MbachnWMtlmg. Nr. »7. Pränumerationsprei«: Im Comptoir ssanzj. st. 11, halbj. fl. 5.5U. Für die Zustellung ins Haus halbj.üulr. Mit dcrPost aanzj. fl. 15, halbj. st. 7.50. Montag, 29. April InseltlonSgebilhr bisio Zeilen: imal 60 ll., 2m. 80 li., 3m. 1 fi.; sonft pr. Zeile Im.«lr., Lm. 8 lr., 3m. IN lr. u. f. w. Inscrtionsftempel lebeSm. 30 k. 1867. Mit 1. Mai beginnt ein neues Abonnement anf die ^Lailiacher Zeitung." Der Prttuumcrati ous-Prcis beträgt für die Zeit vom 1. Mai bis Cnde Juni 1807: Im Comptoir offen....... l fl. 84 kr. Im Comptoir nnter Convert . . . < 2 „ — „ Für Laibach ius Hans zligestcllt . . . 2 „ — „ Mit Post nnter Schleifen..... 2 „ 50 „ Aintlicher Theil. zier Justiz»!mister hat den Staatsanwallssnbstitn-ten bei dein Krcisgerichte in Königgrätz Inlins W ischin znnl Rathe deS Krcisgerichtes in Knttenbcrg crilannt. Der königlich ungarische Instizniinistcr hat den Scerctär der königlichen Tafel Arpad Ntai znm R^aths-protokollistcn der Scptemviraltafel ernannt, Nichtaintlicher Theil. Laibach, 26. April. In der Phase der diplomatischen Action, welche in der Luxembnrgcr Frage soeben eingetreten ist, wäh-rcnd man eifrig nach einem Auswege sucht, nm die g» "^Empfindlichkeit Deutschlands nnd Frankreichs gleich' l^llig zu dcschwichligcu nnd den glimmenden Fnnken dcö ^ontiiientalkricgcs ansznlöschcu, ist ein historischer Rückblick anf den bisherigen Verlauf der Tagcsfragc znr ^rientirnng in dem Chaos widersprechender Nachrichten wohl erwünscht. Ein Wiener Matt bringt hierüber nach stehende Mittheilung: „Die Luxemburgfragc ist alt; sie ist älter als der Krieg zwischen Oesterreich nud Preußen. Pourparlers, die auf eine Erwerbung Luxemburgs durch Frankreich Bezug nahineu, gingen jenem Krieg voran, nnd von französischer Seile wird behauptet, daß Graf Bismarck su'h damals den französischen Wünschen keineswegs ab-a/'neigt gezeigt habe. Man fügt sogar hinzn, daß das swnzösischc Cabinet die Rücksicht für die einstigen Stim-Ulungcn und Auschauungcn des preußischen Premiers mchl alis den Klugen gelasseil halte, als es Verhaudlun-Leu mit Holland bezüglich der Abtretung Luxemburg? begaun. Diese Verhandlungen führten zn einem Vertrag, don welchem daS holländische Cabiuct noch vor dessen Paraphirnng dem Grafen Bismarck Mitthcilnng machte. In dieses Stadium der Frage fallen die bekannten Vorgänge in Berlin, durch welche die öffentliche Mcinnng in die Discussion hinein gezogen nnd dieser jene Bitterkeit eingeimpft wnrdc, die anch die diplomatischen Verhandlungen zn vergällen drohte." „Die Gefahr wnchö sichtlich mit jedem Tag, und der feste Entschluß des Wiener Cabinets: nichts nnvcr-sncht zn lassen, nm Enropa den Frieden zn retten, be« stimmte jenes, mittelst eines Doppcluorschlagcs die Initiative zn einer Vcrmittluug von Seite der hcnte noch uubcthciligtcn Mächte zu ergreifen." Der erste dieser Vorschläge ging dahin: Nentra-lisirnng Lnxcmburgs, Garantie der Neutralität dnrch die Unterzeichner der 1839er Verträge, Ränmnng Ln-xcmbnrgö dnrch Prcnßcn nnd Schlcifnng der Festungswerke. — Da jedoch Frankreich zn jener Zeit großes Gewicht anf eine solche Lösung der Streitfrage legte, welche eine Erweiterung der französischen Grenze in sich begriff, fo wnrdc der zweite Vorschlag dahin formnlirt, daß Luxemburg unter Ncutralisiruug seiucs Territoriunis, Ränmung der Fcstnng dnrch Preußen nnd Schlcifnng der Befestigung desselben an Belgien zn fallen, dieses dagegen an Frankreich jene Gebietsteile abzntrctcn habe, welche im Jahre 1814 zn Frankreich gehörten, im Jahre 1815 aber für dieses verloren gingen." „Dieser Vorschlag wnrde anfänglich sowohl in Berlin als in Paris mit nicht nnfrcnndlichcn Augen betrachtet. Er scheiterte jedoch au den Eiuwcudnugcn Belgiens, obwohl der Vorschlag eben Belgien nicht nn-weseutliche Vortheile in Aussicht stellte. Belgien hätte nicht nnr eine Gcbictsvergrößernng erfahren, es hätte sich gleichzeitig ebenso gegen cinc'Umtlammeruug dnrch Frankreich geschützt, wie seine Grenzen außerhalb der Schuß-Weile preußischer Festnngsgcschützc gebracht. Nichtsdestoweniger lehnte man in Brüssel ab. Man berief sich dort anf die Vcrfassuug, welche Gcbielsändcrnngcn nicht gestatte, man wollte mit einem Worte nichts nehmen, aber auch nichts gcben." „Diese Haltung Belgiens nud die ernste Gcsahr, welche der Ruhe Europa's ans der steigenden Aufregung crwnchs, verfehlten nicht, einen tieferen Eindruck auf Kaiser Napoleon zn machen. Man griff in Paris anf den erstell Vorschlag znrück, nnd da dieser sich nnnmchr uicht allein des Beifalls des französischen Cabinets, so-wie auch der Zustimmung Cuglauds nnd Rnßlands er» freut, sondern auch von den letzteren Mächten in Berlin lebhast nllterstützt wird, so ist die Hoffuuug wohl be» rechtigl, daß mau auch iu Berlin willig die Häudc zu einer Lösuug biete» wird, die, von den hervorragendsten Mächten Enropa's warin befürwortet, allcu berechtigten Bedeuten volle Nechnnng trägt." Von dem Prcßbureau erhalten Wiener Blätter nach stehende Mittheilung: Bevor noch von anderen Vcr-mittlnngsvorschlägcn die Rede war, hat Oesterreich beiden Parteien in Anregnng gebracht und den übrigen Groß« mächten dicS mitgetheilt, es solle entweder die Neutra-lisirung Luxemburgs, womit anch die Räumung nnd Ac« seitignng der Icstuug verbunden gewesen wäre, oder die Abtretung des Oroßhcrzogthnms Lnxemburg an Belgien nnd die Anfnahmc desselben in die belgische Ncntralität ansgcsprochcn werden. Die zweite Alternative dieses Vorschlages wnrde im Hinblick auf den Anspruch gestellt, welchen Frankreich dnrch einen vereinbarten, jedoch noch nicht paraphirtcn Vertrag mit Holland bereits er» worbcn hatte. Dieser Vorschlag wäre anch ganz im Interesse Belgiens gewesen. Letzteres hätte ein vcr» größcrtcs Territorium nnd eine Sicherung seiner Flanke erlangt. Es wäre hicdurch anch die Ucbcrflüssigkcit der ferneren prcnßischcn Bcsatzuug in Luxemburg dargcthcm gewesen, nnd Prenßcnhüttc ohne Schädigung in seiner Ehre nnd seiner Macht anS Luxemburg seine Truppen zurückziehen gekonnt. Der Vorschlag wurde von Prcnßcn nnd Frankreich günstig aufgenommen, stieß aber anf den Widerstand Belgiens selbst, da die belgische Verfassung ill Be-zng anf Vcrändcrnngcn des Gebiets ganz bestimmte Normen aufstellt, deren Beobachtung im vorliegenden Fallc mit großen Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre, nnd