Ar. 14. Sonntag am 17. Ievruar 1878. III. Jahrgang, Cillier Zeitung. Pränumerations-Bedingungen. A«r Killi: Mit Poft. Versendung: M«n»»tch . . . —.54 VltTteljätrli. . i .50 : fcolbjü&rij . „ Woitilillllfl. . . . . i.«o H»IbjahriH . . . a.to . . .6.40 Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag >»mn» ifuftclluna Einzelne Nummer« 7 kr. Morgens. Inserats werden angenommen in »et (bxtition »er ..«iHicr äritHf", in-ttnsofl« Kr. € {SBiiillütaJtrti coit .lob««» Mufti). lalMürtl iKtnri I»«rr,„ für tic „«iQirr SrilttBj- a#: «. M»ff« m Sien. i»d aUtn Wol««>(" eittHtn tc« ioMtaeutt, Jgf. cnAjit »toj, 4. OMieli! tu» «,llci k io-mf. in Wien, U. Wii:lrT< . >g«ilar >» Mahnungen. Die Feindsl oft Ungarns gegen Rußland liegt nicht allein in der Catastrophe von Vylago», als vielmehr in der gerechtfertigten Besorgniß um ihre staatliche und nationale Unabhängigkeit, die durch das rapide Wachsthum de« nordischen Koloße« be« droht werden könnten. Polen und die deutschen Ostseeprovinzen Rußland« sind nur zu sprechende Mahnungen für dir Magyaren, daher deren Sym-pathien für die Tiirkei leicht erklärlich find. Der weitere Bestand der letzteren vermag nach ihrer Meinung allein die Länder der Stefan«krone vor einem durch Rußlands Wühlereien unter den nn« garischen Slaven angebahnten Zersetzung«prozesse zu wahren. Wenn nun diesem so wäre, dann haben aber auch die StaatSlenker in Budapest bisher eine ganz gefehlte Politik getrieben, und streng genommen gleicht dieselbe überdieß einer Politik der Furcht und deS bösen Gewissens. ES wurden der Magyaren Sünden, welche sie an den ge-duldigen Slovaken, an den fleißigen Sachsen in Siebenbürgen, an den österr. Serben und in neuester Zeit bezüglich des Grenzsonde« an den Kroaten begangen haben, schon vielmals allseitig besprochen, um dieselben nochmal« einer Beleuch-tung zu unterziehen, doch so viel sei hier nur ge-sagt, daß, wenn die Magyaren mit ihren Land«-leuten nicht magyarischer Zunge weniger gewalt-sam dafür aber mehr brüderlich vorgegangen wären, sie gewiß nicht mit solch ängstlichen Blicken noch Rußland — nach der Türkei zu schauen litten, wie heute. Zu ihrer eben nicht angenehmen Lage hat ihnen aber auch noch ihr maßloser Eigennutz verholsen, den sie bei' den AuSgleichSpuncationen an die Westhälfte des Reiche« stellten, und bei welchen sie trotzig ver-harren. Wäre ein ftlr beide Theilt der öfter» reichischen Monarchie annehmbahrer Ausgleich noch vor dem Falle vor^ Plevna zu Stande gekommen, dann wäre der Bormarsch der Russen gegen Adrianopel und über diese Stadt hinaus vi« vor die Mauern Eonstontinopels möglicherweise gar nicht erfolgt, denn Rußland würde mit einem in seinen politischen und materiellen Verhältnissen geeinigten und gekräftigten Oesterreich-Ungarn zu rechnen und dessen Internsten im Orient nicht zu schädigen gewagt haben. Schon der Umstand, daß die Slaven der Balkanhalbinsel Rußland ihren Befreier au« der türkischen Knechtschaft heißen, wodurch dieser Staat eben der nächste Nach-bar der österreich ungarischen Provinzen mit slavischer Bevölkerung geworden ist, birgt eine Gefahr für Oesterreich, besonder« aber für Ungarn. — Wer wollte läugnen, daß die Türkei nicht vollkommen der Gnade und Ungnade Rußland« anheimgegeben ist, und daß, sobald Rußland gegen-über dem Besiegten dennoch Gnade vor Gewalt walten läßt, dieß nur eine Galgenfrist zu be-deuten hätte. Weder Oesterreich, noch England vermöchten den Zerfall der neueuropäischen Tür-kei, wenn er in der Absicht de« siegenden Ruß-land« gelegen ist, aufzuhallen, nur leider kommt dabei zu bedenken, daß Oesterreich hiebei einen größeren Schaden erleiden würde, wie England, obgleich dessen Herrschaft im Mittelmeere dadurch sehr in Frage gestellt wird. Die Sonserenz dürste wohl bald Aufklärungen über Rußlands Absichten geben, oder vielmehr hat sie dieselben schon gegeben, da diese Conferenz selbst vom Grafen «ndraffy für zwecklos erklärt wurde, weil ihr von Rußland zu enge Grenzen gesteckt werden. Doch dem dürfte nicht so sein, Rußlands Politik ist immer eine schlaue gewesen' den sichersten Bewei« hievon liefert schon die Nachricht von einem russisch-türkischen Schutz-und Trutzbündniß, unter welchem Tit-l die Diplomaten an der Neva ein neue» Lustspiel zum großen Gaudium Europa'« zu insceniren beabsichtigen. Wenn nun der ungarische Orientkenner H. V^m-bery die Türkei vor den Judasküssen de« Ezaren, dessen Freundschaft Unheil bedeute, warnr. so dürste e« wohl zu spät mit dieser Warnung sein. Wer nur mimer sich die Mühe nehmen wollte, in der Geschichte über