MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Verlag und Schrittleltung Marburg a d Drau, Badgass« Nr. B. PararuU N» 25-87, 25-«8, 25-69. Ab 18 ühi (täglich außer Samstag) iit d e Schriftleitung nur au( Fernruf Nr 28-67 «nelchbar. Unverlangte Zuichrlften worden ?• Anfragen iii dai ROrkporto beizulegen. PoBtscheckkonto Wien Nr. 54.S08. GescbSftsstelleD Ir Cll 1 Marktplat» Nr 12. Fernruf Ni 7. und In Pettau Unqnrtorgaii« Nr 3, Pemnif Nr 89. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Morgenzeitung Bezug^pieli (Im voraui lahlbar) monaUich RM i.lO «mscnueßlich Li? Portieitungsgeböhr» bei Lieferung Im Streifband zuzüglich Portoi bei Abholen lo der Geschäftsstelle tnv D4 monatlich RM 2.10 (elnichl. 19,8 Rp. I-oetieitungsgebühr) und 36 Rpf Zustell- gebühr. ElDielnummem werden nur gegen Voreinsendung de* Blnielpie lei und der Portoauilagen lugesendet Nr, 167 — 84. Jahrgang Marbnrg-Dran, Donnerstag, 15. Juni 1944 Einzelpreis 10 Rp! Das los der ZwanUsrckmflcHcn Wie die landfremden Banditen mit ihren Opfern umgehen_Vorgeschmack bolschewistischer „Freiheit" — -------—— Jä . . Nur ein Sinnen und Trachten: die Flucht Von Ing. Siegfried Trcml Marburg, 14. Juni Die restlose Zerschlagung der 14. Ban-dendivlsion im Februar dieses Jahres, viel« schwere Schlag#, welche die Ban-dangruppen Titos in allen Beieichen Ihrer Tätigkeit erlitten sowie der Umstand, dafi sich kaum Jemand mehr freiwillig den als Bolschewisten erkannten Banditen anschloß, xwang den Gegner in neuen Methoden. Diese Methoden sind allerdings nur in der Untersteiermark neu. überall dort, wo der Bolschewismus sein Haupt erhob, hat er sie bisher Immer schon angewendet. Aus dem Osten liegen nach der Rücknahme unserer Front und der Besetzung dieser Gebiete durch die Bolschewisten wieder eine Unzahl Meldungen von Zwangsre-krutlerungen und Verschleppungen vor. Die .teuflische Brutalität der Bolschewisten geht mit erschütternder Offenheit aus einem Geheimbefehl Stalins an den Leiter der politischen Abteilung an der weißruthenischen Front Generalmajor Latschew hervor, der durch eine Indiskretion bekannt wurde. Darin heißt es: ,^Alle Personen, die sich seinerzeit der vor der deutschen Besetzung stattgefundenen sowjetischen Evakuierung entzogen hatten, sind sofort zu verhaften und von einem Feldgericht abzuurteilen. Die verbliebenen männlichen Personen im Alter von 15 bis 55 Jahren sind In die Armee einzuziehen und in Strafkompanien zusammenzufassen, wo sie der strengsten Aufsicht durch besondere Abteilungen des NKWD unterstellt wer- niemand der Aufforderung eines Banditenführers freiwillig mitzugehen Folge leistete. Im Laufe der Zeit war es diesen Strafgefangenen möglich, einzeln zu flüchten. Sie haben sich alle bei den Gerichtsbehörden wieder gestellt. Bezeichnend ist die' Stellungnahme, die diese Leute bekundeten. Sie erklärten, bei den Banditen sei es kein Leben,, keine Ruhe, kein Schlaf, nur immer gehetzt. Lieber fünf Jahre in Deutschland im Gefängnis sitzen als noch einen Tag länger bei den Banditen zu leben. Dieser Vorfall bestätigt wohl eindeutig, daß auf diese Art und Weise die Banditen keine „begeisterten Freiheitskämpfer" für sich gewinnen. Denn jeder, der mit ihnen in nähere Berührung kommt, erkennt die bolschewistische Fratze: Raub, Mord und Brandstiftung im Dienste Moskausl Es ist heute, da die Entscheidung dieses Krieges ihrem Höhepunkt zutreibt, nicht möglich, ein jedes Bauernhaus zu bewachen. Wer also 'das Unglück hat, von den Banditen zwangsrekrutiert zu werden, für den darf es nur ein Sinnen und Trachten geben, bei der erstbesten Gelegenheit zu flüchten. Daß die Möglichkeit hiezu gegeben ist, beweisen all die bereits Zurückgekehrten. Notwendig ist unbedingt, daß sich jeder zurückgekehrte Zwangsrekrutierte sofort bei einer Dienststelle des Steirischen Heimatbundes, des Bürgermeisteramtes, der Gendarmerie usw. meldet. Wer bei den Banditen — wenn auch ^ mn Gef.hr, d.» völkemng ist zur Zwangsarbelt zu mobilisieren und in das Don-Becken zur WiederhersteUung der Kohlengruben zr befördern. Kinder bis zu 14 Jahren sind zu sammeln und in Spezialh&usem des NKWD zwecks Erziehung unterzubringen." Die In diesem Befehl Stalins sich zeigende Denkungsart bildet nun auch die Grundlage für Zwangsrekrutierungen Titos. Da die untersteirlsche Bevölkerung sich in instinktiver gesunder Auffassung allen noch so gleißnerischen und getarnten Lockrufen einer sogenannten HBefrelungsfront" absolut ablehnend verhält, werden von den bolschewistischen Drahtziehern der OF auch in Gebieten der Untersteiermark Zwangsrekrutierungen vorgenommen. Männer im Alter von 17 bis 45 Jahren, wobei diese Altersgrenze weder nach unten noch nach oben besonders genau genommen wird, werden in stockdunkler Nacht gewaltsam mit vorgehaltenem Gewehr in einsamen Bauernhäusern aus den Betten geholt und trotz der weinenden Kinder und Frauen verschleppt Dieser Vorgang wird dann agitatorisch als begeistertes Zuströmen zu den ,,Partisanen-Abteilungen" dargestellt. Entsprechend einem seinerzeitigen Befehl Titos werden diese Zwangsrekrutierungen von Bandengruppen ausgeführt, die In überwiegender Mehrzahl aus landfremden Banditen bestehen und besonders für diesen Zweck in die Untersteiermark geschickt wurden. Es liegen heute bereits genügend Beweise dafür vor, was mit diesen Zwangs-rekrutierten geschieht. Aussagen wieder Zurückgekehrter, die trotz aller Drohungen von den Bandengruppen geflüchtet Bind, sowie Briefe von Zwangsrekrutierten, die in Bosnien zu deutschen Verbänden übergelaufen sind, bestätigen das, was wir seinerzeit schon festgestellt