WochentliPeS
res
Herzogthum Krain.
Auf das 1775^ Jahr.
SLeben und zwanzigstes Stuck. Laybach den 8t<n Heumonat.
In Wirthschastssachm.
Sottfegimg eon 6er Methode eineit sehr festen Bitt oder Mortel zu machen.
§8ie vortreflichste Eigenschaft diesec Com* vgy pofition bestehet barm, datz fte feme Aitzen, Spalten, oder Borsten bekommt, tvettn die Mischung in dee gehoeigen Proportion gemacht ist; daff sie wedee eintrocknet, hod) sich ausdehnet, und da§ sie stets in eben dem Zustande bleibt, worinn sie sich tn dem Dd	Au»
Augenblicke, da sie erstarrte, befunden hatt Nachdem dieje Versuche oft widerholt rsa< ten illuste man noch wissen, was sucWickung die Vecanderung, unv M Heftigkeit tec Tahrszkittn, der Regen, starke Hitze, und die KLlte auf diese Mischung dec beyven Kal-ke thun wurde. Herr Loriot hat daher nvch eineMenge anderer Erfahrungen gemacht, wobey er auch andere Materialien, woraus MSrtel gemacht werden kann, mit hinzu ge-setzt hat, und nachdem er solchen zrvey Iahre den Widerwartigkeiten der Witterung blvS gestellt, hat er befunden, datz diese Proben tticht allem allem widerstanden, sondern auch nach, und nach wahre Festigkeit erhalten.
Hiernach hat er sich zu behaupten ge» trauet, datz bey allenMvrteln, oder Kitten, welche mitgeloschtem Kalke gemacht werden, der Zusatz von ungeloschtem Kalke das ivitfr samste Mittel sty, ihnen alle erforderliche Vollkoinmenheiten zu verschaffen.
Dies ist der Schlussel zu der Entdeckung
die ec angekundlget hat, und die darauS flietzenden nutzlichen Folgen bemerkt matt leicht. Jezt folgen noch eim'ge Vemerkungen auf ivelche man bey dec Anwendung zu ach-ten hat.
Bey Bekteidung dm Basiins, und uttt
das Wassernach dec Methode dec alten RS-
mer auszuhalten, gibt Herr Loriot solgende
Procedur an: nehmet zu einem Theil Man-
ersteme, welche sorgfLltig zerstossen, und
durch ern Haarsieb gelassen worden, zwey
Theile seinen durch eine Flechte (Clage) ge-
siebeten Flutzfand, so viel alten geloschtetr
Kalk als nothig ist, urn mittelst des darauf
gegossenen Wassers in dent Troge, emeit ge»
wvhnlichen Teig zu machen, welcher jedoch
Feuchtigkeit genug haben muss, um den un-
geloschten Kalk zu loschen, ivovon man cut
Biertel uber die QuanMt des Sandes, und
dec gestampften Ziegel pulverisitt hinzu thut.
Wenn diese Materialien wohl mit einandee
vereinigr find, mu§ man fie geschrvmd ver-Dd 2	wen-
wenden, well dee mindeste Aufschub dett-Gebrauch decselben nrangelhaft, odec unmog* lich machen kann.
Em Uebeczug von diesec Compofition ubeo den Boden, und die Seitenwande eines Bas» sins, eines Kanals, und allec Atten von Werken, die bestimmt find Waffee in sich ju fassen, odec auszuhalten, thut eine autzeror-dentliche Wirkung, wenn auch nuc eine ge-ringe Quantitat dazu angewandt worden. Welchen Effedt lvurde fie nicht thun, wenn diese Wecke urspringlich von solchem Mvrtel gemacht rniuen ? pulverisirte Sreinkohlen vereinigen sich sehr genau mit diesen Mate» xialien, wenn man eben so viel, als von denr ungeloschten Kalk, hinzuthut.
Begnugt man sich dainit ein Viertel tut* gelvschten Kalk zu dem einfachen gewohlichen Mvrtel von ungeloschrem Kalk, und Sand hinzuzusetzen, so gibe dieses eine Uebectunchung ( Crepi) welche in 24 Stunden mchr Lonsi-.stenz erlangt, als einr andere in verschiede« ^ien Monaten.	Wenn
Wenn man zu denen Werken die Wassee in sich fassen, oder aufhalten sollen, feme gestampfte Ziegel haben kann, so mache man M diesen Mangel, zu ersetzen, Kugeln von ftlscher Erde, lasse fie trocknen, und brenne ste nachher in einent Kalkofen, wo man sie hiiltec die Kalksteine setzt, oder in eineman-dem besondern Ofen; wenn diese Kugeln vachmals pulverisirt worden, so find sie ebsn so gut als gestampfte Ziegelsteine.