die Kriege zwischen Rußland und der Türkei nachzublättern, wird die bühnengerechte Anlegung de« obgezeichneten Stücke« von Seite Rußland« wahrnehmen. Der nordischen Macht war e«, um kein Mißtrauen zu erwecken, in keinem der Kriege zu thun, die Türkei mit einem Streiche zu vernichten, e« wäre dieß damal« auch gar nicht möglich gewesen. Seine Politik be-stand stet« in der Vorsicht, nach jedem Kriege, ob er glücklich oder unglücklich ausgefallen, ans dem schlecht zusammenhängenden Länderverbande de» »«manischen Reiches ein Stück um das andere bis zum endlichen Ruine diese« in« europäische übersetzten asiatischen Staate, loszulösen, wie etwa auch^ eine Mauer durch stetes 9o« bröckeln einzelner Steine zum Einstürze gebracht werden kann. Durch seinen Einfluß also bildeten sich kleine Staaten, al«: Serbien, Montenegro und Rumänien, die selbst machtlos einer großen Macht, also Rußland zum Schutze bedurften. Das war früher, heute stehen jedoch die Chancen für Ruß- Feuilleton. Vom Kattnovasse. Saus' dahin in froher Lust Zu den, leichten Tanze! Den schärfsten und energischesten Protest gegen die zwar schon oft und vielseitig ausgesprochene Auflösung de« Casinovereine« würde wol unsere der Göttin Terpsihore huldigende Jugend ein-legen und sicherlich nicht eher ruhen, bi« der Kamps zu ihren Gunsten entschieden wäre. Und wahrlich, al« wir letzthin am Balle die bunte Menge der Tanzlustigen sahen, waren wir der Zukunft unsere« einzigen Geselligkett«v«reincS wegen beruhigt, denn wo Alle« so luftig tanzt, lacht und scherzt, dort hat der Geselligkeit«sinn zu feste Wurzeln gefaßt, die, man kann e« kühn behaupten, unausrottbar sind. Der GeselligkeitSstnn als Träger und Lebens-ader alljeden socialen Leben« ist un« erhalten ge-blieben, und wenn auch die Alten der gute« alten Zeit wegen, w» doch nach ihrer Anschauung«« ganz ander« war, bedenklich ihre ergrauten Köpfe wiegen, so entgegnen wir ihnen nnr, daß der Fortschritt e« so gemacht und daß er es gut gemacht I — Im Eafinosaale, der schon oft der Schau- platz manchen« Vergnügen« war, gab sich auch diesmal die gesammte Gesellschaft unserer Stadt, zu der sich eine nennbare Zahl Fremder gesellte, ein Rcudezvou«, da« sich jedenfalls zu dem schönsten Ballseste der heurigen FaschingSsaison ge-staltete. Die Pflichten eine« Ballreporter« gehören einerseits gewiß nicht zu den angenehmsten, der-selbe darf weder ein« noch vielseitig sein und soll dabei doch Alle« sehen und beobachten; andrerseits biethet ihm das Schöne, da« sich seinem beobachtenden Auge zeigt, reichlich Entschä-digung für all' seine Mühe und Arbeit und darum gehen denn auch wir mit Vergnügen zu dem officiellen Theile unsere« Feuilletons: zu dem so-genannten „eigentlichen Ballberichte" über. Wenn wir sodann in erster Linie erwähnen, daß Herr I e r e t i n, da« ewig junge Ver-gnügung«comitö. Alle« gethan hatte, wa« in einem solchen Falle zu thun ist, um einem Vereine wie e« unser Casino ist, den alten Ruf al« Stätte besonderer Geselligkeit zu wahren, so glauben wir nur eine Pflicht zu erfüllen, die un« da« ge> sammle Ballpablicum gebiethet. Mit der Parole: Wo Fröhlichkeit und heiterer Sinn Ist obenan Herr Jerelin 1 —] kennzeichnet man wol am prägnantesten die Ver-dienste diese« Herrn. Der Ball sollte um 7,8 Uhr beginnen. doch erst um l/49 war die gesammte junge Welt beinander. Da e« unsere Pflicht, wollen wir. wie schwer c« auch ohne Studium de« Bazzr« oder der Modenwelt ist, auch die Toiletteufrage berühren. Im Großen herrschte von Farben weiß und rosa vor; von Stoffen die leichten, Seide war nur schwach vertreten; in der Form dominirte die Princeßrobe, welche freilich oft in schneidenden Eontraste zu den umhüllten Formen stand; kühn ausgeschnitten waren die meisten Toiletten, selbst bei vielen Damen, die e« weniger nöthig gehabt hätten. — Dem Tanze wnrde mit TodeSmuth gehuldigt; ein Tänzer um dm anderen, gleichviel ob eine leichte oder schwere Elfe am Ar«, rannte nach allen Regeln der Tanzkunst ein Loch in die sich immer neu schlissende Menschenmenge; eine Schleppe um die andere erfüllte, indem sie mit einem einzigen Ruck abgetreten ward, ihre ephemäre Bestimmung; die Haare flogen und ließen ihren Blumenschmuck zu Boden sinken. Die Damen glühten im fröhlichem Rasen; die vielen prachtvollen BouquetS verliehen dem Ganzen einen wunderbaren Reiz. ^An dem von Herrn Jerelin mit bewundcr^izSlvürdiger Acuratesse und Eleganz arrangirten Cotillon nahmen 38 Paare theil, von denen ein Dutzend Nordpolfahrer, die zwölf der schönsten Damen an Arm führten, besonder» her-vortraten