Mchkl TMlitt. Nr. 207. Redaction und Expedition: Bahnhofgaffe Nr. 15. LrännmerationSPreise: . ^ ^ , Dieustaa, 10. September 1878. — Morgen: Pr. u. H. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. ______________________________ Insertionspreise- Ein» . . spaltige Petitzeile L 4 kr., bei 1 Wiederholungen »Skr. An- H» zeigen bis L Zeilen 20 kr. Bor Beginn der Landtagssession. Donnerstag den 12. September laden, einem alten christlichen Gebrauche folgend, die Glocken vom Dome zu St. Nikolaus die Vertreter des Landes Kram ein, dem heiligen Geistamte anzuwohnen. Hoffen wir, daß diesmal ein guter Geist, der Geist der Ruhe und Ordnung, der Geist der Sparsamkeit im Landeshaushalte und des freiheitlichen Fortschrittes, der Geist des Friedens und der Thätigkeit in die Landtagsstube Einzug halte. Infolge der im vorigen Jahre stattgefundenen Neuwahlen für den Krainer Landtag erhielten einige mit national-klerikalen Farben allzubunt tätowierte Männer, die bisher Sitz und Stimme in der Landtagsstube hatten, von der auf libe-ralen Bahnen fortschreitenden Bevölkerung Krains den Abschied, und wir wollen hoffen, daß diese Streiter in keiner der folgenden Landtags-campagneu wieder zur Dienstesleistung einberufen werden; auf die Mobilisierung derartiger geistig invalider Truppen kann das Land Krain ohne Bedenken Verzicht leisten. Das Land Krain weint der selig in dem Herrn entschlafenen national-klerikalen Landtagsmajorität und dem ebenso gesinnt gewesenen Landes-ausschusfe keine einzige Thräne der Trauer nach. Das Land Krain begrüßt die am 12. d. zusammentretende liberale Landtagsmajorität in sympathischer Weise und sieht vertrauensvoll den Verhandlungen und Beschlüssen der in der Mehrzahl aus liberalen Elementen bestehenden neugewählten Landesvertretung entgegen. Der Augiasstall mußte nach langen zwölf Jahren endlich einmal gesäubert werden. Gottlob, wenn es geschieht! Die neugewählte liberale Land-tagsmajorüät hat alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die krankhaften Zustände aus dem Landtagssaale zu beseitigen. In erster Linie müssen die nach klerikalem Schnitt zu stande gekommenen Schulgesetze aufgehoben und an deren Stelle den Anforderungen der modernen Zeit entsprechende geschaffen werden. In nächster Reihe muß Ordnung und Sparsamkeit in den Landeshaushalt gebracht, es müssen die Dotationen für unfruchtbare Zwecke, z. B. für den slovenischen Schulbücherverlag, für die slovenische Bühne, es müssen die Remunerationen an national-klerikale Protectionskinder eingestellt, überflüssige Beamtenposten ausgelassen, einer einfacheren Administration die Wege geöffnet, die Präliminarien und Rechenschaftsberichte des Landesausschusses bei Beginn der Session vorgelegt, und es sollen die von Zeit zu Zeit gefaßten Beschlüsse des Landesausschusses der Oeffentlichkeit übergeben werden. Die liberal gesinnte Bevölkerung des Landes Krain hofft mit Sicherheit die Wahl liberaler Landesausschußmitglieder, deren erste Aufgabe es sein wird, die zahlreich vorhandenen Mißstände bei der Administration und Vermögensgebarung zu beseitigen und mit Eifer zur Wohlfahrt des Landes beizutragen. Nur in dem Zeichen, daß eine liberale Landtagsmajorität, daß ein libe -raler Landesausschuß die Geschicke des Landes Krain und seiner Bewohner lenkt, liegt der Sieg des freiheitlichen Prinzipes. Das Land Krain und seine Bevölkerung baut mit vollster Zuversicht auf das gemeinfa me Zusammenwirken der liberalen Landtagsmitglieder. Möge die Action der neugewählten liberalen Landtagsmajorität das Land Krain zum gewünschten Ziele und in den Hafen des politischen Friedens führen! Die Landtagswahlen in einigen Provinzen Cisleithaniens haben, so weit bekannte Resultate vorliegen, nach Ansicht des Wiener Korrespondenten der „A. A. Ztg." insofern