vielleicht auch deßhalb, weil Belgien die Vortheile dieses Abkommens nicht gcnngsam begriff oder begrciscn wollte. Die Angelegenheit trat mm in eine zweite Phase. Napoleon zog sich auf Vorschlag Oesterreichs zurück von dieser Eombination, nm jeden Schein, als strebe er nach Gebietserweiterung, zu vermeiden, bestand aber anf der Forderung, daß Preußen seinc Trnppcn ans Lnxcm-bnrg entferne, da dnrch das Anfgebcn eines von Napo-lcon in Folge des Vertrages mit Holland bereits erworbenen AnsvrnchcS Prcnßcn jedenfalls eine Eompcn-sntion für das Zurückziehen seiner Vcsatznng alls Lnxein-blirg geboten würde. Es tritt nnnmehr nach der Entsagung Napoleon's auf seine durch den Vertrag mit Holland gewissermaßen schon erworbenen Rechte wieder die erste Phasc dcö österreichischen Vorschlages, nämlich die Ncutralisiruug Luxemburgs, in Wirksamkeit. Anch Rußland nnd England ließen diesem Vorschlage ihre volle Unterstützung zn Theil werden, nnd es ist gegründete Hoffnung vorhanden. daß anch Preußen die Bereitwilligkeit Frankreichs anerkennt nnd ein Recht anfgibt, dcsfen formelles Gewicht nach der Auflösung des dculschcu Blindes ohnehin zweifelhaft erscheint, welches es aber eben im deutschen Iulcrcsse gewahrt wissen wollte. Das dcntschc Interesse scheint nns aber jedenfalls besser dadurch gewahrt, wenn Frankreich keine. Gcbictsvergrößcrnng erlangt nnd der Krieg vermieden Eiu englisches Dorf. Die Grafschaft Norfolk steckt erst zur Hälfte in bcm ungchcnercn Eisennetzc, das Euglaud bedeckt. Die ^rcat Eastern-Bahn ist kanm bis znr Mitte vorgc-bl'ungcn, Shoreditch ist die letzte Station. Vor dem Bahnhöfe wartet ein zweispännigcr Wagen anf Gäste und führt uns uach Fairfield, einem Dorfe von etwa ^lnfzehnhnndert Seelen, gleich weit von der Eifenbahu Und den nmlicgcndcn Städten entfernt. Wer in England mit gewöhnlichem Fuhrwerke gereist ist, der weiß, auf welche Weise man einem Dorfe "ch nähert. Die Straße ist nicht sehr breit nnd vcr-'"cidct sorgfältig die gerade Linie. Straßengräben nnd "eine Steinhaufen, wie anf nnseren Ehanssccn, M es 'Ucht. Wir gelangen nach Fairfield anf einer Straße, blc sich schlangelt wie der Spazierweg eines Parks. Sie l)".t eine gelbliche, dem Angc wohlthncnde Farbe nnd wird yo,i ^ angrenzenden Feldern bald durch eine dop-?!-'ltc grüue Hecke, bald durch eine Erdmaucr getrennt, "c ganz mit'Ephcu überzogen nnd im Frühliuge ganz 'Mi Schlüsselblumen bestreut ist. Anf einer Seile der Straße bildet eine kleine, mit Rasen bekleidete Erder-^huug cincil Fußweg, auf der audcru Seite nimmt eiue -lailc Rinne das Regcnwasscr anf nnd führt es, wie in Mrcn großen Städten, dnrch Ocsfnnngen mit eisernen ^'ttcrn unterirdischen Schleusen zn. Hier und da blicken Baumgruppcu über die grüueu Schranken der Straße hinweg und abwechselnd erscheinen vor den Augen Rüben-nnd Weizenfelder, oder Wiesen, anf dcueu Pferde nnd Rinder weiden. Von Zeit zn Zeit bemerkt man aristokratische Wohnungen, deren Manern von Zinnen gekrönt werden nud deren große Fenster crkerartig vortreten. Nun erscheint eine gothische Kirche mit einem spitzen Thnrme, den man wegen der vielen Windnngcn dcö Weges bald zur Rechten nnd bald znr Linken hat, nnd meldet die Nähe des Dorses. Die ersten Hänser von Fairsield stehen einzeln zwischen Bäumen, weiterhin treten sie uähcr aneinander, lind vor mehreren steht ein gabelförmiger Pfosten, zwischen dessen zwei Armcu ein Schild im Winde schankclt. Diese Pfosten küudigcn Gasthöfe an, nnd vor einem derselben setzt unser Wagen uns ab. Kaum sind wir ausgcsticgcn, so gehen wir anfs Gcrathcwohl in den Straßen nud auf den Gassen des Dorses llmher. Einige haben einen ruhigen nud bürgerlichen Charakter, andere sind lebhaft nnd dienen dem Verkehre. Die einen athmen Wohlstand nnd selbst Rcich-thnm, die anderen sprechen von Armuth und Eleud. Hier ist der Marktplatz. Iu einer der Eckcu dcö Platzes bemerkt mau eine Buchdrnckerei und eine Buchhandlung. Der Eigenthümer ist zugleich Papicrhändlcr nnd verbindet mit diesen Gewerben das Amt eines Postsecrc-tärs. Fairficld ist also noch bei der alten Mode der Eorrcspondcuzbcfördcrung geblieben? So denkst dn nnd schüttelst mit dem Kopfe, aber indem begegnet dein Blick zwei eisernen Drähten, die sich über dem Platze kreuzen. Gibt es denn in Fairficld irgendwo ein Telegraphenamt? Gewiß, und du kannst von diesem Dorfe nach ledcm beliebigen Punkte dcr Welt tclcgraphircn. In geringer Eutfcrnnng von dcr Vnchhandlnng macht sich ein Hans bcmcrklich, dessen obere Stockwerke, die aus hcllrothcn Ziegeln bestehen, auf einem Erdgeschosse vvn Sandstein ruhen. Ueber dem Eingänge tritt das Wort „Bank" in Relief hervor. Die'Thüre ist von massivem Mahagoni, wie in England überhaupt allcs, was von Holz ist, nnv aus Mahagoni besteht. Auf dcr Hausflur liegt eine Kantschukdecke, um das Geräusch der Schritte zn dämpfen. Auf dem Ladcutischc liegt in diesem Allgeublicke die kupferne Schaufel, mit dcr man das Gold zuschiebt, ruhig da. Die Bank von Fairfield ist glücklicher als die Londoner: sie hat ihre Mnßestunde. Dcr Bank gegenüber zcigt sich auf dcr andern Seite des Platzes ein origineller Bau, dcr wie eine Bibliothek nnd wie ein Mnscum aussieht. Dcr Giebel ist ein seltsames Ding nnd gleicht zwei Klammern, die oben anf dem Dache znsammcntreffen. Hinter ihm winden sich rothe Schornsteine in phantastischen Spiralen. Dieses Hans ist dcr Club von Fairficld, das Lcsczim-mcr, das sich gelegentlich in einen Conccrtsaal oder eine Bühne verwandelt. Es hat Platz für alles das. Im Innern ist allcs reinlich, einfach, geschmackvoll und ge-mnthlich. Ucbcrall licgcn Teppiche oder Matten. Au den Wänden hängen Landkarten und Abends wird allcs mit Gas beleuchtet. Fairficld, ein Dorf mit höchstens fünfzehnhundert Seelen, besitzt mithin einen Gasometer, eine Bank, ein Telegraphenamt, eine Vnchdrnckcrci nnd eine Anzahl von Läden, anf die eine dcntschc Klcinsladt stolz scin könnte. Die Häuser sind wie überall in England gebaut. Das heißt klein uud schmal nach dcr Straße hin, aber 634 wird. Daß Preußen sich dieser Anschauung anschließen werde, dürfte ninsonichr zu hoffen sein, als es selbst der Rechtsfrage in Bczng anf die Vcsatznng in Luxemburg kein besonderes Gewicht nichr beizulegen scheint. Einen» antographirten Blatte, der „Wiener Corrc-spoudcuz", entniinnit die „N. Fr. Pr." das folgende