Kl- 9. 1846. Mittheilungen D e s historischen Vereins für Kram. LAIBACH, DEN 1. SEPTEMBER. Ueber d i e ParzellenSrain's, Sic dermal zum illyrischen Kiistenlande gehören und dem Guderninm 31t Trieft unterstehen, vor und bis jum Jahre 1809 aber dem Adelsberger Kreise einverleibt waren. Von Friedrich <£ r e i) b e r g c r Hitler n. jürrijbcrg, k. k. wirft. @ubcrnialratt)e und gewes. train, stand. Verordneten. (Fortsetzung.) Jahre 1790 war es a. h. Drees bereits entschieden , das; die Erain. Herrschaften Dnino und Sistiana gegen die Görzer Enclaven, Prewald (mit Groß - und Klein-Ubelsku), dann St. Veit im Wippacher Thale, und Schwar-zenegg oder Seffana vertauscht, somit erstere mit Görz, letztere dagegen mit Ärain vereiniget werden sollen. Die Frage, wie dieß geschehen möge, wurde den Standen vorgelegt. Und diese haben im I. 1790 ihre dieß-säUigen Anstände so gut begründet, daß es von jenem bereits beschlossenen Landestausche laut h. Hofdecretes vorn 14. December 1792 wieder sein Abkommen hatte. Von Seite Gorz wurde dieser Territorialtausch neuerlich im I. 1806 projectirt, und zwar mit dem vermehrten Begehren, das; auch Wippach mit Gorz vereiniget werden möge; allein in Folge der gegenteiligen Aeußerung der Stände, hatte dieses neuerliche Project wieder keine Folge. Als die Grafschaften Gorz und GradiSca im I. 1803 mit Ära in unter die zu Laibach vereinigte Landeshauptmann-schaft gestellt wurden, wurden die besonderen ständ. Verfassungen der beiden, in politischer Beziehung vereinigten Länder aufrecht erhalten. Görzer Seits wurde im I. 1806 das Verlangen gestellt, unter die polit. Landesstelle zu Triest gewiesen zu werden; allein die darüber befragten Erain. Stände sprachen sich dagegen aus, und die beiden Grafschaften Gorz und Gradišča verblieben bis zum I. 1809 unter der Erain. Görzer vereinigten Landeshauptmannschaft zu Laibach. Daß die letztere fortwährend im Lande verbleibe, daraus legten die Stände großen Werth. Dieß ist aus Mehreren; ersichtlich. Sie hatten durch die bekannten Deputationsarbeiten im I. 1790 die Wiedererrichtung der eigenen train. Landeshauptmannschaft erwirkt. *) Im I. 1802 erhielt es den Anschein, daß diese wieder aufgehoben werden dürfte, und im I. 1806 war die Vereinigung Ärain’5 mit Steyermark unter das dortige @u-bernium bereits ausgesprochen; die Stände rertamir-ten dagegen angelegentlich, und diese Vereinigung, die Graf Saurau ausführen sollte, unterblieb bis zum I. 1809. Das altösterr. Istrien hatte von 1784 biS 1807 sein eigenes Äreiscommissariat, dessen Sitz in Mitterburg war. Mein Vater, als damaliger Äreishauptmann in Adelsberg , trug im I. 1791 und wieder im I. 1807 auf die Hebung dieses Jstrianer Äreiscommissariates an ; die Auflösung desselben erfolgte aber zu Folge 0. h. Anordnung erst im I. 1808. Ein mir zugekommenes Verzeichniß über die Sections-Eintheilung im damaligen B. Reisky'schen Jnfanterie-Re-gimentsbezirke macht ersichtlich, daß die Erainischen, nunmehr zum Äüstenlande gehörigen WerbbezirEe in jenem Jahre folgend angegebene Bevölkerung hatten: Bezirk Tybnin oder Duino mit 7947 Seelen «• Castelnuovo - 12,187 - Guttenegg 4,088 - Castua - 14,573 - - Mitterburg - 9,958 - - Mahrenfels - 2,043 - St. Peter im Walde 5,321 Chersano - 1,947 - Wachsenstein - 2,931 r • Zusammen mit 60,995 Seelen. Zwischen dem altosterreichischen und dem eroenctiani--schen Istrien hatten auch Gränzstreitigkeiten Statt. Wie Napoleon das Land Ärain willkürlich theilte, ist aus dem EaiferL Betrete über die Organisation Jllyriens, gegeben im Pallast der Tuilerien, den 15. April 1811, ersichtlich , welches wörtlich lautet wie folgt: Titre VII. Organisation civile. Section 1. Division territoriale. 63. Le gouvernement generale de 1’ Illyrie est di vise en six provinces civiles et une province inili-taire: *) Sie ward im I. 1791 ins Werk gesetzt. -S * i 'j Provinces civiles: Province militaire . La Carniole. La Carinthie. M Istrie. ; La Croatie civile. La Dalmatie. La province de Raguse. La Croatie militaire. 64. Les six provinces civiles seront divisees en districts, savoir: La Carniole .... Chef-lieu Laibach. C Laibach. 3 districts : Neustadtl. f Adelsberg. Chef-lieu: Villach. ( Villach. C Lientz. Chef-lieu: Trieste. Trieste. Gorizia. Capo d’ Istria. Rovigno. Chef-lieu: Carlstadt. ' Carlstadt. * Fiume. / Segna. Chef-lieu: Zara. s Zara. y Spalatro. Sebenico. \ Macarsca. f Lesina. La province de Raguse.... Chef- lieu: Raguse. i Raguse. 3 districts: / Cattaro. / Cursola. (Schlug folgt.) La Carinthie 2 districts: L' Istrie. 4 districts : La Croatie civile ... 3 districts : La Dalmatie. 5 districts Würdigung eines in Pesth erschienenen Werkes, beti tcit: Argeschichte -er Slaven, o-er fiber -ie Slavinen, das heißt: Prahler, vom trojanischen Krieg bis zu den Zeiten Kaiser Justinianus des Ersten. Von Stephan Hör cat, Eustos der Szochony'schcn Reichsbibliolhek an dem ungarischen National.' Museum zu Pesth; gedruckt in der von Tratlner - Karoly'schen Buchdruckerei, MÜCCCXLIV. Nebst Darlegung einiger, auf de» slavischen Völkerstamm sich beziehenden Unrersuchungsresultate, aus den ältesten Originalquellen geschöpft von PH. I. Pcchfcld, Professor am k. k. academ. Gymnasium in Laibach. (Fortsetzung.) Nun folgt die merkwürdige Stelle aus Jornandes: „Introrsus illi Dacia est, ad coronae speciem arduis alpilms emunita, juxta quorum sinistrum latus # quod in Aquilonem vergit et ab ortu Vistulae *; tluminis per immensa spatia venit, Winidärtim natio populosa con-sedit. Quotum nomina licet nunc per varias familias, et loca mutentur, prineipaliter tarnen Sclavini et Antes nominantur. Sclavini a Civitate Nova ®) et Sclavinorum Unnense ®) et lacu, qui appellatur Musianus 1 * * 4) usque ad Danubium 5) et Boream Visela tenus commorautur. Hi paludes silvaSque pro civitatibus habent. Antes vero, qui sunt eorum fortissimi, qui ad Ponticum mare curuantur, a Danastro extenduntiir usque ad Danubium, quae flumina multis mansionibus ab invi-cem absunt.