ein überraschendes Resultat zutage gefördert, als sn, unter der bäuerlichen Bevölkerung eine Stimmung kundgibt, welche den bestehenden Zuständen nichts weniger als hold ist und welche nur in der Entsendung bäuerlicher Elemente in die Vertretungskörper die Möglichkeit des Besserwerdens erblickt; welche Einflüsse diese Stimmung geweckt und gefördert, mag einstweilen dahingestellt bleiben, aber daß sie sich nicht von innen herausgebildet hat, und daß sie in den weitaus meisten Fällen eine klerikale Legierung zeigt, darf schon jetzt als feststehend gelten. Das christlich-föderative Organ hat jedenfalls sofort begonnen, Kapital aus der betreffenden Erscheinung zu schlagen und den Bauernstand als berufen und willens zu erklären, einer „katholischen, söderativen und social gesunden" Ordnung der Dinge in Oesterreich Bahn zu brechen. Das sind nun allerdings Illusionen, die sich alsbald von selbst verflüchtigen müssen. Der Bauernstand, unser Bauernstand wenigstens, der in Fragen des Geldbeutels immer schwierrg ist, fühlt vor allen Dingen die Lasten, welche der moderne Staat bedingt, und er ist wenig geneigt, die Vortheile und gar die ideellen Vortheile, die ihm aus diesem Staat erwachsen, in Anschlag zu bringen, und schenkt nur zu leicht den Stimmen Gehör, die bei allem, was ihm unbequem, „das Sistem" verantwortlich machen. Die Herren vom „Vaterland" aber dürfen fest überzeugt sein, daß auch die katholischste, föderativste und social gesündeste Ordnung ihn kalt läßt, wenn er für sie zahlen soll, und daß seine „beste Welt" die steuerlose ist. Zur Occupationsfrage. In einer der „A. A. Ztg." unter dem Stichworte „Vertrags- oder Gewalt-Politik?" von der Donau zugemittelten Korrespondenz wird betont daß wir nicht gegen die Türken und die Türkei, Feuilleton. Die Enthüllung des Erzherzog. Johann-Monumentes. Aus dem Berichte der Grazer „Tagespost" reproducieren wir folgende hervorragende Stellen: Die Enthüllungsfeier ist trotz des kolossalen Menschenandranges am 8. d. M. in Graz in der präcisesten Weise vor sich gegangen. Schon um 10 Uhr waren die drei großen Damentribünen auf dem Hauptplatze gefüllt, und um halb 11 Uhr waren auch die Pavillons nächst dem Kaiserzelte zu klein für die zur Feier geladenen Persönlichkeiten. Kurz nach halb 11 Uhr erschien die Familie Meran. Die Witwe des Erzherzogs Johann, geführt vom Herrn Moriz Ritter v. Frank, sowie der Graf Meran wurden von der Bevölkerung mit stürmischen Hochrufen empfangen. Die Familie nahm im Kaiserpavillon Platz; die Witwe des Erzherzogs Johann war sichtlich ergriffen. Schlag 1l Uhr erschien der Kaiser unter Vorantritt des Statthalters auf dem Festplatze. Sämmtliche Musikbanden spielten die Volkshymne und vom Festplatze brausten die Hochrufe weithin durch die von Menschen angefüllten Nebengassen. Der Kaiser reichte, in dem Hofzelte angekommen, der Witwe des Erzherzogs Johann die Hand, begrüßte dann Donna Bianca, die Gemalin Don Afonfo's, den Grasen Meran und dessen Gemalin sowie dessen Kinder. Nun sang der steirische Sängerbund unter der Leitung des Herrn Dr. Schlechta den Festchor „Zur Ehre Gottes". Der Landeshauptmann richtete eine Ansprache an den Kaiser, in welcher er der Freude der Bevölkerung Ausdruck gab, daß der Monarch das Fest durch seine Gegenwart verherrliche, worauf der Kaiser folgendes erwiderte: „Es ist Mir lieb, bei dem erhebenden Landesfeste, welches die Vertreter aus allen Theilen der Steiermark vereinigt, anwesend sein zu können. Indem Steiermark das Andenken an die liebevoll fördernde Fürsorge Meines erlauchten Großoheims für dieses schöne Land dankend ehrt, bekundet es neuerdings jene treue Ergebenheit für Mich und Mein Haus, sowie jenen patriotischen Sinn, von welchem die Bewohner desselben von altersher erfüllt sind. Dieser