Liederbuch zum Gebrauche für die katholische Schuljugend der k. k. Haupt- und Uulkn Reatschuteu. Zusammengestellt von Victor Pucher Katecheten. 1856. Bei Josef Geiger, Buchhändler. 2 c? a 249904 ng des anverwahrt rlickfol-- n geistlicher Beziehung kein toriuin zu St. Andrea 856. idrich, ons.-Director. Jos. Nosman, ovis. Diöcesan-Schulen- Oberaufseher. inander mit Psalmen und sängen, und singet Gott rzen." Coll. 3. 16. I. Meßgesang. Zum Eingang. Hier liegt vor Deiner Majestät Im Staub die Christenschaar, Das Herz zu Dir, o Gott erhöht, Die Augen zum Altar- Schenk uns, o Vater, Deine Huld, Vergib uns uns're Sündenschuld, O Gott vor Deinem Angesicht, Verstoß unS arme Sünder nicht, Verstoß uns nicht — l Verstoß uns Sünder nicht — j 2. Wir sind ja Deiner Hände Werk, Dir allzeit nnterthan; O gib uns Schwachen Kraft und Stärk, Sieh' unS in Gnaden an! Hier bringen wir auf dem Altar Dir ein Versöhnungsopfcr dar, O Gott, der Werth des Bluts ist groß, Das einst Dein Sohn für uns vergoß, 1* 4 Am Kreuz für uns — Am Kreuz für uns vergoß — j ^1'- Zum Gloria. Gott soll gepriesen werden- Sein Nam' gebeneveit, Im Himmel und auf Erden, Jetzt und in Ewigkeit, Lob, Ruhm und Dank und Ehre Sei der Dreieinigkeit, Die ganze Welt vermehre, Gott, Deine Herrlichkeit, Gott, Deine Herrlichkeit. Zum Evangelium. Aus Gottes Munde gehet Das Evangelium. Auf diesem Grunde stehet, Das wahre Christenthum. Gott selber hat's gelehret, Der Weis- und Wahrheit ist; Der seine Wahrheit höret, Wie glücklich ist der Christ Wie glücklich ist der Christ. Zum Credo. Allmächtiger, vor Dir im Staube, Bekennt Dich Deine Ereatur! O Gott und Vater! ja ich glaube An Dich den Schöpfer der Natur. Und an Gott Sohn, der mit Verlangen Als Trost der Welt erwartet war, Den von dem heil'gen Geist empfangen, Die reinste Jungfrau uns gebar. Die reinste Jungfrau uns gebar. 6 Zum Offertorium- Nimm cm o Herr, die Gaben Aus Deines Priesters Hand, Wir, die gesündigt haben, Weih'n Dir dies Liebespfand. Für Sünder hier auf Erden, In Drangsal, Angst und Noch, Soll dies ein Opfer werden Von Wein und reinem Brod, Von Wein und reinem Brod. 2. Nimm gnädig dies Geschenke, Dreieinig großer Gott, Erbarm Dich unser, denke An Christi Blut und Tod. Sein Wohlgeruch erschwinge, Sich hin zu Deinem Thron, Und dieses Opfer bringe Uns den erwünschten Lohn Uns den erwünschten Lohn. Zum Sauctus. Singt: Heilig, heilig, heilig Ist unser Herr und Gott! Singt mit den Engeln: heilig Bist Du Gott Sabaoth! Im Himmel und auf Erden Soll Deine Herrlichkeit Gelobt, gepriesen werden Jetzt und in Ewigkeit, Jetzt und in Ewigkeit. 6 Nach der Wandlung. Sieh! Vater, von dem höchsten Throne, Sieh! gnädig her auf den Altar. Wir bringen Dir in Deinem Sohne Ein wohlgefällig Opfer dar. Wir fleh'n durch Ihn, wir Deine Kinder Und stellen Dir sein Leiden vor. Er starb aus Liebe für uns Sünder, Hebt noch für uns das Kreuz empor, Hebt noch für uns das Kreuz empor. Zum ^^NU8 I)si. Betrachtet Ihn mit Schmerzen, Wie er sein Blut vergießt! «seh't, wie aus Jesu Herzen Der letzte Tropfen fließt. Er nahm hinweg die Sünden, Er trug alle uns're Schuld; Bei Gott läßt er uns finden Den Frieden, seine Huld, Den Frieden, seine Huld. Zur Communion- O Herr! ich bin nicht würdig, O Herr ich bin nicht würdig, Zu Deinem Tisch zu gch'n. Du aber mach mich würdig, Du aber mach mich würdig. Erhör mein kindlich Fleh'n! O stille mein Verlangen, Du Seelenbräutigam, Im Geist Dich zu empfangen, Im Geifi Dich zu empfangen, Dich, wahres Osterlamm, Dich, wahres Osterlamm. Zum Schluß.' Nun ist das Lamm geschlachtet, DaS Opfer ist vollbracht. Wir haben jetzt, wir haben jetzt betrachtet, Gott, Deine Lieb und Macht, Gott, Deine Lieb und Macht. Du bist bei uns zugegen; Aus Deinem Gnadenmeer Ström' uns Dein Vaterseegen Durch dieses Opfer her, Durch dieses Opfer her, Durch dieses Opfer her. n. Meßgesang. Vor der Wandlung. Zum Eingänge. 1. Jesus rief zu sich die Kleinen; Wer von uns wollt nicht erscheinen, Da wo er zugegen ist? Laßt uns froh die Messe feiern, Und die Gegenwart erneuern, Unsers Lehrers Jesu Christ. 2. Heil'ger Lehrer wahrer Tugend! Ach, vergib die Sünd der Jugend, Die wir gegen Dich begeh'»! 8 Sieh' wir wollen rem von Sünden Nur für's Gute Lieb' empfinden, Um gerecht vor Dir zu steh'n. Zum Gloria. Hoch sollst Du gepriesen werden, Gott im Himmel und auf Erden; Denn Du bist der große Gott! Vater aller Menschenkinder, Freund der Guten, Trost der Sünder, Bist Du Retter in der Noch. Zum Evangelium. Gott wir danken für die Lehren, Die wir als Dein Wort verehren. Von dem Himmel uns gebracht. Unser einziges Bestreben Sei, nach Deiner Lehr zu leben, Die uns ewig glücklich macht. Zum Credo. Voll o Gott! von Deinem Worte, Halten wir an jedem Orte Deine Lehx für heilig wahr. Bringen, daß wir Dich erkennen. Dich, Gott, unfern Achter nennen, Heiße Dankesopfer dar. Zum Offertorium. Was wir sind und was wirschaben, Sind v Vater, Deine Gaben, Und wer dankt genug dafür? Unsre Kräfte, unser Lehen, Alles, was Du uns gegeben. Bringen wir zum Opfer Dir. 9 2. Blick, o Vater! auf uns nieder. Höre Deiner Kinder Lieder, Unsre Freude bringt sie Dir. O! die Lehre, die wir haben, Ist die größte Deiner Gaben, Macht uns glücklich dort und hier. Zum Sanctus. Laßt die Stimme hoch erklingen, Laßt uns heilig, heilig singen! Heilig bist Du, großer Gott! Laßt zum Himmel uns erschwingen, Laßt durch Tugend uns erringen, Einst zu schau'n Gott Zebaoth. Nach der Wandlung. 