Leopold Egerische Laibacher^W Zeitung. Freytag den 27. Februar, 1801. Von Strand zu Strand erschallet , Der Nuf des Friedens nur! — ' Und Deutschlands Schuzgeist wallet Auf neugcborner Flur! — Es jauchzet Mann und Knabe; Von reiner Lust durchbebt, Der Greis an seinem Stäbe Fühlt sich jezt jungbelebt! Inländische Begebenheiten. L a i b a ch. ^ IAelck' ein schreckliches Uibel der Krieg scy, Wie sehr er die Menschheit drücke, wird am besten durch die allgemeine Freude, die beym Abschlüsse des Friedens in jedem VUcke glänzt, aus jedem Munde strömt, in jcdew, Herzen schlagt, --bewiesen! — Von allen Seiten hören wir die Aeusserungen der voll- kommensten Freude, welche die Fries < densnackricht hervorgebracht hat! ! Man überläßt sich den üppigsten Hofnungen dcr Zukunft, und schwelgt in den Erwartungen der kommenden, friedlichen Tage. Nicht mehr werden dann auf rauchrnden Leichenfeldern in hofnungövollen Söhnen deS Vaterlandes — die gewürgt von mörderischer Feureri'chlünden ausbluten, künftige GenerzlOnen vernicht—nicht M mehr wird die wogende Saat des Landmanns unter dem Hufe kriegerischer Rosse vernichtet werden! — Alles wird seiner bessern Bestimmung entgegenreifen, und Segen und alter Wohlstand wird Oesterreichs ausharrende Völker wieder beglücken. - -Mit unnonbaren Vergnügen können wir jezt unsre Zritungsblätter niederschreiben; — man schaudert nicht mehr vor den blutigen Szenen zurück, die sie sonst anfüllen mußten — Mit dem ssnftcn Stempel des Friedens bezeichnet wird jches Blatt dem Menschenfreunde willkommener seyn. Leider können nicht alle Völker sich noch diese selige Ruhe versprechen. Unselige Politick strebt hie und da noch den wothätigen Bemühungen der Friedensstifter entge-gegen. — Vorzüglich rüstet sich ein » verheerendes Ungewitter gegen die ^ Englische Alleinherrschaft drs Meeres, und wenn nicht Völker-Glück über Interesse siegt, so werden «och Cchlachlopfer genug bluten. Vrixen, den 20. Febr. Heut früh um 6 Uhr kam durch Kourier die erfreuliche Nachricht an, daß nunmehr der Friede wirklick abschlössen sey, welchen wir auf hohen Befehl allgemein kund zu machen beordert worden. ff In Folge dieser frohen Anzeige wurde heut Vormittags um 12 Uhr solcher unter Vorausreituttg des all-biesigen k.k, Postmeisters Hrn. Jo- seph von Anreiter und de5 hochfürsts lichen Hrn. Hofsckrctair von Lewe-negg mit 4 blaffenden Postillons öffentlich pMizirt, und mit unge-meincr Freude zu Jedermanns Wissenschaf: dargebracht. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Man liest itzt in öffentlichen und Privatnachrichten Thalsachen, die den Frieden auf dem festen Lande eben so wenig bezweiffcln lassen, als die ' Fortdauer des Seekrieges. Unter andern werden bereits in Wien Anstalten getroffen, um die von den Franzosen besetzten österreichischen Lander sogleich nack ihrem Abzüge mit einem Ueberfiusse von Lebcnsmit-tcln zu versehen. Auch soll der k. k. Kapellmeister Salieri von dem Obersthofmarsckall-Amte den Auftrag erhalten haben, eine Friedenskantate zu verfertigen, die am Friedensftste ausgeführt werden sott. Der Fürst von Lichtenstein ist als rancionirt durch München nach Wien gereist. Aus Franken wird gemeldet, daß die Angereauiscke Armee Qrdre erhalten habe, bis auf cine Division nach Holland zurückzumarschircn, und daß ihr Obergeneral herejtS e,- nen grohen Theil seiner Equipage bade zurückbringen lassen. Indessm »st Vlugoreau am 5-Fl-br. wieder von Offcnbach nach Würzbnrg goreist. Die nämlichen Berichte sagen