L s i b s c h r r M c h r M t t , Drgan der Verfasiungspartei in krai». Nr. 217 AbonnementS-Bedingnisse: Sanjjädrig: Fiir Laibach fl. 4 — M it Post fl. 5.— Haidjährig: . . . 2.— . . . 2.50 vierteljährig: . . . 1 — . . . I.2S Fiir Zustellung in's HauS: VierteljShrig 10 kr. Samstag, dcu 4. Oktober. In s e rtio n ? -P re is e : Einspaltige Petit-Zeile k 4 kr., bei Wiederholungen L 3 kr. — Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. R e L a c tio n , A d m in is tra tio n « . E x p e d itio n : Herrengasse Nr. 1L. 1884. f Eduard «oii Strahl. Der Tod hält böse Ernte. Eine Woche ist kaum verflossen, daß wir einen wackeren Gesinnungs­ genossen zu Grabe geleitet, und abermals hat die liberale Partei den Verlust eines ihrer hervor­ ragendsten Mitglieder, eines wahrhaft ausgezeichneten Mannes zu beklagen: Eduard von Strahl ist am 26 v. M- aus seinem Schlosse zu Altlack verschieden. Ein chronisches Uebel hatte ihn leider schon vor Jahren gezwungen, sich von seinem Berufe und der öffentlichen Thätigkeit zurückzuziehen, und seit dieser Zeit lebte er in stiller Einsamkeit auf seinem schönen Landsitze, nur mit wenigen intimen Freunden in persönlichem Verkehr, doch frischen und regen Geistes und sich fortwährend für das weite Gebiet der Wissenschaft, Politik und Kunst auf das Lebhafteste interessirend, das er mit seinem ausgebreiteten Wissen und seiner reichen Erfahrung umspannte. Die lang­ jährige völlige Zurückgezogenheit Strahl's brachte es mit s ic h daß die jüngere Generation keine Gelegenheit batte mit ibin in Berührung zu treten, die älteren Zeitgenossen aber, die noch das Glück gehabt hatten, ihn kennen zu lernen, verehrten in lhm einen Mann von den seltensten Geistes- und Charaktereigenschaften, einen Mann, der, wie nur einer, werth war, daß sein Andenken gepriesen werde und daß das glän­ zende Beispiel, welches er nach mehr als einer Richtung gegeben, in den weitesten Kreisen gewürdigt werde und Nachahmung finde. Feuilleton. Die Kunst am häuslichen Herde.*) B o» Eduard von Strahl. 1. Die Truhe. Im Hausgeräthe der Krainer spielte seit dem 16. Jahrhunderte die Truhe eine in mehrfacher Beziehung hervorragende Rolle. Bestimmt, den noch älteren Schrein zu ersetzen, enthielt sie zumeist Alles, worüber an Kleidungsstücken, Wäsche und Schmuckgegenständen die einzelnen Familienglieder zu verfügen hatten. Wie die toga, vinlis bei den Römern,' s o signalisirte der Besitz ^einer eigenen Truhe einen größeren Grad von Selbstständigkeit und den eigenen Erwerb, zu dchen Aufbewahrung die Truhe dienen sollte. Verdingte sich ein Glied der Familie außerhalb derselben, s o galt erst das Wiblingen seiner Truhe als Beweis für den ernst­ lichen Willen der Zuhaltung des neuen Vertrages, lind es gehört noch gegenwärtig auf dem flachen ^ *7 H r^ ie te » unser» Leser» hier die letzte Arbeit Eduard Unser »»vergeßlicher Mitarbeiter, lw» dem wir . N E1rn> - eine Reihe verwandter ^eui lcto»S ^ K , ' 2"»° waren. bcabsichtigte nnler M veroffen Reche von Aufsätzen, die alteren Leistun- auf dem Gebiete de» KnnstgewerbeS ,„>d der K>".bespreche» ^ leider vollende«? er nur mehr de» ,nd eilie» Zweite» A».kel, den wir dem nkchst zum bri»ü°" Seinem Berufe nach war Strahl Jurist und zwar ein theoretisch wie praktisch hochgebildeter Jurist. