(Franko pauschaliert.) Nummer 48 |l Donnerstag den 16» Juni 1921 3. [46.] Jahrgang Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. VchriftleUllNg und Verwaltung: Prete^nova ulica Nr. S. Telepho.i Zl. — Ankündigungen werden in der Sirwalwn« gegen «erechmuig billiger Bebühren entgegen genommen «,,,»««preise: Für da« Inland vierteljährig K halbjährig K 48.-, ganzjährig K 86.-. Für da« «»»land entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Nummer» l Krone Anton Pkstk. Den Bürgermeisterstuhl von Ljubljana wird al» Nachfolger ein Mann besteigen, dessen Name bisher in der b>eitesten Oeffentlichleit ziemlich tut» bekannt war. Ausmerksame ZeilungSieser werden sich freilich erinnern, ihn am unleren Rande drii neu-gegründeten Tagblatte« Jugoslavija als verantwort-lichen Schuslleiter gelesen zu. haben. Und als solcher hatte er mehreremale mit dem Gerichte zu schaffen, weil er die von seine« Blatte gegen die Privalehre von einzelnen Personen gerichteten Angriffe nicht hatte beweisen können. Die Chronik weiß auch von seinem Auftreten in einer öffentlichen Versammlung nichts ändert« zu berichten, als daß er laut Zeugnis des sozialdemokratischen HauptorganeS Naprej einen Zwischenruf murmelnd hervorgestoßen und sich so» dann stillschweigend au» dem Saale entfernt habe. Dieser Mann wird nun Bürgermeister von Ljaljona: Anton Pesek. Eingeweihle Menschen wissen allerdings näheren Bescheid über die Vergangenheit des neuen Bürger« meisterS der slowenischen Hauptstadt. Er war vor dem Kriege Erzieher der jüngsten Zugend und über-ragte in seinem Beruse seine Kollegen nicht in dem Maße, daß sich die Kunde seiner Wirksamkeit aus den Flügeln des RuhmeS über die slowenischen Gefilde verbreitet hätte. Während des K.iegeS lächelte ihm die Konjunktur und eö gelang ihm, aus den be-scheiden«» Verhältnissen eineS VolkSfchullehrerS zu den Höhen eines Millionärs emporzusteigen. Den Lehrer-Millionär nennen ihn die slowenischen Zei-hingen und er selbst hat sich während dtS letzten WahlkampfeS in dem von ihm geschaffenen Blatte mit seinen 16 Millionen gebrüstet. Der Werdegang Anlon Pesels hätte in andern Staaten nicht dos Gepräge des Außergewöhnlichen. In Amerika z. B. sind Ausstiege aus der Armut Schwäbische Weise. (Fortsetzung.) Aus dem Tischt zusammenstehend in kleinen Ständer-rahmen die Photographien der Kinder. Feste Sestchter über Soldatenkrägcn, etwa« auSdru.No« und hergerichtet in der Pholographenfeierlichkeit, etwa« steif und würde-vsll, mit breiten, treuen, verläßlichen Baucrnstirnca. In allem — wie der schöne Ausdruck aus dem Kriege und vor dem Kriege lautete —: gute« Selbsten» mainial. Matertal. Schicksat de« deutschen Volke« au» der Völkerwanderung herauf in unsere Zeit: Material zu sein. Schlachtenmateriat, Kulturmaterial, Blutaus-sris Aus der verfassunggebenden Versammlung. In der Sitzung vom ll. Juni kam eS bei der Lesung der Verhandlungsschrift zu stürmischen Austritten, weil einige Abgeordnete, die wegen Stö-rung der letzten Sitzung durch Ordnungsrufe be-straft worden waren, gegen diese Entscheidung des Präsidenten Protest erhoben. Da» Hau», da» zur Abstimmuug darüber aufgerufen wurde, bestätigte jedoch die verhängten Strafen. Darauf verlas der Kommunist Philipp Filipoviö eine längere Erklärung, in welcher er die von seinem Klube am 5. d. M. an die Regierung gestellten Forderungen wiederholte. Da die Regierung diesen Forderungen nicht ent-sprachen habe, so lehnen die Kommunisten die Mit-arbeit in der Konstituante ab. Der Redner rief: „Nieder mit der Reaktion" und verließ hierauf mit feinen Gesinnungsgenossen den Beratungssaal. Im Namen der Landarbeiter protestierte der nächste Redner Dr. MoSkovljevic gegen das Vorgehen deS Präsidenten, welcher die letzte