haben. Die Zwangsrekrutierten werden grundsätzlich verschleppt, und zwar entweder nach Krain, Bosnien oder Montenegro. Sie dienen dort im wesentlichen als Lastenträger für die bolschewistischen Banden und haben schwerstens unter dem ihnen entgegengebrachten Mißtrauen der Bolschewisten zu leiden, die sie als „blöde Schwaba" beschimpfen. Was sie schließlich und endlich erwartet, ist vollkommen klar. Nach einem scheußlichen Leben der ewigen Hetzjagd ohne Schlaf und regelmäßiges Essen, geplagt von Krankheit und Ungeziefer, ereilt sie schließlich dasselbe Schicksal wie die Banditen auch, der Tod oder die Gefangennahme. Diese Methode der Zwangsrekrutie-rung gibt nur einen leisen Vorgeschmack, wie der Bolschewismus seine immer wieder breit getretene Parole „Freiheit dem Volke" auffaßt Es karui sich jeder ausmalen, wie es erst wäre, wenn der Bolschewismus in unserem schönen Heimatland die Herrschaft besitzen würde. Es ist daher verständlich, wenn die Zwangsrekrutierten jede Gelegenheit benützen um zu flüchten und in ihre Heimat zurückzukehren. Ein besonders drastischer Fall ist folgender: Bei einem Überfall auf ein Dorf wurden u. a. auch einige Strafgefangene aus einer Strafanstalt zwangsrekrutiert, die dort im Arbeitseinsatz waren. Die Zwangsrekrutierung erfolgte, nachdem er bei einem Zusammenstoß oder der Aushebung der Banditen gleich diesen behandelt werden muß, denn dann kann ein Unterschied ja nicht mehr gemacht werden, es sei denn, daß er In diesem Moment zu unseren Kräften überläuft, ohne eine Waffe zu gebrauchen. Er läuft aber auch Gefahr, daß von ihm angenommen werden muß, er bleibe aus freiem Entschlüsse bei den Banditen. Alle sich daraus ergebenden Maßnahmen gegen seine nächsten Angehörigen, müßte er sich dann selbst zuschreibeii« Es kann und darf daher für niemanden, der in die Hände der Banditen gerät, ein Zweifel darüber bestehen, was er zu tun hat. Allen bolschewistischen Drohungen zum Trotz wird er die erstbeste Gelegenheit zur Rückkehr benützen und so sich selbst und seinen Angehörigen die Zukunft sichern. Denn darüber besteht gar kein Zweifel, auch diese bolschewistische Methode der Zwangsrekrutierungen kann daran nichts ändern, daß unsere herrlich schöne Untersteiermark deutsches Land ist und bleibt. Dieses gegen den Zugriff des Jüdischen Bolschewismus mit aller Mitteln zu verteidigen ist unsere vornehmste Aufgabe. Wenn zur Zelt unsere militärischen Kräfte überall dort bereitstehen, wo die Kriegsentscheidung herbeigeführt wird, dann ist dies eine vorübergehende Erscheinung. Im geeigneten Zeitpunkt wird unter hohen Verlusten für die Briten erkannte Bereitstellungen. Sie ging nach Erfüllung ihre« Auftrages wieder auf die Auegangsstellungen zurück. Unter S^r Wirkung diese« Vorstoßes imterblieben am Dienstag weiter« Angriffe der Briten in diesem Raum. Die Frist von Teheran Warum so späte Invasion? tc Liseabon, 14. Juni Die Anglo-Amerikaner hätten auf der Teheran-Konferenz versprochen, innerhalb einer gemeinsam mit den Sowjets festgelegten Periode Von 30 Tagen die Westemropainvasioin zu begirmen, enthüllt Ernst K. Lindley in der Zeitschrift »Nerw Week« vom 12. Juni. Dae von Eisenhower festgelegte Invasiorvsdatum lag am Ende der in Teheran vereinbarten 30-1 age-Friat. Außer der im letzten Augenblick aus Wettergründen vorgenommenen Verschiebung um 24 Stunden gab «s aber noch eine andere nicht näher umschriebene Verzögerung, die »eine gewisse Umstellung der Pläne« erforderlich machte, erklärt Lindley schließlich. Der 500. Eichenlaubträ^er dnb Führerhauptquartier, 14 Juni Der Führer hat dem Flottillenchef einer Schnellbootflottille Kapitänleulnant Freiherr Götz von Mirbach als 500. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisemen Kreuzes für die Vereenkunqserfolqe bei der Bekämpfung der Invasionsflotte verliehen. Kapitänleutnant von Mirbach, geboren im Jahre 1915 in Berlin Charlottenburg, stand an der Spitze seiner Flottille seit Invasionsbeginn Nacht für Nacht im Einsatz qeqen einen zahlen- und kräftemä-Biq weit überlegenen Feind und konnte unter schwersten Anqriffsbedinqunqen in fünf hintereinander folgenden Nächten acht Landunqsschiffe mit zusammen 16 750 brt versenken. Der Führer verlieh ferner das Elchenlaub an Generalmajor Gottfried Weher, Kommandeur einer Luftwoffenfelddivi-sion, der sich besonders bei den schweren Kämpfen am Wolchow und bei Ple-skau im (Vergangenen Frühjahr ausgezeichnet hat, und an Major Karl Henze, Gruppenkommandeur in einem Schlachtgeschwader, Major Henze hat sich in über 1000 Feindflügen immer aufs neue Busgteizeichnet. ungen ? Was man drüben und hüben vorher erwartete P.D. Marburg, 14. Juni Dieser Krieg, je mehr er sich seiner Entscheidung nähert, kennt keine Unbe-auch in der Untersteiermark der letzte ' teiligten. Die Ruhe an einzelnen Pron-Bandit vernichtet werden. I ten war stets nur vorübergehend. Als bei Die gesicherte Zukunft der Untersteier- ! Ausbruch die deutschen Trup- mark und ihrer Bevölkerung liegt einzig P®" ihren Siegesmarsch durch ganz Polen und allein begründet in einem siegrei- Blitztempo vollendet hatten, glaubte chen Großdeutschen Reich, Dafür alle Kräfte einzusetzen ist unsere heilige Verpflichtung. .Auf Handgranaten weite Blutige Ernte unserer gut getarnten Maschinengewehre dnb Berlin, 14. Juni In den frühen Morgenstunden des Montag griffen Briten und Kanadier am östlichen Ome-Ufer den Nordrand von Brevllle an. Geschützt durch das wellig«, stark bewachsene und daher schwer ein-zusahende Gelände, gelang «i ihnen, sich dicht an unsere Stellungen heranzuschieben. Unsere Grenadiere, die den Angriff