T a s ch e n b u tl^Sv^* zur Bereisung des IM Siebengebirges und der benachbarten, zum Theil vulkanischen Gegenden. Von Ferdinand Wurzer, D. d. Med., Profe ssor der Chemie etc. zu Ronn, u.Mitgl. dei med. Jury's für da* Rbein-und Mosel-Depart. ; der R. Kaif. Akad. d. Naturf. , d. Akad. d. Wifs. zu Erfurt, der Eitav. Soc. der Wifs. zu H allem, der med. Soc. zu Paris, der med.- §o wie auch d. Soc, d'Emul. d. Rh. u. Mos. Dep. Köln, bei Keil, XIII. ( i8o5) lit avec peine dans ccs antiqucs medailies de la nature. Ba.rjja.roux» Sv Wohlgebornen dem Herrn D Joh.Friedrich Gmelin, Professor der Chemie etc. •:- tu Göttingen, und Königl. Grofsbrit. Hofrath, ans wahrer Hochachtung und Freundschaft gewidmet von dem V e r f a s s c r. Vorrede. Das Studium der Natur, wenn es der Würde unscrs Geistes gem'afs und nicht Mir lappischen Prahlerei (um allenfalls in Gesellschaft den Namen hunter Thierc und Steine hersagen zu können) getrieben wird, ist die Mutler aller wahren Aufklärung, der objeeiive Zweck, für den uns die Natur mit Sinnen und Vernunft begabt •hat. Der Geist wird dabfi unvviil-kührlich zu Vergleich uri^eu hingerissen, die, wie Lichtet*k eug sehr richtig sagt, mit in die Reihe der Begebenheiten gehören, deren sich * 3 der Philosoph nicht tu schämen hat; nnd die noch obendrein für unsere ganze Lebensreise eben so wohltha-tig als wichtig sind. ' Vor Allem übertrifft die Geschichte unserer Erde und ihrer erlittenen Revolutionen jeden andern physischen Gegenstand an Gröf'sc und Erhabenheit.— Ein flüchtiger Rück dahinaus reifst jeden denkenden Mann zur Bewunderung, 7.11m Erstaunen hin. Man fühlt sich dabei von Ehrfurcht, fast möchte ich sagen , von Schauder ersrriäffenl Was könnte uns auch mehr intercssiren, als die Geschichte der Kugel, deren Kruste wir zu bewohnen bestimmt sind? Wenn die Stürme des Oceans und der Atmosphäre ausgetobt haben; so stellt sieb, darin Alles wieder her. Es sieht aus, als wenn die Ruhe nie unterbrochen worden wäre* Friedlichkeit und Stille entsteht da bald wieder, wo kurz vorher die Natur in vollem Aufruhr war, und für immer Alles xu vernichten entschlossen schien. Hiebe! hat also für uns keine Aufzeichnung der Begebenheiten Statt. Die grofse Gleichförmigkeit derThei-le, ihre Flüssigkeit machen jede Auf-Zeichnung für uns unleserlich. Wir müssen diese also durchaus in den festen Theilen unserer Kugel suchen, die nicht alleixi durch Form und Lage ihre eigene Geschichte dem aufmerksamen Beobachter erzählen können; sondern die der Flüssigkeilen zum Theil i□ it; da sic durch A uf-iösung, Niederschlag etc. Spuren ihrer Einwirkung zurück lassen müssen. Betrachten wir die Erde unter unseru Füllen; so nehmen wir in einer grofsen Tiefe" hinab abwechselnde Schichten von Dammeidc, Sand, Thon u.s.w, wahr, die "röfstentheils horizontal, oder doch wenig geneigt sind. Und wenn auch nicht gerade immer die schweren Schichten unter den leichtern liegen; so liegen doch in jeder Schichte für sich meist die schweren Theile unter den leichten. Die Schichten sind noch obendrein oft milSchriecken undMuscbeiiO untermischt. — Wer kann hiebei zweifeln , dal's unser Boden sich im Wasser gebildet habe? — Erhebt man sich auf die Berge; so wächst unser Erstaunen no«h mehr. Hier finden sich nicht blofs dünne Schichten von locker zusammen gekneteten Flufsschne-eken und Saud, sondern ganze Fa- railien von versteinerten Seemuscheln im Gesteine über das feste Land der ganzen Erde verbreitet; vom Meere an bis auf eine Höhe von mehr als i3ooo Fufs über seinen gegenwärtigen Spiegel]— Oft liegen mehrere Arten durcheinander; oft auf Ungeheuern Strecken nur dieselben Arten in zahllosen Millionen;— bald grofse Granit blocke in Gegenden, wo man weit umher gar keinen Granit findet; oder Schichten von Mafscn. die nur Fi od uetc des Feuers seyn können, von andern bedeckt, die die unverkennbarsten Spuren einer Entstehung im Wasser an sich tragen; zuweilen Pflanzen der südlichen Halbkugel, bei solchen, die nur im hohen Norden zu Hause sind; grofse vierfii fsige Thierknochen , neben denen vom Waiiiischc; Kohlen flötze von andern * 5 Flölzen bedeckt; Amerikanisches Far-renkraui in Gesellschaft mit dem Bambusrohr von Asien und dem Falmbaum aus Afrika.— Die Actenslücke dieser Ereignisse liegen dem Forscher klar vor Augcru Wie war aber eine solche Revolution möglich? Wie wurde der Friede? Wo war der Mensch , während einem solchen Tcrrorism der Natur? — Auf der Stiruc dieser Erscheinungen steht es deutlich gesehrieben, dafs sie nicht •—der Zufall gebar.— Mit Renntnifs der Natur und gezähmter Phantasie behandelt, liegt in Untersuchung dieser Fragen eine unerschöpfliche (Quelle von Geistes-übuug und Vergnügen, deren öc-nuis durch die wachsende Hoilhung einst tiefer in die Geschichte der Erde 'zudringen , als bis hieher aus menschlichen Denkmählcrn möglich war, immer von neuem belebt wird. Freilich haben wir noch wenige der Zeichen entziffert, womit die Natur diese Geschichte so unauslöschlich schrieb. Aber gerade das, däucht mir, macht, dafs es des männlichen weisen Strebens werth ist, Alles aufzusuchen, was zur Erläuterung jenes schweren Textes beitragen kann. - Und die schon enträthseiten Zeichen, müssen sie nicht unsern Feuereifer immer von Neuem anfachen, die betretene Laufbahn ferner zu Verfolgen; da diese Sache uns und unsern Wuhnplafz so nahe- angeht? Zur Wahrnehmung der Einheit im h, launig faltigen, dem Ziele unserer frohen Wünsche hebt uns Alle der Genius der Natur empor, wenn wir uns nur anhaltend genug und mit keuschem Blicke der Uncingeuommcn-tteil ihr nahern. — Erhabene Einheit im Plaue des Weltalls, wer konnte dich auch verkennen? Gewifs keiner, der sich in t**r Geschichte der Erde einigermaßen mit Erristte umgesehen hat? — Und in welch innigem '/„usam menhan-ge steht diese Erkennluifs mit grofsen irr die Menschheit wichtigen Ideen? Die Natur Spricht dann in allen ihren Auftritten zu .unserer Vernunft; und seihst die Zerstörung l\A dann ffir uns Sprache. — Wir scheu, daß eine rastlose allgewaltige Bewegung ['■her den uuerm'-fdichen Kreis der matrri .'.len Well herrscht, und keinem WCScn Buhe und Stillstand gönnt, dal.s rings um uns her Alles in end- losem Wechsel schwindet und wieder kommt; dafs Orkane, Erdheben, Vulkane in der Hand der Natur nur das sind, was die Werkzeuge des Feldbaues, was Pflug, Grabscheit und Axt in unsern Händen sind; dafs die Regionen , wo Wasser zu Gebirgen erstarrt , wo Feuer in Gehirgsformen flammt, gleich fürchterlich und — wohlthätig sind, gleich fruchtbar im Bilden und im Zernieh tcn.— Bald sehen wir das zertrümmerte Gerippe schrecklicher Felscnmassen sich im Occan verschlingen ; bald wird ein welker Leichenkranz ungeheurer Länder , in deren Busen verzehrende G Iuth wüthete, wieder zu friedlichen Gefilden, wo Millionen Wesen des Dasevns Wohl fühlen, und bei wechselnden Reihen des Lebens Reiz geniefsen innig und furchtlos.— Herr Ha.m i \:voa drückt sich bereits über die Vulkane sehr schön aus, indem er sag* : ( Camp. phJegraei, p. 12.) || 1jllatter myself at hast, by ,, these exact representations oj so many beauiifullScenes, all ofwhich „ have been undoubtedly produved by ,,the ejplosions oj f'olcanos, that „ this tremendous Operation oj Na* „iure will now be considerd in a Creative rather, ihan a üestruetive „light".-* Nirgend aber sehen wir den n Cwr cu/us aeterni mot/js" so deutlich, als bei Geologischen Betrachtungen-; nirgends so sehr die Geschäiltigkeit der Natur immer Abgrüddc zu se]iaf-fen und wieder auszugleichen , das Moment des Gleichgewichts unaufhörlich wieder herzustellen, was sie in demselben Augenblicke mit eben so viel Würde störte.— Je gröfser die Usurpation der Höhe ist; desto grösser ist die Anstrengung der Natur sie wieder zu ebenen; aber auch desto sanfter spiegelt sieh der Himmel nach Vollendung eines solchen Kampfes.-— Der Frühling erhebt sich lächelnd und verjüngt aus den Stürmen des erstarrenden Winters. Der Vulkanismus und Neptunismus sind die beiden vorzüglichen Her bei, deren sich die Natur zu Bewir-kung ihrer grofsen Revolutionen auf unserer Erde bedient; daher die grolse Menge erloschener Vulkane , daher die unübersehbaren Meeresgründe auf dem Erdball.— Aber Alles hat seine Grenze; in der Erweiterung lag die Beschränkung ihrer Herrschaft.— Still und geräuschlos sind sie immer noch thätig, bis — endlich durch das gegeneinander wirken der Dinge ein heftiger Kampf von Neuem— nölhig wird. — Solehe Vorstellungen entschädigen uns mit Wucher für den Aufwand aller Mühe, die mit der Er-' forschung des oft so kleinlich scheinenden Deiails verbunden ist.— Lind wie weit ist es noch, wenn wir auf diesen Standpunkt gekommen sind, um zu sehen , dafs in der ganzen Natur nichts todt ist, dafs unzählige Millionen hier Hüllen nahmen und ablegten; dafs aher der Urstoff ihrer Hüllen noch hier ist, dafs er sich nur gefügt hat in neue Formen, angeschlossen an andere Wesen der Erde? Und liegt nicht hier hinaus eine unerschöpfliche CjucHe von allen dem,— was der Weise hienieden bedarf ? — Die Natur hat am Rheine, der Einheit unbeschadet, für jeden, der dafür Gefühl hat, auch da die mannigfaltigsten Formen aufgestellt, wo auf den ersten Blick alles todt und leblos scheint; ich glaube daher kein undankbares Geschäht zu unternehmen, wenn ich meine Landsleute auf unsere Rheingegenden von Neuem aufmerksam zu machen strebe; da die letzten sehr geeignet sind , einen bedeutenden Beitrag zur Geschichte der Erde zu liefern. Man wirft mir vielleicht ein , dafs dieser Gegenstand von de Luc, Voigt, Coi.t.iN i, Camper.Merk, Hamilton etc. und vorzüglich von Nose schon bearbeitet worden ist! Aber der Plan, den diese Herren sich vorgezeichnet haben, war thcils sehr ausgedehnt, tlicils sehr beschränkt, theils wurden diese Gegenden nur Süchtig nebenher beobachtet. Ich hin der Meinung, dafs eine Schrift, die die merkwürdigsten Gegenstände hier nur andeutet , und cinigermafsen als mineralogischer Wegweiser dienen könnte, nicht überflüssig sey. Mein verehrungswürdiger Freund, der Flerr geheime Legationsrath Nose, dessen oro-graphische Briefe über das Sieben-Ge* hirge immer ein vorzüglich classisches Werk bleiben werden , ist auch dieser Meinung, und forderte mich hlezu selbst wiederholiermaleu auf. Sein Werk, das durch dicSachkenninifs und Genauigkeit des Sehers bisher einzig ist, und jedem, der diese Gegend mit L'rnst und gründlich studieren (villi durchaus unentbehrlich ist, kann schou der Reisende wegen seiner Voiumiuosität nicht auf der Reise seihst gebrauchen; so wesentlich es ihm hei'm Ruminiren über das Gesehene am Studierpulte wird.— Man kann daher meine Schrift gewisser-mafsen , als einen Auszug aus diesem Werke mit mancherlei Zusätzen "und "Weglassungen, so wie sie mir meine theilweise öfter gemachten Reisen in diese^ Gegenden zu erheischen schienen, ansehen. — Nach diesem Plane durfte ich also bei jedem Gegenstande mich nur kurz fassen.—Alles zu erschöpfen könnte in diesen reichhaltigen Gegenden ohnedies nur der Glückliche, dem das Schicksal vergönnt hat, Monate, und ich möchte sagen, Jahre lang diese Gegenden mit Mufse durchwandern zu können. Da die Natur des Basaltes noch nicht ergründet ist, und die geogno- «tischen Verhältnisse dieser Gcbirgs. art noch ttum Theil ein Gegenstand der Uneinigkeiten unserer besten Geo* gnosten geblieben sind > und sogar unter denen, welche (die mir wahrscheiu-lichere Meinung) den neptunischen Ursprung-des Basaltes vertheidigen , eine grofseVerschiedenheit herrscht; so habe ich blofs erzahlt, um dem Urtheilc des Lesers gar nicht vorzugreifen. AufserordcntJich auffallend ist es auch mir, dafs der Regel nach die französischen , italienischen und spanischen Mineralogen ( was ich oft zu sehen Gelegenheit habe) sich selten von ihren vulkanischen Ideen trennen können; da im Gcgcuthcile die Mehrheit der Mineralogen in Deutschland au der neptunischen Natur des Basaltes seit schon geraumer Zeit nicht mehr zu zweifeln scheint, und ihr fast unbedingt huldigt. — Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin , meine Verwunderung freimüthig zu bekennen, dafs man seihst in Deutschland den in den Niederrheinischen Schriften des Herrn Nose niedergelegten wichtigen Din-£«n für die Lehre des Vulkanismus so wenig Aufmerksamkeit bis hieher geschenkt hat. Diese Dinge sind nach meinem Dafürhalten folgende: 1) Der Canon über die Laven-Diaa. nostik überhaupt, der sich allseitig bestätigt hat, und wie ich glaube, für immer ein sicheres und unerschütterliches Regulativ für jedes Lrthcil über Laven , Erdsddachen , vulkani- sehe Producte u. s. w. seyn und bleiben wird. 3) Die Entstehung des JSimsteines insbesondere (als einer einzelnen Lavaart) Mineralogisch und Chemisch erwiesen— aus Pechstein (der blasigen Abart nach) und aus Obsidian (der fasrigen Abart nach ) — nach so vielen Bemühungen endlich ausgemittelt in seinem Folianten über Dolomieus Sammlung, 3) Die bisher unbekannte und dennoch so aufserst wichtige an den Nie-dermennichter Steinbrüchen genügsam erwiesene Angabe des Wirkens des vulkanischen Feuers von oben nieder (ähnlich dersogenanntenDestilla-tion per Descensum ) was man vorher immer nur entgegengesetzt annahm > nämlich als von unten herauf. Dies Alles ergab unser Rhein! Und doch achtete man bis zur Stunde »o wenig (oder aufser einigenRecen-sionen) gar nicht darauf! Noch immer leiert man das alte Lied von dem Lavengcwirre ab; man deutet nirgend hin auf den so äufserst lichtvollen Punct der Bildung der Laven aus Thonschiefer, Basalt, Porphyr (zu welchem letzten auch gröfstentheils der Pechstein und Obsidian gehört ) und einigen vesuvischen Gebirgsar* ten.— Man spricht nie von Basalt-Laven , Porphyr-Laven u. s. w. und erhält eben dadurch nicht einen klaren , reinen, genetischen Begriff von dem Urbildc (Archetyp) der vulkanischen Fossilien. Kurz, die Theorie des Vulkanismus bleibt einseitig lahm und naturwidrig, ohne die Aufstellung des Wirkens von oben hinunter; und so lange die obigen Puncte nicht in die intcgrirende Reihe ihrer Theile mit aufgenommen werden. Möchte doch das Mineralogische Publikum durch diese Schrift von Neuem auf jene Dinge aufmerksam gemacht werden! Geschrieben am i3ten Therm. XII. ( iten Aug. 1804.) Erster Abschnitt Oeslliche Rheinseite. •Die Gebirgskette, die sich durch Thüringen, Fulda und die Wetteiau bis an den Rhein erstreckt, endigt si< Ii gerade oberhalb Bonn in dem so genannten Siebeuge birg«, welches so majestätisch seine hohen Gipfel emporhebt, dafs man es bei Frankfurt, zu Neu/s , zu Düsseldorf, und hinter Olpe deutlich sehen kann. \ on Herrn de Luc wird es die Bonner Alpen" genannt. — Die südlichen Zweige des hessischen Gebirges setzen über den Rhein fort , und gehen in die Vogesische Keitc über..— Bonn Regt nun andern untern Ende jenes engen und Über alle Beschreibung romantischen Thaies, 4 d*s sich aiiter Binsen öffnet, und dcüeu A 3 —o— ganzen roden der, durch die rechts und links ihn begleitenden Bergreihen , gedrängt« Rhein schier überall einnimmt.— Die Las;« dieser Stadt hatte die erhabenste Phantasie vielleicht nicht mahle) ischer angeben können. Das Siebengebiraeu besteht aus weit mehr , als sieben Bergen ; aber da man ihrer nur sieben in fernen Gegenden in einer Reihe liegen sieht, so entstand wahrscheinlich dieser Kahme. Sie sind folgende: l) Der Strombvrg , oder Petersberg; 2) der Drachen feis; 5) die TJ'olkcnbing; 4) der grofse Oelberg; 5) der Breiberich; (1) die Löwenburg; 7) der Hemmcrich. Die eigentlichen „Sieben" Berge erstrecken sich ungefähr von Königsu imof bis Honnef.— Unter den Anwohnern sind lic meist tun' wegen allerhand Gespcnster-Jiittörchen berühmt. Der erste und äräfsorste Berg der Sicban-galirgt • l'romontorial -Ketto ist der linken* Berg , ei- liegt nordöstlich, eine h.ilne Stunde oberhalb Bonn auf dem reefiten Rhemufer, und bildet eine isolirte , mit niedrigem Gesträuche bewachsene , ein paar hundert Tufi hohe allmählig anlaufende , oben aber etwas scharfe Kuppe. Mit Inbegriff zweier niedrigen Anhöhen streicht sie in einer Läng« Von etwa 3oo' Fufs von Abend gegen Morgen. Beim Aufzeigen bemerkt man viel aufgehäuftes basaltisches Damms ?rii)1e, und hin und wieder' anstellenden, unförmlichen Basalt. Das Gestein dieses Berges erscheint dem bk)fsen Auge als ein Basalt von der gewöhnlichen schwarzorauen Farbe, der auf den Klüften oder in losen , der Witterung aus-geaezt gewesenen Stücken , in die schmutzig-rothe oder leberbrauue Farbe übergeht. Der Bruch des imangegriffenen Gesteines ist dicht und eben, bei andern uneben, von schaligen , zuweilen kugelichten , abgesonderten Stücken ; auf den Magnet wirkt Ltiu$ von beiden. Eingesprengt liegen hüu-A * 4 — o— fg schwach- mecrgviinlich , oder-gelblich* wcifse,rhoniboida!ischc,vieletkige, rundliche l'arthieu von verschiedener Gröfse , die «ji h bald dem Lnvaglase nähern, bald ftem Gemein - Feldspaih gleichen, in der VeiWitterung gelblich werden, und dann in eine rothliche , braune , erdige Substanz übergehen; so wie das Ganze auf derOber-Ii'«.«.he in einer aschgrauen , an der Zunae klebenden Thonart verwittert, aus welcher denn* die schwarzen Bieiukkrystallen, die •die Hauptmasse, obwohl gar nicht häufig fKhrt , unverändert hervorragen. Am siid'hhcn Fufse des Finkcnherge» liegt das Dorf Limperich. Südöstlich das Dörfchen auf der Strrffe" genannt, und von diesen Seiten ist das Land bis au den Rhein mit Weingärten , Getraideartcn und Obstbäumen in einem ziemlich sandigen Boden bebaut« Der nördliche Abbang en-diget »ich in eine Fläche, auf welcher nicht weit von dorn Berge ein Kloster (Putzchen) hegt , zu dem man häufig wallfahrtet , um bei Augenkrankheiten an dem-dort befindlichen miraculösen Wasser Hilfe zu suchen. Möchte doch dies Wasser die Eigenschaft haben, dem vornehmen und gemeinen Pöbel die Angin zu offnen!