Resume dcr Lage: Frankreich verzichtet anf jeden An-sprnch anf Luxemburgisches nnd im allgeincincn anf jedes andere dcnlsche Territorium. Es verzichtet daraus, seine Engagements mit dem König dcr Niederlande gcl-tend zn niachen. Es verlangt mir die Ränmnng dcr Fcstnug Ln^ciubnrg durch dic prcnßschcn Truppen nnd die complctc Äcscitiguug dcr Festungswerke. Es will dem Großhcr^ogihnm seine Unabhängigkeit nntcr dem Scepter seines legitimen Souveräns wiedergegeben wissen. Das Wiener Cabinet bemüht sich, diesc Vorschläge Frankreichs in Berlin znr Annahme zn bringen, cs drängt inchr als jemals in London und Petersburg auf Unlcr-stütznng iu seinem conciliatorischcn Werte. Abcr das preußische Cabinet wide rst cht no ch i m m cr; cs betrachtet sich als verantwortlich gegenüber Dcntsch-land für die Erhallnng eines wichtigen Bollwerkes der dcntschcn Macht; cs betrachtet dic Frage dcr Ränmnng Luxemburgs als ciuc Ehrcufragc für Prcnßcn nnd wider-strebt bis jctzt einer Transaction. Erst in dcn letzten 24 Slnndcn scheint eine etwas rlihigere Slimmnug in Berlin zunl Durchbruch gekommen zn sein. Gesteireich. Wie», 26 April. Die ..Wr. Abcndpost" schreibt: In einem Wicncr Bricfc dcr in Prag crfchcincndcn Zeitnng „Corrcspondcnz" (vom 25. d.) wird uutcr Andcrcm als „positiv" behauptet, ..daß Äarou Bcust bereits tics in deu Verhandlungen mit Preußen betreffs dcr Organist-rnng Süddcntfchlands nntcr östcrrcichifchcm Protectorate stack, als ihm uou Paris aus die Augen geöffnet wurden über die Fäden, mit welchen ihn Bismarck schon umsponnen halte, indem zu derselbcu Zcit, iu welcher diese Verhandlungen zwischen Wien nnd Berlin geführt wnrden, Baicrn bereits in einem geheimen Tractate feinen Beitritt zn dem norddeutschen Blinde erklärt hatte." — Dicfe ganzc ^ Erzählnug ist vom Anfang bis znm Ende cinc lügenhafte Erfindung. — 26. April. Die „Debatte" schreibt: Angesichts des bevorstehenden Zusammentrittes der deidcu Häuser deö R e i ch srathes wurde von vcrfchic« deu^u Seiten die Frage anfgeworfen, wie cs dic Rcgic-rnng mit dcn seinerzeit ans Siebenbürgen berufenen Mitgliedern des Herrenhauses zu haltcu gcdcule. Iu dieser Beziehung gibt uus nun einer nnscrer hiesigen Corre-spondcuten folgende Anfklärnngen: „Rücksichtlich dcr ans Siebenbürgen in das Herrcnhans eingetrctcnen Atitglic-dcr wird, wie ich vernehme, in dcn Rcgicrnngslrciscn cin wcscntlichcr Untcrschicd gcmacht zwischcil jcncn Aiit^ gliedern, welche analog dcr Vcrtrctnng Sicbenbürgens im Ab^corduetcnhausc dieses Laild in dem Herrcnhanse vertreten sollten nnd dem siebcnbürgischeu Landtage cnt-nommcu wnrdcn, nnd jcucu Mitgliedern, welche, abgesehen von dicscr besonderen Mission, nm ihrer anderweitigen allgemeinen Verdienste willen nch dcr Pairs-würde ausgezeichnet worden sind. Die Ersteren, darunter Metropolit Schaguna, dann die Freiherren von Brnckenlhal nud ^cosenfcld, werden diesmal ill das Her» rcnhans »licht mehr bcrnfen lvcrdcn, während die Lctztc-rcn allcrdings anch jetzt aufgefordert wcrdcn dürsten, ihren Sitz im Herrenhansc cillzllnchmeu." Unscr Corrcspoildcnt weist mit dicscr Mittheilung anf einen Umstand hin, welcher bci dcr Revision der Fcbruaractc wohl in Vc» tracht kommen dürfte. DaS Oberhans dcö Rcichsrathcs sollte nach dcr Intention dcS Schmcrling'schcn Statnts Rcichscharattcr besitzen. Von diesem Standpuuttc alls hatte cs nichts Anffälligcs, wcun dcr Monarch auch Männer aus dcn Ländern dcr nngarifchcn Krone ins Obcrhans berief. Nach dem Ausgleiche mit Ungarn verliert jedoch die erste Kammer des Rcichsrathcs den Ncichscharaktcr nnd wird ganz ansschließlich das Obcrhans der gemeinschaftlichen Vertrctnng dcr dicsscitigcn Länder. Es wird sich dann wohl fragcu, ob die Erhebung von Persönlichkeiten ans dcr östlichen Reichshälftc zur Pairic dcr westlichen Länder znlnssig ist? Man wird cö wohl erklärlich finden, wenn wir heute nicht Mnßc gcnng haben, nm diese'Frage eingehend zu erörtern uud nns damit bcschcidcu, sie berührt zu haben. — Wie das Ionrnal „1848" meldet, ist der pc-stcr praktische Arzt Dr. Bcla Maschik zur Kaiscriu Charlotte nach Miramar bcrnfcn worden. Pest, 25. April. „Pcsti Naplo" vernimmt aus authentischer Oncllc, daß das Ministerinn, für Ackerban, Indnslric lind Handcl dic selbstständigc Lcitnng des Post-uud Tclcgraphcnwescus am 1. Mai übernehmen werde. Die diesbezüglichen Vorarbeiten sind beim genannten Ministerium unausgesetzt im Zuge uud dicscr Tage crscheiut schou dcr Ministerial-Erlaß, dcr die Uebernahme dieser beiden Vcrkchrsinstitutc sämmtlichen Post - nnd Telegraphenämtern wie anch dem Pnblikum 0X osso zur Keuutuiß briugt. — Dicscr Tage wcrdcu auch die Postbczirts-Dircctioucu uud Telegraphen«Iuspcctioilcu dcil anf dic Gcschäftsgcbahrung bezüglichen Erlaß entgegennehmen. Zara, 20. April. Zil Ehren des Statthalters Baron Filippovic fand lctztcn Mittwoch anf Allreguiig dcr Handelskammer eine großc Scrciladc mit Fackelzng statt, weil die Tracirnng der Eisenbahn nach Dalnlatien auf Staatskosten beschlossen ist. Uu slant». Berlin, 25. April. Die Vermälungöfcicr dcö Grafen von Flandern mit dcr Priuzcfsiou vou Hohcnz ollern hat hcntc Nachmittags programul' llläßig stattgefnlldcli. Köln, 20. April. (N. Fr. Pr.) Dcr „Kölnischen Zcitnng" wird ans Paris geschrieben: Die Sen» dnng des Prinzen Napoleon nach Florenz werde allgemein bestätigt, nnd als Motiv derselben die ab-lehnende Haltung ItalicuS angegeben. Von dcr Be» eiuftnssnng Italiens werde die Haltung Oesterreichs al" häugig erachtet. Eiuc cvcutuellc Au griffs» Armee müsse uur mehr conccntrirt wcrden. Die Eommaudanlen der Arulcccorps sind ernannt; die in Berlin mltcrbrcitctcn Vorschläge Englands sind nicht identisch mit jcncn Rußlands. England hat sich den Vcrmittlnugsvorschlägcn Ocslcrrcichs angeschlossen; die Neutralität Schwedens gilt als gesichert, die Situa-tiou als sehr bedenklich. Florenz, 24. April. Dcr Correspondent der „G. di Vcuezia," welcher behauptet, daß zwischen Frank' reich, Italien und Oesterreich cm schlitz- nnd Trutz-bünduiß bcrcits abgcschlosscn sci, will anch wisscn, daß nulcr dcu Bcdiuguugcii dessclbcu die Abtrelilng des „Tricstiuo uud Trcutiuo" uach bccudigteiu Kriege an Italicu, als Entschädigung für dcffen Betheilignng am Kriege, sich befinde. Ebenso werde ihm betreffs Rom freie Hand gelassen. Es gehört viel Naivetät dazu, nm ! dcrlci Dingc ulit