erwartet hatten, ließen den Feind auf Handgranatenwurfweite herankommen. Dann eröffneten sie auf kürzeste Entfernung ein mörderisches Feuer. Die aus allen Hecken, Büschen, Bäumen und Sträuchern schießenden Maschinengewehre hielten furchtbare Ernte. Das ganze Vorfeld am Nordrand der Ortschaft war übersät mit gefallenen Briten und Kanadiern, die sämtlich aus der Luft gelandeten Verbänden angehörten. Schwere Kämpfe qeqen nordamerika-nischö iVupipen entwickelten «iah am Ello-Abachnitt «owie westlich und nordwestlich Carentan. Die nördlich der Straße Bayeux—St. Lo Im Schutz de« großen Waldqebletes des Poret-de«-Biards vordrinqenden Nordamerikaner erkämpften den Übergang über den Elle-Bach, wurden jedoch an dei Höhenschwelle bei Couvaine abgefangen. Auch hier und an den Höhen westlich Carentan hatte der Feind wieder sehr schwere Verluste. In dem Überschwemmungsgebiet nord- westlich Carnntan sickerten nordameri-kanieche Einheiten über schmalen Land-«treifen nach Westen in usfiere Linien ein und konnten einige Dörfer besetzen. An diesem Punkt und beu Montebourg «ind eigen» Gegenelößa im Gange. Im großen gesehen hat «idi die Lag^ «uoh am achten Inva«ion«taq nicht wesentlich geändert. Vcvrgeprellte feindliche Teilkräfte wurden vernichtet od^r nach örtlichem Geländegewinn durch Gegenstöße abgefangen. Die Kämpfe waren wieder dur^ erhebliche Verluste des Gegners gekennzeichnet, der oft von unseren bis zur Unkenntlichkeit getarnten Grenadieren auf kürzeste Entfernung zu-aammenqeschoseen wurde. Auch der erste Tag der zweiten Invasionswoche brachte dem Feind wieder hohß Verluste an Panzern, Kriegsgerät und Menschen. Südlich Tilly Sur Seulles war eiine stärkere feindliche Aufklärungsgruppe nach Süden vorgestoßen. Herangeführte Eingreifverbände stellten «'ie zum Kampf und rieben «1« auf. Erfolgreich waren auch unsere Gegenstöße gegen den sackartigen Frontvor-sprung östlich der Ome. Von Norden her angreifende Infanterie wurde von Pan-zerjägem unterstützt, die 16 schwere und überschwere Kampfwagen vernichteten. Gleichzeitig brach edne gepanzerte Kampfgruppe von Süden her in die feindlichen Linien ein und zersprengte Frankreich sich sicher hinter seiner Ma-ginotlinie. Lange Monate hindurch blieb es auch ruhig dort, bis dann der Befehl zum Stvirm kam. So wechselten die Schauplätze der großen Schlachten und itnuner wieder erwfe« «ich, daß es nur scheinbar ruhige Fronten gab. War von der «inen oder andern Front aber auch zeitweise nur wenig oder auch garnichts in den Wehrmachtsberichten gesagt, so hat doch die militärische Führung keine von ihnen auch nur einen Augenblick vernachlässigt. Freund und Feind richteten sich auf alle Möglichkeiten ein. So konnte es wohl Monate hindurch ein geepanntes Abwarten geben, doch kaum noch Überraschungen. Selbst die Invasion, obwohl viel vom Gegner getan wurde, um ihren Beginn und Ansatzpunkt zu verschleiern, hat ihren ersten Hauptstoß dorthin gerichtet, wo sie von der deutschen Führung erwartet wurde. Wie lange? Wer sich auf Überraschungen eingestellt hatte, wird nur durch eines überrascht worden sein: durch die allem Anschein nach beherrschende Gedankenarmut der strategischen Führung des Feindes. Das soll un« aber nicht verführen anzunehmen, daß sie am Ende ihres Feldherrnlateins sei. Der Feind hat gewiß alle Möglichkeiten durchdacht) er j hat Zeit genug gehabt, seine Arsenal aufzufüllen und kann seine volle Kriegsmacht hier einsetzen und es bleibt ihm auch sonst noch manche, von uns allerdings auch in Betracht gezogene Möglichkeit. Schlachten, wie sie gegenwärtig sich entwickeln, werden nicht im Blitztempo entschieden. Mag auch die feindliche Agitation nach außen hin und zur Stärkung der Kampfmoral ihrer Der deutsche Wehrmachibericht Harte Seegefechte vor der Invasionsfront Feindliche Transporter und Zerstörer von der Luftwaffe versenkt dnb Führerhauiptguartier, 14. Juni Das Oberkonmiando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Normandie stieß eine gepanzerte Kampfqruppe in den feindlichen Brük-kenkopf östlich der Orne vor und brachte dem Geqner hohe Verluste an Menschen und Material bei. An der übrigen Front des Landekopfes führte der Feind mehrere durch Panzer, schwere Schiffsartillerie und starke Flie-qerverbände unterstützte Angriffe, die abgewiesen wurden. Im Gegenangriff gewannen unsere Truppen einiqe vor-überqehend verloren qeqanqene Ortschaften zurück. Eine bis in den Raum südlich Caumont vorqestoßene feindliche Panzeraufklärunqsqruppe wurde restlos vernichtet. Bei den Kämpfen auf der Halbinsel Cherbourq hat sich ein Sturmbataillon unter Major Messerschmidt besonders hervorgetan. Oberleutnant Ludwig, Führer einer Sturmgeschützbriqade schoß am 12. Juni 16 feindliche Panzer ab. In der Nacht zum 13, Juni kam es vor der Invasionsfront wieder zu harten Seegefechten. Torpedo- un.i Schnellboote erzielten neben Artillerietrelfem zwei Torpedotreffer auf Zerstörern. Auf dem Rückmarsch gingen drei eigene Schnellboote durch massierten Angriff feindlicher Jagdbomber verloren. Die Luftwaffe versenkte zwei Transportschiffe mit 8000 brt, sowie zwei Zerstörer imd beschädigte drei weitere Frachtei mit 25 000 brt. In Italien setzte der Feind auch qe-stern mit zusammenqefaßien Kräften seine Anqriffe beiderseits des Bolsenn-Sees fort. Nach schweren Kämpfen in dem zerklüfteten Gebirgsqelände wurde der Geqner we ,,Die Folgen des Angriff^ berühren y.uiiächst uns Karelier am schwersten. Das Leben liat kaum angefurigen, in un- zu dem wir gezwungen wurden, in die-serer zcislurtun Hejniat zu pulsieren, sein Zeichen tühren." als die Einwohner