2 Stimmen. Laßt uns betend niederfallen, Wir gedenken Jesus Tod! Laßt des Dankes Lieder schallen; Jesus bleibt bei uns im Tod. Chor. Was kann Jesus Liebe gleichen Der aus Liebe für uns starb, Sterbend uns das Heil erwarb. (wirb nach jeher andern Strosse so gesungen.) 10 2. ' 2 Stimmen. Seine Lehre uns geben, Aller Menschen höchstes Gut Opfert Jesu auch sein Leben Und vergißt am Kreuz sein Blut. (Chor wie oben.) 3. 2 Stimmen. Opfernd wollen wir Dir weihen Unsers Lebens Schmerz und Noth, Du Lamm Gottes magst verleihen Uns Gehorsam bis zum Tod. (Chor wie oben.) 4. 2 Stimmen. Jesus wollte für uns sterben, Aber immer bei uns sein; Setzte sterbend seinen Erben Sich und seine Lehre ein. (Chor wie oben.) 5. 2 Stimmen. Laß uns Deinen Leib genießen, Herr und kehre bei uns ein, 11 Laß' den Quell der Gnade fließen In das Herz von Sünden rein. (Chor wie oben.) 6. 2 Stimmen. Ewig laß uns denken, Nie vergessen seine Lehr; Jesus uns're Liebe schenken. Stets befördern seine Ehr'. (Chor wie oben.) III. Meßgesang. Wir werfen uns darnieder Vor Dir Gott Sabaoth; Erhöre uns're Lieder. Da wir nach dem Gebot Dir dieses Opfer bringen, Verleihe uns, daß wir, Es andachtsvoll besingen Und Wohlgefallen Dir. 2. Den Tag vor Jesu Leiden, Beim letzten Abendmahl, Indem er wollte scheiden Aus diesem Jammerthal, Hat er das Brod gebrochen 12 Und ausgetheilt den Wem, Gesegnet und gesprochen: Dies thut und denket mein. — Zum Gloria. Gott Vater! Dir gehöret, Lob, Ruhm und Dank und Ehr', Was unsre Ruhe störet, Verstatte nimmermehr; Aus Erden laß uns grünen Den Frieden jederzeit, Daß wir Dir fröhlich dienen, Von Furcht und Angst befreit. Zum Evangelium. Aus Gottes Munde gehet Das Evangelium, Auf diesem Grunde stehet Das wahre Christenthum; Gott selber hat'S gelehret. Der nicht betrügen kann; Wohl dem, der's gerne höret. Und es nimmt willig an. Zum Credo. Wir glauben und bekennen, Daß aus höchst weisem Rath Gott- den wir Vater nennen, Die Welt erschaffen hat. Von ihm ist ausgegangen Sein Sohn, der Jesus heißt, Der ward als Mensch empfangen Durch Golt den hcil'gcn Geist. M Zum Offertorium. Herr! laß doch diese Gaben Dir wohlgefällig sein, Die wir geopfert haben; Es ist zwar Brod und Wein, Doch wird's verwandelt werden In Christi Fleisch und Blut, Das ist uns hier auf Erden Und den Verstorb'nen gut. 2. Wir opfern Dir den Willen Herz und Gedanken auf, Hilf uns, daß wir erfüllen In unserm Lebenslauf, Was Du uns Deinen Kindern, Zu thun befohlen hast; Nimm weg, was uns kann bindern, Nimm weg die Sündenlast. Zum Sanctus. Laßt uns gen Himmel schwingen, Zum Helfer in der Noth> Und dreimal Heilig singen Dem Herrn Gott Sabaoth; Herr! Himmel und auch Erde Sind voll von Deinem Ruhm, Hilf, daß bekehret werde Das blinde Heidenthum. 2. Daß wir hernach zusammen, Dir unsre Herzen weil/n, 14 Und voll von Liebesflammen Dir ein Hosanna schrci'n, Herr, der in Deinem Namen Kommt, sei gebcnedeit. Die Engel sagen Amen Jetzt und in Ewigkeit. Nach der Wandlrmg. 1. Hier bet' ich auf den Knieen Verborgener Gott Dich an; Ich will mich nicht bemühen, Das, was Du hier gethan, Durch Sinne zu begreifen, Dein Wort muß mir allein. Um hier nicht auszuschweifen, Der Grund des Glaubens sein. 2. Die Gottheit war bedecket Allein am Kreuzaltar, Hier aber ist verstecket Die Menschheit auch sogar, Dies Denkmal Deiner Güte, Dies wahre Himmelsbrod, Erinnert mein Gemüthe, O Herr, an Deinen Tod. ZllM lilöi. Erfreut euch fromme Seelen, Sin Wunder ist gescheh'«: Der Herr will sich verhehlen, Kein Auge kann Ihn seh'n; 15 In Brod- und Weinsgestalten Ist Jesu Fleisch und Blut Auf dem Altar enthalten. Dies größte Seelengut. 2. Verdeckt ist hier zu finden Das wahre Gotteslamm, So aller Menschen Sünden Getilgt am Kreuzesstamm, Es ist der Seelen Speise, Wie uns der Glaube lehrt, Sie nährt uns auf der Reise Und wird doch nie verzehrt. Zum Segen des Priesters. Da wir nunmehr gehöret Die Messe, wie man soll, So sei auch Gott geehret. Er mach' uns segcnövoll, Und laß es sich gefallen, Was wir allhicr gethan, Er bleibe bei uns allen, So sind wir wohl daran. 2. Gott wolle uns behüten. Daß uns an diesem Tag Des bösen Feindes Wüthen Nicht schädlich werden mag; Er laß uns ohne Sünden Einst stehen vor Gericht, Damit wir Gnade finden Vor seinem Angesicht. ts IV. Meßgesmg. 1. Vater! den uns Jesus offenbaret. Den der Geist mit hoher Andacht nennt; Vater! den kein Himmel von der Erde, Keine Welt von seinen Kindern trennt; Hochgelobet sei Dein großer Nähme Angebetet Deine Herrlichkeit; Heilig ehre Dich der Mensch im Staube, Von der Wiege bis zur Ewigkeit. 