dcr Prätcnsion in dic Wclt hiualiszli. I schrcibcn, daß man daran glanbcn solle. -^- Die „G. di Fircnzc" erklärt die Nachrichten von Rüstungen in Italien nnd Vermehrung der Garnisonen in Vcneticn für unbcgr ü lldct. — 25. April. Für Provenienzen aus Dalmaticn wurdc wcgcu dcr Eholcra eiuc sicbeutägigc Ouaran-tainc angeordnet. — Ueber einen mit Znstimmnng Rat» tazzi's gestellten Antrag Ricasoli's hat"die stammer ciuc ncnc Untcrsnchnngscommision ciilgcsctzt, nin die ans-nahmswcisen Verhältnisse in dcr Provinz Palermo nnd die Mittcl znr Abhilfe zn stndircn. — Die „Gazctla di Firenze" demcntirt iu dcr eutschicdcustcu Wcisc, daß dcr Fmanzministcr die Absicht habe, die Ansgabc van Münzschcincn in dcr Gestalt von Assignaten zu beantragen. — Dcr König von Griechenland ist in Messina ciugctroffcu. Aus Florenz schreibt mau dcr „Tricstcr Ztg.": Iu Folge dcr im Vcrlanfe dcs Processes Pcrsano zil Tage getretenen Enthüllnngcn über dic Haltung nnd das Benehmen mehrerer höherer Marincofficicre in dcr Schlacht bei Lissa uud bei dem derselben vorangegangenen Angriffe anf die sscstnng Lissa wnrdc von Seite dcs Mariucmini'stcrinms übcr mchrcre Mariucoffieicre dic gerichtliche Untersuchung verhängt. Die Nachricht von dcr beuorstchcndcn Euthcbuug dcr Admirale Albini nnd Vacca, dcs Stabschef d' Amico lind dreier Schiffscapi-täuc von ihrcu Postell uud dcr Eiulciluug dcs Processes gegen dieselben tritt mit großer Entschiedenheit anf, nnd die öffentliche Mciuuug spricht sich bcrcits offen dahin ans, daß Perfano nicht dcr Allcin- nnd Mcist-fchuldige gcwcscn niid dahcr allch nicht allein als Opfer fallen müsfc. Vcrn, 26. April. (N, Fr. Pr.) Dcr Vuudcs-rath betraute den Nationalrath Heer mit ciucr diplo> iuatischcu Ai isfiou iu Dcu t schlaud. Es wird derfelbe iu Berlin, Stuttgart, Mnilchcn, nnd Karlsrnhc beglau' bigt wcrdcii. Paris, 25. April. Dcr „Abcnd-Monitenr" schreibt: Der Kriegsmiuistcr hat bcschlosscu, dnß die großc Muslc-ruug für die Rescrvcsoldatcn im Jahre ^867 iu dcu Eautoiialhauptortcu, wie iu dcn frühereu Iahrcu, statl> finden wcrdc. Die Soldaten ans dcn Elafscn von I860, 18l>1, l862 uud 1863 siud dieserhalb auf Eude April nnd dic crsten Tage dcs Mai ciuberufcu. Die Reserve-soldatcn ans den Classen von 1864 nnd 1865, welche letzthin ihrcn Uebnngscnrs durchgeiilacht habcu, siiid uicht ciubcrnfcu, wohl aber ist die Mannschaft jener Classen, welche leinen Dienst gcmacht hat, für Mai nnd Inni, also für zwei Monate anstatt eines Monates, cinbcrnfen. Dafür wird dieselbe abcr im Jahre 1868 teiuc Ucbuugcn mitznmachcn haben. - - Die „France," in einem heftigen Artikel sich gegen die preußische Presse wendend, sagt: Nachdem dcr deutsche Auud zerstört worden ist, hat jeder Staat seine Freiheit nnd Autonomie vollstäudig wieder erworben. Diesc Wahrheiten sind klar, abcr man gibt nicht dcr Wahrheit Raum, wcnn dcr Versland aus zwci verderblichen Gründen getrübt ist, welche die deutschen Schriftsteller und Politikcr scit Sadowa irrclcitcn nnd dic sich Ehrgeiz und Eitelkeit nennen. — Der „Temps" erblickt in dem Artikel dcs „Eoustitutiouucl" ciuc Recht-fcrtiguug der französischen Rcgicrimg bci Herannahen dcs Kricgcs. Dasselbe Blatt vcröffentlicht cin Erwi-dcrnngsschrcibcn dcr inlcrnationalell Arbeilcrassociation an die Berliner Arbeiter, welche sich zn Gnnsten deS Friedens anssprachcn. Die Association spricht sich desgleichen gcgen dcn Krieg ans. — Die „Presse" sagt: Prcnßcn verfolge Frankreich gcgeuübcr dicfclbc Politik, wic cs fie iiu vcrflosscilcii Jahre Ocslcrrcich gcgcnübcr bcfolgt habc. Prcußcn müsfc also sageu, cs ri'istc uicht, lief geung, um jede gewüufchte Bequemlichkeit zn sichern. Zwei Fenster Front nnd cin Stockwcrl, selten zwci. DaS Banmatcrial ist immer Zicgclgestciu, dem man entweder seine natürliche Farbe läßt, oder ihiz. berappt. Das Dach besteht aus glasirtcu, rothen oder schwarzen Ziegeln, hier nnd dort bemerkt man Stroh. Die Wohnungen dcr Lcntc, die von ihrcn Rcntcn lcbcn, lassen sich leicht an ihrcm kokett ländlichen Aeußcru erkennen. Ein Gärtchen trcnilt sie von dcr Straße. Die Hansthüre wird dnrch einen Vorban geschützt, nm dessen Säuleu Gcisblatt, Ephcu uud Rosen sich'zu einem Gitter verschlingen. Die Hänschcn dcr Bancrn kenn« zeichnen sich durch ihre kleinen rautenförmigen, mit Blei cingcfaßtcu Fcnstcrschcibcu. Keinem fehlt eil, Abstreicher neben der Thür, cin Klopfer übcr dem Schlosse und da< rüber die Hausnummer. Fairfield ist übrigens nicht ganz nnd gar Stadt. Der Apotheker verkauft auch Sardiucu, der Waffenschmied ist nebenbei Uhrmacher, einer dcr Schuster macht anch Strohdcckel, nnd will man pothographirt wcrdcu, so muß mall sich nn dcn Bäcker wcndcn. Abcr dcr Apotheker ist in Paris als Zahnarzt dcr englischen Co« lonic gcwcscn und dcr Vankbcamte hat cincmKanfmanne in Calcutta dic Bücher geführt. Wcuu dcr Kaufmaun, der dir ein Loth Kaffee znwicgt, nicht in weißer Halsbinde erscheint, so trägt er wenigstens einen Frack. Der Fleischer muß crst sciue gelben Handschnhe ausziehen, wcun er dir Cotclcts zuwicgcu will. Läßt du dich mit diesen Gentlemen in cin Gcspäch cin, so haben sie dich binnen zehn Minuten unterrichtet, was in allen fünf Weltthcilcn Neues vorgekommen ist. Ueber dicfcr Classe von Einwohnern stehen der Pfarrer, der Arzt, der Schullehrcr, der Schloßhcrr — jedes Dorf hat sein Schloß, nnd jedes schloß seine» Herrn — lind die Aristokratie dcr Umgegend. Unter ihr stehen die gewöhnlichen Handwerker, die Bauern uud die Taglöhuer. Die Äaucru sind so schlichte Lcnte nnd so einfach gekleidet, wic cs sich für sie paßt. Von ihrcn Fraucn läßt sich nicht dassclbc sagcn. Wcr solltc cs für möglich hallcn, daß cs in Fairficld so viclc Hüte mit Blumen uud Fcderu, so viclc Shawls, so viele falsche Spitzcu, so viclc Bäudcr uud so vicl Seide gcbcu töuute! Die Frau muß sehr arm seiu, die sich mit ciucm kattnucncn Kleide begnügt, nnd wie cinc Bänerin sieht nicht eine einzige ans. Alte nnd Inngc tragen anfgcpntzte Hüte, die von dcn Köpfen reicher Damen anf ihre Köpfe gefallen fiild. Alte nnd Inngc tragen einen mehr oder weniger schlechten Shawl anf dem Rücken, dessen Ende den Boden fegt. Die Arbcitstracht dcr Dienstmädchen hat die Lilafarbc, dic dnrch ganz England die Uniform dicscr Classe ist, abcr bci keiner verläßt der anfgcpntztc Hnt jemals dcn Kopf. Mögen sic mm fcgcn, fchcnern oder