroeTtt^ übernommen, daß sich angeblich Gras Karalqr einem Zettungtkorreipondenten gegenüber geäußert haben soll, daß die Gegenregierung bestrebt sei, ihren Sitz sobald alS möglich nach Budapest zu verlegen und die ungarische Krone einem ausländisch?« Fürsten und zwar dem Prinzregenten Alexander von Serbien anzubieten. Der Friedensoertrag mit Deutschland. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 9. Juli wurde die Ratifikation des FriedenSvertrageS mi: 208 gegen 115 Stimmen beschlossen. Von dem Ergebnisie der Abstimmung wurde der Präsident der Friedenskonferenz sofort verständigt. Eine Folge der Raiifizierung des FriedenSvertrageS wird die Aushebung der Blockade und die Wiederaufnahme deS Handelsverkehres mit Deutschland sein und endlich dürften die deutschen Kriegsgefangenen in die Heimat zurückgebracht werden. Hindenburgs Empfang in Hannover. ^ Die Abreise Hindenburg« aus Kolberg und der Empfang in Hannover gestalteten sich zu einer großen Kundgebung deS deutschen VolkrS für den scheidenden Feldmarfchall. Im Fürstenzimmer des Bahnhofes von Hannover sand die Begrüßung durch dr» Oberpräsidenten und den Bürgermeister sowie den kommandierenden General statt. Hindenburg dankie tiesgerührt und erwähnte besonders die ihm von der Stadt zum Geschenk gemachte Villa. Al« daS blumengeschmückle Aulo den Bahnhof verließ, umbrauste eS ungeheurer Jubel. Die Menschenmenge war unübersehbar, auf den Straßen bildeten Schüler Spalier. Vor seiner Wohnung hielt Hindenburg folgende Ansprache an die Studenten: «Die Jugend ist eS, die unser zerrüttetetes Deutschland ausrichten muß. In ihr ist noch der deutsche Geist lebendig. Wir wollen und werden erreichen, daß unsere Feinde uns nicht verachten, fondern Achtung entgegen bring, n müssen. Wir gehen mit Gott — denn Gott lebt noch — besserer Zukunft entgegen " Das Arbeitsprogramm der Friedenskonferenz. Nach Blättermeldungen hätte die Friedens-lonferenz noch folgende Fragen zu erledigen und zwar zum FriedenSvertrage mit Deutschösterreich die allgemeinen Grenzen sür Deulschösterreich, die öfter-reichischen Interessen außerhalb Europa«, Meer- und Lustsragen. Fragen betreffend die Kriegsgefangenen, wirislbaslltche Fragen, ferner Fragen betrrffend die Seehäfen und Wasserstiaßen, Arbeiterfragen, Polin fchc Fragen mit Italien wegen des MinvntäiS-schutzes der auf den abgetretenen Gebieten woyn-haften Nationalitäten, die gleichen Fragen zwischen Jugoslawien und Deulschösterreich. Entschädigung«' fragen und andere finanzielle F agen. WeiterS hätt« die Friedenskonferenz noch zn erledigen die Friedens vertrüge mit der Türkei, mit Bulgarien und Ruß 'land, endlich alle zwi»chen den Verbündete» selbst noch schwebenden Fragen, so insbesondere da» Adria-und Fiume Problem (zwischen Jugoslawien nnd Italien), Banal (zwischen Jugoslawien und Ru< manien), Schlesien (zwischen Polen und Tichecho-slswkke»), dynastische Fragen betreffend Montenegro, srrner die Frage des Londoner Vertrage« und kolonialer Kompensationen für Italien, Streitfragen zwischen Japan >i>>d China, koloniale Kompensationen sür Belgien, Grenzfragen zwischen Belgien nnd Holland, koloniale Fragen sür Portugal, endlich Gienzfragen zwischen Serbien nnd Griechenland. Ein reiches Arbeitsprogramm, tessen Erledigung, wenn seitens oer Friedenekonsereiiz va« bisherige Tempo eingehalten wird, nicht abzusehen ist. Emissionsbank und Valutareform. Der Finanzausschuß der Nationalversammlung in Belgrad verhandelte in der Sitzung vom 15. und l6. d. über die Regierungsvorlage betreffend die Gründung einer Emissionsbank. Der Sitzung wohnten auch HaiidelSminister Veljkvvii und Finanzminister Nin^ic bei. Der Fina»minister berührte auch die Balutareiv m, bezeichnete diese als dringend nnd erklärte, daß er diese Frage im Angnst 1919 zur Lösung zu bringen beabsichtige und zwar im Wege der Einlösung der Krrmennvten durch neue Banknoten ; den EinlösnugSschlniiel werde die Regieiuug bestimmen. Die Sozialdemokraten nnd der National» klub sprachen sich aus wirtschaftlichen und dezw. auS politischen Gründen gegen die Vorlage aus, der Delegierte Vesenjak aber sür die Vorlage, mit der Begründung, daß das Gesetz betreffend die Emis-sionSbank mit der Frage der Valntaresorm nicht iveiter in Verbindung steht. Der Delegierte Dr. P»e bezeichnete zwar die Vorlage als diskutabel, erklärte jedoch, daß die Valntaresorm damit im engsten Zu-sammenhang stehe und daß der Einlösungsschlüssel nicht von der Regierung zu bestimme» sei. Jeden-falls müssen die Pläne des FinanzministerS noch besser studiert werden. Die Hauptsache wäre, die Einfuhr neuer Banknoten zu verhindern. Mit den dargelegten Plänen des Finanzministers könne er sich nicht einverstanden erklären und in keineni Falle könne der Regierung die Lösung dieser Frage über-lasten werden, denn wenn die Pläne des FinanzministerS zur AuSsühruug gelange» würde», müßle dies ans die Volkswirtschaft verderblich einwirken. Ein definitiver Beschluß wurde nicht gefaßt. Zur Valutareform. «SlovenSki narod* vom 18. d. bringt aus Belgrad die Nachricht, daß Finanzminister Dr. Nii c e erklärt hat, daß er einen EinlösungSschlüssel von 5 zu 1 also daß man sür 5 K nur 1 Dinar erhalten würde, nicht gestellt hat. In dieser Frage sei eS überhaupt noch nicht zu einer Entscheidung gekommen und wurde die Lösung dieser Frage aus einen späteren Zeiipunkt verlegt. Deutschböhmen — einsprachig deutsches Gebiet. Wien, 12. Juli. Die Deutschböhmische Landesregierung hat an den StaatSkanzler Dr. Renner nach St. Germain eine Drahtung gerichtet, in der eS u. a. heißt: Das Ergebnis der Gemeindewahlen in Böhmen vom 15. Juni zeigte, daß das Zahlen-Verhältnis der Tschechen zu den Deutschen gleich zwei odrr eins ist. daS Ergebnis der Volkszählung 1910 also völlig gerechtsertigt wurde; daß uuter zweieinhalb Millionen Einwohnern Deutschböhmens nur 135.000 Tschechen sind, die son«.ch nur 7XL Prozent der Gesamtbevölkerung betragen; daß also Deulichdöhmen geschlossenes, einsprachiges deutsches Siedlungsgebiet ist; daß die Wahlen unter der Losung für und gegen das Selbstbe.'timmungrecht der Deutschen stattfanden, und, trotzdem die Wahlen unter den tschechischen- Bajonetten stattfanden, mit dem überwältigenden, auch von den Tschechen nicht mehr geleugneten Sieg der Deulichen endeten. Die Landesregierung sür Deutschbohmen bittet, die von den Tscheche-Slowaken unterrichteten Ententeregie-rungen über das wahre Ergebn!