-M 4 '14 A rep mit Wttu Du Ehren >er großmächkig - und allcrßeiligsten rc a fall tflft if Verfasse ob - int» Nanck - Wesen. Als eine Hochsöb-undAdeliche unter Anruffung der hei- Hgen Jungfrauen / und Märtyrin CiEClI 1/E Verbrüderte Philo- Harmonicorum Academie zu Laybach in dem GOktesHauß bey MARIA Verkündigung deren SB,33. E.E. pp. Augustinern ausser dem Spl« tot« Thor das jährliche Schlitztest höchAfeyerlich begangen. ZU dreymahlen abgeredek Vom P. FELICE a S. Matre Anna BaarfüAr Augustiner. WMWW'WMWM-.WMWWWSSWWM LAIBASH/ Erdrückt/ bei) AdamFridrich Reichhardt/ tintr LMKaa. in §rai«Bnchdr^ :F.COli] Os, Aquil$que vigcnt lern per gratiflima mundo Signa: Tibi Studium, Fortia cun£t.a probant. Lhö / und Udler auf Erden geehrtes cu»DLHild Ist bc|? Graf. Witzes« und Stärcke-Bild. * * * * * * . # * * 1 tfr-n«w‘103-1 ' - < 4 Wem Nochgebohmen Werm/ Senn ANTONI JOSEPH Wß Stil- 8$hn. Kelchs/ Urafm von ANBSRLBS/ 9> reyherm / auf Schön- und Keysenberg/ Uerm der Herrschafften Lreutz / und Oberstem / Liechtenwald/ Relchenstem/Samabor/Landspreiß/krolIlN3,undThurn» amhard/Obnsi-Erb»8and/Marschalien/undL)bttsdErb-Lammrern inLrain/ und der Windischen March / Wey» land Seiner Röm. Kayserl. auch Königl. Lathol. Ma« jest.rc.re. hinterlassenenwürcklichen geheimen RathLam» mrern/ Ober.Land»Straffen-Diredtoren / Lands» haubtmann / und Ober Land» Gerichts» ; Herrn in Lrain / Seiner Hoch» gräflichen Cxeellentz/ rc.rc. ochgebohrner Reichs - Mraf / gnädigster Herr / Herr! re. re. hak der Poet gesunken / Summo debetur gloria ^ fumma Viro : den sümehmesten Wann muß matt ehren / so viel man kan. In Erwegung dessen Hab ich meine Kräffcen zu rach berufen; auswas Weise ich doch bewerckenkonte/ dem höchsten Haubt unseres Landesein Ehren * und Gedenckmahl aufzurichten. Und da ich mein sammentliches Vermögen abgewogen: fände nichtes/ als gegenwärtige Blätter übrig/ so meiner Einbildung nach einengeringen Werth haben dürfften/ eine Ehre bet) wohl» gesinnten Gemächern zu erkauffen / und selbe jenem anzu. trage/ welcher aller Ehre/und Hochachtung würdig ist. Es werd? ja Euer Hochgrafl. Ercellentz nichtabsprehen tönen/ daß Sieder nemliche seyen / demdas gantze Lram» Land allen Refpeä: abzuzinsen schuldig ist. Wann auch dero hohe Aiderträchtigkeit das widrige zu behaubren sich an« massete: so wurden die außbündige Verdiensten / und ho» he Weriten an gank Europa appellirett / welche als ein unpartheyischer Richter müste genöthigetseyn/ das End» Urtheil zu sprechen: das Aurspergischer Stamm» Baum jederzeit in seinen Sprossen gewöhnet gewesen / löbliche Thatten vorzubringen/ d ie auch gecrönte Häubtermitbe» sondern Wohlgefallen angesehen/ bewunderet/ und ge» ehret haben. So wenig man demnach das Geburc»Berh deß grossen / und hohen Welt-Meers nachforschen kan: je ungewisser ist die Zeit/ wann dise Hochgrafliche Fami, lie dem gelobten Lrain aufgegangen ist. Und eben darum wachset derselben ununrerbrechlich diegröste Ehre zu/ da»/ sie nicht »erstattet/ von der Zeit/'und Mnschen»Gedan- (fen (fen begriffen / und eingeschräncket zu werden. Doch bey solcher Ungewißheit ist man gantz sicher vergewiffet / daß dieselbe unter fürnehmesten Wappendeß ur« alten Adels die erste Reihe besitzet/ und inhaber; maffen die Geschieht« Schreiber mit wohl bedachter Prüffung bejaen / daß solche schon vor Lhristi Geburt in Heiden« hafftiger Blühe triumphiret hat. Es müssen anbev die Gerichts«Platze/ und Rath«Stuben / wie auch die M artis Felder das Zeug« nüß geben / daß die erflere seyen mit AurspergischerKlug« und Gelehrsamkeit unterwisen: die andere aber mit Hel« den«müthigenBlut«Schweiß befeuchtet worden / worauß dem Vatterland gantze Fridens«Bäume / und unverwelch« Itche Siges«8eichen herfür gewachsen seynd. Mer was chue ich auß verstaubten Aschen«Krü. gen derenUr«Ahnen die Helden- THatten hersür graben/ da an Euerer Ereellentz / als in dein Mittel« Puncft deß Brenn«Glaffes der Glantz aller Vor«Eitern zu ersehen ist? dasgekebteLrain hat dem unermüherenFleiß/ Klug» und Wachsamkeit unseres i'anh« Regenten zu dancken / daß es bey verwirrten Seiten in erwünschten Flor / und Wachschum erhalten wird. Die Armen von Martis Geisseln von ferne geschlagene Glider müsten schon lang« sten erstorben seyn/ so selbe nicht waren vom obristen Re« gir«Haubt beseelet worden. Eben diser Ursach wegen sepnd wohlgesinnte Patrioten tausendmahl verbunden / Euer Exeellentz mehr als einen V atter zu lieben/als einen Herrn zu sörchten. Ich meiner seies beteuere es in geistlicher RedlieHkeit/ daß das gantze Lloster bey 8. Jofeph nichts mehrers erwünschet / als Euer Hochgrafiliche Gnaden stets in vergnüglichsten Wohlstand zu sehen/ und unter de« ro Schutz/ und Hüldezu ruhen: danndergestalten wurde es allzeit beglücket/ und versorget seyn. Schlüfflich ist meine untertänig«gehorsamste Bitt: Euer Exeellentz X2 mü le zum Unterpfand aufrichtiger Dienstbarkeit anerbietet) in Gnaden aufzunehmen. Es ist klein / doch auch groß/ weilen es von dem atlergrösten Geheimnuß der ailerheilig» steil Dreyfaltigkeit abhandlek r hiemit niemand zuzueig» mir/ als dem grösten Ober-Haubr / so allein weißgrosi fcn Dingen Ehre zu erweisen, lind wem solte ich wohl Academisches Danck^und Lob«Gesang ausgezeichnet ha» den/ als eben dem Ober« Directorber nemlichen Hoch^Ade» li ßen Philo-Harmonicorum Äcademie, belli V0N tiücil Mit«Glidern der Gewalt gegeben/zu veranstalten/ GOtt zu loben/ undzubenedeyen. Wobey ich unter derotzöch. (ien Schuß zu verharren verlange: mit t>er Poetischen Unterschrifft Nec fumusingrati, Tibi nosdebere fatemur. Hier ist danckbarer Herßens« Schein/ Vor diß/ was wir schuldig seyn. uer Kochgräflichen Wpcellcntz Demüthigster. F. Felix a S. Matre Anna Baarsüsser Augustiner. Gloria Patri, & Filio, & Spiritui Sanflo. Eccltf. inbnv. Ehre seye dem Vatter 1 und dem Sohn / und dem Heil. Geist. Lobend Adeliche unter dem Schutz/ und AuruistmgderH. Jungfrauen/und Märtyrin Ocili.e Verbrüderte Philo - Harmonicomm Academie ! IMi hastdu können auffmich untüchtigsten dein Loß neigen / und mich hieher beruffen / das Danck-Lobder Allerheiligst-unergründlich-und Göttlichen Dreyfaltigkeit zusprechen? oder wie hast du dich entschließen mögen/ bey deinen höchsten Schutzbund Ehren-Fest einen in der Music Mündigen aufzubürden/ dem Allerhöchsten das liebliche Deogratias abzusingm? Weist du dann nicht/ daß eine vor sich selbst wohllautende Aria übel ins Gehör thönet / wann die Noten in eine Verwirrung gerachen? nichts unangenehmers / als der Trompeten-Schall/ wann denselbigen dieZungeineS unkundigen erzwinget? bey-des hastdu an mir zubeförchten: und darum ist mir anheut ein unerträglicher Last/ das DanckLob sowohl zu singen/ alszublasen/ undwelcher Redner soll sich darob nicht entfärben / und erschüttern / zu loben/ wann cr niemahlen hoch genug die Säiten spannen kan / den rechtmässig-und zustehenden Danck zu schlagen ? unergründliche / Allerheiligste Dreyfal-tißfdtl dir soll Lchm Nahmen aller Anwesenden dancken: dir soll ich vor die empfangene Gutthatten sagen Deo gratias. Höchste Schuldigkeit / aber