Bey dem verschiedenen Grad dee Starve dec sich zwischen dem gewohnlichen Kalk aus cinec Provinz / und dem aus etttet* andevn Provinz ja so gar zwischen den aus-einem Bruche genommenen Kalksteinen finpet,. nachs dem sie sett langerer, oder kmzerer Zeit ge-loschet worden, kann man die Quantitat dss zu dem Kitt zusetzenden ungeloschten Kalkes,, nicht genau bestimmen. Es wird bald mehr, bald weniger ersordert. Darum -Hat Heye Loriot im Durchschnitt angegeben, datz man
kin Viettel-uber den Sand, .tmd die m
-	- Dd z (t<m
stampften Ziegel nehmen solle. Dieses ist das Maast sue mittelmWgen Kalk, welchee gebraucht wicd, so tote ev aus den Ofen fommt, ware er fthon m langer Zeit ge» lbscht, so wurde mehc erfordert; gleichwie auch weniger hinreichen wSrde, wenn der Kalk von besonders guter Oualitat, und von hatten Sternen gemacht wLre, die viel Was-ftr einsaugen.
Die Bereitung des Martels oder Kitts kann aus zivey Atten geschehen. Erstlich, wenn man den ungeloschten Kalk, und Was-ser mit dem Sande, gestampften Ziegeln, vnd andern Materiakien die man hinzuthrm will, miteinander zergehenlLfft, und in die vorhin beschriebene Lonsistenz bringt, nLm-lich etwas dunneu als bey bent gewohnlichen Gebrauche geschiehet. Sodann must man den pulverisirten ungeloschten Kalk hinzuwer-sen, indem man ihn fern auselnandec streuet, zermbt, und ihn darauf so fort gebrauchen.
-	'lC (Det Beschlust kunftig.)
W	Oer
Gekonomische Nachricht.
Von bem Gchwindel^ der Tchaafe.
Em Landwicth von der patriotischenGe« sellschaft in Schlesien hat alle mSgliche Mit-tel angewendet, wider den SOviNdel dec Schaafe, cine Krankheit, die eine Menge Bieh wegraft. Er machte alle m^gliche Ver-suche, aber nichts half. Endlich verfiel ee auf den Gedanke die Krankheit zu untersu-chen, und sand, datz meistens die Knochen dev Hirnschalle von Wurmer angefressen wa» ren. Er^liest seinen kranken Schaafen mtt die Wurmer zu topten Tannenoel, und Schwefel-Valjam einuehmen: dieses Mltel todtete zwar die Wurmer, aber es rettete das Vieh doch nicht vom Tode. Ein anderev OekonpmbMhl seinen Hirten er sollte obacht geben, Wo w merkte dab es dem Schaafe ain lvehesten that, da sollte man die Hirn-schale ofnen. Er that es auch, und nahm ?iven siebner gro§ von dec Hirnschale weg, ' Dd 4	und
'4*4
und hielt das Vieh mtt dem Kopf ablverts. Obgleich diese Operation sehr schmeczhaft war, so genatz doch das Thier, nach dent gehorigen Verband. Viel besser befanden Lr'ch aber jene Stucke, wo man die Trepanation, oder Durchbohrung des Kopfs ge« horig macht. Gemeiniglich lief nach dev Operation etwas Wasser heraus, wo ohne Zweifel auch die Wurmer mit giengen.
Zortsetzung von dem letzt abgebro-chenen Feuer * patent.