2. Dein Reich komme, jenes Reich des Friedens, Das durch Weisheit und durch Liebe blüht, Jenes Reich, das Jesus Christus baute, Das die Menschen auf zum Himmel zieht. Es gescheh' Dein Wille hier auf Erden Wie in jenem lichten Geisterreich, Und die Weisheit und die Tugend mache Alle Menschen Deinen Engeln gleich. 3! Nur zum Guten glühe unser Eifer, Und entflamme jedes Menschen Brust, Deinen Willen, Vater, treu zu wandeln. Nie verführ uns eine böse Lust. Immer sei Dem Wille, der uns leite, Uns vor Augen uns're Lebenszeit; So wie in des Himmels-Regionen, Dir sich jedes Wesen jubelnd weiht. 4. Gib uns ewig große Frcudenquelken, Gib uns, was wir brauchen in der Noch t7 Ach! wir bitten nicht um Gold und Schätze Gib uns nur Zufriedenheit und Brod. Wenn wir von dem Pfad der Tugend weichen. So vergib uns unsre Miffethat; So wie auch wir gern vergeben wollen. Wenn ein Bruder uns beleidigt hat. 5. Willig wollen wir die Hand ihm reichen Zur Vergebung, wie die Pflicht uns lehrt Keinen Groll, noch Haß im Herzen hegen, Die Verzeihung sei ihm ganz gewährt. Daß auch wir der Gnade würdig werden, Zu erlangen Deine Vaterhuld. Unsre Nächsten wollen wir stets lieben, O vergib uns unsrer Sünden-Schuld! Nach der Wandlung. 1. Leite uns in dieser Prüfungs-Stunde, Wo die Tugend mit dem Laster ringt; Laß uns auch zu Deinem Himmel blicken, Wenn die Erde unser Herz umschlingt. 2. So erlöse uns von allem Uebel, Daß der Geist nicht unser Herz bedroht; Gram und Reue werden dann verschwinden. Und wir trotzen jeder Lebensnoth. 3. Selbst im größten Sturme der Gefahren Reitet wundervoll uns Deine Macht; 2 18 Wenn wir voll Vertrauen zu Dir flehen, So erhellst Du selbst des Todes Macht. 4. Vater! aller unser Vater! Ehre, Dank und Ehre Dir zu jederzeit; Jedes Wesen Deiner Schöpfung mehre Deiner Macht und Liebe Herrlichkeit. 5. Ach! um dieser Deiner Liebe wegen, Zieh' nicht ab von uns die Vaterhaud! Schenke Volk und Kaiser Deinen Segen, Segne das gesammte Vaterland! 6. Und verleih' den Feldern Dein Gedeihen, Gib zum Wachothum warmen Sonnenschein, Regen für die Pflanzen zur Erquickung, Laß uns über Deinen Segen freu'n. 7. Schütze, Vater, unsrer Ernte Früchte Gegen Feuer, und in jeder Roth; . Komm zu Hülfe, wo ein Bruder leidet. Wo ein Unglück uns bedroht, v Gott. V. Meßgesang. i. In des Oelbergs Mondeshelle, Kniet der Heiland betend da, 19 Welt Erlösung an der Seele, Und den Tod auf Golgatha, Furchtbar ahnend sein Geschicke, Glänzt sein Aug doch Himmelsruh, Aber aller Jünger Blicke, Drückt der müde Schlummer zu. 2. Horch! die wilde Rotte nahet, Und der Mann aus Karioth, Und sein falscher Kuß umfahrt, Und verkauft den Herrn und Gott, Hingedonnert von der Stimme, Des Erhabnen stürzt die Schaar, Doch alsbald dem Feindes-Grimme, Reicht der Herr die Hände dar. 3. Von des Vaters Kraft durchdrungen. Blickt sein Auge himmelan, Und von Sündern ganz umrungen, Wandert er die Marterbahn. Heiß von Rachcglut durchschnaubet, Klagt der Pharisäer Groll, Und der blinde Pöbel glaubet Von dem Zorne Kaiphas voll. 4. Zu Gerichte sitzt der Heide, Tod erheischt des Volkes Wuth, Und der Römer ruft mit Freude: Juden, schuldlos ist sein Blut! Doch die volle Menge wüthet, Ponrius hält noch Gericht, 2-r- 26 Als von Menschenfurcht zerrütet, Er den morschen Stab zerbricht. 5. Ueber uns und unsre Kinder, Sei des Nazareers Mord! Also schreit die Schaar der Sünder, Reißet ihn zum Kreuze fort; Auf die Schulter des Gerechten, Wirft man deS Verbrechers Last, Hingezeert von rohen Knechten, Trägt der Dulder ohne Rast. 6. An der grausen Schädelstätte, Büßt der Heiland Adams Fall, Bricht der Hölle Sclavenkette, An der Menschheit Sündenpfahl. Für die Welt an's Kreuz erhöhet, Stirbt der Herr für seine Stadt. Und sein brechend Auge flehet. Um Vergebung ihrer That. 7. Während rings die Felsen beben, Rufen laut im Neueton. Schaaren, die das Kreuz umgeben, Wahrlich, der ist Gottes Sohn! Brüder! jetzt in dieser Stunde, Klopft an euer Sündenherz, Süß und heilsam ist die Wunde Echter Neue und ihr Schmerz. 8. Sieh! hier sinkt zu Christus Füssen, Magdala, die Büßerin, 21 Und in's Blut des Sohnes fließen, Mutter! Deine Thränen hin, Weinend zum erblaßten Lehrer, Blickt der edle Jüngling auf, Nikodemus sein Verehrer, Hemmt kaum der Zähren Lauf. 9. In der Vorhöll' ew'ger Stille Schwebte Christus Geist, und ruft Zu den Himmelsfreuden Viele, Greise, Väter aus der Gruft, Seinem Leichnam geben Freunde In dem engen Grabmal Ruh, Doch es fügen schlaue Feinde, Siegel, Schild und Mann hinzu. 10. Nicht im Grabe zu vergehen, Ist des heil'gen Leibes Loos, EH' drei Morgen noch vergehen, Steigt er auö der Erde Schooß Und von Vaters Kraft beseelet, Siegt er über Grab und Tod, Zum Triumph der Sphären schwebet. Hoch empor der Christen Gott. VI. Salve Regina. i. Gegrüßet seist Du Königin! O Maria! Der ganzen Welt Beschützerin! Alleluja! 