“ — Diese Stelle übersetzt H. folgender Maßen: „Mehr innerlich davon liegt Dacien, gleich einer Krone, von hohen Bergen befestiget, an deren linken Seite gegen Norden, und vom Ursprung der Weichsel her auf ungeheueren Strecken sich die zahlreiche Nation der Wini-den niederließ, deren Namen, obschon nun nach verschiedenen Familien und Ortsbenennungen, verschieden sind, werden sie doch größtentheils Sclav inen und Anten genannt. Die Sclav inen halten sich auf, von der Stadt Nova und Sclavinorum Unnense und vom Musianus benannten See bis zum Dniester und gegen Norden bis zur Weichsel. Diese halten Seen und Wälder für Städte. Die Anten hingegen, die unter ihnen die stärksten sind und sich gegen das schwarze Meer hinziehen, erstrecken sich vom Dniester bis an die Donau, welche Flüsse durch viele Gehöfte von einander entfernt sind." H. meint, der Tept sey vielleicht nicht ganz fehlerfrei, da man verschiedene Lesearten habe, z. B. im Mailändischen Coder Scavenen u. s. f.; ferner, daß die Erklärung noch dadurch erschwert werde, daß zur Zeit des Jornandes „die Slavine» Seen und Wälder für Städte hielten." — Was den ersten Punkt betrifft, so hat H. allerdings Recht, und man kaun hinzusetzen, daß es nicht leicht einen alten Schriftsteller gibt, worin sich so viel Unbeständiges in einzelnen Ausdrücken und auf Corrumpirung Hindeutendes findet, als in Jornandes. — Allein, daß H. in der so planen Stelle: „hi paludes silvasque pro civitatibus habent“ eine Schwierigkeit finden konnte, rührt von einem, ich möchte sagen, unverzeihlichen gelehrten Schlaf her. 1) Weiter unten Visela. — 2) nova und Novi et Unnense. — 3) et Sclavino Rumunense. — 4) Mursiano. — 5) Danubium, nach A N- beten: Danaprum. — 6) Die Söhne des Attila, „der mit uner- hörter Gewalt allein die skythischen und germanischen Reiche besessen hatte (Jornand. D. R. G. XL , vergl. auch D. R. S. p. 239 R, wo es heißt: Hunnorum rex Attila, junctis secum Gepidis cum Ardavico, Gothisque ct Walanis, diversisque aliis nationibus suis cum regibus omnem Illyricum , Thvaciamque et utramque Daciain? Moesiam et Scythiam populatus est.“) machten beinahe ein Volk aus und verlangten Theilung der den Hunnen gehorchenden Völkerschaften, als da waren die Gepiden, die Rugier, die Heruler u. a. (vergl. Nr. 7, S. 38, Sp. 1, I. 4, von oben). — Da stand der Ge-pidenkönig Ar dar ich zuerst auf, sich schämend, das; so viele Völkerschaften wie die elendesten Leibeigenen behandelt wurden. Am Flusse Natad in Pannonien nahmen die Söhne des Attila die Theilung wirklich vor; allein diese Theilung brachte die Glieder des alten Körpers in Zwiespalt, so daß sie selbst gegen einander wütheten. — „Da sah man den Gothen mit seinem Schwerte wüthen, den Gepiden H. läßt die Slave» Seen und Wälder für Städte halten! er murhet ihnen auch eine solche Stupidität zu. Denn nicht in dem Unsinnigen des Satzes an sich liegt ihm die Schwierigkeit, sondern weil er überzeugt ist, daß die Slaven eine „nomadische Lebensart führten und folglich keine Wohnorte" hatten. — Und doch hat Jornandes nichts anderes gesagt — und dieß sehr einfach ausgedrückt — als: „Statt der Städte haben die Sklavinen Seen und Wälder" — oder: „Statt der Städte haben die Sklavinen Seen und Wälder zu Wohnplätzen," d. h. die Sklavinen hatten zu den Zeiten des Jornandes keine Städte, sondern sie wohnten an Seen und in Waldräumen. — Was ist nun bei solchem Verständniß der Autoren zu erwarten? der übrigen in der Uebcrsetzung vorkommenden Mängel gar nicht zu gedenken. Ich werde versuchen, die Wohnplätze unserer Slaven zu Zeiten deS Jordancs und Prokopius zu bestimmen, und zugleich meine Ansicht über die Hauptbenennungen möglichst begründet darzustellen. Doch wird es nothwendig seyn, früher diejenigen Lebensumstände dieser beiden Schriftsteller zu berühren, die uns für ihre Aussagen Gewähr geben und dieselben zugleich in ein helleres Licht zu stellen vermöge». Jornandes (auch Jordanes) wird von Einigen ein Alane genannt, war aber von Abkunft und von Geburt ein Gorhe. Er selbst erzählt, die Veränderungen nach Attilas Tode (t 453) schildernd 6) : „Sciri vero et Sata-garii et ceteri Ala no rum 7) cum duce suo, nomine Candax Scythiam minorem inferioremque Moesiam accepere. Cujus Candacis Alanouvamuthis 8) pa-tris mei genitor Peria 9) id est, rneus avus, Notarius, quoMsque Candax ipse viveret, suit: ejusque ger-manae filiae Guntliigis '") qui et Baza *') diceba-tur, Magister militum filius Andagis la) filii An-dilae l3) de prosapia Amalorum 14) descendens. — Ego item (quamvis agrammatus Jornandes ante conversionem inearn ,s) Notarius fui.“ — „Die Sciren aber und die Satagarier, und die übrigen Alanen bekam?» mit ihrem Führer, Namens Candax, Kleinscythien l6) und Untermösien. Und dieser Candax Ala- in der Wunde der Seinigen die Geschoße brechend (d. i. der Gothen, die der Gexiden par cut es waren, wofür man zum Verständniß C. 17. zu Hilfe nehnen muß), den Sueven auf seine Schnelligkeit im Lauf, den Hunnen auf seine Pfeile die Hoffnung bauend, den Alanen in schwerer den Heruler in leichter Rüstung die Heeresglieder ordnend. Rast oftmaligem harten Zusammentreffen im allgemeinen Kampfe behiel: llrdarich die Oberhand. Fast 30,000 der, Hunnen und anderer hnen beistehenden Völkerschaften kamen um, unter ihnen der älteste Sohn des Attila, Ellak. Die übrigen Brüder flüchteten an das Gfftade des Pontus, wo sie in früherer Zeit (hinter den Gothen) ihre Sitze hatten. Da die Gothen sahen, baß die Gepiden das bisherige Land der Hunnen für sich behielten, nämlich ganz Dacien, wandten sie sich an den Kaiser Markia-n u s, und erhielten von ihm Pannonien (S. Nr. 8, S. 46, Sp. 1, Note 20, Z. 22 bis zu Ente. Vergl. Note 50). — 7) Also Skirren und Satagarier Alanen. — 8) Alan - wal - muth, d. i. gegen die Alanen — wohl — ge mut (gesinnt). — g) Pär-Jag, Bärentage r. — 10) Gunth - gis, wohlwollend und tapfer. — 11) Baffa, Wächter. — 12) Hand - gis, Hand - tapfer (manu sortis). — nuvamuth meines Vaters Vater Peria, d. t. mein Großvater war, so lange Candax lebte, Notar (Kanzler), und seiner leiblichen Tochter Sohn, Gunthigis, welcher auch Baza benamset wurde, Magister Militum (Anführer im Kriege, General), war der Sohn des Andagis, des