PrLuiimrrllttoa» - preisr i Für Laibach »au„avr,g . . . 6 st. — kr. Halbjährig . . . ü , — . Vierteljährig. . . I , 50 , iXouatliiL . . - — , öS , Mit der Post: Waaziährig . . . S ft. — kr. Halbjährig . . . 4 , 50 . Bicrtetjäbrig. . . i » S5 . !?ür Zustellung in» Hau» viertel. sLdrig LS kr., monatlich g kr. liuzelne Nummern 5 kr. Laibacher Ledaklion Bahnhofgasse Nr. LS)r Lrprditioil und Zuser-ltir Lurea«: , »ongreßplatzNi SI < »onI.o.lileinlliavrtj Z«srrtiou»prt Für die einlpaltige PelUrqV bei zweimaliger EinsLaliM^tÄ^^ dreimal L 7 kr. ünlertionSstemrel jedesmal sv kr Bei größeren Inseraten und »sterei Eiuschaltung entsprechender Rad-tl Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 263. Freitag, 18. November. — Morgen: Elisabeth. 1870. In der Adreßdebatte des Herrenhauses wurden die bedeutendsten Reden von Professor Un-gcr und Anton Graf Auersperg gehalten. Ersterer unterzog den Föderalismus i» Oesterreich einer vernichtenden Kritik. Wü' geben jene» Theil seiner Rede, der sich hierauf bezieht, vollständig wieder. Nngers Rede: Die zehnjährige Geschichte unserer Verfassung, was ist sie anderes, als eine ununterbrochene Reihe von Kämpfen und Leiden, eine fortwährende stufenweise Abschwcichung des Reiches, ein unausgesetztes Ringen egoistischer Sonderbestrebungen mit de» un-Umgänglichen Anforderungen eines kräftigen Gefammt-staates? Niemals noch sind die Tendenzen des Separatismus und Partikularismus, dem mau unverdieuterweise den vieldeutigen Namen „Föderalismus" beilegt, so unzweideutig und so stürmisch hervorgetreteu, als in diesem Augenblicke. Eö handelt sich beiweiiem nicht mehr um die Abwehr einer überspannten, übertriebenen Zentralisation oder um die Wahrung und Schonung berechtigter Stammescigenthümlichkeiteu, sondern vielmehr um die Befriedigung staatlicher Son-dergelüste. War früher die Opposition eine nationale, so tritt sie jetzt offen als eine staatsrechtliche auf. Das Verhältnis; der Theile zum Ganzen soll geändert werden, es soll über die Verfassung vom Februar und Dezember hinweggegangen nnd auf das Oktoberdiplom zurückgegriffen werden. Die historischpolitischen Individualitäten der Königreiche und Länder sollen in erster Linie gehegt und gepflegt werden; nur was uns mit den Landern der ungarischen Krone gemeinsam ist, soll uns unter einander gemeinsam sein; unmittelbare Wahl der Delegationen aus den Landtagen, ein Neichsrath höchstens etwa noch zur Ausbringung der gemeinschasl-lichen, von diesen Delegationen bewilligten Geldmittel — im Übrigen vollkommene Selbständigkeit der Länder, eigene Verwaltung, eigene Justiz und Polizei, eigener Unterricht und Kultus, eigene Landwehr, eigene Landesvertheidigung, eigene Finanzen. Zwischen den einzelnen Kronländern unter einander blos internationale Verbindungen, Berührung durch Delegationen, Abschluß staatsrechtlicher Konkordate oder völkerrechtlicher Konventionen — das ist das Ziel der Gegner der Verfassung, dies ihr Ideal der österreichische» Staatsordnung. Es ist der lose Staatenbund, den sie anstreben. Die siebzehn Staaten Westösterreichs, der Staat Tirol, der Staat Vorarlberg, der Staat Triest, der Staat Bukowina, alle diese Staaten miteinander sollen die vereinigten Staaten von Oesterreich, den österreichischen Staatenstaat bilden. Fragen wir zunächst, ob diese Ansprüche der Föderalisten in der Geschichte Oesterreichs begründet sind. Die Gegner der Verfassung berufen sich ja so gerne auf das geschichtliche Recht, aus die historische Gestaltung Oesterreichs! Eine unparteiische und unbefangene Antwort darauf muß ganz entschieden verneinend lauten. Seit der Vereinigung Böhmens mit Desterreich war das Streben der Habsburger darauf Jerjchtct, die staatsrechtlich und national getrennten Gebete mittelst einer gemeinschaftlichen Regierung zusammenzuhalten, die Sonder-Jnlerssen den politischen Ge- sammtzwecken unterzuordnen und eine einheitliche Staatsgewalt zu begründen und zu befestigen. Schon Ferdinand I. begann in dieser Richtung energisch zu wirken. Als die Böhmen von ihm verlangten, daß er sich bei Sache», die Böhmen beträfen, ausschließlich böhmischer Räthe bedienen solle — eine Aufforderung, welche bekanntlich auch in aller-neuester Zeit mit Vorliebe gestellt wird, wies er dieses Begehren zurück. So entstand allmälig ein ge-sammtstaatliches Beamtenthum. Unter Maria Theresia war dieser Eulwickltmgs-prozeß im Wesentlichen vollendet, dte staatsrechtliche Einheit gegründet und befestigt. Unter den hochverdienten berühmten Männern, welche an dieser Zentralisation Oesterreichs den hervorragendsten Äniheil hatten, begegnen wir gar manchem großen Namen, der heutzutage o tempora, o worss iu den Reihen der böhmischen Deklaranten sigurirt. Allerdings ließ man in schonender, vielleicht nur allzu schonender Weise von