Sitzung geschlossen habe, bevor die Tagesordnung erschöpft war und dadurch sowie durch andere Handlungen die Geschäfts« ordnung auf gröbliche Weife verletzt habe. Seine Klubgenoss.n stimmten schreiend in diesen Protest ein und entfernten sich ebenfalls aus dem Saale. Sodann wurde zur Tagesordnung Übergängen d. i. zur Erörterung über den VII. Teil der Verfassung (Dif Nationalversammlung). Im Namen de« jugo-slawischen Klubs vertrat der Abgeordnete Dr. Rebac die Forderung nach Errichtung eine« Wirtschaft»-Parlamente« im Sinne der von seiner Partei ge-stellten Anträge. Nachdem noch mehrere andere Red-ner zu Worte gekommen waren, wurde die Sitzung geschloffen und die nächste Sitzung auf Montag, den l3. Juni, anberaumt. Der Wortlaut der Verfassung. (IV. Staatliche Behörden.) Artikel 45: Alle staatlichen Befugnisse werden nach den Bestimmungen dieser Verfassung ausgeübt. — Artikel 46: Die gesetzgeberische Gewalt steht dem König und der Nationalversammlung in gleicher Weise zu. — Artikel 47: DleVerwaltungsbesugni» voll-zieht der König durch die verantwortlichen Minister nach den Bestimmungen dieser Verfassung. — Artikel 43 : Die richterliche Gewalt obliegt den Gerichten. Deren Urteile und Erledigungen werden im Namen deS Königs aus Grundlage des Gesetze« ausgesprochen und durchgesührt. Eine separatistische Nede des Dr. Korosec. Wie kroatische Blätter melden, hielt der Führer der Allslowenischen BolkSpartei Dr. Anton Koro«ec Nummer 48 bei einer Versammlung in Ofijek eine längere Rede in welcher er seine Ansichten über das separatistische Programm unter anderem wie folgt erläuterte: Die Serben, Kroaten und Slowenen haben al» Reprä-sentanten den Regenten, aber in seiner Umgebung ist nicht ein einziger Kroate oder Slowene zu finden. Er beurteilt unsere Verhältnisse nur unter dem Ein-drucke der Informationen, die er von der serbischen Umgebung erhält. Wir Kroaten und Slowenen müssen deshalb unsere Sä mmen erheben und fordern, daß in seiner Umgebung alle drei Stimmen zum Ausdrucke kommen. Die gesetzgeberische Gewalt be« findet sich in den Hände n des serbischen Stammes. Wenn dieser Stamm sta atSmännischen Sinn besäße, so würde er eine Berständ igung mit den beiden an-deren Stämmen suchen, denn in der Verständigung liegt die Grundlage des Glücke» und der Zufrieden-heit in diesem Staate. Aber die serbischen Staats-männer befinden sich heute im Zustand« der Truu-kenheit. Wir bieten ihnen die Verständigung, sie aber lachen wie berauscht über jede Verständigung und wollen mit ihrem Zentralismus die Kroaten und Slowenen unteijochen. Unsere Partei bleibt diesem Staate treu, aber sie wir» den schärfsten Kampf führen, damit die Kroaten un» Slowenen bloß Brüder der Serben sein werden, nicht aber deren Sklaven. Der Zentralismus ist ein« sichere Sache. Aber vie serbischen Politiker sollen sich nur nicht ein» bilden, daß mit der Annahme der Verfassung unsere Wünsche begraben sein werden. Wir werden auch nach dieser Verfassung ein neues Banner mit unseren alten Wünschen ausrichten und mit dem schärfsten Kampfe die Revision der Verfassung solange fordern, big wir fallen oder siegen. Erhöhuug der Teuerungszulagen für die Staatsangestellten. Im Finanzministerium ist gemäß dem dieSbezüg« lichen MinisterralSbefchlusse eine Verordnung au»ge-arbeitet worden, derzusolge auf die T«uerungSz»lagen der gesamten Staatsbeamtenschaft noch außerordent-liche Zulagen aufgeschlagen «erden sollen, und zwar in Be»grad mit Rücksicht aus die außerordentlich schwierige Lebenshaltung und Teuerung 45 Prozent, i» den serbischen Städten mit Rücksicht aus die dort herrschend« Teuerung 36 Prozent, in den übrigen Teilen de» Reiches 10 Prozent bi» zur endgültigen Regulierung der Dienstpragmatik, die nach