22 Chor. Freuet euch ihr Cherubin! Singet stets ihr Seraphin Salve! Salve! Salve Regina! - 2. Du Mutter der Barmherzigkeit! O Maria! Durch die uns Gnade Gott verleiht, Alleluja! (Chor wie oben.) 3. Du bist des Lebens Süßigkeit, O Maria! Und unser Trost in Ewigkeit, Alleluja! (Chor wie oben.) 4. Du uns're Hoffnung sei gegrüßt, O Maria! Die auch den Sünder nicht ausschließt, Alleluja! (Chor wie oben.) 5. Zu Dir, o Mutter! rufen wir: O Maria! Verbannte Kinder Cvens hier, Alleluja! (Chor wie oben.) 6. Dir seufzet unser weinend Herz, O Maria! Vom Jamerthale himmelwärts, Alleluja! (Chor wir oben.) 23 7. O sei auch uns Fürsprecherin! O Maria! Mit mitleidsvollem Muttersinn. Alleluja! (Chor wie oben.) 8. Wir arme Sünder bitten Dich, O Maria! Erhöre uns barmherziglich, Alleluja! (Chor wie oben.) 9. Stets wend' zu unsrem wahren Glück, O Maria! Auf uns im Elend Deinen Blick, Alleluja! (Chor wie oben.) 10. O reich' uns Deine Mutterhand, O Maria! Und lös' der Sünde reges Band, Alleluja! (Chor wie oben.) 11. Erwirb' uns, Mutter! Gotteshuld, O Maria! Für alle uns're Sündenschuld, Alleluja! (Chor wie oben.) 12. Zeig' Jesuin T einen Sohn und Gott, O Maria! Uns allen einst nach unsrem Tod. Alleluja! (Chor wie oben.) 24 13. O Jungfrau, die so tugendreich, O Maria! Wer ist Dir wohl an Milde gleich, Alleluja! (Chor wie oben.) 14. O Jungfrau, durch die Gütigkeit, O Maria! Der Seele Freud und Süßigkeit, Alleluja! (Chor wie oben.) 15. Gott Vater, Cohn und heil'ger Geist! O Maria! Die ganze Schöpfung Dich lobpreis't, Alleluja! (Chor wie oben.) Predigtlied. i. In Gott des Vaters und des Sohn's Und seines Geistes Nahmen, Sprecht hier am Fuße seines Throns, O Christen! freudig: Amen. Sprecht Amen und bereitet euch Nach eures Meisters Lehren, Den Vater in dem Himmelreich Mil Wien zu verehren, 25 2. O Vater unser, der Du bist Im Himmel und auf Erden, Dein Nähme, der so liebvoll ist, Soll stets geheiligt werden, Dein Reich von Anbegin der Welt, Bereitet allen Frommen, Das laß, wenn dieser Staub zerfällt, Für unS auch einstens kommen. 3. So wie arck jeden Wink von Dir Die Himmelsgeister sehen. So soll auch unter Menschen hier Dein Wille stets geschehen. Das Brot, das uns're Seele nährt Um Dir, o Gott zu leben, Auch jenes, was der Leib begehrt. Sei täglich uns gegeben. 4. Vergib uns, Vater, jede Schuld, Die wir vor Dir bereuen So wie wir alle mit Geduld Den Schuldigem verzeihen. Ersticke wenn Versuchung droht In uns des Bösen Samen, Erlös' uns jetzt und einst o Gott Von allem Uebel Amen. 26 VII. Meßgesang für die Ver storbenen. Vor der Wandlung. 1. Gott, der Du Tod und Leben Mit weiser Hand verhängst, Der uns das Heil gegeben, Erbarmen Sündern schenkst, Vergib' auf unser Flehen, Den Tobten ihre Schuld, Laß sie Dein Antlitz sehen. Du Gott der Lieb und Huld. 2. Auf alle Menschenkinder Siehst Du von Deinem Thron, Dem Frommen, wie dem Sünder Sprichst Du gerechten Lohn, Sei gnädig im Gerichte, Den Seelen, die nun sind, Wo Trug und Wahn im Lichte Dem Nebel gleich verrinnt. 3. O Trost, den Jesus lehret. Es stirbt auf ewig nicht, 27 Wer glaubet und mich ehret, Er kommt nicht in's Gericht, Laß die Dein Wort geehret. Geglaubt im Tod an Dich, Die da Dein Fleisch genähret, Herr, leben ewiglich. 4. Gott, Urquell aller Güte, Du prägst uns Liebe ein, Ein liebendes Gemüche, Soll unser Opfer sein, Sieh' liebreich auf uns nieder Erhöre das Gebet, Das nun für uns're Brüder Zu Dir Erbarmen fleht. 5. Dort unter Millionen, Wo der Gerechte wallt. Wo Deine Engel wohnen, Ihr heil'ger Chor erschallt, Laß die Entschlaf'nen wallen, Die unser Herz beweint, Ihr Freudenlied erschallen, Mit Engeln froh vereint. Nach -er Wandlung. 1. Ist einst vollbracht die Lebensreise Und ruht am Grab der Wanderstab, Dann wehen Geisterflügel leise Die kühle Abendluft hinab, 28 Dort schließen sich in sanfter Ruh Die wundgeweinten Augen zu. 2 Denn in des Grabes stille Kammer Dringt keine Lebcnsklage mehr, Es bleibt zurück der viele Jammer, Nur Gottes Friede wohnt umher, Dort wendet sich der Dornenpfad, Wohl dem, der überwunden hat. 3. Dort störet uns das Wetterleuchten, Des Krieges nicht mehr in der Ruh, Die Scenen, die das Aug befeuchten, Die schließen dort sich ewig zu. Der falsche Freund, das falsche Glück Bleibt an der Grabesthür zurück. Schluß. Führ' alle, die geschieden Von uns in dieser Zeit, O Jesu dort zum Frieden Im Reich der Ewigkeit, Bereit zum Tode gehen Auch wir dem Grabe zu, Bei Gott ist. Wiedersehen, Entschlaf'ne schlaft in Ruh! — 29 VIII. Lied am Tage der ersten heil. Communion. 1. Sei uns gesegnet heilige Stunde, Die uns dem Bunde Jesu vereinet, Preiset den Herrn Preiset den Herrn, Er in den Höhen ist uns nicht fern, Kindliches Flehen höret er gern. . 2. Komm denn o Jesu, komm und geleite Deine geweihte Heerde zum Leben, Freundlicher Hirt, Freundlicher Hirt, Laß, wenn dem Throne einst wir uns nah'n Alle die Krone freudig empfahn. Nach der Erneuerung des Taufbnndes. 