dem staatsrechtliche» Apparate und de» partiknlaristische» Einrichtungen der frühere» Zeit gar Manches sonbestehen, so Zeremonien, Titulaturen, ständische Formen; allein sic alle halten ihre Bedeutung, ihren Inhalt verloren. Der Schein blleb, das Wesen war geschwunden. (Ls ist nicht anders, als wenn ei» altes Schloß im Innern völlig umgebaut und modern eingerichtet wird, während das Außcnwerk, wie Thüren, Mauern und Zinnen, noch das mittelalterliche Gepräge an sich trägt. Deshalb ist insbesondere auch die Berufung auf das sogenannte böhmische Staatsrecht »ichts anderes, als ein historisch-politischer Anachronismus, als eine künstlich großgezogene nationale Illusion. Die Zeit ist mit ehernem Tritte über das böhmische Staatsrecht hinweggegangen und hat es erbarmungslos zermalmt. „Es rinnt der Thränen vergeblicher Laus, die Klage sie wecket die Todten nicht auf." Das ungarische Staatsrecht hat sich lebendig erhalten, das böhmische Staatsrecht ist zu Grabe gegangen. Die Kohle, die unter Umständen zum festesten, härtesten Körper, zum leuchtenden Diamant sich verdichtet, verflüchtigt sich unter Umständen als Gas in alle Lüfte. Vergebens ist der Trotz und das Pochen auf die Legitimität des böhmischen Staatsrechtes. Was ist denn Legitimität? Der größte und zugleich der konservativste Dichter Deutschlands hat die treffendste Antwort darauf gegeben: „Legitim ist, was sich erhalten kann, legitim ist, was sich behaupten kann." Wenn man daher von czechischer Seite jetzt die Vereinigung von Mähren, Schlesien und Böhmen zu einem großböhmischen Reiche unter dem Reifen der heiligen Wenzelskrone und die Wiedereinberufung eines böhmischmährisch-schlesischen General-Landtages verlangt, so könnte Mähren mit gleichem, ja mit besserem, weil älterem Rechte die Wiedereinberufung eines großmährischen, auch Böhmen umfassenden Reiches verlangen, wie solches im 9. Jahrhundert unter Svatopluk bestand. Der Absolutismus in Oesterreich nach der Schlacht am Weißen Berge war der lebendige Ausdruck, der Träger der Gesammtstaats-Jdee. Denn wenn der absolute Monarch Verfügungen und Entscheidungen für einzelne Königreiche, z. B. für Böhmen tras, so traf er sie nicht in einseitigem Hinblick auf diese Länder, sondern in stetem Hinblick auf alle anderen seinem Szepter unterworfenen Königreiche un^ Länder. Die Real-Union daher, welche in der Person des absoluten Monarchen verkörpert war, muß sich nunmehr auch in den konstitutionellen Einrichtungen des Staates aus-prägeu. Wer der Krone rälh, die unionsfeindlichen Bestrebnngen der Föderalisten zu billigen nnd zu unterstützen, der rälh der Krone, mit den dreihundertjährigen Traditionen des Hauses Habsburg zu brechen. (Lebhafter Beifall und Bravorufe.) (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 18, November. Im Abgeordnetenhaus- sowohl als im Herrenhause hat die Regierung unter Hinweisung auf die große» auswärtigen Vernicklungen zur sofortigen Vornahme der Delegationswahlen ausge-fordcrt. Alle hervorragenden Wuner Blätter unterstützen das Begehren der Regierung. Die „Presse" B. äußert sich darüber folgendermaßen: „Diese Auffordcrung wird jetzt mehr Entgegenkommen finden, als cs der Fall gewesen wäre, wenn Rußland die Mitteilung seiner Note um acht Tage verzögert hätte. Die Interessen der Partei müssen jetzt hinter die des gcsammteu Reiches zurücklceteii. Es handelt sich in diesem Augenblicke nicht um Sein oder Nichtsein des Ministerium Potocki - Petrino, sondern um eine Lebensfrage für Oesterreich - Ungarn. Ob die Regierung ihrem unabwendbaren Verhängnisse schon in diesen Tagen oder eine kurze Frist später anheimsällt, ist verhältnißmäßig gleich-gillig gegenüber der Erwägung, welche Stellung die Monarchie bei der unmittelbar drohenden Kriegsgefahr cinnlmint Hierüber müssen die ges-tzlich berufene» Vertreter des Reiches ihre gewichtige Stimme so bald wie möglich abgeben können. Im Interesse einer ruhigen, leidenschaftslosen Erwägung der Sachlage erscheint es dringend geboten, daß auch die Delegirten Zisleithaniens ihre Anschauun-gen geltend machen, damit nicht Ungarn ein ausschlaggebendes Uebergewicht erlange — das Ungarn, dessen führende Partei in diesem Augenblicke so überlaut in das Allarmhorn stoßt und sich einseitig in kriegerische Hitze hineindeklamiu. Wenn Oester-reich jetzt nicht nachdrücklich in Betreff unserer auswärtige» Politik und insbesondere in dem russischen Streitfälle Stellung nimmt, so überläßt es das Heft den Ungarn und abdizirt. Es bedarf von Seite Oesterreich-UugarnS wahrlich nicht des Vorwärtstreibens, die Situation ist ohnehin erst genug. Der Prager Stadtrath, so wird der „Pr." au« Prag geschrieben, hat den Beschluß gefaßt, eiuzufehen, daß er eine Dummheit gemacht hat. Er hat nämlich knapp vor den Gemeindewahlen die spektakulöse