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, an diesem Platze speciell seine Berufstätigkeit ausführlich zu besprechen, allein cs ist sicher, daß Strahl zu den hervorragendsten Mitgliedern des krainischen Richter­ standes in den letzten Deeennien zählte und eine wirkliche Zierde desselben war. Echt wissenschaftlicher Geist, große Erfahrung im Rechtsleben, Scharfsinn, Unabhängigkeit, ein lebendiges Gerechtigkeitsgefühl waren in seinem Wesen vereinigt, so daß er in der That alle Eigenschaften sein Eigen nennen konnte, die den wahren Pfleger und Hüter des Rechtes auszeichnen müssen. M it dem Beginne der constitutionellen Aera trat Strahl auch in das politische Leben ein und er zählte alsbald zu den ausgezeichnetsten und geach- tetsten Mitgliedern der liberalen Partei, deren fester und werkthätiger Anhänger er bis zu seinem Tode blieb. Eine im Jahre 1861 erfolgte Wahl in den Reichsrath lehnte Strahl schon damals im Hinblicke auf seine Kränklichkeit ab, dem Landtage und dem Landesausschusse gehörte er bis zum Jahre 1866 an, wo sein fortschreitendes Leiden ihn bedauer­ licherweise nöthigte, sich ganz von dem öffentlichen Leben zurückzuziehen, in welchem Strahl sonst zum Wohle des Landes wie des Reiches ohne Zweifel eine bedeutsame Wirksamkeit beschieden gewesen wäre. Was er als Abgeordneter geleistet, davon geben die Landlagsverhandlungen der damaligen Zeit und die Lande zu den Obliegenheiten des Dienstherrn, die Truhen seines Dienstgesindes entweder selbst abzu­ holen oder abholen zu lassen. Heiratete die Tochter, so bildete die Truhe und deren In h a lt den Krystallisationspunkt, um den sich die übrige Ausstattung (dalrr) anschloß. Der Truhe gebührte der hervorragendste Platz auf dem Wagen, der die Ausstattung entführte. Je reicher, geschmückter und ansehnlicher sich diese Truhe reprä- sentirte, umso höher war auch die Braut geschätzt, und cs bedurfte oft eines nicht unerheblichen Löse­ geldes, welches dcr Bräutigam den jungen Burschen des Ortes zu entrichten hatte, ehevor es ihm ge­ stattet war, die Hochzeitstruhe mit der Ausstattung davonzuführen. Hiebei spielte auch das „fünfte Rad" am Wagen seine bezeichnende Rolle. Ohne dasselbe blieb der Wagen unbeweglich an der Stelle und nichts von Allem, was versucht und herbeigeholt wird, um als fünftes Rad zu dienen, ändert den Stand der Dinge. Endlich, nachdem das Lösegeld entrichtet ist, gelingt es einem der Hochzeitsbitter, ein eigens dazu vorbereitete« Laib Brod im Um­ fange eines Wagenrades ausfindig zu machen, worauf sich dann erst der Wagen mit der Hochzeitstruhe wieder in Bewegung setzt. Es ist begreiflich, daß unter solchen Umständen Jung und A lt der Truhe eine besondere Ausmerk- Aeten des Landesausschusses Zeugniß, und um von zahlreichen anderen Arbeiten nicht zu reden, war es hauptsächlich das Verdienst Strahl's, daß der in- camerirt gewesene Provinzialsond im Betrage von 700.000 fl., welcher heute in der Hauptsache das gesammte mobile Vermögen des Landes repräsentirt, an Krain zurückerstattet wurde, eine Leistung, für die allein er gewiß auf größten und dauernden Dank des Landes Anspruch hat. Als Strahl sein Landtagsmandat zurücklegte, anerkannte über die bezügliche Anzeige des Landes­ ausschusses der Rechenschaftsberichtsausschuß des da­ maligen Landtages dessen vorzügliche Thätigkeit unter Anderem mit folgenden ebenso wahren als verdienten Worten: „Herr Eduard v. Strahl hat sich sowohl als Abgeordneter wie nicht minder als Mitglied des Landesausschusses große Verdienste um das Land Krain erworben; anderer Gegenstände nicht zu gedenken, wurden insbesondere die Fragen des incamerirten Fondes von ihm angeregt und mit seltener Gründlichkeit durchgearbeitet und ins Klare gestellt. Das Land verliert durch den Rücktritt dieses Abgeordneten eine unschätzbare, seltene Kraft, welche mit Liebe dem Vaterlande zugethan, mit scharfem Geiste dessen Interessen verfocht und mit dem red­ lichsten Charakter eine freimüthige, echt konstitutionelle Gesinnung verband." Der Landtag selbst beauftragte den Landesausschuß, Strahl das lebhafteste Bedauern über dessen Rücktritt und den wärmsten Dank für seine ausgezeichnete Wirksamkeit auszudrücken. samkeit schenkte, zumal dieselbe in der Wohnstube häufig auch die Bestimmung der Sitzbank, ja oft der Lagerstätte zu erfüllen hatte. So kam es, daß man bedacht war, auch der äußeren Form dieses Hausgeräthes je nach dem Zeitgeschmäcke ein mehr oder minder künstlerisches Aussehen zu geben, und dabei zu verschiedenen Gebilden gelangte, so daß die Mannigfaltigkeit und Zierlichkeit des Baues und der Ornamentirung noch jetzt die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde auf sich zieht. Auch in dieser Beziehung war der Geschm ack des benachbarten Italiens ausschlaggebend, nur zog man es vor, statt der in Italien beliebten geschweiften Flächen der Vorder- und Seitentheile dieselben Hier­ lands geradlinig zu gestalten und dann die ebenen Flächen theils mit aufgelegten, theils mit vn rsliek geschnitzten Ornamenten zu verzieren. Diese Orna­ mente, mit Zierleisten eingerahmt, stellten bald Arabesken, Blumenguirlanden oder sonstiges B latt­ werk dar, bald waren es Figurengruppen. Gar häufig figurirt auch das staatliche Wahrzeichen des zweiköpfigen römisch-deutschen Reichsadlers als ein­ gelegtes oder aufgesetztes Füllstück, und cs scheint, daß man damals auch in Krain einen besonderen Werth auf dieses Symbol der ZusammengehörigkA mit dem „Reiche" gelegt habe. ^ Die Vorderfläche dieser Truhen ist fast dui Doch wir betrauern in dem dahingeschiedenen vortrefflichen Manne nicht bloß den gewiegten Juristen, den verdienstvollen Abgeordneten und Po­ litiker, sondern wir haben in ihm zugleich einen treuen, geistvollen, unersetzlichen Freund verloren. Seit der Gründung des „Laibacher Tagblatt" im Jahre 1868 hatten wir das Glück, Eduard v. Strahl zu unseren Mitarbeitern zu zählen und wir dürfen es wohl aussprechen, daß die Beiträge, die wir seiner feinen und geistreichen Feder zu verdanken hatten, mit zum Besten zählten, was wir unseren Lesern überhaupt zu bieten vermochten, und daß dieselben jedem österreichischen Blatte zur Zierde ge­ reicht hätten. I n Strahls Aufsätzen spiegelte sich sein ganzes Wesen wieder und das: „1.6 syle o'est I'domms" fand bei ihm seine volle Anwendung. Elegant und gewandt in der Form, kenntnißreich, scharfsinnig und erschöpfend in der Sache, unwandel­ bar an den als richtig erkannten Grundsätzen fest­ haltend, den Gegner entschieden, aber maßvoll be­ kämpfend und nur dessen offenkundige Schwächen mit