Annahme der Verfassung unverzüglich in Angriff genommen werden soll. Ferner hat, wie die Blätter melden, der Ministerrat beschlossen, die Bezug' der Ruhe-ständler um 800 bis 160u Kronen zu erhöhen und zwar m.t Wirkung vom l. Mai l. I. an. Austand. Eröffnung der italienischen Kammer. Am l2. Juni wurde die neue italienisch« Kammer feierlich eröffnet. Die Sozialdemokraten, Kommunisten und Republikaner blieben der Sitzung ferne und in den leeren Bänken machte«, eS sich die Senatoren bequem. Die jugoslawischen Abgeordneten, die vollzählig erschienen waren, nahmen die Plätze auf der linken Seite deS SaaleS ein, die Vertreter von Deutschsüdtirol waren zur Sitzung nicht er-schienen, weil der Abgeordnete Giunta den deutschen Abgeordneten Grafen Toggenburg mit Tätlichkeiten bedroht und die Regierung keinerlei Bürgschaft für die persönliche Sicherheit de» Bedrohten übernehmen wollte. In der Thronrede begrüßte der Köa ig die Vertreter der neuen Provinzen und versprach allen neuen Untertanen den vollen Genuß der traditio-nellen italienischen Freiheit. Bezüglich der inneren Politik wurde daS Versprechen gegeben, daß alle Organisationen anerkannt und die Freiheit' des Unterrichte« festgelegt werde. Beendigung der römischen Konferenz. Wie au» Wie» gemeldet wird, sind die deutsch» österreichischen Delegierten auf der römischen Kou» serenz der Nachfolgestaaten nachhause zurückgekehrt, weil di« Arbeiten be«ndigt wurden und die gefaßten Konferenzbefchlüsse den zuständigen Regierungen zur Genehmigung vorgelegt werden müssen. Allgemein« Abrüstung. Die amerikanische Regierung halte vor kurzer Zeit an mehrere Staaten eine unverbindlich« Ein-ladung zu einer internationalen Beratung bezüglich der allgemeinen Abrüstung ergehen lassen. Wie au« Washington berichtet wird, sind bereit» die meisten Antworten eingelaufen und fast durchweg» in zu-stimmendem Sinne gehalten. Eine interessante Rede Lenins. Auf einer Jndustriellenversammlung. welche der bolschewikische Führer Rikoff nach Moskau ein- Nummer 48 berufen halte, erschien unerwarteter Weise auch Lenin, «elcher um da» Wort bat und im Lause seiner Rede unter andere» folgendes sagte: Als ich erfuhr, daß «ein Freund und Gehilfe Rikoff diese Versammlung einberufen habe, zögerte ich nicht hleherzukommei, um Ihnen zu erklären, daß Ihnen die VolkSbcauf-tragten der Sowjetripublik in dieser schwierigen Zeit ohne Rücksicht auf die DenkungSart des einzelnen immer und überall an die Hand.gehen werden, da-mit die heimische Industrie wieder qehoben werde, die im Laufe de» mehrjährigen Bürgerkrieges soviel gelitten hat. Leider finden sich noch immer Leute unter unS. die gerut mit einem Beilhieb den gor-bischen Knoten durchkauen möchten, daS aber in un« vollkommener Erkenntnis und einseitiger Beurteilung der heutigen Verhältnisse. DaS alles erweist sich als äußerst schädlich für unsere Industrie, die wir ehe« steil» wiederherstellen müssen. Ich erwarte, daß durch das Zusammenarbeiten von unS allen sich reichliche Erfolge für die allgemeine Wohlfahrt, die gleich-bedeutend ist mit dem Wohlergehen jede« einzelnen, werden erzielen lassen." Nach dieser Rede, die die größte Aufmerksamkeit hervorrief, entfernte sich Lenin au» der Versammlung. Aus Stadt und land' Zum Bürgermeister von Maribor wurde der Sozialdemokrat Viktor Giiar gewählt. Die Wahl fand am 13. Juni statt und zeigte fol-gende Stimmenverhältnisse. Beim ersten Wahlgange erhielten Viktor Grcar 17 Stimmen (die sozial-demokratischen und die 4 kommunistischen), Johann Rogl'i (Nationalsoziale Partei) 9 Simmen, der Klerikale Dr. LeStovar 7 (eigene) Stimmen und der Demokrat Dr. Vlad. Sernec 6 (eigene). Bei der zweiten Abstimmung bekam der Sozialdemokrat Gicar wieder die 17 Stimmen, der