und bei der letzten Quadrille, die um 4 Uhr getanzt wurde, betheiligten sich noch 30 land ander», heute könnte c« die Türfei gänzlich zertrümmern; wer wollte e« hindern daran? Doch die Hoffnung ist nicht ganz ausgeschlossen, daß die dabei zunächst interessirten Mächte im vereine mit dem mächtigen Deutschland Rußland ein kategorische« „Halt" zurufen werden. Obwohl diese« die Auflösung der Tiirkei nicht mehr aus. hallen dürfte, so wird dadurch doch bezweckt, daß Rußland der Standpunkt klar gemacht wird, e« dürfe' fich nicht beikommen lassen, die Vormacht in Suropa spielen zu wollen. Nun, wenn e« sich schon dem Wunsche von ganz Europa fügen muß, dann wird es halt wieder trachten, dadurch zu bröckeln, daß au« Bulgarien. Herzegowina und Bosnien gleichfalls ohnmächtige Staaten gegründet werden, die e« nach seinem Belieben lenken kann. Wäre Oesterreich.Ungarn schon zu Beginn der Ausstände der türkischen Slavenstämme mit seinem Ausgleiche fertig gewesen, damit dasselbe al« gefestigter Staat seiner auswärtigen Politik hätte mehr Nachdruck verleihen können, dann würde e«. Reformen für die christlichen Bewohner der Türkei bei der Pforte fordernd.dieselben gewiß er-halten und damit Rußland einen Vorwand zum Kriege entzogen haben. Da diese« jedoch versäumt wurde, so möge Ungarn durch gemäßigte, auf gerechte Gegenseitig-keit gegründete Ansprüche bei den Au»gleich«ver-haiülungen schnellsten« beitragen, daß Oesterreich al« achtung«gebietend e Macht bei der bevorstehen, den Conferenz feine Stimme mit Nachdruck zu er-heben im Stande fei. Die Russen u. z. zwölf Bataillone sind eben-fall« in Conftaneinopel eingerückt und haben da« armenische Viertel besetzt. österreichische, italienische und französische Kriegsschiffe wurden ebenfalls nach dem Orient beordert. Officiö« wird au« Kopenhagen unterm 14. Februar dementirt, daß Dänemark die nordschle«. wigische Frage anzuregen beabsichtige. In Frankreich haben die gemäßigten Repu-blikaner wiever einen Sieg zu verzeichnen. Bei der Nachwahl in Bordeaux siegte nämlich der Vambettist Caduc über zwei radikale und cleri-kale Mitbewerber. Politische Rundschau. Cilli, IS. Februar. Einer officiösen Correspondenz zu Folge, werde die österreichische Regierung für jeden Fall ihrer die Orient wirren betreffenden Reklamation allen Nachdruck verleihen. Die deutsche Regierung ist fest entschlossen, die Sirchengesetzgebung, zu welcher sich Preußen und da« deutsche Reich in den letzten Iahren ver-anlaßt sahen, unter allen Umständen, d. y. wie immer auch die Papstwahl ausfallen möge, auf. recht zu erhalten, um dadurch die staatlichen Interessen und Erfordernisse zu wahren. Die englischen Moraenblätter vom 14. d. M. bestätigen, daß die britische Flotte die Dar-danellen passirte und in vaS Marmarameer ein» fuhr. Sechs Kriegschifft dürften bereits vor der Serailcap ankern. Die Pforte begnügte sich mit einem formellen Proteste. Admiral Hornby be-richtete übrigens schon an die Admiralität, daß die englische EScadre die Dardanellen passirt habe, ohne einem Widerstände der türkischen Fort« zu begegnen. Alle Kriegsschiffe bei Malta sind be-ordert, schleunigst zur Orienlflotte zu stoßen. Hellerreichischer Aeichsrath. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 12. Februar. Unter den eingelaufenen Petitionen befand sich auch jene des Eentral. Ausschuß«» der k. k. landwirthschastlichen Gesellschaft in Krain wegen Fortbestandes des Gestüte« Piber. Da« Haus schritt hierauf zur Tagesordnung, nämlich zur Fortsetzung der Generaldebatte über die Regierungsvorlagen, betreffend 1. den Ent-wurf de« EinführungSgesetzeS zum allgemeinen Zolltarife, 2. den allgemeinen Zolltarif selbst und S. den Gesetzentwurf wegen Einführung einer Verbrauchssteuer von Mineralöl. Hierüber sprach zuerst Abg. v. Pacher. In seiner Rede betonte er, daß es sich in der vorliegenden Frage um die Entscheidung handle, ob Agriculturstaat oder Industriestaat und ob Oesterreich in Zukunft im Stande fein werde, die Lasten, welche e« bisher getragen, weiter zu tragen, eventuell zu vermindern, oder ob e« sich zu den-selben neue aufladen soll. Mit Hinblick auf die Lage der Industrie in den verschiedenen Staaten Europa,« meinte Redner in Bezug auf die öfter-reichischen industriellen Verhältnisse, daß eine Abname de« Exporte« um drei Millionen jährlich zu constatiren und daraus der Schluß zu ziehen sei, daß die österreichische Industrie keineswegs an der Ueberprsduction des Auslande« participire, sondern zur Deckung de« inländischen Eonsum« noch eine« bedeutenden