auch allergröste Unmöglichkeit! allermassenmenschlicheDanckbarkeit niemahlen so weite Schritt machen kan/ die Weitläuffigkeit deiner Gnadenzuerlaufen. Allesistaußdir/ allesindir/ alles mit dir/undohne deiner kannichts seyn/ noch bestehen: alles Hatinder Zeit angefangen/ und wird sich mit der Zeit enden: du allein bist vor aller Zeit gewesen/ und wirstnachder Zeit seyn: auch die Zeit selbst wurde niemahlen gewesen seyn/ so du selbe vorhin in der Schooß deiner Ewigkeit nicht eingeschloffen hättest. Die Himmeln sambtder feurigen Sonnen-Kugel / und mit diser die gestirnte Himmels-Ampeln müsten sich von dem Gipffel ihrer Höche stürtzen: der unbewegliche Erd-Last wurde genöthiget in Abgrund erster Richtigkeit zu A 2 fi n- stricken : deren Engeln Mverweßliche Wesenheit in unsichtbaren Staub aufgelöst zu werden/ so du ihnen die Stützen deiner allmächtigen Hand entziehest. Folglich gleichwie deine Unermäßlichkeit/ Allmacht/ Güte/ und Barmherzigkeit alles in dem Wesen/ Reg-nnd Bewegung erhaltet/ also müste ohne deinen Einfluß alles Ermeß - End - und Gebrechliches das seyn/ und würcken ablegen. Grösser / dreyeinigerGOtt! ich gestehe es in möglichster Mer-trächtigkeit/undmitmirruffenaufalleLreaturen/ daß du unser gütigster Erschaffer / und Urheber seyest: daß alles / was in - und mit uns vergangen/ gegenwärtig/ undzukünfftiges ist/ deinestarcke Handohne unserer Krafft / Macht/ und Verdiensten gütigstertheilet hat. Ist in btt Sach also Andächtige? daßalles/ so unter/ in / und ober uns / von der unendlichen Wesenheit deß altmögenden GOttes / alsvon der ersten Wur-tzelhervorsprosset/ so seynd wir sambt allen ändern Geschöpffen höchstens verbunden/ mit einhelligen Sinn / und klingender Stimm dem dreyeini-gen GOtt unendlichen Danckzu sagen. Disem nach daß anheut unsere HertzensSäiten wohl gestimmet das schuldigste Deo gmtias hervorthö-nen / werd ich selbst die Schrauffen anziehen: da ich etwelche Beweg -Ursachen beyzubringengesinnet bin/ was Ursachen man GOtt mit Danck loben/ undpreisenfoü. Es ist bey denen Welt-Weisen/ und GOttS-Gelehrten ein ins gemein angenommener Spruch/ bonum eft communicativum {ui, baS Gute ist seiner selbst mittheilig: welches so weit der Warhcit fteuret / daß wie grösser die Güte / je häuffiger die Mittheilung. GOtt das an - und vor sich selbst gröste/und unendliche Gut hat sich aufzweyerley Weiß außs gegossen/ nemblich ad intra, & ad extra, inns und ausserhalb sich; die erstere Mittheilung ist unendlich / und von Ewigkeit her: die andere endlich / und ist in der Zeit beschehen. Innerhalb sich hat sich GOtt durch seine Vernunfft / und den Willen mitgetheilet/ als ervon Ewigkeit/ durch Erkanntnuß / und Begreiffung seiner unendlich fruchtbaren Wesenheit ein in dem Wesen/ und Eigenschafften gantz gleiches Wort gebohren/ also auch auß der Gegen-Liebe/ welche auß der Erkanntnuß deß unendlichen Guts zwischen den Vatter/ und den Sohn aufgebronnen / ist der Göttliche Geist hervorgegangen. Ausserhalb sich hat er sich mitgetheilet/ da er freywillig ohne einigen Zwang / oder Notwendigkeit das grosse Welt-Ge-bäu sambtallen sich darin befindenden Geschöpffenauß nichten erschaffen/ und jedeminsonderheit in Maaß/ und Gewicht nachErforderlichkeit eigener NaturGnad/ und Gaaben zugeeignet hat. Obschon aber alle Werck deß HErrenvon demUberfluß seiner Gnaden- Brunnen reichlich geschöpft fethaben/ so hatdoch der Mensch etwas tieffer / und mehrers darauß ge-truncken/ daß die Seel / und der Leib darvon voll geworden. Weilen dannnnserGOtteinigmderNatur/ unddreyfachinPersohnen/ so hat sich seine unzertheilte Güte haubtsehlich auf dpeyerley Art mitgetheilet. Erstlich Wolter sich geben in ordine naturae, in ordine gratis, & in ordine Hypoftatico , nemblich in dem Stand der Natur / in dem Stand der Gnad / in dem Stand deß persöhnlichen Bestehens. In dem Stand der Natur istder Mensch etwas minder/ dann die Enge!/ doch über alle andere Geschöpft erhoben: seineNatur/ und innerliche Schönheit hat der GöttlichePemsel von dem Original aller Dingen abgezeichnet: die Liebe wolteandiser edlen Bildnuß daö Meister-Stuck machen / als sie in der Seel drey Haubt-Linienangeschriben/ welche in uns die Gestalt deßdrey-einigenGOtteslebhafftaußdrücken: und seynd fürnehmlich dieVer-nunfft/ der Will / und dieGedächtnuß/ darauß als auß einen künstlichen Schatten der Glantz viller Göttlichen Schönheiten vorspillet. Die Vernunfft darffsich der Aug-Stern der Seelen nennen / womit sie gleich dem allsehenden Äug GOttesnatür - und übernatürliche Dinge erblicket/ und begreiffet. In dem Will ist die Allmacht zu würcken / in der Gedacht-nuß ligt gleichsam dieUnermaßlichkeit verschlossen/ daß durch die Zeit/ und Ort vertheilte zu fassen. Es ist aber auch an der Bildnuß GOttes die Farb der Unsterblich-keitgeleget/ und der Regir Stab über indische Kreaturen angemahlen/ dergestaiten/ daß der Mensch mit GOtt niemahlen sterben / wohl aber im Himmel/und aufErden herrschen könne. Ich darff sagen: daß der Mensch ein pianetvonderLeib-OardederGöttkichen Sonnen seye/ um welche er sich der nächeste beweget: nicht ungleich dem von höchsten Jupiter erzeugten kollux, indessenHaupt der Vernunfft-Stern / als das natürliche Wappen der Gottheit angeklebet ist. Auß diser meisterlichen Men-schen-Natur glimmen aufviele Gnaden-Funcken / so sie über Feuer - rothe Karsunckelstein sichtbar machen. Es istzwar das Zrrdische mit natürlichen Ziel/und Ende umgegränßet/ der Mensch allein/ weilen er was Gött-und Unsterbliches in sich führet/ ist seinen Ziel nach ausser allen Na-tur-Gräntzengesetzet/ und kan seine Ruhe / und Glückseligkeit niergend / als indemUrheberder Naturen finden. Eshat zwar der erschaffene Men-fchen-GeistvorsichnochKrafft/ und Macht/ sich zu der klaren Anschauung GOttes zu erschwingen: und darumb ist es eine grosse Mittheilung Göttlicher Güte/ sich mir dem übernatürlichsten Centro vereinigen zu können. ipdtte uns der gütige GOtt mit dem Gnaden - Schlüssel die Pforten deß übernatürlichen Lebens nicht eröffnet / ss waren auch unsereAugen geschloffen verbliben/ niemahlen die verherrlichte Gottheit zu sehen; keiner anderen Glückseligkeit durffte mein sich damahlen rühmen/ als welche uns die Erkanntnuß GOttes auß denen Geschöpffen verschaffen wurde. Nuhn aber weilen das höchste Gut unsere Seelen auf dem Gnaden-Wagen gesetzet/ kan jedermann/ so eyrnr nicht abhaltende Sperr- Ketten einmischet/ ins Paradeyß zur klaren Anschauung GOttes fahren. Bey allen disen wolte sich GOttbedüncken lassen / es wäre seine Güte nicht genug mrtgetheilet/ daß der Mensch als ein Eben-Bild über die Grantzen der B Natur Natur biß zur übernatürlichen Gluckseeligkeit erhobenworden; darum Welte der Göttliche Liebs-Geist an denselbigen ein vortrefflicheres Kunst - und Gnaden-Stuck verüben/ darüber die Engel in Erstaunung: die Hölle aberinForcht/ undSchröckenmüstegesetzetwerden. GOttnemlich hat die menschliche Natur angenommen / und selbe mit der seimgen mit Göttlichen Bestehnmehr als mit goldenen Banden unzertrennlich vereinbaret/ über alle £bbr der Engeln erhoben/ und in seinen Thron zur Rechten Hand deß himmlischen Vatters gesetzet/ allwosiemit der Gottheit von allen Himmels Geistern/ von Gewalt / undFürstenthümer / von Lherubinen/ und Seraphinen inunterthanigster Ablegung deß Rauch-Opfferö angebettet wird. O unendliche / unbegreiffliche Liebe der allerheiligsten Dreyfaltigkeit! OGüte! OBarmhertzigkeit! gütigster GOtt! verzeihemir/ so ich sage: du bist vor Liebe ohnmächtig/ was hat in deinen Hertzen ein so häfftige Brunst aufgeblasen? woher hat der Mensch verdienet/ auß deinen unerschöpflichen Schatz-Kasten ein so kostbaren GnadewGeschmuck zu empfangen ? Es ist ja sein Stammen-Hauß der unermeßliche Abgrund deß lerren Nichts? Jndisem wäre unsere Aufenthaltung/ auß disem seynd wirerschassen/ indises wurden wir hinkehren/ so uns nicht deine Allmacht das Seyn / und das Leben fristete. Weilen wir dann auß uns selb-sten nichts: also ist auch unserer seits nichtes/ so eine Beweg-Ursach zu vermuthen wäre/ warum sich uns der Allerhöchste so reichlich mitgetheilet hat. Seine angebohrne Güte ist der goldene Stachel/ und Sperren / so sein Liebs-Hertz aufgeritzet/ in aufgesperrter Schooß über unö unerschöpf-fliche GnademStröm außzuschütten. Aber saget Andächtige! wie hat sich der Mensch nach Empfahung oberwehnter Gnaden gegen der allerheiligsten Dreyfaltigkeit verhalten? mit was Gegen-Danck hat er sieumgearmbet ? ach leyder! es ist hart daran zugedencken. Unglückselige Stund! er hat sichvon seinen GOtt/ und Erschaffer abgetheilet/ und durch einen unglückseeligen Bund mit gantz Widrigen Dreyfaltigkeiten vereiniget. Wir Menschen / wie schon ange-mercketworden/ rühmen uns vor allen indischen Kreaturen/ in emerun-zertheilten Seel in dreyen Vermögen / oder Potenzen dem dreyeinigen GOtt gantz ähnlich/ und gleich zu seyn; die Vernunfft ist uns ohne Jrr-thum/ der Will ohne Gegen-Wehr/ die Gedachtnuß ohne Vergessenheit außgeliffert werden/ auf daß man wissen solte/ durch die Vernunjst das Böse von dem Guten ^u entscheiden: mit dem Willen die erkannte Güte Zu lieben: mit der Gedachtnuß sich deß geliebten zu erinnern. Meine pfui der Schand! dise erschaffene / und von der Natur wohl geordnete Dreyheit hat sich von der unerschaffenen Dreyfaltigkeit gantz undankbar/ und spöttlich abgestnderet: wobey sich auch eine jegliche Potenz besonder er Dreyfaltigkeit bedienet hat. Die Vernunfft nach Lehre deßgepurperten tingonis Cap. 6. in gen. hat sich durch die Erb rund andere Sünden in dreyförmige Unwissenheit vergangen- nemblich deß mH- m/ und falschen / deß guten / und bösen / deß nutz - und unnützlichen. Der Will ist ebenfals in dreyfältigen Wirbel/ in concupifcentiam car-nis, in concupifcentiam oculorum, sc fupcrbiam vitx, in die Begierlichkeit deß Fleisches / in die Begierlichkeit der Augen / und in die Hossart deß Lebens gerathen. In gleichen Sunfft hat sich die Gedachtnuß versencket/ da sie getretten inafteduofas in begierdliche Ged. nckcn/ mit welchen man den Lust deß Fleisches aufsuchet / und behaltet: in curiofas inFürwih-und Sorgfältige: womit man sich mitzergänglichen WeldDingen beschäffti-get: mdlichen in otio/^8, in müffige Gedancken/ mit denen man auf fruchtlose Ding absicht / und tringet. Jndise verderbliche Dreyfaltigkeis ten ist der Mensch durch drey Haubt-Abweege [ so sich függeftio, deleära-tio, confenlüs, die Eingebung/ Belustigung/ und Vcrwiüigungnennen ] irrgegangen. Die verdammte Höllen-Schlang/ ehe/ und bevor sie dasMord-Gifftin das Hertz außspeyek/ beflcissrget sich/ solches mit Lieb-reitzenden Gedicht einzufchläfferu; und nachdem die Vernunfft in einen Jrr-Traum gefallen/ wird der Fehler/ und die Mißhandlung dem Willen in dem Mantel einer lust- odernutzbarenGüte vorgestellet/ biß er zur Einstimmung/ und Belustigung ungezwungen / und sanfftlich gezogen worden. Nicht gar huldiget der Will erwehnter Dreyfaltigkeit/ so verziehet sich der dunckle Nebel/ mit welchen die Ubelthatt vermumlet gewesen: darüber sich das abscheuliche Sünden- Gesicht hervor thut; die Vernunfft aber überzeuget wird/ was schändliche/ und unflättige Sachen mangeliebethat. Wobeyderauß der Sünd gebrütete/ und zuruck gelassene Gewiffens-Wurmdas Hertz naget/ darauß der Sünder bißweilen mehrAngst/ und Kreutz über sich ziehet/ als er vorhin in der Lasters thatFreud/ und Wollust gefunden hat. Durch dise/ und dergleichen Dreyfaltigkeiten thun wir uns arm* seelige fast täglich von der allerheiligsten Dreyfaltigkeit trennen / weilen wir keine Forcht spüren / selbe zu beleydigen. Der dreyeinige GOtt/ und seineBildnußwirdverunehret/ so offtman die Vernunfft / den Willen/ und die Gedachtnuß zur Boßheit lencket; und doch ist kein Ende unserö sündhafften Wuchs/ und Muthwillens. GOtt/ dessen eigene Wohnung das Hertz deß Menschen wird von seinen Besitz gestürtzet/ und einer anderen Dreyfaltigkeit eingeräumet / welche uns das Leben nichtgegeben/ sondern rauben thut. Großmächtigste Unbild! der Welt/ dem Fleisch/ und dem Teuffel wird öfftcrs der dreyeinige GOtt zu füffen geleget/ als Mün denenfelbigen opffcret; difem aber die Forcht/ und Ehre abspricht. Ach! wie groß ist die Zahl deren jenigen / welche die nichtige Welt-Klum-pen vor ihre letzte Glückseeligkeit anbetten/ und wollen gegenwärtiger Ier-gänglichkeitLeibeignescyn/ welchedie Natur/ und Gnad zur Freyheit immerwährender Freuden gebohren. Deren Welt-Menschen erste Obsorge/ undMühezjhteteinzsgdahin/ dieFüß an dem Sand der Eitelkeit zu vesten/ nicht wissend : daß ein. schwacher Tvdtes-Athem den staubigen B 2 Grund Grundindie Lufft vertraget. Dahero entstehet es / daß solche / die vermeinen als Marmor - Säulen zu stehen: als Kuglen hernach über die Sturtz-Berge in die Hölle gewaltzet werden. Man ersinnet unerlaubte Mittel/ Ehren-Stuifen zu besteigen / und ist manchen lieber ein enger Staffel zeitlicher Würde / als auf den gesterneten Thron deß Himmels zu sttzen. Die Sinn / und Gedancken werden gleich einen Schieß-Bogen ges spannet : alle wollen die besten Zieler seyn/ da nöthigistein schwaches Erd-Pünctlein zu gewinnen: da man aber vor dem unverwelchlichcn Glori-Krantz streiten soll / zeigen uns blinde Schützen. Die schweigmnd Ruheliebende Nacht beklaget sich / mit Getümmel überflüssiger Geschafften beunruhiget zu seyn: Kopff/ Hdnd/ und §üß müssen zusammen halten/ vergängliche Güter einzubringen: wodoch man sich träumen last/ am allen Glidrmasen erlahmet zu seyn/ da unsdas aufrichtige Gewissen einrathet/ das ewige einzusammlen. Ist wohl möglich ohne Ansteckung der Begierlichkeit zu gedencken: so ist diegantze Welt ein Spittal / darin die Menschen an der fieischlichen Lust-Seuch kranck ligen. Maniche seynd unsauberer / dann eine Psütz-und Senck-Gruben / in welche /einehr es zuflüsset/ umb so viel mehr dürstet sic / Wust und llnfiath an sich zu ziehen. Der Begierlichkeit deß Viehes hat die Natur Gräntzen außgestecket / wie auch die Zeit bestimmet/ wann es der aufsteigenden Hitzezu steuren ist: der Mensch hingegen reist gleich einem gewaltigen Wild-Wasser ausser Ort/ und Zeit/ und will kein anderes Gesätz annehmen/ als welches der