echtem überlegenen Humor bloßstsllend, aller Heuchelei und Falschheit gegenüber aber in wahr­ hafte Entrüstung gerathend und derselben dann auch einen kraftvollen und schneidigen Ausdruck gebend — so waren die Aufsätze Strahl's in Ueberein- stimmung mit seiner ganzen Persönlichkeit, in der sprühender Geist und ruhige Entschiedenheit sich in glücklichster Weise das Gleichgewicht hielten und die nur bei Niedertracht und Gemeinheit — die seinem Wesen so unendlich fernab lagen — zu gerechtem Zorne sich entflammen konnte. Strahl's umfassende Begabung äußerte sich neben seiner politischen und Berufs-Wirksamkeit auch in einem regen und verständnißvollen Kunstsinne und es waren insbesondere die bildenden Künste und die Dichtkunst, zu deren treuen Jüngern er zählte. Wie in der juridischen und politischen war er auch in der schöngeistigen und Kunstliteratur von seltener Belesenheit: auf dem Gebiete der bildenden Künste ein eifriger und kenntnißreicher Sammler, auf dem der Poesie ein Dichter voll Formgewandtheit, Humor und Gemüthstiefe. So haben wir in Eduard von Strahl einen echten „R itter vom Geist" verloren, der nach Wissen, Talent und Charakter zu den Außergewöhn­ lichen gehörte, und mit Fug und Recht kann von ihm gesagt werden, daß er zu den erlesensten Geistern zählte, die jemals Krain ihre Heimat genannt. gehends mittelst hervorragender Säulen, Karyatiden, geschnitzter Blattornamente, Cartouchen u. s - w. in drei Theile getheilt. I n dem mittleren und schmälsten wurde das Schloß mit dem reichverzierten Schlüssel­ bleche angebracht, mährend die durch Zierleisten theils als R echtecke, theils als Polygone markirten Fül­ lungen in den beiden anderen Theilen zur Aufnahme des symmetrisch geschnitzten Ornamentes dienen Oft vertritt die Jntarsie die Stelle des Schnitzwerkes. I n solchem Falle ist dann entweder das Wappen oder der Namenszug des Eigentümers, gar oft auch eine biblische, auf lichterem Holze eingebrannte Darstellung^oder die bekannten Namenszüge Christi und M ariä" in den Füllungen angebracht. Bei polychromirten Truhen sind auch das ge­ schnitzte Ornament sowie die Zierleisten mit Farbe überzogen, und da man hiezu gewöhnlich grelle Farbenmischungen wählte, so gibt dieß der Truhe ein buntes, heiteres, daher inbesondere für Hochzeits­ truhen gerne gewähltes Ansehen. Die Beschläge — durchgehend« lange Band­ beschläge — sind von verzinntem, mit gepreßten Arabesken, Buckeln, Stanzen und anderen Linien­ ornamenten verziertem, oft selbst ciselirtem Eisen­ bleche und geben Zeugniß dafür, mit welchem Fleiße und Kunstverständnisse man in früheren Zeiten derlei Arbeiten behandelte. Diese Bänder sind an der Es war gewiß auf's Tiefste zu beklagen, daß ein langes körperliches Siechthum diesen Mann so früh in die Zurückgezogenheit drängte und es ihm unmöglich machte, seine reichen und seltenen Kräfte zum öffent­ lichen Wohle voll zu verwerthen; andererseits aber zeigte sich gerade in der A rt und Weise, wie Strahl sein schweres Los hinnahm, wie er mitten in seinen Leiden, die er mit der Ruhe des Weisen ertrug, mit ungebrochener geistiger Frische der Kunst und der Wissenschaft treu ergeben blieb, wie er mit un­ unterbrochenem Interesse der Gestaltung des öffent­ lichen Lebens im Reiche wie im Lande folgte, so recht