« der Gemeindewahlen eingehend auszuklären. Der niedere Klerus in Kroatien. Im kroatischen niederen ÄleruS ist «ine Reform bewegung im Gange, die ohne an der katholischen Glaubenslehre zu rütteln zunächst äußere Reformen der katholischen Kirche im jugo-slawischen «.taale anstrebt. Unter anderem wurde folgende Resolution beschlossen: Zwischen dem Staate SHS nnd dem Bischos-stuhl in Rom wird hinsichtlich der Regelung der kirchlichen Verhältnisse innerhalb des Territoriums deS Staates eine Konvention abgeschlossen. Der »leruS beantragt, durch dieses Konkordat möge der katholischen Kirche a) die souveräne Gewalt in tragen der Religion und Moral, der Disziplin und Lnhurgie garantiert we den; b) daS Recht der katholischen Kirche aus Erwerb beweglichen und unbeweglichen, zum Unterhalt der Pfarrer und Kopläne minimal notwendigen Vermögens zuerkannt werden; c) bei der Feststellung deS Unter,ichisplancS für bischöfliche Seminare und theologische Fakultäten augeordnet werden, daß olle iheologifchin Diizivline mit be« fonderer Berücksichtigung der Lehren und Satzungen der anglikanischen und serbisch-orthodoxen Kirche gelehrt werden. Außeidem sind an der Universität und den bischöflichen Seminaren erne Katheder für komparativer Theologie und eine sür sozialcharitaiive Beiätigung zu schaffen. Damit auf dem ganzen Territorium des Staates der SHS die Einheit der Geister noch mehr realisiert Seite 4 Nummer 10 ihib die Vereinigung der östlichen Kirche m,t der westliche» «ach Möglichkeit beschleunigt werde, bcau tragt der niedere Klerus: d) die Ausnahme der Bestimmung in das Konkordat, daß alle Bischöie, Domherren' und Priester Bart trogen können; t) die Einführung des faknltativL» Brevierlcsens. oder zu mindestens nicht unt.r Todsünde; f) die Aushebung der Disziplin dcs ZölibaiS und damit im Zusammen-hang das Ebebiiidernis der Priesterweihe sür dcn niedere» KleruS; g) die Einsührung der slawischen Lithurgie in altslawischer Sprache und in cyrillischer Transskription, während füc die Ritualhandluugen die nationale Sprache eingeführt wird ; h) dic^ Aus-Hebung dcs obligatorischen Tragens des Talars außerhalb deS Dienste und Einführung Vrllcbige» Zwilkleidung im täglichen Leben. Die Bewilligung, caft sich die Priester aus ösfenllichen Gebieten betäligen und je»e» ehrlichen Berus aus dem pcosauen Gebiete ausüben können. Zu dieier Hinsicht werden die Piiester der Gewalt der Bischöse eulzogen und Hai keine Zensuc Play zu finde». Alle Auszeichnungen, die in verschiedenen Titeln, in verschiedener Kleidung und Znsignie« be-stehen, sind außerhalb der kirchlichen Funktion?» aufzuheben. Aus Stadt und Janö. Die Geburtstagsfeier des Königs. Der GeburtSiag des Königs wu'.de auch in Cilli sestlich begangen. Alle issentlichea Gebäude, inSbe-sondere das RalhauS und viele private Gebäude waren »eich mit Reisig» und Blumengewinden und mir Fahnen in Reichssarben und Nationalfarben geschmückt. Auch mehrere deutsche Bürger hallen ihre Häuser mit Reisiggewindcn und Fahnen in den Reichsjarben geschmückt und damit auS freien Stücken ihrer loyalen Gesinnung Ausdruck gegeben Am Borabende waren alle öffentlichen Gebäude und viele Privatgcbäude beleuchtet Nach * Uhr abends »ant» ein Fackelzug statt, der allerdings einen stark im-provksierlen Eindruck machte. Gut und mächtig er» klangen dagegen die von einem Männelchar am Rat-hausplatze vor ctragenen nationalen Lieder. Samstag früh fand in der Stadlpsarrtirche ein Festzolles-dienst statt, aii dem die «pitz-n der Zivil- und Militärbehörde» sowie viele Andächtige teilnahmen. Ebenso wurde in der evangelischen Kirche um 1 l Uhr vormittags ein Festgottesdienst abgehalten. Während deS Tages wurden Blumen feilgeboten und dürfte der irlöS. der dem KriegSlnvaUdenfond zufließt, ein ziemlich bedeutender sein. Todesfall. Ädelle M-llanich, geb. Edle oo» Stahlderg, ist am 7. IuU im hohen Älter nach langer Krankheit verschieden. Die Verblichene war in allen Kreisen sehr beliebt und geachtet. Evangelische Gemeinde, sonntag vor» mittags 10 Uhr sindet >n der evang tischen Christuk-kirche ein öffentlicher Gottesdienst statt, in Dm cand. theol. Gerhardt May predigen wird Professorenernennungen. Wie bereits berichtet wurde, soll die Universität m Laibach schon im Herbste l I. eröffnet werde». Nach Meldungen auS Belgrad steht die Ernennung der Universilas-prosefforen unmittelbar bevor. Vom Stadtschulrau in Tilli. Der Noba doba zufolge hielt der Stadtschulrat nach längerer Pause am l0. d. wieder eine Sitzung ab. Es wurde festgestellt, daß die Fortschritte in den Volksschulen befriedigend sind und daß die deutschen Kinder fleißig die slowenische Sprache lernen. Die slowenischen Klassen sind voll, .die deutschn! Klassen dagegen schlecht besucht, daher die Vereinigung der dentfchcn Knaben- und Mädchenparallelklassen in gemischte Klaffen beschlossen wurde. Die deutschen Klaffen der Knabenbürgerschule werven mit Beginn des nächsten Schuljahres wegen geringe» Besuches ausgelassen. doch wird gestattet, daß die Knaben an der deutschen Mädchenbürgerschnle hospidieren. Die slowenische Kaabenbürgerschule wird mit Beginn des nächsten Schuljahres in eine vierklaffige umgewandelt. Die größte Schwierigkeit bietet die Unterbringung aller Schalen. Es wurde daher beschlossen, daß die Knabcnbürgerschute auS dem Volksschul-gebäude in daS Gebäude der Mädchenbürgerschnle in der Bodenikova ulica (Grabengasse) übersiedelt. Die