Sechstens: Viel mehr tragen Wir dene« Hausvatern, und Hausmuttern auf, datz selbe durch ihr Gesinde Abends die Asche zusammkehren und zudecken, ferners | in die Oefen kein Holz zum dmcknen eitv legen lassen, anforderist aber auf ihre Knecht und die Gastwirthe auf die etntve* fende Fremde acht haben sollen, damit er-Pete jeweilig mit einer Latterne, niemA#
lens
lens aber mit Spannlicht, oder Feuertzluk tit
die Stalle, oder arif die Boden sich verfugeN,
vder gar darinnen den Tobackrauchen, letzte»
re aber nicht etwo verdLchtig waren, in mb
chen Fall selben gar nicht das Untecfommeit
zu gestatten, sondern devett Erscheinungun*
vmverlt dec vorgesetzten Obrigkeit anzuzeiged
ist, massen Wir sowohl die Besuchung dee
Stalle mit Spannlicht, oder Feuerglut, aks
das Tabackrauchen darinnen auf das schLrfeste
und mit der Vorschrift derley Verbrechere
wenigst auf 3 Monat lang in das Arbeithaus
inEisenund Banden, oder denen Umstanden
gematz andreyenWochenmarkten aufdieBG-
ne zu stellen, verbothen. Denen MchstM
Hausbesitzern, und ubechanpt jedermann aber
aufgetragen haben wotten, da§ selbe bey Vw
spur-oder wirklicher Ueberzeigung dessen, dM
mikdenen feuerfangendenSachengesetzwidvig
nmgegangen worden, die Anzeige so gewiff
machen, als'in widrigen zu gWcher Straf,
als die Verbrecher stW-gezohen, die Hono-Dd s	ra-
tatiores abec zunl Erlag drey, sechs, auH ,zehen Dukaten verhalten werden solleir. Nebst deme
Siebentens: Sollen auch z« Nachtzeit die Katzen und Hunde von Oefen und Hecd» -flatten abgehalten, und sorgfaltigst abgetries ben werden, damit, wie bereits schon ofters sich zugetragen hat, von denenselben nicht etwo die Feuerfuncken auf die obere Hausbo--den oder die Ortschaften, wo das Holz,- Hen, oderStcoh beftndlich, Lbettmgen, und das rgemeive Wesen in Gefahr und Schaden ge-setzet wecde. Zu noch mehrerSicherheit aber Achtens: Verordnen Wir weiters, da§ in allen geist s und weltlichen Wohnungen, dann Haufem , wie die Namen haben nwgen nac^ Proportion uqd Grotze derenftlben aus erofterten obern Boden untec denenDachern, und zwar unweit deren RauchfLngen wenigst ein, so nicht mehrere Pottungen mit Wassec .angeKllet, so zu Wintecszeit des Frostes Hal--beLiaMulehreN/ sonachaber gleich wiederum
anzufullen find, von benett Proprietams auft
gestellet, tmb bestLndig evhalten ; auf belt
Befolg abev von Seiten decen betvefenden
Vievtelmeistecn allots invigilicet, in Folge
lessen jene, so binnen 3 Monaten a Dato
Publications dieser Unseren allechochsten
Vocschrift nicht nachgelebet hatten, gseich
sur das erstemal mit 3 Dukaten, und bey fee- X"
necen Unzuthun den Duplo und Tripio be-
straffet werden follen. Nicht weniger
Neuntens: Wollen Wir die Heuschnpfen
in dev Hauptstadt Laybach sorvohl denen Um-
Anden gematz auch ubvigen Unsevn Landes-
slrvstlichen Seadten hiemit ganzlichen vecbot-
ten, und ein fuu allemal abgeschaffet, anbey
nur allein allergnadigst gestattet haben, Vast
ein Hausinhabec, odev Mietling, welcher in
denen Stadten die Pfevd zu halten willens,
odev decen sonstenbenothigetware, hochstens
4 Lenten odev eineFuhr Hen, und eineFuhr
Stvoh, und dieses mit allev Behutsamkeit zu
einstiveiliger Rothduvft in cutett Gewolb,
Stall,
Stall, oder anderen von Feuer abseitige OM schaft einlegen, den mehreren Heu - und Strohvorrath dagegen ohne anderst vor dee Stadt aufzubehalten schuldig seyn solle. So gar
Zehentens: Alles zu verhl'ndern, was rntr einigermassen den Ansast zu FeuecsbM sten geben, odev selbe vermehren tonnte, solke kein geistlich- noch weltliche Familiein denelt Stadten befugt fetjtt, etnett mehreren Holz» vo reach in offenen Hofen, und ungewolbteli Holzkammeren, dann Behaltnissen zu haben, als ettt Kloster 20. jede eximirte Familie 10. und jeder Burgersmann s. Klafter. Es mv det dagegen jedermann freygelassen, vor dev Stadt, wo feme, oder viel mindere Gefahs zu befurchten ist, ein Holzlager aufzurichten, und mit soviel Holz, als es etwo auf langere Zeit oder auch das ganze Iahr nochig seyn mochte, stch zu versehen.
(Die Fortsetzung kunftig.)
Durch-
Dukchpejsen-e Ansehnliche perssnen.
Dett 2yten
Hr. Ottavio Baron v-Terzi, dann die Fra« Theresia verivittibte nnd geb. Gr^finn v- Pe» tazzi, von Poganiz nach Gorz.
Se. Exeell. Hr. Marchesi Sanboka, Neapo-utanjscher Gesandter rntt seiner Suite von Wien nach Neapel.