die Ueberlegenheit und Bedeutung seiner ganzen Persönlichkeit. Ein Oesterreicher von altem Schrot und Korn, daher vor Allem für die Einheit, die Größe und das Gedeihen des Reiches begeistert, dabei in inniger Liebe der Heimat und ihrem Volke zugethan und durchdrungen zugleich von der Nothwendigkeit der Pflege deutscher Sprache und Bildung im Lande, als der wesentlichsten Voraussetzung für dessen Ent­ wicklung und Fortschritt konnte Strahl, wie so viele der besten und treuesten Söhne Krains, nur mit tiefer Bekümmerniß die Gestaltung der Verhältnisse sehen, wie sie sich in den letzten Jahren entwickelte. War es ihm auch nicht mehr vergönnt, eine Umkehr derselben zu erleben, blieb doch sein Vertrauen zu den Grundsätzen, die er sein Leben lang hoch ge­ halten, ein unerschütterlicher und nicht einen Augen­ blick wankte seine Ueberzeugung, daß nach bitteren Erfahrungen und Enttäuschungen wieder eine Zeit kommen m üsse, wo man zu den Idealen und Ideen, die sein klarer und weitblickender Geist als die allein heilsamen und richtigen erkannt, zurückkehren werde. Und wie in so vielem Anderen möge Eduard von Strahl auch in der Festigkeit der Ueberzeugung, in der Treue der Gesinnung, in dem Glauben an eine glückliche und gedeihliche Zunkunft unseres Vater­ landes unser Vorbild sein und bleiben. Wohl Oester­ reich, wohl Kram, wenn eine Wendung zum Besseren in seinem Sinne nicht allzu lange auf sich warten lä ß t! Oie Negierung und die deutsche Volks­ schule in Laibach. W ir haben in unserer letzten Nummer die Interpellation mitgetheilt, welcher Abg. Luckmann und Genossen in Angelegenheit des Sparkassebe­ schlusses, betreffend die Errichtung einer deutschen inneren Seite des Truhendeckels mit Nietnägeln befestigt und erhielten hie und da, wie dieß bei den Truhen des germanischen Museums in Nürnberg ersichtlich ist, eine Unterlage von scharlachrothem Tuche, worauf sich das weißglänzende Zinnbeschläge noch besser und kräftiger abhebt. I n den Querseiten befinden sich ebenfalls mittelst Zierleisten markirte Füllungen, in welchen ovale, mit eingeschlagenen Stanzen gezierte, verzinnte Eisenringe befestigt sind, die als Handhaben dienen. Im Innern der fast durchgehends aus Nuß­ oder Eichenholz verfertigten Truhen wurden mehr oder weniger geheime Fächer und Laden angebracht, welche zur Aufbewahrung des Schatzgeldes, der Silbergürtel oder anderer Kleinode bestimmt waren. Bis vor etwa drei Jahrzehnten war es nicht schwer, derlei Truhen in Krain aufzufinden und zu erwerben. Fast in jedem Haufe auf dem Lande konnte man dieselben im Staube und Gerölle auf den Dachböden und in Kellern, zumeist wohl nur in mehr oder minder beschädigtem Zustande, auf­ finden. Da es jedoch nicht schwer fiel, die häufig abgängigen oder sonst beschädigten Bestandtheile und Ornamente durch neue, stylgerecht nachgemachte zu ersetzen und die Beschläge, soweit selbe nicht allzu sehr vom Roste aufgezehrt waren, frisch zu ver­ zinnen und ihnen somit das ursprüngliche Aussehen Volksschule in Laibach und den Bau von Arbeiter­ häusern, an den Landespräsidenten gerichtet haben; letzterer beantwortete nun diese Interpellation in der Landtagssitzung vom 26. v. M . in einer Weise, daß es wohl geboten ist, etwas ausführlicher davon zu sprechen. Herr von Winkler