vernünftigen Mäßigkeit zuwider ist. Weilen dann der Unmaffige seiner selbst nicht mächtig: so müssen ehender die Kräfften/ als der Will zu sündigen gebrechen. Es muß niemand beftembden / wann die Stützungen menschlicher Unzucht bißweilen keine Weege haben/ weilen stefrey/ und außgelaffen: nur eingeschrancket/ und eingezogen / da sie das Vermögen entgelten muß / allen Schand-Muthaußzuüben. Dann/ und wann/ soeö seynkunte/ wurden die reinen Himmels-Liechter außlöschen / Die schwartze Nacht er-röthen / der anwesende Schutzengel weinen ob dem/ was so wohl in - als ausser dem Ehe-Stand schändliches begangen wird. Soll dann ein Wunder seyn/ wannunsdieEingebungenSathansbeyerstenAnfall Feßlen atv legen/ und gefangen nemmen? wann uns die Wurtzel der Heiligkeit die Gnad den Safft der Starcke versaget/ obzusigen: da wir freywrllrge Leibeigne/und Knechte der Sünden seynd? Es wäre aber noch zu gedulden/ wann man blind/wie die May-Keffer/in die Sünden stossete: daß man aber darzu die Kunst/ undHülffder Höllen gebrauchet/ ist nicht zu verschmertzen; es tragen doch unsere verderbte Zeiten mit sich/ daß man .offtmahlen den Teussel / und seine Trabanten ansuchet / die aufglimmende Begierden durch erwünschten Lust zu hemmen / oder die beseufftzte Ehre / Würde/und Reichtumen einzuraumen. Also / und mit so tieff gebogner» Knyen wird von sündhafften Menschen die verfluchte Dreyfaltigkeit Sie Welt/ das Fleisch/ und der Teuffelangebettet. O undanckbare/ blinde/ V U S • . boßhaftte Menschen! thut ihr dann also eueren GOttvergelten? ist das der Danck-Zinßfürso viertausend Gutthatten/ darmit euch die milde Hand GOtteSbereichet hat^GOtt habt ihr verlassen/ der euch erschaffen / * GOtt habt ihr beleydiget/ der euch erlöset/ GOtt habt ihr vcrunehret/ -er euch geheiliget hat. Ware dann zu viel / wann der Grimm GOtteS über solche Undankbarkeit seine Rach blizen wurde ? warhafftig die Sonne solte überuns nicht glantzen / die Lufftuns nicht anhauchw / noch uns die Erde tragen/ weilen wir uns boßhaffter weiß von dem Urheber aller Dingen trennen. Jedoch hat uns die allerheiligste Dreyfaltigkeit mit dem Donner-Strahl auß denen Wolcken nichtgeschlagen/ weder mit dem Rach-Feuer eingeäscheret: sondern als ein Vatter die Kinder auf seiner Gnaden-Schooßgeschmeichlet. GOtt thut von jenen Dreyfaltigkeiten / welche wir sündhafftungearmbet/ unsere Hand / und Hertzen ablösen: da er die Vernunfft unterrichtet/ die Warheit zu erkennen: den Willen anflamet/ das gute zu lieben: die GedSchtnuß erfrischet/ deren ewigen Dingen zu gedencken. Disedreygeschädigte Potenzen last ihme der dreyeinige GOtt gefallen/ mit dreyen Gold-Tincturen außzuheylen: der Glaub/dieHoff-nung / die Liebe jeynd jene Kühl-Pflaster / darmit jene aufsteigende Sün-' den-Hiß gemasslget wird. Da das geheiligte Tauff-Wasser über den Menschen herab geflossen/ seynd demselben zugleich dise theologische Tugendm eingegossen worden : umb nachmahlen durch dem übrigen Lebens-Lauf seine Vernunfft/den Willen/ und die GedächtnH zu regiren / und zu beherrschen. Der Glaub verkündet als ein außdüstern Nebel herfür brechen* derFruhe-Sterndaö Liecht ewiger Warheiten: daßder Böse so wohl/als der Fromme von dem gerechten Richter abgewogen werden/ dem ersten die Straff zu versetzen/ dem ändern die Belohnung zuertheilen: daß die Ewigkeit durch zwey Weege zu ergreiffen sey: deren sich einer die Tugends-Strassen/ der andere die Sünden-Bahn nennet; diser führet zur Höllen: , jener in Himmel hinauf: daß GOtt unendlich barmhertzig / und dem abtrünnigen Sünderjederzeit zu gnaden aufnchmen wolle. Hieüber wirsstdie .Hoffnungihren ZuversichtMnckerauß: den lebenden Will zubevestigen/ wie dann auch diser mit Cingiessung dreyfältigen Trostes gestärcket wird; Veniä depneteritis, daßnemblich GOtt bewilliget/ die begangcneSün-den zu verzeihen/ und in die Vergejsenheitzu setzen. Gratia in prüfend, daß er wolle genügsame Gnad geben/ denen ungezamten Begierlichkeiten zu widerstreben / und seeligmachendeWerckeauß zu üben. Gioriä in fu-tu ro, endlichen daß er werde die Überwinder nach dem Todt mit Ehre/ und Glori crönen. Dise drey Verheissungen / so bald sie in das Gemüth deß Sünders emgedrungm/ erweichen das Hertz/ und fangt an in sich das Feuer Göttlicher Liebe zu spüren / die Boßheiten zu verfluchen / den beley-digten GOtt abzubitten. Mit solchen Gold-Faden thut uns arme Ttiefc-ps die Göttliche Ariadne die allerheiligste Dreyfaltigkeit auß dem Sün- L den- demZrrMartenerlösen/ »mb nicht von dettr höllischen ^linocyntauro deß ewigen Lebens beraubetM werden. Nun Hab ich euch Andächtige die Hanbt Gnaden/ welchevondem Ursprung alles Gntens in unsere Schooß geflossen / zur Erkanntnuß vor-geleget.Wasist übrig/ als daß ihr in höchster Unterthanigkeitmit Seraphj« mschen Hertzen der aüerhejligstenDreyfalttgkeit unendliche Danck saget. In omnibus gratias agite (schreuet allen zuderallgemeineWelt-Prediger Vau-/ Jus i.Tbejf. 6. 8.) Haec eftenim voluntas Dei in Chrifto JESU in omnibus vobis. Seyd danckbarinallen Dingen/ Hann daß ist der Will GOt-tes in Lhristo JEsu an euch allen. Ein aufrichtiger Danck ist der Kitzel deß Göttlichen Hertzens / ein über irrdische Gestalt / in welche sich der himmlische Gönner verliebet: ein Tugend-und Krafft-vollerMagnet-Stein/ so reiche Gnaden auß dem Schatz-Kasten GOttes an sich ziehet: ein goldene Ketten / damit man an GOtt unzertrennlich angefeßletwird. Menschli-cheArmuthkan GOtt nichtes beytragen/ weilen ohne bcm das unsrige sich sein eigenes nennet: hiemit weilen ein Gesatz der Natur/ das gute zu vergelten/ und unmöglich / daß GOtt von uns einen Lohn empfange/ jo ist die höchste Verbündnuß/ umb nicht wider den Beftlch der Natur zu handlen / daß man thme am mindesten/ so viel menschliche llntüchtigkeit/ und sterbliche Kräfften vermögen/ unendliches DanckLob absinge. Als der Feld ploratus, & ululatus filiorum ifrael. Jerem. 3. v. 2r. Man hat eilte Stimm allenthalben in den Weegen gehöret / ein erbärmliches weinen/ und heulen deren Kindern Israel. Aber was weinet ihr außerwöhlte Israels Kinder? entdecket die Ursach euerer Klag-und Wehe-Seufftzer; und wir wollen auch euer Elend beweinen. Antwort: quoniam iniquam fece-runt viam fuam, obliti funt Domini Dci fui. Jer ibid. Die Menscher? haben ihre Weeg böß gemacht/ und deß HErrn ihres GOttes vergessen. Wie dises ? obliti funt benefadrorum ejus , & mirabilium e jus quas oßenditeis pfal. 77. Sie haben vergessen seiner Gutthatten/ und seiner Wunder / die erste hat sehen lassen. O verfluchtes Laster! verdammliche Undanckbarkeit! unwürdig GOtteö / die ihres dreyeinigen GOttes vergessen. Augen / und undanckbare Hertzen sollen vor Leyd / und Wehnruch verblüten/ weilen sie das Eingeweide GOtteö / die Gutthätigkeit verle-tzet haben. Es möchte aber jemand wissen/ was gestalten GOtt zu dancken sey ? der H. Paulus gibt hievon ein allgemeines Lehr-Stuck: Omne quod-cunque facitis in verbo, aut in opere, omnia in nomine Domini noftri JEfuChrifH gratiasagentes Deo, 8c Patri per ipfiim. Colofjl c. 8 Alles was ihr thut mit Worten / oderWercken/ daß thut alles in dem Nahmen JEsuLhristi/ und dancket GOtt dem Vatter durch ihn. GOttist dreysachin Persohnen/ und einig in der Natur: disem Zufolg soll auß et* nerSeeldreyfacher Danck hervorgehen; corde, verbo, & opere, mit dem Hertzen / Worten/ und Werck. Mit dem Hertzen muß man dancken GOtt dem Vatter: dann gleichwie jenes die erste Wurtzel deß Lebens/ also ist diser der Ursprungaller Gnaden. Mit Worten dem ewigen Wort/ welches auß dem Vatter/ durch dasselbige aber alle Gaaben hervorgegangen. MitWerckendemH. Geist/ der all unsere Würck-und Übungen mit Eins fiössung der Liebe die Heiligkeit ansetzet / mit GOtt vergesclschaffl zu seyn. Wellen ab er diedrey verschidene Persohn in einer GOttheit unzertrennlich vereinbaret seynd; also müssen beständig in einen darrckbaren Gemüth da6 Hertz / der Mund / die Werck angeschmeltzet seyn. Das Hertz ist verbunden/meditandostch mit Erwegung deren empfangenen Gutthatten zu beschädigen: und so viel die Müssten gestatten / selbe mit einer brinnem den Gegenliebe abzudienen. Der Mund muß die Wchlthätten conLten- § 2 do do öffentlich außkündigen / mit Betten / Lob-gesang ersetzen. Endlichen .. wUen alle äußerliche Leibs- Glider operando gute Werckaußzuübm ge-■ spannet ftW. Diser Danck ist ununterbrechlich zu erhalten / und zu dau-ren / biß der letzte LebensMhem entweichen wird. Anjcho wie Anfangs / also zu Ende wende ich mich zu dir Hoch, Löbmnd Adeliche Academie! ich danckedir / daß du an heut/ in Nahmen Mer Menschen-Kinder der allerheiligsten Dreyfaltigkeit danckest. Deine Mit-Gllder seynd ja warhafftig eingefleischte Engel/ welche an demThron yeß Höchsten als danckbare Geister zu diensten stehn. Ich bitte euch in NahmendeßDreyeinigen / seyeteyffrig / jparret keine Mühe / noch Arbeit/ die Ehre unsers GOttes außzubreiten. Gedencket/ daß ihr keinen Menschen/ sondern den Urheber / der alles gegeben/ lobet / und preyset. Werdet ihr mit gutwillig - aufrichtig-und hurtigen Hertzen daS euere beyr tragen: so wird auch die allerheiligste Dreyfaltigkeit gnädigst gesinet seyn/ 1 euch mit himmlischen Gütern zu belohnen. Disem nach lobet Academi-sche Glider/ und mit euch alle Hoch - Anwesende die allerhciiigste Drey-faltigkeit: nehmet erstens außdem Mund der Katholischen Kirchen dieLob-ÄZort: Gloria Patri, & Filio, &SpirituiSanti:o. EhreseyedemVatter/ ynddem Sohn/ und dem H. Geist: alsdann spricht mit dem. König von Sion: Benedicite omnia opera Domini Domino. Lobet alle Werck deß HErrn den HErrn.: Benedicite Fol , & luna, Lobe Ihn dieSonn/ und der Mond: Benedicite, Lobe Himmel/ und Erden: Benedicite omnis Spiritus, Ihn solle loben/ alles was lebet / sich reget/ und beweget/ in alle Ewigkeit/ Gratias agimus tibi Domine DEus omnipotens, qui es, & qui eras>& qui venturus es. Apoc. c. II. v, 17. Wir dancken dir HErr Allmächtiger GOtt / der du bist / und der du wärest/ und der du kommen wirst. ' i . ' . - •' < . Eine Gedancken / so bißhero aufdem staubiges Erd-Boden herum gekrochen / sotten anheut an sich übernatürliche Flügel nehmen / alle Himmel durchdringen A und vor daß geheiligte Angesicht deß dreyeinigen GOtteö und Eigenschafftm durchsuchen/ und erforschen. Grosse doch unmögliche Unterwindung ! GOtt durchsuchen/ ist mehr/dann wollen außreis ßende Meer-Fluten in die Enge treiben/ so keine Schrancken/ noch Tämm gedulten. Indische Vernunfft/ so sich anmaffet daß Göttliche Geheimnuß zu erforschen/ wird als eine auffligende Mucken von höhern Gewalt zuruckgeschlagen. Qui fcrutator eft Majdtatis, opprimetur ä gioria. Proverb. 2 j. v. 27. Wer die Majestät untersuchet/ der wird von der Herrlichkeit unterdrucket werden. Also hats mit eigenen Schaden erfahren Icarus ein Sohn Daedali, welcher / als er mit seinem Vatter auß einem Thurn fliegen gewoüet/ ins hoheMeer gefallen/ und ertruncken: weilen er denFlugzuhoch gegen der Sonne genonren/allwoseine wächßene Flügel von der Hitze dises feurigen Planetens zerschmoltzen. Hoch Löb-und Adeliche Philo - Harmonicomm Acadcmic ! Du hast mich berußen / und zugleich aufgebürdet/ vom dreyeinigen GOtt mit danckbarer Jung zu sprechen: Difer deiner Eyser - vollen Andacht/ und GOttseeligkeit wolt ich von Hertzenein Genügen leisten/ so mir nicht Auguftinus mein Heil. %$üttev die Zungen bindete: ubi quaeritur miitas Trinitatis Patris, tilij, Spiritus Sanöti, nec pericnlofius alicubi erratur, nec laboriofius ali-quid quaeritur.« tib. 1. de 7rinit. Nirgends fehlet man gefählicher/ noch wird was mühsameres aufgesuchet/ als eben/ da erforschet wird die Einigkeit der Dreyfaltigkeit/ Aatter/Sohns/ und deß H. Geistes. Alles feit scheinet/ denen Geschöpften mittheilen: dieBegreiffung seiner selbsten der Mensch/ oder ein Engel empfangen kunte/ müstedie GOttheit zernichtet werden ; sintemahlen sich in disem gründet/ die Substantz/ und Wesenheit GOttes/ daß er unendlich/ unbegreifflich gewesen/ seye/ und werde ftyn. O Die Die verherrlichte Himmels - Burger zwar haben die Gräntzen der Natur überstigen/ und sehen krafftdeßGlory-Liechtstieffin die Geheim-nussenGOttes hinein; da sie aber mit ihren Gedancken in dem Meer aller Glückseeligkeit herumseglen/ werden sie genöthiget mit dem König von Sion OufyuruffmA quiseft ifte Rex-glorix, wertst diser König der Glory? : was ist GOtt? was seine Wesenheit? was seine Eigenschaffcen? Eshat schon vonAnbeginnder Welt die außerwöhlte Engel das Glück getroffen/ sich in klarer Anschauung GOttesZubelustigen: aber befrage man. selbe/ ob sie haben durch so langen Zeit-Lauff die höchste Majestät verfasset/ und begriffen? Job der Gedults-Spiegel ertheilet hieüber die Antwort: Ab- fcondita eftab oculis viventium , & volucres CceJi latct. C. 28. u 21, Sie ist verborgen für den Augen alter lebendigen Menschen: denen Vögeln deß. Himmels ist sieauch unbekannt. Distm stimmet bet) mein H. Vatter A n^uftinus: T rinitatcm A ngeli in ccelo fei re non poilünt. hb. j. Die Engel in Himmel können die HH. Dreyfaltigkeit nicht erkennen / daß ist / begreiffen. Disemnach/ istdie lautereWarheit/daß alleGeschöp/fohnmäch-tig/ t>tc aücH>eüigftc zu verstehn: imt> daß jeg- licher/ der sich disem unendlichen Abgrund anvertrauet/ müsse in dem Würbet unüberganglicher Verwirrung gestoffen werden. Wie/ und mit was sicheren Segeln/ und Ruder soll ich mich in diß unüberschiffliches Meer begeben / da ich den gewissesten Untergang meines Verstands vorsihe ? Alta profunditas, quis irweniet eam ? Ecclefi 7. Sie ist Ctrl tieffet Abgrund/ wer wird sie erfinden? will also meine Red-Flaggen zu stimmen winden/ und von weiten an dmt Uffet den unermeßlichen Oceanum der GOttheit betrachten/ bewundern/ und anbetten : und diß/ glaub ich/ Hochlöbliche Academie! daß dein sorgfältigster Gedancken seye: an heut GOtt nicht außzuforsthen/ sondern GOtt zu dancken/ loben/ und zu benedeyen. Ich will diser Englischen Begierde einstimmenl Sie seyud bereit. GOtt scheinet/ auß eintziger Liebe zamgeflossen zu seyn / # spricht Joannes c. 4. ‘y.i6, Deus charitas eft: GOtt ist die Liebe / nicht/ als ob in solchen keine andere Vollkommenheit schimmerte / sondern weilen dieselbe