Handelsschule wird dagegen im VolkSfchul-gebende untergebracht. Die Lösung der Waisenhaus- frage wird dem städtischen Beirat überlassen. Der stadtische Kindergarten in der Umgebung wird vorläufig nicht eröffnet, über das Gebäude hat die Stadtgemeinde zn verfügen. Generalstreik am 20. und 21. Juli. Nach einem Berichte des fozialdemokratischen Blattes .Naprej" hat der Vollzugsausschuß der Jugosl. soz. dem. Partei beschloffen, daß sich daS slowenische Proletariat im Sinne deS internationalen Beschlusses der gesamten sozial'stischen Arbeiterschaft und in Uebereinstimmung mit alle» kroatische» und serbischen Geuoffen dem Generalstreik des internationalen Pro-letariates anschließt. Den 20. und 21. Juli wird daher in «loivenie» alle Arbeit ruhe». Verkehrseinstellung. Die Südbahn hat mit 17. Juli Mitternacht den gesamten Personen« und Frachienverkchr ans der Stiecke Ste »brück— Sissek eingestellt; anegenommen sind nur Militär-traneporle und der Expreßzng Pari? —Bukarest. Die Einstellung des Verkehres e-folgte wegen Kohlen-Mangel. Bund der Kriegsoerletzten. seine Be gründung und Bedeutung, feine Be-gründnng und Bedeutung. — Unter diesem Titel erscheint ein Büchlein, das den Organisator nnd ersten Obmann des BuudeS Herrn Fra» Kostomaj in Cilli zum Verfasser hat. Das Büchlein kann allen Kriegeverletzten und • Gönnern des Bundes empfohlen werden, da der Reingewinn dem Fonde des Bundes zustießt. Die Organisationsleitung der Kriegs-invaliden teilt mit, daß sie ab 17. Zuli ein eigenes Bankkonto bei der Laibacher Kreditbank, Filiale Cilli, unter de Namen .Zveza voj. invalidov v Celjn" besitzt. .Gütige freiwillige >durch da? Hochwaffer schwer beschädigt. In der Stadt selbst stand das Waffer an einzelnen Stellen über einen Meter hoch. Alle ebenerdig gelegenen Wohnungen und Geschäftsräume, Waren und Ein-richtungsstück« durcheinander geworfen und dadurch teils vernichtet oder beschädigt. Besonders schwer hat die Oelfabrik des Herrn Stigcr gelitten, die Fundamente wurde» unterwaschen, »ast alle Borräte weggeschwemmt. Vom Hschwasser wurde auch eine Menge Holz und das aus den Wiesen lagernde Heu enttragen. Der durch das Unwetter verursachte Schaden wird auf mehrere Millionen beziffert. Zeitungen aus Deutschösterreich. Da« sozialdemokratische Blatt Naprej bemängelt mit scharfen Worten, daß das Lesen deuischer Zeitungen noch immer verboten sei uud mein!, man möge doch nicht eine naive Politik treiben und den Kops in den Sand stecken Er verlangt die Gestaltung der Einfuhr dcs „ArbeiterwillenS" und der Arbeiter-zeitung". Wir schließen unS diesem Verlangen voll-kommen an, glaube» aber, daß auch ansercn deutschen Zeitungen aus Giaz und Wien ohne Bedenken der Eintritt nach Jugoslawien gestattet werden könnte. Brandunglück in gagradec. »m 8. Juli ist fast die ganze Ortschaft Zigradec in Innertrain abgebrannt. Ueber 40 Häuser siele» dem Feuer zum Opfer. Der AuSbruch des Feuers wu.de durch Kinder verursacht, die mit Zündhölzchen in einer Harpfe spielten. Verkehr mit den Kriegsgefangenen in Italien. Dringende Geldsendungen an Kriegs-gesangene in Italien könne» durch de» Verein „KriegSgesangeneuhilse Italien", Wien, I., Bräuner-straßc 4—6, übermittelt werden. Die Geldsendungen gehe» im Wege des StaatsamteS dcs Aeußern über die Schweiz »ach Italien. E »zahlungen: DienStag, Mittwoch, Donnerstag vo» halb 4 b.S halb 6. — Wie bekannt, hat die italienische Waffenstillstands-kommiffion in Wien ein eigenes Kri.'gZgefa-'zeaen-referat eingecichiet. Diese Abteilung, die sich ursprüng-lich nur mit den in Oesterreich befindliche" italienische» Kriegsgefangenen zu beschüstigei, halte, hal mit Rücksicht aus die vielfache» Anfragen aus der Be-völkeruug ihre Tätigkeit anch auf die Vermittlung von Nachlichten zwischen den in Italien befindlichen österreichischen Kriegsgefangenen nnd ihren Ange-hörigen ausgedehnt. Der Leiter dieser Abteilung hat täglich Hunderte von Gesuchen mit der Bitte, entweder Nachrichten zu beschaffen oder Nachforichungen nach Vei mißten einzuleiten, zu erledige» Die zur Weilerteilung nach Italien für dortige Kriegsgefangene einlaufenden Briefe werden uuv-iweill befördert. Zumeist werden Anfragen über sas Befinden oon Kriegsgefangenen auf telegraphischem Wege weiter-gegeben — Nachforschungen nach Vermißten oder nach Kriegsgefangenen in Italien, von denen durch längere Ait keine Nachrichten eingetroffen sind, können beim deutschölterreichische» KriegSgrsangeuen-nnd Z'vtliuternierlenamt Wien Vi., Gumpendorfer-struße 1, Westgruppe, eingereicht werbe». Liefe Nachfragen werde» gesammelt und m Form von Listen der italienischen Waffenstillstandskomwisfion übermittelt. Die auf diese Anfragen von den italieni-fchen Behörden an daS genannte Amt zurückgelangenden Auskünfte uud Erledigungen werden unver-züglich von der bezeichneten AmtSstelie au die ansragenden Parteien weitergegeben. — DaS Kriegsgefangenen- und Zivilinternierienaml verlautoart. Nach mündlichen Infoimal'ouen bei der ttalieniichen WasieililtllstaildSkvmluiffion sind die doppelten Briefumschläge im Kriegsgesangcnen-Brtefpostverkehr wie folgt zu behandeln: Innerer Briefumschlag: Die genaue ausführliche Adresse des Kriegsgefangenen in deullicher Schrift (am besten :n Lateinschrift oder mit der Schreibmaschine), oben auf der Vorderseite den Vermerk ..Cam^pondeuza prigioni«ri di guenra (in tiancliipia)* und die genaue Ädresje desAdsenderS Äeußerer Briefumschlag: «dresse an Postdirrktion. Innsbruck und den Vermerk „Kriegsgefangenpost — portofrei.' Beide Briefumschläge dürfen nicht geschlossen wetden. Postkarten si'id nur mit ?.