1. Mit dem Herzen, mit dem Munde Schwören wir in dieser Stunde, Jesu ewig treu zu sein, 30 Nimmer werde je gebrochen, Was wir Jesu heut versprochen, Ewig treu uns Ihm zu weih'n. rsp. 2. Ja wir wollen ihm nur leben, Der sich für uns hingegeben, Ganz für uns geopfert hat, Gott, der alles weiß und richtet, Hört, wozu wir uns verpflichtet, Liebt das Wort nicht ohne That. rep. IX. Lied bei der Procesfion an den Bitt-Tagen. Strenger Richter aller Sünder Treuer Vater Deiner Kinder Der Du in dem Himmel wohnst Drohest, strafest und belohnst. Chor. Höre gnädig unsre Bitte, Wende ab durch Deine Güte Krankheit, Krieg und Hungersnoth, Gib uns unser täglich's Brod. 2. Du kannst alle wohl versorgen Ohne bei Jemand zu borgen 31 Du bist unermeßlich reich Wer ist Dir an Weisheit gleich. (Chor wie oben.) 3. Du gibst Sonnenschein und Regen Du verschaffst durch Deinen Segen, Daß die Felder fruchtbar sein Und wir ernten fröhlich ein. (Chor wie oben.) 4. Wenn sich Würmer schädlich mehren, Heuschrecken die Frucht verzehren. So geschieht^ nach Deinem Rath Wegen unsrer Mifsethat. (Chor wie oben.) 5. Wenn bei vielen Regengüssen Saat und Frucht verderben müssen Hat's stets Deine Hand gethan, Unsre Sünd ist Schuld daran. (Chor wie oben.) 6. Wenn in heißen Sommer-Lagen Schloffen Alles niederschlagen, Was in Feld und Gärten grünt, Haben wir's gewiß verdient. (Chor wie oben.) 32 7. Wenn bei Blitz und Ungewittern Wir vor Angst und Schrecken zittern So wird Deine starke Hand Oft den Sündern erst bekannt. (Chor wie oben.) 8. Du gabst dem Aegyptenlande, Als sich Joseph dort befände, Sieben Jahre Fruchtbarkeit, Und darauf kam theure Zeit. (Chor wie oben.) 9. In des Königs Achabs Tagen Haft Du Israel geschlagen, Daß drei und ein halbes Jahr Unerhörte Dürre war. (Chor wie oben.) 10. Der Himmel war wie verschlossen, Denn kein Negen kam geflossen Zur Straf der Abgötterei, Die das Volk trieb ohne Scheu. (Chor wie oben.) 11. Doch erhielt Elias Speise Von Dir wunderbarer Weise Selbst in dem gestraften Lanv, Das die Hungersnoth empfand. (Chor wie oben.) 12. Ihre Buße brachte Segen: Du gabst ihnen wieder Regen, Vergabst ihre Missethat, Ms Elias für sie bath. (Chor wie oben.) 13. Laß auch uns Erbarmung finden, Wenn Du wegen uns'rer Sünden Uns zu strafen Willens bist, Und das Weiter schädlich ist. (Chor wie oben.) 14. Laß nicht ab für uns zu sorgen, Wenn wir heute oder morgen Bei Dir, großer, guter Gott! Hülfe suchen in der Noch. (Chor wie oben.) 15. Voll von heiligen Vertrauen Wollen wir die Felder bauen; Oeffne Deine milde Hand Segne unser Vaterland. (Chor wie oben.) 33 3 34 X. Frohnleichmmslied- 1. Deinen Heiland, Deinen Lehrer, Deinen Hirten und Ernährer, Sion, stimm ein Loblied an! Preis' nach Kräften seine Würde, Da kein Lobspruch, keine Zierde Seiner Größe gleichen kann. 2. Dieses Brod sollst Du erheben, Welches lebt und gibt das Leben, Das man heul'den Christen weist; Dieses Brod, mit dem im Eaale Christus bei dem Abendmahle Die zwölf Jünger selbst gespeist. 3. Unser Lob soll laut erschallen Und das Herz in Freuden wallen; Denn der Tag hat sich genah't, Da der Herr zum Tisch der Gnaden Uns zum erstenmal geladen Und dies Brod geopfert hat. 35 4. Durch das Lamm, das wir erhalten. Wird hier der Genuß des alten Osterlamm's abgethan; Und der Wahrheit muß das Zeichen Und die Nacht dem Lichte weichen. Und das neue fängt nun an. 5. Was von Jesu dort geschehen Und wir so wie er begehen, Mahnet uns an seinen Tod; Als ein Opfer Ihn zu ehren, Nach der Vorschrift seiner Lehren Opfern wir Ihm Wein und Brod. 6. Doch wie uns der Glaube lehret, Wird das Brod in Fleisch verkehret Und in Christi Blut der Wein; Was dabei das Äug' nicht stehet, Dem Verstände selbst entfliehet. Sieht der feste Glaube ein. 7. Unter zweierlei Gestalten Ist das Höchste hier enthalten, Dessen sie nur Zeichen sind. Blut ist Trank und Fleisch ist Speise, Da sich doch in beider Weise Christus unzertheilt besind't. 8. Wer zu diesem Gastmal eilet. Nimmt Ihn ganz und unzertheilet, 3* 36 Unzerbrochen, unversehrt. Einer kommt und Tausend kommen, Keiner hat doch mehr genommen, Und er bleibt doch unverzehrt. 9. Fromme kommen, Böse kommen. Und sie haben Ihn genommen, Die zum Leben, die zum Tod; Bosen wird er Straf' und Hölle, Frommen ihres Heiles Quelle; Wie verschieden wirkt dies Brod! 10. Endlich wisse, daß vom Leibe So viel in den Theilen bleibe. Als das Ganze selbst enthält; Nicht das Wesen nur das Zeichen Muß da der Zertheilung weichen, Jenes bleibet unverstellt. 11. Sieh! dies ist das Brod der Kinder, Der Gerechten nicht der Sünder, Welches auch die Engel nährt; Schon in Jsak's Himmelsbrode Und des Osterlammes Tode War es einstens unv erklärt. 12. Guter Hirt und wahre Speise! Jesu, stärk uns auf der Reise Bis in Deines Vaters Reich; 37 Nah'r uns hier im Jammerthale, Ruf uns dort zum Hochzeitsmahle, Mach uns Deinen Heil'gen gleich. XI. Marianische Lieder in der Maiandacht und an den Fest- Tagen der seligsten Jungfrau. I. Mutter Maria! süße und reine. Holde, wie keine, Sei uns gegrüßt! Ewig erkoren hast Du vor Allen Gott Wohlgefallen, Himmlische Fran. 2. Mutter der Liebe, Habe Erbarmen Gegen die Armen, Seufzenden hier! Mutter Maria! 