auch , die Franzosen hätten endlich einge-williget, daß ein Neichsfriedenskon-grci) qehalten werde, jedoch nur unter der Bedingung, daß kein geistlicher Stand und Hannover nicht zu Dcputirtttt gewählt werden. Frankre ich. Paris, den 9. Febr. Der Chef des Gcneralstabcs der konsularischen Garde, Bürger Caf-fcrettis.ist auf Befehl desObcrkon-s^lls Buonaparte an die Gränze ab- ! gereist, «m den Grasen v Kalltschew, welchen Se. Maj., der russische Kai« ser, , als bevollmächtigten Ambassa- ! deur nach Parjs schicken, zu empsan, gen, nnd Hieher zu begleiten. Er wlrd. den ganzen Weg durch Frankreich mit. Ehr^ndcdllckung machen. Ter 5^riegsgefährte d?s Obcrfon-sttls und itzigeKrlegsministerBerthier soll zu der ftycrlichon franz. Groß-bothschaft nach Petersburg bestimmt seyn / die nicht weniger glänzend wer-^ den wird, alMe russische Nljch Paris.,' Brüssel, den 2. Jan. Ein franz. Stabsoffizier meldet ! mchDijon folgendes: „In dem Au- genblicke, wie sich die 3. Reservearmee , die b?y I^ljon formirt worden, bereit machte, nach dcr Schweiz und «ach Italien zu Marschiren, und ein Theil der Truppen schon dahin aufgebrochen war, kömmt plötzlich Kontreordre und der Befehl schleu-mgst nach der Gegend von Brest den Marsch anzutreten. Tieblsher nach' Italien bestimmt gewesenen Truppen find auch schon wieder umgekehrt, und in Kürze werden wir an den franz. Küsten styn. Auch ,0,020 Mann Kerntruppen von der Rhein-armee sollen dahin aufbrechen. Die große Expedition geht gegen das brittische Reiche." Ein sehr" unverbürgtes Gerücht bestimmt dcm Erbprinzen von Parma bey dem künftigen Frieden eine' Königskrone in Italien. Straßburg, den 7. Febr. , Es scheint, die russischen Truppen seyn bestimmt, gegen die Gränzen des türkischen Reiches vorzurücken, dessen baufälliger Zustand eine nahe Revelution , wcnigstens in der Europäischen Türken verkündet. Es wäre nicht wenig merkwürdig we»lv am Anfange ,9. Iahrhundertes das russische Reich bis an den Botphor,M sich ausbreitete, und das utte Vy^nz die Hauptstadt Vicscs weitla'^',^n Ncickcs würd'. 5?an vc'schcr^ f:"?r^ !gew:st, dast die Unlcrbcll.dlunqc'« i^ ren , indem alsdann manches verheerende Kriegsfeuer , welches unter der Glut erstickt würde. Ueberhaupt scheint die Politik der itzigen Gewalthaber von Europa dahin gerichtet zu seyn, daß zwischen den großen Staaten minder mächtige Staaten errichtet werden, um die direkte Berührung zu.vermeiden, wodurch bekanntlich seicher die meisten., hartnäckigsten, verheerendsten Krieg erzeugt wurden. Man denket auf einen langen und dauerhaften Frieden, und durch eine solche Politik kann er am schnellsten und leichtesten bewirkt werden. Großbritannen. ^ bondou, den Zo.Jan. Der König von Preussen, sagen «nsre Zeitungen, ist der Nordischen Konvention beygetreten. Portugal! und Neapel sind auf dem Punkte, uns zu verlassen. Pon allen Euro-! pälschen Machten ist nur noch die Pforte unsrer Allianz getreu, aber bald wird sie in dem Falle seyn, die von Rußland vorzuziehen, u„d dann haben wir keinen Bundesge^ «ossen mehr, als uns selbst. Frankreich drohet uns auf den Frühlung mit einer Lauwng, bey welcher es seine eigene und sciuer Allirten Kräfte anspannen will. Wahr ist es, dieElcmcnte, die große Zahl unsrer Schisse , die Geschicklichkeit unsrer Seeleule, die Thätigkeit unsers Ministers sind und bleiben immer mächtige Hindernisse; aber ebcn so gewiß ist es auch, daß, wenn Buo',aparte die Landung einmal beschlossen hat, er nickt bloß drehen, sondcrn auch wirklich