Sohnes des Andi'la, aus dem Geschlechte der Amalen herstammend. — Auch ich Jornandes (obgleich ungelehrt), war vor meiner Bekehrung Notar." — Aus dieser Stelle läßt sich vielmehr schließen, daß Jornandes ein Alane, als daß er ein Gothe war. Ich kann daher nicht begreifen, wie Ludw. Ant. Muratori, dieser so verdienstvolle und kritische Bewahrer historischer Fundgruben, dessen Gelehrsamkeit, umfassenden Kenntnisse in allen Zweigen des Wissens, dessen beispiellosen Fleiß l7) man in alle Zukunft bewundern wird, schon aus dem Satze: „Cujus Candacis — — suit. Ego item, quamvis agrammatus — fui,“ die Abstammung des Jornandes bestimmen konnte. — Die Schlußworte der get. Geschichte des Jornandes, wodurch er sich gegen den Vorwurf der Parteilichkeit verwahret, sind es, die seine Abstammung enthalten: „Nec me quis in fa-vorem gentis praediclae (der Gothen in Italien), quasi e x ipsa traben tem originem aliqua addidisse credat, quam legi aut comperi. Es ist zu verwundern, daß Muratori von diesen Worten keine Notiz genommen. —-Des Jordanes Vater, Candax, mag also von den Alanen, obgleich er ein Gothe war, zum Anführer gewählt morden seyn ,8). Jornandes war also ein Gothe over Gete ,9) von vornehmer Herkunft. Er lebte unter Justinian I. (nach den Hist. Mise. a. 521 n. Eh. Alleinherrscher, ch 559), ward Notarius und trat etwas später in den Mönchsorden, welchen liebertritt Einige unter „meam conversionem“ angedeutet missen wollen. Seine Werke sind: de Getarum sive Gothorum Origine et rebus gestis, und de regnorum et temporum successione. DaS erste Werk reicht beiläufig bis zum zweiten Jahre nach der Gefangennehmung des gothischen Königs Witiges in Italien, also bis zum Jahre 535 und nicht bis 552, wie man sonst lies'k. Das andere Werk, welches längere Zeit nach dem vorigen verfaßt wurde, umfaßt den ganzen Zeitraum 13) Hand-ala, mit der Hand —theilend. — 14) Um ati, die Himmlischen; Amal, Smel, Iminel, Himmel. Amal in vielen Zusammensetzungen, z. B Amalafrida (Himmelsfriede u. dgl.) Dage. gen B a l t h e n (walten), die Waltenden, Herrschenden, Kühnen.— 15) vom Arianischen Glauben. — 16) Kleinskythien, ein vom Ister und dem Pontus eingeschloffener Landstrich, dem Theil deS heutigen Bulgarien entsprechend, welcher eine von Silistria gegen das schwarze Meer gezogene Linie zur Basis hat. — 17) Seine Werke sind in 46 Foliobogeu, 34 Hbogen und 13 8bogen enthalten. — 18) In einem Register für gothische, vanvalische und longobardische Wörter von Hugo Grotiuß, heißt es, jedoch ohne weitere Hinweisung auf eine Quelle, Eandar sey ein Gothe, bei den Alanen erzogen (vielleicht schon unter ihnen geboren) worden. — 19) Man sträubt sich noch häufig, Gothen und Gelen für ein und dasselbe Volk gelten zn lassen. Herodot nennt die Gelen Thrakier. und zwar das edelste und gerechteste Volk unter diesen. Thrakien ward aber auch von verschiedenartigen Völkern bewohnt, und die Gelen konnten, in so fern sie in Thrakien wohnten, Thrakier genannt werden. Herodot setzt aber auch hinzu, daß sie (so wie die Trauser) ganz andere Sitten von bei- Erschaffung bes eisten Menschen bis zur Einnahme Siciliens burch To tila tmb noch etwas barüber, also bis zum I. 545 (nicht 546), beim Jornanbes sagt selbst in der Vorrebe, baß er seine Geschichte bis zum 24. Jahre der Regierung des Jnstinianus fortgeführt habe. — Nimmt man aber das Jahr 527 als das erste Regierüngsjahr des Jnstinianus au, so wird die Uebereinstimmung der Hist. Mise, mit Jornanbes unb Prokopius in ber Zeitrechnung aufgehoben. Auch starb Justinus a. 521, unb „Jnstinianus solus Augustalem adeptus est. principa tum.“ Hist. Mise, l. 16. Der gothische Krieg begann nach Prokopius im 9. Jahre ber Regierung bes Kaisers Jnstinianus, also 529 unb darunter, 18 Jahre, mithin bis zum Jahre 547 n. CH. Nach Prokopius nahm Narses im 26. Jahre der Regierung des gedachten Kaisers Rom ein (b. i. eben a. 547), also zwei Jahre nach betn Zeitpunkt, bis zu welchem Jor-nanbes seine Geschichte geführt hat. Es ist daher zu verwundern, wenn man lieft: „Beide Werke reichen bis 552” — und ein historisches Lericon hierin seinem Vorgänger wörtlich nachbetet. Das Werk (de regn. et temp. succ.) schließt mit den Worten: „Ilse sunt causae Romanae veipublic®, praeter instantiam quotidianam Bulgarorum, Antarum et. Sclavinorum. Qu® si quis scire cupit. annales eonsulumque seriem revolvat sine fastidio.“ — Uebri-gens ist das Werk des Jornanbes de Reh. Geticis Hinein Compendium eines größeren, in zwölf Bänden bestehenden Werkes des Caffiodorius, wie er selbst in ber Vorrede angibt. — Caffiodorius (auch Caffiodorus), ein Römer, in Italien zu Scyllacium, einer Stadt ber Brutter, geboren um 463 (nach Anderen a. 469;, genoß schon unter O doa-f e r großes Hinsehen, und war des ostgothischen Königes Theo bor ich in Italien Kanzler a. 490, ward mit ber Patriarchenwürbe bekleidet a. 500, mit ber Consulswürde a. 514, a. 534 ward er Präfect, a. 537 ber Würde entsetzt, und ging a. 562 ins Kloster, also 3 Jahre nach Ju-stinianus Tode, 15 Jahre nach Beendigung des gothischen Krieges. Er schrieb auch eine Chronologie und ein Verzeichnis! aller rem. Könige, Consule und Kaiser, sammt ihrer Regierungsbauer bis Anastasius incl. (a. 517). Das wichtigste Werk aber, de origine actuque Geta rum ab olim usque nunc etc. in 12 Bänden, ist verloren gegangen: und Gebräuche hatten, als die übrigen Thrakier, dieses „nach den Indiern mächtigiie, und wenn es einig wäre, unbezwingbare Volk."— Die Ge ten saßen schon zu Darius Hystaspis Seiten am P ontus und zwar auch dießseits (am rechten Ufer) des Ister, und waren schon damals Angrenzer der Skythen („rore rjiiri' sorting rzkrjiTioyo]-oovi Fr/Tag“ läßt Herodot die Skythen sagen (MtlnOfiFvrj 118) Iornandes erzählt (c. g und 5, de rebus Geticis), das! die Gothen aus Skandinavien (ex liacc igituv Scnnzia insula , quasi o i f i cina gentium, aut certe vagina nationum etc.) in das südliche Skythien gekommen, und sich allda in drei Abtheilungen unter eigenen Königen niedergelassen! aut skyt hi schein Boden am Möotis, in M ö-si e n (Mysien), T h r a c i e n und D a cien , und über dem P o n tu s wieder in Skythien. Die Gothen, die ausierh alb Skythien (in Mosten, STbrocien und Dalien) ihre Sitze genommen, batten Zamolris zum Könige, welcher, wie die meisten Geschichtschreiber bezeugen, „außerordentliche philosophische Gelehrsamkeit und Bildung besaß." — Früher hatten sie den Zeutas, dann den Diceneum: der dritte war Zamolyes. Uebrigens führt Iornandes (c. 4) in Betreff der ältesten „ad quos“ (libros), sogt Iornandes, „nonnnlla ex lii-storicis graecis et. latinis äddidi convenientia initium, linemque et plura in medio mea dictatione perrnis-cens.