— Auf der Hei-dcnJläcbe nach dem I-'inlwnberge zu brechen Basalte. Oes-tlich Hegt der etwas höhere Berg Einich} dieser ist fast ganz nackr, besteht «us Sand mit kleinen Quai zgeschieben. An der nördlich«. S'-ite läuft er in die Ebene, Worin das Pützcheu liegt. Gegen Süd zieht er sich halb zirkelt ornrig gebogen etwas zusammen, und fällt in zwei sanften Ab-fcHngeri allmälig dem Uheibnfet nach dem Dorfe Kiidcnl.oren zu. Am westlichen Fufse des Emulier Thals da , wo si< h der Tiiickers-beig erhebt, Hegt die Kommenderie #«-mersa*orf, Hier trifft mau viele Ges< hiebe, anch ganze Blöcke vo.i Basaltporphyr \ erwh-tert und unrerwittert an, wovon die Mauern dieser teuts'oheu Ordeife-Kommcnderie,! wie überhaupt alles Mauerwerk in dieser Gegend aufgeführt ist. Je mehr man »U'n 6 m — o— Röckersberg hinansteigt, desto verwitterter wird das Gebirge, so dafs es auf den höchsten Parthieu ein GeSteih ohne besondere Gestalt, zuweilen kugel - oder tafelförmig, bald mit mehr, bald mit wenigerm Gcrülie, oder verwitterter ]ehmähnlii.her Brdart ausmacht; an den kahlen Spellen, auf die man zu weilen trifft, sieh; man irreguläre, nicht sehr dicke, von Südwest nach ISordost lonnlegig einschiefsenue Schichten. Steigt man nach dem beisterbacher Hofe zu , diesen Berg hinab , so bemerkt mau ziemlich lief unten einige "Wasserbehälter und Bronnen , die ein trübes , milchiges, opalisiren-d*.'; Wasser führen , und aus den Ritzen des sich stets ähnlich bleibenden, jedoch festern Gesteines hervorkommen. Betrachtet man die Lage dieses Berges vun der LYIinagsscir.u , so ergiebt sich , dafs .ms dem nördlichen TLale des l'.iniclier Sandberges der etwas gesenkte Rilckersb$rß hinansteigt ■ und zwar mit einem breites D r gedehnten , vextcJuedentHch abgesetzten Kü- cken.— Del' etwas höhere l.eyberg ist nur durch eine nicht sehr beträchtliche Schlucht um Rückersberge getrennt, der auch wegen der in seinem Gebüsche häufig nistenden Krähen (die man dort auch Raben heilst), die Rubtn-, lind wegen des nahe dabei liegenden Orts Obcr-Casid , die Cttsselcr-T^ey von den Einwohnern genannt wird. Er ••«igt von dieser Seite einige beträchtliche nackte Parthien eines halb in Lehmen verwitterten Basalts ; an ihn legt sich der noch höhere Kuckst ein an. Alle die bis hidier genannten Ortschaf-ien liegen von der Sieg südwestlich ab.-— Ziemlich hoch hinauf am Rückws - oder 1 .eybeige befinden sich Weinberge und Kornfelder bis unmittelbar an den Rhein. Unge. fuhr bis an die Mitte des /.eybeiges verläuft sich diese Stidseiuj in ein schmales Thal, das' sich aber bald wieder erhebt, und dann nach der Ebene abläuft- Nahe im Fufse dieses zweifachen Absatzes , den man in dej Furue niiht wahrnimmt, lir^L das Di>if< h«-n 8 -o- Ho st erb ach ; geht mau Weiter am Fufse dieser Berge durch Büchel nach Ober-Dollen* dorf zu, so zeigen sich die nackten Stellen des Leyherges und die seltnem kleinern des Kucksteins schroffer, Aus der kleinen Vertiefung des letztgenannten, worin ein Fuhrweg befindlich ist, der nach der Flache e»führt, erhebt sich gegen Südost der niedrigere mehrfach abgesetzte BrucTibtrg, der auch Ptafftmderg genannt wird. In Süden hängt er mit der Haart zusammen, Zwei Abänderungen des Basal rporphyr9 ■etden sich auf dem Rrfckersberge ; die erste 'Sorte ist von krumhtschaJigen oder grobkörnigen , abgesonderten Stücken. Der" schvi .tr/graue Grund desselben ist oft mit sehr kleinen hellgrauen Theilchen, gleich darauf gestreutem Sande, bedeckt. Das blofae Auge bemerkt dieselbe schon zum Theil in dem sojist gleichförmigen Grunde; aufseydern noch sehr kleine schimmernde Punkte und sehr einzeln gdbe Ghskörncr. Zuweilen setzt auch ein ähnliches grünes, graues, hornfarbiges, schmales Trümchen, durch das Gestein, in meist geraden, oder nach stumpfen Winkeln gebogejien Strei-fen hindurch. Die zweite Abart des Rückersberger Gesteines ist von grautfeh war zer Farbe , im Bruche dicht, grobsplitterig , im Grofscn hingegen schieferartig , also ein wahrer LusalcscliieJ er* Das Gestein des Leyherges gleicht gan* dem IIückersberger Basaltporphyrs eben s& verhalt es sich mit dem Kuckstein , an dessen Fufse die nämliche Gebirgsart zu fmden ist; auf diesem liegt ein 10 Infi mächtiges Lager von verwittertem Basalt, dann erscheint wieder fester Basalt , dar. auf abermals eine Lage verwitterter, und dies wechselt dreimal miteinander ab. Dies* Bänke streichen von Nordwest nach Südost. Das verwitterte Gestein ist bläulichgrau oder schmul/igoelb,—von grob - oder klein-körnigen, abgesonderten Stücken, erdig, sanft, 10 —o— etwas fett anzufühlen, Die ttairptmiws*^ durchziehen gelbe oder auch röthliche Par« thien. Oft durchschlängelt das Ganze bald in dünnen, krummlinigen Schichten, bald fleck weise , nach Art und Mafsgabe der Verwitterung,, ein wachs - oder grüngelber, an den Kanten durchscheinender, fetti" anzufühlender Stoff, der im Bruche splitterig , in's ebene , auch wolil muschliche übergehend ist , speeksteinartig zu seyn' icheint , und auf die Mischling des Mutter-gesteins selbst hindeutet.— Geht es mit der Verwitterung weiter, so wird die Farbe der Grundmasse heller, weifs oder hellgrau , die Oberfläche trockener, der Bruch erdiger-' das Ganze um vieles leichter, und das Gewebe löcherig, bimst einähnlich. Die wei«' eben ähnlichen Massen erscheinen ausgehöhlt, blättern sich wie ein austrocknender Thon in krummen Schalen, bedecken aich mit einem sehr dünnen, bald gelben, bald braunen trocknen UEÖerzuge , oder sie verschwinden ganz.— Wenn man-nh 'ht Stück« vorfände , die von aufscu zwar porös sind, inwendig dennoch kenntlich Basalt zeigten; »o könnte man das Ding leicht Lava-Schlacke nennen.—■ Das oberste Lager des verwitterten Basairs am Kuckstein bedeckt ein ß— 9 Fufs hohes Lager von Quarzgeschieben und Sand. Der Rückersberger Basalt verwittert auf ähnliche Weise; die Wachsmasse ziert »ich zuweilen mit«,eisenschwarzen, etwa» groben Dendriten , und efiloreszirt in einem ,-cchergelben, erdigen Beschlag. Die Hückers-Und Leyherger hornqnarzigen Basahe übrigens in recht gesunden Proben , und nach, gewisser Richtung des Bauchs betrachtet» .kommen manchen BasalIpOrphyren nahe ge-.fiug , um nicht , wegen der starken Aehn-lichkeit des basaltischen FeJd->paths darin mit dem gemeinen verwechselt zu werden. Der nahe bei liegende Hhngerberg ist auch ba-saltisch, enthält auch etwas grün- und bräun-lichgelbeu späthigen Eisenstein, und überdies •ein gelblich- weii'ses Email, das eine Chalce-don-An ist. Der Fuhrweg , der in der Vertiefung, die den Kuckstein vom Bruchberge scheidet. befind*,ich ist, durchschneidet eine auf beiden Seiten 10 Fufs hohe, verwitterte, basaltähnliche Masse, die in der Linie des aufgelösten Kucksteingebirges Streicht , und in der Hauptsache das nämliche ist. Si« macht auch eine graulich oder gräulichgelbe, weiche, lettige Substanz aus, von kör-tilgen abgesonderten .Stücken, mit weifsen eingesprengten Körnern. Am Abhänge nach dem Rheine zu in der Mitte zeigt, der Bruchberg grobschiefrigen Rasaltporphyr, dem zuvor beschriebenen vollkommen ähnlich , doch nicht in ganzen Felsen. Auf der Höhe, die mit 6—7 Fufs hohen Quarzgrunde bedeckt ist, ist ein Steinbruch bearbeitet , der dichte , irreguläre , durchschnittene Bat alttafeln, von ungefähr audeit-halb Fufs breite und 6 Zoll dicke liefert, die bei feuchter überdache ein sehr gedrungenes, ebenes Gewebe zeigen , in welchen der Feldapath ganz, klein und Ott unkenntlich ist, wenn er nicht, wie aber oft geschieht, in gröfsern Scheiben darin liegt. Unter dieser Gestalt nähert sich das Gestein echou —o— 13 schon den Horn - Guarzvorpliyren ; aucli gibt es am Stahle etwas lebhaftere Funken, wie die übrigen aus dieser Gegend. In o - manchen Proben dieses Berge« ist der Easalt von so feinem Korn, der Bruch im Gröfsem oft so eben , und von daraus in das llach-und breitmnsohlige übei gehend , der Inhalt o D 7 gröfstentheüs so klein und einzeln , dafs lieh das Ganze gewissen Horns teinaiten nicht wenig nähert. Geht man von O.-er-Dollendorf durch den Hohlweg , einen etwa 400 Schritte ho-hen schieferigen Sandstein hiigel hinauf-dessen Schichten ihre Richtung gegen den Petersberg haben, so sieht man auf ihm sich eine sanfte, allmählig gegen die Haart ' ODO ansteigende, 600 Schritte hohe Fläche erheben, deren genauere Untersuchung Dammer de und Gesträuche verhindern ; die hier und da ausstehenden Grenzsteine sind von Basalt; nunmehr bildet das Gebirge eine riindlic.be, isolirfe, gedehnte Kuppe, an de-ren nordwestlicher dicht- und hochbebusch-ter Seite keine entblüfsten Stellen aiuiitrcf- 14 —o— fen sind; hin und wieder ragen Basalt- blocke hervor. Steigt man an der östlichen Seite dieser Kuppe hinab nach dem Petersberge hinzu, so sieht man, dafs die Haart pur durch ein kleines Thal, -worin der Heisterback iliefst, von demselben getrennt ist, und gelangt an eine Stelle, wo man Trafs zu graben versucht hat. Gegen Ober-Dollendorf zu am südwestlichen und am westlichen Abhänge erstrecken sich die nämlichen , nur niedrigem Sandsteinhügel, bis in's Thal ; auch macheu sie das Vorgebirge der nördlichen Seite des Petersberges aus, •o wie sie gen Nordost in's Siegthal hinabsteigen. Der Basalt der Haart gleicht dem vom Bruchberse ganz. Seine Annähe-tung zu gewissen Hornstcinartcn ( bei einem Muster mehr, als bei'm andern) ist nicht xu verkennen; der diesortige erscheint bei dem h'äu/igen, meist sehr kleinen und kry. Stallini-che u Inf.dt, schimmernder. Geht man von Ober-Dolleudorf in den aanft hinan laufenden Hohlweg, die das Fuhrwerk zwischen den Sandstein . Schiefe rhu- geln gebildet Bat, eine halbe Stunde fort, *o erreicht man das ehemalige Bernardiner-. kloster Heisterbach.— Auf diesem Wege «ehiefsen die Lager der Sandsteinschiefer seiger, und wie es scheint, von Nordost nach Südwest ein, und verbergen sich zn-7 o weilen unter mächtigen Schichten von Lehmen und Saud. Die Abtei liegt in einem p kegelförmigen Thale, das durch die Haart den grofsen und kleinen pT7eilberg , den Stenzelberg oder Stengelberg, die Ftosenau. den Nonnenstrom- und Petersberg , von links nach rechts herum zu rechnen, geT bildet wird. Dies Kloster wurde im Jahre 1188-nachdem die Mönche vier Jahre auf dem Petersberge gewohnt hatten, erbaut. Die Kirche ist ein altes Gebäude im gothischen Gcschmacke , und aus Tucksteinen gebaut. Der «rotsejsp'eilberg hat am westlichen Pulse basahähnliches Gerülle ; auf der Höhe des Berges steht das Gestein in fufsstarkcn Säulen an. welche gegen Morgen «inschies-B 9 i6 —o— »en, und init 8 Fufs hoher Dammeide bt-deckt sind. An der südöstlichen Seite verbindet er sich mit dem kleinen Weilbeige, der auch basaltisch ist, aber keine entblöfs-len Säulen zeigt. Er glänzt an Südost an den Stenzelberg. Der Basalt daher nähert «ich sehr dem Ilornquarzigen und Basaltporphyr ; er gibt mit dem Stahle Funken, und enthält aufser mchrern sehr kleinen Citiinen einige grüngelbe Chrysolithkörner; hier und da schimmert einem eine gröfscre grauweifse FeJdspathparthie entgegen; auf den Klüften siebt man ihn mit einer eiseu-n hwarzen , metallisch - glänzenden, fett anzufühlenden Haut überzogen. Der höhere Stenzelberg zeigt bei'm An-»feigen hier und da schroffe—theils nackte, theils benuOste Klippen eines Gesteines, das in dem Steinbruche auf der Südwcst-scite durch ii reguläre, oft der senkrechten Linie sich nähernde Spalten in mä« Inige Blöcke zerklüftet ist; die grauen Massen iitufen oft gelbbraun an. Der hornartige Granitpot'phyr desselben isr von bläulich» grauen, bald hellerer, bald dunklerer Farbe, ist undurchsichtig, halb hart.— Gleichförmig und ziemlich fein sind ihm beige» mengt häufige kleine, grauweifse, durchscheinende Feldspathflecken, auch sehr kleine-tombackbraune, glänzende, sechsseitige Glim-merhl'attchen, und einzelne säulenförmig« schwarze, auch dunkelgrüne Blendekrvstal-len. Wird die Oberfläche befeuchtet, so verschluckt sie, wie alles, ihr ähnliche Gestein von andern Bergen viel Wasser, und riecht dann stark thonig. ej An den der atmosphärischen Einwirkung ausgesetzt gewesenen Klüften des Sten~ telbevger Gesteines selbst hat sich zuweilen ein srhwarzbrannröihlicher Beschlag angö-legt, einigen Braunstcincrzen gleich, in welchem einige metallisch - glänzende Bar» thien zu sehen sind. Bei sf«5vi:c.-er Verwitterung ist das Gänze in einen braunrothen, etwas leichtern, durch!öcherten KÖrper r-andert, worin aufser etwas Feldspaih und ig — o— Glimmer, zuweilen noch die nunmehr gra-nitbraun, halb durchsichtig gewordenen Blendekrystallen selten , öfter aber in eine helle oder dunkle, braunrothe, weiche, etwa» fettige, dem Börhelstein ähnliche Sub. «tanz aufgelöst gefunden werden. In andern Stellen gleicht dasselbe dem verwitterten Basalte ; nur dafs es sich rauher, sandiger anfühlen läist. — Vom Eintritte in das HeisterbacherTh.nl, rechte, gelangt man zu den berühmteu eigentlich so genannte« Sieben Bergen. Der Stromberg, wegen einer darauf stehenden Kapelle auch der Petersberg genannt, steigt von dieser Seite sanft an, ist mit mäfsig hohem Gebüsche bewachsen; die häufigen Basaltgeschiebe, die man auf dem AYege nudet, geben früh über sein« Gebirgsart Aufschlufs. Man gelangt bald zu einer rundlichen Erhöhung , das AJiter* Küppchen genannt, die auf der westlichen Seite des Petersberges liegt , und durch ein flaches, nach Südwest laufendes Thal von ihm getrennt wird. In einer Entfernung von etwa 100 Schritte nach Heisterbach zu gegen Nordost, befinden sich Sandsteinbrüche. Die obere Fläche des Petersberges •elbst, die sehr breit ist, trägt die Kapelle, und nicht weit davon steht das Haus de sPäch-r«r»; das übrige ist mit Fruchtfeldern bebaut. Die Aussicht ist hier nichts weniger als belohnend, im Gegentheil des holten Gesträuches wegen sehr beschränkt.-—Auch befindet sich auf dieser Plattform ein nicht »ehr tiefer Brunnen mit dem unter ähnlichen Umständen gewöhnlichen milchbläulich opalisirenden Wasser. Der Ilornbasalt daher hat mit dem vom Weilberge im Ganzen eine Aehnlichkeit; beide geben am Stahle Funken, nur dafs jener sich wegen der ihm beigemengten häufigen Glasköruer bereits merklich dem Glasbasalte nährt; unterdessen sind sie doch noch zu klein, sie lassen den Bruch zu eben, als dafs man ihn darnach benennen konnte. Uebrigens enthält dieser Basalt, B 4 20 •—o — der mir bei gewissen Graden der Verwitterung mit abgesonderten Stücken vorzukommen scheint, mehr oder weniger stumpfeckige, haJb bis ganz zölligc Quarzstücke, die bei einem splitterigen in's muschlichte sich verlaufenden .Bruche "bald bläulich-weifs und sehr wenig durchscheinend, bald grauweifs, von körnigen, in sätnglichte übergehenden, abgesonderten Stücken , und halb durchsichtig; bald eben so, ihm: röthlich-braun sind. Die Snndsteinbrifchc nahe bei dem Hilter* Küpyihen bestehen oder aus einem hell-bläulichgrauen, dichten grauicackigen Gesteine , oder je nachdem der oft eisenschüssige Thonkitt ab - und die Gröfse der Quarz« körtuu* zunimmt-, aus einer feinern und gröbern Kieselbreccle. Die mehr stumpf-eckigen als Völlig abgerundeten Quarzstücke sind bei stärker m oder gerijigerm Glänze gewöhnlich bläulichgrau , grauweifs, milch-weifs, durchscheinend , seltener rauchgrau, braungelb , noch seltener gelbgrUnlieb. Oft ist des Kittes 80 wenig, dafs die Breccie wenig zusammenhängend ist; manchmal erscheint er als ein gelber, braunröthlicher Eisenthon, zuweilen gelbgriinlich. An andern Stellen verzieht er sich in das quaiz-artige ; er schmelzt mit den Körnern in ein« poröse oder dicht ebene, glänzende Masse zusammen. In diesem Sandsteine trifft man Viele versteinerte vegetabilische Theile an. Z. B. •versteinerte Holzstämme , Aeste. Oft stel-l«n sie Hecken - und streifenweise , oder in ganzen Parthien das dar, was Herr Werner Holzstein nennt. Hier und da geht ein Stück in den gelben , auch wohl in den gemeinen Opal über. Versteinerte Blätter in bläulichgrauem, grauartigem Gesteine von gleicher oder gelblichgraner, eisenrostiger Farbe trifft man auch darin an. Sie gleichen dem Weidenlaube , wie das Holz dem Weidenholze, kommen selten einzeln und ganz , sondern insgemein büschelweise und gebogen vor. Steigt man «n der Nordosfseite de» Pj~ tersberges ab, »o gelangt man bald /u den» fast eben *o hohen Nomitn - Stromberger Dieser hat arn Fufse, wie auf der Hohe, an der Süd Südost- und Ostseite dichten Basall in festen , i5 Fufs hoch entblöfstem Gesteine, dem vom Tetcrshcrge gleich , jedoch mit häufigen , liniengrofsen Glaskörnern, die eich aus der weingelben in die braune, öfter in die gelbgriine Ghrysolithfarbe vergehen , und auf die bekannte Art verwittern. Schwarzer Blende enthält er wenig. Der Granitporphyr , der in der Mitte dieses Berges zugleich mit Basalt in losen Stücken liegt, an der südöstlichen Seite hingegen, auch in der Mittej nackt im Ganzen ansteht, ist von dunkler, aschgrauen Farbe, die in den feinen Splittern auf's grünliche ab-»chiefst, mit schwarzer Blende, die nur in grofsen Lagen und meist , wenn die Säule ganz geblieben ist , dunkelgrün und ganz durchscheinend bemerkt wird , mit braunem Glimmer, weiften und röthlichen Feldspath. fein gemengt. 2wischen diesem Berge und der Haare befinden sich Trafs - oder Tufsteinbriiche, •ine halbe Stunde von Dollendorf gegen Osten. Der erste Trafsbruch , Schlüssels-putz, liegt am östlichen Vorgebirge der Haart t «r hat einen starken Quell, der im strengen Winter nicht zufriert, und bis nach Nieder-Dollendorf mehrere Mühlen treibt. Nicht weit davon am Vorgebirge des Weilberges, Südöstlich, befindet sich der zweite Bruch» Langenberg, der dritte, die Doctorskaule, Südöstlich von diesem in geringerer Entfernung an der südwestlichen Seite des IVeil-herges. Eine halbe Viertelstunde von letztem gegen Süd an des Nonnen-Stromberges nordöstlichem Fufse ist der vierte Bruch, genannt Keltersseifen. Indessen was man hier Trafs nennet, ist nichts anders als-— verwitterter Granitporphyr •—. An der Ost-seite des Petersberger Vorgebirges, hinter dem Kloster Heisterbach , findet man in ziemlicher Menge einen grauweifsea. Pfeifen* thoa. 34 —o— Dvr Rlmschetd wird durch ein geräumiges Thal vom Nonnen-Stromberge getrennt, beschreiht von Nordost bis Südwest einen Halbziikel um ihn, verbindet sich östlich mit der Rosenau, in Süden mit dem pfSas-terfalle und Taubenitz , und grenzt mit sei-nem Fufse westlich au den kleinen Geifs-berg. Sein Gestein ist dasselbe, wie da» vom Rosenau, dem l^asser falle und Taube-nitz , ein Granitporphyr, nämlich von Farbe hellbläulich - grau, mit der feinsten Nuancirung, zuweilen aufs röthlichc. Der Glimmerblättchen darin sind sehr wenig, »ein Feldspath ist milchweifs; er hat bei der mindesten Verwitterung , wie das Ganze überhaupt, oft eine Anlage zum porösen. Die Blende ist bei ihm hau/ig grün, und DD 7 halb durchsichtig , in der Verwitterung gelbgrünlich.— Der Wasserfall hat keinen ganzen Fels anstehen. Vom Nonnen-Stromberge geht es durch ein gekrümmtes Thal, die Schibblers-Heide genannt, über die kleinen, gemächlich anlaufen —o— ©5 laut enden Berge Rosenau und Rimscheid dem Oelberge zu. Am südwestlichen Fufse desselben findet sich in einem Fuhrgeleiso verwitterter Grauitporphyr ; kenntlicher im festen anstehend , an der Nordwestseite in der Mitte des Berges , wie auch auf der Hohe nördlich; weher unten nach Norden zu Geschiebe von ihm und Basalt.