wieder gezwungen werden, von ihrem Stück Land wegzuziehen. Das Bewußtsein dessen und die Tatsache, daß wir vor allem für unser eigenes Vaterland und sein Wohl leiden, soll uns Kraft geben, alles auszuhalten, was uns das Schicksal bringt. Der stolze Geist, wohl bekannt aus der Zeit des Winterkrieges, möge unseren Sinn wie den des ganzen finnischen Volkes be- •chleunlgung aller Bewegungen bis zum Druckpunktnehmen einschließlich erfolgen darf, während da« Durchkrümmen und Zielen zwar unverzüglich, aber ruhig zu erfolgen hat. Di« Pistole (der Revolver i«t «u« der Ausrüstung aller Wehrstaaten «o gut wie verschwunden) und die Maschinenpistole sind von vornherein für den Nahkarapf geschaffen. Sie wetteifern mit dem Gewehr an Durchschlagskraft, sind ihm an Handlichkeit überlegen, erfordern aber bei ihrem feindurchdachten Mechanismus größeres technisches Geschick und sorgfältigere Pfleae als das robustere Gewehr, Sie «Ind meist in den Händen älterer erfahrener Schützen (Führer und Unterführer) sowie als Faustwaffen im jenen der Bedienungsmannschaften der Maschinenwaffen. Von den Sprengstoifträgern sieht die Handgranate auf die älteste Geschichte zurück. Sie ist, nachdem sie eine Zeitlang in Vergessenheit geraten war, als Stiel- und Eierhandgranate im Weltkrieg wieder zu Ehren gekommen. Die Jugend von heute hat es In ihrem Weit-und Zielwurf zur Meisterschaft gebracht. Auch stehen ihr allerhand Geräte (Granatbecher) zu ihrem treffsicheren Verfeuern über weitere Entfernungen zur Veriügung. Desgleichen kann man sie mit Vorteil gebündelt zum Knacken von Bunkern und Kampfwagen, zum Freimachen von Gassen in Drahtverhauen, verwenden. Ähnliche Dienste leisten einfache Sprengkörper in der Form von geballten und gestreckten Ladungen. Für die Nahbekämpfung feindlicher Kampfwagen hat sich der Sprengstoff darüber hinaus eine ganze Reihe von Waffen geschaffen. In erster Linie muß die Tankraine genannt werden, ein Me-tallkörper mit Kontaktzünder, der entweder im Gelände einzeln oder in größeren Mengen (Minenfelder) verlegt oder von beherzten Nahkämpfern vor die Raupenbänder der anrollenden stählernen Echsen geworfen wird. Viel Aufsehen hat in jüngster Zeit der »Goliath« erregt, ein kleiner, ferngesteuerter Kampfwagen, der eine beträchtliche Menge von Sprengstoff an den größeren Bruder heranträgt und sie selbsttätig zu vernichtender Explosion bringt. Eine Sonderstellung nehmen die Hohl- handlg an geeigneten Stellen des feindlichen Kampfwagens befestigt oder gegen ihn mit besonderen, von einem Schützen zu tragenden und zu bedienenden Waffen (»Panzerschreck«, das »Ofenrohr*, »Panzerfaust«) geschleudert werden. I>er Flammenwerfer endlich ist bereits ein Kind des Weltkrieges, tut aber auch im gegenwärtigen Kriege sowohl bei dei Nahbekämpfung von Bunkern wie von Kampfwagen seine Pflicht, Brandwirkung wird auch durch das Werfen von Brandflaschen erreicht (»Molotow-Coc-tails« der Sowjets), Do? gegenwärtige Krieg hat wie der Weltkrieg erwiesen, daß es eine Irrlehre ist, zu glauben, die Feuerwirkung der Maschinenwaffen sei so groß, daß sie jede Widerstandskraft im Herzen des Gegners töte, daß der Mensch nur marschieren brauche, um das, was die Maschinenwaffe bereits moralisch erobert habe, zu besetzen. Die Wirklichkeit hat gelehrt; »Die Maschinenwaffen vermögen den Gegner boRlcnfall« weidwund zu schießen, belassen ihm aber noch so viel Kraft, daß er im Wundbett wacker Zähne und Hauer gebrauchen kann.« Die Entscheidung auf dem Schlachtfeld — die Amerikaner, Briten und Hilfsvölker haben es bei den nach schier über-wältigendoin Trommelfeuer von der Erde und aus der Luft vorgetragenen Stürmen auf Cassino blutig erfahren — kann immer nur Im Kampfe von Mann zu Mann, in der Sekunde fallen, da die Gegner sich Aug in Auge gegenüberstehen. Wenn die Technik auch dann noch den Nahkämpfern wirksame Hilfe leisten soll, so tut sie es nur, wenn sie sich Männern zu eigen gehen kann, die mit tapferen Herzen sie kunstgerecht zu meistern gclornt haben. In den deutschen Grenadieren, Füsilieren, Jägern und Schützen, Panzergrenadieren und Panzerschützen, Pionieren, ja bei den Angehörigen aller anderen Waffengattungen, ^die im Wirbel des totalen Krieges jeden Augenblick gewärtig sein müssen, in einen Nahkampf verwickelt zu werden, findet sie Männer, die es gleich ihren Vätern verstehen, auch dem technischen Nahkampf eine Wucht zu verleihen, daß den Widersachern die srhiniiernde Ang^^t in die Kniekehlen fährl, jene wie vor Tausenden von ladungen ein, die entweder als Haft- | Jahren lüp Römer achtungsvoll zitternd ladungen von den Nahkämpfern eigen- 1 vom »furor tculonicus« sprechen. Ein Kind in Banditenhand Ermordet, weil es seinen Vater nicht verraten wollte JasBy, 14. Juni sen mehrmals absichtlich nahe an «ei- Der ISjShrlge Marius Ilenescu atis nem Kopf vorbei, iiis eine Kugel Ihn Mihaileni (Nordbukowina) berichtete vor ödlich traf Als cLe Bolschewisten bald herrschen."Wir müssen uns jetzt nur auf rumänischen Kriegskorrespondenten über darauf dcis II'>us verließen, begrub ich uns selbst verlassen ujid den Kampf, Ermordung seines 12jährigen Bruders neinen Bruder- und hielt mich bis in die den wir nicht gesucht haben, sondern i Vinca durch bolschewistische Banditen, TJacht ve steckt, um dann in den Wald folgendes: 7ii flüchten, Von hier aus schlug ich »Als ich eines Abends vom Acker nirli durch, bis Ich von rumänischen nach HauSg kam, höite ich schon von Soldaten autgofunden wurde Wer ist „befreit"? „Die Französinnen i/n normanniachen Brückenkopf zeigen sich ihren verme/nl-Uchen Belreiern gegenüber mehr als reserviert. Sie