Nationalsozialist Roglic jedoch 15 (3 eigene, 6 demokratische) und der Klerikale LeSkovar 7 Siimmen. Bei der Stich-wähl zwischen Gifat und Roglit ergab sich folgendes Resultat: Gitar 21, Roglii 15 Stimmen; (die Klerikale? hatten für Grcar 4 Stimmen abgegeben, drei klerikale Stimmzettel waren leer). — Bei der Wahl des Vizebürgermeisters erhielt im ersten Wahl-gange der Sozialdemokrat Slanovcc 17 Stimmen (eigene und kommunistische), Johann Roglii (natio-nelsozial) 10 Stimmen (naiionalsoziale und klerikale), der Demokrat Dr. Sernec 6 Stimmen. Bei der Stichwahl kamen auf Rogliö 22 Stimmen (die oberwähnten und noch dazu die demokratischen), auf den Sozialdemokraten Slanooec 17 Summen. Zum Vizebürzermeister gewählt erscheint also Johann Roglic, der die Wahl auch annahm. Zum ersten Gemeinderat gewählt wurde der klerikale LeSkovar, zum zweiten der Sozialift Slanovcc, zum dritten der Klerikale Hebot, zum vierten der Kommunist Johann Krajnik. Die Philharmonische Gesellschaft in Ljubljana wurde, wie bekannt, nach dem Umstürze gleich anderen Vereinen unter Staatsaufsicht gest.llt. Der zum Aufseher bestellte Komponist Lajovic faßte seine Stellung dahin auf, daß ihm da» Recht zu-stehe, aus eigener Machtvollkommenheit neue Mit-Wieder aufzunehmen. Er hat mit diesen Mitgliedern — trotzdem die Tätigkeit der Philharmonischen, Gesellschaft behördlich eingestellt war — vor 2 Jahren eine Hauptversammlung abgehalten, in der er sich zum Obmann der Gesellschaft wähle,i ließ. Der von den rechtmäßigen Mitgliedern gewählte Ausschuß hat gegen dieses Borgehen des StaatSauSfchusseS bei der LandeSregielluig eine Beschwerde überreicht, die erst )etzt unter Gutheißung der vom Staatsausseher unter« uommenen Schritte abgewiesen wurde. Es ist be-merkenswert, daß der bisherige Bürgermeister von Ljubljana, Herr Dr. Ivan Tavcar, der' Philhar-manischen Gesellschaft, die vor dem Umstürze von der Stadlgemeinde und vom krainifchen Landtage stündige Subventionen erhielt, schriftlich daS Zeugnis ausstellte, daß sie sich nie politisch betätigt hat. Evangelischer Festtag. Der kommende Sonntag wird für die hiesi>e evangelische Gemeinde ein besonderer Festtag sein. Herr Senior Fritz Mah wird seinen Sohn Gerhard in Gegenwart der evan-gelischen Geistlichen Sloweniens ordinieren und in lein Slmt als Vikar von Eelje feierlich einführen. Im Anschluß daran findet die diesjährige SenioratS-tagung statt, die sich mit wichtigen Fragen der evan gelischen Kirche besassen wird. Gewerbetag in Celje. Der allgemeine Ge» werbeverein (Splosno olrlno dru»lvo) veranstaltet a« 14. August in Eelje einen großen Gewerbetag. Schwurgericht. Bor dem Schwurgericht in Eelje wurden nachstehende Fälle verhandelt: Leopold Cillier Zei tu n q Bricman aus L-gno bei Slowenjgradec hatte im Oktober 1920 der Kellnerin Rosa DruLovec in einem Hotel in Slovenjgradec eine Tasche mit <>600 Kronen gestohlen. Um einen Teil deS Betrages kaufte er sich eine Ziehharmonika, den Rest ver-brauchte er sür Essen, Trinken und Rauchen und ver-schwand nach Dmtschösterreich. Mangels an Mitteln kehrte er dann wieder nachhause zurück, wurde von den Gendarmen auSgesorscht und dem hiesigen Ge-richte eingeliefert. Die Strafe beträgt ein Jahr schweren Kerkers. — LadiSlauS Knez aus St. Jlj und Leonhard Soetina aus Kotlje in Kärnten trafen sich in Leobcn und beschlossen, in Jugoslawien einen Viehdiebstahl auszuführen. Sie begaben sich »ach Slovenjgradec und stahlen dort dem Johann Kramer, wo Knez seinerzeit als Knecht gedient hatte, ein Pferd und, als sich aber noch ein andere» im Stalle durch Wichern bemerkbar machte, auch diese» und trieben beide nach EibiSwald. Die deutsch-österreichischen Gendarmen verhafteten aber die beiden Diebe, nahmen ihnen die Pferde weg