38 Hilf, wenn wir leiden, Hilf, wenn wir scheiden, Hilf uns im Tod. LI O Hochgebenedeite, Von keiner Sünd Entweihte! Maria! sei gegrüßt! Dir glühen unsre Triebe, Die Du der schönen Liebe Erhabne Mutter bist, Erhabne Mutter bist. 2. Wie ruht auf Deinen Armen, O Mutter voll Erbarmen, Dein Jesu sanft und mild. Sein Äug' wie Deines blicket Auf uns, o wie entzücket DieS himmelvolle Bild, Dies himmelvolle Bild. 3. Ach, daß auf Deinen Händen Auch wir ein Plätzchen fänden Beim lieben Jesukind. Du lassest Platz uns finden. Wenn wir nur rein von Sünden Und fromme Kinder sind, Und fromme Kinder sind. 39 »I Maria zu lieben, Ist all'zeü mein Sinn, Ich stab mich verschrieben, Ihr Diener ich bin. Mein Herz, o Maria; brennt ewig zu Dir Vor Liebe und Freude Du himmlische Zier. 2. Maria zu lieben, Ich all'zeü gedenk, Mein Herz, o Maria, Auf's Neu ich Dir schenk'; O sei Du mein Schirm, O Maria, so rein, O sei meine Mutter, Dein Kind will ich sein. 3. Maria zu lieben Mit Herz und mit Mund, Das ist mein Bestreben All' Tag und all' Stund; O stilf mir ausmerzen Jed' Makel und Sünd', Das Du mich von Herzen Kannst nennen Dein Kind. 4. Maria zu lieben, Ist all'zeü mein Lust! Halt' tausend der Herzen 40 Ich in meiner Brust, Sie schlügen all' tausend In freudigem Chor Zu Dir, o Maria, O Mutter empor! 5. Maria zu lieben, Das ist mein Begehr, Ihr Treue zu üben, Mein' Freud und mein Ehr'. Ihr Huld zu erwerben, Den schönsten Gewinn Im Leben und Sterben, Ist all'zeik mein Sinn. IV. Litaneigesang zur h. Jungfrau. i. (Einzelne.) Dich Meeresstern wir grüßen! Und fallen Dir zu Füßen; (Alle.) O Maria hilf! O Maria hilf! O Maria schirm' uns All' In diesem Iamipertbal! 2. 41 Voll Zuversicht wir bitten, Durch das, was Du gelitten. (Alle wie oben.) 3. Durch Deine große Güte, O Jungfrau uns behüte! 4. Durch Jesu Kreuz und Sterben Woll'st Gnade uns erwerben. 5. Daß wir Verzeihung finden Für unsre vielen Sünden. 6. Den wahren Glauben mehre; Tilg' aus die falsche Lehre! 7. Bitt', daß auf aller Erde — Ein Hirt und Heerde werde! 8. In Trübsal, Angst und Leiden Gib Trost und Seelenfreuden! 9. Sich' an die Noch der Armen, Weck' Mitleid und Erbarmen ! L2 10. In Krankheit und Beschwerden Laß Heil und Hülfe werden! 11. Den Wittwen und den Waisen Auf Pilgerschaft und Reisen. 12. Vor Mord und Kriegsgefahren Woll'st Fürst und Volk bewahren! 13. Uns beisteh'n in den Kämpfen, Den Stolz der Feinde dämpfen! 14. Bitt, daß die Frucht der Erde Reichlich gesegnet werde! 15. Vor Theurung, Pest und Brande Gib Schutz dem Vaterlande! 16. Wenn einst die Augen brechen, Der Mund nicht mehr kann sprechen. 17. Und wenn die Seel' will scheiden, Thu' Mütter sie begleiten! 43 18. Ach wenn uns Gott will richten, Verlasse uns dann Nichten! 19. Und so wir nicht bestehen, Wollest gütig für uns flehen! 20. Woll'st Gnaden uns erwerben Im Leben und im Sterben. 21. Aus des Fegfeuers Peine Erlös die Kinder Deine. 22. Auf daß wir All' dort oben Mit Dir Gott ewig loben. V. Marienblume. 1. Es blüh't der Blumen Eine Auf ewig grüner Au; Wie diese blühet keine, So weit der Himmel blau. 2. Wenn ein Betrübter weinet, Getröstet ist sein Schmerz, 44 Wenn ihm die Blume scheinet Jn's lei'denvotte Herz. 3. Und wer vom Feind verwundet Zum Tode niedersinkt, Von Ihrem Duft gesundet, Wenn er ihn gläubig trinkt. 4. Die Blume, die ich meine, Sie ist euch wohlbekannt, Die fleckenlose, Reine Maria wird genannt. 5. Maria ist's die Süße, Die Lilie auserwählt, Die ich von Herzen grüße. Die sich der Geist vermählt. 6. Maria ist's die Reine, Die also lieblich blüht, Daß in so lichtem Scheine Der Rosen keine glüht. 7. Erfreue süße Blüthe! Der Erde finst're Gruft; Erblühe im Gemüthe Mit Deinem Himmlsduft, H5 8. Und Heiligkeit und Frieden Verleihe uns'rer Brust, Und nach dem Tode hiem'eden Des Himmels ew'ge Lust. VL. Gnadcnquelle. 1. Gnadenquelle sei gegrüßt, Quelle, die beständig fließt, Trost der Christen, o Maria Jungfrau, sei gegrüßt. 2. Sei gegrüßt zu jeder Stund, In dem Herzen, mit dem Mund, Alles mache Deine Würde, Deine Gnaden kund. 3. Liebste Mutter, wir sind Dein, Zeig' Dich Mutter stets zu sein, Schreib' uns alle Deinem Herzen Unauslöschlich ein. 4. Du warst noch zu jeder Zeit Ursach' uns'rer Fröhlichkeit; Sei es bis zum Lebensende Und in Ewigkeit. 46 5. Mutter! es ist unerhört, Daß Dein Sohn Dir nicht gewährt. Was Du Deinen treuen Dienern Gütig hast begehrt. 6. Wenn Gefahr der Seele droht, In des Lebens jeder Noth, Rettet uns in Deinem Namen Der versöhnte Gott. 7. Schreckt der Sünden schwere Last, Sei zu Dir Vertrauen gefaßt, Die Du Dich der Sünder Zuflucht Stets gezeiget hast. 8. Wer Dich in Betrübniß bat. Fand bei Dir, Maria, Rath, Trost, wer immer Dir als Mutter Sich empfohlen hat. 9. Auch zu streiten bis auf's Blut Um des Himmels großes Gut, Bringst Du, Reinste, den Versuchten Neue Kraft und Muth. 10. Groß ist unsrer Feinde Zahl, Hier in diesem Thränenthal! Rette Mutter, Deine Kinder Vor dem Sündenfall. 11. Und wenn Seel' und Leib sich trennt, Nur noch schwach das Herz Dich nennt, O dann bitte, Mutter, bitte Nm ein selig's End. 12. Nach vollbrachtem letzten Streit Führ' uns in die Ewigkeit, Milde Jungfrau, zeig uns Jesum In der Herrlichkeit. VH. Lied zum heil. Herzen Maria. 1. Laßt eure Stimm erklingen, Mariä Kinder all'! Ihr süßes Herz besingen In lautem Jubelschall. 