Wirtschaft mit der deutschen Josefstädter Schule ungerichtet uud weiß nun nicht, woher er aus den zumeist betros-senen Wählelklafsen der Josefstadt und Altstadt seine Stimmen für die Czechenkandidaten herbekommen soll. Damit er rasch noch rette, was noch zu retten ist, hat er den Schafpelz umgeworfen und mit heuchlerisch verdrehten Augen der empörten deutschen Bevölkerung Friede und Freundschaft angebotm Die Josesstädter Schule — so sagt der Stadtrach - Kgm ANtgt. in einer Zuschrift an die Staüthalterei — soll kei- . . . c» neswegs ausgelassen werden, ei bewahre, wie könnej Weder an der ^.oire noch vor Par is sind man nur so etwas vom Sladtrathe denken; m,s! w'l'tärische Erc,gn,,sc vorgesallen. Es hat also den ein bcklagenswertheS Mißverständnis laufe alles i daß dcr Hrizog vo» Aiccklenbnig, e,c, hinaus. Wie der Vogel Fönix anö der Asche, so ! ^tzl den Oberbefehl über die gesammten in ^ou.y hatte aus der alten Schule, eine den örtlichen und konzenlrirtcn deutschen Strcilkrästc (das Ib. pieu-zeitlichen Bedürfnissen der Deutschen entsprechende ^orps, die 22. Divipon Musteranstalt hcrvorgeh.n sollen. Man mö§e das ^ Kavallerie-Divisionen) übernommen, das i^r-nur der den Deutschen so wohlwollenden Sladtver- des Punzen Fuednch scail des Punzen Friedrich i!arl vor Orleans uun dieser" Schritt adwartet und daß General Paladine mit Rücksicht ^ aus die Gefahren eines Angriffs von zwei Seiten vor Orleans Stellung nimmt mit der Front gegen Nordost. Was nun den Bormarsch des Prinzen Friedrich Karl anbelangt, so war das Hauptquartier an, 8. in Doulevant, seine Vortruppen in Trohes uud Sens, letzterer Ort nur 14 Meilen östlich von O-leons. Der Pnn; führt nur zwei das 7. und 9. gegen Osten; das 3. Korps marschiit gegen Süden an Chanmont ! vorbei zur Bersiäi kung dcö Werdcr'fchen Korps. !Die Avantgarden der Armee des Prinzen Friedrich ^ Karl können bereits vor Orleans stehcu und der i Herzog von Mecklenburg seinen Vormarsch von ^oury gegen Süden begonnen haben. Die nächsten ^Tage werden uns also entscheidende Ereignisse an , bcr Loire bringen Der „Times" wird telegrafisch gemeldet, daß , General Trochu einen großen AnSsall vorbereitet, tretung glauben. So wenig des Stadtrathes danach angethan ist, bei den Gemeindewahlen sich die Stimmen der Deutschen zu! erschleichen, so zeigt er dafür desto deutlicher, wie § ein halbwegs ernster Ton von maßgebender Stelle ^ die czechischen Gesetzvcräckicr zu Paaren treibt. ! In Prag wird eine Adresse an den Papste vorbereitet, welche die Bitte enlhält, „der heilige j,. . Vater möge geruhen, im Falle er Nom verlasse/' Prag zum Aufenthaltsorte zu wählen." — Das fehlte uns noch. Die czechischen Blätter stellen sich in der russischen Streitfrage, wie kaum anders zu erwarten, nicht auf Seite Oesterreichs. So begrüßt „Pokrok" z. B. voll Freude den „russischen Sieg." „Nar. Listy" erklären die Orients,age für eine Frage der gesammten Siaven und erwarten für letztere eine freudige Zukunft. Für das deutsche Einigun^swerk liegen hente ^cr sein Ansehen bei der Bevölkerung Herstellen soll, aus München wieder etwas günstigere Nachrichten ! Bon deutscher Seite hat mau neue Batterien aus vor. Die offiziös- „Korrespondenz Hossmann" mel-l Höhn, von Nainey, gegenüber Noisy und au det unterm 16. d.: „Heute Morgens ist ein Be-! Höhen von Montmagny, gegenüber St. Denis, etablirt, sowie bei Bezons und bei Courbevoie. Nach einem neuesten Dekret Gambetta'S müssen alle Rekrnten in 14—20 Tagen ausgebildet sein. Die „Corr. de Berlin" veröffentlicht eine Reihe von im Schlosse von St. Cloud gefundenen richt vom Minister Grafen Bray hier eingetroffen, wonach der Stand der Verhandlungen zu Versailles ein befriedigendes Resultat in kurzer Zeit in Aussicht stellt. UebrigenS machen sich bereits Anzeichen bemerkbar, daß die Bevölkerung nicht mit einem Scheitern der EinheitSbestrebiingen einver- Telegrammen, die, obwohl veraltet (sie stammen aus standen ist. Im Münchner Gemeinde-Kollegium beschlossen alle Parteien einstimmig, die zur Siegesfeier bewilligten 4700 Gulden der deutschen Jnva lidenstiftung zuzuweisen, wenn Baiern nicht dem auf Grundlage der Verfassung des norddeutschen Bundes zu gründenden deutschen Bundesstaat vei-Iritt, da dann Baiern keine Veranlassung zur Jubelfeier habe. Uebcr die erwähnte Sendung eines englischen Abgesandten (Odo Russell) ins deutsche Hauptquartier wird der „Pr." aus Berlin gemeldet, cr sei nicht blos in Folge der russischen Erklärung, sondern auch als Ueberbringer und Vertreter neuer englischer Propositionen, einen Waffenstillstand mit Präliminarien betreffend, in Versailles eingetroffen. Diese Propositionen seien mit der Zustimmung Frankreichs ausgestellt, insofern sie den deutsch-französischen Krieg betreffen, beziehen sich aber auch gleichzeitig auf