achneiden sie In den verschiedensten Sektoren, und Eiaenhowera Soldaten sind darüber sehr enttäuscht. Sie mögen etwas anderes erwartet haben, aber die Zeiten ändern sich, und Bomben sind schlechte Liebesgaben." Der Engländer Jean Wilhelm „Die Invasion ist ,eigentümlich' aulgenommen worden. Nirgends habe ich irgendwelche Freudenausbrüche der Franzosen wahrgenommen. Schmutzige, schwitzende britische Soldaten marschierten durch die Ortschalten, aber keine Blumen sind Ihnen zugeworlen worden. Die Franzosen haben nur stumm und gleichgültig zugesehen." Der Amerikaner Roger Green» Die schwedischen Zeltungen „Alton-bladet" und „Goeteborgs Posten" bringen Schilderungen über das Leben In London nach dem Abzug der amerikanischen Truppen an die Invasionslront. Es wird von einem „befreiten London" gesprochen. Die militärische Besetzung Londons sei so gut wie beendet. Mehrere Londoner Morgenblätter verheimlichen nicht Ihre Freude über den Abzug der amerikanischen Soldaten an die Invasionslront. Jetzt könne man wieder Ina Restaurant gehen, braucht nicht nach einem Platz Schlange stehen. Auch Taxis, Kinokarten, Theaterkarten, Getränke und alle Dinge, die bisher stets von den Amerikanern In Anspruch genommen worden seien, könne man jetzt wieder erhalten. Danach scheinen sich die Briten als einzige Beireite zu /tift/en, doch dürlte Ihre Freude nur von kurzer Dauer sein. Sage mir, mit wem du umgehst».. Randolph Churchill als Lobredner Titos Die englische Wochenzeitschrift »Ta- dnb Genf. 14, Juni Mrijor Randolph Churthiil, der Sproß de«-: cinilischen Preniierministers der hieb, ülfenbiir im Sonderauftrag, im kür/.li'.h zerschlagenen Haupiquarlier di'S iJdnil -nhäuplluKfs Tito aulhiell, be-miihle Hih vor Press€!vertrc'lern, d.is B.'ndiMiunwesen und das Tito-Regime ühHihiupl als eine Musterorganis^tion hiiv'u-.tellen. Der junge (.hurchill verfilme! «ith daijüi zu der Erklärung, mn jenem Kampftage, an dem es ihn wieder einmal erwischt hatte. Nein, ein Stubemhocker war er ivirkllch nicht, während seine« schlichten Tli^zöblena stieg die Achtung vor Ihm bei den Jungen. Sia wunderten sich auch gar nicht, als beim gemeiinsamen Helm-v/«gG ihnen neben anderen Auszeichnungen auch die Nahkampfspango vom Uniformrock entgegen leuchtete, Otto Koschltz LehrcrarbeHs^emcinschaft Schiilrat Schneller sprach zu Erziehern Am 8. Juni versammelten sich die Erzieher und Erzieherinnen der Schulen Gonobitz, Hagau und Umgebung im Beisein des Schulrates Schneller zu einer Arbeitsgemeinschaft, Den Mittelpunkt der Beratunqen und Besprechungen bil-(leto der Geschichtsunterricht in den \'olks- und Haup'schulen. Zwei Stunden-hildcr zeigten die praktische Arbeit in don Klassen, während zwei Vorträge dio Hn^leheT mit der Stoffvertelbmq und den Zwrk und Sinn de« Geschichtsunter-r/cAte« nnch denncuan Forderungen vertraut machten. Rege Auasprache über die einzelnen Th?men und methodische Winke durch Schulrat Schneller gaben noch ers'-hiedene Anregungen für diesen Un-^orrichtfizweig. Am .Nachmittag besuch-'on die Teilnehmer einen Gnnobitzer Betrieb. Betrieiisleiter Pg Hötzl führte die Frzieher durch alle Räume des Betriebes i'nd gab ihnen Einblick in den Ferti-gungsqanq. Anschli^^ßend vereinte dis Erzielisr und Hrzieherinren ein kameradschaftliche« Beisammensein, Schwerkr5ep;sverschrte zu Gast Schwerkriegsbesch'idigte eine« Lehrganges der lleorestachschule in Inns-liriick, die dort für den Eintritt in den höheren Stciatsdienst geschult werden, waren von den Frauen des Kreises OeutGchlandsberg zu einem dreitägigen Besuch in die Weststeiermark eingeladen worden. Der erste Tag \vdr dem Besuche des Ortes Schambcrg gewidmet. Orts-gruppenleiter Kotzmann begrüßte dio ( ■äste und sprach im Namen aller dio iTßuiie über den Besuch der Verwun-tleten in Schimberg aus. Trotz der we-ninpn Stunden hatte man rasch und in f iiter Herzlichkeit zueinander gefunden, s) daß das Abschiednehmen nicht leicht f al. „Almauffrieb" ist auf den Bergen I Von der Arbeit der »Brendlerin« — »Almbuttcr« wandert vom Gebirge Auf Steilhängen zieht der Bauer mühsam die Ackerfurche und vor dem Berggrat pfeift ein scharfer Wmd, Schneefelder leuchten noch aus dem Grün der Tannen und Fichten, die hundert Meter höher schon zu Ende gehen und niederem Zirbelholz Platz machen. Auf den kurzgrasigen Matten blüht noch der Himmelschlüssel. die? Anemone und das Veilchen — erste Frühlingsboten erst im Juni, während im Tal schon die Kirschen reifen. Wir sind bei den Bergbauem in den niederen Tauern. Nun ist bei ihnen eine hohe Zeit gekommen. Der Almauftrieb! Die Kühe, das Herd© aber «chreltet dl® »Brendlerlnc, die »Schwoaqerin«, wie «ie in manchen Alpenqegenden auch geheißen wird — die Sennerin. Viele Haueleute qeben ihr das Geleite, der kleine Joqqel« aber geht ganz mit hinauf, er bleibt bei dar »Brendlerin«. In Hintereck, einem Gebirqstal unweit der romantischen Stadt Oberwälz waren wir beim Erbhofbauer Wiesner und in der schönen, großen Stube mit dem riesigen Ofen im Eck, um den sich eine Bank für die kalte Winterszeit zieht, warteten wir, bis uns die »Brendlerin«! holt, mit der wir mit hinaufziehen, auf P Aufnahmeni Steffen-Lichtbild, Graz Ein Almidyll mit der alten RauchkUche Jungvieh, dio »Goaßen« und die vielen hundert Schafe werden von den Gehöften auf die »Alm« getrieben, auf jene Matten in der Bergeinsamkeit, die sich zwischen der Baumgrenze dehnen. Von Ende Mai bis Mitte Juni geht dieser Almauftrieb vor sich, Da sieht man in den obersteirischen Borgen jeden Tag unter lustigen Glockengebimmel da« Vieh von den Gehöften ziehen, die Kühe trotten