als ein Rubin unter Diamanten im Ring der Unendlichkeit sichtbarer hervorspillet. Ich übergehe mit Stillschweigen die wesentliche Liebe/ mit welcher die drey Persohnen ausihr Göttliche Natur zielen: weder ist jene Liebe anzuführen/ die zwischen dem Vatter/ und Sohn aufbmnct/ und mit welcher die dritte Persohn in der GOttheit der H. Geist geathmet/ und fürgebracht wird: maffen solcheunendlich/ und darum mag sievonniemand/als von dem Göttliche Hertzen allein gesaffet werden. Bleibt also einzig / und allein übrig / uns miteinander von der Liebe GOttes gegen dem Menschen zu besprächen. Das erste Gut/ nemblich die unendliche Wesenheit ist der Gegensatz / so den Göttlichen Will anreitzet/ und beweget/ nicht allein sichselbst / sondern auch dieAreaturen zu lieben: dann sie seynödie Frücht/ ündWürckungen seiner Wesenheit. Folglich die Liebe GOtteS gegen dieselbige ist ein Schoß/und Außbreitungjener Liebs-Wurtzel/welche in dem Will GOttes gegründet ist/ alle Lieb s-Anmuthung/ und Freund-schasst gegen sich selbstin unendliu-en Flor außzublühen. Lieben ist nichts anderes/ als einem gnts wollen. Nun gleichwie die Güter sich in Natur-und Übernatürliche zertheilen: ülso entstehet darauß/ daß von disem die Lies beGOttes gegen die Kreaturen zweyerley Junahm überkommet. Etliche werden nur mit der natürlichen Liebe umgearmbet/ so viel sie eine Frucht seiner unendlichen Wesenheit seynd: und von Ihme nicht zernichtet/ sondern in ihren Wesen erhalten werden. Also werden von GOtt alle Ge-schdpff/ auch dieverworffene Sünder / und armseelige Teuffelgeliebet: im deme er ihnen dienatürliche Güter nach Foderung eines jeglichen Natur ver-stattet/und mitgetheilethat.Von diser Liebe macht der H.Geist seine Anmer-ckung in dem Buch der Weißheit: Diligis enimomnia, quae font, & nihil odifti eorum, quaefecifli. c.u. v. 2/. Du hast alles lieb / daß da ist/. undhaffestderenDingenkeines / die du gemacht hast. Die übernatürli-cheLiebe GOttes hingegenerhebet das Geliebte mit Ertheilung seiner Gnaden über den ersten Natur-Stand / dardurch es biß zu dem Gipffel der ewigen Glory beförderet werd. AnjetzoAhristliche Seel ergreiffe den Maß-Stab / und messe ab / fodukanst / wieweitsichdie Liebe GOttes gegen diraußgebreitet hat. Es istnichtgenug/ daßdudie unermessliche Erd-Runde umgehest/ das vergangene/ gegenwärtige/ und das zukünfftige in einen Grund-Riß aufsetzest: sonder du mustanbey deine Meß-Schnur über alle Himmels-Land-schafften von einander ziehen/und in einem Entwurffabmahlen/was in dem malten Gemach der Ewigkeit für die Hand GOttes vorgenommen worden. Allda wirdest du finden/ daß ohne Anfang/ und End das Göttliche Hertz eine Liebs-Brunst gekochet/ darmit der Mensch in der Zeit auß der Letten deß puren Nichts zum künstlichen Wesen gezimmert worden. Der Göttliche Bau-Master hat noch nicht auß dem unordentlichen / und unaußge-M'beiteten Chaos, oder Vermischung aller Dingen die Himmeln / und die Erde geschmidet: Die Engelzum Geistern/und Himels-Burgeru gemacht t so waren wir schon / ich und du dem Göttlichen Hertz zu gegen / und hatten auß seiner Gnaden-Brust die Würckung seiner Liebs - vollen Neigung an unsgeschöpffet. Sihe! der himmlische Vatter hat uns durch seinen barm-hertzigsten Rath-Schluß auß der unendlichen Vielheit deren möglichen Geschöpften zum würcklichen Kreaturen bestimmet. Dise Gutthättigkeit GOttes gründlich zu erkennen / ist zu wissen: daß die Kreaturen sich entweder-die möglichen / oder zukünfftige / oder die würcklichen nennen. Die möglichen Kreaturen seynd diejenige/ inderenWesen/ und Eigenschafften sich kein Widerstreit einmischet/ in derWeltzuftyn/ und vorgebracht zu werden : also seynd tausend andere Welt / und Mmschen möglich / weilen de-ro Wesenheit in sich nichts widerstreitendes einschlieffet/ unter ändern D 2 würck- würcklichen Geschöpffen zu bestehn. Doch werden sieniemahls seyv. Dir Künfftigewerden von dannen genannt/ daß selbe jetzt kein seyndeß Wesen haben / doch werden sie es zu seiner Zeit besitzen: der gestalt ist Anti-Chrift vor einzukünfftiges Geschhpff zu halten; Massen er nach Bejaung der H. Echrifft bey Endidung der Welt unter denen Menschen-Kindern erscheinen wird. Endlich die würcklichen Kreaturen nennet sich alles erschaffenes/ so würcklich aussert GOtt das Seyn/ und Bestehn hat. Nun sage mirO Mensch! was hat das Göttliche Hertz dahinbewogen / mich/ und dich auß dem unerschöpflichen Abgrund der Möglichkeit in die Zahl deren würcklichen Kreaturen zu übersetzen ? villeicht hattest du von Ewigkeit her ausser der Wesenheit GOttes eigene Güte an sich/ so den himmlischen Vatter angelocket/ dich so hoch zu begnaden? oder hat das allsehendeAug GOttes vorgesehen/ daß du niemahlen werdest krafft seiner Gnaden-Wahlauß der Leiß erster Unschuld tretten / daher ihme besondere Freud/ Ehre/ und Glory zu wachsen soll? Meine beydes findet keinen Grund / daß etwas GOtt ausser GOtt bewogen / inbeme ins gemein die Gotts-GelehrteSternemitder theologischen Sonne Thoimvon Aquin vorweisen/ daß kein Geschöpffeine vollkommene/ und außdrückii-chc Güte besitze / ehe bann GOtt daskünfftrge/ oderwürckliche Seyn dem. selben zugeeignet/ und gegeben hat. Und gesetzt: eshättedaö Geschöpfs in dem Stand der Möglichkeit einen Theil außdrücklicherGüte / so istdoch Nicht ein erschaffenes Ding vor sich selbsten gewaltig genug / den Göttlichen Willen zubewegen / und anzureitzen; das allergeringste Anzuordnen / und zu üben: stntemahlen dises Göttlichen Vermögens kan kein andere Antrib-und Beweg-Ursach seyn/ als einzig / und alleindie unendliche Gü-(e/ die Wesenheit GOttes selbst. Auch das andere ist ohne veste: dann viel Menschen die anerbottene Gnaden verwerfen / die empfangene mißge-brauchen / mit manigfältigen Sündendie Heiligkeit GOttes verunehren. Was wäre also/so den Willen GOttes gelencket/ und bewogen/ mich/ und dich zu erschaffen? Mem Jp. Thomas VON Villanova Serm. de dom. 2. Jd. Beantwort gantz kurtz : Amor fecit, amor impulit: Die Liebe : hats gemacht / die Liebe hat Ihn angetriben. Und nicht ohne: dann GOtt selbst gibt bey Jeremia 31. das ZeugNÜß: in charitate pcrpctua diicxi te. Ich Hab dich Nlit immerwährender Liebegeliebet. Bonaventura der gepur-perte ertheilet hieüber seine Gedancken sprechend: benfc dicit perpetua: di-lexit enim te, antequam tu, vel aiiquis, vel homo, vel Angelus, vel coelum, vel terra eilet. Et cert£ antequam efles, tibi Regnum praepa- raverat. Gantz reht spricht GOtt / daß er dich habe mit ewiger Liebe geliebet/ dann er hat dich geliebet/ da weder du/noch ein anderer/ noch ein Mensch/ Engel/ Himmel/ und Erden waren/ und hat dir das Reich .zubereitet. Es ist zu erstaunen / daß uns der barmhertzige Schluß GOtttö auß Mitte der unendlichen Anzahl aller möglichen Lreatmm zu Menschen •v ' - x • tlkier crfiefm : Härm es WM LNS unseM Möglichkeit wegen eins/ und gleichgültig/ diemenschliche / ober viehische Gestalt anzunehmen. Daß uns :tifrtr rine vernünftige Wesenhei t zu theil geivorbm / ist eben dem allgemeinen Welt-Künstler mit Danck zuzustellen / dem gefallen hat / auß uns