die von Rußland angeregte Frage. Laut telegrafischer Meldung aus Konstantino-p-l wurde die russische Note, welche den Zusetzvcr-trag kündigt, am 15. d. bei der Pforte übergeben. Ob die nach Petersburg gerichtete Note bereits de.u Fürsten Gortschakoff mitgetheilt worden, ist nicht bekannt. Die österreichische Antwort auf das Rundschreiben des Fürst-Kanzlers wird ebenfalls nicht inehr lange ans sich warten lassen. „Dieselbe wird sich," der „Pr." zufolge, ..in der Auffassung voll kommen der Englands anschließen, ohne übrigens in irgend einer Weise den Charakter der Identität an sich zu tragen. Man ist der Ansicht, daß cs sich weniger um identische Noten, als vielmehr um eine gleichartige energische Auffassung und deren Verwerfung handle." Uebcr die Reise des Königs von Italien „ach Rom ist noch keine Entscheidung getroffen und die Nachricht von der Einladung des diplomatischen Korps ist, wie der „Presse" aus Florenz gemeldet wird, verfrüht. der Zeit vom 28. Juni bis 29. Juli d. I), doch immer noch ein hohes Interesse beanspruchen, da aus ihnen erhellt, daß außer dem Kaiser daö ganze französische Volk den Krieg gewollt. Depesche 12 vom Präfekten in Marseille z. B. lautet: „Zapfenstreich mit Fakeln durcheilt die Stadl, gefolgt vou 15 000 Personen, keine Marseillaise singend, sondern nntct dem Rufe: Vivs l'ewxörsur! Nieder mit Preußen! Nach Berlin! Die Menge ist wie elektrisirt." — Depesche 14 lautet: „An Gräfin Montijo, Madrid. Louis wird mit Vater abreisen zur Armee, wünsche, daß Sie ihm Ihren Segen schicken vor Abreise, ängstigen Sie sich nicht, bin vollkommen ruhig, er muß seine Pflicht thuu und seinem Namen Ehre machen. Eugenie." Die in Limoges erscheinende „Defense Natio nale" vom II. d. meldet, Georges Per in sei von der Regierung beauftragt, vereint mit Lissagaray binnen zwanzig Tagen in der Umgehung von TourS eine Armee von 60.000 Mann zu bilden; zur Be streitling der Kosten wurden vier Millionen Fran ken angewiesen. Am 15. d. Passaten durch Berlin nach Bre men über vierzig angesehene republikanisch gesinnte französische Bürger, welche im Aufträge Bismarcks in den okkupirten Departements ansgehoben wur den als Geißeln für die französischerseitS widerrecht lich gefangen gehaltenen Schiffskapitäne. Die von der französischen Negierung angebotene Auswechs lunq der Schiffskapitäne gegen gefangene französische Offiziere wies Bismarck zurück. Ansen,halt der „Gemeldeten" ausfindig mache. Das Kommissariat Sechshalls versah den Meldzettel mit folgender Bemerkung: „Dermalen Genialin Sr. k. Hoheil des Erzherzogs Heinrich." — Der Gouverneur von Fiume, Graf Zichy, hat auf dem Dampfer „Elisabeth" in voriger Woche eine Jnspizirung der nunmehr ungarischen Klistenstrecke uttlernoimnen. Am 7. Nomen,ber geschah unter den üblichen militärischen Zeremonien beim Empfange an Bord die Einschiffung der BereisungSkommiffion, bei der auch ein Delegirter der zisleilhanischen Seebehörde zugegen war, da auch eine formelle Uebergabe der Hafenämter an die ungarische Behörde in den Zweck der Jnspizirung einbezogen wurde. Zu den berührten Häfen zählen Buceari, Novi, Zeugg, Larlo-.)ago uud Veglia. Ueberall wurde der ungarische Vertreter mit Enlhnsiasmus empfangen; das Eljen, Zivio und Hurrah wollle kein Ende nehmen. In Zengg bot ich sogar zur Feier des Ereignisses ein ziemlich seltenes Schauspiel dar, ein Ball bei einem — Bischöfe. Der dortige Bischof, Solch, hat zu Ehren des neuen Gouverneurs einen glänzenden Ball veranstaltet, wobei die sämmtliche Geistlichkeit den Gästen die Honneurs machte, der Bischof im rathen Talar an der Spitze. Die Reise wurde bis Pola ausgedehnt. In einem der Zimmer, in denen sich die Herren Pyat nnd Flourens während der kurzen Zeit, in der sie in Paris die Regiernngsgewalt ansübten, befanden, hat man folgenden Zeuel aufgefunden: „Bürger! Wir müssen um jeden Preis den Kopf Wilhelms haben. Lasse» Sie hundert entschlossene Galeerensträflinge ans der Stadt heraus. Beeilen wir uns, die Zeit drängt." Die Unterschrift ist unleserlich. — Die „Correfpoudance de Tonrs" meldet aus Douai, 31. Oktober, daß General Bourbaki daselbst zur Abhaltung einer Revue eintraf und bei dem kom-mandirenden General abstieg. Die Bevölkerung erschien vor dem Palaste uud einige Bürger richteten Fragen an den General, der sich weigerte, dieselben zn beantworten. Da rief man: „Es lebe die Republik! Nie-' der mit den Vcrrcithern!" Bourbaki wollle das Haupt nicht vor der Republik entblößen. Als cr MIN immer noch nicht bekennen wollte, welches seine Meinung sei, rief mau: „Zum Tode!" Da gab Bourbaki den ihn eskortirenden Mobilgardisten Befehl, ihre Gewehre zu laden und auf die Nationalgarde zu schießen, „aber," heißt es wörtlich in diesem Berichte weiter, „man gehorchte ihm nicht, da man sah, daß die