bewährten Vaterlandsliebe entspringt auch die von Mir dankend anerkannte opferwillige Hingebung, welche die gesammte Be- völkerung jüngsthin bethätigt hat, als es galt, zur Verstärkung der Wehrkraft des Reiches auch die Söhne der Steiermark heranzuziehen, die nicht nur Meinem diesfälligen Rufe bereitwilligst folgeleisteten , sondern sich in den Reihen Meines braven Heeres, wie in vergangener Zeit, so auch jetzt, tapfer und opfermuthig bewähren. Meine Anwesenheit bei dem heutigen Feste wird dem Lande und der Landeshauptstadt ein untrügliches Zeichen sein, wie Werth Mir jene sind, die treu zu ihrem Kaiser stehen und warm ihr Vaterland lieben. Ich danke allen, die bei dem Zustandekommen dieses, Meinem verewigten Großoheim Erzherzog Johann gewidmeten Denkmals Mitgewirkt haben, an dessen Enthüllung nunmehr geschritten werden möge." Unter Kanonendonner, Glockengeläute und den Klängen des Skerle'schen Festmarsches fielen nun die Hüllen des Denkmals. Hierauf hielt der Landeshauptmann Dr. M. v. Kaiserfeld folgende Ansprache: „Vor nun fast 20 Jahren ging ein tiefes Trauern durch unser Land. Erzherzog Johann, der sürstliche Freund und geistige Wohlthäter unseres Landes, hatte am 11. Mai 1859 sein edles Leben ausgehaucht. sondern gegen denPanslavismns, seine Jünger und Schildträger ausgezogen sind, als unsere Truppen über die Save setzten. Ganz Europa erblickte die Bedeutung unserer neuen Position auf der Balkan-Halbinsel darin, daß wir einen neuen Damm bilden gegen russische und panslavistische Ueber-flntung, und daß wir demgemäß naturuothwendig ein moralisches Protektorat der europäischen Türkei übernehmen. Was geschähe aber, wenn wir, von dieser Linie abweichend, heute die Annexion aussprächen? Man mache sich doch die Situation klar. Wir würden den Standpunkt des europäischen Vertragsrechtes einfach gegen die Argumente der rohen Gewalt vertauschen. Indem wir das Mandat von uns werfen und die Annexion pro-clamieren, reißeu wir das erste Loch in die Kongreßacte. Die Türkei, von der europäischen Pression degagiert, würde offen und demzufolge mit verzehnfachter Macht thun, was sie heute vielleicht nur heimlich betreibt. Sie hätte vor Gott und Welt Recht, uns des gemeinsten Länderraubes, des völkerrechtswidrigsten Einbruches zu beschuldigen lind uns den Krieg zu erklären. Unsere Mobilisierung wie unsere Kriegsfinanzoperation müßten natürlich sofort einen anderen Maßstab annehmen, als der heutige ist, und die „ernste Arbeit," welche unseren Truppen von vornherein angekündigt wurde, würde sich in nicht zu unterschätzender Weise potenzieren. Unsere heldenhafte Armee wird die Türkei auch im offenen Kriege schlagen. Kein Mensch in Europa zweifelt daran. Aber ist es uns denn je eingefallen, einen solchen Krieg zu suchen oder zu provociereu, haben wir je daran gedacht, Bosnien und die Herzegowina der Türkei durch einen Krieg abzuringen? Die Zivilverwaltung in Bosnien. Nach Bericht des Spezial-Korrespondenten der „N. fr. Pr." hat behufs Einhebung des für das laufende Jahr entfallenden Zehents im Umkreise von Serajewo der Gouverneur dem Bürgermeisteramt nachfolgenden Erlaß übermittelt: Die Stadtvertretung wählt sofort aus ihrer Mitte und unter Beiziehung von Vertrauensmännern aus den benachbarten Landgemeinden eine eigene, aus acht Mitgliedern, und zwar aus vier Mitgliedern der Stadtvertretung, zwei Mnhamedanern und zwei Christen der Landgemeinde, bestehende Kommission, welcher, unter Vorsitz des Bürgermeisters, die Aufgabe zufällt, ein genaues Verzeichnis der betreffenden Ortschaften und der dazu gehörigen Gruud-wirthfchaften zu verfassen, vertrauenswerthe Persönlichkeiten behufs Bemessung und Einhebung des „Der Gedanke, den man damals faßte: dem geliebten Fürsten inmitte unserer Hauptstadt ein Denkmal aus Stein und Erz