—■ Die höchsie, südöstliche Kuppe dieses Berges ist 1827 rheinische Fufs hoch, zeichnet sich durch einige nackte, oder doch nur bemooste Ba^aitfelseu in Tafeln aus, die senkrecht und genau im Mittage Stehen, von 6 Zoll bis 27 mächtig sind, nach und nach sich spalten, eine feine schwarze Dammerde zwischen sich aufnehmen , und mit der Zeit hcrahtsürzeu ; daher die grofse Menge Btisaltstiicke , die mau übersteigen nmfs, ehe man auf die Spitze gelangt. Nordöstlich , wo ebenfalls einige entblöfste Basaltkuppen sind, fällt er steil ab; auch diesen Abhang bekleidet, wie den ganzen Ber» 9 dichtes», ziemlich hohes Gebüsch. Nordwärts zieht sich ein Rücken, ungefähr eine Stunde lang» auf dem sich eine Kuppe zeig», der kleine Oelberg genannt. Der Granitporphyr Von hier gleicht in allem, auch was den grofaerfrifelartig krystal-lisirten FcJdspath , und dessen Verwitterung betrifft, dem Gesteine mehrerer bald nach* hcr zu erwähnenden Berge. Seine Hauptmasse zeigt, wenn sie mit dem in ihr befindlichen Feidspatlie verwittert, einen grau-gelblichen Thon in sehr geringer Meng«, welchem eckige Körner von weifs-und rauchgrauer Farbe beigemischt sind. Der Basalt des Oelberges ist sehr dicht und klingend, hnru-quarzig, überaus fein spliltcrig , mit ziemlich vielen , sehr kleinen Citrin- Chrysolit-und einigen grÖfsern dunkel lauebgrüuen GMiar/.körnern , und seltenen schwarzen Bleudepunkten versehen. Die Aussicht, die man hier geniefsc,, übertrifft alle Erwartung. Aufser der nahe hegenden Pläne erblickt man nordöstlich das Ganggebirge des Herzogtum.« West- —o— 27 Jalta., an welches sich die niedrigem der Grafschaft Mark und des bergischen Landes anlegen; ge<*en Ost das Nassau-Orani-sehe , im Süd und gen West einen grofsen Thcil des Rhein- und Mosel-Departements i südwestlich so gar ein Stück des Saar-departenients. Der kleine Oelberg hat an der Nord-♦vstseite Basalt-Säulen, welche gegen Südwest •anstehen.' Eine halbe Stunde von ihm liegt der basaltische Haztemich. Aus dem Thale, Worin der erstgenannte sich verflacht, erhebt sich der J.embruch oder Lemberg, wo Basalt-Säulen befindlich sind ; er liegt xomJ'Veilherge eine halbe Stunde ge^cn Ost; drei Viertelstunden davon erhebt sich der Scharfenberg, welcher Basalt in schichtweise liegenden Platten führt; und eine halbe Stunde Vom Lembruchet auch Nordwest, steht der ba-taltische T'TTo1fsberg. Ihr Gestein besteht sämtlich aus einem schwarzen , dichten Ilom-basalte, der zuweilen in Glasbasalt übergeht. Doch unterscheidet sich der gegen Morgen streichende, nach Mittag fallende s 28 ~o— Plattenbasalt des Hattemichs , der auf der» Rücken steht, woraus sich der Scliarfeu-und Wolfsberg erheben, dadurch, dafs er einige sehr kleine, weifse oder grünlichgraue, runde, kaum durchscheinende Kalk-spathkügelchen enthält, die mit Säure, doch nicht sehr lebhaft, brausen. Vom jähen, nordwestlichen Abhänge des Oelberges geht man füglich , obschon nicht den kürzesten Weg, über den Taube nirz und JVctSicrjall Zu der M'^olkenhurg. Ein schroffes Thal führt zu einem Fuhr-wege, der verwitterten Graiii:porphyr enthält, über ein feuchtes, grasreiches Thal, Heiderscheid genannt, aus welchem sich a 7 der Ileidersberg erhebt , dem Kappeshäuyl-then zu; von da ersteigt mau dann den nördlichen Rücken des grofsen und kleinen Geifsherges auf einem gebahnten Wege', und geht endlich durch ein niedrig bebtisch-tes, nicht beträchtliches Thal, in einer Air von Schneckeillinie, di« IVolkevburg hin-in. Die Porphyre dieser Berge gleichen sich alle. Ein heJJbläulieh- grauer Grund, der zuweilen in's grünliche abschiefst, wenn das Gestein viele so gefärbte Blende enthält, hat aufser häufigen, kleinen, schwarzen und grünen Blendesäulchen und seitnern sechseckigen , braunen Glimmerblättchen , vielen weifsen Feldspath in gröfsern oder kleinern Körnern und Crystallen dergestalt beigemengt, dafs man es oft eine Verwachsung nennen mufs. In diesen Fällen wird des Feldspaths so viel , und der Hauptmasse so wenig, dafs mau selbst bei befeuchteter Oberfläche unter dem Vergröfserungsglase die Grenzen von beiden nicht genau bestimmen kann. Sie sind alsdann Porphyrgra-uite. Auf den beiden Geifsbergen und auf dem Wasserfalle ist das Ge>tein oft mit einer eisenschüssigen Flüssigkeit in wellenförmigen Streifen durchzogen.— Als horngrauer Grund, gewifsen Honyporphyreu gleich , erscheint das etwas veränderte Gestein vom Kappeshaupuhen. T—O— ^ Auf'dem Tvubenitze ist die Masse meisr weifs, mit geringer Schattirnng auf gelb, und dadurch vorn Feldspatbc etwas schwer ilntcr-xheidbnr. Der helle, gelblichgraue, im Bru-. iie dicht , in das erdige übergehende Grund fies Gesteines vom Hcidcrscheiil erscheint, w< im es benetzt und durch das ßuchgJä« angesehen wird, als eine erhöht gelbe, vollkommene porjdiyrariig^ Masse. Die Wolkenbnrg ist 1482 Fufs hoch. Den Namen Wolkenbnrg hat der Berg vermutblich wegen seiner Höhe erhalten ; denn •he man die Steine darauf gebrochen hat, »oll er noch höher gewesen Seyn , als Sein Nachbar , der westlicher und südlicher Hegende Dmchenfels; und auf sein r Spitze stand ein festes Schlcrfs. Man findet mehrere Steinbriiclie daselbst, worunter einer nach Nordost, ein zweiter nach Norden, det «■ritte nach Osten , und ein vierter an der Südseite, (der Rohndorf er genannt) lieh belinden* Mehrcrc Menschen in K v* Higsuinter leben davon, indem sie Haustein« Verschiedener An daraus verfertigen und sie beträchtlich weit, besonder»' aber «ach Bonn, Köln, Mühl he im , Düsseldorf u. s. w. den Rhein hinab verschicken, wo »ie zu Thür- und Fenstereinfassungen gebraucht werden, und unter dem Namen; Königswinter Hausteine bekannt sind. — Man sieht selten in diesen Steinbrüchen Bänke, sondern meist unordentliche, vertikale Spaltungen. Der Beschlag an den Wänden ist oft tiseubraun. Das abendlich* Gehänge liefert Tafclsteine oder Platten.'— Man bricht die Steine von oben herab mit Brechstangen , oder man schiefst sie los.— Das Gestein daher ist ein Granitporphyr von gewöhnlichem Gemenge , und findet »ich , was die Farbe betrifft, hier in zwei Abänderungen; diese ist oder (was mei-»tens der lall ist) niilchbläulich- hellgrau, Euweileh granweifslich , oder sie schiefst in das fleisehrothe auFs braune ziehend ab, geht auch wohl ganz darin über ; dort erscheint die Hauptmasse hornartig mit vielen kleinen weifsrtt Feldspathileck-tu oder Rhomben, schwarzen und grünen Rlendckrystallen 12 —o— und wenigen sehr kleinen tombackbraune» Glimmer - Sechsecken innig gemengt.— Bei der andern Spielart wird der I'eldspatb rölhlich oder er bleibt weifs, und die Hauptmasse wird einem braumöthlichen , verhärteten Thon gleich. Die Vereinigung beider ist aber oft genau , des I'cldspaihcs wird so vic] , dafs man sie nicht allemal unterscheiden kann. Dann bildet das Ganse einen Porphyr-Granit. Die Blende verwittert in ihm sehr leicht; die schwarze löst sich in eine rostbraune oder grünliche, in eine grüngelbe, trockene, erdige Substanz auf; dadurch und wegen des dabei entwickelten Eisenstoffes wird die daraus gefertigte Arbeit, wenn sie der Luft lange ausgesetzt und nicht mit Oelfarbe überzogen ist, mit der Zeit etwas rauh, unansehnlich, löcherig. Geht man durch das östliche Thal am Fufse des Peters- und iVonnenstrombcrge«, die Links liegen, indessen man den Ilirsch-berg zu rechter Hand erblickt, ( dies Thai heilst die Hölle) den tiefen Hohlweg dm eh, der eine starke Viertelstunde lang ist, und aus Lehmen , Sand, verwittertem Granitporphyr und Quar/breccie mit Schieferstücken besteht; wendet sich dann gegen Mittag, wohin auch der Fuhrweg führt, so gelangt man zu einem merkwürdigen Vorgebirge, das werfen dem darin befindlichen Bruch« der Backofensteine der Ofertkul erber g genannt wird. — Er ist mehrere 100 Fufs hoch, und auf seinem rundlichen Rücken mit niedrigem einzelnen Gesträuche bewachsen. Seine Gebirgsart besieht ganz aus dem verwitterten Granitporphyr der benachbarten Gebirge. Mit blofsem Auge sieht man gröfsere Felalspath - Rhomben oder Bruchstücke von Tafeln unangegriffen , andere öd ' kleinere schon verwitternd , ferner zeisig-griihgelh« Flecken. Bei starker Verwitterung wird der Grund hellgrau , rauh, kleinkörnig, das Ganze sehr weich, bröcklieh. Der FeJospnth ist grofscnihcils schon in die bekannte graue, hellgelbe oder schwach-" röthliche, trockene, zarte, zerreibliche Substanz übergegangen, zuweilen schwammicht porös geworden. In diesem Falle bildet er, wie der verwitterte Grasiitporphyr d*s Oclbcrges, das, was man im Trahland« Trafsblmnen nennt; oder es bat sich im Tunern noch der Kern erhalten, der in mehr oder weniger siumpfartigen Körnern dem Ganzen beigemengt ist. Unzcrstört liegen darin ziemlich häufige, sehr kleine, schwarze, glänzende Glimmerblättchen ; si« sind zuweilen verbleicht , gclbbräuulici in's pfaucnsohweifrge spielend. Oft ist der BacLofcnstein dieser Gegend von einer eisfrv haften Flüssigkeit durchdrungen, gestreift und dann braungeib. Eben so verhält es sicli mit dem Gä-steine des PT'oI fshaJmes einer ähnlichen Höhe, die in Südsüdwest mit dem Ofen-kulcrbcrge zusammenhängt, und im wesentlichen auch mit den so genannten Trafssr-ten am pfcilbcrge und Könnenstrombergt, wovon ich oben gesprochen habe; eben so mit der, die auf der Fläch« , dem Wcil-nad Stcnzelberge östlich, zwischen dem —°~ 35 klei tien Oelberge , dem Hügel und Lembergt befindlich ist; nur wird das Gemenge oft gleichförmiger , weil der Granitporphyr des •.tenzelberges und Nonnenstromberges , wovon jener zumal den Stoff hergegeben hat, viel kleinem Feldspath und weniger Glimmer, dagegen mehrern Thongrnnd führt. Deutlich liegen in dem Nonnen Stromberger Tufstejne schwarze , bereits sehr weiche Slendesiiulchen. Betrachtet man ihn genau. so erblickt man kleine blendendweifse, bisweilen schwach in's seegrüne, oder gelbliche spielende Vierecke , oder rundliche, fein poröse Massen , die mau für Bimslein halten sollte ; aber sie sind sehr weich und leicht zerstörbar ; manchesmal findet sich a.ücli darin ein noch unzerrtörtes Körnchen Feld-spath , und etwas arders als ein solcher zum Porcellanthon aufgelöst, sind sie auch nicht. Der OfeukuJerherg ist durch die Arbeit, die darin getrieben wird , aufgeschlossen^ Man geht durch einen Gewölbe ähnlichen , von Süd gegen Ost getriebenen 36 —0— Eingang tief -Üuein. In dieser Höhle bc TD p baut man da» losgebrochene in grofse, läng, lieh viereckiche, ziegcistciuiörmi&e Stücke, häuft den Abfall seitswäris auf, und führt aie auf Pferdskarren (dazu ist die Höhle weit genug) hinaus. Man brauch' «ic xu feuerfesten Mauern, zumal bei Backöfen,, woher sie den Xanten haben. Das Gestein licet Lager weise auf einander, in ver->< Ju< Jenen Fl ülzen, von 4—Q Fufs mächtig. Die Breite des Ofenkulerberges beträgt im Querdurchschnitte des Kückens von Q*t bis West achthalb hundert Schritte. -Vom südwestlichen Abhänge des Ofenkulerberges geht es über eine niedrigere An-höhe , der Eicherts genannt], an welcher alles mit Dammerde überdeckt ist, durch ein tiefes schmales Thal, in welchem Wasser rinnt , ziemlich jähe , den grojsen und kleinen Hirsilibci-g hinan. Am Fufse und auf der Höhe, die mit dünnem Gesträuche bewachsen ist, Huden sich einzelne Geschiebe eines halb verwitterten, und an der der westlichen Kuppe des großen, oben, wo einiges nackte Gestein zu Tage aufsteht, ein gleichfalls nicht ganz gesunder Porphyr. Der blaulich-graue , sehr kenntliche, horn-artige Grund des Gesteines vom kleinen Hirschberge enthält kleine, ziemlich häufige , weifse Teldspath - Rhomben. Ihn durchschlängeln oft kleine krummlinige, mehrere Linien Jange Streifen , mit einer grüngelben trocknen Erde bekleidet, oder ausgefüllt, auch rundliche und eckige kleinere Parthien von der Art. Das Gestein vom grofseu Hirschberge zeigt bei'm nämlichen Grunde jene Streifen häufiger ; das Gestein wird dadurch wirklich schein porös. Ihr Beschlag ist nun gelb, ocher- oder Jeberbraun , der Eisengehalt unverkennbar ; der Eeldspath hingegen , auch die schwarze Blende gesund, fest und schimmernd. — Dieser Porphyr enthält auch etwas braunen Glimmer. Am Fufse des Rückens, welcher zwischen dem Ofenkulcr - und den Hirsch- D bergen Hegt , befindet sich eine Stelle , di« man am Onegsteilte, nennt. Die Königs* wintere« Mühle biegt ungefähr einen Elin-tenschufs weit darunter. > Dort findet sich ein hell blaulich - graues , granwackig Gestein ; grofsc Stücke davon liegen im l'uhv-wege. Es ist nichts anders , als eine Quarz-breccie, die bald sehr fein, alsdann dicht «ben im Bruche übergehend in das schäbige , bald gröber , und nunmehr unebener, Splitterig ist ; der Kitt scheint' qHarzartig oder ".eigentlicher thohquarzartig zu seyn. Von gedachter Kuppfl des Ilirschberges sieht man amphil heatraüsch von Nord nach Webt hinüber die bisher beschriebenen Berge mit der L.'dwenburz und dem Draehen-/eise den Horizont begrenzen« — Geht man von hier den Dca. henfels hinan, so umfs man den ziemlich jähen Absturz desgrofsen Hirschherges an der Südseite hinab; mau kommt von da in ein überaus angenehmes Thal , iir welchem ein Quell sehr reinen Wassers eingefafst ist, geht dann au einem Hofe, Burghof genannt, det am Fufse der Wolzenburg Hegt, links vorbei , und nun über einige Felder, die diesen Berg mit dem Drachenfefie von der einen Seite verbinden, und gelangt so auf einem sehmalen, jedoch gebahnten Wege, der sich spiralförmig hinaufwindet, an der Ostseite zu einer Art von Plattform. Rechts sieigen nackte, schroff weggebrochene Felsen aus einer beträchtlichen Tiefe empor. Von dieser Stelle ist das Gestein zum Bau des Doms zu Köln «rebrochen , sie heifst daher noch jetzt der Dombruch. Das niedrigere Gehänge und der Fufs des Berges von dieser Seite ist mit vielen Weinstöcken besetzt, die bis an den Rhein gehen, der nahe bei diesem Berge vorbei iliefst; auch liegen da einige Häuser.— Links der Plattform (wenn man den Rhein vor sich hat) ist gegen Süd tv c> ö noch ein alter Steinbruch, au welchem in einiger Entfernung, der Niederung zu, Rhöndorf liegt; nach Südost zu liegt der Ort Honnef am Fufse der davon benannten Gebirge. Ocstlich verbindet sich der Dra-D z 4o —o— chcrtfels'vevmittelst einer Anhöhe mit hohlem Rücken, das Rübenkämmcrchen genannt, mit der Wolkenburg von einer andern Seite. Ein steiler, von Mittag nach Morgen sieb krümmender Pfad führt zur höchsten, ungleichen Kuppe. Die perpendikuläre Höhe des Drachen-felses, trigonometrisch bestimmt, vom Rheinufer au üii rechnen , beträgt bis an den Fufs des Thurmes 1475 Fufs. Seinen Namen hat dieser Bero- wahrscheinlich der allen Sage 7.11 danken , nach welcher ehedem in dem südlichen schwarzen Felsen -ein Drache, ( mirabile dictu ! ) viele hundert Jahre gewohnt haben soll , der da elbst dann immer stattlich aus - und eingeilogen sey. Auf dem Gipfel des Felsens befinden sich die Ruinen des alten Schlosses ; sie sind aber nicht beträchtlich mehr, aufscr dem viereckigen Thurme, der Schiefsscharten und nach Süden ein enges Loch hat, wodurch man hineinkommen kann. Seine westliche Seite ist ganz weggefallen. Uni zu dem Thurm« •'it kommen, mufs man einen engen Pfad last auf Händen und Füfsen hinankriechen. Nahe bei jenem Tburme ist es wirklich nicht ohne Gefahr, weil die Ruinen den Einsturz drohen, und vorzüglich, weil die Anwohner an der westlichen Seite des Berges das Gestein ganz weggebrochen haben, so dafs die noch anhängenden Klumpen fürchterlich dastehen. Die verfallenen Mauern sind aus Quadern des hier brechenden Gesteines erbaut, wozwischen sich zuweisen , wie an allen andern ahe^n Schlössern dieser Genend, Trafsstücke befinden.— Kur- d 7 fürst rniFDuicii I. von Köln hatte es 1117. nebst* Rolands eck und Wolkenburg gebaut , um dem Kaiser Heinrich den» "Vten den. Weg auf dem Rheine zu sperren. Der Kurfürst von Kobn , -Arnolu I. schenkte im Jahre u58. dem Probst Gkhiuiid von Bonn und dessen Nachfolgern das Schlofs Drachenjcls. Wie und wann es an die ausgestorbene Familie der Herren von Dra-ohcufeJs gekommen ist, ist unbekannt; wird aber 'auch wahrscheinlich den Leser so D 3 wenig, wie mich, interessiren. Noch gegen «las Ende des lOten Jahrhunderts war o* bewohnt. Der Granitporphyr daher ist von hell-weifslich- grauer Farbe, der sehen und schwach in das gelbe, gelbgriine, rleischröth-liche , bei der Verwitterung in das dunklere bläulich-graue abschiefst. Er enthält im gleichförmigen Gemenge vielen sehr kleinen milch weifsen , sehner rötblichen Feld-spaih , von mehr oder weniger bestimmbarer Figur, dergleichen schwär/braunen Gümmer t* 7 tr und schwarze, auch dunkelgrüne Elende-säulchen und Punkte. Aufserdem (doch sparsam) viereckige oder rundliche, dichte, schwarzgraue , streifige 1 eldspath-Partbien, die auf eine zweifache An krystallisirt vorkommen. Oft sind es gerade, längliche, sechsseitige Tafeln. Seltener ist diese Kristallisation ein vollkommenes 1 homboidaii-sches Parallelepipcdon. Die Länge der Tafeln beträgt oft 1—2 rh. Zolle. Die rhom-boidalischen Kryst allen sind ungefähr Zoll -o- 43 lang und darüber,, einen viertel oder halben Zoll breit , von anderthalb bis gegen drei Linien dick__Nie ist diese Feldspat h-Art rein und ungernengt: es beiluden sich vielmehr stets , obwohl in ungleicher Menge Glimrnerbl.ittchen, schwarze und zuweilen grüne Elendes';!uleben darin, An der westlichen Seite des Drachen-felses erhebt si< h ein kleineres Gebirge, der Titzenberg genannt, der Granitporphyr enthält. Von der Nordseite grenzt jener an einen ebenfalls niedrigen Berg, Dütmholi genannt, der aus grofsen Blöcken und Geschieben eines Granitporphyrs besteht, in den abgest h'ageneu Proben bald einen violet-p p röthlb h- grauen, norh ziemlich gesunden, bald einen noch stärker aufgelösten porphyrartigen Grund darstellt. Er führt häufig kleine schwarze Blende, deren sechsseitige Prismen man hier deutlicher als sonst bemerkt , und welche verschiedentlich in gröfsern Gehäufen vorkömmt. Der weifse i eldspath ist oft, an den Kl iiften wenigstens D 4 44 —o— und auf der Oberfläche, in eine weifse, schwammige PorcelJan-Erde verwittert, zuweilen ganz verschwunden, und dadurch das Gestein deutlich tief hinein porös geworden. An der' Südseite des Dilnnholzes, dessen diesseitiger Fufs einen dimngeschichte-ten , grauen, gelbbrätmlichcn Thonschiefer im üebergange zum Grauivacke-Scliivfer an-stehen'hat, legt sich der mit Weinreben bepflanzte Haidberg an. Sein Gestein machen Granitporphyr - Geschiebe aus, zum Thcil in Lehm und Sand verwittert. Nördlich dem Dünnholzs liegt der Kuckstein, (ein zweiter Berg