gemächlich eine hinter der anderen die steilen, engen Gebirqspfade hinan, manchmal bleiben sie stehen, heben den Kopf und brummen ein tiefes zufriedenes »Muuuh , .,« Sie wissen, daß es Die »Brendlerin« mit ihrer Lleblinqskuh nun aus der Enqe des Stalles in die Freiheit geht dorthin, wo alle die guten Alpengräser- und Kräutlean wachsen, die ihnen so munden und die unsere herrliche fette Alpenmilch ergeben. Hinter den Kühen aber schieben sich mit lautem »Bääh« die Schafe und die mcqkern-don »Goiißen«, Rücken an Rücken, sie geben sich manchen Puff, sie drängen sich, so daß man nur einen wogenden Wollhaufen sieht. Gegen-über den »philoeo-phischen Kühen, können sie es schon nicht mehr erwarten, zu ihren Lieblinge-wiesenplätzchen zu gelangen. Hinter der die »Halt«, wo sie nun bis zum Spätherbst verbleibt. Unsere Sennerin ist ein blitzsauberes Dirndl, eine der Töchter des Erbhofbauem, Auf eine ganze Schar von Kindern kann er mit Stolz blicken — ja, unter i-zehnen« tut e« keiner dort oben bei unseren Bergbauem! Da muß schon tüchtig mitqeschleppt werden auf die »Halt«, was man da eben so alles braucht zur Verpflegung und Kleidung. Es muß schon eine Weile reichen, denn nur einmal in der Woche oder im Lauf von vierzehn Tagen kommt ein Nachschub. Der Weg ist hart und beschwerlich. Endlich sind wir oben, Den Schnee haben wir direkt »vor der Nase« und auf den Hängen beginnt da und dort schon die Alpenrose zu erglühen. Zuerst »verschnaufen« wir ein wenig In der niederen Stube der Hütte und der Trunk »kuhwarmer Goaßmllch«, den wir mit dem duftigen, kräftigen Bauernbrot bekommen, ist herrlich. Die »Brendlerin« macht es sich einstweilen wohnlich und wir gehen wieder .hinaus. Mit vollen Mäulern qrosen die Kühe und vor der Hütte liegt in der Sonne behaglich edne Gruppe Geißen, die wahrhaftig an die (»sieben Geißlein« des Märchens erinnern. Kein Pfiff einer Eisenbahn, kein Geräusch Irgendeines Tagewerkes dringt hieher. Nur der Wind, der in den Bäumen rauscht, gibt seine Melodie, der Schrei eines Vogels oder die Schelle einer Kuh. Wir lassen uns von der »Brendlerin« von ihrer Arbeit erzählen. Man darf ja nicht qlauben, daß die Alm eine Art Sommerfrische für unsere Rduern-töchter ist! Mutig sind sie, die Dirndln, dio hier oben miitterseeiendHein hausen, auf keine Rutweile mit einem Maus verbunden und arg stürmen knnns hier ob"n, daß der wilde Wind, d.!ierigen Wohnort eine etwa gleichwoi tige Wohnung freimachen. Für ien \V<)huungstaui.i;c'h ist e-in »Wohnungs-auschpaßs eingeführt v/orden, den der Oberf:nan7.pra?.'dent nuFS^ellt. Man hofft, duich dieses Tauschverfahren eine Reihe bisher getrennt lebender Familien wieder zusammenf'lhren und Wohnraum, hauptsächlich Hotelzimmer und inft-blierte Zemmer, freimachen zu können. niehi-srhes Brüderkleeblatt. Der Gendarmerie von Rottenmann und Liezen ist es gelungen, bei drei Brüdern in der Klamm bei Rottenmann umfangreiche Diebs^.ihle aulzudecken. Außer einem 2'; PS I^'ektiodynamo wurden nei Hausdurchsuchungen reichhaltiges Elektro-materiell, Autolichtmaschinen, Bandelsen, Drähte und Weik/:eur| aller Art sowie L.ebpnsmittil, die zum Teil schon verdorben w.iien, vorgefunden. Hin vereperrfer Ki)fter enthielt viele gebündelte Banknoten /u 1 unn 2 Reichsmark deren Herkunft noch nicht neklärt ist. Die Diebe v/urden ihun Amtsgericht Liezen eingeliefert tmd d'e gestohlene Habe sichergestellt. Aus ^t(i(lt uu(l L(ni(i AVindiscligrar. Am Sonntagvormitlng wurde in einer Jugendfilmstunde der Film ''Friedrich Schiller:, gezeigt. I eJhnit/. '-iir den im Sondereinsatz stehenden Pn. .Mfred Olisieger wurde dor Pg. S'efan Grabner, bisheriqer Bür-germeihtprsteüvertioter der Stadtge-mojide Leibnifz, mit der Wahrnehmung der Gesrhäfle eines Bürgermeisters belrdiit. Wilden. Bei den am 27. und 2H. Mai in loMui'l/ st.itlc]e!undi'ncn Veranstal-tuni(.:n im Raluncn des kulturellen Wett-bewrrbes oib.ieltcn li'e Jungma:Stör ich«— großer Bruder?« Statt zu antworten, zoq Rudolf Erlacher seine Schwester an sich. »Bist du verrückt!* Sie wehrte sich lachend. »Ich kann dein Lippenrot nicht auf meiner Naso brauchen! — Darf ich meinen Manlel hier lassen?« half ihr aus dem leichten Umhang, Loni Erlacher strich, vor dem Spiegel stehend, mit raschen Fingern über ihr helles Haar, Rudolf trat hinter sie und betrachtete schweigend ihre frische, junge Gestalt In dem lichtblauen Kleid. »frh werde dich in der Pause lieber nicht besuchen — nicht wahr?.,. Du hast den Umzug und willst sicher deine Ruhe haben vor der großen Arle, nicht wahr?« »C5ut, Lonikind!« erwiderte er lächelnd. »Ich bin eben durchs Publikum gegongen!« sagte sie vergnügt. »Die erwartungsvollen Gesichter —I... So eine kleine Stadt ist doch bezaubernd, — Hills- imd Reinbruchlw Sie packte seine Schulter, blies in seinen Hals und war draußen. Rudolf lachte hinter ihr her. Sie war ein Kind In seinen Augen, zwölf Jahre jünger als er. Er hing sehr an ihr. Froqgy nahm das Lächeinseines Herrn auf. Es sah drollig aus auf «einem breiten, naiven und melancholischen Geeicht, Erlanger nahm ihm den Ring ab und schob ihn sich langsam auf den Mittelfinger der linken Hand. »Hat sie einen guten Platz?« fragte er, »Sit7t sie in der Intondantenloge?« »No. Sir — erste Reihe!« sagte Froggy, der sich um alles kümmerte. Es klopfte. Blitzschnell war der Schwarze an der Tür. Er öffnete sie einen Finger breit. Draußen wurden Stimmen laut. Wer? Die Zofe —?« fragte der Sänger halblaut. »No. Sir!« Der Neger «chüllelte bedauernd den Kopf. Erlacher «etzte sich ungeduldig vor seinen Schminktisch, Es wurde immer lauter vor der Tür, Froggy ging hinaus. »Ich bedauere —«, sagte er höflich. »Herr Kammersänger sein nicht zu sprechen vor der Vorstellung!