Pntzcn, immer tragen sie ihrcn Hnt. Muffen sie einen Einkanf machen, so verlassen sie das Halls nicht, ohne ihrcn Shawl nmgclcgt zil haben, so vicl Löcher nuo Flecken er auch haben mag. In Hnt nnd Crinoline breiten die Wäscherinnen ihre Leinen anf dcr nahen Wiese ans, in dcr Crinoline, womöglich auch im Hnt, machen die Vancrnmädchcu ihr Hcu. Die Mäuucr vou Fairficld, die zur Classe dcr Handwerker nnd Arbeiter gehören, sind anch nicht frei von dcr Manie, mehr zn scheinen, als sie sind. Warte nur bis zum Sonntag. Der Arbeiter, dcn du an den Wochculagcn im Kittel nnd mit dcr Schürze, mit bloßem Kopfe, iu Hemdsärmeln und mit dem Hammer oder cincr Schaufcl in dcr Hand geschcu hast/ ist jetzt in cincu Gentleman verwandelt, so daß dn ihn kanm wie-' derkcuust. Vom Kopf bis zn den Füßen geht er schwarz. Ueber dicscr Balltrncht steigt cin Hut cmpor, der scm-rccht ans dcm Kopfc sitzt uud alls dcsscu Boden in sch^' ncn goldenen Buchstaben zu lesen ist: zimml'i'clm'l! "" l'ln-l". Wenn cin solcher Arbeiter sich nicht so kleiden kann, so bleibt cr am Souutagc zu Hause uud schl^'I' die Fcustcrladcu, damit die Lcntc, die "znr Kirche geh"', ihn nicht sehcn. . Fairficld bcsitzt alle Attribnte dcr Civilisation "»o gleicht dcm Bruchstücke cincr Stadt, das dnrch gchc'M' nißvolle Kräfte von dem übrigen Theile losgelöst un mitten ins Feld versetzt worden ist. Tritt man " o>c Hänscr, so findet man auch dort städtische Einrichtung"'' Ucbcrall findct man cinc Behaglichkeit, deren Unterlag die Reinlichkeit ist. .^. Alle Wclt liest und alle Wclt will wissen, "") blos was in London, sondern anf der ganzen Obers"^ dcr Erde geschieht. London intcrcssirt am wenig!"' doch macht die Zeit dcr Parlamcntsvcrhandlnngcn türlich eine Ansnahmc. Dcr Bankbcamtc, der ^ ^ Händler, dcr Arzt, dcr Apothckcr nnd allc "brigcn,l^, dctcn Lcutc crschciucu täglich miudcstcns einige M im Clnb, weniger um Neuigkcitcu zu lesen, als um über zu sprechen, denn cs gibt nntcr ihucn wncn, sich nicht seine eigene Zeitnng hielte Die ei ".^ Bancrn, die wohl lesen köuneu, abcr kcmc ^lubn « ^ dcr sind, kaufcu sich ihre Pfeuuigblättcr oder veiicy , sich die ..Times" aus zweiter Hand. DaS Erste 635 während Frankreich rüstet. — Die „Presse" dcmentirt, daß die gleichzeitige Erösfnnng Englands nnd Rußlands von dem Berliner Eabincte gnt anfgcnommen wnrdc, welches, eine nnvcrwcilte Antwort ablehnend, eine gun» stigc Entschcidnng in Ansficht gestellt haben soll. — Der „Etcndard" erklärt, Preußen solle ans Luxemburg hcrauö-gehcn, wie dies die ncntralcn Aiächtc gleichfalls verlangen. In Bezug ans das künftige Schicksal Ln^cin-bnrgs ist Frankreich vollständig uneigennützig. Was Frankreich beschäftigt, ist, daß Deutschland weder in Bezug auf Luxemburg, noch ans Holland seine Grenzen überschreite. — Die„Libert«-" bezeichnet den Artikel des „Eonstitntionncl" als ein officiöscs Ultimatum. — Inlcs Favrc hat in der hcntigcn itammcrfitzuug das Verlangen wegen Einbringung einer Interpellation über die ln 5 cm b nrgischc Angelegenheit angemeldet. Vviissel, 20. April. Der Graf nnd die Gräfin von Flandern treffen am W. d. M. hier ein. Virminssham, 22. April. Gestern fand eine große Demonstration zu Gnnsten der Reform statt. Die Procession bestand ans 100,000 Mitgliedern von Ar-bcitcrgcscllschaftcu. In einer Volksversammlung unter frcieui Himmel hat man Beschlüsse zn Guustcu dcrRc-form gefaßt. Abends wurde eine Versammlung abgehalten, bei welcher der Bürgermeister von Birmingham den Vorsitz führte. Die Herren Bright, Scholcsicld, Georges Potter nnd andere hielten Reden. Kopenhagen, 25i. April. In nntcrrichtctcn Kreisen wird anf das bestimmteste versichert, daß die dänische! Rcgicrnng keinerlei militärische Maßregeln getroffen habe. — 20. April. Es wird bestimmtest versichert, Däne m a r l werde im Kriegsfalle in st rcng st c r N cn -, tralität verharren. ^ Bukarest, 25>. April. Hcntc wnrdcn der Senat, und die Kammer ohne Ecrcmonic geschlossen. Der Ministerpräsident verlas die Thronrede, welche für die Thätigkeit der Kammern dankt, aber die im Senate vcr-! worfenc Tranöfcrirnng des Eassationshofes nach Iaffy ^ bedauert. ! — Der Lloyddampfcr „?ccptnn" brachte der „Tr. ^ Ztg." am 25). d. die Levantepvst Nlit Nachrichten bis zum 20. d. M. Die Mission Nubar Pascha's ist so gut wie vollstäudig gelungen; nnr macht die Pforte noch Schwierigkeiten, dem Vicctönig den Titel „Aziz" zu bewilligen. ^ ^ Der französ. Gesandte soll der Pforte an° gerathen haben, die Iuscl Candia vorläufig an den ^icckönig von Egyptcn abzutreten, welcher dann deren Ucbcnragmig an Griechenland durchzuführen hätte. In ^' Zwischenzeit aber soll die Bai von Snda an Frank-wch fallen. Dies sei zwischen der sranzös. nnd cgypti« schcil Regierung bereits abgekartet, da Frankreich eine Schisfsstation iu jcncln Theile der Levante eifrig wün» sche. — Ans Eanca 14. April, wird gemeldet, Hussein Pascha habe das Eommando an Omcr Pascha übcrgc« bcu nud sich ncich Iauina eingeschifft, letzterer trcsfc große militärische Vorbereitungen nnd wolle den Feld-zng nach dem Bairainfestc begiuueu. Der Admiral Iu-glisli Mnstapha Pascha wnrdc abbcrnfcn nnd dnrch Ibrahim Pascha ersetzt. ^ Ans Teheran, 15). März, wird lMmdet, an den persischen Gesandten in Eonstantiuopcl sci ein Eonrier abgegangen, um dcuselbcu auzuwcifen, cr möge vou der Pforlc die Abberufung des Gencral-gonvcrncnrs von Bagdad, Namyt Pafcha^ erwirken. Der letztere, ein sehr schroffer Mann und überdies ultra-orthodoxer Sunnit, gibt nämlich den in seinem Gonvcr» ncmcntsbczirlc sehr zahlreich sich anfhaltendcn Schiiten starken Anlaß, über Bedrückungen zn klagen. Ueberdies will der Schah die Anerkennung als Protector der Schiiten von Seite des Sultans durchsetzen — wozu sich dieser kanm verstehen wird, da auch er uutcr sciucu Unterthanen eine große Menge Schiiten zählt. Im Hinblick anf diese Eonflictc hat der russische Gesandte, der anf Urlanb nach Petersburg ging, Befehl erhalten, foglcich nach Teheran znrückznlehrcn, Ätew-Aurk, 24. April. (Kabeltclegramm.) Die liberalen nahmen Pncbla; die Officicrc der Garnifon wnrdcn von Porfirio Diaz enthauptet. Hagesnemgkeitm. — (Aus Wien.) Am 2L. d. M. fand durch Seine kais. Hoheit Herrn Erzherzog Karl Ludwig die feierliche Eröffnung einer Blumcnausstellung in den Räumen des Gebäudes der l. k. Gartenbaugcfcllfchast statt. — Ein vor