gleichen Namens) etwas niedriger als jener, auch mit Weinstöeken besetzt. .Fr verflacht sieh mit jenem bis zum Rheinufer, und bildet nördlich da* Thal, worin Königsitiiiter liegt. An ihn grenzt südwestlich der noch gesenkrere Filzberg, dessen feiner GraimM'ke-Schiefcr in tonnlegigen , von Nord nach 6üd einschiefsenden, Bänken zuweilen zu Tage aussteht. An der Nordseite erhebt sich dieser wieder zu dem höhern Haareberge , der eben dieser Gegend zu in den niedrigem Brusberg übergeht, sich verflacht, wieder erhebt , alsdann den Herbertsberg bildet,' und sofort bis nach Dolienjorf unter dem Namen Lungen - und Stapelberg hinzieht. — Alle diese Berge verflachen sich gegen Westen zu naeh dem Rheinufer, und bestehen aus sandiger Leimerde , worin der Grauwacke-Schiefer, auf den man in der Tiefe trifft, durch den Weinstock , den alle diese Gebirge tragen, und durch die Arbeit, welche zu diesem Behufe an ihnen gesihiebt, mit Hilfe der atmosphärischen Einwirkung übergeht. Geht man von Königswiutcr südwestlich am Rheinufer nach Rhoiidorf zu, SO sieht man am Eulse des Dra lienfelses dessen grauwackige Schiefer-Gebirge sich nun von Süd nach Ost hinziehen. Man sieht von dieser Seite seine Verbindung mit der Wol-keuburg vermittelst des Rübenkämmerchem recht deutlich. Bald hinter Rohndorf kommi man über den jähen westlichen Abhang de« Faulberges. Ein kahler Berg, weil man daher zlim Unterstreuen für das Vieh die Heide (Erica vulgaris) holt. Sein Gestein ist ein braungelber, feinkinniger Sandstein. Schiefer. Von hier gelangt man bald an den südlichen Fufs des von dieser Seite steilen uud hohen Breiberichs , an den sich ein länglich gedehnter Quarz breccien-Berg, der Kurferberg, anlegt, und in das llum-mersdorfer Thal hinabzieht. Das Dörfchen darin liegt eine kleine Viertelstunde von Honnef. Vom Breiberich kommt man zu den Buchen , einem kleinen Berge, der von den darauf befindlichen Bäumen benannt ist, und endlich über den Bücken des Bu-eherad-Berges durch das Thal Lockcmich auf den Löwenlmrger Hof. Am südwestlichen Fufse des Breiberichs nach der J_Öwenburg zu, erhält man einen graugelben Giaiiwacke-Scbiefer mit wenigen kl einen weifseu Glimmerblattchen; darmiT das nämliche dunkler braungelb gefärbt , mit kleinen grauweifsen, halbdurchsichti-gen , ungleichseitig zugespitzten Quarzpyra-mideu, an den Klüften zuweilen aufsitzend ; alsdann einen hellgrauen Letten , drittehalb Fufs mächtig : ferner die grau- oder bräunlich - gelbe Thonschiefer-T vielleicht auch nur Sbiefej'thi n-Art, die den Uebcrgaug zu dem Grauwacke-Schiefer ausmacht. Sie ist weich, von den beigemengten sehr kleinen od Glimmerblättcheu zuweilen schimmernd, im Bruche krummschieferig , dein Blätterigen nahe kommend, und schliefst länglieh- runde Flecken ein, die heller grau, zuweilen ocher-gelb , sthieferthonartig sind. Sie läuft auf den Ablösungen oft mit der bekannten bläulich- schwarzen glänzenden Farbe an, die si< h in's braune verzieht, und an den Basalten so häutig bemerkt wird. Auch findet man hier einen Granitporphyr, der zu abgesonderten, grobkörnigen, uubestimmr-ecki^en, schaligen, zuweilen schieferigen, ja gar in kugeli- lue Stücke übergegangen ist, der grofse schwarze Blende-Gehäufe mit oder ohne gelblich- weifsen Feldspath , um. noch beträchtlichere Quarzparthicn enthält, die vollkommen, wie in den Basalten , zersplittert, mit Eisenocher dann und wann bedeckt sind. Zuweilen erhält dieser Porphyr bei der Verwitterung ein etwas poröses Gewebe. Wo er kenntlich bleibt, da ist er von aschgrauer Farbe mit beigemengter schwarzer Blende, in kleinen Säulchen, etu as weifslichtcm Feldspathe, und ziemlich vielem tonibackbraunen, zuweilen verbleichten Glimme]' , in einzelnen vollkommen sechsseitigen Tafeln nicht nur, sondern auch in dergleichen neben einander beJind-liehen Gehäufen. — Oben auf dem Breiberich beiludet sich das Gestein minder zersetzt; sein grauer dichter Grund schiefst in das gelbgrü'iie ab; so zeigen sich mehrere feine Splitter , aber auch Jänglh h - runde oder rectangelförmige Flecken, wahrscheinlich von zersetzter grüner Blende. Die Gebirgsart des unfern dem Breiberich gelegenen Oeluiters ist der eben beschritt" —°~ 49 »chriebenen ganz in Gewebe und Inhalt ähnlich. Am Fuhrwege, über den Buchcratler E-ücken, der neben dem Oclniter östlich liege, und sonst an dieiem Berg« findet sich eine Porphyrart, deren he]]- und grünlichgrauer Teig vielen kleinen milch- und o d i grauweiften Feldspath meist in Rectangeln eingemietet hat. d Dem Buclierad südlich erhebt sich der Püsericky der grauen Sandstein führt, dort im Ganzen ansteht, und etwas geo-en West ' do einschiefst. Vom Trank, der seinen Namen einem Wasser an seinem Fufse verdankt , wohin man das Vieh zur Tränke führt, ist zu be. merken , dafs sein Gestein ein blaugrauer Hornporphyr ist mit vielem grauweifsen Ery st all inischeu Feldspathe, und noch meh-rern kleinen schwarzen Blende - Säulchen und Punkten. Da« Gesteht des J.ohrberges gleicht ganz dem in der Auflösung begriffenen Grauit-porphyr. Der tallig- krystaJlisirte ein- bis £ 50 — o— drei- Viertel-zöllige Feldspath ist oft darin ganz gelb oder bräunlich. Der Granitporphyr des Kottnelels ist zuweilen porös, wie mit Nadeln durchstochen, zum Theil rissig und vollkommen ■ chieferig; die Höhlen oder Klüften sind dann mit einem gelben bis in's rostbraune sich verlaufenden erdigen Ueberzugc , der jedoch fest aufsitzt, wie bestäubt. Auch in ihrer Nachbarschaft liegt manchmal noch ein gesunder schwarzer Blende-Kry stall, zuweilen etliche Linien dick. Der graue Grund dieses Gesieines ist zwar matt, aber der weifse graue Feldspath, den er in kleinen flecken oder auch in sehr feinen Punkten lniu/ig und dicht neben einander führt, bat das Eigene, dafs er fettig glänzt, fast schuppig erscheint. Deutlicher sieht man dieses an dem flachsgraucn Grunde, in Proben von einem Scherberge oder Scherkopf (denn es sind ihrer zwei), Auch er ist etwas schim- mernd, aber zugleich von so uudulirt ebenen, breitsplitterigem, fast schuppigen Bruche, dafs er bei nahe den Gneusen, die keinen ganz reinen Quarz in ihrem Gefüge enthalten, gleich kömmt: nur ist der Glanz derselben allemal beträchtlicher. Der feldspath liegt in häufigen Idecken und einigen halb- bis ganz-zölligcn Tafeln inne; er hat durch die Verwitterung gelitten , ist gelblich und braungelb gefärbt. Der kleinen schwarzen Blenden sieht man wenig, etwa» mehr braunen Glimmer. Aus dem Thale des Tranks gen Süd er* heben sich im halbzirkelförmigen Kreis« der Koltnehel und Scherkopf , und verflachen sich nachher in ein auch so genannte» tiefes Thal in der Ebene. Von dem Löwenburger Flofe gelang» man auf dem gleich einem S gekrümmten Fuhrwege der ehemaligen Grafen von Löwenburg, auf den überaus interessanten Berg dieses Namen». Dieser We» ist zwar et- o E 2 52 —o— was länger, als der Fufssteig, der gerade hinauf führt, aber um vieles bequemer, und wegen des ausgehauenen Holzes, daa an diesem Berge in einem vorzüglich guten ' m DO Wachsthum steht, lichter. Die Pläne oben auf trägt die Ruinen eines Schlosses; sie ist schmal , irregulär, hochbebuscht, und daher die Aussicht sehr beschränkt. Di« Höhe der Löwenburg beträgt 1896 Fufs. Ihr Gestein ist schönerBasaltporphyr. In Mustern oben vom Berge genommen , ist er oft so blätterig-körnig und krystalliniscb, dafs man, die sparsam eingemengten Blende- und Olivin-Körner abgerechnet, das Ganze für grauen , mit einander verwachsenen gemeinen Feldspath halten möchte. —■ In Proben von der Mitte des Berges stellt sich jedoch die f.i.t nur hornartige Masse desselben, bei zunehmender Blende und weit einzelnern grauweifsen , gar kleinen Feldspathllecken, auch etwas Oiiviit, so deutlich und reichlich dar , dafs nun die Benennung Hornba* sah angemessen wird. Die Blende ist. hier schwarz , sehr klein, geradblätterig im Hauptbruche, glänzend; sie bildet sehr verlängerte schmale S'äulchen. — An Exem-plaren vom Fufse der Löwenburg erkennt man wieder den Basaltporphyr,, der aber jetzt schon im Grofsen ziemlich dickschiefe* rig bricht. Die Löwenburg hat auf der mittägigen Seite in der Entfernung einer halben Stunde ein Vorgebirge, das durch Quer» schliichte in verschiedene Bergrücken ab« D getheiit ist, und hier ist eine Bley grübe unter dem Namen Theresiengnibe in Betrieb. Das Gebirge steigt auf einige zwanzig Lachter an, und wird dann durch einen Querschlucht vom Zusammenhange mit der Löwenburg getrennt. Der Gang setzt in Thonschiefer und Grauwacke auf; erster macht das hangende, letzter das liegende Nebengebirge aus. Sein Streichen ist von Mittag in Mitternacht, das Fallen von Mo-gen in Abend, . . o * bei nahe in seigerm Verhalten zur Teufe. 54 — o— Die Ausfüllung des Ganges besteht in Quarz, welcher mit Bleyglanz theils eingesprengt ist, theils durch derben Bley-glanz ganz» verdrängt wird; bei welchen edelu Mitteln der Gang Öfters 3—>.A Fufs mächtig wird.— Nicht selten füllt sich der Gangraum zum Theil mit schwarzer Blende oder mit derbem Kupferkies aus ; und zufällig beigemengte Fossilien sind anfserdem graue Eleyerde , krystallisirtes weifses Bley-erz , Kupferlasur, Schwefelkies, linsenförmig krystallisirter späthiger Eisenstein, Bleyschweif, braune krystallisirte Blende, Calccdon. Der hiesige Erzgang ist bereits auf roo L-nchter Länge theils mit Stollen aufgefahren , theils mit Schürfen entblöfst. Das liegende NTebcngebirge , die Grati-wacke ist so fest, dafs solche meistens nur j durch Sprengarbeit zu gewinnen ist; das hangende hingegen ist so milde, dafs alles mit der /Keilhaue hinein gewonnen wird, und die ausgehauenen Räume, welche nicht -°- 55 verkästet werden, durch die Zimmer un<» gestürzt werden müssen. Noch ist zu bemerken, dafs auf einigen Stellen im hangenden Nebengebirge Bol vor. kommt, und dafs man in dieser Gebirg»-masse öfters Bleyglanz in Nieren antrifft. Die auf hiesiger Grube gewonnenen Erze werden auf einer Bleyhütte bei Honnef verschmolzen. Der Bleyglanz hält ungefähr 40—5o Lt. Bley und 1 Loth Silber. Es ist noch kein Jahr dafs diese Grube belegt ist: man hofft im fernem Fortgänge der Feldörter noch eine mehrere Veredlung des Ganges aufzuschliefsen. Die Thei-esien-Gewerkschaft besteht in den Herrn Gebrüdern Rhodius in Mühlheim, 10 Stämme, ii. Carl Rekv in Neuwied 12, h. Kammerrath Bieihtreu in Neuwied 6, die ii. Gebrüder Bjleibtreu 3, die Demoiselle Wolters in Neuwied 1, Freibau 1. Die Theresien-Knappschaft besteht, eingerechnet der Gruben-, Tag - und Hütten-Arbeiter, aus ungefähr 60 Köpfen. E 4 56 —o~- Auffallend ist es , dafs ungeachtet den. Nachbarschaft der* Löwenburg noch kein BasaJt in dem hiesigen Grubengebäude ent-deckt worden ist. Aufser der Theresien-Grube kommt noch eine Bley- und Silbergrube unter dem Namen Johannes Segen unfern der JLöwenburg vor. Diese Grube liegt im Amte Königs-wintcr eine halbe Stunde landeinwärts der Löwenburg. Auch hier kommt Bleyglanz vor , so wie die nachbarschaftliche Gegend durchgängig sich am liebsten zur Blevglänz. Formation zu verhalten scheint, worauf die meisten Schürfarbeiten ausgehen. Der hiesige Gang, welcher mit Quarz und Bleyglanz ausgefüllt ist, war durch eine mit Ba*. alt ausgeheilte Kluft, weichein ihrer ausserordentlichen Mächtigkeit durch Bol und Grauwacke - Geschieben begleitet war, gänzlich abgeschnitten; aber der Gang ist wieder beiläufig in seiner Hauptstunde ausgewichtet, nachdem man mit dem Stol-Jen dieses Gebirge au 3o Lachter durch-schrothen hat.— Jm hiesigen Baialte befindet «ich bituminöses Hol?. ; Herr Bergmeister BrEmrREU besitzt eine" Stufe Quarz mit Bleyglanz , welche auf dem Abschnitte de» Ganges gebrochen hat , und wo der Basalt eich aidegte, ohne in die Gangart einzudringen. Geht man von Honnef aus gegen Ost; so führt der Weg durch Weinberge in ein o o flaches , weites , irreguläres , allenthalben mit Weinstöcieu bepflanztes Thal, eigentlich nur eine Vertiefung, die Gerstwies» genannt. Dort stehen einige Basaltknobben, Basritstücke nämlich, die im Festen und nur etliche Tufs hoch zu Tage ausstehen. Vor ungefähr i3 Jahre brach ein Besitzer eines solchen Weinberges Steine zum Be. hufe eines kleinen Gemäuers von einem solchen Knobben und fand darin sehr schöne, flehneeweifse, haarfeine Klünipchen , kurz Zeolith, der durch den verstorbenen bc kannten Mineralienhändler Herrn TninAt;» in Bonn weit umher verkauft wurde. Di« Mutter ist ein schwarzgraues, etwas schimmerndes, basaltisches Gestein, wie die Ba. sahporphyre von feinem Gemenge, im Klei-neu feinspJiiicrig , im Gröfsern grobsplitte. vis;, «ntl führt aufsei- häufiger schwarzen kry^taJJinischer feiner Blende, ehizeJue gelbe oder braune Quarzköi-ner. TJnge wohnlich häufig enthält dies Gestein blafs- und goldgel lien üchwefel-Kies , zwar CD * nicht in jedem Stücke , aber wenn er einmal auf einer Flüche vorkommt , in beträchtlichen dicht und anhaltend neben einander ausgestreuten Flecken, die zuweilen mif divergirenden Strahlen aus einem Mittelpunkte auslaufen. Er findet sich nicht nur eingesprengt, sondern auch in feinen Schnürchen durchsetzend mitten in gewifsen rundlichen halb- bis ganz-zölligeu Blassen, die Herr Nose für eine Modifikation des Pechsteines hält. Einige Niereu grünlichen Specksteins enthält das Gerstwieser Gesteht auch ; sie sind gemeiniglich klein , seltener von halb- bis audcrthalb-zölliger Länge} «ie verwittern zu einer sehr weichen, anfangs noch etwa» grünlichen, rufetzt aber vollkommen und blendend- weifsenEidc, die unter den Zähnen wie Jlaarpuder knirscht, jedoch nicht schleimig ist. Es ist Steinmark, Man findet hier dasselbe, wie den Speckstein, in einzelnen oder zusahünengehäuften Drij> len und Flecken, wozwischen krummlinige geschl'.'ngeltc Trümmchen des Hauptgesteins, oder breitblätteriger gelb- und grünweifser Feldspath hin durchsetzen. — Kommt der weifse oder gelblich-graue , etliche Linien grofse gemeine Feldspath in dem Haupt-gesteine einzeln vor; so ist seine Figur oft rundlich oder niereuförmig, im letzten Falle mit verschiedenem Durchgänge oder Richtung seiner Blattet,— Auch enthalt dies Gestein nicht ganz seilen einige 1 lecken Gianz-Späth. Der Zeolith findet sich hier häufig dicht , "entweder eingesprengt oder in runden , ovalen gedruckten, nierenförmigen Körnern. Die Körner gehen von dem sehr Kleinem zur Gröfse einer starken Erbse über. Seine Farbe ist miuhweil's , veralieht sich aber nicht selten in das bläuliche oder 6o —o— wirklich schmaltcblaue. Auch kommt er oli strahlig oder Jasrig in gröfsern I'.ingli. c.üen", von einem Viertel bis zu anderthalb Zoll grofsen Stücken vor, und entfaltet sich manchmal zu den feinsten freistehenden Kr y stallen. Der hiesige Zeolith verwittert übrigens wie jeder andere, in eine weifsc mehlige, doch oft noch mehr oder weniger fest zusammen haltende Substanz und färbt sich bei hinzugekommenem Eisenstoff gelb,braun. Wenn die Verwitterung nur erst die Ober-Hache der Prismen betroffen hat ; so scheinen sie wegen des durchsichtig gebliebenen Kerns hohl, sind es aber nicht. Setzt man \ron der Gerstwiese den Weg südlich durch einen ausgefahrneu Hohlweg fort, der über den Pvücken des Sieinhusches führt, und dessen Gestein ein grauer bröck-licher, sandiger, tonnlegig cinschiessender Schieferthon ist : so gelaugt man zu einem ähnlichen, auch niedrigen, lau gri ick igen Vorgebirge ; —o— 61 gebirge • und endlich geht man über eine Flä-ehe südlich dem Hemmerich zu , der sich au» ihr kegelförmig erhebt, dicht bebuscht ist, an einem Theile der Nordseite viel Steingerülle bat, und bei nicht gesunden Stücken aus einem grauen hornartigen Porphyr mit vielen weifsgraulichen reldspathileckeu und etwas Blende besteht. Er ist im Ganzen dem Breibericher ähnlich. Geht man vom südlichen Abhänge des Hemmerichs hinab; so gelaugt man durch ein kleines Thal zu dem benachbarten Mittelberge , der von Form jenem ungefähr gleich , nur nicht so hoch , auch etwas breiter ist , übrigens aber belaubt und an den Abhängen voll loser herabgerollter Stücke ist. Der Hornpornhyr daher gleicht, wenn er noch nicht verwittert ist, dem vom Spitzberge bei Oderwitz in der Lausitz', tun* ist er etwas dunkler grau als dieser und führt schwarze Blende. Vom Östlichen Abhänge des Mittelherges hinab gelangt man durch ein flaches F 62 —o— Thal zu dem einige Büchsenschüsse weit davon befindlichen Rruderkunzherg , dessen W<.st - und Mittagsse ite ziemlich hoch oben nacktes Gestein darbeut , das dort un-rcgelmäfsig senkrecht gerissen , unten im . Thal zu grofsen und kleinen herabgerollten Blöcken vorkommt. Gesträuch bedeckt hier wie aller Orten das meiste. Er besteht aus einer schwarz - blaulicbgrauen mit heller grauen, ziemlich geradlinigen Streifen und Rändern durchzogenen, im Grofsen etwas schieferigen Steinalt , die das Mittel zwischen Hornstein und Jaspis hält ; für jenen ist der Bruch zu wenig splitterig;, für diesen zu unvollkommen muschlig. Doch nahet tie sich dem Band-Jaspis mehr als dem Hornstein. Die Bruchstücke sind unbestimmt eckig, s>harfkantig. Das Ganze ist bis auf die feinsten Kanten undurchsichtig ; es gibt am Stahle ziemlich viel Feuer.— Zu ganz gesunden Proben des dortigen Porphyrs kann man nicht ohne Mühe gelangen; dazu ist er nicht sowohl zu hart, als au zähe ; und wo er nur irgend zu Tage aussteht, meist ziemlich tief hinein schon etwas verändert.— Ist das gebänderte Fossil im gesunden Zustande , so nähert sich seine Farbe merklich der blaulicbschwarzen. Die gelblich- grauen Slreifen scheinen ihre gerade Richtung zu verlassen , wenn Verwitterung auf das Gestein gewirkt hat. Durch sie werden die Farben der Tageflächen oder Klüfte, ' wie gewöhnlich, erdgrau, braun; und es scheint, genau betrachtet, zuweilen 'aufseist fein porös zuseyn. Dadurch gewinnt denn das Fossil viel Aehniichkeit mit manchen Luven des ersten Grades.— Dieser Eerg hat verschiedene Absätze. Gegen Mittag, eine starke Stunde davon , liegt der Asberg. Man geht dahin durch mehrere brüchige , mit einzelnem Gebüsche besetzte Wiesen und eine sanft ansteigende Fläche , ejus welcher viele kleine Rasallhügel, wovon der eine Steinchcnhügel heifst, hervorragen. Er selbst zieht sich der Länge nach von Südost nach Nordwest, !>üdei hier eine höhere, dort niedrigere, F a riemlich steil zu ersteigende Kuppe, die von allen Seiten mit unzähligen grofsen und kleinen, zuweilen irregulären säulenförmigen Basaltstücken besteht, zwischen denen sich einzelne, oft starke Eichen- und Büchenbäume durchgezwängt haben. Oben auf ist eine nach Süd zu West etwas ein-gesänkte Pläne. Rund um sie her stehen fünf-und sechsseitige mannit hfaltig gestürzte Basaltpfeiler.