versuchen wird. Holland. Amsterdam/ den 2Z.I5n. (3o sehr auch alles die eifrige Fortsetzung drs Krieges gegen England andeutet, da in den wcstlicken Dcpartementen sckon von Formiruttg einer neuen Armee von England ge-sprocken wird, so versichern doch glaubwürdige Personen, daß indirekte Unterhandlungen zwischen »England und Frankreich statt haben, und daß das englische Mmisterium so» zu erkennen gegeben hab.n, wie es nickt abgeneigt sey, sich auf einen Separatfrieden einzulassen. Man behauptet bereits, es werde sin englischer Bevollmächtigter nach Dün-kirchen kommen, und der von Ma-' drid zurückkommende franz. Gesandte Alquier sey dazu bestimm', mit dem englischen Bevollmächtigten in U»-terhandlung zu tretten. Zu Folge der Nordischen Konve«-, tion muß der König von Schweden zu der geaen England vereinigten s Flotte 7 Lmienschtffe und z Fregatten stelle». Türke y. Konstantinopel, vom 2z.Jan. Seit einigen Tagen spricht man hier von einem Ausstande zwischen dcm Korps der Ianitscharen und den Albanesii'chen Truppen des Heeres des Großvezier sey ermordet worden. Da dcr Großvezier den Pascha von Tripolis in Eirien, mit dem seine Truppen so unzufrieden, daß sie ihm Gehorsam weigerten, nach unversuchter Sache hat absetzen lassen, so glaubt man, daß diese beygelegte Mißhelligkeit zum obigen Gerüchte Anlaß gegeben habe. Italien. Znr Aufklärung des anscheinenden Mißverständnisses zwischen den Ge-neralenBrüne und Macdonald, wovon zwar die folgenden merkwürdigen Aktenstücke, allein bis ,eyt noch keine weiteren Folgen zeugen, scheinen noch einige Data zu fehlen; der Gesichts-, punkt der ftanzösis. Negierung dabei scheint auS dcr Lüneviller Convention vom 26. Jan. zu erhellen. Armee-Befehl des Generals Mac-donal, Hauptquartier Trjent, yyM 2i.Iän. „ Der Obergcneral maHi der Armee bckanut, daß der General Vräne einen Waffenstillstand, mittelst der Abtretung dcr Kastelle' von Verona, Legnago's, Pcschie-ra's , Ferrara s und Ankona s, mit dem österreichis. General Bcllcgards abgeschlossen hat. D«e Festung Man-tua ist ausgenommen, und soll vielmehr mit 15,000 Rationen ^cbcns-mittel und 15QQ Rationen Fouragt täglich verproviantirt werden. Dck^ der Obergeneral die Absichten des er« sten Consuls kennt, so hat er nicht umhin gekonnnt, einen solchen Vertrag , an dem er keinen Theil uehe'. men will, zu mißbilligen. Er legt ' hier Abschriften der übcr diesen Gegenstand vom Kriegsminister unterm 9ten, und an General Vrüne unterm 19. Jan. geschriebenen Briefe bey.,, Absckrist eines Schreibens deö Obergenerals Macdonald an den O-bergeneral Vrüne, aus Trient, vom 19. Jan. „Ich habe, Vr. General, die Capitulation, welche Sitz mit dem Hrn. österreichischen Gcne^ ' ral Vellegarde unttrzeichnet haben, und den Brief vor mir, dm Sie mir am 26. d.M. schrieben, und worin ich diese merkwürdigen Worte las: Ich danke Ihnen für die Mittheilung Ihres Entschlusses, den Waffenstillstand des Generals Mo-reau für Ihren Theil nicht anzu-' nehmen; was mick betrifft, so werde ich unsere Vortheile, ss weit ich kann, verfolgen. hieraus, das es IH-Mtien nicht möglich gewesen ist, sie M weiter zu verfolgen, ungeachtet ich W doch nicht sehe, daß die Ihnen ent-W gegen stehende Arme Vortheile ge-W gegen die Ihrige erfochten habe. MIch lasse es bey dieser Bemerkung W bewenden, überzeugt, daß das M Schreiben des Kriegsministers vom W yien d. M., welches die Absichten Mdes ersten Confuls völlig besagt, Sie M Ihre Voreiligkeit genug bereuen ma-M chen wird, ohne daß ich etwas hin-W zuzuftyen brauchte. Indeß muß ich W twch jagen, daß Sie nicht das W Recht hatten ,„ für die <Ärau-Mbllndter Armee einen Wqffenstill-W stand abzuschließen , welche die M Operationen der Armee von Italien W bloß unterstützen sollte, ohne von Mderselben abzuhängen, noch unter »Ihren Befehlen zu stehen. Ich M erkläre Ihnen also , das ich im M Nahm?