lur« zcr Zeit aus dcm l. t. Arsenal gestohlenes Geschütz, aus dcr Türtcuzcit herrührend, wurde bei einem Eisenhändler entdeckt und ins Arsenal zurückgeschafft, ebenso ist auch die be» sprochene Karte der Walachei im Kriegsarchiv wieder auf« gefunden worden. — (Militärisches.) Dcr „Tagesp." wird folgen, des mitgetheilt: In Folge dcr neuen Formation dcr Grenz-Infanterictruppcn werden bei den 11 Regimentern u»d dem Titlcr Grenzbataillvn mit 1. Mai d. I. 52 Haupt-leute, L4 Oberlicutenant«, 38 Lieutenants 1. Classe und 12 Lieutenants 2. Clasfe pensionirt. — Da-: ssricgsministerium hat angeordnet, das; jene Soldaten vom Feldwebel oder Wachtmeister abwärts, welche im Jahre 180? auf ihre normale Liniendienstpflicht das fechste Diensljahr vollstrecken, wenn sie nicht freiwillig in der Locodicnsllcistung verbleiben, unverzüglich zu beurlauben sind, und darf mit Ende Juni d. I. lein Mann dieser Kategorie in ürarischer Verpflegung mehr stehen. — Aus Anlas; dcr zn Genf im August 1804 abgeschlossenen internationalen Convention über die Verves« serung des Loses der auf den Schlachtfeldern verwundeten Militärs hatte das prcußische Eentral-Hilsscomil^ einen Preis von hundert Friedrichsd'or ausgeschrieben für eine Zusam» mensttllung dcr Ansichten und Erfahrungen solcher privaten Hilfcleislnngen im Kriege. Dieser Preis wurde dem von dem Präsidenten de5 Genfer Eomito's, Herrn Moynier, und Dr. Appiz- verfaßten Manuscripte zuerkannt, welches unter dem Titcl „l"» ^Ui,li-0 (t w cllul-jll)" in Druck erschien. — (D efraud ation in dcr (5 re d i t an st a lt.) In dcr Ercditanslalt ist leider wieder eine Dcfraudation vor-gekommen. Der Stellvertreter des Vorstands im Wiener Wechselbureau, Gustav AbcleS, hat durch fortgesetzte Fäl' schungen seit dem Jahre 1800 bis 1605 eine Unterschla« gung im Betrage von 00.500 fl. begangen. Dieselbe wurde in Folge dcr verschärfen Eoütcole, welche mit dcm Jahre 1800 von dtM ncncn Dircctorium eingeführt ist, lchlhin entdeckt, und die Untersuchung, die der Director Herr v. Maurau führte, hat bereits das Resultat gehabt, daß Aveles ein uol» leö Geständnis: abgelegt hat. Man erzählt, daß die Fül-schüügc« dadurch möglich rourdcn, daß Adclcs für anget" lich escomplirte Wechsel falsche E.3^omptc>3l0tcn anfcrligte, di(sc mit dcr Unterschrist eines Dii-cclorö versahen ließ und den Geldbetrag an der Casse der Anstalt erhob. Der Thü« lcr ist bereits dcm LandeZgcrichte übergeben. — (Deak.) Dcm Journal „1848" entlehnen wir folgende Notiz: In dcn Sälen deo ersten StockweitVs dcr ^Königin von England" in Pcst, wo Deal wohnt, lösen Eoxferenzen, Besuche, frcundschastliche Ideenaustausche und Petitionen unansgcsekt einander ab. In jeder Stunde des Tages sind 3 — 4 Besuche gleichzeitig bti Deal, die Post dringt täglich 10 — 20 Briefe, so daß es wahrhast Wunder nimmt, das; Deal trvk dieser enormen Beschäftigung und der so zu sagen täglichen und nächllichcn Moleslirungen weder feinen Humor, noch die gewohnte liebenswürdige Weise, die ihm besonders eigen, verliert. In den Gesuchen der Stellen» jäger geht das Haschen nach dcm, woraus sie auf die An« empfehlung Deal's cinen gewissen Rechtstitel formiren zu dürfen glauben, oft bis in'ö Komische: und dabei lann je» der versichert sein, daß, wenn Deal ihn mit gutem Gewissen cmftfehlcn lann, er dies auch thut. Die sellislsuchtslose Herz» lichleit Deal's geht fo weit, daß er bereits an viele Besu» cher, die ihn nicht zu Hause getroffen, bel Empfang ihrer Karten sofort geschrieben und ihren Villen znvorlommend ihnen selbst seine Vermittlung in ihren Angelegenheiten osse« rirte. Es gibt im Lande lein größeres oder kleineres Unter« nehmen, welches verfüumcn würde, mit feinem Aufrufe auch bei Deal anzuklopfen, und fo weit es seine bescheidenen Mittel erlauben, erfreuen sich insbesondere die humanistischen und wohlthätigen Vereine ohne Dividenden seiner besonderen Protection. Deal tonnte diesbezüglich der'Pcstcr Corrcspon« dent eines englischen Blattes mit Recht nachsagen, daß er die Schmeichelei haßt und daß er Jenen gegenüber, die mit überschwänglichem Pathos oder kriechender Ergebenheit seine Stnbe betreten, seinen Humor nicht zurückhalten lann. Die» scr Tage war ein gewisser „patriotischer Unternehmer" bei ihm, der seine Rede ungefähr derart einleitete: „Gefeierter, großer Patriot! Die ganze Nation segnet Dich, auf Deinen Schritten blüht der Erfolg, und worauf Du Deine Hände legst, das ist gesichert." Mit Anrufung des Segens der Nation und ähnlichen Phrasen bat er schließlich auch um die Unterstützung seines Unternehmens. Deal hörte die De< clamation geduldig bis an's Ende an und sagte mit uube« schreiblichrr Ruhe: „Ja, ja, lieber Freund! aber ich bin ja nicht Minister." — (Or can.) Aus Hof wird den Brunn. Ncuigl. vom 18. d.M. geschrieben: Donnerstag den 11. d. erhob sich hier um 4 Uhr Nachmittags ein heftiger Orcan, von Gewitter und Hagel begleitet, welcher in den Fürst Liccbten« stcin'schen Revieren zu Ncuwallersdorf den Bestand einer Waldcsstreckc von ungefähr 150 Quadralllaftern entwurzelte. Da3 aus den gestürzten Bäumen zu schlagende Brennholz dürfle sich, nach Aussage Sachverständiger, auf 200 Klafter belaufen, die zu schneidenden Klötzer ungerechnet. Von die» scm Ungcwitter wnrbe ein Weib aus Vroclcrsdorf beim Ein» sammeln des Klaubholzes überrascht. Während die Arme mit Holzschlägern sprach und an einem halbgcsällten Baume vorbeiging, wurde diefcr Baum vum Sturme niedergerissen und sie dadurch fo schwer getroffen, daß sie gleich mit zer« schmettcrtcm Kopfe todt liegen blieb. — (Erdbeben.) Am 24. April nach 0 Uhr 40 Min. früh wurde in Glaz ein Erdstoß in der Richtung von Nordost nach Südwrfl wahrgenommen. Er machte sich bcmertüch durch Knistern an dcr Zimmerdecke, Knarren von Möbeln und Thüren und eine Erschütternng des Fußbodens. Ein Rollen oder unterirdisches Gelöse war nicht zu vcrnch» inen, die Schnelligkeit der Bewegung war nicht groß. — Auch in dcr Leobencr Gegcnd wurde zur selben Zeit cin Crodcden verspürt, denn man schreibt von dort ebenfalls unterm 24. d. M.: Es ist zwar leine außerordentliche Sel« tenhcit, daß in Leodcn kleine Erderfchütterungcn vorkommen, aber die heute Früh ^/, auf 7 Uhr stattgefundcne war der« art bedeutend, daß, hätte sie länger als 3, 4 Secunden ge^ dauert, Leobcn traurige Angedenken daran erhalten hätte. In dcn Zimmern wackelte alles einigermaßen Bewegliche hin und her: die Fenster klirrten wie bei starkem Gcschuhseuer und ein dumpfes Rollen begleitete die Bewegung. — (In Südtirol) hofft man wegen der üppigen Triebe der Reben auf cin reiches Weinjahr, wenn nicht Elcmentarunfälle eintreten. Mit der Schwefelung wird im Laufe diefer Woche begonnen. Heilungen zn lesen, das Zweite, möglichst wohlfeil zn lcscn. Kaun man abcr gar lcscn, ohuc eincu Pfennig auszngeben, welche Frcndc, welches Glück! Wir gehen anf dem Marktplätze spazieren nnd suchen die frisch an-llckoinmcncn Nachrichten vom Continent zu entziffern, v^n der Entfernung weniger Schritte begleiten nns drei Knaben und Mädchen nnd beobachten, wie weit wir ge^ kuünncn sind. Was wollen die Kinder? „'!'