— Der dichte Basalt daher und vom Steinchcnhügel ist von gewöhnlicher Art, enthalt ziemlich viele, meist sehr kleine Glaskörner, gröfsere verschiedentlich gefärbte Quarz - Parthien mit Feldspath und schwarzer Blende gemengt; die letztgenannte erscheint hier zuweilen in Zoll langen krystallinisehen Massen. Bei der unverkennbaren Anlage zum Blätterigen: die Ablösungen der Art sind mit einer hrauu-rothen Haut bedeckt, wobei auch die gleich, laufenden Qnersprünge nicht fehlen: gleicht sie in dem schlackigen Glänze , im musch-ligen Bruche in der Form der abgesonderten und Bruchstücke, in der Härte, u. s.w. —o — 65 genau dem Turmalin von einer, wie dem so genannten Isländischen Achat von der andern Seite. Sein- kleine schwarze Blende-Sänlchen liegen sparsam in dem Asberger Basalt; grüne halbdurchsichtige hingegen zuweilen in einem feinen Gemenge weifsen I'eld- D apaths. Von der südlichen Seite der niedrigem Kuppe des As beiges hinab geht es einer sehr niedrigen Anhöhe nach Südwest zn, die als ein Absatz den I.eitherges betrachtet Weiden kann, der sich anfangs fast unmerklich, zuletzt aber stark und conisch erhebt. Sie besteht aus losen1 Basaltstücken dem Asherger gleich : nur linden sich 0 P weit mehr und gröfsere gelbe, braune und grünliche Quarzkörner darin. Der I^eitberg selbst verdient um so mehr be*tiporen zu .... o werden, als Herr de Luc einen Crater darauf gefunden haben wollte. Schon tief imThale bis hoin 16 Stämme. 86 (V -o— Die Knappschaft he-'telit eingeschlossen der Tagarbeiter ans i.jo Kopffn. Die il. Taiilirfcrn Nachrichten über die Eheinbreitbacher Kupfci-bcrgwcrke und Jie beiden BJeygl-üben an der 7.Ottenburg batto Herr Bergrueistcr Bi.Err>Tnr.u die Güte mir zukommen zn lassen, und irh statte diesem gelehrten und erfabrnen Bergmann hiermit meinen verbindlii listen Dank ab. Von Rheinbreitbach aus gebt man am Fufse der Thon- und Sandstein-Schiefer-Cebirge über die Fl'ärbc binWeg , die ehe-" mals einen Theil des llheinbcftes ausmachte, r.n dem eine Viertelstunde davon entfernten Oer teil en Scheuren. Nahe dabei gegen Süd befindet sich ein Berg, der Judasbers. Die Höhe dieses Berges beträgt ungefähr 3uo Fufs. Er ist nicht isolirt , sondern nur von dun hinter ihm in Ost und Nordost befindlichen Gebirge, der Scheurener- und Eruchhauic-r-Heide , die unter einer 6 bis 8 Fufs hoben Kicsclgrus und Grauwackc gemengten U.unnurdu gemeinen Thonschie- i'er und keinen Basalt führe*]', mit der Kuppe niedriger geset/.t.—Der Unkel«r Stunksberg. der Bus ßach- gegen Süd geneigten Sandstein-Schiefer besteht , wird von ihm durch ein ziemlich weites Thal abgesondert, und verflucht sich mit der letztgenannten Heide eine halbe Stunde davon ab, südöstlich.— Merkwürdig machen den Judasberg die abwechselnden fast senkrechten gegen Osten geneigten 1 alle von Basalt und sandigen Thon-6chief*er, der in I lötzlagen auf einander liegt, und gegen Südost hinschiefst. Der Basalt rast an der südwestlichen Sehe in einer zwanzig bis fünf und zwanzig Schritt breiten bebuschten Kuppe hervor, darauf folgt •in hundert Schritt mächtiger Thon - und Sandstein-Schiefer, dann wieder Basalt von gedachter Breite , der hier in der Mitte des Bergas als grufse Masse nackt zu Tage aussteht, nach-dem Fufse zu hingegen mit Weinreben bedeckt wird. Am südlichen Gehänge trifft man wieder die nämliche Sc Iii derart. Der Basalt ist demnach hier mit Schiefer ganz umgeben. Ii a Der Schiefer dieses Herges ist zum Theil thonig, von mannichfaltig grauer Farbe , ohne oder mit etwas vveifsen Gümmer, zum Theil saudsteiuartig. Auf den Kluften der kieselrcichen Abart sind kleine weifse und gelbe Quarzkrystallen ange. schössen, wozwiseheu nicht selten ein brauner Eisenmulm, wie auch in einigem klei-nen IlöJiien eht| schwarzer kiigelichter Glaskopf befindlich Ist. An andern Stellen bildet der Thonschiefer das Saalband. Bei dem Basalte des Judasberges, der nach Mafscabe des Bruchs von krummscha- D ligen abgesonderten Stücken Schieferig kugelicht vorkommt und am Stahle reichlich Teuer gibt, ist zu bemerken, dafs er ziemlich viel, kleinere oder gröfsere weifse, gelbe, braune und apfelgrüne Glaskörner, schwarze oft glasicht oJänzende Blende führt, und da-bei, wie an dem Unkeier Basalt-Brüche, auf dem westlichen Ufer des Rheins Porcel* lan-Jaspis. Seiner schönen 7.«7/« Farbe halber füllt er einem gleich auf; sie erhöht sich zuweilen in die violetrothe oder sie verbleicht bei der Verwitterung in die schmutzig weifs- und gelbgrauc. Die Gröise der Massen ist verschieden, von einer Linie bis zu drei rheinischen Zollen, auch wohl mehr. P.iue Abart ist inwendig matt , völ-J;g undurchsichtig, im ganzen Gefiigc schon ziemlich schieferartig. Die zweite Abart ist kiesef reicher, um vieles härter, der Glanz beträchtlicher; In beiden Abarten trifft man nicht nur dann und wann ein einzelnes weingelbes Citrinkörnchen an; sondern es dunJi/.iehen oder durchschlängeln sie auch häufiger ein/eine Streifen einer gräulich-v.cifsen, Lraungelbeu schwarzgraueu Quarz- O O masse. Von Sei,euren geht es Links von Unkel und c* # Heisrer vorbei durch Erpel, welches eine Stunde von Rheinhreithaih abliegt. DieThon- Scbiebr-Gebirgskette wird n he dabei durch einen etwas vorspringenden zufolge der Mcs-* o c sung «ji- Tufs hohen Basahberg (die Erpeler i.ty) unterbrochen. Der obere nackte 'lieil von unten gesehen erscheint wellig", H 5 wie mancher Schiefer, gekrümmt. Ste.igt man hinan; so findet mau irreguläre, im mittlem Durchschnitt etwa zehn zollige Basaltsänlen, die zum Theil tonnlc-ig von Nordwest nacli Südost einschlössen , und bald gerade, bald gebogen, geschlangelt, durch einander gekreuzt, gegliedert vorkommen. Die oberste Fläche beträgt eine halbe Stunde im Umkreise ; der nordöstliche Abhang, «1er jähe abfällt, ist bebuscht. Südöstlich , etwas hinter ihm , schiebt ein etwas niedrigerer spitziger , verschiedentlich eingeschnittener Berg, eigentlich mehrere Kuppen von Säulen-Basalt hervor; man kann ihn als Anhang der Erj'eler Ley ansehen.—• Umher ist alles Thonschiefer. Der Basalt selbst hat nichts unterscheidendes. Er gibt mit dem Stahle wenig Funken, verwittert leicht, wird dann stark eisenschüssig, auch bäluüch und grobkörnig, und stellt «ine nicht wohl zu verkennende Annäherung zu den Basaltporphyren dar. Wendet man sich etwas weiter über Erpel hinauf nördlich in das Thal, wemn das Dorf Kasbach liegt; so kommt man östlich an einen steilen Berg, der kein festes Gestein zu Tage sehen läfst, und aus der lehmähnlichen Erdart, worin der Basalt oft verwittert , zu bestehen scheint. Vom Rücken dieses Benzes nordöstlich findet man einen gebahnten Weg, worin die bisher nur einzelnen Basaltgeschiebe häufiger worden. Mau findet liier (doch selten) Proben von Hornstein, der zu schwar/.grauen Jasyis uiodificirt ist. Unweit dieses Pfades in Südost erblickt man eine nicht sehr erhabene Kuppe , die ganz aus Basaltstücken besteht; doch soll zuweilen ein ziegehother dichter grobsplitteriger Wurst stein mit horuartigem Grunde dort gefunden worden seyn.— Nordöstlich steigt aus einer engen und tiefen Thalschlucht, in der ein Bach rauscht, ein anderer ungefähr eben so hoher Berg hervor, dessen westlicher schroffer Absturz zum Theil nackt H 4 LJ2 —— ist > und aus der Ferne sehr schräge , hti jiahe seigere Basalt-Schichten zeigt.— In der Tiefe linden sich die Köpfe von regelmäfsi-gen sechsseitigen Basaltprisineu schräge, und aufstehend von anderthalb bis zwei Fufs Mächtigkeit. Jene Schichten sind auch Säulen-Basalt, nur erscheinen sie ihres dichten Gefüges und der Veränderung wegen , die sie als Tagegesteiu erlitten haben , im vertikalen Abschnitt nicht deutlich als solcher.— Die Aehnlichkeit mit dem Erpeler Gestein ist einlem htend. Diese Berge hoifsen die Krtsücrgc. Geht man von ihnen den Fahrweg-nachSüden zu; ,# ~ ■ so erreicht man einen Thonschieferbe: g, n 7 von d:\ssen liöhe es sichtbar wird , daf» ein tho|iiger Sandilötz diese Berge von der Nordosts! Ire überdeckt , uud ihre Scheitel zu einer beträchtlichen Fläche ebnet. — Von hier geht es über eine sanft entgegen gelehnte Flache durch das nahe Dorf OUn- —o— 93 berg über weite sandige Fruchtfelder immer höher , und endlich , nachdem man eine Zeitlang durch Gesträuche gegangen ist, befindet- man sich auf einem Fuhrwege am südöstlichen Tufse des Mendtibergcs. An der Südseite desselben befindet sich ein Steinbruch. Vorzüglich schöne, und regel-niälsige Basaitscbiefer findet man hier. Sie «ind mchrentheils sechsseitig , eilf und*meh-rere Fufs laug (so weit sie nämlich ent-blöfst zu sehen sind) sechs bis zwölf Zoll im Durchmesser dick , stehen im Ganzen fast seiger, nur wenig nach Süd geneigt, meist dicht aneinander gereiht; die Fugen pflegt eine strohhalmdicke weifse, auch gelblich-braune thonige, zusammengebackene lade auszufüllen. Dieser Basalt ist von feinem und gedrungenem Korne. Nur kleine Cilrinkörner unterbrechen den ebenen in das splitterige übergehenden Bruch. Etwas schwarzer Blende in kleinen Säulchcn trifft man ebenfalls darin an , wie auch kleine vieleckige stumpfe .Massen eines bläulichen oder bräunlichen zerspJittetteu durchscheinenden Qunr-res, und— Zeolith derb und krystallisirt.—■ Ihm gegen über liegt der Hümmelsberg. Wenn man am Mciidebcrg hinabgeht, wo man hinauf gekommen ist , und wendet sich dann Östlich.; so trifft mau an dem Abbange Lart bei dem Tnhrwege, der von Linz nach Asbach fuhrt, ungefähr anderthalb Stunde von jenem Städtchen auf eine Stelle.; Stbjschen genannt, wo sich Braunkohlen in sehr grofscr Menge finden. Die Gebirgslage ist sanft abhangend, und macht vom Renneberger Bach bis an den fufs «*es Mcndeberges , hei einer Läng;« von .j5o Lachtern eine senkrechte Höhe von ioo Lachten! ans. Wenn man sich hierbei erinnert,dafs der Graf As Senheim, ostwärts der Siadtli'ied-Lerg, bei dem Dorfe Ossenheim vor kurzen] mittelst eines Stollens ein Plötz von bitumii ösem Holze entdeckt, auch bereits dasselbe gegen 5 fioo Lachter auf mehrern funkten trbohrt hat; dafs auf dem Wtsicr- walJe seit alten Zeiten ein lebhafter Bau darauf geführt wird ; dafs man neulich im I'ulilbeben dasselbe mehrere lüfs mächtig angetroffen hat, und nimmt nun die bekannte Thatsache dazu, dafs die grofse Basalt bedeckung des Fürstenthums Fuld sich durch die /f'etteran und den hohen Westerwald bis zum Rheine in die Gegend von Bonn zieht; so kann man nicht wohl zwei, fein , dafs die Niederlage von bituminösem Holze so, wie der Basalt, den gedachten groben Landstrich in der Rbhtung von Nordwest gegeu Südwest bedecken. Entstanden diese Braunkohlen zur selben Zeit oder sreht deren Entstehung auf irgend einer Weise mit dem Ereignisse in Verbindung , hei welchem sich die Braun-koblenlagcr am nördlichen Vorgebirge des Sieben-Gebirges bei Seeligenthal , zu Gladbach , in der Gegend von Bensberg, bei Paffrath und Allrath ; auf dem wesiib heu Rheinufer zu Ilermiilltm , Fialen , Weilerswist, Kierdorf, Walberberg und vor- 96 — o— züglich die äufserst merkwürdigen und mächtigen Braunkohlen-JLager um Liblar und Bruel erzeugten ? Einige davon sind mit ThonRgeru und Grand überdeckt oder fast bJoTs mit letztem. Herr Faujas ha| die von Liblar und Bruel, deren Köhlen bald unter dem Namen Vmher-Erdc, bald Torf, bald braune kölnische Erde vorkommen, recht gut im Journ. des Ww.es, Kro 56. p. 8f>5. beschrieben.— Gcwifs geschah das Ueberdecken der Braun kohlen!a-ger vor mehreren lausend Jahren , als noch gröfsere FJulhen über den Boden gingen, den wir jetzt bewohnen. In den Braun-Kohlenlagern von Bruel und Liblar im Ruhrdepartemeut ( vormals Kurkölnisch ) finden sich Früchte , die klar beweisen, dafs die Bäume, welche die dortigen Holzstiimme oder Iloizcrde bilden, wenigstens zum Theil, in's Palmengeschlecht gehören. Damals als am Rheine Palmen wuchsen, die nur in den heifsesten Erdstrichen ge-deihen , als dort Elephauteu grasten , ( denn »tich auch Elephantcnzähne fand man im Rheine) da war das CJima heifs , wie zwischen den Wendekreisen, und die Stürme so, wie sie jetzt dort sind. — Was die Ursache der grössern Wärme in unsern Gefilden war , ist hier freilieh nicht der Ort zu untersuchen; aber auch auf alle Fälle nicht leicht aufzufinden. —» Eine Veränderung der Rotationsachse der Erde ist nicht wohl möglich, weil sonst die Applattungsachse der Erdsphäroide nicht senkrecht durch die Ebene unsres jetzigen Aequators gehen könnte. Die Veränderung der Schiefe der Ecliptik , die nur bis auf vier Grad von der mittlem abweichen kann , scheint auch nur wenig Einilnfs auf die höhere Temperatur der Vorzeit gehabt zu haben. Das Braunkohlenwerk Stöfschen besitzt die Anibacher Gewerkschaft. Seit der Herausgabe der O. B. ist hier nichts Neues vorgekommen; im Gegentheil die Grube kam durch einen Rechtsstreit aufser Betrieb. Man kann indessen doch mit Ge-wifsheit annehmen, dafs dieses Werk wie- der zur Aufnahme kommen wird ; da nicht Mangel an den hier einbrechenden Kohlen solches tum Erliegen gebracht hat. Au der nordöstlichen Seite wird die Stelle: Am Stöfschen, von einem Basalt, rücken , der sich mit dem Fufse des Mendc-berges verbindet, bis an jenen Bach, wo der Thonschiefer Hai hJiegcnd ansteht, he. grenzt ; an der Südostseire besteht das Ausgehende dieses Gebirges aus kiese]artigem Gesteine mit weifsgrauen Letten uud eisenschüssigen Fiötzeu. Ueber einem sandschieferigen tauben Kohleullötz liegt eine grau-, zuweilen ochcr-oder braungelbe Thonart, weich, zart, kaum etwas sandig anzufühlen ; sie klebt nicht an der Zunge, Jäfst aber auf ihr einen jüfslich- zusammenziehenden Geschmack zurück. Auf den Klüften läuft sie oftmals eisenschwarz mit metallischem Glänze an. In dem Flötze selbst wird dieser Thon bei der nämlichen Farbe dichter, aus ursprünglich feiuen und dünnen, demnächst sehr -o- 99 breiten, langen und diclern, ziemlich parallelen Bl ättern fest auf einander geschichtet. Spaltet man ein Schieferstück, das an dem einen Ende etwas abgelöst ist; so sieht man oft, so weit die Kluft gegangen ist, eine gedrängte Menge sehr kleiner blendendweißer und bei'm spätem Zutritt einer eisenhafter Feuchtigkeit gelbgefärbter weifs isolirter Knöpfchen, die unter der Glaslinse aus den feinsten durch sichtigen igel-•ormi». zusammengehäuften Prismen be-stehen.— Wo der Schiefer noch nicht getrennt war, da liegen viertel - bis halb Linien grofse, dünne, weifse, glänzende, durchsichtige Krvstalleu in länglich verschoben vierseitiger Tafelform. — Dies Haarsali. verdient eine chemische Untersuchung, die ohnedies nicht, schwer ist.— Die hiesige Braunkohle ist ( Trommsdorff. J. d. Pharm. B. IX. St. I. S. 11Ö.) von Herrn FüKKE untersucht worden. Es hat aber dabei ein Irrthum Statt gehabt, der a. a. O.B. XII. St. I. S. 194. bemerkt ist. ioo —-o— Auch findet sich am Stöfschen nicJu tief unter der Dammerde ein Eisensteinlaoer. c Der Eisenstein ist zellicht , durchlöchert und doch beträchtlich schwer. Nordwestlich dem Mcndeberge liegt der Düsemich; der Fufs von beiden stöfst zusammen. An der Westseite des letzten steht irregulärer Basalt in ganzen Felsen zu Tage, und bildet über die Höhe des Berges einen schmalen Rücken. Er ist dicht, im Bruche schalig oder grobsplitterig, und führt schwarze Blende, auch bräunliche Glaskörner. Ihm an Höhe und Ausdehnung gleich ist der Vettelschojserlerg , der eine starke Stunde nordöstlich vom Mendeherge abliegt, uud diesem ähnliche senkrechte Ba-sahsäulen auf seiner Scheitel darstellt.— Nordöstlich erhebt sich in viertelstündiger Entfernung der Geiskopf, der auch Basalt führt, aber keine Säulen eutblöfst zeigt. Von dem Berge, der vom östlichen Abhänge des Meudeberges so gut gesehen wird , liegt südlich noch eine andre kleine 'cnnische Kirppe mit lluinen auf der Spitze. Mau kommt durch ein tiefes Wiesenthal in einer Stunde dahin. Am Fufse des breit-rUckigen Gebirges findet sich ein schräge ein-schi,Tsender gelbgrauer Schiefer mit etwas weifsem Glimmer, der bis zu einer be-'i'äihtJirJien Höhe anhält; obwohl man auf dem Fuhrwege , der von Süd nach Ost gekrümmt hinauf führt, schon wieder basalt-"•'hiiliche Geschiebe antrifft. Links ab von diesem Wege gegen West erhebt sicli ein odo ' kleines nacktes in's Thal abschüssige Küpp-cheu, am Bilstein genannt, dessen Höhe ungefähr das Drittel der Höhe des Mende-berges erreichen mag. Dort stehen fast seigere , nur wenige von West nach Ost geneigte Tafeln eines Piasaitporphyrs Zu Tage aus, der vrnifsa Zeoli;h-JNTieren hat. Der Fnhrweg führt nun bald über Korn-feldcr auf den breiten Kücken des Berfi.es. d * aus welchem die Kuppe des Renneberaes hervorragt. Auf der Spitze sieheu zerf.il-i 5 lene von Basalt, Trafsqnadern lind Sandschic-ferstücken aufgeführte Mauern eines Schlosse« , das den Grafen von Renneberg gehört hat. Der Basalt ist dicht, gleich dem Mende* berger. Nordöstlich vom Renneberg, und nur eine starke Viertelstunde vom Mendeberg mit dem er durch einen ab- und wieder ansteigenden Rücken gegen Morgen streichend zusammen hängt, liegt der niedrigere Emmense-Hilgel. Bis ziemlieh hoch hinauf besteht er aus gemeinen, in diesen Gegenden so gewöhnlichen Thonschiefer. Die Kuppe zeigt gemeinen dichten Basalt« Unweit davon gegen Südost liegt ein ähnliches Küppchen , der Söhnser-Hügel, ein Fortsatz des vorigen. Des Söhnser-HHgels südliche Seite fällt , mit losen Stücken besäet, tiefer in das Thal. Durch tiefe Thäler von grauen, ziemlich schräge geneigten Thonschiefer, gelangt man zu dem jähen, auch allenthalben mit Gesträuchen und Basaltstücken bedeckten Hümmelsberg. Sein Gipfel ist minder bebuscht und zeigt keine Vertiefung. Er zieht sich gegen Süd-West eine Strecke weit mit einem schmalen Rücken fort. Sein Gestein ist ein gemeiner dichter glasreicher Basalt, p Geht man an der Abendseite herab durch das nahe bei gelegene Dörfchen Haargarten ; so trifft man an dessen Ende , dem Rechts vorbeigehenden Fuhrwege nach, wieder eine basaltische Anhöhe : am Hügel genannt. Hier kommen grünliche Specktstein-Nieren ziemlich häufig, aber meist klein vor. Der Basalt gleicht dem vom Emmense - Hügel, braufst hier und da etwas mit Säure. Geht man jetzt dem Fuhrwege gegen Süd nach, der auf Niederbrcii.bach führt; so kommt man bei einer Anhöhe fast dicht vorbei, die von dem dabei befindlichen Dörfchen der Ginsterhörner - Kopf keifst. Sie hat Säulenbasalt mit ganz kleiner schwarzer Blende, vielen kleinen Chrysolith und mehrere weifse sehr kleine ovale üakspath-Nieren. M 104 —o— Nicht weit davon Jicgeu östlich die. Linzer Hähne , zwei kleine Kuppen , neben welchen der Weg ebenfalls hinläuft. Die Grundmassc ihres Basalts ist die gewöhnliche.