und da» Ober-landeSgericht überlieferte beide Angeklagte der süd-slawischen Behörde. Sie erhielten für ihren Frevel je 18 Monate schweren Kerker. — Der 20jährige Aloi» Gorecan aus Oskoika va» bei Konjice ver-übte in der Dämmerung des 28. Februar 1921 in Stra»a (Gemeinde Uzovec) an der 25jährigen Maria Leva zweimalige Notzucht. Unter Zubilligung mil-dernder Umstände verhängte das Schwurgericht die nach dem Gesetz zulässige Mindest strafe von einem Jahr schweren Kerker über ihn. — Der 19jährige Bauernsohn Peter Slivsek au» Raztezo bei Rajheu-bürg überfiel am 17. März 1921 auf der Rückkehr von der Arbeit im Weingarten um 10 Uhr nachts an der Straßenkreuzung bei Zdole den Besitzer»-söhn Aloi» Cernelc au» Zdole mit dem Messer, so daß letzterer an den Folgen der Verwundung starb. Er suchte sich vergebens mit Notwehr zu verteidige» und wurde aus Grund de» Geschworenenspruches zu drei Jahre» schweren Kerkers verurteilt. — Der beschäftigungslose 21 Dahre aUe Arbeiter AlfonS Plahuta aus Dobje bei Planina ist wegen Dieb-stahleS zu wiederholten Malen schon vorbestraft und hatte sich wegen desselben Deliktes neuerdings vor dem Schwurgerichte zn verantworten. E« konnte ihm in zehn Fällen Diebstahl von Fleisch, Speck und ähnlichen Sachen nachgewiesen werden. Strafe fünf Jahre schweren Kerker». — Der 22jährige Karl Kojelj au» Bukovi>ak hatte sich verschiedene Betrügereien zu schulden kommen lassen und wurde zur Sühne mit 18 Monaten schwere» Kerkers bestraft. — Die Köchin FranziSka Mraz stahl ihrer Dienstgeberin Anna Drolc in La«ko verschiedene KleidungS- und Wäschestücke im Betrage von 10.640 Kronei^und wurde deswegen zu zwei Jahren schweren Kerker» verurteilt. — Der 15jährige Roland Jindra entwendete vor einiger Zeit auf dem Dachboden de» Hanse» der städtischen Sparkasse mehreren Parteien Kleider» und Wäschestücke im Werte von über 13.000 K und wurde dafür mit drei Jahren schweren Kerkers bestraft. — Ebenso wurden ver-schieden« andere kleinere Diebstähle abgeurteilt und mit Kerkerstrafen von sechs Monzten bis zu zwei Jahren gesühnt. Die Zlnoalidenabteilung de» Landes-amles für soziale Fürsorge in Ljublana teilt mit, daß mit der Anweisung der Zulagen zu den Pen-sionen der KliegSinvalidcn, -Witwen und -Waisen im Sinne deS Artikels 14 der Verordnung (Amts-blatt Nr. 47 vom 4. '.Mai 1921) begonnen wurde. An die Reihe kommen »uerft die Familien gefallener, gestorbener und vermißter Soldaten und die Jnva« liden mit Familie, sodann die Unverheirateten. Die Arbeit wird mit Heranziehung von Hilfspersonal auch außerhalb der AmlSstunden durchgeführt, weil die Jnvalidenabteilung die Anweisung in kürzester Zeit vollenden will. Gleichwohl wird die Auszahlung kaum vor Ende Juli l. I. beendet sein können, da die Zahl der Kriegsbeschädigten betiächtlich ist. DeS-wegen möge niemand die Erledigung betreiben oder sich beschweren, weil er daourch die Erledigung nicht beschleunigen, wohl aber Verwirrung un» j Ver-zögerung verursachen könnte. Na-vricht aus der sibirischen Gesan» genschast. Au» Mährisch Ostrau wird gemeldet, daß dort der Kriegsgefangene Bräuer eingetroffen ist, der sich in der letzte« Zeit in SemipalatinSk in Sibirien ausgehalten hat. Nach feiner Angabe befinden sich dort noch mehrere Kriegsgefangene aus Elovc-nien: A. Kober und Fritz Schmidinger aus Ljubljana und Rudolf Zherne au» Kocevje. Erhöhung der EisenbahnergehStter. I« Bercehrsministerinm wurde eine Verordnung ausgearbeitet, derzufslge die Gehälter der Eisen-bahnn auf die Dinarbasi» ausgeglichen werden. Seite 3 Hiedurch werden die Bezüge und Teuerungszulagen für die Eisenbahner wesentlich erhöht. Verbotene Einsuhr von Salz. Der Mini-sterrat hat mit Rücksicht aus die großen Salzvorräte beschlossen, die Grenze