zu errichten, ist nun ausgeführt. „Wie „nichts Schönes, Wahres und Edles Ihm fremd war," wie Er sich nur au dem erfreuen konnte, was dem Lande und dem Volke Nutzen brachte j wie Sein feiner Geist aus dem Leben und Treiben des Ganzen das einzelne Bedürfnis und die Mittel herausfand, die beiden dienten; wie Er einen Theil seines Lebens mit Vorliebe unserem Lande zuwandte und, selbst ausgestattet mit reichem Wissen, in demselben Kunst und Wissenschaft zu heben, in der Landwirthschast, im Gewerbe und in der Industrie die productiven Kräfte zu wecken und zu stählen suchte — davon erzählen die Schöpfungen, die jeder Steiermärker kennt und von welchen einige der Stolz unseres Landes sind. Und wie dieser edle Fürst sich gerne umgab mit den edelsten Männern unseres Landes, wie da Anregungen gegeben und empfangen, wie Ideen zur That wurden, wie Ihm der Umgang mit Menschen ein Bedürfnis war, wie Er die Sitte und die Gebräuche des Volkes ehrte und seine Freuden theilte — das erzählte bei uns der Vater dem Sohne und dem Enkel; und die Zehents zu entsenden, die Thätigkeit dieser Organe zu controllieren und einen genauen Nachweis über den auf einzelne Gemeinden in natura oder barem Gelde entfallenden Zehent und diesfällig geleistete Abzahlung mit einem Ausweise über das in ärarische Magazine verführte Getreide beizuschließen. Das nach den bisherigen Vorschriften bei gewissen Fruchtgattungen statt des Naturalzehents eingehobene Geldrelutum ist wöchentlich mittelst besonderen Verzeichnisses der Regierung abzuführen. Bei Einhebung des Zehents ist mit Gerechtigkeit und Unparteilichkeit vorzugehen. Die von den Gemeinden entsendeten Kommissäre werden sür ihre Thätigkeit angemessen entlohnt. Bei Bemessung und Einhebung des Zehents haben sie die betreffenden Gemeindevorsteher und zwei Vertrauensmänner (einen Muhamedaner und einen Christen) beizuziehen. Bei eigennützigem oder willkürlichem Vorgehen erwartet die Functionäre strengste Bestrafung. Die Militär-Intendanz ist berechtigt, bei Verhandlungen der Zehent-Kommission jederzeit zu intervenieren, und sind derselben alle einschlägigen Daten bekanntzugeben. Auch bezeichnet die Intendanz der Kommission jene Magazine, wo die Deponierung des Getreides stattfinden soll. Es wurden bereits Kommissäre unter militärischer Assistenz in die benachbarten Gemeinden entsendet, um Teilzahlungen des Zehents, namentlich an Hafer, hereinzubringen. Der eingetretene Hafermangel wirkt jetzt schon so empfindlich, daß FZM. Philip-povich sich veranlaßt fühlte, unsere Kavallerie bis aus zwei Escadronen nach rückwärts zu verlegen. Aus gleichem Grunde ist eine schwere Feldbatterie abmarschiert. TagesneuigLriten. — Meuterei. Nach offiziellen Berichten ist Mehemed Ali Pascha in seiner Wohnung in Jpek mit 20 Soldaten und einem Offizier, die seine Escorte bildeten, ermordet worden. Das Haus wurde hierauf mit Petroleum in Brand gesteckt. Auch der Mutessaris von Jpek, Abdullah Pascha, nebst 10 höheren Beamten sind massaeriert worden. — Aus dem Vatiean. Nuntius Monsignore Jaeobini soll eine Spezialmission zur Regelung der Differenzen mit Rußland inbetreff der polnischen Kirche erhalten. Derselbe soll Anfangs Oktober nach Rom kommen, um auch Instructionen wegen Einrichtung der katholischen Hierarchie in Bosnien und der Herzegowina entgegenzunehmen, — VonderPariserWeltausstellung. Die Preislisten werden am 21. Oktober in die Oeffent- Erinuerung daran lebt fort im Volke wie eine heilige Mythe. So innig verknüpft war das Wirken des Erzherzogs mit dem inneren Leben unseres Landes, daß die Kulturgeschichte der Steiermark in den vier ersten Decennien dieses Jahrhunderts fast nur eine Geschichte des Erzherzogs ist. „Der Liebe und Verehrung eines ganzen Volkes kann die Gewißheit nicht genügen, daß der Name