!>(.> lx'vv^ l'l'i'^l,, >vlni> )'ou !ü>v<' '<>!ul il -,! Iimm',-' music zu Hause zu lcscn. Sie folgen dir stnndcnlang nnd gibst ^l ihncn die Zeitnng, so strahlt die lebhafteste Dant-^rtcit aus ihrcu Augen. Du kannst ihncn lein angc-uchlllcrcs Geschenk machen. Will man beobachten, wie eifrig die Zcitnngslcfer boi! ^airfield sind, so mnß mail bis znm Abend des l^tcn Wochentages warten. Dann erhält der Buch» Mndler des Ortes die Londoner Wochenblätter. Die "achvicht ihrer Anknnft verbreitet sich mit Tclcgraphcn-nlMelligkcit nnd dcr Laden wird von einer ungeduldigen , ^llgc belagert, die sich wie vor einem Bäckerladen in ^ucr Hungersnot!) drängt. Die Zcitungcu sind wie cin 3?'lk Zcug zusammengerollt und der Buchhändler vcr-Mt sie so rasch es geht, abcr obglcich ihm scinc ganzc Awlilic hilft, ist cr dcn Lenten doch zn langsam. Die glätter werden ihm ans dcr Hand gerissen uud wcuige 'lllgeublicke nach ihrer Ankunft ist von dicscr ganzcn Migcn Speise nichts mehr übrig. Dic Baucrn von Ulrfield, diese einfachen, fchwcrfälligcn, fchwcigfamcn ^cuschcn, dcrcu Gehirn abcr uuaufhörlich arbcitct, wcrdcn ^u ganzen Abend nnd einen Theil des Sonntagcö nichts "Nocrcs thnn, als sich mit dcn Ereignissen bekannt zn machen, die während dcr Wochc in der ganzcn Wclt vorgcfallcn sind. Ihrc Ncugicr wird stcts bcfricdigt werden, dcnn die englischen Zeitungen, die sich nie anf dcm Titcl allgcmcin ncnncn, abcr in ihrcn Spaltcu allgcmciu siud, cuthaltcu alle Bclchruug, die fich möglicher Wcisc gcbcu läßt. Dicse Zcituugcu, dic vom Stcmpcl uud übcrhaupt vou jcdcr Abgabc frei siud, tragen die iteuutuiß vou allcu Thatsachen dcr Wcltgcschichtc in dcr lctztcn Wuchc für ein geringes Geld in dcn hintcrstcn Winkel Englands. Sie bieten diese Geschichte iu cincr mcthodischcu, fast cncyclopädischcn Form, wic ihrc Lcscr, dcucn dic Zcit thcucr ist, sie brauchcn. Anßcr dcn poli' tischcn Zcitungcu gibt es noch populär'wisscuschaftlichc, gcwcrbliche :c., dic von dcn Handwerkern dcr Dörfcr nnd Städtc in hnndcrttauscudcn von Exemplaren gekanft wcrdcn. Nlit dcm Worte Dorf verbinden wir alle möglichen Ideen von Einfachheit nnd geradem Siun, Keuschheit nnd Tugend. Im Dorfe setzen wir cin patriarchalisches Leben und eine Sittcnreinhcit uoraus, die in dcn ^tädtcn uubckauut ist. Entspricht Fairficld diesen Ideen? Wir hnbeu bcrcits gcschcu, daß cö dort blos Damcn nnd ,näulcin gibt, Damcn, wclche vor ihrcr Thür fcgcn odcr Wusscr holcn, Fränlcin, wclchc Wäsche trockncn odcr Hcn machcn. Trotz dicscr bcunruhigendcn Auzcichcu läßt sich am Tagc-glanbcn, daß die guten Sitten in Fairficld aller ihrer Rechte genießen. Warten wir bis znm Abend. Da kommt ans der Stadt eine mit vier Pferden bespannte Post, cine Ncliqnic der alten Zeit, hält anf dcm Marktplätze vor einem Gasthofc an, setzt einige Reisende ab, nimmt einige auf nnd fährt weiter. Kurz vor dcr Anlnnftsslnndc, die stets anf's Genaueste eingehalten wird, erscheinen jnngc Mädchen im aufgc-' putzteu Hut uud Shawl gruppcuweife auf dem Marktplatze, plaudern, lachen nnd treiben allerhand Possen. Diese jnngen Damcn gchcn hicr anf und ab, weil sic mit dcr Post ssrcnnde nnd Bekanntschaften (männlichen Gcschlcchtcs) crwartcn. Am nächstcn Abcno fichst dn dieselben Gesichter wieder, am dritten Abend sind die» selben Mädchen abermals da, lachend uud schäkcrud ciue ucuc Rcihc von Frcuudcu uud Bctauutschaftcu crwartcud, uud so gcht cs dcis ganzc Jahr fort. Gchst dn Abends in dcincn Gasthof, so rnfcu dir aüs ödcu Scitcugasscn n»d duuklcn Winkclu wciblichc Stimmcn cin: „Gntc ^liacht!" zu, uud du wunderst dich, daß dn so viele unbckauute Frcnndinncn hast. Damit wollcu wir dicscn Gcgcustaud vcrlasscn. In dcn cnglischcn Dörfern gibt cs viel Armuth und die gewöhnlichen Folgen bleiben nicht aus. Einem Franzosen fällt in dcn cnglifchcn Dörfern am meisten die Abwcscnhcit cincr Polizei« und Militär-gcwalt ans. Es gibt keine Gendarmen, keinen Säbel, überhaupt keine Waffe. Ein Polizcimann, dcr ebenso gekleidet ist wic dic Londoner Polizei, zeigt sich in langen Zwischcnränmcn in dcn Gassen. Mit väterlichen Mienen schlendert cr nmhcr und man sieht ihm von weitem an, daß cr schr wenig zu thnn hat. In dcr That mischt cr sich in nichts, wcder in die Privatangelegenheiten, noch in die öffentlichen Angelegenheiten, die in dcr Dorffchcnkc von dcr Gcmcindcvcrsammlnng in aller Rnhe abgemacht wcrdcn. 636 — (Zum Schneider st rile in England.) 86 große Londoner Schneidersirmen, die sich den Vcdingm»gcn der Gesellen nicht fügen wollen, sind von denselben förmlich in Acht erklärt worden. Die am 22. d. M. in London abgehaltene Versammlung, in der diese Erklärung erfolgte, hat gleichzeitig den Entwurf zu einer Offensiv» und Defensiv« allianz der Schneider von London, Paris und Vrilssel mil Acclamation angenommen. — (Livingstone's Tod wieder dczwci-selt.) Sir Nodcricl Mnrchison theilt in den „Times" ein ihm aus Zanzibar zugekommenes, vom 8. Februar datirtcs Schreiben des Dr. Kirl mit, demzufolge in der Gegend, wo der au Levingslone angeblich verübte Mord stattgefunden haben soll, von dieser Missethat nicht nur nichts belannt, sondern auch die Ansicht verbreitet war, Leviugstone sei am nördlichen Ende des Pyassa-Tee'ö gastlich ausgenommen worden und habe dann wohlbehalten seine Neise nach dem Vabisa« Lande fortgesetzt. ______ ____ Locales. — (Landschaftliche Casse.) Dem Vernehmen nach hat der Landesau5schus> zur Durchführung des in der lelzlen Session gefaßten Beschlusses vorläufig die Entwerfung einer Instruction für das Personale der zu errichtenden« landschaftlichen Casse, welches