Hr. Kaufmann Petirz, von Venedig nach Wien.
Den Zoten.
Hr.KaufmannZartzini, vonWimnachTriest
Hr. turn Verdiner, von Wien nach Venedig.
Den iten Iulli.
. Hr. Kaufmann Rauschel, von Wien nach driest.
' Hr. Vanina, von Laybach nach Manspurg.
Hr. v. Sallenstein im't den geiflf. Herrn An-tonico, von Laybach nach Triest.
Den 2ten.
Der Fud Moyses, Tabackverpachter, von "aybach nach Kamthen.
Hr. Secretair v. Schildenfetd, von Laibach nach Rudolphswerth.
Hr. Ferdinand Graf von Lantieri, von Marburg nach Gorj.
Den 3 ten
Hr. Graf o. Lorenini, nach GSrz.
Hr. Schemerl, Ingenieuk, von Laybach nach Rudolphsrverth.
Den
-Den 4ten*
Hr. VerwalterSchmjd, von Laybach nach Schenoschetsch.	; '
Zwey Pate. Minoriten, von Gorz nach Marburg.
Se. Excell. Hr. Graf o. Dietrichstein, von Venedig nach Wien.
Den 5tcn
Zwey Kaufleuth von Reifniz Dojak und Debelack nach Hungarn.
Hr. Kaufmann 'Sabatini, von Venedig nach Augspurg.
Zwey Jud'en Aron Marburgi und Lontt paqnie, von Wien nach Gorz.
Hr. Baron von Schweiaer, von Laybach nach Wedel.
Den 6ten.
Hr- v. Segalla, von Morautsch nach Wesi senfels-
Hr. v. Strallendorf, nach Jga.
Hr- Graf Ratkay, von Thurn nachMillma irt Kroaten.
Den?ten.
. Hr. Kreishauptinann von Mihlbacher/ nach
NB. Se. Majest. der Kaiser find unsceer Anzeige vorgekommen, und start den lotett Julii, wieuns leztens von dem kais. ton-Post-amte allhier gemeldet worden, schon die vo-rige Wochett durch Klagenfurt durchgereisek.
AVERTISSEMENT. v'*
Den io. ii. und 12. als Montag, Dien-stag und Donnecstag dies Monats Fulli wird Vormittag von 9. bis 12. und Nachmittag von 3. bis 6. Uhr in dem Aloysi Raabischen Hause allhiec am alten Markt N. 109. die nach Absterben des Anton u. Margaretha v. Mikhulitschin hinterlassene Gerathschaften, als Manns - und Frauenkleidung, WLsch, Bethgewand, Bucher, und andere -hausein-tichtung licitando verkaufet werden.
XtXavUpvcife.
llllittwsch den 5ten ^eumsn. 1775»
Aeizen ^.Metzen p Tw. k 125 k 129 k 131 Schvusitzen	-	p	-	- k	99	k w2k	IO8
I Nvcken -	-	p	-	s k	85	k 87 k	91
Hicsch - - j) - - k - - k »- k 82 Gecsten -	*	p	-	-k--k-»k»-
Weitzgemischet p s »k - - k - k - -Schwa rzgemischet p * - k 82 k 85 k 88 Harden *	-	p	-	- k	77	k 81 k	85
Haber 2.Metzen	p	*	- k	186	f 188 k	190
Ver«
Verzeichnisi der hier in Laybach in, unh vor bet Stadt verstorbenen.
Den zoten Brachmsnat in der Gtadt. Niemand.
Vor der Gtadt.
Dem Mattheus Schuwan, Taalvhner stilt Weib Ursula, in Lmnau in Hudischen Hau-fe N. <6. alt 35* Iahr.
Den iten ^eumonat. Niemand.
Den 2ten in der Stadt Niemand.
Vcv der Atadt.
Dem Andreas Seitz, Schuster, sein Maqd-lein Margaretha in Krakau in WeozischeN Hause N. 46. alt 1. Iahr.
Den Zten in der Stadt Niemand. vor der Gtadt.
Dem Andreas Thonitschei), Zimmermann, sein Weib Agnes in der Kothgasse in Ka-s^erinischen Hause N. 61. alt 40. Jahr.
Den 4ten in der Stadt Niemand. vor der Stadt.
Mathias Thumitz, Aauersmann auf der St. Petervorstadt in eigenen Hause N. 74. alt 67. Jahr.
Den ^ten in der Stadt.
Gertrud Gortscherin, Spitalerin in der &pt* talgasse in bural. Spital N. 240. alt 50, vor der Stadt. Niemand.