“ —- Uebrigens lebte und biente Cassioborius unter T h e o b orich (als beffe» Secrecär er mehrere, noch vorhandene Briefe an Athanasius schrieb), unter Athalrich, Amalasintha, Theodobat und Witiges. — Betrachten wir die chronologischen Verhältuiffe in betn Leben dieser beiden Schriftsteller, so fällt es auf, daß sie, Zeitgenossen zu einauder, den gothischen Krieg nicht ganz bis zu Ende behandelt haben. Cassioborius mag seine voli-tischeu Grüiibe gehabt haben. Was Iornandes anbelangt, so ist es leicht erklärlich, warum er das Mangelnde nicht selbst ersetzt hat. Er war ja in ber That nur ein Abschreiber , ber sich jedoch an die besten Quellen hielt. Ich habe im Blatt Nr. 2 bemerkt, ivie Iornandes den Florus oft wörtlich gibt. Nach betn Verfahren, welches Iornandes bei Abfaffung des Werkes de regnorum successione beobachtet, wo er ungeachtet seiner in ber Vorrede gegebenen Versicherung , die in den Worten liegt: ex dictis major,um flosculos earpens breviter releram.........und .... quam- vis simpliciter, meo tarnen pandam eloquio, nur den Florus förmlich copirt, mag er mit Caffiodorius eben nicht anders umgegangen seyn, trotz ber Zusage, in ber oben angezogenen Stelle (nonnnlla .... mea dictatione per-miscens). Es erklärt sich dieß auch einigermaßen aus betn „agramma tus,“ welches Prädicat sich Iornandes selbst beilegt (S. 51, Sp. 2). — Allein eben dieser Tadel enthält kein geringes Lob für die Werke dieses Schriftstellers: der angeführte Umstand verleiht seinen Arbeiten einen hohe» Werth. Wir können uns darauf verlaffen, daß er uns das Wesentliche ber vermißten Werke genau wieder gibt. Dieß bestätigt sich auch durch die von ihm citirten Stellen aus griechischen Schriftstellern, z. B. aus Priskus Rhetor, wie ivir gesehen (S. Blatt Nr. 8, S. 46, Note 28). Was von ben Sklaven (Slaven) im Jemandes vorkömmt, mag also gleichfalls aus Cassiodor entlehnt seyn. Procopius war in Cäsarea in Palästina geboren. Der griechischen Zunge angehörend, schrie» er auch seine Geschichte vom gothischen Kriege in griechischer Sprache. Auch Procopius sah alle Vorgänge in diesem, in Italien Geschichte der Gothen und ihrer Wanderung Ablavius als Gewährs-mann an, indem er sagt: „quod et Ablavius descriptor Gotho-rum gentis egregius verissima adtesiatur hi s t o r i a,“ Und c. 5. heißt es: „Nee eorum fabulas alicuti reperimus seriptas, qui eos dieunt in Britannia vel in una qualibet insularum in serviIntern reclactos, et uni ns caballi pretio quondam redemptos. — Aut certe si quis eos abler dixevit in nosro orbe, quam quod nos (liximus fuisse exortos, nobis aliquid ebstrepit; nos enim potius 1 e c t i o n i credimus, quam f a b u 1 i s 4 n i 1 i b u s consentimus.“ — Herodot kennt gleichfalls den Aamolns eines Stammes derGeten. denen er den nämlichen Wohnsitz am Pontus, und zwar am rechten Donauufer anweiset. Wie übereinstimmend! — Endlich wird wohl Iornandes, der Gothe, hierüber otr sichersten zu urtheilen im Stande gewesen seyn. Es ließen sich aber noch viele Stellen anführen, die Geten und Gothen als ein urd dasselbe Volk bezeichnen. Die scheinbaren Widersprüche lösen sich üb.'rall bei genauerer Untersuchung. — Weil sich die Gothen auch in Dac.en niedergelassen hatten, konnte Justinus sagen: D a c i quoq.u.e so boles Get arum. — unter Justinian f. geführten Kriege mit eigenen Augen, denn er mar vom Kaiser dem Belisar als Begleiter und Rath beiqegeben. Procopius fängt seine Geschichtsdarstellnng an mit dem Eintritte der Gothen in Italien unter Theodorich, d. i. mit dem Jahre 489 n. CH., und behandelt den galten Krieg bis zum Abschluß des Friedens mit den wackern Go-then nach dem Heldentode ihres Königes TelaS. — Wie geschätzt das Werk dieses Schriftstellers war, und nach welchen Grundsätze» derselbe bei dessenAbfassung verfahren hat, ist aus folgender Stelle a6vinebmeti : „Was ich bisher erzählt, habe ich so zusammengestellt, daß ich, so viel möglich, die Bücher, die von mir an's dicht gegeben, und n u n schon dem ganzen römischen Staatsgebiet bekannt sind, nach den Oertern, wo die Kriegsbegebenheiten Statt fanden, eingetheilt und geordnet habe?' Und weiter: „Damit aber die Leser Laziča und alle umliegenden Völker kennen lernen, und nicht von ihnen wie von dunkeln Sachen, ähnlich den mit den Schatten Kämpfe n-den, zn reden aezwnngeu werden, halte ich es nicht für etwas zur Sache Ungehöriges, wenn ich denselben die Lage der Völker am Pontus vor Augen stelle, obwohl es mir nicht unbekannt ist, dasi dieß auch schon von den Aeltere» geschehen , aber, wie ich glaube, nicht mit Genauigkeit." (Lib. 4. c. 1? — Aus der vorliegenden Darstellung der Verhältnisse, in denen die genannten drei Schriftsteller lebten, wird es klar, daß ihre Aussagen allen Glauben verdienen. Ca ssi odor ins und Procopius waren Männer von hoher Bildung, und vornehmlich der letztere von ausgebreiteten, vielseitigen Kenntnissen , der »die Fabel erkannte und sie als solche behandelre." — Jornaudes ist als treuer Copist und vorurtheilsfreier Manu — so weit nur immer die Umstände nicht hinderlich waren — gleichfalls von höchster Glaubwürdigkeit. — Nun wollen wir die Notizen über die slavischen Völker, die sich in den genannten Schriftsteller» vorfinden, in Betracht ziehen und sehen, ob, wie die gewöhnliche Ansicht ist, und Horvät hierin Strittern und Anderen folgend, es gleichfalls ausgesprochen hat, wirklich der Name Slave nicht vor 552 bekannt war. I. Jornandes liefert (e. 5) folgende Beschreibung von Skythien, durch welches hindurch