Aufschwünge« fähig sei. Redner e> klärte eine richtige Zollpolitik al» drin, gend nothwendig, uud da die gegenwärtige Vorlage einen ganz wesentlichen Fortschritt gegen die Ver-gangenheit bedeute, so empfehle er da« Eingehen in die Generaldebatte. Abg. T e u f ch l polemisirte gegen die Au«-sührungen der Abgeordneten v. Pacher und Baron Zschok, welch Letzterem er vorwarf, au« einem freihündlerischen Saulu« ein schutzzöllner i scher Paulus geworden zu sein. Redner ist gegen die Aufrichtung von Zollschranken gegen Ungarn, da der Trennung de« Zollgebiete« bald auch die po-litische Trennung uud damit die Zerreißung und Schwächung der Monarchie folgen würde. Er sprach weiter« gegen die Au«gleich«vorlage vom sreihänd, lerischen Standpunkte au«, stimmt aber schließlich doch dem Eingehen in die Specialdebatte bei. von der wünschenwerte Verbesserungen zu erwarten seien. Abg. Dr.^Perz kritisirte eingehend die zoll-politischen Tendenzen Ungarn« und bedauerte, daß die dießseitige Reichsbälfte sich durch dieselben be-stimmen lasse. Er stimmte für die Specialdebatte unter der Bestimmung, wenn die Induftriezölle nur mäßig erhöht und der Kaffeezoll mit höchsten» 20, der Petroleumzoll mit höchstens 3 Gulden normirt werden. Abg. Dr. Granitsch bekannte sich ent» schieden al» Freihändler, erzählte die Geschichte der schutzzöllnerischen Agitation und tadelte die Regierung, daß sich dieselbe hievon beeinflußen lies. Er ist gegen die Specialdebatte. Sitzung vom 13. Februar. Da» Mandat de» Abgeordneten Dr. Sla^ovaky« wurde wegen dessen Nichterscheinen für erloschen erklärt und da« Nöthige zur Neuwahl verfügt. Bei der Fortsetzung der Generaldebatte pole-misirte Abg. R e u w i r h gegen die Ausführungen von Granitsch. deren Unstichhältigkeit er nachwies. Er stimmte für da« Eingehen in die Specialde-batte. Seiner Rede folgte anhaltender Beifall. Abg. v. Z a l l i n g e r erörterte den Gegen« satz von Arbeit und Capital und citirte eine Re-solution der österreichischen Socialdemokraten, worin behauptet wird, der Tarif schütze nicht die heimische Arbeit, sondern nur einen kleinen Krei« von Fabrikanten. Er verlangte eine Gewerbeordnung auf christlichen Grundlagen. Er wäre für einen gemäßigten Schutzzoll und stimmte gegen die Spe-cialdebatte. Kleine Chronik. Eilli, 16. Februar. ' (Tra uergottesdienst) Montag den 18. Februar sindet in der hiesigen Abtei-Stadtpsarr» kirche für den heiligen Vater Papst Pius IX. ein feierliche« Requiem-Amt stau. (Bestätigung ) Der Kaiser hat die Wahl des Dr. Mathäus Reiser zum Bürger-meiste? >>er Stadt Marburg bestätiget. Wahlangelegenheit) Die Wähler-liste sür den Wahlkörper des Großgrundbesitze« in Steiermark wurde bereits mit der Aufforderung k nd-gemacht, daß allfällige Reklamationen dagegen mit den die Einsprache begründenden Nachweisungen zuverlässig innerhalb der Präclusivfrist von vier-zehn Tagen vom Tage der ersten Bekanntmachung durch die „Grazer Zeitung" d. i. vom 15. Fe-bruar an bei ^dem k. k. Staathalterei-Präsidium einzubringen sind, widrigen» dieselben als verspätet zurückgewiesen werden müßten. Ebenso liegt auch die Liste der hiesigen Wähler zu der am 18. Paare, was Wunder, wenn da» schöne Ballfest erst um '/«6 morgen» sein Ende fand und sicher-lich noch fortgedauert hätte, wenn die Musik, die sich unter Zinauer« Leitung recht wacker hielt, nicht abgeblasen hätte. Joconde. „Sie ioss Aonne werden." Novell« von Harrtet. (4. Fortsetzung.) „Schwächen nennst Du schwere, unverzeihliche Vergehen?" warf Drachenfel» rasch ein; „O. Mutter in ihnen liegt die Grundlage aller Ver-worfenheit, da» ätzende Gift, das jedes innige Fa-milienleben vernichtet. — Ach 1 auch mein Glück, mein Haus und Herzensfriede siel dieser furcht-baren Gewalt anheim. Warum hat das Lind die Unglücksaugen seiner Mutter!" fuhr der Graf plötzlich wild auf. „Ich glaubte vorhin, Melanis treulose Seele blickte mich au« dem Knabenge, sichte an." „Ja, RaoulS Mutter war die erste in un-serer Familie au« sträflichem Leichtsinne lief Ge« fallen?. Hier war es nicht Schwäch», sondern freier Wille, der sie Schmach Über Dich häufen ließ. Du hast sie geliebt, heiß geliebt; wa« mußtest Du empfunden haben, al« Du sie in den Armen eine« —" „Sprich nicht weiter, laß jene für mich so peinliche Szene ewiger Vergessenheit anheimfallen, sie hat zwei Menscheuleben gefordert. Eine« fiel durch meine Hand, daß andere durch das eigene Entsetzen." Wlademar hielt inne, dann setzte er mit tiefem Groll in der Stimme hinzu: „Warum kann ich den letzten herzzereißenden Blick nimmer lo» werden, denn ihre Augen