sür Salzeinsuhr sofort zu sperren. Die Monopolverwaltung hat den Verkaufspreis für Salz auf 1 Dinar 20 Para für da» Kilogram« herabgesetzt. Bis Juli 1921 müssen die Kaufleute im Wege der Finanzdelegierten die Salzmengen be-kannt geben, die sie gekauft und bisher in den Staat noch nicht eingeführt haben. Die Landesregierungen sind ermächtigt, Höchstpreise für das Salz vorzu-schreiben, falls der Versuch unternommen werden, sollte, infolge des Salzeinfuhrverbotes mit den Preisen emporzugehen. Der Verkehr mit Salz ist im ganzen Staate frei. Für die Büchereinfuhr aus Deutsch-land wird einer Verfügung deS Finanzministec» zufolge der 50^ige Zollzuschlag nicht eingehoben. Wirtschaft und verkehr. gum Staatsooranschlag. Der Finanz- minister hat alle Miüistmen aufgefordert, die vorgesehenen Ausgaben zu reduzieren, da sonst den Einnahmen des Staates in der Höhe von 4 einhalb Milliarden Dinar 3 Milliarden Dinar Ausgaben gegenüber stünden. Der Kriegsminister, dessen For. derungen die bescheidene Zihl von 2 einhalb Mit-liarden Dinar darstelle», hat, wie der Südslawische Lioy> berichtet, geantwortet, die Ausgaben seines Ministerium» können aui keinen Fall herabgesetzt werden. Die übrigen Ministerien mil Ausnahme de« Unterrichtsministeriums haben ihre Voranschläge den vernünftigen Forderungen der SlaalSwirtjchaft an-gepaßt. Wareneinsuhr aus Deutschland. Für direkt gezahlte Ware werden die Zollämter die Fak-tura und einen VuchauSzuz mit der Bestätigung der Nichtigkeit derselben und der Erklärung der Be» reilwilligkeit, im gegenseitigen Falle eine 109# ige Strafe zu zahlen, fordern. Für Waren, die mit Devisen gezahlt wurden, werde» die Zollämter eine Bestätigung der Bank, bei der die Devise angeschafft wurde, verlangen. Ja der Bestätigung muß oie Zahl be« AkteS, mit der der Verkauf der Devise dem G:> neralinspekiorat angezeigt wurde, enthalten fein. Die Bestätigung wird dem Generalinspeklorat vorgelegt, welches über deren BeweiSkräftigkeit entscheidet. Die Zagreber Handels- un» Gewerbekammer micht die Ja-tcressenlen daraus aufmerksam, daß mit Rücksicht aus sie Vorschriften über die Suxlaxe aus deutsche Waren unser Konsulat in Wien die durch irgend eine deutfchösterreiche Handels- und Geverbekammer ausgegebenen Zeugnisse über die Herkunft der Ware, sowie d>e durch daS d-utschösterreichisch: Warenvec-kehrSbnreau in Liquidierung ausgegebenen Kontingent-scheine »n vidiere» habe. Aushebung des Monopols aus günd-Hölzer. Die Monopolverwaltung hat beschlossen, die Aufhebung deS Monopol» aus Zündhölzer zu beantragen. Zündholzer sollen mit der Monopol-gebühr besteuert werden. Zum Schutz der heimische» Produkte wird ein Einfuhrzoll eingeführt. Eine Snquette der Zündhölzerfabrikanttil soll Vorschläge über die Art der Sieuerkontrolle und die Höhe de» Einfuhrzolles unterbreiten. Neue Industrie. Sine Vereinigung flowe-nischer Unternehmer gründet ein Unternehmen zur Anfertigung von Holzschachteln sür Fett, Arz-neien usw. Der Betried soll bald beginnen, da alle Borarbeiten bereits abgeschlossen sind. Die südslawische Weinproduktion. Die Gesamtfläche de« bebauten Weinlande« beträgt 250.622 Hektar. Nach einer beiläufigen Schätzung erreicht der Wert der Weinländereien eine Summe von 13.864,285.000 südslawische Kronen. Die jähr, liche Weinproduklion beträgt 5 Millionen Hektoliter, während die Linder selbst 3 Millionen Hektoliter verbrauchen. Die Fabrik chemischer Produkte in Hrastnik erhöht ihr Kapital durch Ausgabe vor 125 neuen Aktien zu nom. 10.000 K in Viertel-aktien zu K 2500. Die Generalversammlung fai» am 28. Mai l. I. statt. Eine neue Bankgründung in veograd. Die der Wiener Anglobank nahestehende Trgobank und die der Niederöiterreichifchen Esk»mptegeselllch'st nahestehende Bosnische