« jener Armee, wie aych jn ^ der meinigcn, gegen jedweden Vertrag protestire , der ibren Muth fesselt, und dem Wille, der Rcgie-ruM Eiuhalt t.hut, und daß ich, keip^ttWaffenstillstand rcspectire noch ,< anerkenne, welcher den Schauplay, ! auf welchem ich agiren soll, sperrt ! und umringt. Ich babe dieß dcm Kriegsminister gemeldet, dessen Befehle »ch erwarte. Ich. grüße Sie." Schreibe« öes Generals Mürat, Vesehtshabers des VoobachtunFs-^orps an den Kardinal Premier-Minister Sr. Pabstl. Heiligkett. > Hnuptquartter Florenz, den 2 4,Iän.' ,kI.ch habe di^ Ehre, Sie zu be- nachrichtigen , daß der doppelte Zweck meines Marsches in die Staattn des hcil. Vaters ist: i) Ankona, das der französis. Armee durch den Waffenstillstand abgetreten ist, zu bese-yen; 2) Sr. Heiligkeit den freycn Geuuß ihrer Staaten zu verschaffen, dadurch, daß die Neapolitaner genö« thigt werden, die Engelsburg m,d das ganze Nömis. Gebiet zu räumen. Ich weiß, daß Se. Heiligkeit mehrmahls vergebens die Räumung Ihrer Staaten von den Neapolitanischen Truppen dringend nachgesucht haben; aber ich hoffe, daß die Annäherung der. Franzosen sie gerechter machen wird^ Ich wünsche sehr, daß, durch die schleumge Räumung des Gebiets von Rom die Neapolitaner Sr. Heiligkeit den Verdruß ersparen, die Stadt, die Sie bewohnt, zum Kriegsschauplay werden zu sehen. Jedoch ist der Befehl meiner Regierung, daß ich nicht über Civita Ca-stellana hinausgehe, es sey denn, daß ick von Sr. Heiligkeit ausdrucklich dahin berufen werde. Dieß heißt, Ihr die Achtung, die der erste Konsul für Sie hat, genug zu erkennen geben. Glauben Sie, Herr Kardinal , die Achtung, die ich für Sie habe. Mürat." ! Antwort des Neapolitanis. Gen. Da- ' ^mas auf einen (nicht bekannt ge» 'worden) Brief des Gen. Mürat. Hauptquartier Viterao,deu 2 2.Jan. li Meit,.Her? General! I)ieFeind-' seligkeiten des Armeekorps, welches ich kommandire, waren jederzeit nur im Verhältniß mit dcn Feindseligkeiten dcr Kais. Armee. Meine Vcr-haltungsbrfehle stit dem Anfange des Feldzuges waren, die Weisung dos Herrn v. Bellegarde zu empfangen, und nach derselben zu Werke zu gehen; meine Bewegungen m Toskana waren mit den scinigen zusammen-hängcud, und als die Französis. Truppen den Vortrab, den ich in Siena, 26 Italienische Meilen vor meinen: Armeekorps voran hatte, angriffen, begann ich meinen Rückzug bis auf die Pä'dstl. Gränze, nach dem Rückzüge des Grafen v.Vcllcgardc gegen die Vr.nta berechnet. Ich wußte, mein Herr G e? neral! nie etwas von den friedlichen Absichten, die Sie mir kund thun, und Sie werden abnehmen, daß ich dießfalls keine Erklärung von mir gebn kann; aber ich sende Ihren Brief, mein Herr General! in aller Eile meinem Hofe zu , und bis die Antwort eintrift, (welches auf daS möglich Väldeste geschehen wird,) die ich Ihnen unverzüglich Mittheilen werde, muß ich mich nach meinen frühern Befehlen, vermöge des Waffenstillstandes der Oesterrei-chcr, im Waffenstillstand mit Ihnen glauben , und ich werde mich darnach benehmen; und ich zweifle nicht, Mein Herr General! daß Sie Ihrer Seits das Nämliche thun werden. Ich. hab die Ehre tt. — Damas, Antwort des