auf mich hefteten al« —" er brach ab „fie find der Fluch, da« setzte er dumpf Elend meine« Leben« geworden, hinzu. Bald darauf schritt Drachenfel« au« dem Gemache feiner Mutter durch die Ahnengallerie. Ein leise« Geräusch ließ ihn den Kops seitwärts wenden. Aus einer der tiefen Fensternischen trat eine Gestalt hervor. „Geliebter, gnädiger Herr I" „Mein alter, treuer Daniel!" E« war ein tief ergreifende« Wiedersehen. Der greise Mann faßte nach den Händen Wal-demars. „O Herr Graf, mir ist's, al« wären fünf, zig Jahre verflossen, seit Sie an jenem kalten, stürmischen «veptemberabende da« Schloß verließen, und doch find'« kaum fünf." „Ja, Schmerz und Kummer lassen un« die Zeit zehnfach lange werden." „Du hast recht, guter Alter. Die finsttrt Nacht des Mißgeschickes durchlebt man nicht so schnell, al« den hellt« Tag de« Glücke«." ..Eine Freude, gnädiger Herr, lebt Ihnen doch hier in Drachenfel« auf. Ihr kleines, liebe« Söhnchen — ein schöne«, kluge«, gute« Sind." „Der Knabe! Ach, für den, mein guter Daniel, bin ich «in Fremder und kann unmöglich von ihm zärtlich kindliche Liebe erwarten!" „Wird schon werden, haben Sie nur ein klein wenig Geduld, gnädiger Herr. Fräulein ge-licita«. die ihn Alle« lehrt, wa« gut und schön ist, wird den Kleinen auch Ihnen zugänglich machen." „Die —" rief der Gras mit dem höchsten Erstaunen" sie entfremdet ja Raoul seiner Groß, mutter —!" »Wer sagt die« !" sprach ernst der alle Mann, indem seine grauen Augen, unter den schneeigen Brauen, forschend und fragend den Grafen an-blickten. „Ich glaubte vorbin. solche Wahrnehmungen gemacht zu haben, al« Raoul mit dem Mädchen in dem Zimmer meiner Mutter verweilte." „Herr Gras vergeben Sie mir. dem alten, treuen Diener Ihre« Hause«, wenn lich wider-spreche — ich bin zwar im Lause der Jahre mißtrauisch gegen alle Welt geworden; aber mit RaoulS „Fee" ist sicherlich ein guter Engel in das Schloß eingezogen. O. ich beklage es tief, daß er so bald dem lieben Kinde entrissen wird, und daß die Pforten von Liebenstein sich für immer hinter so viel Anmuth und Herzensgüte schließen sotten." (Fortsetzung folgt.) März b. I. anberaumten Neuwahl für den fand-tagfbflcorbnettn des Stadtbezirkes Lilli vom Sonntag den 17. Februar an beim Stadtamte zur Einsicht auf. (Ballchroni?) Die hiesige freiwillige Feuerwehr veranstaltet am Samstag den 23. Februar in den Lokalitüten de« Hotel« „goldener Löwe" einen F euer wehr ach end mit Tanz. Die Leitung de» Abend« befindet sich in so be« währten Händen, daß nicht der geringste Zweifel darüber obwaltet, daß derselbe zu den animirtesten Unterhaltungen dieser FaschingSSaiso» zu zählen fein wird. Der Salon zum goldenen pöwen wird entsprechend adapttrt und in ehten reizenden Tanz« faal umgewandelt. Die Betheiligung verspricht eine allgemeine zu werden, wa« bei der Beliebt-hei» de« Bereine« nur etwa» ganz natürliche« ist. Da Herr I e r e t i n in gewohnter liebenswürdiger Weise da» Tanzarangement übernommen hat, ist anch in dieser Richtung nur Gelungene« zu erwarten. Die Tanzmusik besorgt die städtische Musikkapelle. Wir machen auf die Unterhaltung nur kurz mit den Worten aufmerksam, daß bei den Bemühungen de» Comites ein glänzender Erfolg in Aussicht steht. — Ein Comitv in T ü f f e r versendet soeben Einladungen zu einem am 21. Februar in der „Bierhalle zu lüffer* stattfindenden Gesellsckaft«kränzchen. dessen Rein-ertrag dem Armensonde in Tüffcr gewidmet ist — Am 23. Februar findet in „Hotel Müller zu S t e i n b r ii i" ebenfalls ein Gesellsafl«kränz-chen statt. # (Theater.) Wir sehen un« in unserer qleich nach den ersten Vorstellungen ausgesprochenen Erwartung, däß un« unter BöHms Direktion und von dessen Gesellschaft recht angenehme Theater-abende in Aussicht stehen, bisher nicht im Geringsten enttäuscht und müssen hervorheben, daß die Gesell-schaft bisher stet« Neuere und diese« in bester Weise zur Aufführung gebracht hat. — Der donnert« tägige Theaterabend rechtfertigt die soeben auSgespro-cheneSnficht auf da« glänzendste. Obwohl da« Theater nicht allzugut besucht war, lößten sämmtliche Darsteller ihre Aufgaben in einer da» anwesende Publikum höchst zufriedenstellenden Weise und er-hielten reichlichen und wohlverdienten Applau«. In „Doctor Robin" excellirte Herr Röder, dem wir nur seine überhasteade Sprechweise ausstellen würden. Recht brav spielten die Damen Neumann und Gruber und Herr Mayer. — Rosen« Lustspiel „De« Nächsten Hausfrau" wurde ebenfall« gut durch-geführt und amufirte da« Publikum auf da« Kost« lichste. Frau Böhm (Eamilla) und Herr Hofbauer (Löffelmann) lösten ihre Parthien auf eine glän-zende Weise und müssen wir dieselben nebst Herrn Rö?er zu den besten Bühnenkräften zählen, ihnen würdig zur Seite standen Frl. Sachsö, Frl. Neumann und Herr Mayer, sowie auch Frl. Karolv durch einige glückliche Wendungen ibrer Parthie einen schätzen«werthen Reiz abzugewinnen wußte. (Lahnfattel.) Bon den durch den Lawinen« stürz verschütteten 13 Personen wurden di«her al« Leichen aufgefunden: Die Eheleute Josef uud Theresia Schitter, Alexander Pilz, Amalia Schitter, Johann und Heinrich Reisenauer und Hermannn Bärnkopf. Sech« Personen fehlen bi« zur Stunde. E« arbeiten täglich 100 bi« 150 Menschen, unb kommen au« einer Entfernung von 5—6 Stunben Arbeiter herzu. Die Berschüttung erstreckt sich über eine Bobenfläche von sieben Joch, und ist bie Schneetiefe oft eine ungeheure. Die Beerdigung der aufgefundenen Leichen fand Sonntag den 27. v. M., in Mitlerbach statt. Unterstützungen zur Berkostigung der nicht verpflegten Arbeiter sind bi«. jetzt eingegangen : Vom PreSbyterium der evangelischen Kirchengemeinde zu Mitterbach 60 fl. Von ber Gemeindevorstehung St. Egyb am Neu-walde 100 fl., vom Eisenwerk St. Egyd am Neuwald 25 fl. Herr Steiner, Gastwirth von Mitterbachppendete Brod und einen Eimer Wein. Der Graf Hc:,o«-Sprinzenstein'sche Forst -Contra-lor Herr Josef Krämer au« Hohenberg verweilte mehrere Tage am Unglücksorte, und stärkte die Arbeiter mit Wein und Brod in der Erfüllung ihrer traurigen Aufgabe. Unter den zurückgebliebene» Angehörigen herrscht großer Jammer. Die Witwe Bärnkops, 60 Jahre alt, verlor durch den Lawinensturz zwei Söhne, im Alter von 28 und 26 Jahren. Kein Versorger ist geblieben. Ihr Gatte starb vor drei Monaten. Die Witwe, drei unversorgte Töchter, zwei angenommene arme Waisen weinen ihrem Ernährer nach. Reisenauer'S Familie verlor zwei Söhne, im Alter 26 und 19 Jahren. Ein erwachsener Sohn ist geblieben, der ist Soldat. Zudem ist der Familienvater seit 6 Jahren gelähmt und fehlt ihm selbst die Sprache. Außerdem hat er noch vier Kinder, darunter eine« geisteskrank. Die Witwe Herz ver-lnr ihren Mann, Balthasar Herz, und den alte-stcn Sohn Jgnaz. Sie steht mit fünf Kindern im Alter von 17. 10, 8, 7 und 2 Jahren allein da. Die Famimilie Sommerer verlor zwei er-wachsene Kinder. Die Familie Schitter ist voll-zählig um'« Leben gekommen. Da« Elend ist groß. (Feuer.) Am 11. Februar ist in B a b e n» b e r g bei St. Stefan, Bezirk St. Marein eine Feuer«drunst entstanden, welche mehrere Ge« bäude einäscherte. Au« einem derselben wurde Tags darauf der verkohlte Leichnam der Witwe Maria D o b e r § e f hervorgezogen. Nähere Umstände über die EntstehungSursache diese« Brande« sind noch nicht bekannt. (Plötzlicher Tod) Die 56 Jahre alte ledige Magd Margaretha D e r v i r in der Pfarre Weitenstein stürzte, al« dieselbe in die Kirche gehen wollte, einige Schritte vom Hause entfernt zusammen unb blieb sogleich todt. Der Tod ist durch Schlagfluß erfolgt. (Gin große« Erdbeben.) Au« N e w- A o r l kam unterm 9. Februar die Nachricht, daß nach Privatdepeschen au« Südamerika ein Erbbeden große Eatastrophen verursacht hat. Die Städte Limo und G^uyolquit sind beinahe ganz zerstört. (RaufexceH.) Am 30. Jänner wurde im Orte St. Egidi nächst Schwarzenstein bei einem zwischen Bauernburschen entstandenen Rauf-Handel der Grundbesitzerssohn Johann Gorschek derart mißhandelt, daß er kurz darauf feinen Geist a«sgab. Die gerichtlichen Erhebungen wurden sofort eingefettet. (Gin jugendlicher Gauner.) Von der städtischen Sicherheitswache wurde am 12. Februar ein Knabe in einem Alter von 14 bis 15 Jahren beim Betteln aufgegriffen. Derselbe gab, zum Stadtamte gebracht, an. daß er Josef SaverSnik heiße und daß sich seine Mutter, welche bereits 80 Jahre alt fei, in Eilli befinde, doch könne er da« HauS, in welchem dieselbe wohne, nicht finden. Er zeigte sich überhaupt al« ein lügenhafter und für sein jugendliche« Alter schon sehr verdorbener Barsche, da er auch hier und zwar am Tage seiner Arretirung einen Geld-diebstahl verübte, überdie« einein hiesigen Uhrmacher zur Reperatur eine goldene Spindeluhr mit goldenem Zifferblatte sammt einer Hal«kette au» dem gleichen Metalle übergab, über deren Besitz er augab, diese Gegenstände von seinem Bater erhalten zu haben, der bereit« gestorben. Wer nun sowohl über die Uhr unb Kette, wie auch über ben Burschen, der sich einen falschen Namen beigelegt haben bürste, irgend eine Auskunft geben kann, mögen,{diese« beim hiesigen Stadtamte thun. Der Bursche wurde bereit» dem Gerichte