« einen äußeren B.iefumlchlag? zu versehen, der die Adresse an die Postouektioi Innsbruck zu nagen hal. — Ueher Veranlassung der I insbrucker Uoi-versi-äl hat die Tiroler Landesregierung das Kriegs-gefangenen- undZivilintern'ertenamt ersucht, bei dem deuischösterreichischen Delegierten fürKriegsgefangeuen-angelegenheitei! in Sainl Germain Herrn Rudolf @lat;n zu erwirken, daß bei einer etwaigen weiteren Verzögerung der Heimkehr sämtlicher Kriegsgesangener wenigstens die sofortige HkimsendU'ig einzelner Kate-gorien, unter anderen der Lehrer uud Ltudenten ermöglicht wird. — Wie aus Bern mitgeteilt wird, hat die italienische Regierm'g auch die Eisenbahnlinien über Pontebba und Usine—Laibach sür den Heim-transport der Ansianschinvalide» in Aussicht ge-livmmen. Eine technische Mittelschule in Agram. Zn Agram soll eine technische Mittelschule eröffnet werdef. Der Zweck der Schule ist znnächst die all- Rum «er 10 jcm.itit Ausbildung der SchiUer uns sodann die Erreichung jener besonderen Äenatuiffe, die zur Mitarbeit'bei industriellen Unternehmungen besähigen. Zveza trgovskih nastuvljcneev u» islov. oxhuIju, poilrii/nica Colje. ! Verband der Hanbelö-augestellte» auf slowenischem Gebiete, Ortsgruppe Cilli. Der Verband bittet alle Mitglieder und Nichtmiwlieder, daß sie die ihnen seinerzeit zuge-schickte» Bögen Podatki za Itto 1019), die bisher noch «ich: zurückgesendet wurden, sobald als möglich aussülleu und einsenden mögen, weil der Verband diese Daten zur Zusammenstellung der Statistik be nötigt. Gleichzeitig werden die Genossen und Ge-«ostinnen, die noch nicht Mitglieder des Verbandes sind, eingeladen, dem Verbände bei^ntreten, weil nur dann, wenn auch der letzte Handelsaugestellte organisiert ist, der Verband fe» vo> gezeichnete« Weg gehen kaun und weil n»r in der Vereinigung die Macht heg». Uebertragung der Scheckguthaben und Spareinlagen. Ueber den stand der An« gelegenbeit bmessend die U^bcriragunq der Scheck kontoguihaben und Spareinlagen beim Postsparkasien-amte in Wien nach Jugo'wwien ist dem Präsidium der La.'deSregierung in Laibach vom ScheHamlc in Laibach und von der Delegation des Ftnanz-Mini-sterinms üb«r Austrag folgender Bericht zugekommen: Die Delegation des Finanz Ministeriums in Laibach hat mil dem Erlasse vom 29. Mär; d. I. (verlautbart im Amisblatte Nr. 70) bekanntgegeben, da« über Ansuchen der Kontoinhaber deren Scheckguihabe» beim Wiener Postsplukassenainte aiijdit^checkrcchniinz der Finanzverwaltung >» Laibach »bertragen wird. Dieie Uebel tragung wild daS Postsparkassenamt Wien turchsühren. Nach dieser Duichsühruug wird das Guthaben jedes einzelnen Koiiioi»h?bers seiner Rechnung beim Scheckamte in Laibach zugeschrieben oder eS wird das Guthaben iui Baren a-»sgesolgt. Das Scheckamt in Laidach hat a'.l^ ZcheckS, die ihm aus o>rnnd dieser Aufforderung uberschickt wurden, durchgesehen nnd georinet, so bah sie jederzeit dem Postsp.ukasseiiamt in Wien uberschick! werden können, sobald dies vom Kommissariat sür Finanzen in Laibach angeordnet wird. Wie jedoch aus den vom genannten Kommissariate in den Zeitungen veröffenl lichten Aufklärungen zn eninebmeu «st, kann diese Uet.«.tragung nicht stattfinden, weil Deut schölten eich die Sperrverfügnng noch nicht aufgehoben hat; es stein zu erwarten, dass dies sofort nach Unterzettnung deS FriedenSvertrageS geschehen wud. Dermalen in jeder schrill erfolglos und sind diese anßci politischen Verhältnisse d,rs einzige HinderutS, dos? die Sache bisher rocd nicht geordnet wurde. Wegen Uedeitra-gung der Spareinlage» beim Poilspaikassennmie in Wien wurde bisher aus den dargestellten Gründe» eine gleiche Anfsorderung noch nicht binauSgegebe . Sobald der Geldoeitehr mit D»nt>chösterieich eröss «et uud die Sperre onsgehobei: wird, wird da? Sch-ckamt obneweiter» die Uebernagnng der Scheck guthaben und Spareinlagen am Grund der seitens der Paiteieu übersendeten Volinti'chien veranlassen Marburger Nachrichten. Das Gebäude des deutschen KasinovercineS in Marburg, in welchem sich das deutsche Theater, das Kino, die Restau ration uud die übrigen Kafinoräumlichkriten beftn den, wnrde von einer eigenen Kommission übernom men und sollen alle Vorbereitunzen im Zuge sein, um mit den slowenischen Theater und Minouorftei-lungen beginnen zn können. — Freitag und SamS tag gingen über Marburg und Umgebung hestige Gewlttir nieder, die auch von Hagelschlag begleitet waren. Nach auswärtige» Berichten soll insbesoi.-dere die Gegend bei Pragerhos und Windischkeistritz durch Hagelschlag großen Schade» erlitten haben. Bürokratius im SHS-Staate. „Slo vluec" erzählt einige lustige Geschichten über den Bürokratismus, der auch im jugoslawischen Staate znr Herrschaft gelangt ist. Professor K. mußte bald nach dem Zusammenbrnch von Graz nach Marburg übersiedeln, u« dort seine neue Dienststellnng anzu-treien. Nach langem Suchen war es ihm endlich ijettmgen, eine Wohnung zu sind.en und im Mai sollte die Uebersitdluug stuttfinden. Es war die höchste Zeit, denn der Familie war dre Wohnung in Gioz gekündigt worden uud mußi« geräumt werben. Da die angesuchte Reisebeivillignnq nicht einlangte, wohnte die Frau mit dm Kiidein einige Zeit im Hotel. Da »un alle Betreibungen vergeben« waren und Pros. K. auf »eine Betrelbungen über Haupt keine Antwort bekam, beschloß die Familie aus gut Glück abzureisen. Da« Geschick war ihnen günstig, sie kamen glücklich über die Grenze, wohnen nun schon seit Monaten in Marburg und alle haben ans das nich erledigte Ansuchen um Ausstellung des Reisepasses glücklich vergessen. Aber höret und Cillier Zeitung staanct, »ach Monaten kain endlich die Erledigt»».; des Ansuchens seitens der südslawischen Vertretung in Wien, aber natürlich im abweisenden Sinne mit dem Austrage, bafj Professor K. das Dekret über seine Bedienstung in Marburg anschließen möge. Slovencc meint zum Schlüsse, man werde in das Vaterunser noch eine neue Bitte einschalteu müssen: . . und gib uns nicht wieder in die Hände des Bürokratius". Wirllchml und l>rrkrhr. Die wirtschaftliche Knechtung Iugo flawiens. Wie gemeldet, ist vo» dem am Donners tag in Belgrad eingetroffenG Lpezialzesandten unserer Delegation aus d.r Pariser Friedeaskonserenj eine HiobSpost überbracht worc>en, aus welche hin der Ministerpräsident