— Südlich, eine Stunde weit ab, erhebt sich aus einem beträchtlichen Bergrücken der RTörhels-llügel. Geht mau bei dem Dorfe Neuen-Halme, das Links hegt, hinab und tiefer fort nach westlicher Richtung, worin ein Dörfchen Reif cd liegt; so zeigt sich der Rofsbacher-Hiigel östlich aus einem Thale, in welchem der JJried-lach fliefst, "spitz, hervorragend und von der Ostseite mit Bergen umgeben. Er enthält grofse den Unkelern gleiche ßasaltsäulen, die in schweren Pfeilern allenthalben umher liegen. Auf der Höhe hat er eine Vertiefung. Dieser Kuppe östlich geht man dem Dorfe Rreitscheid zu. Man erreicht dasselbe in einer starken Viertelstunde. In nördlicher Richtung nach ungefähr fünf Viertelstunden kommt mau zu einem kleinen Oertchen, Terter genannt, an dessen Nord- aeite der davon benannte Hügel liegt; «ein Gestein besteht in unförmlichen kugelichten Basal tstücken. Von der Höhe dieses Hügels sieht man in Ost auf etwa drei hundert Schritt eine Kuppe, deren Höhe dreißig , ihr. scharfer Rücken vierzig Fufs ausmachen mag. Sie 6enkt sich ostwärts gegen den Wiedbach, eine Sirecke von einer Viertelstunde. Am jenseitigen Ufer gegen Norden liegt, Ehren-«ei«, drei Viertelstunden von ihr ab. (Ein *he$ den Grafen von Nesselrodc-Reicheu-"tein gehöriges Schlofs , und ein gleich daneben gebautes Kloster. Das Schlofs steht auf einem mitten im Thale sich erhebenden, feisichten Hügel, der eine eigentliche Grau» wackeist, feinsplitterig, feinkörnig, mit etwas weifsem Glimmer und bläulichschwarzen Thonschiefer-Flecken gemengt. Das Kloster wurde von der Familie Nesselrode im Jahre 1495erbaut).— Au der Westseite dieser Kuppe bemerkt mau ein kessel-förmiges Loch. Herr Nose nennt diese Stelle die J/slachr - Kaule. Das ist die selbe Kuppe, die Herr von Schönebeck den lfralkenstein nennt. „Der Manrother Berg" engt er, „liegt eine halbe Stunde von DU- Steinau nach Westen zu; neben ihm lie°t o ein Berg, der offenbar ein erloschener Vulkan ist. Dieser erloschene Vulkan erhielt von den Entdeckern den Namen PVolken-stein". Der Becher desselben wurde vom Hin von Schönebeck zuerst gefunden. Dieser Becher ist jetzt zusammen gestürzt. Die Figur desselben ist elliptisch ; seine gröfste Höhe beträgt ungefähr sechs und zwanzig, seine gröfste Breite sechs und drei fsig Fufs.— Zuverlässig ist dies ein erloschener Vulkan, ^ian findet hier Basalte, die in Rücksicht des Grades, wie das Feuer auf sie gewirkt hat, sehr verschieden sind, und wenigstens vier Arten von Lava, ohne der. Varietäten zu gedenken.— Von hier wieder zurück an den Rhein. —• Linz ist ein auf einer schiefen allmählig steigenden Fläche zwischen zwei Bergen unregclmäfsiges gebautes Städtchen , das aber dennoch einige schöne Häuser hat ; es war ehemals Kurkölnisch , und ist jetzt Nassau-Üsi'ngisch; seine Mauern , so wie die von Unkel , Remagen u. s. w. sind Basaltstcine, die auf einem Berge bei Dattenberg, einem benachbarten Dorfe von Linz, gebrocheu werden. Dieser Berg liegt von Linz Östlich eine halbe Stunde und verbindet sich n'it dem Rumutelsberge. Hier findet man reiche Basahsteinbriiche. DieseBasalte sind 2uweilen ]ß I'ufs laug; aber sie sind erst durch Glieder unterbrochen. Die meisten dieser Glieder sind nur einen halben Fufs laug; die längsten haben 5 Fufs; auch »ind die Säulen in der Mitte pei pendicnlär gespalten. Sie haben nicht die blaue Farbe des achten Basaltes, noch dessen Härte. Der Durchmesser ist verschieden. Sie stehen alle fast perpendiculär.—Der dichte, zarte, gemengte Hornbasalt daher hat nichts besonders. Ein specksteingriines , aber etwas härteres Körnchen in der Mitte mit weifs-gelben feldspath ähnlichen findet man selten darin.— Hier befindet sich auch ein altes verfallenes Schlofs mit einem Thurme. ioS —o— Der O.tkeffh liegt eine halbe Stunde nördlich von der Stadt fAnz , und ist eine irreguläre abgesetzte, zwei hundert Fufs hohe Kuppe, deren Länge dem Rheine zu vier hundert Schritt ausmachet. Oben auf stehen Ruinen eines ehemaligen Schlosses. Das Dorf Ockeftds liegt weiter unten. Süd und westlich steht der Basalt irregulär geformt, bald senkrecht, bald flach und verstürzt, eutblöfst an. Von diesen Seiten ist der Berg bis an den Rhein mit Weingärten bebaut. Oestlich schliefst er sich au Schiefergebirge. Sein schweres , hartes , fein gemengt blendcarmes Gestein nähert sich bald dem ebenen schimmernden Iiornquarzigeu, bald dem unebenen mattern Hornigen. In manchem Muster sieht man nur sehr kleine weifsgelbe, glasige, blätterige Flecken, in andern viele weifse runde Kugeln von einer halben bis zu sechs Linien Gröfse im Durchmesser. Beides ist Kalkstein. Der nahe bei Linz mehr östlich liegende Kaisersberg liefert einen überaus dichten ten Basair. Wenn nicht sein dem Ocfccfclser gleicher Inhalt und seine ziemlich grofsen hoch- und braungelben Quarzkörner für Basalt sprächen ; so könnte man ihn leicht für einen bläulich- schwarzen Jaspis-Schiefer halten. Der Berg ist vom Rheinufer vier hundert Fufs hoch , trägt an diesem Gehänge Weinstöcke und Jäfst irreguläre nackte Felsen sehen; südlich schliefst ihn Schiefergebirge ein. Zwischen Linz und Leibsdorf, einem Dorfe, das eiue halbe Stunde oberhalb die-Sei' Stadt und am Rheine liegt , besteht das Rheingebirge aus einem festen Thonschiefer. Es zieht sich von Mittag nach Mitternacht mit dem Laufe des Flusses, und erhebt sich SU einer Höhe von ungefähr hundert Fufs vom Ufer des Rheines. Hier, wo die Gc-birgsschichten sich etwas nach Morgen verflachen, setzt eine fast seigere Kluft in der Streicliuno-slinie von Abend nach Morgen a»f, und bildet vom Fufse bis auf die Spitze des pralligen Gebirges einen wahren Gebirgs-durchschnitt.— Die Mächtigkeit jener Kluft K iio —o— geht von o bis zu 6 Z. , und stellenweise ist solche mit derbem Iliciglanze ( ohne Silbergehall) und eiuem wcifscn Letten ausgefüllt. Dies reizte hier zur Baulust, uud «in Stollen wurde beiläufig 7—ö Lachter auf dieser Kluft aufgetrieben , auch die Sohle einige Lachter mit einem Gesenke versucht; ein diese Kluft quer durchsetzter 3-—4 Zoll mächtiger tauber Quar/.trumm schnitt solche hingegen bis auf ein unbedeutendes Eestag ab, welches dann im weitem Auffahren von einigen Lachtern sich desgleichen aus-keiltc. Darum ahf dem übersetzenden Quarz, trumm, welches nach den Gebirgsabhängen auszustreichen scheint, eben so wenig Hoffnung war; so wurde dieser Versuthbau wieder eingestellt. Um von Linz nach dem zwei Stunden davon entfernten Bergwerke Ansbach zu kommen, folgt mau dem Sttiricrbach hinauf bis an di« jetzt nicht in Betrieb befindliche Eisenhütte. Jener Bach bildet sich aus dem iiennoberscr- und DickcrS'Bath zwischen *—o— iii dem Thonschiefergebirge de* Kaisers - und Steinberges, wovon der letzte bis gegen die Steiner-Brücke, wo er sich zu einer schloffen Kuppe erhebt, nordwest die rechte Seite das Renneberger Thal ausmacht. — Sodann steigt man am südöstlichen Abhänge den steilen thonschieferigen Sturzberg hinauf, ^ev durch eine enge und tiefe Schlucht, ln Welcher der Dickers-Brich Riefst, von ebenfalls thonschieferigen Spreitges-^erge getrennt wird. Auf der sanft abfallenden fluche des Sturzberges, der nordwestlich die linke Seit'e des Renneberger Thals darstellt, hinabgehend , trifft man die etsten sechsseiti» säulenförmigen Blöcke ei-nes gemeinen Basalts, dessen meist sehr kleines Gemenoe nichts besonders zeigt. Auf diesem Wefc'e sieht man nach einer Viertel-stunde südlich den basaltischen Hümmelsberg hervorragen , und nach eben so viel Zeit erreicht man südöstlich bei dem Dorfe Haargarten den BasaJtberg Hügel ; von hier gclit es eine halbe Stunde laug bald über sumpfige Wiesen , bald über Felder durch K t 112 —-o— tlns kleine Dorf Nollen dem jetzt aufgehobenen Cistercienser-Nonnenkloster St. Ca-tharinen zu, wo man das Nassau-Usingische Gebiet vcrläfst und das Wied-Runkelsehe betritt ( beide gehörten liier vor der Säcu-Jarisation zum Kurfürstenthum Kr In) und gelaugt nach wenigen Minuten in das Dorf-eben Lohscheid. liier wendet sich der W$g nach Ost und führt über Wiesen und Felder nordöstlich dem Thonschiefergebirge zu, woraus die Anzbacher Erze gewonnen werden. Die Gänge des dortigen Thonschiefer-Gcbiro-cs streichen in der Stunde Zwei, sind drei bis vier Fufs mächtig, und liefern (fein speisigen) Bleyglanz , der 5—4 Loth Silber hält, Kupfererze, nebst späthi-gcm Eisenstein, welcher letzte liier nicht benutzt wird. Die Grube ( Gottessegen genannt) liegt im Wied-Ruukclschen; die Hüttenwerke führen den Namen Ahuu und liegen im N assau-Usingischen Gebiete. d —-o— 113 Das jährliche Metall-Ausbringen ist mir nicht genau bekannt; die Erzförderung ist aber wahrscheinlich die stärkste von den rheinischen Gruben, da fast unausgesetzt mit drei Hochöfen geschmolzen und monatlich zweimal Silber abgetrieben wird. Die Anzbacher Gewerkschaft heifst von "flbertinis - Erben und Ce. Das hiesig» ■^eig - und Hüttenwerk ist seit etwa zehn Jahren in Aufnahme gekommen, und wird niit vieler Sachkenntnifs betrieben. Von hier bis Neuwied ist aufser den» schon berührten nichts besonders merkwürdiges mehr, aufser dem nörxllich drei Stunden von Neuwied bei Bonnefeld auf einer Waldigen Anhöhe vorkommenden Hornbasalt. Er ist tchimmesrnd, fein gemengt, dicht, hat viele kleine schwar/.eElende und grünliches Glas. Seine Säulen sind dünn , fünf und sechsseitig.— Sonst verdient noch in dieser wilden Gegend die oft beträchtlich durchschnittene Gebirgskette von Thonschiefer bemerkt K 3 zu werden , in der man verschiedentlich Dachschiefcrbriiche angelegt hat, und die sich bis zu der Fläche erstreckt, worin das schöne, industriöse und tolerante ATeunied liegt. Eine' Stunde von Neuwied zu Ensers gegen Ost (ehemals Knrtrierisch, jetzt Nassau - Weilburgisch) finden sich Bimstcin-hriiche.—Von Engers wendet man sich Links zu der benachbarten Ebene, worin die Arbeit geschieht und worüber der Weg nach Sayn führt. Die Aussicht dort ist vortrefflich. Gegen Mittag fliefst der Rhein , au dessen Gestade die Ti Ummer der ehemaligen Festung Ehrenbreitstein hervorragen. Von da über Ost nach Nord uud West hinüber begrenzt den Horizont eine Gebirgskette, die bis Sayn in Nordost, eine Stunde von Engers hinabsteigt. Die Fläch« selbst trügt Obstbäume, Korn, Klee u. s. w- Sie ist mit wenig Danunerde bedeckt. Das meiste besteht aus grangtlbem sandigen Lehmen vermengt mit unendlich vielen abgerundeten JBimsteihsiücken, von denen die gröfsten nicht über einen halben bis drei viertel Zoll messen. Der gelb graue Lehmen dient ihnen *UJU Bindemittel. Man entblöfst hier eine Strecke; wo taugliehe Schichten vermulhec weiden , von der aullicgenden Dammerde, ebenet und schneidet sie , oder hauet aus ihnen Treppenweise länglich-viereckige, von Eorm den Ziegelsteinen ähnliche Stücke, die o eilithaJb bis eilf Zoll lang, sechs bis sie-^e"lhalb Z. breit und vierthalb bis vier Zoll dick sind. Je weniger Thon sie enthalten , desto poröser ist ihre Oberfläche, desto leichter sind sie und desto lieber hat man sie. Die gefertigten Steine, die man hier mit dem Namen Sandsteine bezeichnet, "Werden zum Austrocknen aufgeschichtet. Die Nässe schadet ihnen nicht, wenn sie einmal trocken geworden sind. Die Benutzung dieser Steine ist mannigfaltig. Mau mauert damit das Fachwerk der Häuser aus, man leot sie zwischen das Gebälke, führt Feuermauern , Backöfen u. d. g. davon auf.— Die Schichten , die im Ganzen genommen, wagerecht liegen, wechseln in Rücksicht K 4 n6 — o— ihrer mehr oder weniger grofsen Porosität begreiflich ab.—Aus schlechten Lagern haut mau Platten , die dazu dienen, eine Art von Mauern aufzuführen, hinter welchen der Schutt bei der Arbeit aufgehäuft wird, mit dem man die abgebauten Plätze wieder anfüllt.— Die Schichten sollen einmal in l>4schuhiger Mächtigkeit vorgekommen seyn. Gemeinlich halten sie um vieles geringer an.— Unter ihnen soll sich eine schwarze Erde befinden, bei der sie verschwinden. ii7 Zweiter Abschnitt. "Westliche Rhcinseile. •Auf dem rechten Rheinufer treffen wir also auf einer beträchtlichen Strecke nur einen erloschenen Vulkan ; so sehr es nach der Aussage mehrerer Schriftsteller, in eben dieser Genend hievon wimmeln sollte!' Auf dem linken Rheinufer finden wir aber meh-leie , und zwar solche, die der enragir-tcste Neptunist nicht verkennen kann.— Landet man zwischen dem weifsen Thumie und Andernach ; so befindet man Sich in einer ausgedehnten meist angebauten C»gend, die gegen Abend und Alitternacht-Abeud mit Laven- und Thonscbiefer-Bergen umgrenzt ist. Vom Ufer sind es noch fünf Viertelstunden bis zu dem Oertchen Pleit, in dessen Nähe sich der Hummerich befindet. Man gelangt zu ihm durch Gefilde von Lehmen, Sand, Bimstein u. s. w. , im Ganzen denen vom wei/sen Thvrme, Neuwied und Engers ähnlich , trifft dabei auf manchen Trafsbruch, der bei Pleit bearbeitet wird, und nimmt dergleichen Anhäufungen als ziemlich hoch den Fufs der D Berge umgebend wahr. Seine Höhe von der Crufter Fläche be«. trägt 46V) Fufs. Ganz oben hat er eine runde kesseiförmige Vertiefung, die dreifsig Schritt im Umfange, dreizehn und einen halben Fufs im Durchmesser und etliche Fufs Tiefe hat. Nicht weit davon im Thale liegt Cretz. Von hier aus scheint es, als ob der Trafsschlamm eine krumme Richtung von Nordwest nach Nord, und von da, wo ihm der niedrigere Burgener - Berg, eine bebaute Thouschiefer-Anhöhe , die mit dem gleichartigen Kranenberg zusanimeii- t hängt, entgegensteht, gegen Ost nach Pleit, und so fort nach Andernach , Weiften Thurm und Engers nehme. Das Gestein dieses Eer-gcs ist Lava, und zwar Basaltlava und — Halblava. — Der Hummerich liegt an der Nordseito de6 Kette-Flufses ; südlich eine halbe Stunde vom Hummerich liegt das Ip'ernerseck , und davon in einer halben Viertelstunde in der selben Richtung das isolirte Eiterköpfchen, das aus leberbraunen den Hummeribhern sehr ähnlichen Halbschlacken-Gehäufeu besteht, und mit vielen kleinen braunrothen Jaspis-tchieferigeu Bröckchen versehen ist, die oft mit Beibehaltung ihrer Barbe verschlackt «u seyn scheinen.— Nahe dabei liegen südlich der Michels- und Langen-Berg , wie südöstlich der JVahnerkopf, der drei Kuppen hat.— Die Laven daher gleichen sämtlich den Hummerichern. Sie verziehen sich aus der hellen in die dunkle, roth- oder schwärzlich- braune Farbe, uud geben am Stahle lebhafte* 1 euer. 120 —o — Südöstlich liegt T)assenlieim, von welchem ein Büchsenschufs ab westlich ein Mühlsieinbruch befindlich ist, der zwei "Varietäten darstellt. Die eine ist ein basaltfarbiges ziemlich schweres, hartes, schwach schimmerndes Gestein mit vielen kleineu Zellen , zwischen denen dicke Scheidewände befindlich sind. Die glasige Blende spielt darin mit lebhaften Regenbogen - Farben. Die zweite Abart ist vom Feuer mehr verändert, schwarz oder röthlirh- braun geworden, fein schwammichr, und ihre Wände sind so dünn und scharf, dafs sie vom Stahle , der nur sparsam Funken herauslockt, sehr abgenutzt werden. Von Bassenheim südöstlich der Mosel zu liegt ein Hof Kascheck genannt, wobei ein Sandsteinschiefer - Rücken nordöstlich einschiefsend, angetroffen wird. Sein Gestein ist röthlirh- grau durch eingesprengten Glimmer iiier und da schimmernd, der Bruch im Kleinen feinspiitterig , im Grofsen schiei'erig;. Eine —o— , 121 Eine halbe Viertelstunde von Kascheck südlich der Mosel zu kommt man zum Birkenkopfer-Steinbruch, dessen Gestein mit dem Bassenheimer in beiden Abarten genau Uberein kommt. Eine dritte Sorte von hier ist ein merkwürdiges Gemenge vou Basalt* uud Schiefer-Lava. Drei Viertelstunden westlich vom Birkenkopf er-Steinbruch liegt der Schweinsberg. Die Erdschlacken daher sind entweder mühl-ste'martig t wie man den gerösteten Basalt der ersten Bassenheimer Varietät, und alle ihr ähnlichen, nennen kann, oder Halb-Laven, den vom Hummerich gleich. Von Bassenheim auf Winningen eine Stunde etwas südöstlich. Der Lavabruch liegt, eine Viertelstunde nordöstlich auf einer grofsen ausgedehnten Fläche von einer halben Stunde im Umfange, ist zum Theil mit Frucht bebaut, uud erstreckt sich zu den Weinbergen an die Mosel hin. Zwei bis drei Fufs Dammerde liegen oben auf. Die L 122 —o— mehrentheils schwarzen Schlacken sind offenbar ans einem Ilornquarz-Jlasnlt entstanden, und bald wenig, bald starkgeröstet, bald wirklich verschlackt.— Die Moselbriicke zu Coblenz ist aus diesen Laven erbaut__, Es ist wahrscheinlicher, wenn man die Lage und das Gestein betrachtet, dafs diese Laven aus dem Birkenkopf als aus dem Schweins berge sich ergossen haben. Eine halbe Stunde südwestlich vom Sclnveinsberge an der Landstraße liegen die drei Tonnen. Es sind drei im Dreiecke auf i5 bis 2.o Schritt von einander gelegene höchstens so Fufs hohe Hügel, die aus weifsen mittel-grofsen Quarz- und YVacke-quarz-Geschiebeu bestehen. Geht man von Pleit, dessen Häuser meist mit Trafsquadern aufgemauert sind, und dessen Kirche auf einem ausgeholten Trafsgewölbe steht, in südlicher Richtung der Nette nach; so gslangt man nach einer Viertelstunde an dem Flüfschen zu — o — 123 einer eingefaßten Säuerlings-Qnelle. Wen-«et man sich von hier ans südöstlich in das Thal , worin TVt-rncrs-Eck liegt ; so kommt einem kurz vorher ein schroffer von der Thalseite nackter Felsen zu Gesichte, der zum Theil zwar schon etwas porösen, aber nieist noch dichten Basalt, zumTheil schwarze Lava mit vieler Blende u. s. w. darstellt. Das Gebirge, das auf seinem Gipfel noch die gut erhaltenen Ruinen eines Schlosses trägt, welches dieser Gegend den Namen gibt, und nunmehr friedlich von der Nette dem größten Theil nach umflossen wird, besteht wie das am jenseitigen Ufer, aus einem gemeinen schwarz oder gelbschwarzen Thonschiefer, dessen Bäuke_ tonnlegig von Südost nach Nordwest einschießen, die nämliche Richtung an beiden Ufern beibehalten und beweisen, daß in der Urzeit alles hier zusammen hing, dafs nur Gewässer dies Continuum in der Folge trennte.