ein Geschier der Herrlichkeit zu drechsle». Die Göttliche Wesenheit ist ein Idea, oder Vorbild aller Geschöpffen. Da also GOtt gewollet/ demMenschm einen Sitz unter zukünfftigen/ und würcklichen Kreaturen zu geben/ hat er seine Wesenheit/ als ein Muster/ und Modell desselben angesehen/ so viel der Mensch fähig / mit der Verständnuß / und Freyheit deß Willens begabet zu werden : desselben also / und aller Kreaturen Adel / undFür-trefflichkeitbestehetingewisser Vergleichung mit der Göttlichen Wesenheit. Hätte GOttin Erwöhlungunserer zum Seyn eine andere auß seinen Vollkommenheiten L.g. das Leben allein in acht genommen/ so wurden wir nicht Menschen/ sondern Bäume / und Feld-Blumen erschaffen seyn lvor--ai. Daß aber der Allerhöchste bey Anordnung unserer Wesenheit den grösten Grad seiner Vollkommenheiten die Vernunfft erkannt/ ist eben die Liebe dieUrsach so seine gutthättige Neigung dahin gerichtet hat. Der Mensch demnach ist nachderersten Vollkommenheit deß Göttlichen ModelS gestaltetworden: unddarumistin demselben die Bildnuß GOttes unauß-iöschlich eingepräget/ zumIeugnüß: daß an ihme kein Engel / sondern der König aller Engeln gearbeitet hat. Der Engel demnach/ und der Mensch allein/ seyndnach dem Original der GOttheit abgerissen/ melcheö mit dem Fmger deutet / daß GOtt beyde in seiner natürlichen Lieb allen übrigen Ge» schöpffen vorgezogen. Obschon aberdise mit Göttlichen Linien gezeichnete IweyfaltigkeitdennatüMchen Wesen nach über alleö Erschaffene außgeft» hen/ so hatte sie doch auß sich selbsten zum Ziel ihrer letzten Ruhe nur eine natürliche Glüseeligkeit (welche durffte / die Erkanntnuß GOttes auß denen Kreaturen gewest seyn ) außgestecket. Alleine weilen GOtt nicht allein inner-sonder auch ausser sich übernatürlich liebet/ hat er die erwehnte Zweyfaltigkeit auch über den Stand der Natur in die Höhe deß Uberirrdi-schen erhoben / satt - und genügsameKrafft / und Macht gegeben / sich im Himmelmit dem übernatürlichen Centro aller Glückseeligkeit/ mit der allerheiligsten Dreyfaltigkeit vereinbaren zu können. Hatvilleichtbeysobewahnten Sachen derhimmlischeVattrr frnt hitzige Liebs-Funcken schon genug gehemet/ und gelöschet? neun: sagt der geliebte jünger / Sic dilexit Deus mundum, ut Filium iuum unigeni-tum daret: c. z. «y. i6> Also hat GOtt die Welt geliebt / daß er seinen eins gebohrnen Sohn gegeben. Allda verzucket euch Andächtige ! stehet still/ fasset ins Gcmüth die Zeit der neu erschaffenen Welt/ und ihr werdet die flammende Liebs-Fackeln ersehen/ so auß der glienden Brust GOtt deß Vatters aufgebronen. Es hat kaum die Kunst-Hand GOttes den Staub/ und Erd-Klotz in einen Menschen verwandlet/ in dem LuDGarten übertragen / die Regir-Lron über alles Diehe der Erden aufgesetzct/ so hat discr E gecrön- gecrönteBaumnd Zlckers-Mann beit purpur angebohrnep Unschuld wit dein tödtlichen Spitz-Dolchen deß Ungchorsambs gleich einen Unsinnigen / enrzweyct/ verwundet / nnd von sich geworffen. Da hatte sollen der gerechte Grimm GOttes feine Mord-Pfeile spitzen/ und das verunchrte Klcyd seiner beleydigten Majestät rachen: ja es wäre der Gerechtigkeit ; keine Wunden gemacht worden / so die Göttin der Rache dem abttünigen Adam die GMel auf einen Streich abgeschnitten hätte. Meine O Liebe I ' O unendliche Barmhertzigkeit GOrtes! dem Adam ist der Lebens-Faden nicht gesprenget worden: Es ist ihme nichts leydes geschehen/ alö waS er wider sich verdienter weiß gezogen hat. Er fände sich deß zeitlichen / und ewigen TodtS Leibeigner zuseyn/in dessen Armb er sreywillig geloffen ist. Er sähe die goldene Paradeyß-Pforten verschlossen / dm Hölleri-Schlund aufgesperret: sich und seine Nachkömmlinge tausend Müheseeligkeiten/ Kreutz/ und Kummervorbehalten. Wäre wohl möglich gewest / auß dem unflätigen Sündenüarao dem Verdienst vollen Jo-fcpliden Regir-StabübergantzyE^yptcrtaufeehdnDet/ hat er ihme seinen eigenen Ring an dem Finger gestecket. Der H. iiidorus aufdieFrage (warum sich die zur Ehe verheiste unter einander mit Ring beehren) beemb ivortet. Fit nimirumyel propter mutux dile&ionisfigiium: velprop* terid inagis, ut eodempignoreeorumcorda jungantur. /. 2. de divm, offic. c. Es geschicht zum Zeichen der Gegenliebe: oder Mehrers darum/ daß mitdemnemblichen Unterpfand solten dieHertzen an einander gefüget werden. Der himmlische Vatter hat uns vom Himmel seinen Ring zuge-'sandt/ mit seinen Göttlichen Liebs-Band beschencket/ zweiffels ohne darum: daß er seine gegen uns gefaste Liebe ans Tag-Liecht gebe/ alleMen-schen an sich ziehe/ und binde. Plinius .erzehlet. L 33* not, biß. c. 1. daß man zu seiner Zeit pflegte der Braut einen eisenen Ring ohne Edlgestein zuzuschicken. G licht also geschicht es mit uns. GOtt hat ihme die Seelen mit einen gantz goldenen / und geschmückten Ring vermählet: allermajsen Wir den H. Geist nicht lahr / sondern mit seinen Gnaden / und Gaaben empfangen. Derohalben liebe Khristen! bewahret sorgfältig disen Göttlp fyeit Schatz. Die Alten nach Zeugnüß deß römischen Redners Tvlij Uh de fimb. haben die Bildnuß deß Geliebten in Ringen getragen/ aufdaß siesich auf Ansehung derenselben ihres Lieöhabers errinnerten. Nicht ohne tragen wir bey uns den Göttlichen Ring / den H. Geist. Er ist nemblich der Warner / undSeelen-Wecker/ so in uns das Hertz/und die Gedacht-nuß erneueret/ in Worten / Gedancken / und Wercken der Gegenwart GOttes zu gedencken. Solte etwann einer GOtt dem Glauben drechcn / . . und und sich sündhafft in das Indische verlieben; zu solchen sprich ich/ waS ThamardeM Juda vorgeworffen: Cognofce, cujus fit annulus. gen. g8. Erkenne z und beobachte / wessen der Ringseye? daß ist/ lieber Lhrist! überlege eö wohl / daß dich der H. Geist mit GOtt/ und nicht mit sündli-cherLreatur verbunden: darum ist deine höchste Pflicht/ die allerschönste Braut die GOttheit zu lieben: alles das übrige ist gleich einem unzüchtigen Balg abzuschaffen: es möge dann seyn/ daß cs wegen GOtt geliebt werde. Weh dem / der den H. Geist beleydiget! Khristus hat schon vorhin über solche seine entsetzliche Donner-Wort loßgebrennet: wer etlvas redet widerdeß Menschen Sohn/ demwird es vergeben werden: aberweretwas redet wider den H. Geist/ dem wird es mchr vergeben werden/ weder in biser noch m jenerWelt. Matth. 