2. Wie lieblich ist zu schauen Dies Herz so himmlisch rein! Du Jungfrau der Jungfrauen Sollst unser Vorbild sein. 3. Dies Herz wie reich an Gnaden Und demuthsvoll dabei! 48 Bewahr' vor Sündenschaden, O Magd des Herrn uns frei. 4. Wer mag di? Liebe messen, Die dieses Herz durchglüht! Nie wollest uns vergessen O Mutter voller Güt'. — 5. In diesem süßen Herzen, Wie tobt das Leidcnsschwert! O bitl'res Meer der Schmerzen Aus Dir wird Heil gewährt. 6. Frohlockt ihr arme Sünder! So groß auch eure Schuld. Maria schließt als Kinder Uns in Ihr Herz voll Huld. 7. Wer gibt uns Taubcnflügel Zu diesem Herzen hin, Das aller Tugend Spiegel Uns lehret frommen Sinn. 8. O Mutter voller Liebe, Die uns're Schutzfrau ist, Mit süßem Andachtstriebe Sei uns Dein Herz gegrüßt. 9. 49 In Deines Herzens Mitte Ein Plätzchen uns bereit! Erhöre uns're Bitte Jetzt und im letzten Streit. Chor, der »ach jeder Strophe des Liedes gesungen wird: Gelobt, gebenedeit Soll sein zu jeder Zeit Das süße Herz Mariä In alle Ewigkeit. XII Licd zum heiligen Aloisius, Patron der Schuljugend 1. Schönstes Vorbild jeder Tugend, Sei Aloisius gegrüßt, Der Du schon in zarter Jugend Hochbcgnadet worden bist. O wie glänzie seit der Taufe Hell an Dir der Unschuld Kleid! Und im ganzen Lebenslaufe Ward es nie von Dir entweiht. 2. Einem Seraph gleich entzücket, Fandest Du Dich am Tische ein, 4 Wo uns Jesus selbst beglücket, Uns will Gast und Speise sein. O wie glühte Dein Verlangen Nach dem wahren Himmelsbrod! Fromm und ost ihn zu empfangen Deinen hier verborgnen Gott. 3. Kindlich zart war Deine Liebe Zu der Himmelskönigin; Du gabst Ihr aus reinstem Triebe Dein Gelübd' zum Opfer hin: Allzeit rein und keusch zu leben Wie Ihr Beispiel Dir gezeigt. Du bleibst Ihr als Sohn ergeben, Sie als Mutter Dir geneigt. 4. Früh hast Du den Kampf vollendet, Zu dem Lohne rief Dich Gott, Den er allen reichlich spendet. Die getreu sind bis zum Tod. Laßt mich, riefst Du, freudig eilen, Hin in's schöne Vaterhaus! Nicht mehr mag ich hier verweilen. Gern zieh' ich von hinnen aus. 5. Bitt' für uns, wenn die Gefahren Droh'n von Hölle, Welt und Fltisch, Daß die Treue wir bewahren, Daß wir bleiben fromm und keusch. 51 Bitt', daß wir nur Gutes üben. Uns vor jeder Sünde scheu'n. Daß wir all'zeit hier und drüben, MRgen Gottes Kinder sein. 6. Bitt', daß wir der Sünden Menge, Unsrer Seele wahren Tod, Tilgen durch der Buße Strenge, Wie es Jesus uns gebot, Daß er uns stets frei von Sünden Uns zum Leben neu erweckt. Möge an dem Tische finden. Den sein Allmachtswort gedeckt. 7. Wenn auch wir zur Jungfrau flehen, Wie Du kindlich fromm gethan. Nimmt auch sie wie Dir geschehen, Mild sich unsrer Nöthen an. Bald vergeht dies kurze Leben Und der Erde schönster Tand! Ist es gut vollbracht, dann schweben Wir hinauf in'ö Vaterland. 8. Wo Du stehst am Gottes Throne In der auserwählten Schaar, Reicht der Herr auch uns die Krone, Sie, die nimmer welket, dar; In der Engel hohen Weisen Wollen wir mit Dir erfreut 4* 52 Den Dreieinigen dann preisen Durch die ganze Ewigkeit. Bitte an den heiligen Aloifkus. 1. Gegrüßt sei tausendmal. Gelobt sei opne Zahl O Aloisi! Du bist mein Schutzpatron Bei Gottes Gnadenthron O Aloisi! 2. So wie der Lilien Pracht Hier unter Dornen lacht, O Aloisi! So glänzt zu unsrer Freud' Hoch Deine Reinigkeit, O Aloisi!. 3. Du Blum' der Neinigkeit, Der Zucht und Sittsam keil: O Aloisi! Hilf mir recht keusch und rem. Wie Du auf Erden sein! O Aloisi! 4. Schütz' mich vor Ucppigkeit, Vor Hochmuth, Eitelkeit; O Aloisi!' 53 Halt von Verführung frei Mich meinem Gott getreu! O Aloisi! 5. Weck' Gottesfurcht in mir. So wie sic war in Dir; O Aloisi! Laß in mir Andacht blüh'« Und Gottes Liebe glüh'« O Aloisi! 6. Gehorsam zierte Dich, Ach zierte er auch mich! O Aloisi! Vertreib de« Stolz doch weit, Erhalt mir Folgsamkeit! O Aloisi! 7. Bewahr' mich vor dem Hang' Zum trägen Müssigang! O Aloisi! Er schadet Leib' und Seel', Ist aller Laster Quell'. O Aloisi! 8. Ich folge Dir getreu, Du Heil'ger steh' mir bei! O Aloisi! 54 In aller meiner Noch, Im Leben und im Tod! O Aloisi! XIII. Weihnachtslied. Gekommen ist die Segensnacht, Die uns den heil'gen Christ gebracht. Der von den wahrhaft Frommen Der Sünde Fluch genommen. Sei d'rum gegrüßt in Ewigkeit, Du freudenvolle Weihnachtszeit, Du freudenvolle Weihnachtszeit. 2. Ob einer Krippe, arm und schlicht. Erglänzte einst des Sternes Licht, Das gab die Freudenkunde, Daß Gott mit uns im Bunde. Noch blinkt es hell, d'rum seid nur wach, Und folgt ihm, wie die Kön'ge nach, Und folgt ihm, wie die Kön'ge nach. 55 3. Und wie einst hieß die Kindlein nah'n, Der Christ, die fromm in's Äug' ihm sah'n. So kommt auch ihr zum Feste, Ihr groß und kleinen Gäste, Und nehmt in Freud und unverwehrt WaS euch der heil'ge Christ beschert Was euch der heil'ge Christ beschert. XIV. Pfiligstlied. 1. Komm heiliger Geist ans uns herab! Dein Trost erhellt uns Leiden und Grab; Von Dir kommt Weisheit, Licht und Rath, Kommt Lust und Kraft zur guten That. Komm heiliger Geist aus uns herab. 