unverzüglich nach Paris abreiste. Es handelt sich um die von der Pariser Friedenskonferenz beabsichtigte Lösung der finanziellen Frage der gewesenen österreichisch ungarischen Monarchie, die. sollte sie verwirklicht werden, für unseren Staat eine wirtschaftliche Versklawung aus Jahrzehnte hin-aus bedeuten wrnde. Jugoslawien müßie — so die Absicht der Entente — von den Borkriegsschaldeu Oesterreich Ungar, S zwei Milliarde» (ohne die boS-»ische Sch ild von 250 Millionen, die wir natürlich ganz zu bezahlen habe») und außerdem noch eine» beträchtlichen Teil der Kriegsschuld übernehmen. Der aus uns enisallende Betrag ist zwar »och nicht definiiio bemessen, erreicht aber schon jetzt eine un mögliche Höhe. Die alliiertc» Mächte bestehen daran', daß unser Nationalvermögen abgeschätzt werden müsse und wir nahezu ben ganzen Weit diescS Vermögens bezahlen sollen. Nach jachmäiiilischeai Urteil wurde diese Post über drei Milliarden Kronen anSmzche». Alle diese Beträge würden iu den gemeinsamen s. g. Restaurativnssond fl'cnen, aus den, Fiankreich. Belgien, Rumänien, Jtal e» usw. ihre Kri«gS»nt' schädigung schöpjen würd:«. Die Situation ist die, daß Jugoslawien, bezw. der früher der Monarchie zuge örige Teil unseres Staate- schwerer belastet wär:, als Deutschösterreich oder Ungarn. Wieviel Kriegsentschädigung Serbien selbst bekomme» soll, stiht noch nicht fest, man kalkuliert aber, daß diese Entschädigung viel gering r sei» wird, als die von uns sür das übernommene Staatsverm^zen zit >ei stende Zahlung, umsomeh^ als unser Aktivsaldo gegenüber der Entente kaum i>00 Millionen betragen wird. Es heißt, daß die tschechoslowakisch- Republik nur 31/, Milliarden zahlen werde. Wen» man nun bedenkt, welche» unermeßlichen Reichtum dieser Staat erhalt und alrderseiis in Betracht zieht, welchen schweren Schaden Serbien, und nicht allein Serbien und Montenegro, sondern auch Bosnien und die Herzegowina sowie Dalmatien während des Krieges erlitten haben, gewinnt man >>ichts anderes als die Ueberzeugung, daß die Entente unseren Staat Wirt-schastlich völlig unte«jochen und erdrosseln will. Wir wollen indessen die Hoffnung nicht aufgeben, daß eS unseren Vertretern gelingen werde, die Weltverbesserer dort am grüne» Tisch in Paris zur Einsicht zn bringen, daß jeoeä Ding s.ine Grenzen ha» und daß, wenn uns Lasten aufgebürdet werden, die wir nicht ert agen können, dies auch die Tasche unterer Gläubiger in Mitleidenschaft zrehe-i muß. Nenn man unserem Staate die Mü^lichkei gewahrt, sich wirtschaftlich zu entwickeln, so werden die Weststaaien in erster Re he daraus «ewinu ziehe« können, da» ist doch sonnenklar. Von der politischen Seite, die hiebei gleichsalls wesentlich in Betracht kommt, gar nicht zu rede«. Ueber die Hebung unserer Viehzucht äußerte sich Minister .!>iz präsi»ent Dr. Korosec i» der Nationalvertreinng aus «ine diesbezügliche An-frage wie folg!: Zch glaube. sedermann muß ein sehen, daß sich eine Giedervermebrung unseres Vieh standcs in der Weise, wie es jetzi geschieht, nicht llzielen läßt. Die ganze Erneuerung betonte, o iserb'.evS u«» der anderen a» Biebmangel leidender Länder muß großzügig in Angriff genommen werden Wir w;sschi aus der Batta er setzen Wir wissen, daß »i Bezug auf Vieh alle unsere Lander passiv sind, ausgenommen Kroatien und die Vojvodina. Zur Erneuerung vtS Landes aus dem Gebiete der Viehzucht wäre für Serbien allein eiu Kredit vo» 60^ Millionen Dinar erforder-lich, für Slowenien 72 Millionen, sür Bosnien-Herzegowina 48 Millionen, für Dalmatien 18Milli> Seite 5 — - -=1 onen >!«>» für Montenezio 3i» Millionen, inSgesam atjo 774 Millionen Dinar. Dieses Manko i>asi» Serbien, Bosnien Herzegowina, Slowenien, Dal-matien und Montenegro besteht, kitinen wir durch die monatlichen Zuschübe von &i)0 Stück V:eh auS der Bakka und Baranja »ich! ersetzen, umsomehr als dort nur noch paar Tausend Stück und nicht mehr vorhanden sind. AuS dem zweite» Lande, daS aktiv ist, Kroatien und Slowenien wurde nach stalistiiche« Daten in den Zähren 1913—1917 91.000 Ochsen und tkühe, 22.000 Kälber, 18.000 Pferde, 46.000 Schafe und Ziegen und 191.000 Schweine ausgeführt. Die Zagreber Fachmaniier berichteten mir, daß man auch Heuer soviel au»« siihren könnte. OaS wäre also eine Quelle, d^e am nächsten liegt. Für andere Quellen außerhalb unseres Staates wäre ein entsprechender Kredit erforderlich. Meine« Erachleus würden wir nur in dem Frlle Erfolg haben, wenn wir eine großzügige Aktion zur Vermehrung des Viehstaudes bezw. Hebung der Viehzucht in unseren Ländern, die aus diesem Wirtschaftszweige so enormen Schaden gelitten haben, einleiten. Wenn man andererseits das Vieh nur nach einem bestimmten Plane austeilen will, dann ist eS notwendig, daß diese Verteilung bloß durch ein Ministerium besorgt werde, entweder durch vaS Ackerbau« oder Handelsministerium oder das Ministerium sür EruähmnzSwksen und Landerneuerung. Daß die Verteilung durch drei Ministerien ausgeübt wird, ist aus keine» Fall rationell. Die serbische Staatsschuld. Vor 1914 betrugen die serbische» Schulden im Auslande 9o3,800.000 Dinar, während des Krieges streckten die Verbündeten 742,000.000 Dinar vor. jttz'. wurde eine Ausländsanleihe von 250 M«ll..Dinar aufge-nommen. Zusammen hat also Serbien eine Schurd von 1,895.800.000 Dinar. Dazu kommen aber noch die Summen sür die Ausrüstitiig und Erhaltung der serbischen Truppen in Korsu und Saloniki, sowie sür die Erhaltung der serbische« Truppen sür 1917 »ud 1918. Diese Summen wurde» aus der Dotierung sür die Ausrüstung und Erhaltung der französischen Truppen in Saloniki bezahlt. Sie werden auch einige Hundert Millionen betragen. Zählt «tan noch die Anleihen sür die Erhaltung Serbiens hinzu, so komm: man z« der Schuldsumme von 3'/, Milli-arden Dinar. Mit dem Anteil der österreichisch-un-garischen VorkriegSschulden. den der jugoslawische Staat wild übernehme» müssen, erreich! die gesamte Siaatsschuld