Generals Mn at auf das gestern mitgetheilte schreiben des Neapolttanischen Gen. Damas: Forderungen an den Neapolitanischen Hof. Hauptquartier Florenz, dcn 25. Jan. „Mein Herr General? Ich habe ihren Brief auS Viterbo vom 22. Jan. erhalten. Die Französische Regierung hatte Ihnen vor beynahe i Monat zu erkennen gegeben, daß die Theilnahme, die Se. Mas. der Kaiser von Rußland für dcn König von Neapel hatte, den ersten Konsul bcwöge, die zahlrei-» chen Beleidigungen aller Art, deren Ihre Regierung sich gegen das Französische Volk schuldig gemacht hat, zu vergessen. Nach dieser Eröffnung hatten wir Grund zu glauben , daß Sie ruhigen Zuschauer eines Kampfs bleiben würden, bey dem Sie nur wenig in Anschlag kommen konnten. Gleichwohl hat der König von Neapel, zum Zehntenmal vergessend, was die wahre Politik und daS großmüthige Betragen der Französischen Regierung von ihm forderten, seine Truppen in Toskana eindringen lassen, wohin sie kamen, sich vom General Miollis schlagen zu lassen. Aber der Krieg zieht so viel Uebel nach sich, daß die Französische Negierung alle Mittel sucht, ihm auszuweichen. Ojese jind: ») Ran- wen Sie alle Staaten des Pabstcs und die Engclsburg. 2) Hören se auf, die Wohlthat des Waffenstillstands von Treviso, in welchem von Ihnen nicht die Rede ist, und den Einfiuß einer Macht, die Sie nicht mehr in Schutz nehmen darf, anzusprechen, der einzige Fürst , der Ihren König jetzt in Schutz nehmen kann, durch die persönliche und besondere Achtung, die der erste Konsul für ihn hat, ist der Kaiser aller Reussen. Ihre Regierung verdient nun, mein Herr, die Fortdauer der freundschaftlichen Gesinnung dieses Fursteu ; dieß kann nicht anders geschehen, als dadurch, daß die Häfen von Sici-lien und von dem Königreiche Neapel den Engliscken Fahrzeugen ver-spert, und alle Fahrzeuge dieser Natlon, die aus allm Punkten des festen Landes zn vertreiben endlich Zeit ist , iu Beschlag genommen werden. Dieser Beschlag wird zum Ersay dienen für jenen, den der König von England erst so ungerechter Weise auf alle Dänische, Schwedische und Russische Schisse gelegt hat. Lassen Sie mich durch den Russischen Botschafter an Ih-ecm Hose versichern, daß diese vorläufigen Punkte erfüllt sind, und «uf der Stelle halte ich mit mei- nem Marsche ein, und schliesss mit Ihnen einen Waffenstillstand, dcm ein gerechter und billiger Friede folgen wird. Wcnn ich zu Ihnrn, mein Herr, mit dieser Offenheit und dieser Geradheit spreche , so werden Sie leicht die Sprache eines mit den diplomatischen Wendungen und Zögeruugen unbekannten Soldaten erkennen. Glauben sie mein Herr General! an die Hochachtung die ich für Sie habe. " Kurzgefaßte Nachricht. Semlin. Der Konsul Johann Demeter Calfa wurde ans Befehl des Belgrader Pascha in Arrest gesetzt; weil er durch ein Schreiben den Erze bischof zu Konstantinopel entschuldiget hat, uud das Verfahren des Vascha für Habsucht erklärte. AusFürbitte der Kaufleute und anderer mächtiger Feinde bei der Pforte wurde selbcr noch 4 Tagen des Arrestes einlassen. Der Erzbischof ist den 2. d. auf die Nacht im Gefängnisse ums Leben gekommen, eines natürlichen oder ges waltsamen Todes, ist nicht bekannt; obgleich emige Belgrader Einwohner das letztere behaupten wollen, so entschuldigt sich der Pascha hoch, daß er davon nichts wisse. Diese Zeitung wird wöchentlich zweymahl ausgegeben / das ist Dienstags und Freytags. Sie kostet für hiesige Abnehmer halbjährig 2 fl. 15 kr. Aus der Post 3 fi. Einzeln das Stück 3 lr'.