die Gothen bis an den 20) Es ist dieß eine der schwierigsten Stellen im Jornandes. Sie lautet im Texte: Scythia siquidem Germaniae terrae confinis, eote-nus u bi Hi ster oritur anmis vcl slagnum dilatatur Mysianum tendens usque ad flumina Tyram, Dana st rum et Vagoso-I am, magnumque ilium D an u bi um, Taurumque moniern' non ilium Asiae, sed proprium, id est Scythicum per omneni Moeotidis ambitum, ultraque Moeotida per angustias Bosphori usque ad Caucasum moniern, a innern que Araxem, ac dein de in sin is tram partem reflexa , post mare Gasp i um, quae in extremis Asiae finibus ah Oceano Euvoboreo in mod urn fungi , prim urn tenui , post haec latissima et rotunda forma exoritur, vergens ad Hunnos, Albanos et Seres usque digreditur. Haec inquam pa-Iria , i. e. Scythia , longe se tendens , lateque aperiens, habet ab Oriente Seres, in ipso sui principio ad litus Gaspii maris com-mancntes, ab occidenle Germanos et flumen Vistulae, ab Arctoo id est scptemtrionali, circumdatur Oceano , a meri die Perside, Albania, Hiberia, Ponto atque extreme alveo Hi stri, qui dicitur Danubius ab ostio suo usque ad son tern...... Nun führt Iornan- des die griechischen Pflanzstädte an, nämlich: Oppidis baud obscu-ris involvitur, Boristhcnide, 01bia; Callipodc, Chcrsone, Theodo- Mäotis, den P o utus und über den I st er herein nach Thrakien gedrungen, und die man nothwendiger Weise berücksichtigen muß, wenn man eine deutliche Einsicht in das „Introrsus illi Dacia est" etc. haben will: Skythien nämlich gränzt an Deutschland in der Richtung gegen de» Ursprung des Hi ster (Jster) oder gegen den My sia n isch en See 20) ; es dehnt sich aus bis zu den Flüssen Dniester, Bog, Weichsel und jene große Donau 22) und dem Berge Taurus, nicht jenem von Asien, sondern dem heimischen, d. i. dem Skythischen im ganzen Umfang des Mäotis, und Über den Mäotis durch die Meerenge des Bosporus bis zum Berge Caucasus, und dem Flusse Arares; dann menbet es sich links herum tun das Casvische Meer: und dieser Theil, welcher an den äußersten Gränzen Asiens am nordöstlichen 21) Meere seine Wurzel hat, läuft gleichsam wie ein Schwamm, zuerst in einer schmalen, dann aber sehr breiten und gerundeten Form gegen die Hunnen, Albaner und Serer zu auseinander. Und dieses Vaterland, sag' ich, d. i. Skythien, welches sich so in die Länge erstreckt und weithin ausbreitet 23), hat gegen Osten die Serer, welche da, wo ihre Sitze anfangen, an der Küste des casvischen Meeres zusammenwohneu; im Westen die Ger-manen nebst dem Weichselfluß 24) zur Begrenzung; gegen Norden wird es vom Ocean umgeben, gegen Süden von Persis, Albanien, Hiberien (Jberi'en), dem Pon-tus und dem untersten Strombette des Hister, welcher von feiner Mündung bis zur Quelle Donau genannt wird 25). Vergl. Her. IM. 48. In diesem Skythien nun hat zuerst im Westen das Volk der Gepiden seinen Sitz, von großen namhaften Flüssen umgeben. Denn der Tisi anus (Theiß) durchläuft ihr Gebiet im Norden, im Süden aber die große Donau selbst, im Osten schneidet es der Fluß Tausis 26), welcher reißend und wirbelnd in das Gewässer der Donau hineinstürzt. —■ Nach innen zu ist Dacien ganz mit h o h e» A l p e n, gleichsam wie mit e i n e m K r a n z e befestiget, au deren linken Seite (b. i. im Norden der Dac. Alpen), die gegen Norden streift und von dem Ursprung des Weichselflusses an sich in unermeßlichen Strecken ausdehnt, die vielstämmige (populosa) Nation der Wi n i d e n (IVi n id arum, Wenden) sich niedergelassen hat. Obgleich nun die Benen- sia, Pareone, Mirmycione et Trapezunte......Dann folgt: In qua Scythia prima ab occidente gens sed it Gepidaruin, quae magnis opinatisque amhituv fltiminibus. Kam Tisianus per Aquitonem ejus, co rum que discurrit. Ab Africo vero magnus ipse Danubius, ab Euro fluvius Tausis sccat, qui rapidus ac verticosus in Histri stuenta surens devolvitur. Introrsus illi Dacia est etc. S. oben. — Es ist nicht leicht aušjumitteln, was dem Aeitalter, was der Unkenntniß, beut bisweilen geschraubten Style und der barbarischen Sprachweise des Versaffers, den Abschreibern, den Setzern und Druckern zur Last zu legen ist. Es würde mich freuen, wenn Jemand Text und Uebersetzung corrector zu geben, vornehmlich aber das stagnum Mysiannra zu erklären wüßte; — da es höchst sonderbar scheint, daß Jornandes die Quellen des Jster zur Bestimmung der Richtung der Gränzlinie gewählt hat, so bemerke ich, daß Girabo sich aus ähnliche Weise ausdrückt, wenn er c. 7. sagt: ..Datier-wel- che gegen Germanien und die Quelle» des Jster zn wobnen" — obgleich eigentlich die Theisi die Grenze bildete. In sofern er hinzusetzt: vcl stag-num dilatatur Mysianum, diese Gränzbestimmung oder Lage, jener gleichstellend, müßte unter Mysianum wohl Neusiedlerfee (Moson) nahe an der osterr. Gränze sich ausbreitend, gemeint seyn; da riuiigen derselben nach Familien und Wohnplätzen verschieden sind, so führen sie doch") hauptsächlich den Namen Sklavin en und Anten. Die Sklavinen halten sich auf von Neustadt und dem Unnensische» Gebiet der Sklaven, so wie von dem Mysischen See an bis zum D n i e-ster, und nördlich bis an die Weichsel. Diesen dienen Seen und Wälder start der ®tobte. Die Anten aber, welche unter den am Pontus sich herumziehenden Völkerschaften die angesehensten sind, breiten sich aus vom Dniester bis zum Dnieper. Zwischen diesen beiden Flüssen aber gibt es viele Niederlassungen. Aus der Vergleichung meiner Uebersetzung der obigen Stelle aus Jornandes („Introrsus illi Dada est“) mit der des H. wird Jedermann auffallend erscheinen: 1. Mehr innerlich davon liegt Dacien, gleich einer Krone von hohen Bergen befestiget — nach Horvut — welches ich gebe: »Nach innen zu ist Dacien ganz mit hohen Alpen befestiget. Nach jener Uebersetzung muß man meinen, es sey früher von einem Lande die Rede gewesen , von welchem dann mehr innerlich ein anderes Land liegt, nämlich Dacien. lind so hak es H. auch genommen. Die ganze Stelle wird hie und da öfters citirt. Nun, scheint es, hat Jp. sich derselben ebenfalls bedienen wollen. Allein er har sich nicht die Mühe genommen, daS Vorher gehende