nahezu 6 Milliarden Dt»ar. die j ihrtich säst 30i) Mill. Dinar an Zinsen verlangt. Hoffen wh, daß unsere Verbündeten, die Belgien so reich beschenkt haben, auch mit unserer tristen Finanzlage Einsehen haben werden und unS namentlich einen Teil der AnsrüstungSkosten unserer Armee schenken. Für ein grohes Zollgebiet. Die »Eeska Svoboda" schreibt zu dieser Frage: Nach unseren Jnsormationen sind die offiz'ellen Kreise der Entente trotz gewisser Strömungen, welche einen Zolloerband zwischen den Siaaten des ehemaligen Oesterreich-Ungarn wünsche«, sür diese« Zollverband keineSiregS begeistert, und zwar aus egoistischen Gründe« im Interesse ihrer Industrie und ihres Exports. Aber auch bei unS sind die Ansichten nicht geklärt. Be-ständig wird betont, daß wir ein Erportstaat ge-worden sii'd. der seine Ueberschüsie — in manchen Branchei bis zu 80 Prozent der Erzeugung — im Ausland absetzen muß. Unsere Jnduitrie hat in erster Reihe die Länder des alte« Oesterreich-UWarn' versorgt. Weniges ging aus sen Balkan, eiwas nach Indien und anderen englischen Kolonien; nach Rußland und Italien exportierten wir wenig, nach Frankreich fast nichtS, nach England Zucker, nach Deutschland weniger als dieses zu n«s. Die bisherigen HanPtadnehmer — die ränder deS ehemaligen O-ster.eich Unga?» — blieben ajch jetzt unseren Sr. zeuginssen trni, wenn wir wie bisher zollfrei dort-hin rpoitrer«, könnten. Im entgegengesetzten Falle aber, bei gleicher Zollbeiastung wie De»tschland oder Amerika, können' unsere Erzeugnisse nicht bestehen, denn wir produzieren unvelhältnismäßig teurer als Deutschland. G rade dadurch, daß Deutschlands Lage elend ist und rhm die Konku.reuz i« Uebersee un» möglich gemacht wird, nxtdrn wir Deutschlands Konknrrenz aus dem Festlande, hauptsächlich aber in den Ländern des ehemaligen Oesterreich-Ungarn und ans dem Balkan zu spülen bekommen, denn ei hat billigere Rohstoff', eine spezialisierte P-o^uktion und hat schließlich auch bessere und billigere Kohle und viel gri'ßere Unternehmungen. Bei gleichen E-nsuhr-Zöllen mit Deutschland werden wir also nicht mit ihm konkurrieren können. Anders wäre es, wen» die aus dem alten Oestrreich Ungarn entstandenen Staaten, also die tschecho-slowakische Republik, Deutschösterreich, Ungarn, SHS einen großen mitteleuropäischen Zolt- Seilt 6 Cillier Zeitung Nummer 10 1 verband bildeten, noch besser, wenn noch da« ganze große Polen. Rumänien, die Ukraina und vielleicht auch Bulgarien beiträten und wenn alle diese ihre Erjeugnissc zollfrei austauschten. Wir würden zwar unsere Grenzen den Erzeugnissen und Rohstoffen Oesterreich«. Ungarns. Jugoslawien«, Polen« usw öffnen, ober alles da« können wir vorzüglich brauchen, auch unsere Landwirtschaft wäre nicht geschädigt. Dagegen öffnete sich un« ein ungeheure« «u«-suhrgcbiet, wir behielten die srüheren und gewönnen neue Abnehmer. Ansang« beständen technische, nament-lich valutarische Schwierigkeiten, doch würde da« nicht lange dauern, namentlich da in notionalöko-nomischen Kreisen die Ansicht vorzuherrschen beginnt, baß die Valuta nicht m« Gewalt, sondern nur durch die Prospei ität von Handel und Industrie oerbeffert werden kann. Die Besserung wäre langsamer, aber sicherer al« die bisherigen Experimente. Vermischtes. Ein EhescheiduugSprvzeß. Der Ehe« scheidungSprozeß, den Otto Windischgrätz gegen seine Frau und diese wieder gegen ihren Mann wegen ehelicher Untreue angestrengt hat, erregt vielsache« Aussehen. Welche Umstände die Ehegattin bestimmt haben mögen, diese traurige Angelegenheit gerade in der jetzigen Zelt vor die Oeffenilichkeit zu bringen, ist kaum verständlich, E« wäre sitr beide Teile besser gewesen, die Angelegenheit mit einer einverständlichen Scheidung abzuiun und lukrativer gewesen, daraus einen Kolportageroman nach Art der Gräsin Larisch. Die entlaivien Habsburger', zu fabrizieren. Die Ehegattin de« Fürsten Windischgiitz, Elisabeth, ist bekanntlich ein« Tochter de« srüheren Kronprinzen Rudols. Sie wurde am 2. September 1883 geboren und v-rehelichie sich im Jahre 19U3 mit dem Fürsten Otto Windischgrätz. Der Ehe ent-stammten vier »inder und zwar drei Söhne und eine Tochter. Elisabeth lebt mit ihren Kindern der. malen in Schönau bei Wien. Der «läge de« Ehe-gotten ist folgendes zu entnehmen: ..Schon nach dem eisten Kinde, also nach kaum zweijähriger Ehe, ergaben sich schwer überbrückbare Gegensätze. Die Stellung, die mir als Haupt der Familie zukam, wurde von meiner Gemahlin nicht geachtet. Ihr hoher Rang und ihre Nähe zum Throne wurden mir stet» fühlbar gemacht, Hochmut und die keinen Widerspruch ertragende unabhängige Herrschsucht meiner Gemahlin traten auch mir gegerüber immer stäi ker in Ei scheinung. DaS sinnliche Begehren. daS de» so hartnäckigen Wunsch meiner Gemahlin nach der ehelichen Verbindung mit mir erweckt zu haben scheint. verwaiidkUe sich bald in Lieblosigkeit und später' in einen mit der Zeit unverhüllte» Haß. Dazu kam noch einigen weiteren Ja'.ire der Ehe ein würdeloses Benehmen, daß nach und noch nicht nur in der nächsten Umgebung, sondern auch in der Oeffentlichkeit Anstoß erregte. Die mit der Nähe de« Throne« verbundenen und mir von ihr unterwürfigen Funktionären auferlegten Rücksichten machten e« mir die längste Zeit unmögli5, in meinem Hause Ord> nnng zu schaffen. Nach dem Tode des Linienschiffs-leutnants Egon Lerch, welcher mit meiner Gemahlin ein unverhüllies Liebesverhältnis hatte, war sie es selbst, welche in der Erkenntnis der offenbaren ?ch»ld das PrSveniere spielen wollte, um sich durch ihren mächtigen Einfluß ohne Einbuße ihrer gejellschaft« lichen Stellung von der ihr lästig gewordenen Ehe zu befreien und mich dabei mundtot zu machen. Ich wurde aus dem Felde telegraphisch zurückberufen. Man bemühte sich, ein Arrangement herbeizuführen, daß eine Auseinandersetzung der beiderseitigen Rechte und Ansprüche bei äußerliche' Aufrechterhaltung der Ehe bezweckte. Ich erfuhr