Nalionalgar-disten gleichfalls bewaffnet waren, und daß der Zusammenstoß die schwersten Folgen haben könnte. In die-'em Augenblicke wurden einige Kohlstrünke nach Bourbaki geworfen. In Arras, Amiens und Lille war der Empfang ein ähnlicher." — Die oft ausgesprochene Meinung, daß der Ln s t b a l lo n s ch w i n del der Pariser nur zu dem Zwecke in Szene gesetzt wird, um die Aufmerksamkeit der Belagerer von dem wahren Kommniiikalionswege abznlenken, wird im weitesten Umfange durch eine Verhaftung bestätigt, die in französischen Kreisen ungeheueres Aussehen erregt. Ein höherer Gerichtsbeamter in Versailles erhielt in regelmäßigen Intervallen Briefe von einer Privatperson zngestelll; die Polizei bekam davon Wind, und als sie vor einigen Tagen einen dieser Briefe abfing, wies derselbe das neueste Pariser Datum auf. Der ^ote wußte sich zu salviren, und da der Adressat jedwede Auskunft Uber den Speditionsweg verweigerte, weil viele seiner Freunde dadurch kompromittirt werden müßten, erfolgte seine Verhaftung. Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser reist Sams tag Abends nach Pest ab. — Anläßlich einer Revision im Wiener Zen tral-Meldungsamte wurde auch ein Meldzettel vorge sunden, welcher auf den Namen Leopoldine Hvfmann 18 Jahre alt, zu Krems in Niederösterreich gebürtig. Rusteudors 62 wohnhaft, ausgestellt, lautete. Die Rubrik: „Ist ausgezogen, wohin?" war nnansgefüllt geblieben. Dieser Meldzettel wurde demnach dem Kommissariate Sechshaus abgegeben, damit dasselbe den Lokal- und Provinzial-Angelegenheiteu. Lokal - ChronN. — (E l is a b eth - K i n der s p i t a l.) Morgen am 19. November um 10 Uhr Vormittags wird in der Deutschen Ordenskirche aus Anlaß des a. H. Na-menssestcs Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Elisabeth, als obersten Schutzfran des Elisabeih-Kinder-spitals, eine feierliche heil. Messe gelesen werden. — (Die Generalversammlung der k. k. La ndw irth s ch a s t s g e s e l l s ch a s t) findet am 23. November im Rathhaussaale statt und beginnt UNI 9 Uhr Vormiltags. Das Programm umfaß! folgende Pnnkle: 1. Eröffnungsrede des Präsidenten; 2. Rechcnschaslsbericht des ZeiitralanSschuss s; 3. Vorlage der Gesellschaftsrechnung für das Jahr 1869, und des Voranschlages fUr 1871; 4. Berichte und Anträge der Filialen — oder einzelner Gesellschafts-Mitglieder »ach Maßgabe des tz 19 der Statuten; 5. Bericht über die Bcivirthschaftunz des gesellschaftlichen Versnchöhofes im l. I.; 6. Bericht Uber die gesellschaftliche Hufbeschlag-Anstalt und Th'erarznei-Schnle; 7. Miuheilnng über Versuche und den Erfolg der Wasserröste beim Lein- und Flachsbau und über den Anbau des russischen Leinsamens; 8. Zuerkennung der silbernen Gesellschaft« Medaille an verdienstliche Obstund Maulbeerbaumzüchler; 9. Wahl von vier Mit' gliedern des Zeniralausschuffes an die Stelle der nach tz 22 der Gesellschaft - Statuten Anstretenden; 10. Wahl von Ehren- und korrespondirendeu Gesellschafts-Mitgliedern. — (Vom Thurm gestürz t.) Gestern stürzte der Zimmermann Jerancic, Bruder des Zimmermeisters Jeraunc, vom Thnrme der Nosenbacher Kirche, wo er bei einer Reparatur beschäftiget war, und war »ach wenig Sekunden eine Leiche. Im Sturze riß er einen zweiten Arbeiter mit sich, der schwer beschädiget ist. Die Beschädigung des Thurmes a» der gedachten Kirche rührte von einem Blitzstrahle her, welcher während des letzten starke» Gewitters am 24. Oktober daselbst einschlug. — („Danica" jubelt Uber den Fall Roms.) Unglaublich, aber doch wahr! In einem Artikel mit der Aufschrift „Lasset u»S lustig sein," versucht sie den Beweis zu liefern, daß die Gegner der weltlichen Herrschaft des Papstes doch nicht das erreicht haben, was sie eigentlich beabsichtigten, denn jetzt erst zeige es sich, für wen alle Herzen brennen. Wenn Pius IX. im vollen Regentenglanze auf dem Stuhle Petri sitzend zu wenig verehrt wurde, so wird er in seinem Unglücke eine desto größere Verehrung genießen. Die Trennung vou Rom hat daher durchaus nicht-fürchterliches, vielmehr ist eine um so innigere Vereini-nignng der Katholiken mit Rom eingetreten. — Falls diese geänderte Anschauung des klerikalen Blattes nicht einer der gewohnten Jesuitenkniffe ist, womit man zum bösen Spiele gute Miene zu machen pflegt, so wäre der erbitterte Streit Uber den „Pabstkönig" glücklich beendet. Die Liberalen sind zufrieden, daß die auf die Dauer unhaltbare Stellung des heil. Vaters als weltlicher Regent ohne viel Blutvergießen ihr Ende gefunden hat, auch die Klerikalen wären damit einverstanden, ja sie jubeln darüber! — (Theater.) HerrRichter hat mit dem „Zauber schleier" gestern ein sehr volles Hans erzielt, das wir ihm von Herzen gönnen, und damit den obersten Zweck eines Bene-stzimiten erreickt. Wir wollen mit ihm Uber die Wahl des Stückes