zu überlegen, ja den ganzen Jornandes zu studiren, verschiedene Stellen zu vergleichen, sich mit seiner Schreibweise vertraut zu machen, was doch eine unerläßliche Bedingung zum Gelingen bei einer solchen Arbeit war, deren Substrat aus einein fremden Felde entnommen worden ist. Ihn, so wie Andere, hat die Jnlerpunclion getäuscht: „In-Irorsus illi Dada est, ad corpnae speciem, arduis Alpibus emunita,“ d. i. Introrsus illi Dada est, ad co-ronae speciem, arduis Alpibus emunita, eber „Introrsus illi Dacia, ad coronae speciem arduis est emunita Alpibus, oder ganz ohne Jncerpunctin: „Introrsus illi Dacia est ad coronae speciem“ u. s. f. — Betrachtet man die Stelle unabhängig von dem Vorhergehenden, sowie auch von dem später hierüber Vorkommenden, so kann man sie allerdings so übersetzen, ivie es Andere und mit ihnen H. jedoch stagnum in gewöhnlicher Rede eine durch zusammengelaufenes Wasser entltandene Waffersammlung (See in weitester Bedeutung) bezeichnet; da überdieß auch die Stelle: a meridie (circumdatur). .. extrem o alveo Histri gewissermaßen als Leuchte angesehen werden darf: so könnte man ver Vermuthung Raum geben, stagnum Mysianum sey einer von den vielen Standen (Slav, Plesse) der Karpathen, oder den vielen Leichen und Sümpfen gewesen, die sich längs der Weichsel hinziehen, wie sie an der Nordseite der Carpalhen gefunden werden» welcher ebenfalls zur b.iläufigen Andeutung der Wellgegend und Abgrenzung dienen konnte; es handelt sich hier keineswegs um eine streng geographische Abgrenzung, und Jornandes will nur sagen, daß Skytyien westlich und südwestlich an Germanien, wo der Jster herkommt, angrenzet, obgleich es jedoch nur in Süden bis an den Jster selbst reicht. Man nehme eine Landkarte , ziehe von den Quellen der Weichsel eine Linie über Preßburg an den Neusiedlersee, und man wird die Sache versinnlicht haben. Die Stelle: Tyram, Danastrum ist offenbar corrumpirt. Selbst die Ordnung scheint verkehrt zu seyn, was wir öfter finden, wie z. B. Blatt Nr. 8, S. 45, Note 28, Vagosolam ist die gothische Benennung der Weichsel. — 21) d. i. Dnieper. Häufig findet man im Sors nanbfš Danubius statt Danapris (Borysthenes). — Er äußert sich selbst gethan. Aber auch die von mir gegebene Uebersetzung ist, elbst bei Geltung der (—unrichtigen—) Interpunktion, in Berückst chtigung der Schreibweise des Jornandes noch ungezwungen genug. Liest man aber das Vorhergehende, so findet man einen platten Unsinn bei der von H. gegebenen Ueberkraguiig. Den» dann hieße es, die Gepiden bewohnen ganz Dacien, und weiter innerhalb von Dacien liegt Dacien!" 28). Soll nun ein solcher Unsinn nicht entstehen , so muß die Stelle auf die andere Art gegeben werden. Das „illi“ bezieht sich auf Dacia, und sollte höchst wahrscheinlich illa heißen; obwohl selbst das „illi“ der Schreibart des Jornandes nicht fremd ist. — Wenn ja irgend ein Zweifel hierüber übrig bliebe, so würde er ganz gehoben werden durch eine andere Stelle, die in demselben Werke c. 12. zu lesen ist, nnb so lautet: »Und nachdem dieser König 29) das Irdische verlassen, bestieg Corillus, der König der Gothen, den Thron, und herrschte 40 Jahre in Dacien über seine Völker. Id) meine hier das alte Dacien, welches nun 30) bekanntlich die Gepidenvölkerschafren besitzen. Dieses Vaterland (patria) ist im Angesichte von Mösien jenseits 3I) der Donau von einem Kranz von Bergen umgürtet, der nur zwei Zugänge hat, den einen durch Bonras, den andern durch Labas32). Dieses Gothische, von den Vorfahren auch Dacien genannt, (welches nun, wie wir gesagt haben 33), Gepidieu heißt) wird nun im Osten von den Nopolanen, im Westen von den Tamaziren, im Norden von den Sarmaken und Bastarnern, int Süden von der Donau 34) begrenzt 3S). -— Noch gehört hieher jene Stelle aus Jornandes, die ich im Blatte Nr. 8, Note 20 („Gothi vero cernentes“ u. f. f.) angeführt habe, so wie in dem gegenwärtigen Blatte die Note 6, woraus inan vornehmlich sieht, wann und wie die Gepiden Dacien in Besitz genommen haben. Das Gesagte wird hiedurch noch mehr in das Licht gestellt. 2. »Diese (die Sklavinen) halten Seen und Wälder für Städte" sagt Jp. Hierüber s. oben. 3. »Die Anten hingegen, die unter ihnen die stärksten sind, und sich gegen das schwarze Meer hinziehen, dehnen sich aus vom Dniester bis an die Donau, welche Flüsse durch hierüber, indem er sagt: „Unde cum Gothis cum dimicasse evidenter probamus, quam cum Amazonum viris absolute pugnassc cog-noseimus, qui tune a Borysthene amne, quem aeeolaeDanu-bium vocant, usqne ad Tauain Huvium circa sinum paludis Moeotidae cunsidebant (de Heb. Get. c. 5.). Die richtige Ordnung wäre wohl: „bis zu den Flüssen Weichsel, Dniester, Bog und Dnieper."— 22; Auch im Strabo kommt dieser Ausdruck vor. — 23) Vergl. Justinus L. 11., c. 1. und 2. — 24) Vistulae fluvii, qui Sarmaticis naontibus (in den Carpathen) ortus. . . septcmtrionali Oceano trii ulcus ( dreigespalten ) illabitur Germa ui am Scythiam-que disterminans heißt es, c. 2. de Reb. Get. Die Weichsel wird von Jornandes verschiedentlich benannt: Vistula, Visela, Vagosola ; cechisch : Wisla, Wisle; bei Plinius : Visela. — Eine polnische Königin Wanda stürzte sich als Dankopfer für einen gegen Die Germanen erfochtenen Sieg in Die Wisla, woher Einige den Nationalnamen „Wenden" herleiten wollten. — 25) „In der Sprache der Bessen heißt er Jster." S. de Reb. Got. c. 12. — 26) Hierasus Siret oder Sereth. — 27) „nominantur“ kann gegeben werden mit: „sie werden genannt," oder „sie nennen sich." — Das Erste läßt das Zweite zu, nicht umgekehrt. — Eine spätere Stelle deutet schon daraufhin, daß Jornandes sagen wollte : „sie nennen sich Sklavinen" u. f. f. — 28) Dieses Da- viele Gehöfte von einander entfernt- sind" — nach H. — während es heißen soll: „Die Anten hingegen, weiche unter den am PontuS sich herumziehenden Völkerschaften (überhaupt) die angesehensten sind" u. s. f. Also nicht „unter ihnen," denn da müßte man fragen : Worunter? unter den Sklavinen oderWiniden überhaupt? Im ersten Falle wären die Anten wieder ein Theil der Sklavinen; das Zweite macht die Entfernung des Win i