von dem schamlosen Lebens-wandel und dem schlechten Ruse meiner Frau, vo» der unverantwortlichen Erziehung meiner Kinder, insbesondere durch Einimpfung von Haß und Ber-ach?ung gegen mich, dem seindseligen Mißtrauen meiner Frau gegeu mich, welches so weit ging, daß sie zur Haltung von Polijelhuudeu, zur wiederholten Inanspruchnahme von polizeilichen Bsrsichtsmaß-nahmen und zur Aeußerung iveitgehender Befürcht«-gungen an amtliche» Stellen schritt nnd Detektivs und Spione gegen mich hetzte, welche mich auf Schritt und Tritt überwachten. Die völlige Un;n-länglichkeit meiner Frau gegenüber allen Ratschlägen, sogar ihrer nächsten Verwandten, hat in mir Zweifel an ihrer ZurechnungSsähigkeit erweckt KeincSfalls kann die Ehe aufrechterhalten werden, in«besondere ist es ausgeschlossen, daß meine Kinder noch ferner« hin in den Händen meiner abgeirrten Frau bleiben: Nach dem zweiten Kinde mußte ich wahrnehmen, daß meine Gemahlin sich mit einer Schar von jüngeren Herren zu umgebe» pflegte, und daß die Unterhaltung mit ihnen sehr bedenklicher Art war. Dies steigerte sich von Jahr zu Jahr, so daß ich wiederholt Anlaß nehmen mußte, meiner Frau ernst-hafte Borstellungen zu machen und von ihr die Wahrung des ä, ßeren Anstandes zu verlange». Das Benehmen meiner Frau wurde immer bedenklicher und ich mußte ihr nach einer unliebsamen Szene, die sie in einer Bar in Pola im Jahre 14 mit fremden Offizieren aufgeführt hatte, in unserem damaligen Heim in Brioni ernste Vorbehalte machen. Die Zustände in »er magyarischen roten Armee. Das „Neue Wiener Tagblatt" veröffentlicht das Schreibe» eines Fabrikanten au« MiStole, der auf seiner Reiie nach Wien Gelegenheit hatte, mit einem Offizier der magyarischen ro,«n Garde längere Zeit zu sprechen. Der Offizier schilderte die in der magyarische» bolschewistischen Armee herrschenden Verhältnisse folgendermaßen : Bom militärische» Standpunkte befriedigt die Littiation der roten Armee, eS darf jedoch nicht verschwiegen wer-den, daß unsere bisherigen Ersolge yrißtenteil« ohne Kampf erzielt wurden. Wenn einer von unseren Gegnern versucht hätte, sattisch anzugreifen, so wären wir bald besiegt worden. Unlust zum Angriffe herrscht in der genzen Armee und eS helfen auch keine schönen Worte und Belobungen feiten« der höheren Kommandanten, Insbesondere bei tun Metallarbeitern herrscht große Unlust zum weiteren Kampfe und in ihren Reihen an der Front und im Etappendienfte hört mau immer wieder die Rufe ertönen, man möge den Kampf unterbrechen, nur mit Gewalt ver. mochte man bisher die Unzufriedenen unschädlich zu mache». Die Verpflegung an der^ront ist an'tands-los, dafür aber herrscht großer Mangel an Arzner« Mitteln und auch die Ausrüstung der Mannschaft ist sehr ungenügend. In der roten Armee wurden wieder sämtliche Be'iimmungen deS früheren Dienst, reglement« eingeführt, weil d e Führer gesehen haben, daß sie mit dem Kommunlsmn« beim Kriegsühren nicht reuffieren würden. In der Armee herrscht Terror und in der ganze., roten Armee ist ver-schivindend gering die Zahl derjenige», die mit den heutigen Verhältnissen zufrieden sein würden. Hin» gegen gibt e« ganze Bataillone, in denen kein ein-zig« Kommunist vo> Handen ist. Die Mannschaft und die Offiziere wechseln bedentniigSoolle Blicke unter» einander, jedoch keiner von ihnen wag« seine Ge« danken auS,«spreche», Alle fürchten sich vor den politischen Vertrauensmännern der Kummunisten, trauen dem Nächsten nicht und sürchten sich sogar vor dem eigenen Schatten. Und eben in dieser Angst, in dieser Kurcht. liegt derzeit noch die ganze Macht der roten Armee, dem neun Zehntel von allen an der Front kämpsenden Soldaten sin» keiue Kommu» niste», sondern Bürger und Sozialdemokraten. Die wirklichen Kommunisten befinden stch an gefahrlosen Stellen und sind hauptsächlich bei den höheren Kommando« aufgehoben. Desrandation von sechs Millionen Kronen, Wie aus Kolv^oar gemeldet wird, wur-den dort 22 angesehene Persönlichkeiten verhaftet. Die Verhaftung steht mit der Veru.rireuung von sechs Millionen Kronen in der Magyanjch sieben-bürgischen Bank im Zuiammenbange, mit welchem Gelde die magyarischen Beamten hätten aasbezaklt werden sollen, die stch geweigert hatten, dem rnmä-»ischen König den Treueid zu leisten. Y*ri1*uvnipf8rtftrfifl( icMcImlMend, «iure'llgtnd. r ftATTONi'S GIESSHÜ8LER REIN NATÜRLICHER ALKALISCHER. .SAUerrruNK. Möbliertes Zimmer mit odi>r ohne Verpflegung, sör Herrn oder Dame zn vergeben. Anzufragen Herinanngasse (Mikloüiceva) 'Nr. 11 1. Stock rechts.__ Möbliertes Zimmer mit Kost eventuell f(lr 2 Herren, zu vermuten. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 25U& «XttttXX****** Mehrere möblierte Zimmer zn vermieten. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. 2M01 ************ Schstnes, reine» möbliertes Zimmer mit separiertem Eingang und Bedienung wird ab 1. oder 15. August zu mieten gpsueht. Antrftge unter .Licht 545106* an die Veiw. d. Bl. Grosser Reisekott'er zu kaufen gesucht. 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Noch vor dem Nachtisch erhob sich Robert, machte seine Verbeugung und zog sich zurück — schweigsam, wie er bis juletzt gewesen war, „Du wirst ihn sprechen wollen . . begann Maria zaghast, als sie mit Schönhag allein war, und gab mit einer zanen Geberde zu verstehen, daß sie nichts dagegen habe, wenn er dem Sohn folge. „Was nützt das", machte Schünhag mit einem ärgerlichen Blick nach der Berandaiür, dmch die Robert ins Hans verschwunden war, „So interessant mir ein Einblick in diese Korrespondenz auch wäre, der Herr Sohn würde meine Wißbegier nicht befriedigen. Ich bin ihm längst glicht mehr würdig, sein Verhältnis zu den BreubergS zu beurteilen. Er hat es auf das Bestimmteste abgelehnt, mich in seine Sorgen oder Hoffnungen einzuweihen." Maria kroch «« beklemmend zu Herzen. ..Der Graf ist wohl sehr adelsslolz?" „Wie kommst du darauf?" „Ich stelle mir'« vor. Wenn Gras