desjenigen, der ihm im Leben so nahe stand und dem es so viel des Dankes für alle Zeiten schuldet, der Nachwelt nur in den Büchern der Geschichte und durch die Sage überliefert bleibe. Die Dankbarkeit des Landes will sich in einem Werke verewigen, welches der Größe des Gegenstandes und der Tiefe der Empfindung würdig ist. Sie will, daß die kommenden Geschlechter fortfühlen, wie das lebende gefühlt; sie will daher das Bild des geliebten Gegenstandes für alle Zeiten festhalten, und damit jeder es schauen und sich eine Vorstellung machen könne, wie Er einst unter uns gewandelt, stellt sie Sein Bild mitten unter das Volk, für das Er lebte und wirkte zum Zeichen, daß „vom Volke unvergessen bleibt, der des Volkes nie vergaß". lichkeit gelangen. Nach der „Estafette" hat Marschall Mac Mahon in einem Gespräch, welches er über diesen Gegenstand mit dem Konsul eines Nachbarstaates hatte, den Beschluß der Regierung damit zu rechtfertigen gesucht, daß sie gefürchtet hätte, eine frühere Veröffentlichung der Preislisten würde die nicht gekrönten Aussteller bestimmen, ihre Auslagen znzndecken nnd dem Publikum also gänzlich zu verhüllen. Die „Estafette" kann für die Richtigkeit dieser Aeußerung einstehen, maß aber hinzusügeu, daß diese Besorgnis ihr denn doch eine ganz chimärische scheine, zumal die Reglements dem Ausstellungskommissär genügende Schutzwaffen gegen einen solchen Strike an die Hand geben. Sehr unbestimmt ist auch in den Blättern von einer Verlängerung der Ausstellung um mehrere Wochen die Rede; alle diese Angaben scheinen einstweilen nur auf Ver-muthung zu beruhen. Inzwischen behauptet sich der Zuspruch des Publikums auf seinem höchsten Niveau. So empfing die Ausstellung Mittwoch den 4. d. M. 99.017 Besucher, wovon 83,227 den Eintritt bezahlt hatten. Nach einer soeben von Herrn Krantz erlassenen Verfügung wird nun auch eine doppelte Früchte-Ausstellung auf dem Marsfelde stattfinden, und zwar die erste für Früchte des südlichen und mittleren Frankreichs am 16. d. M,, die zweite für Früchte des nördlichen Frankreichs am 1. Oktober beginnen. — Das gelbe Fieber in Nordamerika hat noch nicht nachgelassen. Nach offiziellen Mittheilungen sind seit dem Auftreten des gelben Fiebers bis zum 6. d. von 4609 Erkrankten 1395 gestorben. Die Truppen, die in der Nähe der infi-cierten Orte ausgestellt waren, wurden nach ändern Städten verlegt. Lokal- und Provilnial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Stein, 8. September. Der Verfasser des in Ihrem geschätzten Blatte veröffentlichten Lacker Feuilletons, der über die am Fuße unserer Alpen vorkommenden Niederschläge sehr umfassende Studien gemacht zu haben scheint und dem schon ein streng auf Wahrheit beruhender Bericht über die Annehmlichkeiten eines Sommeraufenthaltes in Stein, über unsere prächtigen, mit allem Comfort eingerichteten Badeanstalten, unsere herrlichen Ausflugsorte die Ruhe benommen und schlaflose Nächte bereitet zu haben scheint, hätte für unseren Badeort keine größere Reclame machen können, als indem er Stein zum „Salzburg" Krains erhob. Der Vergleich mit Ischl hat uns schon sehr geschmeichelt, jener mit „So möge denn das Standbild des Erzherzogs sich hier erheben, in der Hauptstadt unseres Landes, so bürgerlich einfach und so fürstlich edel, wie Er im Leben war, wie Ihn des Künstlers Geist erfaßt und seine Hand in Erz gegossen hat, ein Denkmal der Erinnerung für alle, die Ihn im Leben kannten, der Dankbarkeit des Landes, das Er wie eine Heimat, und des Volkes, das Er wie ein Freund geliebt, eine Mahnung an künftige Geschlechter: die Werke, die Ihm ihr Entstehen dankten, zu erhalten und fortzubilden in Seinem Geiste; im Aufsuchen des Wahren und im Schaffen des Nützlichen nicht zu ermüden und wie Er in jedem Momente treu zu stehen zu