darum und das folgende et unzulässig. — I» den N. 1 und 2 bemerkten Mängeln läge schon hinreichender Grund, um dem Verfasser der „Urgeschichte der Prahler" alles fernere Vertrauen zu verweigern. — Der Schlußsatz besagt nichts anderes, als daß die Anten zwischen den beiden Flüssen Dniester und Dnieper viele 9, i ed e rl a ssn n g e n (maus tonen asj hatten. Bei Anführung des Textes, wo es heißt: „usque ad Daiiubiumsagt H. in der Parenthese: In den Mailänder und Heidelberger Manuscripten heißt es richtiger, bis an den „Dnieper." — Dieses „richtiger" ist bei ihm ebenfalls die Folge der Flüchtigkeit und der Genügsamkeit. Wenn Iornandes öfters Danubius statt Dana-pris schreibt, so ist dieß weder sein Fehler, noch aber auch ein Fehler in den Manuscripten. Ja vielmehr das als Correc-kur in den verschiedenen Ausgaben angebrachte „Dauapris,-obgleich dieser Fluß gemeint ist, kann man einen Fehler nennen, der entweder von unkritischen, oder schon arbeitsmüden Herausgebern oder von Abschreibern herrührt. Die Note 21 enthalt eine Erläuterung hierüber 37). Nun erst können wir es versuchen, aus obiger Stelle daS Brauchbare herauszuschöpfen. 1. Dacien war zu Zeiten des Iornandes (c. 542) alles Land, welches zwischen der Theiß (im Norden und Westen), der Donau (im Süden) und dem Sereth (im Osten) eingeschlossen ist. 2. Oberhalb in und an den Carpathen wohnten die Sarmaten und Bastarner. 3. Ober de» Sarmaten und Bastarnern jenseits des nördlichen EarpathenzugeS gegen Osten, Südosten und Südwesten (d. i. in den nordwestlichen Gebirgsgegenden in der Linie, die man von de» Quellen der W e i ch- eien ist das einst sogenannte Dacia Trajani, wovon Dacia Auvciiani, ein ant rechten User der Donau gelegener Landstrich, unterschieden wurde. — Wenn ich hier „diesseits der Donau" für „am rechten Ufer" nehme, so spreche ich in dem Sinne, in welchem es die Römer und Griechen genommen.— 29) Comosicus— 30) Sur Seil des Jor-nandes. — 31) Am Unken Donauufer. — 32) ßontas und Tabas würde manchem Etymologen Veranlassung geben, B o nte ba oder P o n t e ba zu erklären. — 33) S. oben, Seile 12. „In diesem Sky-thien nun" u. f- f. Die Gepiden gehörten jedoch auch zum großen Gothenstamme (S. Note 6 und Jörn. de Reb. Get. c. 17.). — In der Geschichte ist es etwas ganz Gewöhnliches, daß die allgemeinen Benennungen speciell wurden, — dagegen oft auch umgekehrt. — 34) Danubii iluenta. — 35) In dem Folgenden zeigt sich offenbar eine Corruption, allein die keinen weiteren Einfluß nimmt. — 36) Ueber-üll gebraucht Iornandes das Wort mansiones in der Bedeutung Niederlassung, z. B. gerade in dem nämlichen Capitel (e. 5.) weiter unten, welches ich auszugsweise oben. Note 19, gegeben fyabe in den Worten-„und allda in drei Abtheilungen-sich nieder- gelaffen" u. s- f- „Quorum mansion ein primam,“ esse in Scy-tliiae solo_• legimus (wo jedoch „Scythiae“ in engerer Bedeutung sei, an den Carpathen, gegen Preßburg herabziehen mag 38), breiteren sich die Winiden in zahlreichen Stämmen au» und unter verschiedenen Namen. 4. Diese verschiedenen Stämme, ungeachtet ihrer verschiedenen Benennungen, reiheten sich doch wieder hauptsächlich unter zwe i H au p t b en e n n u n g en ein: einige Stämme führten den Namen Sklavinen, andere den Namen Anten ;l9). 5. Alle diese Völkerschaften wohnten in Skythien. 6. Die Sitze der Sklavinen erstreckten sich vom Anfangspunkte der Carpathen oberhalb Preßburg um den ganzen GebirgSzug weiter bis nördlich zur Weichsel und von da östlich hin biS zum Dniester; aber auch von der untern Donau nordöstlich gegen den Dniester und nördlich gegen die Weichsel wohnten die Sklavinen, mithin waren ihre Sitze in den nordwestlichen mit Mähren zusammenhängenden Streife von Ungarn, dann in Galizien in einem Theile der Moldau, und in Bessarabien. 7. Die A »ten breiteten sich anS zwischen dem Dniester (über den Bog hinüber) und dem Dnieper, südlich an daS schwarze Meer reichend, — also im heutigen Rußland und zwar in einer Fläche, deren BegrenzungSlinie beiläufig folgende ist: von Mohilew über Grodno, Lublin abwärcS gegen den Dniester bis Bender, und von hier um daS schwarze Meer biS zum AuSfiuß des DnieperS; die östliche Grenzlinie bildet der Dnieper selbst. — Dieß darf man sich jedoch nicht alS eine strenge Abschließung vorstellen. — Die Anten zogen sich also nicht um daS ganze schwarze Meer herum, welches überhaupt verschiedene Völkerschaften zu Anwohnern hatte, worunter die nichr eben hark am Meere sitzenden Anten die angesehensten waren. —- Die aus dem a čivkate Nova et JSclavinorum Unnense, und lacu, qui appellatur Musianus erstehende Schwierigkeit und deren Hebung, wird später besprochen werden. — Nun nennt JornandeS noch die Vidinarier aus verschiedenen Nationen zusammengesetzt, am Ocean und zwar am Ausfluß der in drei Arme gespaltenen Weichsel, die friedferrigen J teme sten, südlich (südöstlich) an diesen die tapfern Agazziren, hinter diesen die Bulgaren ober dem PonruS, dann die Hunnen am genommen erscheint). — 37) Erst nachdem der Aufsatz des vorigen Blattes zum Drucke befördert worden war, kam mir das Pesther Blatt („-Spiegel,“ Nr. 49) in die Hand, welches die Todesanzeige des Herrn v- Horvat enthält. ES wird bei dieser Gelegenheit die unerhörte G e-lehrsamkeit des Herrn v- H., der als Privalbibliothek nicht feines Gleichen findende Bücher schätz desselben, der alle griech. und lat. Classiker enthalte, (auf 60,000fl. im Werthe angeschlagen) und zu dem er ungeachtet aus einer armen Familie entsprossen, und bei einem wohl nicht glanzenden Gehalte zu gelangen, das seltene Glück hatte — endlich feine musterhafte Bescheidenheit mit orientalischen Farben geschildert. — H—t mag eine sehr große Gelehrsamleil. eine überreiche Bibliothek und im gesell,chaftlichen Umgang eine beispiellose Bescheidenheit besessen haben. AlS Berfasser des vorliegenden Werkes (welches, wie der Referent in jenem Blatte sich ausdrückt. „Sensation“ erregte, ohne hinzuzufügen, waS für eine?) hat er die erstere weder glücklich, »och lobenSwerth angewendet; von der zweiten, wie ich noch öfter zeigen werde, keinen oder einen wenig empfehlenden Gebrauch gemacht, die dritte nicht auf Sem gelehrten Kampfplatze zugelassen, wie sich später evident ergeben wird. — Ruhe seiner Asche! doch seinem Werke, daS ist für Wahrheit und Cherson, nämlich die nach Arrila's Tode in ihre allen Wohnsitze zurückgewichenen, darunrer die Himugari (Ungarn).