— Aus diesem beiläufig halbzirkefförmig durchbrochenen Thonschiefer stehen nun zu Tage L a am rechten Nette-Ufer, nachdem die Nette den Felsen des TT'eruers-Eckes verlassen hat, mehrere mächtige irregtüärc Blöcke eines schwarzen bemoogten Basaltes. Am linken Netre-Ffer befindet sich auch eine Basalthuppe zwischen zwei Schiefer - Felsen. Der Basalt ist von der gewöhnlich bläulich- oder schwarzgrauen Farbe, gibt am Stahle lebhafte Funken, führt schwarzen, raeist sehr kleinen Glimmer und mehrere topasfarbige Quarzkörner, und hat vom Feuer offenbar gelitten; das sieht man an den Blasenlöchcrn und an der lebhaft blauangelaufenen Farbe, womit die Blende spielt. Geht man der Nette in dem von Nord über Ost nach Süd gekrümmten Wernerseck-Thal Strom aufwärts eine Strecke auf dem Fuhrwege nach; so sieht man auch hier mehrere Basaltkuppeu, die aus dem Thonschiefer hervorragen. Südlich ein wenig von dem Flüfschen ab , wird man einen rundlichen Berg gewahr, der sich gegen das östlich eine Viertelstunde von ihm abliegende Eiterköpfchen, und gegen den Kel- tersberg südlich durch bebaute Felder nicht nur erhebt und mit ihnen zusammen hängt; sondern sogar ihren Abhang ausmacht. Gehe man hier eine Weile in südlicher Riebtun» o fort über eine Brücke, die über die Nette geschlagen ist, dem tiefem Thale zu, worin der Els) immicher Hof liegt, und von die-8em Hufe den demnach benannten Berg hin-2,1 > Wo statt des festen Gesteines nur Bim-•teuij Thonschiefer und sandiger Lehmen zu sehen ist; so gelangt man zu den in gleicher hichtung befindlichen Tönngesbergen. Es sind fünf nackte, sanft anliegende, hoch hinauf mit FrnchifeJdern bebaute, unbeträchtliche Küppchen, die in ihrer Milte cine kesselfürmige, gleichfalls angebaute Vertiefung bilden, und gegen Norden gesenkter sind als nach den übrigen Weltgegenden. Drei verschiedene Abarten von gebrannten Basalt trifft man hier an; an der Mit-tagssciie ganz gewöhnlichen; nur ist die Farbe etwas röthlichbraun , und man nimmt L 3 an ihm kurze krummlinige Ritzen wahr. Die zweiie Abart ist von bleicherer Farbe, und macht schon eine blasigd Halblava aus__ Kohlenschwarz, in den kleinsten Theilen der Grundmasse durchlöchert, mit weit grü/sern Blasenlöchern findet man die dritte Abart oben auf den Tönngcs Bergen. Quer durch die Fruchtfelder, deren Boden weit und breit der nämliche, wie bei Andernach und dem weifsen Thnrme bleibt , geht es gegen Nord dem Kräutges-ßerge zu ; er heilst auch wohl der Cfkfttr Hummerich. Gegen Nordwest fallt er etwas mehr ab als in Südost, wo er die gröfste Höhe hat, und gegen Nord^ot desgleichen, eihebt sich dann wieder zu einer niedrigem Anhöhe , die wie der ganze Berg von allen Seiten allmählig und sanft der Niederung zuläuft.— Oben ist nirgends eine nur etwas beträchtliche Vertiefung. — Seine Ge-birgsart ist eine dunkle oder heller braun« rothe, schwammige, leichte, ungemein glim-merreiche Halblava, einem zu stark ge- —o— 127 brannten Zic?eJtbon gleich, mit oft be-trächtlitli grofsen BlasenJöchern, deren eins-ge an den Wänden bereits in etwas, doch "och mau, glasirt sind. Die Blende spielt hier nur selten in die Farbe des Tanben-haises, ist meist schwarz. — Man findet indessen hier auch Muster, die bei beträchtlicher Schwere und vollständiger Dichtigkeit den erlittenen Wärniegrad kaum durch die braunrüthliche Farbe beurkunden. Nordöstlich verbindet sich dieser Berg mit dem Crufter Breittlsberg einer mit Beben besetzten Anhöhe, die einen Rand von Hackten, gegen zehn Fufs hohen Felsen bil-det. Der Basalt daher geht aus den ersten Graden der Röstung durch die Modificatio-nen des Mühlsteins bis zu vollständiger», schwarzgrauen, schwammigen Halblaven über. — Cruft liegt am nordwestlichen Fufse des Kreulgesbtrges. Um von hier zu den 80 genannten Erdkaulen zu kommen, geht man über den sich immer gleich bleibenden L4 vulkanischen Boden nach Frauenkirch. — Westlich eine halbe Viertelstunde von hier erhebt sich der Schmalberg; an dessen nordöstlichen Verfluchung sich ein starker dem Tönnesteiner ähnelnder Mineralbrunnen beiludet. — Der Schmalberg selbst bildet eine Anhöhe, die im Umkreise eine Viertelstunde beträgt, gegen Süd sich absetzt und dort Thonschiefer anstehen hat, der östlich streicht, bald senkrecht, bald schwebend nordwärts einfällt und zu Mauersteinen gebrochen wird. Mit diesem grünlich-grauen Schiefer, der auf den Klüften aufser feinen braunen Dendriten, auch dergleichen sehr breite bleich-rjirsichblutrothe führt, streicht da, wo er fast senkrecht einschiebst, ein Fufs starker weifser, eisenschüssiger Fett-quarz, ohne von anderweitigem Erzgehalt etwas zu zeigen.— Eine starke halbe Stunde von diesem Berge ab wird der Thon ge- £1 ab' n. Eine Kaule hatte unter einer Fufs p hohen, bimsteinartigen vulkanischen Damm-erde, eine rothe Erde, die auch nierenweise in einer weifsen liegt, welche an —o— 129 verschiedenen Stellen mit zwei bis vier Fufs mächtiger Dammerde bedeckt ist. — Solcher Gruben sind hier sehr viele. Sie sind meist im Durchmesser acht bis zehn Fufs breit, und wohl nicht über acht Fufs tief. Die hoch- Ileischroihe einfarbige oder neben dieser Farbe mit schwach vioiet-blau, gelblich - und grünlich- weifs, perlgrau, selten mit ochergclb melirte, und der so genannten sächsischen Wunder-Erde ungemein ähnliche Erde, gleicht in allen üufsern Kennzeichen ganz dem Steinmark. Sie zerfällt leicht im Wasser, und erweicht zu einer unter den Fingern geschmeidigen Masse. Sie ist von aufseist zartem Korn, Ifaarpuder gleich, sehr rein, nur sehen mit erwes feinem Wurzel werke und kleinen Thonschiefer- oder Q uarz brock chen verunreinigt. Von Cruft aus gegen West geht der Weg zum Ofenhers. Der Berg hat zwei Gipfel. Auf der Südseite gibt es einen gebahn- len Weg zu dem höhern, der aber steil hin angebt. Dammerdc uud Moos bedeckt ihn aJJentb.dbcn. Das Gestein stellt daseJbst über hundert I'ufs hoch an und bildet am Gehänge einen Crater von fünf Viertelstunden im Umfange. Bei'm Heraufsteigen findet man hin und wieder «erbröckelten Thonschiefer.— Seine Gcbirgsart ist übrigens ein grünlich- grauer Mühlstein und braungraue , vollendete , mit unter gewundene Halblaven. Alles mit sparsamen und kleinen Blende - uud Glimmer-Inhalt.- Geht man an der Abcndscite diesen Berg hinab ; so übersieht man nun ainTufse beinahe den ganzen Lacher See, und vor sich das Lacher Kloster.—Wirklich eine Na-turscene, schön bis zum Enz.ückenl Ich glaube kaum, dafs man Jemanden antreffen könnte, der so wenig Empfänglichkeit /ür solche Schönheiten habe, dafs er nicht bei dem ersten Anblick dieser Gegend ge-rührt würde ! — Vorzüglich überraschend ist die Ansicht, wenn mau von PVatse- nach kommt; man sieht denn diesen merkwürdigen See von Norden nach Süden in einem fast runden von Bergen rings herum eingeschlossenen Thale liegen. Die ( nun aufgehobene ) Abtei liegt unweit dem See südwestlich. Die Gebirge , die den See nach Norden , Osten und Westen ganz einschliefsen, dehnen ihren Fufs bis an die Ufer des Sees aus. Nach West sind einige Wiesen. Man gibt die Gröfse des See's zu i522 Morgen nach dem ehemaligen gemeinen Landmafse an. Der See S°H , wi6 man versichern will, über 3ooo Quellen haben, und auf 107 Ellen tief seyn. In der Flüche ungefähr zwischen dem Kloster und dem See ist ein angenehm schmeckender Mineralquell. Wahrscheinlich ist auch ein grofser Theil der Quellen des See's selbst mineralisch, so wie bei Remagen in den Rhein und bei dem Fachinger Brunnen in die Fahn sich einige Mineral* Quellen ergiefsen. i}3 —o— Die besondern Erscheinungen, die Äu diesem See statt haben sollen, von denen ich schon in meiner Jugend gehört hatte, habe ich dort nicht wahr genommen. — Die häufig allda sich verfolgenden Blasen, die aus ihm, wie aus dem f.agQ d'agnano, ( den man ihm ähnlich zu seyn behauptet) — stets hervor sprudeln sollen, kann man mit unbefangenen Augen dort nicht sehen. Hier und da steigen zuweilen Blasen in die Höhe ; aber ist das bei der wahrscheinlichen Ergiefsung von Mineralquellen in diesen See etwas ungewöhnliches? — Auch sah ich am Ufer keinen todten Vogel , aber sehr viele lebendige , namentlich die Seeschu'alben umher fliehen. Der Ablauf des Lacher See's ist nach Süden zu zwischen dem Marienköpfchen uud dem Hilprich eine Viertelstunde lang als Kanal unter der Erde durchgeführt. Er leitet dritthalb CubikTufs Wasser ab. Das Fl iifschen hat eine Viertelstunde weit von den Mennicher Steinbrüchen , in kurzem also schon, um die Hälfte des in dem Kanal befind- Eidlichen Wassers verloren. Es krümmt 8ich südlich etwa eine Stunde lang zwischen FrnclitfeJdern nach Frauenkirch zu, wo Wiiiilstein- Basalt- Sandstein- und Thouschie-^er-Quarzgeschiebe in einer sandigen Eidart bemerkt werden; dabei wird des Wassers minier weniger, und endlich versiegt es »nter einer dunkeln Decke von feinem Blen-'ksand, dem aus dem See selbst ähnlich, 6a,1z und gar._ Da der hiesigen Sandge- Send die Thonerde mangelt, und das Land 50 flach ist, dafs des Balls wenig übrig bleibt; so Fufs, zuweilen 20—25 ho« Ii, und 3— 4 Tufs im Durchmesser ganz vertical, und haben eins von ihren Enden in die Erde verborgen. Sie sind so dicht aneinander geschlossen, dafs man es schwer erkennen kann , dafs diese Steinart säulenförmig ist ; aber der perpen-dikuläre Bruch des Steines an diesem Berge, der rein und glatt ist, dann verschiedene regelmäfsige und längliche Winkel, welche an diesem Bruche zu sehen sind, lassen —o— i6t keinen Zweifel, dafs diese Sieine nur dar um ganz glatt sind, weil sieh die Basalt-Säulen davon losgegeben haben.— Diese Ba-Saitsäulen sind achter Glasbasalt. Der glasig glänzenden Körner und Blecken sind in dem grau- schwarzen hornigen Grunde ungemein viele; sie machen zum Theil hex-vorragend bei ihrem fein splitterigen, kleinen schaligen, auch wohl zartblütterigen Bruche das Ganze sehr merklich uneben. Bietet man die Stücke, die man von den festen I eisen abgeschlagen hat, durch das Bewegen in der Hand dem Auge unter ver-schiedenen Winkeln dar; so erscheint ein Tbeil dieser Körner schwarz, ein anderer beträchtlicherer bläulich, grünlich, nicht selten hochgelb und griinkiesfarbig. Die» Glänzende ist theils anomale llltnde, bald gelblicher halb durchsichtiger (>uarz. So dicht der Fornicher Basalt im Ganzen ist; so porös zeigt er sich au andern Stellen , und zwar mehr an der West- als au der Ostseitc. Die Zwischenräume er- reichen in seltenen Fällen Jie Ausdehnung einer Bohne. Mehrere dieser sind mit einem weifsen mehligen Ueberzuge bestreut, der TeJdspath in der Verwitterung ist. r,L in'jti -rt+'±*A'i. b'fn rtB'if>3r>*SW^r:*;'-' vi "■}* An der nordöstlichen Seite der ent-blöfsten Basahreihe, fast am Scheitel, findet man eine grofse unförmliche Schiefermasse, die über und unter sich (im letz, ten Falle irregulär) den ziemlich senkrecht gespaltenen, dem Auge dicht und unversehrt erscheinenden Basalt fest anliegen hat. Unter dem Basalt wird der Schiefer quar zig gebändelt zum Theil unverändert, zum Theil porös, blasig, rotb. und schwarzbraun; darauf folgt eine Art von breccien-ähnlicheu Lagert, dann Basalt. Die Ausdehnung dieser wie eingeschobenen Masse, iDtfst dem mehr veränderten Gesteine nach 7 Fufs im Durchschnitte, obwohl man Spuren von auch noch merklicherm Brande, wohl auf ein und zwanzig Schritte wahrnimmt. — Die schief, rähnhu he Steinart , wo eie am welligsten litt, zeigt die treffendste Gleichheit mit einer bei'm Kunzberge befindlichen Band-Jas]>is'Nuancirung. Wo die Hitze schon stärker gewirkt hat; da haben die bläulich- und weifsgrauen, zuweilen schwach- wellenförmig gebogenen Bänder schon ihr« Farbe erhalten, werden mit zarten Löchern, wie durchstochen wahrgenommen, und das Gänze ist merklich leichter. Zuletzt geht dies alles in eine offenbar löcherige, verschiedentlich gefärbte, hauptsächlich schwarze, graue, rothbraune uud schmutzige Erdschlacke über. Noi'dwestlich mit dem Fornicher Gebirge verbindet sich der Kranenberg, von welchem Andernach südöstlich liegt. Er Steht nahe am Rhein , und hat an der Ostseite verschiedene Schieferbänke , gegen Süd einschiessend, zu Tage stehen. Seine Höhe ma* 3oo Fufs betragen. Er macht eine Blattform von drei Viertelstunden.— Ueber der ganzen dr«i bis vier Fufs mächtigen Kieselgruslläche findet sich Bimsteiu. 0 4 Noch ist liier des Betrachtens Werth die seltsame vielfach wellenförmig gekrümmte Parthie in einem Thoiischiefcrberge, hart bei der Landstrafse angebrochen , nahe bei Andernach , etwas über der Rhcininsel . die das krumme Wehrt heifst. Südwestlich von der Brohl, allenfalls einen Biichscnschiifs weit davon , befindet sich eine auflässige Kupfergrube. Der Eyberg nämlich zeigt verschiedene Berghalden als Ueberreste des ehemaligen Betriebs auf einem Gang, der seine Er-/inittcl blofs nesterweise soll geschüttet haben , und mit den hier einbrechenden Erzarten sich ganz zur firnenber* ger Formation zu verhallen scheint; wenigstens findet man noch in den Halden Kw vferglänz , Kupfer; iegclerz , Kupferlasur, Kupfergrün etc. — Ehemals hat eine Kupfer-hüite hierauf bestanden; dennoch aber soll die Erzförderung hier nie von besouderm Belange gewesen seyn. Indessen vernehme ich eben , dafs dies Bergwerk jetzt wieder von einer Gesellschaft in Betrieb genommen wird. Von Brohl geht die Landstrafse durch Breisig , Sinzig, Remagen (drei kleine Städtchen) das letzte ist eine ehemalige römische Kolonieustütte. Auf diesem Wege, den die Römer unter den Kaisern Marc Aurel und Lucius Vehus anlegten, linde» man, je weiter man kommt, desto häufiger den Gebrauch des Säulenbasaltes. Man bedient sich demselben auf den Laiidscrafsen zu Eck - und Grenzsteinen : bei'm Bauen der Brücken und der Thoren ist er auch fast alierwärts angebracht. In allen diesen Gegenden wird überall mit dem Namen Unkelstein bezeichnet. Mit jodem Schritte werden auf diesem Wege die Spuren des Basalts immer häufiger.— Vom Sinzig aus, Wo man über die Ahr kommt, fangen die Berge, welche den Rhein besetzen , an immer höher zu werdest; Bei Remagen, welches eine Stunde von Sirizig liegt , sieht mau deutlich, dafs man der Quelle des Ba. salts immer näher kommt. Herr CorLiwr bemerkt richtig, dafs hier fast kein Haus ist, vor welchem nicht ein Stück Basalt liegen sollte. Die Gassen siiu! schon mit diesen Steinen bepflastert, wie man es nac/j. her auch in Bonn. Köln etc. antrifft. Von Remagen bis Oberwinter rechnet man ein» Stunde, und dieser Weg ist mit einer grossen Anzahl Weichsteiiien besetzt, die all« Basaltsäulcn sind. Eine Viertelstunde früher, ehe man auf Obencinter kommt, (dor Stadt Unkel , die auf dem rechten iihcin-\xler liegt, gegenüber) findet man 'einen Berg, der einen unerschöpflichen Vorrath von grofsen Basalten enthält. Den niederen Theil dieses Berges, der auf die Haupt-yfttrafse fällt, bekleiden Weinstöcke; der Rücken und die Spitze dieses Berges tragen aber Buschwerk. Befindet man sich auf der grofsen H.niptstrafse ; so sieht man keinen Basalt. Ein enger Weg zwischen Ilügelu führt erst dabin ; doch kann mau auch mit beladenen Wägen bequem ein - und ausfahren.— Nachdem man in einer gewissen Entfernung auf diesen Berg von einem sanften, aber ungleichen Abhänge gestiegen ist; so stellt er sich auf einmal, wie ein Amphi- —o— 167 theater vor Augen. Von einer Entfernnn» D O zur andern sieht man erstaunliche Haufen Basaltsäulcn , die wie die Scheiden in einem grofsen. und hohen Ilol/hofe über einander gehäuft sind. Die ganze Fläche des Steinbruches , welche von unten betrachtet, die Seite des Hügels auszumachen scheint, zeigt nur Durchschnitte von Basaltsäulen, an denen man schon lange arbeitet, um Pflastersteine auszubrechen, welche den Rhein hinab geführt werden. Man bemerkt darin, dafs die verschiedenen länglichen Seiten einer jeden Säule genau an eben so viel gleiche Seiten andrer Säulen anscbiefsen ; so dafs man eine dieser Säulen gar leicht von der andern hinweg nehmen kann. Auch scheinen sie alle horizontal von Morgen gegen Abend zu liegen.— So sieht aber dieser Ba-Saltberg bei dem ersten Anblick nur aus; wenn man ihn aber genauer betrachtet; so sieht man, dafs in der Art und Weise, wie diese Säulen gestellt sind, gar nichts beständiges zu finden ist. Unter den verschiedenen Haufen gibt es solche, die sich i6S —o— melir oder weniger horizontal neigen ; auch sind die zwei Spitzen der Saiden nicht allzeit von Morgen gegen Abend gelegt ; sondern sie haben auch eine entgegengesetzte Richtung. Es gibt ihrer, welche sich der Länge nach mit ihren Nebeiueiten sehen lassen. Es gibt sogar solche , welche, sich fast in einer Vertikaliage befinden.— Diese Basalt-säuien sind schwarz , sehr hart und von einer beträchtlichen Schwere. — Er gibt mit dem Stahle Funken. Eei dem Fahren der Wägen über das Steinpflaster von Bonn und Köln in der Nacht sieht man sie sehr häufig. — Man will beobachtet haben , dafs die Säulen, die gegen einander geneigt stellen, weicher, schlecht und jederzeit trocken seyen; da die andern hingegen, selbst bei trocknem Wetter, feucht befunden werden, wenn man sie durchschlägt. — Gar nicht selten Rüden sich in den Säulen bei'm Durchsetzen Löcher verschiedener Grofse bis zu der eines Eyes, in denen helles Wasser ist.— Zuweileu linden sieb, Löcher und Klüfte zwi- —o— 169 zwischen den Pfeilern, aus denen stets eine kalte Luft dringt: — das soll Anzeige auf gute Steine geben. Der hiesige Basalt ist wahrer Glasbasalt. Er enthält kleine glänzende Krystal-len, die noch 'schwärzer sind, als der Stein selbst; auch viele grüne oder gelbe Chrysolithkörner in verschiedener Gröfse. Uebrigens ist er ziemlich fein körnig. In seinem Bruche findet man einige schielend« Häutchen , welche glänzen; je nachdem der Stein eine Lage gegen das Licht bekommt, Diese Prismen haben gemeiniglich fünf un-» gleiche Ecken; es gibt aber auch solche 9 die ihrer sechs haben. Die seltensten sind diejenigen , die ihrer nur vier haben. Ihre Stärke ist verschieden. Es gibt Pfeiler von einem halben Fufs bis zu zwei Fnfs, und selbst noch drüber, (was aber selten ist) im Durchschnitte, Die Nachbarschaft des Unkeler Basalte« ist Thonschiefer, und an den Seiten des Bruches steht das uämücbe Gestein an, P 170 —o — Der hiesige Basalt wird von einem drei fs ig auch vierzig Fufs mälksp.uh oder Sinter zusammen gekittet. Einen«Bü( hsenschufs westlich von Ober-xchiter bei der Holzpforte entspringt aus dem Schiefergebirge ein Wasser, das hineingeworfene Dinge mit einem weif-orauen JKa'ksinier überzieht.— Geht mau von Obf-r-loititer aus nordwestlich der Landstrafe nach den Rhein hinab; so behält mau die ge-P 3 wohnliche Gebirgskette, die sich weit Uber Oberwinter hinauf und davon herab zieht, nahe zur linken Hand. Das Meiste ist hier Thonschiefer; und so verhält es sich auch mit den Weinbergen, die von dem Orte aus zu rechnen hiuablaufen, mit der Brun* ncn Haart, der Haart, dem Sperrbaums-Frietlrichs - und Flossenberge.