Kaiser nnd Reich. „Im Namen des Landes und aller jener Cor-porationen und Privaten, welche dazu beigetragen haben, daß heute das Werk vollendet in unserer Mitte sich erhebt, übergebe ich das Standbild als ein Eigenthum der Hauptstadt in die Hände ihres Bürgermeisters und verpflichte sie, dasselbe im Geiste derjenigen, die es errichteten, würdig zu erhalten." (Schluß folgt.) Salzburg, der Perle aller Alpenstädte, entzückte uns. Dabei hat jedoch der Herr Feuillctonist übersehen, daß Stein eben aus dem Grunde als das Ischl Krams bezeichnet wurde, weil sich die Jschler ebensowenig wie die Steiner über Dürre zu beklagen haben. Wenn jedoch der Herr Feuilletonist aus Lack am Abende des 27. v. M. in Stein geweilt hätte, würde derselbe durch eigene Anschauung die Ueberzeuguug gewonnen haben, daß sich am fraglichen Abende über unser freundliches Städtchen Stein ein wolkenloser, sternenheller Himmel wölbte, wie ein solcher nicht schöner in Lack selbst gedacht werden könnte. An diesem Abende veranstaltete der hiesige Leseverein zum Besten der anläßlich der Oceupatiou Bosniens verwundeten k. k. österreichischen Krieger ein Tanzkränzchen mit Tombola. Aus der zahlreichen illnstren Gesellschaft, welche sich in dem Prächtig decorierten und festlich beleuchteten Saale des Brauhauses bei den Klängen der Karlsbader Musikkapelle dem Tanzvergnügen hingab, den glänzenden Toiletten der Damen, die im Vereine mit den durch ihre vornehme Eleganz sich auszcichueuden Uniformen der als Badegäste hier weilenden Marine-Offiziere ein farbenprächtiges Bild gaben, der ani-mierten, in verschiedenen Sprachen geführten Unterhaltung mußte man folgerichtig schließen, daß man sich nicht in einem simplen Landstädtchen, sondern in einem wirklichen, von einer vornehmen Gesellschaft besuchten Badeorte befindet. Auch der materielle Erfolg des Kränzchens und der damit verbundenen Tombola, welche mit wenigen, aber mit recht hübschen Gewinsten ausgestattet war, übertras unsere Erwartungen, denn trotz der nicht unbedeutenden Kosten wurde der namhafte Reinertrag von 140 fl. erzielt und seiner Bestimmung abgeführt. Nicht unerwähnt können wir jedoch lassen, daß wir den Lackern doch einen Vorzug vor uns einräumen müssen. Bei ähnlichen Anlässen kennt man in Lack keinen Nationalitätenunterschied, Dentsch-gesinnte und Nationale wirken dort einträchtig mit, wo cs sich um Hebung gemeinsamer Interessen handelt, während sich bei uns die nationale Zweitheilung überall, selbst bei Erreichung eines wohl-thätigen Zweckes geltend macht, und wir möchten daher unseren Mitbürgern die wohlgemeinte Mahnung zurufen, dem Beispiele Bischoflacks zu folgen. Dem einträchtigen Zusammenwirken wird es gelingen, unser liebes Stein zu einer Sommerfrische ersten Ranges zu heben. Unsere Staggione neigt sich trotz des herrlichen Spätsommers ihrem Ende zu. Viele unserer Badegäste, die uns während ihres Aufenthaltes in Stein lieb und thener geworden sind, haben uns bereits verlassen, die meisten haben ihre volle Zufriedenheit mit dem ihnen Gebotenen geäußert, die meisten versprachen im künftigen Jahre wieder zu kommen. Und so rufen wir ihnen zum Schluffe aus vollem Herzen ein „Lebewohl!" und „Auf Wiedersehen!" nach. — (Landeslehrerkonferenz.) Gestern um 10 Uhr vormittags wurde die zweite kraiuische Landeslehrerkonferenz im hiesigen Magistratssaale eröffnet. Der Vorsitzende, Landesschulinspektor Pir-ker, begrüßte die anwesenden Abgeordneten und betonte als die wichtigste Aufgabe der diesjährigen Berathungen die Feststellung eines die dermalen gütigen Lehrpläne näher ausführenden Lehrganges. Mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser ward die Konferenz eröffnet. Zum Stellvertreter des Vorsitzenden wird Direktor Bl. Hrovat ernannt. Zu Schriftführern werden die Herren