« »Für mich schon!« sagte ein fremder Mann. Er hatte kleine, gutmütige, flinke Augen — aber sein Anzug war zu neu, seine Gamaschen waren zu hell, die Brillantnadel in seiner Krawatte zu strahlend und seine runden Hände steckten in weißen Lederhandschuhen mit schwarzen Raupen, Er war sehr breit gebaut und sein Gesicht war sehr rot. »Für mich schon, mein Sohn! Sagen Sie Herrn Erlacher: Herr Lorenz sei da — von der Agentur Lor'^nzl« Der Neger hatte die Tür hinter sich geschlossen und dcckte sie ruhig mit seinen mächtigen Schultern, die Hand unbeweglich auf der Klinke. »Unmöglich!« sagte er mit sanfter Bestimmtheit, Seine schwermütigen Augen glitten blitzschnell über den Fremden. »Nicht zu sprecheni« In den Lauten, die er gequetscht über seine dicke Zunge brachte, lag entichie-denste Abwehr. »Wa.g heißt das?« Das Gesicht des Mannes wurde noch röter vor Wut. »Was fällt Ihnen denn ein? Sie holjon mich zu meldenl — Ich bin nicht in die- ses Nest gekommen, damit mir irgend | so ein Nigger die Tür versperrt!« In l-roggys Augen blitzte es. Er stand unbeweglich. »Los — mein Sohn. Melden Sie mlchl — Lorenz ist mein Name!« Der Friseurlehrling wollte sich ins Mittel logen. Er war rothaarig und hatte eine Stupsnase. »Hören Sie...« sagte Cr in dem singenden Tonfall der Gegend, »vielleicht könnten Sie mal in der großen Pause —« Du bist nicht gefragtl« schrie der Fremde. In seiner Stimme war ein quietschender Ton. Er sah Froggy drohend an und griff nach der Klinke. »Nich anfassen« sogte Froggy leise und bestimmt. Der Fremde zögerte einen Augenblick — dann lag seine Hand auf der des Negers und versuchte sie mit der Klinke niederzudrücken. »Nicht anfassen!« sagte Froggy noch oinmal ziemlich ernst. »Fassen Sie ihn nicht an!« schrie der Friseurlehrlng nufgeregt. Die 1"^ Gang Stehenden kamen neugierig nüher. Der Fremde stieß nach Froggys Hand, um die Klinke zu fassen. Aber ehe er noch wußte, wie ihm geschah, fühlte er sich herumgewirbelt, an Arm und Rockkragen in eile Höhe gehoben — in einer Sekunde sah er die Ma^er des Gangp« an sich vorbeifliegen, in der nächsten Sekunde knallte eine Tür hinter ihm zu, ei taumelte über eine Stufe, die Abend-«onne sciiien friedlich auf ihn nieder und ein Schwärm von Bühnenarbeitern, der auf der Gasse vor der Tür gestanden hatte, platzte überrascht auseinander. Der Mann, der sich Lorenz genannt hatte, faßte nach seinem steifen Mut, der ihm übors Ohr gerutscht war. Sein wutfunkelnder Blick traf das Fonstor d'ir Portierloge, au^ dem ein langer dünner Hals unter einem bemützten Kopf erschrocken hervorschoß. »Bitte?« fragte der verdutzte Portier. »Wie?.,. Guten Abend!« sagte Lorenz steif. Er zog sich den Rock zurecht und ging mit raschen Schritten um die näch ste Ecke. Die Arbeiter sahen ihm sprachlos nach und dor Hals de*; Portiers zerrta sich zu unnatürlicher Länge. Froggy ging ruhig durch den Gang zur Garderobe zurück. »Dünnerlittchen!« brüllte der Friseurlehrling hingerissen. »Froggy!« rief es von drinnen, und Froggy, der seinen Ärmel zurerhtzufle wollte hineingehen. Aber da kam schon winder jemand den Gang entlang. Erl« eher, dor vor dem Schminktisch saß, hörta durch dio geöffnete Tür Gewisper »Nicht zu sprechen!« sagte Froggy. »Aber verstehen Sie doch —« flüsterte eine erregte Stimme. »Der Herr Duger-meisler selbst —« Laß dio Herren rein!« rief Erltichers metallischo Stimme. Er sah mit leisem Lächeln nach der Tür. Froggy war sofort zurückgotreton. Zwei Herren In Cutaways betraten die Garderobe. »Verzeihen Sie die Störung, Herr Kam mnrsänger!« sagte Kimke, der Abendregisseur, ein altes, verschlissenes Männchen mit einem schlefaitzendon Klemmer auf der Nase, »... Der Herr Rügermei-ster selbst möchte Sie begrüßen, Herr Kaminersüngerlt MARBURGER ZEITUNG 8TADTTHEATES MAKBURG/Dran Sonntag, den 18. Juni 1944 • 20 Uhr HEIM ATBUNDS AAL: Bunter Abend mit neuem Programml Kartenvorverkaui tScjUch von 9—13 Uhr an der Theaterkaefia. 2792 UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBURO-DRAU | BURG-LICHTSPIELE Hfiit« H 17 W, 19 45 Uhr Fernruf aJI'J Drei tolle Mädels Carola HOha, Lucia Engllich und Elia vod Mflllea-dorll sind das luttlga Mädel-Trlo, das Im Vtreln mit Johanne« Riemann, Gratlis Weliei und einer langen Reihe bester Lustipiel-Darsteller zwei Stunden aus* gelassener Helterlcelt varschafit , FQr Jugandllcha untai U Jataran nicht sugalassanl Sa IS, 17.30, 19 45 Uhi Wo 1Ä. (7 SO. 1H 4.1 Uhi ESPLANADE Donnarslag, tS. Juni Soldaten Kameraden 61n Sadnst-Fllm mit Rslih Arthur Roberts, HertI Kirchner, Hans Richter, Vera Harlegg, Guill Stark-Gilettenhauer. — Für Jimendllcha sugalassen 1 Lichtspiele Bninndorl Die Vorstellungen beqtnneni Montag bis Freitag 19,IS Uhr. Samstag 17. 19.15 Uhr, Sonntag M.SO, 17, 13 4^ Uhr Donnerstag, Ii. Jnnt Menschen vom Variete vor Jugendlirha nicht sngalassanl Donnarslag, IS. Juni — um 17 Uhr Till Eultnspieile! Ein Film für jung und alt. FOr Jugendliche sngalasseB, Borfi-Llchtopiele CUli rt"'»'"'"""' Spielzeiteni Wochentags um 18 und 20.30 Uhr, Sonn-und Pelpitaqs um IS 30, IB »nd 20 15 Uhr Bis Montag, 19. Juni Die unheimliche Wandlung des Alex Roscher mit Annelles Keintaold, iudolt Prack. Vlkloila von lallasko und Oskar SIma. FQr Jugendliche nicht sugelassenl MetroDol-Lichtspiele Cilli Splelielti W 17.30 o. 20 Uhri 3 10, 18.30 u. 20.43 Uhr Bis Donnerstag, 22. Juni Gefährlicher Frühlinf{ Ein Ufa-Fllfn der Produktion 1943/44 mit Olga Tschechows. Winnie Markus, Siegfried Breuer, Paul Dahlka und Frlls Wagner. — Spielleitung! Hans Deppe. POr Jngendl'cba unlar 14 Jahren nicht sugelassenl Lconh'ärä i, d, Büheln Donnerstag, II. Juni — um 20 Uhr Ich bin Sebastian Ott Wii Film vaU Spannunq und Dramatik mit Willy Forsi, Truda Mailan und Faul Httrblger. FQr Jugendliebe nicht sugelassenl Tonlichtspiele Deutsches Haus __P e 11 a u_ Prellag, IS. um 19.45 Uhr, Samstag, 17. um 17.30, 19.45 Uhr, Sonntag, II. Juni um 15, 17.30, 19.45 Uhr Am seidenen Faden mit Willy Frltsch, Kliha v. Nagv. Carl Kuhlmann FQr Jugendliche nnler 14 Jahren nicht sugelassenl Ton-Lichtipiele Stadttheater P • 11 a a SplaliBlt- W I? 19.45 tThr S 14.30, 17. 