12.32. Es hatMsus doch nicht dahin gemeint/ daßdiseSündenunnachlWch seyen/ sondern woite dardurch nur zuverstehn geben/daß dergleichen Sünden schwerlich vergeben werden: ab lermassen solchen der H. Geist die zur wahrer Buß erforderliche Gnad entziehet / undalso zur Straffin Unbußfertigkeit sterben last. Und wer soll wohldisenLiebS-GeistmitWort/ vderWerckenschmachen/und schelten können/ welcher als ein Urheber alles Gutens das menschlicheHeylbeförderetEr hat uns von Anbeginn der Welt den Göttlichen Will durch die Prophetengeprediget / den erwünschten MefliasMMndtgct/ gewürcket/ und zur Welt gebracht. Er ist unsere Heiligkeit/ das Leben/ und Belve-gen. Gleichwie der Leib ohne der Seel ein todter Körper: also ist die Seelohne disem Geist erstorben. Das viele Menschen mit Matthäo auß einem Publican,und offnen Sünder zum Evangelisten: mit Paulo auß einem Verfolger der Kirchen ein Apostel: auß einer Sünderin eine büf* sende Magdalena: mit Disma auß einen Dieb/ und Mördrer ein Beichtiger im Paradeyß geworden: mit einem Wort: was immer Tugendhasst-und Göttliches bey denen Menschen-Kindern einwohnet/ ist dem Heil. Geist zu dancken / und zuzustellen. Biß hieher Hab ich die Gnaden GOttes (so sich die Allgemeinem nennen) außgekernet: die sonderbare/steht euch andächtige zu/außzu-kündigen. Bekennet/ und gibt GOtt die Ehre; ist wohl ein Zeit/ oder Ort außzusinnen/ wo ihr nicht wäret auf besondere weiß begnadet worden ? Die Tugenden / so euere Seelen zieren: die Reichthumben / Gesundheit/Vergnügenheiten/so ihr besitzet/seynd Geschencke der allerhei-ligsten Dreyfaltigkeit. Daß ich/ und ihr so vielen augenscheinlichen Seelen - und Leibs-Gefahren außgeriffen/ hat der starcke Finger GOtteö gewürcket/welchedie Seinigen zu schützen weiß. Ist es also ja/daß die drey Persohnen in der GOttheit uns armseelige Menschen mit unendlicher Liebe geliebet/ und überflisiglich geliebet Habens wer ist jener im-hanckbare Mensch / der nicht wolte die Göttliche Gutthättigkeit widerum gegen lieben ? Menschen! ernidrigetvor eueren GOttKnye/ und Her-tzew: sprechet mit erhebt-undzamgeschlagenen Händen: Tibi laus, tibi F gloria . gloria tibigratiarum aärio in fecula fempi>erna, OBeataT ririitas! Brev* Rom. Dir O heiligste Dreyfaltigkeit seye Lsb/Glory/ Dancksagung in alle Ewigkeit. Du insonderheit Hoch-Löbliche Academie preise / und erhebe den dreyeinigen GOtt in Nahmen aller Welt-Menschen/fürnemb-lich statt aller diser weit berühmten Haubt-Stadt Laybach mitgenoffenen Burger / und Insassen. Su mite pfalmüm, & date tympanum: pfäl-terium jucundum cum cithara, buccinate in neomenia tuba, in inr (i»ni die folemnitatis veftrae. Pjaf. 80. das Lob - GesäNg / gibet Trommel/ und Paucken her/ das lustige Psalter-Spiel farnbt der Harffen/ blaset in Neumond die Posaunen am herrlichen Tag euerer Fest-Begängnns. Gratias agere poflumus ( seynd die Wort Caßiani in pfal. 47. ) referre non poiliimus. Wir können zwar GOtt hanckett / nicht aber vergelten: dann daß menschliche Vermögen ist schwach/ und klein: folglich untüchtig/ den Wert Göttlicher Gutthattigkeit abzuzahlen. Und was kan der Mensch beffers : bestattiget mein H. Vatter Augutti-nus in Epifi. ad Marce Hin: Auß dem Mund bringen/oder mit der Federn verzeichnen: als OEo gratias ? nichts kürzeres kan gesagt /nichts freudenreicheres gehört / nichts annehmlicheres verstanden/ nichts fruchtbareres geübet werden/ als DEo gratias, GOtt sey danck. Nihil fruc-tuoiius, nichts fruchtbareres: weilen durch immerwehrenden Danck die Göttliche Gütigkeit bewogen/ und bezwungen wird/ unter dieDürff-tigeneueGutthatten ach zacheilen. Efto igkur gratus, pro minimo, & eris dignus majora accipere, ermahnet dich der Geistreiche Thomas von Kempen : seye danckbar vor daß allergeringste/ und wirst dich würdig machen/ gröffcres zu empfahen. Ein danckbares Gemüth ist ein balsamischer Zaßien-Zimmet/ so den obersten Himmels-Saal außriechet/ nach desten Geruch sich die Glücks-Sterne bewegen / die Gnaden-Sonne selbsten ihren Lauf einrichtet. Wer in der Zeit GOtt die Ehre gibt/ wird in der Ewigkeit die Frucht seiner Dankbarkeit finden. Derohalben Hochlöbliche Philo-Harmomconm Academie seyegetröst/ und erfreue dich/ daß du dir durch heuntige^ Danck-Fest den himmlischen Zahl-Meister zum Schuldner gemacht hast: es werden dir von demselben auß der Göttlichen GnademCaffe reicheMün-tzenaußgezehletwerden/ und zwar solche/ warmitdukanstdieGnad eineö glückseligen Hinscheidens erkauffen. Thuenur mit deinen Saiten-Spill das Göttliche Hertz ernschlaffern / und es wird das deinige in dem Todt erwachen. Ich weiß/ daß die Mufic nicht allein barmhertzige Hertzen/ sondern auch unempfindliche Kisel- Steine erweichen kan. Die unüberwindliche Stadt Jericho müste ihre Ring-Mauren/ und Vestungö-Wer-cker mit trieffenden Augen als nidergelegte Stein-Haussen ansehen/ als aufBefelch Jolue die Trommeten/ und Posauen dahin gestürmet haben: nnchin müste sich jene Stadt ( welche denen mordenden Jeindö-Waffenden Trutz gebotten) der Music ergeben / denen Obsigern aber die grüne Sitz-Kräntz in die Hände legen. Der König von Sion hat auch mit seinem Harff-und Psalter-Gesang die von Saul abgeprelte Spitz-Lantzen stumpff gemacht/ und dem rnit dem Spieß anlaufenden Todt außgewichen. Auf Academifebe Mit-Glider r auf! tviumphiret / und jubiiitet! Ihr l)abt mit eueren Lob-und Danck,Gesang (welches an heut die löblich töhnende InLirumenta mit besonderer Kunst/ und großen Eyffer außsprechen) die vornemeste Glory-Plätz der himmlischen Haubt-Stadt jevufalem erobert. Wobey ihr auch die Würg-Pfeile deß ewigen Todtszerdrümeret/ sich aber deß unsterblichen Lebens versicheret habt. Keines Weegs soll euch die traurige zum letzten Gericht ruffende Posauen erschröcken/ weilen euch diser Schall schon vorhin bekannt /und ein Werck-Zeug abgegeben/die allerheiligste Dreyfaktigkeit zu loben. Schlüßlich dancket vor alle Gutthatten/ Gnaden/ undGaabenGOttdem Patter/ dancket GOtt dem Sohn / bandet GOtt dem H. Geist. Laudate eum in fbno tubx, laudate eurn in P/alterio, Sc Cithara: Laudate eum in tympano, Sc Choro: Laudate eum in chordis, Sc organo: Laudate eum in cymbalis benb fonan-tibus, Laudate eum in cymbalis Jubilationis: Omnis Spiritus lau- det Dominum. Lobet den HErrn mit dem Schall der Posaunen : Lobet Ihn mit Psalter - Spiel / und Harffen: Lohet Ihn mit Trummeln/ und Amreyen: Lobet Ihn Nttt Säiten-Spiel/ und Pfeiffen : Lobet Ihn mitwohl lautenden Lymbaln: Lobet Ihn mit FreudenLymbaln: alles / was den Athem hat/ Lobe den HERRN/ A M E N. HL Non enim e(t alius DEus, quam Tu, cui cuta cft de Omnibus. Sap. c. 12. v. 13. Es ist kein anderer GOtt/ dann Du/ der Sorge traget für alle Dinge. gröste auß allen Gcheimnuffen thut anheut abermahlm in sich Wort/und Gedankten verschlucken : es gebietet das Stillschweigen/ weilen feine Wohlreden-WAAM heit die Farbe geben kan/ daffelbige Lebhafft abzuschildem. Die sichtbare Geschöpff zeigen deutlich an / das unter di-ftm Wort VLU8, GOTT/eine Wesenheit verborgen seye/von welcher alles Wesen seinenAnsang machet; Das aber der Anfang aller Dingen, gantz/ und unzertheilt in dreyen unterschidenen Persohnen bestehet/ kan aüßdem Seyn erschaffener Natur nicht bewisen werden: und man wurde im Irr Schatten immer noch nach diser Warheit greiffen / so uns nicht selbe das Glaubens-Liecht in die Hände gegeben hätte. Wer wurde glauben/daß der Vatter ein ungedohrner Gebühren fruchtbar/ und doch eine Jungfrau: der Anfang und Ursprung / und keine Ursach deß ewigen Sohn GOttes seye. Daß der Sohn als ein mitwesendliches/ in der Substantz gantz gleiches Wort von dem Verstand deß Vatters außgesprochen wird: mit unendlicher Erkanntnuß ( wie der Vatter) sich/ und alle Dinge begreiffet/ und doch kein anderes Wort außsprechen/ und gebähren kan. Daß der H. Geist von dem Vatter/ und Sohn durch dero gegen einander gespanten Will als ein 2kb$