über-geben. (GinbruchSdiebstahl.) Am 11. Febr. zwischen 9 und 10 Uhr Nacht» wurden dem Müller Mathia» Zganf inGro ß-P irefchitz nach Durchbrechen ber Mauer unb Erbrechen der Thüre mittelst eine» Krampen au« versperrter Mühle 30 Liter Getreibe sammt einem Zwilchsacke. Selchwürste, Stelzen, geselchter Speck unb ein Tangelhammer zusammen werth 12 fl. 30 kr. durch unbekannte Thäter entwendet. Aus dem Gerichtssaale. (Schwurgericht.) Die Sitzung der 2. Schwurgerichtssession in diesem Jahre beim hie-figen k. k. KreiSgerichte beginnt am 7. März. Hauptverhandlungen vom 18. bi» 23. Februar. Montag 18. Weber KaSpar. Betrug; Pischetz Blafiu», schwere körperl. Beschädigung; Plaj Maria und Simon, Betrug; Robitsch Josef und Genossen, öffentliche Gewaltthätigkeit; Rabo-litsch Marie, öffentliche Gewaltthätigkeit; Toplak Jiztob und Iosesa. Vergehen gegen die Sicherheit de« Leben«. Mittwoch 20. Stanic Franz, schwere körperliche Beschädigung; Sorjan Anton, Betrug; StiploZek Valentin, öffentliche Gewalt« thätigkeit 13. Falle«, dann schwere körperl. Be-schä»igung; Golob Georg, schwere körperl. Be-fchädigung; DruZkovtt Agne«, Betrug, D o«. n er «tag 21. Povale Franz recte Pongraz, Diebstahl; - Appellnerhandlungen. Samstag 23. Solar Lorenz, Diebstahl; Grobelnik Aloi«, Diebstahl; Struzl Rosa. Diebststahl; Pernegg, Georg, Diebstahl; Hanpic Anton, Betrug; Turn« Sfg Ge»rg Diebstabl; Lenkoviö Josef und Ge-noffen, schwere körperl. Beschädigung; C'u§ Johann, Diebstahl; Beselko Martin, schwere körperl. Be» fchädigung; Strogar Bartlmä, öffentliche Gewaltthätigkeit 13. Falle« ; Mak Josef, Betrug. Landwirtschaft, Handel, Industrie. (Vergiftung durch Chili-Salpeter.) Wegen der großen Beliebtheit, deren sich der echte, unverfälschte Ehilisalpeter (salpetersaure« Natron) bei den Landwirthen erfreut, verdient dessen Ge-brauch doch einige Vorsicht. Wie au« einer Eor-respondenz der „E. Ztg." hervorgeht, wurde von einigen Landwirthen in der Nähe von Mühlderg q. b. Elbe bie Beobachtung gemacht, daß sowohl Pferde al« Rindvieh, welchen Gelegenheit gegeben war. an den unverschlossen lagernben Säcken mit Ehilisalpeter wieberholt zu lecken, bald darauf starben. Ein ähnlicher Fall wiederholte sich kürzlich in Großpörtben, Provinz Hannover. Dort starben, einen Gutsbesitzer an einem Tage vier Stück seiner de-sten Kühe während mehrere andere schwer ertränkten. E« wurden nämlich auf dem Hofe die mit Chilisal-peter gefüllten Säcke behuf« anderer Verwendung ausgewaschen, und da« dazu benützte Wasser sam« melte sich an einer tiefer gelegenen Stelle de« Ge» Höfte». Dort löschten die Thiere, welche täglich in ben Hof gelassen werben, ihren Durst und starben bald daraus unter den Symptomen der Vergiftung. Sanität»rath Ruprecht in Hattstädt stellte fest, daß derartige Fälle leider sehr häufig und auch bei Schafen unb Schweinen vorkommen unb vielfach al» Milzbranb angesehen werben. Gewisse Mengen von Kali sowohl wie von Natron bewirken Herzlähmungen. und scheine» gerade die destgenthrten Thiere denselben am leichtesten zu verfallen. Ja derselben Weise wirken Seifenwasser und Pökel brühe schädlich. Der Laadwhrth wird jedenfalls gut thun, bei Ver« Wendung des Ehilisalpeter« die gebotene Vorsicht nicht aus dem Auge zu lassen, anderseits auch seinen Haussieren das bedürftige Salz zu jeder Zeit und in bequemer Weise in ausreichender Menge zu verabreichen. «Wiener Ar»cht- «ad Mehlbörse vom 16. Feb.) (Orig. -Telg.) Man notirleß per 100 Kilo-gram«: Weizen Banaler von |l. 12.35—12.6'). Theiß von fl. ISS.6«)—12.95, Theiß schweren von fl. 12.lv— 12 60, Slovakischer von fl 12.10—12.60, blo. schru. von fl. !>.■40—11.60. Marchselder von fl. 12.40-12.»?, Wala- chischer von fl. —.---.—, Uiance pro Frühjahr von fl. II.--11.05. Roggen 3tyirrr= und Pesterboden von st. 8.40—8.50, Slooafiichcr von fl. —8.40—8.60 Anderer ungarischer von fl. 8.30—&40, Oesterreichischer von fl. 8.50 —8.80. Gerste Slovakische von fl. 10.80— 12 —, Oberungarische von fi. 8.00—3.40. Oestereichischer von st. 10.10—10.05, Futtergerste von fl. 7.50—8.— MaiS Banaler oder Theiß von fl. 8.75—8.80, Ober-ungarischer von fl. 8.20—.8.30, Cinquantin von fl. 8.50 —8.70, auf Lieferung pro Frühjahr von fl. .-- —. Hafer ungarischer Mercanlil von st. 6.g.'>— 7.10, dlo. gereulerl von fl. 7.35—7.75, Böhmische. oder Mährischer von fl.--. —.—, Usance pro Herbst von fl. —.-.—. Rep» Rflbser Juli < August von fl. 17.-18., Kohl Augwl-Seplemder von fl. 18-— —18.50. Hülsenfrüchle! Haidekorn von 8.--9.. Linsen von 15.—21—. Erbsen von 10.--15.50. Bohnen von 1150—12.50. 