aus einem Einnehmer und linein Coutrolor bestehen soll, veranlaßt. Das Grund« c nt l a-sl u n g i g es ch üs t soll jedoch dieser Casse nicht zu° gewiesen werden. — (Verlosung.) Morgen wird die 23. Verlosung der tra'mischcn Grundentlaslungsobligalionen bei dem hiesigen Limdesanöschusse vorgenommen. — (Unfall.) Gestern Nachmittag während des EchisßenZ ereignete sich auf dem hiesigen Schicßslande der bedauerliche Unfall, dah der Nüchsrnmachermeisttr Herr M. it onzhar durch Entladung dcS Pdllcrö an der linlen Hand bedeutend verwundet wurde. Der Puller entlud sich, mäh» rend Herr Kunzhar an der Maschine der Figur eine Nach» besserung vornahm. — (Edle That eines Di en stm ann c?.) Vor einigen Tagen passnte ein Wagen, von einem Vaucinbursche» geleitet, die Klagcnsurler Linie. Da wurde das Pferd plötzlich scheu, der Kutscher verlor die Zügel und die in dem Magen sitzende Frau czcri tnng des Großhcrzogthnms an Belgien nnter Vorbehalt einer Conipcnsation für Frankreich an der belgischen Grenze beantragt habe. England habe sich diesem Antrage angeschlossen. Oesterreich habe nur die Neutrali-sirnng des GrMerzoglhuins empfohlen. Die drei Großmächte sind darüber einig, dic Nänmnng Lnxcmdnrg's zn empfehlen. Paris, 20. April, Das „Memorial diplomatique" schreibt: Alan glaubt in Wiener diplomatischen Kreisen, dcr Herzog von Gramont habe von Paris die Grundlagen für eine innige Uebereinstimmung zwischen Frank' reich und Oesterreich mitgebracht, nm den Eventualitäten zn begegnen, wenn der Krieg unausweichlich wird. (Uns ist in dieser Richtung nicht das Mindeste belannt geworden. Anm. des Tcl.'Eorr.'B.) Dasselbe Blatt will wissen, die Vertreter der Mächte haben gestern in Berlin in dringlichen Anodrücken, durch einc gleichzeitige Eröffn nnng, cincn ncncn Schritt gemacht, nm eine gütliche Lösung dcr lnxcmbnrgischcn Diffcrcnz herbeizuführen. — Der „Etcndard" will wifscn, daß das Schreiben dcr Königin Victoria an den König von Prcnßen authentisch sei. Die iiöuigin bestehe darin kräftigst, daß dcr König Enropa das Unglück eines Krieges erspare, in welchem England notwendigerweise eine absolntc, die maßloscn Ansprüchc Prcußcns mißbilligende Neutralität beobachten würdc. Nach demselben Blatte können ernstliche Ponrparlcrs mit dcn Vertretern dcr Vcrtragsmächtc von 1839 erst heute beginnen; denn cs bedarf einiger Tage, nm die officicllc Antwort Prcnßens zn kcnncn. Paris, 27. April. (Pr.) Frankreich nimmt dcn Vorschlag des Znsammcntritts einer Konferenz in Lon» don anf Grnnd der Nentralisirnng Lnxcmbnrgs nnd dcr Ränmnng dcr Festung an. — O'Donncl geht Donnerstag nach Aayonnc. Paris, 27. April, Nachmittags. In dcr heutigen Sitznug des gesetzgebenden Körpers wlirdc die Interpellation Inlcs Favrc's von dcn Bnrcanx in Folgc cincs Schreibens dcS Staatsministcrs Nouher vcrworfc n. Das Schreiben N o u h c r's sagt: Wenn unvcrweilte Aitfklärlmgcn nlöglich wären, würde sich die Regierung beeilt habcn, sie anf die Tribüne zn bringen; cs seien aber für die Erhaltung des Friedens in Enropa günstige Unterhandlungen eingeleitet nnd werden von den Großmächten thätigst verfolgt. Diese Sachlage lege dcr Negicrnng die größte Ncscrvc auf nnd er glaube demnach nicht die Verantwortlichkeit einer öffentlichen Dis-cussion anf sich nehmen zn können. Es geschehe mit Bedauern, daß er angesichts der natürlichen Erregtheit der öffentlichen Meinung die Vertagung dieser Discussion beantrage. Die Negicrnng ist entschlossen, diesen wichtigen Gegenstand vorzunehmen, sobald die Umstände dies gcstattcn. Haag, 27. April. Dcr lnxcmbnrgischc Staats-miuister Baron Torjiaco ist zn einer Eouferenz mit dem Könige nnd dcm Prinzen Heinrich hier eingetroffen, weshalb dcr König scincn Nnfcnthalt in Amsterdam abkürzt. Petersburg, 27. April. Die „Senats-Zcitnng" pnblicirt strenge Gesetze betreffs aller gesetzwidrigen, geheimen, schädliche Ziele verfolgenden, was immer für Namen habenden Gesellschaften, Da die Brand-stiftnngen den Eharakter ans den Jahren I5U2 nnd l864 verloren haben, werden nnr politische Brandstiftnngcn' dcr kricgsgcrichllichen Behandlung unterzogen. Bukarest, 27. April. Die vereinigten Staaten accrcditirtcn dcn ans Ealiforuicn hier eingctroffencn Dr. Ezapkai als ihren diplomatischen Agenten und Consul bei der rnmänischcn Negicrnng. Tsisftrnpllisch? TVeclisclsvursr vom 27. April. 5rere. M'lallil,m'ö l»6.20. — 5,perc. MelalliqncS mit Mai- nud Ilcovembcr-Ziiism:''7.0. — ^undon 132 <)0. — K. l. Dncal.-n U.8«. Das Postdampfschiff.,Gcrinania." Capitän Schwcn-sen, am lil. April von Newport abgegangen, ist am 24. d. in Eowcs angckoinmen und hat alsbald die Neise nach Hamburg fortgesetzt. Dasselbe überbringt 12!> Passagiere, 23 Vricfsäckc nnd volle Ladnng. Geschäfts-Zeitunss. Dcr ?lftio;llschlass anf der Iiidbahu wird vliin lleii Mm an auf :!0 Percent erhöht. Poftlv.'sel». Der Milth^illiüg Prenßischcr Blätter zufulfic haben sich ^,nl'l-rg u»d Vndc» zur H^i'ch>clnn^ nni-r Ccnsercuz ,;ur Rluision der scit 1^5'^ bcslchrndcü Poswrvnäge »nt der Schwei; bcvcit crtlärl, nnd r3 ist dein Schw^cr Viuidcörathc bereits aintliche Mitthciliiiic> hm-üder n^uacht nnndc». DaO Tabakmmloftol. Ä^ic u>ir eiiu'r in dcr Ullrsschriss"! „Dodnllc" cülhnll^irii lini^^ni Auöciiilmdcvsetzuna enliu'I^.lU'N, lässt e? crlistlich ini Plane dcr Nrgicrung, daö Tadatnioiiopul diirch nc»c Sleiierartcü zu rrschm, nnd ;u>ar dnrch cinc Hk'm>r Nils dil> Pvoducliün, eine aüdcrc auf dic Faw'uvUwn nnd eine dritte anf dm Handel. vaibacl», 27. April. Auf dcm tienlissrn Markle si»d «-. schn'nm: I Wagcil mit Hen nnd Stroh (Hm l5i, Cl>',, Stroh -,P!> - I«»-—- Haldslücht „ --!----------- KlM'slcisch ,. ,..20-^ Hriden „ ?! 40------- Schnu'iuesllisc?) „ 24,-!"- Hirse „ :l---------- Schöpsmsleisch „ -.14—!-- Knlnru!) ,. --------------- Hähndel pr. Stii^ — l. Herr Pesendorftr, Gewer?. von Graz. Z Ä « 3 ' « >___________________--------^ "''«^M^7'534^'^";.« »müdslill^ hrittr ^ 27. 2 „ N. ! :^I4.o7 --I8, SW. nnisi'!, bc " ^ - 10.. Ab.! 324^ -j-12,8 SW,schn>ach;.Halstebcw., ,..... tt ll Ma 323 »9 --11., !SW.schwach halbhcitcr a.«, ^ 2 ,'N.^' 324^7 -.15.« SWschwach. ganz bew. Neg" ' 10 „ Ab. ! 324.,« ^ f-11.9 NW. schwach hetter , ^, Den 27.: Vormittaa, so.miaer Tac,. ^^uds M'^ woltnnc;., - Den 2«.: Vormittag schwere Rcgmwolle,', rcgm, AbmdS Nußheitcrung. , ^. Verantwortliche Redacteur: Ig"^ v. KN-lNM