Volksfchullehrer Perne und Kaveic und zu Ordnern die Herren (8 entmann und Raktelj gewählt. Sodann erfolgt Vonseite des Vorsitzenden die Mittheilung der Resultate der in der ersten Landes-Lehrerkonferenz gefaßten Beschlüsse und Resolutionen. Die Versammlung nimmt sodann die Wahl des ständigen Ausschusses vor; als gewählt erscheinen die Herren: Eppich, R. v. Gariboldi, Bl. Hrovat, Linhart, Pra-Protnik, Perne, Raktelj, Sima und Wisjak. Hiemit war die Tagesordnung der ersten Sitzung erschöpft. — (Zweite Sitzung.) — Dienstag am 10. d. M. Nach Eröffnung der Sitzung referiert Herr A. Pra-protnik über den Lehrgang der slovenischen Muttersprache; derselbe wird fast ohne Debatte nach den Ausschußanträgen angenommen. Ebenso ist dies mit dem Lehrgänge der deutschen Muttersprache der Fall. — Herr Gerkmaun referiert sodann über den Lehrgang der deutschen Sprache als zweite Landessprache. Hier entwickelt sich eine etwas erregtere Debatte, an der sich hauptsächlich Professor Linhart betheiligt, über den Hauptgrnndfatz der neuern slovenischen Pädagogik: „Die deutsche Sprache soll auf Grund der Muttersprache unterrichtet werden", nach welchem unsere Schüler das bischen Deutsch, das vor Jahrzehnten an vielen Schulen Krains ohne besondere Schwierigkeiten, aber mit bedeutenden Erfolgen gelehrt wurde, richtig gänzlich verlernt haben. Es folgt sodann der Lehrgang des Rechenunterrichtes, über welchen Herr Sima referiert; derselbe wurde nach den Ausschnßanträgen angenommen. Schließlich wurde noch über den Lehrgang des Schreibunterrichtes ohne Debatte referiert. Die nächste Sitzung findet Mittwoch vormittags statt. — (Patriotische Spende.) Se. Exc. Herr Graf Josef Auersperg spendete zur Unterstützung der Familien einberufener Soldaten und für verwundete Krieger je einen Betrag von 50 fl. — (Das Schuljahr 1878/79) beginnt in der Mädchenschule des Ursulinerinnen-Klosters am 16. September. — (Die Leiche) des Herrn k. k. Finanz-rathes Joses Ho smann wurde gestern nachmittags unter Begleitung einer ansehnlichen Zahl von Beamten, in erster Reihe den Finanzstellen angehörig, zur Erde bestattet. Die Herreu Landespräsident R. v. Kallina, Landeshauptmann R. v. Kaltenegger, Bürgermeister Laschan u. a. folgten dem mit Kränzen geschmückten Sarge. — (Vom Markte.) Der gestrige Jahrmarkt verlief in allen Branchen flau. Roß- und Rindvieh wurden ziemlich zahlreich aufgetrieben, jedoch die Qualität desselben ließ vieles zu wünschen übrig; Pferde wurden von italienischen und Rinder von Salzburger Händlern angekauft. In Eisen-, Schnitt- und Lederwaren geringe Geschäfte. — (Unfall.) Unsere heimatliche Künstlerin die königl. Hofopernsängerin Fräulein Helene Pes-siack war vor einigen Tagen im Kreise einer hochansehnlichen Familie auf einem Gute nächst Wiesbaden zu Gaste geladen. Frl. Pessiack hatte gelegenheitlich des im Garten stattgefundenen Schau-kelns das Unglück, den linken Arm zweimal zu brechen. — (Verwundete und Kranke.) Gestern abends ist wieder ein Train mit verwundeten und kranken Soldaten mittelst Südbahn in Laibach angekommen. — (Portofreiheit.) Das österreichische Handelsministerium hat auf Grund der kaiserlichen Verordnung vom 30. v. Mts. dem „patriotischen Frauenverein" in Laibach in Bezug auf Postsen- dungen von Wäsche, Verbandzeug und anderen patriotischen Spenden für die k. k. Truppen und bezüglich der diesfälligen Korrespondenzen die Portofreiheit zuerkannt. (Die hiesige k. k. Tabakhauptfabrik) kauft im Offertwege zwölftausend Stück Holzlatten verschiedener Dimensionen an. Verhandlung am 15. k. M. — (Die Schotterlieferung) für Straßen, Gassen und Plätze im Rayon der Stadtgemeinde Laibach pro 1879, 1880 und 1881 wird im Offertwege am 16. d. beim hiesigen Stadtmagistrate hiut-angegeben werden. — (Aus Familienkreisen.) Der von