somit nicht weiter reckten und höchstens beifügen, das; dieses „romantisch komische Feenspiel," um genießbar zu werden, vor allem einer entsprechenden Ausstattung, Dckorirnng, Tänze rc. bedarf, wozu gestern nur einige Heiterkeit erregende Anläufe genommen wurden. Für das Amüsement des Publikums sorgte am besten Herr Stainl durch mehrere recht gelungene jkouplets. Alls dem Gerichtssaale. Prozeß Aichelburg. Vierter Tag. Laibach, 17. November. Der Vorsitzende schreitet heute zur Erörterung jener Posten, welche die Beschuldigte durch den Wechsler D. in Laibach ans dein Bouk'fchen Vermögen bezogen hat. Die Bezifferung dieser Beträge unterliegt jedoch bei dem Umstande, daß die Buchführung des D. keine genaue, D. selbst derzeit in Untersuchung steht und auch im gegenwärtigen Prozesse nicht unbefangen ist, großen Schwierigkeiten. Konstatirt wird, daß D. der Aichelburg zuerst gegen Uebergabe eines Pfandscheines Uber ein bei der hiesigen Sparkasse verpfändetes, dem Dechant gehöriges TranSfert, sowie gegen ein Wechselakzept per 4000 fl. eine Summe von 4325 fl. bar ausbezahlt habe, und wird diese Summe auch vou der Angeklagten liqnidirt. Weitere angebliche Guthabungen des D. gegenüber der Angeklagten erscheinen im Hauptbuchsauszuge und dem Ge-Ichästsbuchsauszuge des D., und zwar: voni 13. März 1867 ein Wechselrest per 800 fl., vom 10. April 1867 eine Barzahlung von 6800 fl. gegen ein Wechselakzept, vom 16. Mai 1867 bar 290 fl., vom 22. Juni 1867 bar 840 fl., vom 9. Juli 1867 für ein Trausfert 3004 fl. 13 kr., vom 7. September 1867 per 214 fl. bar, vom 2. Oktober 1867 bar 940 fl., vom selben Tage an Spesen 21 fl. 20 kr., vom 10. Oktober 1867 160 und 740 fl., vom 13ten Oktober 40 und 140 fl., vom 16. Oktober 1867 130 fl., vom 26. Oktober 1867 770 fl. 14 kr., wor-nach sich aus diesen Auszeichnungen mit Inbegriff der ersterwähnten 4325 fl. eine Gesammtsumme von 19.241 fl. 42 kr. als jener Betrag ergibt, den Aichelburg durch D. bezogen haben soll. Es werden nun vom Vorsitzenden sämmtliche aus die einzelnen Posten Bezug habende echte und gefälschte Briefe verlesen, aus welchen sich insbesondere ergibt, daß der schon erwähnte Wechsel pr. 6800 fl. ursprünglich vom 10. April 1867 datirt, zur Verfallszeit (10. Juli 1867) gegen einen gleichen Wechsel mit der Verfallszeit vom 10. Oktober 1867 eingetaufcht, daß weiter dieser Wechsel am 10. Oktober 1867 gegen einen neuen Wechsel pr. 7500 fl. eingelöst und daß endlich statt dieses Wechsels nach dem Tode des Dechant auf eiueni von diesem in bia»ko akzeptirten Wechsel-blankette ein Wechsel per 8400 fl. ausgestellt wurde. WeiterS ergibt sich aus den bezeichnten Korrespondenzen, daß das in der hiesigen Sparkasse verpfändete Transfert des Dechant pr. 70.000 Franken, nachdem der Dechant durch die Vorspiegelung, daß dasselbe jeden Tag an Werth verliere, zur Konvertirnng desselben die Einwilligung zu geben verleitet wurde, vom D. gegen andere Obligationen konvertirt wurde und daß schließlich D. die konvertirten Obligationen Uber das Geheiß der Angeklagten gegen den ausdrücklich erklärten Willen des Dechant veräußerte und den Erlös an die Angeklagte absUhrte. Nachdem hierauf die Angeklagte Uber jede einzelne Post befragt und auch dem D. die Angaben der Angeklagten vorgehalten wurden, liquidirt die Angeklagte die Posten von 4325 fl., 6400 fl. (statt 6800 fl.), 290 fl., 840 fl., 3004 fl. 13 kr., 214 fl. und 940 fl., 21 fl. 20 kr., zusammen den Betrag von 16.034 fl. 33 kr., während sie rUck-sichtlich der Übrige» Posten einwendet, daß sich D. aus Sparkassebücheln zahlhaft gemacht habe. Der Vorsitzende schreitet hierauf zur Behandlung jenes Punktes der Anklage, nach welchem die Angeklagte zwei vom Dechante in bianko atzeptirte Wechsel betrügerisch auf die Beträge von 8400 fl. und 18.000 fl. ausgefUllt habe. Aus dem bezüglichen Verhöre entnehmen wir, daß auf den Wechsel pr. 8400 fl. ursprünglich nur 1 Stempel pr. 2 fl. mit der Unterschrift des Simon Vouk überschrieben war und erst nachträglich ein Stempcl pr. 5 fl. auf den Wechsel aufgeklebt und mit Franziska Uberfchrieben wurde. Ebenso ergibt sich, daß auf dem Wechsel pr. 18000 fl. zur Zeit der Hinaufsetzung des Akzeptes 1 Sttmpel pr. 3 fl. befindlich war, nachträglich 2 Stempel pr. 10 fl. und 5 fl. hinaufgeklebt wurden. Ucber die Art und Weise, in welcher die Angeklagte in den Besitz dieser zwei Biankoakzepte gelangte, gibt die Angeklagte an, daß ihr dieselben der Dechant Vouk zur Zeit, als ihr Mann nicht mehr lebte, zu dem Zwecke übergab, damit Aichelburg dieselben nach dem Tode des DechantS auf einen beliebigen Betrag ausfüllen und diese Beträge ihren Kindern als den ihnen vom Dechant zu-gedachten Erbtheil zukoimne» lassen könne. Zwei Wechsel wurden auS dem Gruiide geiwmme», damit ihrem Sohne Arthur, der