2. Komm heiliger Geist mit Gottes Kraft, Die in uns neue Herzen schafft, 56 Erfülle uns mit heil'gcm Sinn, Füh'r uns zum Quell des Lebens hm! Komm heiliger Geist auf uns herab. 3. Komm heiliger Geist, des Wortes Licht, Entflamme uns für Wahrheit und Pflicht, Mach' uns durch Deines Priesters Mund Den Rathschluß Deiner Weisheit kund! Komm heiliger Geist auf uns herab. XV. Erstes Segenlied. Vor dem heil. Segen. Wir beten an, Dich wahres Himmclsbrod! Dich Heiland, Herr, — barmherzig großer Gott! Heilig, heilig, heilig, — Du bist all'zeit heilig! Sei gepriesen ohne End' — in dem heiligsten Sakrament! Nach dem Segen. Wir bitten Dich, erbarm Dich großer Gott! Und segne uns — durch dieses Gnadenbrot,! Heilig, heilig, heilig, — Du bist all'zeit heilig! Sei gepriesen ohne End — in dem heiligsten Sakrament! Zweites Segenlied. 57 Christen! laßt uns niederbeugen Vor dem heiligen Sakrament! Jesu Lob und Dank erzeigen, Laßt uns rufen ohne End: Heilig, heilig, überheilig Bist Du Heiland Jesu Christ. 2. Schenk uns jetzt Deinen Segen! Segne uns und unser Land! Jesus! wir fleh'n Dir entgegen Mit emporgefaltener Hand! Heilig, Heilig, überheilig Bist Du Heiland Jesu Christ. IIN Wir ehren Dich Lcbendig's Eugclsbrod, Du wahrer Mensch zugleich Und großer Himmelsgott. Heilig, heilig, heilig, Heilig, übcrheilig Ist Jesus Christus ohne End! In dem heiligsten Sakrament. S8 Nach dem Segen. Verlaß uns nicht, o Herr, Jesus, Du süßester Gelobt sei allezeit Der süße Name Jesus, Und der Name Maria! XVI. Danklied. 1. Großer Gott, wir loben Dich, Herr wir preisen Deine Stärke, Vor Dir neigt die Erde sich Und bewundert Deine Werke, Wie Du warst vor aller Zeit, So bleibst Du in Ewigkeit. 2. Alles was Dich preisen kann, Cherubin und Seraphinen Stimmen Dir ein Loblied an; Alle Engel, die Dir dienen, Rufen Dir stets ohne Ruh Heilig, heilig, heilig zu. 59 3. Heilig! Herr Gott Sabaoth, Heilig! Herr der Kricgesheere, Starker Helfer in der Noch! Himmel, Erde Luft und Meere Sind erfüllt mit Deinem Ruhm, Alles ist Dein Eigenthum. 4. Der Apostel Christi Chor, Der Propheten große Menge, Schickt zu Deinem Thron empor Neue Lob und Dankgesänge; Der Blutzeugen große Schaar Lobt und preist Dich immerdar. 5. Auf dem ganzen Erdenkreis Loben Große und auch Kleine Dich, Gott Vater; Dir zum Preis Singt die heilige Gemeine; Sie ehrt auch auf seinem Thron. Deinen eingebornen Sohn. 6. Sie verehrt den heiligen Geist, Welcher uns mit seinen Lehren Und mit Troste kräftig speist, Der, o König voller Ehren, 60 Der mit Dir Herr Jesu Christ Und dem Vater ewig ist. 7. Du des Vaters ew'ger Sohn Hast die Menschheit angenommen, Du bist auch von Deinem Thron Zu uns auf die Welt gekommen; Gnade hast Du uns gebracht, Von der Sünde frei gemacht. 8. Nunmehr steht das Himmelsthor Allen, welche glauben, offen; Du stellst uns dem Vater vor, Wenn wir kindlich auf Dich hoffen; Endlich kommst Du zu Gericht, Zeit und Stunde weiß man nicht. 9. Steh, Herr, deinen Dienern bei, Welche Dich mit Dcmuth bitte», Die Dein Blut dort machte frei, Als Du für uns hast gelitten; Nimm uns nach vollbrachtem kauf Zu Dir in den Himmel auf. 10. Sieh Dein Volk in Gnaden an; Hilf uns, segne, Herr, Dein Erbe, Leit cs auf der rechten Bahn, Daß der Hemd es nicht verderbe; Hilf, daß es durch Buß und Fleh'n Dich im Himmel möge seh'n. 11. Alle Tage wollen wir Dich und Deinen Namen preisen, Und zu allen Zeiten Dir Ehre, Lob und Dank erweisen; Gib, daß wir von Sünden heut Und von Lastern sei'n befreit. 12. Herr, erbarm', erbarme Dich, Über uns Herr sei Dein Segen! Deine Güte zeige sich, So wie wir zu hoffen pflegen; Auf Dich hoffen wir allein. Laß uns nicht verloren sein. — 6L XVII. Volkshymne. 1. Gott erhalle, Gott beschütze Unfern Kaiser, unser Land! Mächtig durch des Glaubens Stütze Führ' er uns mit weiser Hand! Laßt uns seiner Väter Krone Schirmen wider jeden Feind; Innig bleibt mit Habsburgs Throne Österreichs Geschick vereint. 2. Fromm und bieder, wahr und off'n, Laßi für Recht und Pflicht uns steh'n, Laßt, wenns gilt, mit frohem Hoffen Muthvoll in den Kampf uns geh'n! Eingedenk der Lorbeerreiscr, Die das Heer so oft sich wand, Gut und Blut für unfern Kaiser, Gut und Blut fürs Vaterland. 3. Was des Bürgers Fleiß geschaffen, Sckütze treu des Kriegers Kraft; Mit des Geistes heit'ren Waffen Siege Kunst und Wissenschaft! Segen sei dem Land beschieden. Und sein Ruhm dem Segen gleich: Gottes Sonne strahl' in Frieden Auf ein glücklich Österreich. 63 4. Laßt uns fest Zusammenhalten: In der Eintracht liegt die Macht; Mit vereinter Kräfte Walten Wird das Schwerste leicht vollbracht. Laßt uns Eins durch Brüderbande Gleichen > Ziel entgegengeh'n; Heil dem Kaiser, Heil dem Lande: Österreich wird ewig steh'n! 5. An des Kaisers Seite waltet. Ihm verwandt durch Stamm und Sinn, Reich an Reiz, der nie veraltet, Unsre holde Kaiserin. Was als Glück zu höchst gepriesen, Ström' auf Sie der Himmel aus: Heil Franz Josef, Heil Elisen, Segen Habsburgs ganzem Haus! Citti. Schneklprkfsendrnck von Eduard J. Jeretin.