— II. c. 22 und 23 erzählc Jemandes, inie Geberich, der cstgolhische König, die westlich von den Gorheu zwischen den Markomanen im Westen, den Hermundme» im Norden, dem Ister im Süden sitzenden Wandalen, die nach De ripp vom Ocean herabgezogen waren, geschlagen, deren Ueber-bleibsel von Constantin (c. 323) Pannonien erhielten, wo sie durch 40 Jahre (also bis 363) dem Kaiser dienstbar waren, dann aber von Sriliko aufgemuntert, »ach Gallien abgegangen seyen. Einige Zeit nach Geberichs Tode, (beiläufig 335' -— 340) ward Erm a n r i ch König der Gothen. Nachdem dieser viele Völkerschaften unter seine Bormä-siigkeir gebracht hartes darunrer nebst andere» Gorhenstäm-men, auch die Heruler, wandte er seine Waffen gegen die Veneter, welche, obgleich unerfahren, in den Waffen 40 aber durch ihre große Anzahl mächtig, zuerst Widerstand zu leisten versuchten. „Aber nichts vermag die Menge im Kriege," setzt JoniandeS hinzu, „besonders wenn gleichfalls eine bewaffnete Menge.über sie herfällt. Denn, diese (die Veneter), wie ich am Anfange. meiner Einleitung, oder im Katalog der Volksstämme zu sagen begonnen, geben, nun, obwohl von einem Hauplstamme entsprossen, dreierlei Namen an, d. i. Veneri, An res und Sc lavi; vb-schou nun diese Völker jetzt, da wir es durch unsere Sünden verschuldet haben, überall herumwürhe»: so gehorchten doch damals alle den Befehlen des Ermanrich. Auch die Nation der Esthen (Aestorum und Aestrornm 42), welche am laug sich hinstreckenden.Ufer des deutsche» Ocean (Nord-see) wohnen, har er durch .seine Klugheit unterjocht, und so allen Nationen Skythieus und Germaniens geboren, als wären sie fein eigen.Werk." — Dieß geschah Alles vor dem Erscheinen der Hunnen.-—Nu» traten diese auf. Ermanrich überlegt, waS zu. thun sey. Die Rho.ro.anen, ein treuloses Volk 4:i), fallen ab ; die Westgothen hatten sich schon von den Ostgothen getrennt, und so richtete der Huunenkö-nig Bala mir seine Waffen gegen Ermanrich, der aber bald darauf in einem Alter von 110 Jahren stirbt, d. i. unter Va lens c. 364 , also geboren c. 254 n. Ch. Sein Tod verschaffte den Hunnen die Oberhand über die Ostgochen. AuS der vorliegenden Stelle ist Folgendes abzunehmen: Wissenschaft.. • • Krieg. — 38) Es ist bekannt, daß die Slowaken (Tötok) die ältesten Bewohner der nordweftlicken Gebirgsgegenden Ungarns (obgleich sie auch zerstreut in anderen Theilen leben); sie werden zu den czechisch - slavischen Stämmen gerechnet. — 39) Es können also z. B- Rorolanen genannt werden, und dieß Sk lav inen oder Anten seyn- Constantin Porphyrog. setzt zu jL&QßXoi^ das Wort aßoig. — Za selbst neben den Sklavinen und Anten kann es noch andere, weder unter Sklavinen noch unter Anten subsumirte slavische Stämme geben- — 40) Sclavino Rumunnense nach anderen Mss. — 41) was mit dem Obigen (fortissimi) keineswegs in Widerspruch steht. — 42) Die Esthen wie die- Finnen und Lappen sind T sch u d ische Völkerstämme. — 43) „Rhoxolanovum gens infida, 1. Der Name Veneri und Winidi wird ohne Un--rcrschicd gebraucht 44) — so wie wir Wenden, Winden, Serbe», Sorben, Soraben, Scrbler und Servier. 2. Unter diesem Namen waren unsere Slave» schon a. 340 — 350 bekannt, also zwei hundert Jahre vor Jo r na n des; es sind uns nur die Schriftsteller, auS denen' die obigen historischen Daten geschöpft ivorden sind, und die gleich- oder nachzeitig mit Hermanrich gelebt haben, verlorengegangen, oder wenigstens jene Theile ihrer Werke, worin diese Begebenheiten aufgezeichnet sind, Schriftsteller, die höchst' wahrscheinlich der griechischen oder gothischen Nation angehörten, und von denen wir Fragmente besitzen, die aber nichts' über die Slaven enthalten. 3. Der Name Ven c ri war die allgemeine Benennung. 4. Diese Veneti haben nun (nicht zu Ernianrich'S, sondern JornandeS Zeiten) eine dreifache Benennung, die sic sich selbst geben. Denn dieser Sinn liegt in „nativ hi (Veneti) ut in initio exposition!* vel catalogo genii.s dicere coepinius ah uiia stirpe exorli tria nunc noniina red did ere— welches letztere Wort sich jedoch als. unnöthige Correccur starr e il i dere darstellt, obgleich beides auf das Nämliche hinausläuft. Wenn JoruandeS sagen wollte, daß man sie so nennt, würde er doch keinen iiv diesem Falle schielenden Ausdruck (reddidere oder editiere) gebraucht haben. Obgleich JornandeS bisweilen durch Lurus Dunkelheit herbeiführt, so kann man die bemerkte Redensart doch nicht für eine so abgedrehte Floskel erklären., anstatt „nomen iis inditum, imposition est,“ oder schon mit etwas mehr Prunk: nomeu invenerunt. 5. Unter diesen drei Benennungen ist die anfangs gemeinsame, nämlich „Veneti" ein Specialname geworden; die beiden anderen Benennnngen sind: Anten und Sklaven. Doch hierüber in einem der folgenden Blätter. ■— (Auch Sklavinen nennt sie Jornandes oben.) 6. Alle diese Völkerschaften, die Veneli, AnteS und Sklavi standen unter der Botmäßigkeit deS Ermanrich c. 335 — 340. 7. Sie sind zu JornandcS Zeiten ein gefürchtetes Volk (nicht mehr a rm is di speri ti). (Fortsetzung folgt.) quae tunc inter alias ei famulabantur.“ — Merkwürdig ist es, daß Jornandes unter den „dienenden" Völkern die Rhorolanen erst nach der Unterwerfung der Venetcn angeführt hat- — Auch saqk er c. 12: nunc ab Oriente Rhoxolani • • • terminant, nämlich Gepidiam, das wäre zu seinen Zeiten; also wären sie eine slavische Völkerschaft, ihren Wohnsitzen nach zu urtheilen- — Als die Hunnen das erste Mal andrangen, wichen die slavinii'chen Völkerschaften zurück, sonst würden sie von den Hunnen ebenfalls mitgenommen und unter den nach A U lila's Tode abfallenden Völkern genannt worden seyn- Die Hunnen bekümmerten sich überhaupt wenig um die nördlichen Völker; ihr Drängen war gegen Westen und Südweften gerichtet- Druck von Ignaz Alois Edlen v. Kleinmayr.