ei» besonderer Liebling des Dechantö war, ein größerer Erbtheil ausgemessen werde. Bom Vorsitzenden aufmerksam gemacht, daß sie nach den Erhebungen sich ändern Personen gegenüber über den Zweck dieser Biankowechsel ganz anders ausgesprochen habe, daß sie z. B. ihrem Schwager Franz Baron A. erklärte, die Akzepte vom Dechant als ein Entgeld für eine» Weingarten und für ihre, ihm überlassenen Möbel erhalten zu haben, während sie zu Dr. P. in Laibach sagte, daß die Akzepte den Zweck hatten, als Kompensation gegenüber allsälligen Forderungen der Vouk'schen Erben zu dienen, erklärte sie, daß sie diesen Personen die Unwahrheit gesagt habe. Vorsitzender: I» der Untersuchung haben Sie angegeben, daß der Dechant sür jedes Ihrer Kinder 3000 fl. in Obligationen in einem schwarzen Kistel als Erbtheil hinterlegt und das Kistel vergraben habe. Wie verträgt sich dies mit Ihrer heutigen Angabe? Angeklagte^: Ganz gut, denn diese Obliga- tionen waren viel zu wenig. Aus der weiteren Verhandlung ergibt sich, daß die Angeklagte die fraglichen Biankoakzepte ihrem Schwager Franz Baron A. übergeben, von demselben nach dem Tode des Dechant zurückerhalten und sohin in der Wohnung des Wechslers D. durch dessen Neffen Anton Sch. auf die Beträge von 8400 fl. und 18.000 fl. ausfüllen ließ, den ersten Wechsel auf D. ginne, damit ihn dieser statt des obenerwähnten Wechsels per 7500 fl., der zur Zeit des Todes des Dechant noch nicht fällig und bei der hiesigen Filialbank deponirt war, gegen den Vouk'schen Verlaß sogleich sicherstellen und einklagen könne. B langend den Wechsel per 18.000 fl. wollte sie denselben zuerst durch Dr. W. in Graz gegen den Vouk'schen Verlaß einklagen lassen. Da dieser jedoch, durch ein anonimes Schreiben des Baron Franz A. aufmerksam gemacht, die Vertretung ablchnte, begab sich Aichelburg nach Wien zu Dr. I., auf dessen Frage, worin die Valuta dieses Wechsels bestände, erwiderte: „Die Valuta kann in einem Kusse, einer Schale Kaffee oder einem Händedrucke bestehen." Gegen die von Aichelburg durch Dr. I. erwirkte Zahlungsauflage erstattete dcr Vouk'fche Verlaß-Kurator Dr. N. sowie gegen den Zah ungsauftrag bezüglich des früher erwähnte» Wechsels per 8400 fl. Einwendungen, in Folge welcher, da sich aus demselben der Verdacht eines betrügerischen Vorganges von Seite der Aichelburg ergab, das Zivtlverfahren bis zum Ausgange des gegenständliche» Strafprozesses sistirt wurde. In diesem Gegenstände wird auch der Zeuge Max V. vernommen und werden die Aussagen der Zeugen Anton Sch., Ignaz G., Dr. M., Dr. W., Baron A., Dr. Pf., Dr. I., Dr. Per., Dr. S. verlesen, aus welchen sich die näheren Details der oben angesührten Umstände ergeben. Der Vorsitzende schreitet sohin zur Besprechung Uber die SparkassebUchel, welche aus der Verwahrung des Dechant in die Hände der Aichelburg gekommen und von dieser größtentheilS durch D. realisirt worden sind. 1. Zeuge V. L. gibt in dieser Richtung an, daß er dem Dechant anfangs Oktober 1867 ein auf Namen Maria Kaucik lautendes, ihm eigenthUmlich ge-höriges krain. SparkassebUchel Uber 600 und 500 fl. in Nalional-Anlehens-Obligationen zu dem Zwecke übergeben habe, damit er die Obligationen realisire und den Erlös auf das bezeichnete SparkassebUchel einlegen lasse. Aus den Erhebungen ergibt sich, daß Dechant Vouk diesen Auftrag durch den hiesigen Handelsmann S. vollständig essektuirte, daß S. das um den Erlös der Obligationen mit 317 fl. erhöhte SparkassebUchel nebst 60 fl. in Silber der Angeklagten versiegelt übergab, diese jedoch nur das Silber und ein anderes SparkassebUchel dein Dechant schickte, das fragliche Sparkassebüchel unterschlug und realisirte. Die Angeklagte gesteht, daß fragliche Büchel unterschlagen, den Erlös für sich vcrwendet und den Dechant durch echte und falsche Briefe Uber den wahren Sachverhalt getäuscht zu haben, behauptet jedoch, der Meinung gewesen zu sein, daß dieses BUchel dem Dechant gehörte. Der bezügliche Schade des V. L. beziffert sich auf 937 fl. 71 kr. und wird der Ersatz angesprochen. 2. Unter ga»; ähnlichen Umständen hat die Angeklagte auch ein von der Köchin G. R. dem Dechant im Jahre 1865 zur Aufbewahrung Übergebenes SparkassebUchel pr. 428 fl. 16 kr., welches ihr vom Dechant zum Zwecke einer neuerlichen Einlage van 35 fl. anvertrant wurde, unterschlagen nnd realisirt. Der diesbezügliche Schade pr. 437 fl. 42 kr. wird von der Beschädigten angesprochen. Auch bezüglich dieses BUchels gesteht die Angeklagte die Unterschlagung ein, behauptet jedoch der Meinung gewesen zu sein, es sei ein Eigenthum des Dechants. Hiermit endet um auf 9 Uhr Abends der vierte Verhandlungstag, (Fortsetzung folgt.) Witterung. Latbach, 18. November. Nach dem gestrigen regnerischen Tage heute theilweise Aufheiterung. Die Alpen prachtvoll beleuchtet. Schwacher Südwest anhaltend. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- ü.5^', Nachmittags 2 Uhr 4-8.1" R. (1869 3.0"; 1868 -s- 5.3"). Baro- meter 326.49'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme 6.0", um 3.3" über dem Normale. Dcr gestrige Nieder-scklag 11.50"'. _______________________________ Angekommene Fremde. Am 17. November. Gitttermaini, jiaufm, Saaz. — Wurmb, Holzhändler, Triest. — Äiupar, Triest. — Facini, Italien. — Fischer, Wien. — Blau, Kausm., Kanischa. — Gräfin Pandolsi, Wien. — Gräfin Saibante, Wien — Baronin v. Läieibler, Wien. — grau Reinitsch, Krain-bürg. — Trautsch, k. k. Ltajor. NVI«»» Neis, Kausm., Wien. — F-ischel, Kanfm, Wien. — Bruner, Kausm., Wien. — Strobel, Ingenieur, Radmannsdors. Pucher, Handels!»., Klagen-furt. — Zitz, Militär - Kurat, Triest. — Dr. Skarja, Radmannsdorf. — F-eiherr v. Aichelburg, Klagensurt. — Wettendorser, Kaufin., Czakathnrn. — Eberhard!, Kausm., Braunschweig. — Fackler, Kausm., Graz. Verstorbene. Den 17. November. Katharina Sonc, Jnstitutsarme, alt 78 Jahre, in der Stadt Nr. löO an Altersschwäche. — Dem Bartholmä Rovsk, Eisenbahnarbeiter, sein Kind mäun lich.n Geschlechtes, uothgetauft, iu der Gradischavorstadt Nr. 68. Theater. Heute: Haust. Oper. Zur Borseier des allerhöchsten Namenssestes Ihrer Majestät der Kaiserin. Morgen: Margarethe »nv Fänstliiig. Telegramme. Wie», 17. Novcnibcr. NcichSralh. Dcr Antrag Klicr'ö auf Vertagung dcs Znsammentritlcö der Delegationen wird dem AdreßanSschussc zur Berichterstattung binnni 24 Stunden zngcwicsen. — Herrenhaus. Falkenhayu cutlvickeit das Adrcß amendement der Minorität, welches Festhalten am BerfassuugSboden, jedoch nicht am BerfassungSbuch-siabcn und Aussöhnung durch Verständigung, nicht durch Vergewaltigung hetont. Die Minister Pelrino, Taaffe und Tschabuschnigg vertheidigeu die Regierung gegen die Angriffe Carlos Aueröperg's, Schmerling's, llnger's und Anton Auersperg's, den Standpunkt des Amendements Falkenhayn akzcpli-rend. Das Amendement (wofür nur 10 «Ltimmen) wurde abgelehnt und die Biajoritälsadresse sn l)loo angenommen. Äkorgen DelegaiionSwahi. Wiener Börse vom 17. November. SiLLtütolLlls. Geld L^arr Geld Ware Lpcrc.Rente. öst.Pap. 54.80 55.- Ocft. Hypoth.-BanL dto. dto. ösl.in Sitb. i'oie vou 1^54 . . . 64.70 Uole von r«M, ganze 8^- 8.).50 Sudb.-Ges.zu500Sr. 111 50 112.- r^je von IX6V, Fünft. — dto. üvonS 6pLt. 231.- 233 — Pcämil^sch. v. r8V4 . 1Ü9.— 109 50 '-rcrdo. (ioo st. ^3.75 V4.25 Sied.-B.l200 fl. ö.W.) 88.75 89 Li Hrr»»rt»nN -OKI. Staatöbahn Pr. Stück —.— Eteieruiar! zu5p2t. S3,50 91.— Staatöb. pr. St. 1867 9k.25 90.0 Kärnten, Kraiu NadolfSb.l200st.ö.W.) 89.S0 90.— ».Küstenland 5 » 86.— Franz-Jos. (800 K.S.) !«5.- 95.20 Ungarn. . zu5 , 78 5V 79.— L.o»s. Kroat. n. SIav.5 ^ Eiebenbürg. „ ü ,. 74 ä,) 75.— Kredit 100 sl. ö. W. . 151.- 152 — Lotlor». 711.— Don.-Dampssch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . 95.— 96 — ^lationalbank . . . 709.— Tnefter 100 fl. CM. . 115.— 125 - Union - Bank . . . 205.- 2 5.50 dto. 50 fl. ö.W. . 54.— 58.- üreditLnstall . . . 740.- 240.50 Osener . 40 fl. o.W. 27.— 30.- N. ö. lLscomxte-Ges. 855.— t-6^.— Sa'.m . „ 40 ^ 37.- 39.- Lnzlo-österr. Bant . Oest. Bodeucred.-A. . 183.— !»-3.5l ^a!ssv . „ 40 „ 26.— 27.- ^'arv . ^ 40 « 31.- 33.- O-st- Hvpoth.-Bau! . — St.Gcnoiö„ 40 ^ 28.— 29.- k^teier. ESco,uvl.-Är. S3<> — 'Vindischzra«) 20 „ 2Z.— 24.- Franko - Anstria . . 8!'.— Valdflein . L0 „ 18.- L('.— ^as. Ferd.-Norkb. . L000 L< OL kkeglevich . io „ 14.- :6.- ^-idbahn-Gesell,ch. . 173 — 17^.50 RudvlfSstist. ivö.L). 14.— 14 sc ->ais.«Slisav!:tb (3Mcn.) Siebenb. iLisenbahn . StaatSbahn.... !:7ais. Franz-Iosesev.. ^ünft.^Barcser E.-D. Bahn . U0.— 3!S.-153 5< 156.-164.— '.-'1 — 3.^1.-,84 5l 157.-166- lOOft. süod.W. Z-ranlf. 16^-fl. „ 'ondcn io Ps. Srerl. ^arrS 100 Francs . 105.- 105. 1.5.50 105.25 105.50 125.50 RlvrLLvQ. L*kc»nälr rl v kv. Nation. ö.W. verlosb. 6».- lais.MülU-Tucarcv. 6.10 6.12 üug. Bod.-Creditanst. Allg.öst.Bod.-Lredit. 8S.— r,,».- ro-KrancSftück. . . 1-1 < 10.2u 106.5t >(.7 - yereinötbaler . . . i.r4 1.^'» dto. n: ^ii^.ruckz. . 87.5. 87.75 Silber . . t.4.— 124/. 0 Telegrafischer Wechselkurs vom 18. November. 5xerz. Rente österr. Papier L4 25. — 5perr. Rewr Ssterr. Silber 63.60. — 1860er Staatsanlkhen 89.—. — Bankaktien 710.— Kreditaktien 239.-. — London 126 75. - Silber 124.7">. — K. k. Mituz-Dnkaten 6.10. — No-poleoic-d^r 10.26. Viel Vergnügen für wenig Geld! Etwas Neues m Laibach! Bitte die Firma zu beachten: L, rühmlichst bikanntes Kunst-Kabinet am Jahrilinrktplat;c bleibt noch bis über den Jahrmarkt zur hochgeneigleii Ansicht gestellt nnd steht jetzt die vierte neue Priicht-Gclnälftc-Ansstcll»»!; zur gefälligen Besich tigung. 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