Jndustriedank in Bcograd gründe» eine neue Bank unter dem Titel Donau-kreditanstalt. Aktienkapital fünf Millionen Dinar. Donau-Kreditanstalt. Beograd. Dieses Institut ist eine Gründung der Bank für Handel, Gewerbe und Industrie in Zagreb, die in engen Ccitf 4 C'llier Zeitung Nummer 48 Beziehungen zur Wiener Anglobank steht sowie zur Bosnischen Industrie- und Handelsbank, die eine Gründung der Niederösterreichischen Eitomptegesell-schaft ist. Da« Adienkapital wird auf fünf Millionen Dinar erhöht. Bankdiskonto verschiedener Staaten Deutschland Deutschösterreich 6#, Bulgarien «ngland 1%, Frankreich 6H. Jtalie» 6#, Portugal ö'/jTschechoslowakei G%, Belgien öVi %, Holland 4i chweiz4'/, %, Spanien u %, DSnemart und Finnland 9^, Rußland 6%, Rumänien 4*4^. In Deutschösterreich wurde die Er-höhung de« Zinsfußes um 3'/, % bei Einlagen durchgeführt. Ebenso wurden die Zinsen für Konto-korrenteinlagen um 1"/, erhöh». Die Budapester Banken führen keine Erhöhung durch. gu den Handelsbeziehungen Südsla-wiens zum Deutschen Reiche nimmt die Ofkjekrr Dran in bemerkenswerter Weife Stellung. Sie schreibt unter anderem : Der Friede mit Deutsch-land wird unser geschäftliches Leben wohltätig beern-flusien. Wir werden endlich den so lange entbehrten Handel mit dem Deutsche» Reiche wieder aufnehmen und unS von den Verbindungen mit Italien IvS-lösen. Was wir in Italien kauften, war Schund zu hohen Preisen. Die italienische Valuta hat sich an unserer Not gemästet nnd unserer Regierung, der eS hauptsächlich um die Zölle, und nicht um die allge-gemeine Verbilligung der Preise zu tun war, hat den Handel mit Italien, diesem Erbieinde Jugo. slawienS, weidlich unterstützt. Wir brauchen die deutsche Konkurrenz, um den Italienern nicht voll-ständig ausgeliefert zu sein. In Beograd wartet die gesamte serbische Kaufmann^chast auf die Reu-belebung deS serbisch-deutschen Handels. Keine In-dnstrie der Welt vermag sich den Wünschen ver Kundschaft so anzupassen wie die deutsche. Der englische Reisende bringt seine Muster zur ÄuSwahl, aber er denkt nicht daran, rund getupfte Ware zu liefern, wenn seine Fabrik nur solche mit Würfeln erzeugt. ES wird «ine Erlösung sein, wenn uns die Tore Deutschlands geöffnet sein werden, und da es sich für uu« hauptsächlich darum handelt, endlich etwas von einem Abbau der Preise kennen zu lernen, so müssen wir selbst den von jeher einge-wurzelten Bezug der tschechoslowakischen Fabrikate beiseite lassen »nd dort kaufen, wo die Ware am billigsten ist. D!e tschechische Valuta verteuert die Ware. Nationale Verwandischast hat im Handel nur so lange einen Wert, als die Preise der Waren da und dort gleich hoch oder niedrig sind. Deutschland erzeugt billiger. Die Wirtschaftskrise in der Tschechoslowakei. Die Zahl der Arbeitslosen, die von 54.000 am 15. Jänner 1921 aus 52.000 am 15. Februar, auf 51.000 am 15. März und auf 43 000 am 15. April d. I. gefunken ist, gibt kein anschau« licheS Bild der Wirtschaftskrise, da die tschecho-slowakische Regierung die wenig beschäftigten Fabrik«», zwing», ihren vollen Arbeiterstand beizuhalten und zn beschästtgen, sei eS mich nur an wenigen Tagen der Woche. Derart arbeiten die meisten Fabriken nur an zwei bis drei Tagen wöchentlich, der Staat gewährt ihnen dann für die arbeitsfreie» Tage einen Zuschuß zu den Löhnen, so daß er in vielen Fällen i die Hälfte, in manche» sogar biS zu drei Vierteln der durch die KoUektivverträge normierte» Arbeits» löhne trägt. Vom Sinken der Eisen-, Zement- und Ziegelpreise erhofft man sür den Sommer und Herbst eine gesteigert« Bantätigkeit. Die minderbeschäiiiglen Industriearbeiter sollen dann zu vauarbeilen heran-gezogen werden. Der industrielle Export Deutschöster-reichs hat sich tin laufenden