— Neben den beiden letztgenannten, keine halbe Viertelstunde weit von Obenvinter, nähert sich das Gebirge, das bisher die Form des ausgehölten Theils eines Zirkelabschnitts dar-stellte , etwas der Landstrafse, nnd bildet eine bbbuschteErhöhung, (die Bötzenkaule) der Basalt hat. Unter ihr grünt wieder der Weinstock, der aber von einer andern basaltischen Stelle au dem Gehänge dieses Berges, vom Schieferbusche, wiewohl nicht lange unterbrochen wird: denn tiefer unten bis gegen die Chaussee bleibt alles Weinberg. — Hinter dieser Bötzenkaule fällt das Gebirge wieder etwas landwärts zurück, und erhebt sich aus einer schräge anlaufenden Mulde, in der ein Wässerchen rix- -o- 175 seit, am Ueberstein. zum beiläufig eben so hohen blofs bebuschten basaltischen Steins* köpf, aus welchem etwa 60 Fufs tiefer ein kleines Küppchen, das Heldenköpfchen hervorragt. — Noch weiter unten beginnt mit Weinreben besetzt der (Jeher Steinsberg, und von ihm ab läuft gegen die Strafse zu der Heldenberg. Der Basalt des Schieferbusches und des Steinkopfes nähert sich dem Hornquarzigen, und fuhrt aufser sehr kleiner Blende, Chrysolith, einzelnen weifslichen Quarz-stückchen und kleinen Speckstein - Nier-chen , oft graugeJbe, rundliche oder längliche , fein-zellig ausgehölte, ziemlich harte Körner von höchstens zwei Linien Grofse. Sie brausen dann und wann ein wenig mit Säuren. Die meist sehr kleinen weifsen durchscheinenden Nierchen, die diesem Basalt noch eingemengt sind, werden viel häufiger in dem spnst eben so beschaffenen Basalte der Bötzenkaule, zum Theil auch des Heldenköpfchens. Sie sind Kalkspath , und fallen zuweilen in das Graue oder Bläuliche. P 4 176 —o— Am Heldenhop fchen unten, nach dem lieber Steinsberge und dem Heldenberge zu, findet sich ein ziemlich dunkel - bläulich-graues Gestein matt, erdig, von einer verhärteten Thonmasse, mit wenig Gümmer und wenig schwarzer Blende ; wie auch etliche grüngelbe ciuiuähnliche Feldspath-köiner und eine zahllose Menge blätterreichen Kalksteins. Unter diesem Mandelstein findet sich endlich im Festen und los in den Weinbergen Granitporphyr von hell- bläulich-grauer Farbe. Von hier kommt man in einer Viertelstunde zum Rolandseck , und etwas früher noch erscheineu die demselben nahen, im Rheine befindlichen Inseln , wovon eine des darauf befindlichen, jetzt aufgehobenen Klosters wegen Nonnenwehrt; die andere das Grafenwehrt ; die dritte, die man nur bei sehr niedrigem Wasser sieht, das Oberwin-tererJVehrt heifst. Der Boden dieser Inseln besieht aus Thonschiefer, worauf sich Kie-selgrnfs aufgehäuft, und so diese Inseln -o- 177 gebildet hat. Von dem Basaltenen man darauf antrifft, scheint es, dafs er von den benachbar. ten Bergen dahin geführt worden ist, um au einigen Stellen ein haltbares Ufer zu machen. Die Pfeiler des bis tief in's Thal basal, tischen Rolandsecks stehen dem Rheingestade au entblöfst da, seiger, schräge oder gehoben einschiessend. Von den übrigen Seiten ist alles bebuscht. Oben sind Trümmer eines alten Schlosses, welches Kurfürst Friedrich I. von Köln, der das Kloster auf dem Nonnenwerthe im Jahr 1120 gestiftet, wie man meistens behauptet, auch gebaut haben soll. Einige behaupten, dies Schlofs sey schon in dieser Zeit ganz zerfallen gewesen, und er habe es blofs wieder in den Stand gesetzt. Nach deren Meinung wurde dies Schlofs schon im Jahre 368 vom Kaiser Valektinian , wie viele andere Bergschlösser auf beiden Rheinufern erbaut,' um sich vor den Anfällen der Deutscheu zu schützen. i78 -o- An seinem Fufse liegt ein kleines Dörfchen. — Die ganze Gegend ist über alle Beschreibung mahlerisch schön.— Die Insel mag ungefähr 160 Qundi'atmorgen halten, wovon ungefähr 60 Morgen zu Ackerland gebraucht werden. Der übrige Raum wird zu Garten, Wein-, Baumgärten uud Wiesen benutzt. Das Grafenivehrt ist ungefähr 60 Qua-dratmorgcn'grofs.— Zwischen beiden Inseln Jliefst der Rhein mit einem so starheu Strome, dafs die Schiffe , die zwischen durchfahren, der Hilfe des Ruders nicht bedürfen. Man kann das Rolands eck zum Theil auf dem Fuhrwege, der neben ihm über westlich gelegenes sandstein.schieferiges Gebirge hinführt, in einer Art von Schlangen. o . -f ' , o Ii nie hinansteigen. Links führt ein Fufs-steig durch eine bebuschte Schlucht vollends dahin.— Kehrt man in dem Fuhrwege zurück, und verfolgt denselben westlieh; so kommt man auf Quarzgeschiebe und Sand; und e« eröffnet sich eine Aussicht auf ein sanftes, wellenförmiges Flötzge-birge. Von hier ging ich wieder zurück nach Obcnvinter, und von da südwestlich, bei Oedingen (das eine halbe Viertelstunde nördlich liefen bleibt, und wo , wie in der Züllichhojer - und Birresdorfer-Gemarkung eich Braunkohlen finden) vorüber, fünf Viertelstunde weit nach Arzdorf; indefs man eine Viertelstunde davon links Fritz-dorf hat. Auf diesem Wege finden sich allenthalben braunrothe eisenthonige, etwas glimmerige Sandsteine. Hinter Arzdorf westlich, nahe dabei, findet sich auf einer südöstlich zur Holzheimer Fläche ablaufenden Anhöhe ein Basaltbruch von fünf- bis sechsseitigen und eben so viel Fufs langen Pfeilern, die nichts Ausgezeichnetes haben.— Nordwestlich nach Adendorf, eine halbe Stunde, wo hititer, einen Büchsenjchufs weit ab, die F.: dkaulen sind, aus deren gräulich- weifsen Pfeifen- oder Töpfer-Thon allerlei irdenes Geschirr gebrannt und bis Köln, Mühlheim u. s. w. verführt wird,—. Von da" in nämlicher Richtung eine Viertelstunde bis Münchhausen , einem Wicsen-lumpfe zu, drei Viertelstunden im Umkreise, wo schwarzer Torf gegraben, getrocknet , zu Asche gebrannt und als Dung über die Kornfelder gestreut wird.— Nordwestlich Uber schieferiges , weifsthoniges Land nach Ittendorf , hinter welchem gelbbrauner, auf den Klüften schwarzer, und dann bisweilen metallisch- glänzender eisenschüssiger glimmericher Sandstein getroffen wird, der hier jedoch stark zum Schieferigen übergeht.— Der hinter Ittendorf westlich gele. gene Domberg ist ein isolirter, niedrig be-buschter, etwa hundert und fünfzig Rufs hoher Berg, auf dessen Gipfel ein verfalle, nes Schlofs steht, d^seen Thurm hundert Fufs betragen mag.— Um ihn her liegen Fruchtfelder, die nördliche Seite abgerechnet, die an einen Wald grenzt.— Südöstlich steht ein harter, schwarzgrauer Hornbasalt an, der im Kleinern feinsplitterig, in diesen Splittern grauweifs durchscheinend ist, —o— 181 ist, und dieserhalb sowohl als seines im Gröfsern mehr schaligen als grobsplitterigen Bruchs, wie der abwechselnd dichtem dunklern, und splitterigen hellem Stellen wegen, dem sandigen Rückersherger Basalt nahe kommt, auch mit diesem ungefähr gleichen Inhalts ist. * t Vu 1 Vom Domherge nordöstlich, eine halbe Stunde wieder zurück , nach pJ/Turmersdorff und (eine halbe Stunde) bis Meckenheim, über Kiesel - und Sandflötze durch einen Wald bis nach dem Röttchen (zwei Stunden) wo ein (ehedem) prächtiges Kurfürstliches Jagdsehlofs stand, dessen Trümmer so eben verkauft worden sind.— Von hier ist es noch eine gute Viertelstunde bis Ippendorf. Dieser Weg führt an einer Anhöhe vorbei, welche rechts liegt, die oben mit zehn Fufs Kieseigrufs und gelben eisenschüssigen Sandstein bedeckt ist, worin schuppige Schalen, Knoten und unbestimmbar geformte Stücke eines gelben , bald fetten, bald sandigen Thons getroffen werden,— Am Fufse dieser Q Höhe, die sich eine Stund ! «reit dem Rheine zu vertieft, (in dieser Vertiefung grübt mau Thon) findet sieb Quellwasser.— Von Ippendorf ttäch Kreuzberg- (einem Kloster mit einer prächtigen Kirche und einer so genannten heiligen Treppe von Marmor) einen tiefen Hohlweg hindurch , worin zwanzig Tufs hoch Mergelerde ansteht, nach Fop-pelsdorf', östlich über das niedrige Gebirge, dessen Fufs aus Thonschiefer, die Hohe aus feinkörnigen braunen, etwas glimmerigen, sehr thonigen Sandsteinschiefer besteht, der bisweilen mit Quarzschniirchen durchsetzt ist, auch wohl in einen bvaun-^ratien mehr Schieferthon als Thonschiefer übergeht. — Von da nach Kessenich, eiue Viertelstunde mehr südlich , Dottendorf, Friesdorf (jedes eine kleine Viertelstunde von einander), über einen Rücken, von welchem der Göllesberg eine halbe Stunde links nach Ost abliegt, und mit dem ersieh südwestlich werbindet, zu dem Kloster Marienforst , dessen Stifter den (natürlichen) Einfall hatte, Mönche und Nonnen —°- 185 miteinander '(es versteht sich, geistlicher Weise") zu veninigen.— Dieser Rinken hat tleru Godesberg «r (wovon hernach) gaun gleichen Basalt, ?war nicht regelmäfsig geformt, doch im Ganzen anstellend.— Dem Godesberger Bach hinauf zu, wieder zurück, westlich durch ein angenehmes Thal bis Goudenau. Am südlichen Ufer dieses Baches sieht man Thon und Schiefer, am nördlichen hingegen Basalt, der demnach vom Marienforster Rücken bis gegen Arzdorf fortzüstreichen scheint. Yon Goudenau eiue halbe Stunde südöstlich auf den be-buschten , plattgedrückten Wachtberg, au dessen südwestlicher Seite ein alter Basaltbruch ist. Auch hier sind die angeformten Massen vom Teig und luhult dem Gories- bereer Basalte gleich.— Ueber eisenschüs-o sio-en Thonschiefer östlich eine Viertelstunde ö auf Odenhausen.-— Von da ging es zum Birkert' heimer Steinbruch.— Dieser Berg steigt sanft an, ragt nicht hoch empor, unterscheidet sich aber von de?» umher befindlichen niedrigem Höhen, und wegen der an seiner Mittags- i84 ~°— Seite durch das Steinbrecher! entblnfsten weifsen Stelle von andern hinreichend. Auch gewährt er eine fi eie Aussicht zum Sieben-Gebirge.— Sein weifsgraues Gesrein schiefst in irregulär weggebrocheneu dicken Säulen-ähnlhhen Massen fast seiger ein; nur zuweilen scheinen sie von Nordost gegen Südwest etwas si hräge si> h hinzuneigen. Auf der Oberiläche sind sie oft ochergelb überlaufen uT'cl mit wenigen Querspahen durchsetzt. Dies Gesiein hat mit den Steinbrüchen des Sttttzelb.trgea. oder- *.det VVolken-burg , des Drachen]ehes in Allem aufseist viel ähnliches; wird auch als Haustein verarbeitet , und bat sogar Vorzüge vor manchem auf der üstliihen Rheinseite.— Von hier ging es nochmals nach Oberwinter. — Wenn man von Oberwinter aus über Rolands-Eck eine Viertelstunde hinaus ist, und man wendet sitli nun am Rheinufer nordwestlich; so erreicht man, indem es über Felder mit Schieferstücken und Quarz-kicsehi besäet hingeht, in einer Viertel- stunde den sehr merkwürdigen Rodderberg. Er hat die Gestalt einer verdächten Anhöhe, die nördlich und südwestlich zwei unbeträchtliche Auswüchse zeigt. Westlich macht er sein Gehänge gegen Bachem zu, welcheg etwa 200 Fufs tiefer im Thale liegt. Diese Anhöhe mit den zwei gegen über stehenden Erhöhungen bildet einen kreisförmigen Kranz, mit einer Vertiefung von etwa hundert Fufs senkrecht und fünf Viertelstunden im Umkreise. In ihrer Mitte liegt der Bruchhof, wobei sich ein Sumpf vorfindet. Ausser dem Rande trifft man auch rings umher schlackiges Gebirge in mannigfaltigen Aufhäufungen; besonders am westlichen Abhänge , wo auch Spuren von einigen Höhlen sind, aus denen vielleicht die geschmolzene Masse herausgeflossen seyn mag ; obgleich der Kranz ohnehin gegen Nordwestnord und gegen Ost zwei andere Oeffnungen darstellt. Im bebauten Felde auf den dünnbeo-ras- D ten Stellen, aller Orten , finden sich hier q 5 Schlacken mit Dammerde und ühcrflötzten Kieseigrufs gemengt. Au der Südostseite des Jlaudes ist die Wand eines Felsens zehn bis zwöJf Fufs embJöfst, der auch Schla-tken zeigt, und zwar ungleich gebrannte, geschichtet und lager'.ihnlicli. Durch die Arbeit in den Weingärten, (denn an der ßiidt undSiidwestseite ist er mit Weilircben bepflanzt), sind mehrere Haufen Schlacken zu laue gefördert worden. Man findet hier-unier Ereccien von Halblava mit roth-thoni-gern Kitte zusammen verbunden; Stücke von schwarzer stark gebrannter Schlacke ; Thon-schiefer roth gebrannt uud achtes Email. An der nördlichen Oeffnung des Tiod-derberger Kranzes zeigt sich kieselartiges Flötz-uud Schiefergebirge. Letztes streicht Ost gege« West , und macht seine Tonn-Jage gegen Nordost der Vertiefung zu. Dar-liMten, ( d. h. äugesthwemmt, nicht den Thons« hi. fer unterteufend) findet man eine lichtbrauugraue , mürbe Ereccie. Ein magerer Kitt, vielleicht aus der zermalmten, vom Wasser hieber geschlämmten Lava ent- Stauden* halt Feldspathstückchen, eini°e Glimmerblättchen und Quarzstücke; eiiie Menge runder Bröckchen von Basaltlava, die zumTheilThon-und FeJdspathschiefer zu seyn scheinen.—Am nordwestlichen Fufse desüod-derberges bei'm Nesselhofe vorbei über einen Berg , in viertelstündiger Entfernung , unter etwa sechs Fufs hoher Mergelerde trifft man in einem engen Schlucht,, etwas Uhuliches an. Von dieser Stelle nordwestlich, einen Büchsenschufs ab, kommt man zu einem andern nach Ost laufenden, gegen vierzig Fufs tiefen, wohl fünf bis sechs hundert Schritt langen Schlund, der meist aus Mergelerde besteht und darin seltsam geformte Osteo* colla ähnliche Stücke führt, von etlichen Zoll, bis mehrere Fufs grofs, die man hier Mergel kindcher nennt. — Unter dieser Mergelart Hegt eine mürbe , bald grobe, bald feinere Breccie von Basalt, nebst einigen kenntlichen Lavabrockeii mit bräunlich-gelben Basaltthon zusammen verbunden. Diese Breccie kommt auch auf einer Anhöhe 188 ~°— westlich vom Rodderberge nahe bei ihm, in zwanzig Fufs hoher Mächtigkeit vor; bci'm Fortgehen linden sich lose Stücke eines weifsgrauen auf den Klüften ocher-gelben grauwackigen Gesteins. Weiter trifft man unter dieser Mergelerde ein mehrere Fufs hohes Flötz, das seine Tonnlage dem Rheine zu macht, und aus schwarzbraunen schwammigen vollkommenen Schlacken be. Steht. — 1" dem Mergel befinden sich zuweilen Fragmente von kleinen Süfswasser-Schnecken, zum Helix Geschiechtc gehörig. An einer andern Stelle findet man hanfio-schwarzbraune kleine Glimmerblättchen, die hier Fisch schuppen genannt und von der Sündjluth hergeleitet werden. v Von hier ging es auf Mehlem, und von da über Lannesdorf und Muffendorf. Auf diesem Wege sieht man Links vom Wege ab eine etwas eingesunkene, zweifach abgesetzte , oben auf stark belaubte, an dem Gehänge mit Weinstöcken bepilanzie K uptMk. (den l.ühnsberg) sich erheben. Sein Geistein ist Basalt, im Kleinen feiusplitterig, im Grofsen —o— 189 grobsplitterig zum Unebenen übergehend, auch wohl breit- und dickschalig. Aufser dem findet man gröfsere halb - und ganz-zollige Quarzstücke; bläulich , braungelben FehLpath ; dann kleine körnige Gemenge aus Feldspath , Quarz, etwas grüner Blende , inseifinnigen weifsen Kalkspath mit braunen Bändern ; und braune pechsteiuartige Nieren; kurz — es ist ein harter horncjnar-ziger Basalt. Nach einer halben Stunde von hier erreicht man den Godesberg ; er steht von drei Seiten isolirt. Nur südwestlich verzieht er sich mit einem niedrigen Rücken nach Marienforst, ist hier und da steil, kegelförmig, zum Theil bcbuscht, am Gehänge auch wohl mit YVeiiistöcheu bebaut. Er schiebt sich der Landstrafse so sehr zu, dafs man ihn von da aus weit her und lange o sehen kann. Schon in dem Bache, der bei dem am nordöstlichen Tufse dieses Berges liegenden Dorfe Godesberg hinfliefst, findet man Basaltgeschiebe. Am Berge selbst ist diese Gebirgsart in irregulären Pfeilern, bereits am untern Gehänge sichtbar, zu Tage ausstehend.— Der Basalt gleicht dem »eben beschriebenen Lühnsberger ; jedoch siebt man hier zuweilen häufigere Chrysolitbtörner__ Südlich einen Büchseuschufs weit von dem Berge ab befindet sich ein fVJineralbruuiicn. Der letzte Kurfürst von Köln hat diese« Quelle wegen und in Hinsicht der ganz romantischen Gegend überaus hostbare und schöne Anlagen hier gemacht, die wahrscheinlich noch ausgedehnter würden geworden seyn, wenn ihn der Krieg nicht Überrascht hätte. Er hat einen dem Mine, ralbrunneii zu nahen Bach in ein anderes Bett geleitet; eine waldige YVildnifs z« Alleen umgeformt, und kurz, das Ganze mit sehr bedeutenden Kosten auf die mannigfaltigste Weise verschönert. — Dieser Brunnen hatte nicht lange nach seinem Entstehen ein eigenes Schicksal , dessen Erzählung hierzu weitläufig wäre.—Er ist nicht mehr der vormal» aus vierzehn Quellen bestehende, und von mir untersuchte Brunnen.— Er be- steht (seit dem May 1790) jetzt aus zwei Quellen , und einige Schritte von seiner vormaligen Stelle ab.— Den jetzigen untersuchte mein Freund Herr Pickel in Würzburg. Oben trägt der Godesberg, fiir die Bewohner der hiesigen Gegenden , sehr merkwürdige Ruinen.—Die perpendiculäre Höhe dieses Berges beträgt mit denselben ungefähr 577 Fufs — Dies feste Schlofs baute Kurfürst Tu e od er reu schon im J. 1210 , um sich ge- fen päbstliche Gewalttätigkeiten und das Üudringen seines zweiten Vorfahrs zu schützen.— Hier war der letzte feste Ort, den Kurfürst Gebhard, der die reformirte Religion einführen wollte, und die berühmte Gräfin Acnes von Mansfeld hei-rathete, in seinen Staaten behauptete. Herzoo Ferdinand von Bayern nahm diese Feste i5C5 mit stürmender Hand ein und sprengte sie; und mit ihr waren alle Hoffnungen für Gebhard für immer verschwunden. Aus einer ausgegrabenen Steinschrift erhellt, dafs zu der Ubier Zeiten auf diesem kleinen Berge ein Fanum, dem Gotte Merkur, Gödens oder Wodan geheiligt, gestanden habe, woher also der Namen Godes berg seineu Ursprung leitet. Die Aussicht auf diesem Berge ist eine der vortrefflichsten dieser ganzen Gegend.— Von hier ist der Weg nach Bonn bezaubernd.—Man hat zur Linken das niedrige landeinwärts, gegen Poppelsdorf und Kreuzberg hinziehende Gebirge, dessen Tufs mehrere Dörfer iu niedlicher Reihe gelagert verschönern ; zur Rechten seines Namens Stolz — den Rhein, an dessen jenseitigem Ufer das, Siebengebirge seine der Zeit trotzende Gipfel mit Majestät emporhebt.—Nirgends erblickt das Auge auf dieser Ebene etwas ödes oder unbebautes. Ueberau hier Segen der Natur in geschwisterlicher Eintracht mit dem I ieifse der Kunst.— Eine starke Viertelstunde von Godesberg. und noch eine Stunde bis Bonn trifft mau das hohe Kreuz in der Landstraße an; ein Monument im got Irischen Geschmacke, wovon man (zuverJ.ifsig ohne Grund) behauptet, dafs liier der Marktplatz des altern.Bonns gewesen sey; wovon.-aber eine andere eben fo wenig zuverlässige Legende sagt, dafs ein sicherer votv• Hochkihciie.\ auf dieser Stelle einen Ritter im Duell erstochen habe, und zur Strafe dies Monument habe errichten lassen müssen.— Es ist von Drachen)'eiser Steinen erbaut, ist viereckig" und hat drei Absätze mit einer Spitze , worauf ein Kreuz steht. Jeder Absatz hat vier Nischen. In jeder Nische stand ein Heiliger, der nun oder nicht mehr da oder doch verstümmelt ist.— Nach der Bauart zu schliefsen , hat dies Monument gewifs schon 400 bis 5oo Jahre gestanden. Von hier führt der Weg immer an der Seite eines mit schattigen Bäumen bepflanzten Baches bis zu dem — in so mancher Hinsicht, und selbst in Rücksicht seiner erlitteneu Unglücksfälle interessanten Bon».