erklärte hiebei, daß die Regierung vor allem sich die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der fraglichen Errichtungen, bezie­ hungsweise Ausgaben verschaffen m üsse, um dann allenfalls die Ueberzeugung gewinnen zu können, daß eine so bedeutende Summe wirklich zu einem wohl- thätigen und gemeinnützigen Zwecke und nicht etwa zur Förderung „anderer Zwecke" gewidmet worden sei; zu diesem Behufe waren verschiedene Erhebun­ gen über die Zahl und Nationalität der Schulkinder, Schulbesuch, Schulräume u. dgl. nothwendig und es wendete sich dießsalls die Landesregierung an den Landesschulrath und dieser an den Stadtschulrath, um die fraglichen Daten „baldmöglichst" zu erhalten; Letzterer wurde zugleich angewiesen, mit „möglichster Beschleunigung" die Aeußsrung des Gemeinderathes zu erwirken, ob und wie dieser selbst „bis zum Be­ ginne des nächsten Schuljahres" eine Volksschule für die deutschen Kinder eröffnen wolle. Ungeachtet seit dem Beschlüsse der Sparcasse Monate verstrichen sind, sah man sich bisher doch nicht zur Betreibung des säumigen Stadtschulrathes veranlaßt, da die Sammlung der gewünschten Daten angeblich längere Zeit erfordere, allein jetzt bei fortdauerndem Zögern desselben werde man die Sache urgiren, um dann mit einer Entscheidung vorgehen zu können. Was aber den Bau von Arbeiterhäusern anbelangt, so könnte wegen des Zusammenhanges der bezüglichen Auslagen — im Hinblick auf die gemeinsame hohe Belastung des Reservefondes — mit einer Genehmi­ gung auch noch nicht vorgegangen werden, zudem sei der hiemit zu betrauende Verein noch nicht const^uirt. Bei „so bewandten Umständen" fehle den in der Interpellation zum Ausdrucke gelangten Besorgnissen jede Grundlage und könne die Landesregierung die Verantwortung für die bisher noch nicht erfolgte Ge­ nehmigung der in Rede stehenden Beschlüsse leicht übernehmen. So beiläufig der Tenor der Jnterpellations- beantwortung; man wird zugeben, daß an solcher Stelle und bei solcher Gelegenheit weniger stichhäl­ tige, nichtssagendere und den Deutschen im Lande mißgünstigere Ausführungen schon lange nicht zu wieder zu verschaffen, so waren derlei Truhen bei Sammlern und Kunstfreunden ein Gegenstand reger Nachfrage. Seither hat sich gewinnsüchtige Spekulation auch dieses Gegenstandes bemächtigt und entführte derlei Truhen massenhaft in s Ausland, insbesondere nach Frankreich, wo man sie zu unverhältnißmäßig hohen Preisen bezahlte, so daß man derzeit nur selten mehr derlei Objecte besserer Gattung in Krain vorsinden dürfte. Die Sammlung im Schlosse Altenlack weist derzeit vierundzwanzig solcher Truhen aus der Zeit von 1680 bis zum Jahre 1812 aus und bietet im Hinblicke darauf, daß dieselben in der Ornmnen rrung und den Beschlägen sämmtlich von einander unter­ schieden sind, ein sprechendes Bild der Manw.g- saltigkeit dieser Arbeiten dar. Noch sei hier erwähnt, daß jene Lade, m welcher Kypselos, König von Korinth, als Kind von seiner Mutter versteckt wurde und die Weihgeschenk in den Teinpel zu Olympia gestiftet wurde, die Form einer aus Cedernholz gefertigten Truhe hatte und in fünf übercinanderliegenden Zonen theils mit Schnitzereien, theils mit o - und Elfenbein-Einlagen geziert war. Truhe ivohl die älteste sein, deren die Kunstgeschichte noch gedenkt.