9t fl b i 6 I: Raffini« prompt von 47.--47.25. Pro Jänner, April von —.-.— Pro November, December von--—.—. S piri > tu«: Roher prompt von 31.25—31.50. Jänner, April von —.—. —.—.— Mai, August von —.— Weizenmehl per 100 Kilogramm: Nummero 0 von st. 23.50—24.50, Nummero 1 von st. 22.50—23.50* Nummero 2 von st. 20.50—21.50, Nummero 3 von st. 18.-IS.—. Roggenmehl pr. 100 Kilogram« Nummero 1 von fl. Ib.-17.50, Nummero 2 von fl 13.—14.50 Hitferuf! Sehr traurig lauten die Berichte über die stlrch-terliche Katastrophe am Lahnsattel! das Elend ist un-beschreiblich. Hochbejahrte Witwen, „reise Bäter und unmündige Kinder haben plötzlich ihre Ernährer verloren; der jähe Adstur, einer mächtigen Lawine hat eine ganze Familie in den Tod geführt. das Glück anderer Familien vernichtet und viele der Ueberlebenden der peinlichsten Hunqersnoth und Verzweiflung preisgegeben. fl» den Wohlthätigkeitssinn ivalmfühlender Mit-menschen sei dieser Hilferuf gerichtet, er m öge nicht un-gehört verhallen. Gebe wer etwas zu geben vermag! Milde Gaben nimmt sowohl die Redaction der „SiQier Zeitung" als auch das Bürgermeisteramt in St. Egid am Neuwald dankbarst entgegen. Eingesendet.*) Die öffentliche Meinung trnn;eichnete gewöhnlich °l- ein Zeichen richtigen Tactes, aus Annonyme» nicht zu entgegnen Das „Eingesendet" der Nr. 7 d. I. zeige jedoch eine so warme Theilnahme an dem Dole der „Kleinen-, daß es gewiß gefehlt wäre, wenn die Gefertigte den mindesten Zweifel darüber auskommen ließe, was sie mit dem Ausnehmen der Tanzunterhaltung am 23. Februar (von 6 bis 10 Uhr für Kinder) in das Earnevals-Programm beabsichtige. Sie beabsichtiget damit nicht mehr und nicht weniger als was seit Tecenien in größeren und kleineren Städten und speciell hier bereit« mit ähnlichen Unterhaltungen beab-sichtige! und erzielt wurde, ohne daß verderbliche Ein-Wirkungen aus die Kinder zu Tage getreten wären, ein Fest harmloser Heiterkeit der Kleinen und — wie bei jedem Kincerseste — einige Theilnahme der Alten, die in der Rückerinnening der eigenen sorgenlosen Kinderzeit baiin I Direci entgegen,'treten aber muß die gefertigte Direktion als einzige, natürliche Unternehmugen eine» ge-festigen Bereines, der während seines mehr als 2yjäh ngen Bestandes gewiß stets Anstand und wahre Ge flttung hochgehalten der offen ausgesprochenen Befü rch-tung. die Gesellschaft der erwachsenen Casinomitglieder ktniie binnen « Stunden so nachtheilig aus Kinder wirken, daß ein Mitglied derselben Gesellschaft — siede die Unterschrift: „Ein Eastnomitglied" — ju einer fflamimg wie die vorliegende genöthiget wäre In Erwägung dessen hat der Ausschuß einstimmig beschlossen das Programm der Tanzunterhaltung des 23. Februar d. I. unverändert beizubehalten. „__ Die Direction des Casino-Vereines. verantwortlich.^"^"' ist die Redaction nicht Kourse der Wiener Morse vom I«. Februar 1878. ...........74.50 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 63.45 » „in Silber . 66.50 1860er Staats-Anlehenslofe . . . 111 60 Bankaktien...........795. Creditactien..........' 226 75 8on6on............118.50 ®i(b»iüge in KiM. Wien. Trieft: . Ankunft Abfahrt P^'iuS..................11.26 11.34 Mittag. SchneHug............... 3.34 3.40 Rachm.tt ©mischtfr Zug........... 5.28 5.32 Abends ' Postjug..................11.59 1247 Nachts. Trieft.Wien: Mfl .................. 6JJ9 ft.37 iVrüb n ü-l", 8Ufl........... f-M 9 03 V°rmitt. ............... l._ i.oe Rachmit. W................. 4.31 4.39 Verantwortlicher Redacteur Frau Tiefenbacher. Kleine Anzeigen. J*le In diese Rubrik eingeschaltete Anno«; bis zu 3 Ze.len Kaum wird mit 15 kr. bereohaet. taskünfte vera«n in der Expedition diese» Blattes bereitwilligst and unentgeltlich ertheilt. I e comte de Monte-Chrlato, 6 vol.; La ralne . • *5?°^ 2 Tnl-: *•* oomtMH de Charny G_V"1., MU.l hllliLT * Reparaturen von Nähmaaohinen aller Systeme werden besten* und unter Garantie ausgeführte C. Wehrhan jr. PostgagiC 41>. 127— Die besten Firniss-.. Lackfarben 211 allen Austrieben in jeder Jahreszeit verwendbar sind billiger als flberall zu haben bei Eduard Skolaut in Cilli. Durch Ankauf einer grösseren Partie Rohware unter äusserst günstigen Verhältnissen bin ich in der Lage Firniss- und Lackfarben eigener Erzeugung viel billiger als bisher abzugeben, ohne dass meine Products die bekannte Güte verloren hatten. Mache auch auf mein reichhaltiges Lager von allen Gattungen Lacken, trockenen larben. Pinseln, überhaupt Anstreicherund Maler-Requisiten aufmerksam. 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