19.45 Uhr Donnersiag, 15. Juni Albrecht SchOnhils, Sabina Petars, Hilda von Sloli, Paul Henckels und Theodor Lous In dem sensationellen Gesellichnfts- und Zirkuifilm Die gläserne Kugel Für Jugendliche sugelassenl Täglich um 14.30 Uhr Jugendvor^lellungan mit voll-BtHndlgem Programm. Zu allen übrigen Vorstellungen (önnen Jugendliebe wegen Platzmangels nicht luye-lassen werden. Freitag wegen Theater geschlossen! Lichtspieltheater Trifail Donnerstag, 15. Juni Wenn Frauen schweifen Ein Ufa-Film mit Hansi Knoteck Johannes Heeslerf. rila Benkholl und Hilda von Stols« FQr Jugendliche nicht lugelassenl Filmtheater Tülfer Splehelti Wo 17.30, 19.45 Uhr, So 15, 17.30, 19,43 Uhr Donnersiag, IS. Juni Symphonie eines Lebens FOr Jugendliche unter 14 Jahren nlrhl sugelassenl Denken Sie daran — KLEINE ANZEIGEN haben in der MARBURGER ZEITUNG GROSSEN ERFOLG 1 L I 0S Dein, Zeliosig 41 glich Seid immer luh- schutfz-bereH! MONDAMIN HarbolIncDin braun und giUn einqetroffenl IMPRAGNIEHSAiZE, BAUTENSCHUTZ-, PFLANZENSCHUTZMITTEL atc. laufend bei 4692 Lederer & Mellitzer vonu CHEMINDUSTRIE, Marburg-Drau Rest aiu ran t zum Mohren ist vom 15. bis 29. Juni 1944 wegen Reno« vierung gescillossen. FRANZ BRODNIK. 4ßfl3 Derjenige, welcher am tl, Juni 1944 in Spielfeld-Straß in der Zeit von 21.30 Uhr bis zum Eintreffen des Grazerzuges mir den Koffer nahm, möge den-6elben i-n der »Marburger Zei-tungt abgeben. 4695-13 Kleinere Handtasche wurde gefunden. Anzufragen: Oeet, Marburg/Drdu, Schubertstr. 22. ___ 4707-13 Geldbörse mit Posteparkarten-Auswela beim Burqkino gefunden. Abzuholen bei: Uffz. Grüner, Trieslerstraße 79, Marburq (Drau). 4686-13 Verschiedenes Tausche Schreibmaschine mit unsichtb. Schrift gegen Rundfunkempfänger. Anträge unter »Remington« g. d. M. Z. 4r].'i2-14 Tausche tadeil. Klavierharmonika, 120 BdAse, 3 Req. gegen Leica-Fotoapparat, Adr. in der »M. Z.«. 463.1-14 AWechslungsreiclie ßescSiäftigung bietet die urger Zeiiung für Dame oder Herrn. Voraussetzung: Allgemeinwissen, mindestens 12ü, möglichst 200 Silben IrlgeD WortaoialgM 10 Rpl. das fettqedrufkte Wort JO Rpl De, Wortpreis gilt bis tu 13 Buchstaben te Wort Kbr nwortyel>L)hr t>el Abhoinng dai Angebote S9 Rpl bei Zusendung durch Poi, sagt die Rosl und streichelt den alten Baum. »Und eine noble Wiege«, meint der jun- mil ihren steinharten Fäusten. Dem Bog- i ge Zehenlner und lacht, weil die Rosl ner seine grauen Haare wehen wie ein stolzes Fähnlein über dem Haupt eines Kampfers, rot wird im ganzen runden Gesicht. Also geteilt wird der Baum nicht! Tisch und Wiege gehören in ein Haus zusammen. darzustellen. Er hat 1943 den Veit-Stoß- Preis für Malerei erhalten. ■* In den wirkungsvollen Räumen der Residenz in Salzbiirg eröffnete da« ^f-Hauptamt-Ergänzungsamt der Waffen-fjf eine AusstelUmg »Deutsch« Künstler und die ff*. S.e spiegelt dl« Aufgaben der geisHg-kÜnstlerisch wieder und bedeutet zugleich Aufruf und Bekenntnis, Verpflichtung und Verantwortung* gegenüber dem Kultuischaffen des Reiches. Die Schau schildert ebenso den Krieg wie die Heimal und ist ebenso Symbol der Wehrkraft wie der Blutsverwandtschaft mit der Erde, Sie Ist ein Aufruf an den deutschen Menschen im Sinne der die Schau begleitenden Worte: »Ewig ist das Geschlecht, dem die Gnade des Werkes war«. Die Schau, vorher In Breslau gezeigt, erscheint In Salzburg In veränderter, neuer Zuammensetzung mit rund 350 Werken, Bildem, Plastiken, Aquarellen usw. Angegliedert Ist ein Uberblick über das Schrifttum der jf, über das von Ihr gefördert« Kunstgewerbe, Aber Plakate usw. Notatelier für Kolbe Der Reichsarbeitsdienst hat ein Kameradschaftshelm in ein Notatelier umgewandelt, das dem Bildhauer Georg Kolbe, der durch Bombenterror sein Berliner Heim verlor, zur Verfügung go-stellt wurde. Erfüllter Wunschtraum Hebbels Das Ensemble des Hamburger Staatlichen Schauspielhauses kehrte von einer I4tägigen Gastspielreise aus Frankreich zurück, wo es einen Traum des Dichters Hebbel nach neunzig Jahren erfüllte: Nämlich die Aufführung von „Gyges und sein Ring" in Paris, die sich der Dramatiker imler dem Eindruck seiner französischen Reise immer gewünscht halle. Die Hamburger Gäste waren Gegenstand herzlicher Ovationen. Strauß-Ta^c in Karlsruhe Richard-Strauß-Tage, die Mitte Juni zum ÖO. Geburtstag des Komponisten in Karlsruhe stallfinden, bringen im Badischen Staatsfhoater neben einer Morgenfeier mit Liedern und Kammermusik und einem Vortragsabend mit dem Klavier-Mnlodrarn »Enoch Arden« die Neuinszenierung von »Ariadne auf Naxos«. Dem Liedschaffen des Komponisten ist auch das Konzert der Städtischen Musikschule gewidmet. Elly Ney vor Kriegsversehrten Im Rahmen der kulturellen Betreuung kriegsversehrter Studenten hat in sozialer Auffassuiiq ihrer Kunst die deutsche Pianistin Elly Ney vor den Hörern der Technischen Hochschule Linz die deutsche Musik der Vergangenheit und Gegenwart bebandell und in einer erlesenen Abendvoranstaltung in Werken von Bach, Beethoven und Schubert ihre hohe Kunst gczeiqt.