Breuberg ersahren hat, daß du im Begriff bist, eine — MeSalliarce zu schließen . . „Oh!' stammle Schönhag auf. „Ich möchte keinem raten, mich mit solcher «mpielung zu reizen. Ich habe Löweniatz^n. mein Glück zu ver« teidigen — gegen jedermann." ,Auch gegen den Sohn?" lag es ihr auf den Lippen. Al>er das Wort blieb ungesprochen, «Geh, lass' dich nicht von solchen Bedenken ankränkeln! Soll ich dir wiederholen, daß du allein mir das Leben wert machst? Du mein Sonnen -schein, mein Alles!" Sie duldete, daß er ihre Hände küßte und er> widerte seine» innigen Druck, Sie hatte jetzt eine unbezwingliche Sehnsucht nach dem festen Halt, wie ihn hier ein statte? ManneSarm ihr bo!. ES war Erbitterung über Roberts verletzende Kälte, waS sie bewegte. Hätte er sich ihr mit herzlicher Offenheit zu der Slnderitung genäherk, daß ihn ihre Entsagung mit dem Vater verföhnen könne, sie hätte sich zu einem bis zur Selbstoenüch'.uug gehenden Op^er entschließen könne». Jetzt hatte sie den Drang, ihm zu zeigen, daß sein Verhalten, daS sie nachgerade al« Haß und BoSheit empfand, sie stärker als je in Ferdinands fchützende Arme tiieb. In dieser Minute kaute Robert an dem Bries de« Grafen Alfred. Eine rührende Epistel! Aus Aachen. Da hat cS sich entschieden, waS sich in Düsseldois schon angesponnen hat. An Komtesse Mijzi ist das Schicksal herangetreten — in Gestalt eines preußischen Dragonerleutnants, der den Breubergischen feine liebenswürdige Reisebegleilung gewidmet hat, Die gelben Aufschläge haben ihr'S getan. Und seitdem sich der schneidige Krieger deutlicher gemacht hat, schwankt sie zwischen Jauchzen und Tränen, lacht am Tag mit dem iporenklirrenden Boten de« Leben« und weint nachls i« ihr Polster, daß eS den bekannten Stein erbarmen könnte, — um wieviel mehr den nur durch eine Tür von ihr getrennten zärtlichsten aller Vater — sintemalen derselbige als nervöser Herr sehr viel Wert aus ungestörte Nacht-ruhe legt. Sie will e« nicht worthaben, daß sie an Gewi^enSbelästigungen leidet, redet zu dem Vater, der sie inS Gebet nimmt, auch bartnäckig von heiligen Verpflichtungen und dem «Ernst deS Leben«", dem sie sich in feierlicher Stunde angelobt hat. Da ist es Breuberg? Pst'cht, sich an Robert Schöuhag zu wenden, daß er dazu helfe, dem Kummer der kleinen Abtrünnigen ein Ende zu mar»ische und ging durch daS saalartige Zimmer. Hier war mehr Raum als drüben, wo es ihm so b/engend vorgekommen war. Aber auch hier konnte es ihn nicht lange leiden. Er strebte aus dem Hause, daS er nur als Eigentum de» Herrn Hobrecht betrachten tonnte, de» armen Schlucker», der sich vor ihm scheu zur Seite drückte. DaS war auch nicht länger mit-anzusehen. Was hieß ihn eigentlich Hierbleiben? Auch so «in seldstausgeladenes Mandat. Was ging oberer an ihm vorüberging . . . Da — waren das nicht wirkliche Schrille? Draußen aus dem Korridor. Er sah jetzt, daß er die Tür nur angelehnt hatte. Keine Männerfchritte, rasche Frauensüße. Wenn es gerade sie wäre, deren Bild er hier . . . Die zurückichlagen^e Tür platzl« in diese Er-wägung. Es war in der Tat MaNa, die eintrat: e»lig. al« spränge sie nur aus einen Augenblick her-ein. Ander« halte sie die Tür hinler sich wohl ge-schlössen. Jetzt deckte der breite Flügel den Mann vor der Staffeln. Er konnte hoffen, unbemerkt zu bleiben, bis sie wieder ging. Sie trat an den großen Lefetifch zwischen den Fenstern, aus dem die Zeitungen lagen, «ie wollte sich offenbar eines der Abendblätter holen, die mit der ersten Post eingelangt waren. Stehenden Fuße« hielt sie Umfzau. Da mußie sie gerade dai eine Journal suchen, da» ans den Schreibtisch im Erker geraten war. Aus diesem Blaue lag — Roberts Brief au die Komtesse Breuberg. Mit ihren feinen Fingerspitzen schob sie ihn weg. AI« >ie unwillkürlich die Adresse las, zuckte die Hand zurück, als habe sie an ein fremdes Heiligtum gerührt. Einige Sekunden lang verharrte sie ohn« Bewegung. Wa» halte sie? Was be'ann sie über den Schriflzügen, die »hr den Namen einer sonst so unbekannten.Person vor Augen führten? Zagend streckte sie wieder die Hand nach dem Kuvert au», wie eine Blinde, die nach seinen Zeichen taste», berührte eS jedoch nicht mehr und lieg auch daSZeitnngSblat» liegen. Aber ihr Blick haftete noch immer am der Adresse, al« wäre ihr eine schwer zu deutende Erscheinung ausgestoßen, Robert wurde eS beträchtlich unbehaglich in de« ihm aufgedrungenen Bersteck. Eine verwünschte Situation, wenn Maria noch lange hier verweilte! Da wäre eS besser gewesen, stch sogleich bemerkbar zu machen. Jetzt war eS zu spät, wenn er ihr nicht einen Schrecken mit unabsehbaren Folgen einjagen wollte. Und was hätte er ihr sür eine Erklärung geben sollen, wie er zu dem Lauscherposten — v»r ihrem Porträt — gelangt sei? (Fortsetzung folgt.) Nummer 10 Gebe dem geehrten Publikum von Cilli und Umgebung bekannt, das» ich wieder Krägen^ Manschetten usw. zum Putzen und Glanzbügeln übernehme. FRANZ HRADIL Erste Cillier Wäsche-Feinputzerei Herrengasse Hr. 13. » Kassierin mit guten Zeugnissen, sncbt Posten. Gest. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 35098 Tüchtiges Kinderfräulein mit Jahreszeugnissen, erfahren in Pflege uml Erziehung, weun möglich französisch und Klavier, wird aufgenommen. Ausführliche Offerte mit Zeugnisabschriften sind zu richten an Frau Eise Werner, derzeit in Neulmus bei Cilli. Kontoristin mit 1'/»jähriger Praiis mit besten Anempfehlungen, der slowenischen und deutschen Sprache mächtig, sucht eine Stelle. Gefl. Anträge au den Schul-diener der Handelsschule in Cilli. Tüchtiger Gärtner 42 Jahre alt. ledig, gesund, i listig, moralisch, mit Kenntnissen der Landwirtschaft, sucht Stell«. Anzufragen Marburg, Augasse Nr. 14. Stellengesuch. Bin 87 Jahre alt, verheiratet, kinderlos, der slowenischen und deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig, im Expeditions-, Kalkulation«-, Magazins- u. 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