Jahre biSher ziemlich günstig weiter entwickelt. In de» ersten drei Mona-ten lv21 betrug die Aussuhr dem Werte nach in Eisen und Eisen waren zirka S5°/„ des Exportes des Jahre« 1920, wobei allerdings »ie Wertsteiqerung zu berücksichtigen ist. Befriedigend gestaltete sich der Mafchinenexport. Er umfaßie im erstell Viertel 1921 bereits mehr al» die Hälfte der Ausfuhr im ganzen Jahre 1920. In Fahrzeugen stell»« sich di« Ausfuhr dem Werte nach im ersten viertel 1921 auf etwas mehr als 40'/, der vorjährigen, in Slektrsmaterial auf 35% der VorjahrSziffer. Auch in Papier und Papierwaren und in Ehemikalien belief sich der Wert der Ausfuhr deS ersten Viertels 1921 bereits ans zirka 50% der vorjährigen. Zn Lederwaren u«d Textilien ist dagegen ein starker Rückgang eingetreten. In Möbeln ist die AuSsuhr im laufenden Jahre weniger befriedigend. In der Hauptsache bewegt« sich die Ausfuhr nach Südflawien, Rumänien, Un-garn, Polen und der Tschechoslowakei. Die Goldreserve der Bereinigten Staaten. Vom Jänner l. I. an b-S jetzt sind 288,624.063 Dollar nach Amerika eingeführt worden. Die gesamte Goldreserne betrug am 1. Juni l. I. 3,175,370.198 Dollar. Seit die Vereinigten Staaten bestehen, haben sie noch niemals eine gleich große Golddeckung gehabt. Amerika, der Gläubiger Europas. Anlagen und Darlehen amerilamscher Exporteure, SeschästSleute, Farmer und der Bundesregierung im Auslande betragen, wie dem Lot. An;, au» New» A»rk geschrieben wild, gegenwärtig laut amtlichen Ziffern 18 000,000.00t) Dvll. Die« ist der Gesamt-vetrag, den da« Ausland Amerika schulde», teilweise infolge de» Krieges nnd teilweise vo» Handel. Die Schulden an die Vereinigten Staaten verteilen sich wie folgt: Kriegsdarlehen etwa 10.000,000.000 Dvll.; Verkauf überschüssigen Materials an das Ausland Dollar 3 000.000.000; für Waren an amerikanische Exporteure und Fabrikanten 3.000.000.000 Doll.; an amerikanische Investieren für ausländisch« Fond-Verkäufe und Aktien in ausländischen Korporationen 2.000,000.000 Dollar. Europa schickt an die Ver-einigten Staaten Gold in großen Quantitäten, so daß ein Drittel des Goldes der Welt in den Ver-einigten Staaten ist. Der letzte amtliche Bericht tau« tet auf 3 Milliarden Gold. Wer „ELIDA"-Seife haben kann. ■DMiHHKaiiRUMniflBuann «nillUBlillllltHUlJIMfl iħt Jede andere Totleiteseife liegen. Ihre wunderbare Milde, Ihre köstliche nnd dodi zarte ParfutnSerang mad&i sie zur Wohltat Jedem, auch den empfindlichsten Teint. „ELIDA"~Toiletteseife MM HMMMi tdiSuiai leid)» and voll und hinterlaßt nach dem Waichen ein unbezahlbar tic/üht der Erfriichanf. Sie gibt der Haat ebenmäßige SchÄnheli. Tüchtiger, selbständiger Beamter Jugoslave, 26 Jahre alt, verheiratet, perfekt in der Kasseführung, Lolmverrecbuung und Magazinverwaltung, sowie in allen anderen vorkommenden Kanzleiarbeiten, sucht Stelle bei einer Bahn bezw. Strassenbau -Unternehmung oder bei einem Bergbau. 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Juni im Gasthaus« zum Istrlaner (Hubertus) Ljubljanska cesta, stattfindenden Garten-Fest Mitwirkung des Gesangvereines der Bäcker in Marib or und der beliebten Tamburaschen-Kapelle »Svoboda* in Celje. Programm: Jnxpost, Juxlotlerie, Tanz, freie Unterhaltung u.s.w. Beginn um 3 Uhr nachmittag. Näheres auf den Plakaten. Um recht zahlreichen llosuch bittet Der Aussehnss. N eumann & Comp. Naturwetzstein- und Mühlstein-Erzeugung G-ornja Mozelj -bei KoCevj«- erzeugt einheimische Natur-Abziehsteine für Werkzeuge und Rasiermesser in jeder Form und Grösse sowie Brocken zu massigen Preisen. Für reell« und befriedigende Bedienung ist vorgeaorgt. Huster werden auf Verlangen eingesandt, vrb rn-u-^ber- »mtnabw&orudetrt « Mi». - 6*tftUittr: Dr. Zr,n. Pm. Dnrckii. Ber'.eg«?