Littai nach Tschernembl versetzte k. k. Bezirksarzt Herr Med. Dr. Erzen wurde in seinem neuen Dienstorte schwer heimgesucht, es starben ihm an einem Tage zwei Kinder an der Diphtheritis und das dritte schwebt an derselben Krankheit in Lebensgefahr. — (Die Rinderpest) ist in Schellenberg des Szebener, in Nagy Disndd desselben, in Dubo-vacs des Temeser, und in O-Szadova des Szörenyer Eomitates ausgebrochen. Aus den verseuchten Conii-taten ist die Ein- und Durchfuhr von Hornvieh aller Art, von Abfällen und Rohstoffen dieser Thiere, von Heu, Grummet, Stroh u. dgl. nach und durch Krain unbedingt verboten. — (Aus der Bühnenwelt.) HerrPol-lak, der seinerzeit als Bassist auf hiesiger Bühne die künstlerische Laufbahn zuerst betrat, erregt in Brünn „Sensation." — Herr van Hell spielt mit seiner Gesellschaft in Karlsbad. — Frau Hassel-wan der excellierte in dem Lustspiele „Größenwahn" auch auf der Linzer Bühne. — (Von der Rudolfbahn.) Aus Selzthal wird berichtet, daß beim Verschieben des Zuges 3 mit der Reservemaschine am 8. d. M. am Einfahrtswechsel vier Waggons entgleisten. An der Einhebung der entgleisten Wagen wurde 2'/z Stunden gearbeitet. Der Zug versäumte infolge dessen in St. Valentin den Anschluß an den Westbahnzug Nr. 14. — (Eisenbahnlinie Siss ek-Novi.) Die Handels- und Gewerbekammer für Krain hat den Beschluß gefaßt, sich an das österreichische Handelsministerium mit einer Petition zu wenden, damit dasselbe sich bewogen finden möchte, mit allen ihm zugebote stehenden Mitteln bei der ungarischen Regierung dahin zu wirken, damit die Bahnlinie Sissek-Novi ohne allen Aufschub in Angriff genommen und in möglichst kurzer Zeit vollendet werde. Die Bewirtschaftung kleiner Landgüter. (Fortsetzung.) Treffen wir auch kleinere Güter sehr rationell bewirthschastet, so ist dies im Vergleich mit der großen Menge der kleinen Güter nur eine ganz kleine Anzahl; der weitaus größte Theil der fraglichen Güter läßt rücksichtlich der Bewirthschaftung viel zu wünschen übrig. Denn wie viele derlei Güter finden wir mit einer ordentlich angelegten Düngerstätte und mit einer sachgemäßen Behandlung des Düngers? Auf wie vielen derlei Gütern finden wir wol eine rationelle Bearbeitung der Felder und Wiesen, eine den gegebenen Verhältnissen angemessene Fruchtfolge, eine möglichst sorgfältige und zweckentsprechende Ausnützung des Bodens, die für das Gut entsprechendsten landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe? Auf wie vielen derlei Gütern wird wol die Viehzucht mit Verständnis betrieben und aus derselben der möglichst höchste Nutzen gezogen u. s. f. ? Endlich wie sieht es mit der Buchführung aus, dieser Grundbasis einer jeden verständigen erfolgreichen Wirtschaftsführung? Wie viele Besitzer wissen denn nach Schluß des Jahres, was jeder einzelne Zweig ihrer Wirthschaft getragen hat, welche Zweige mit Nutzen, welche mit Schaden betrieben wurden, wie hoch sich der Werth ihres Gutes beläuft, ob derselbe im verflossenen Jahre zu- oder abgenommen hat? Wenige, sehr wenige, und dies aus dem Grunde, weil bei uns leider nur viel zu viele sogenannte Landwirthe mit dem Glauben sich tragen, daß zu dem Betriebe einer Wirthschaft nichts anderes gehört als Anbauen, Ernten, Dreschen, Kuhmelken und die überflüssigen Produkte verkaufen. Warum betreiben wir denn eigentlich Land-wirthschaft? — Meines Dafürhaltens aus dem Grunde, um aus unserer Wirthschaft, ohne jedoch den Werth derselben in irgend einer Art zu schädigen, den möglichst höchsten Reinertrag zu ziehen, da wir ja denselben zu unserer und zur Erhaltung unserer Familie re. benöthigen. Und gibt es wol ein Mittel für jene Besitzer kleinerer Landgüter, welche entweder nicht selbst sich in der Lage befinden, ihr Gut nach den Grundsätzen einer rationellen Praxis zu bewirthschaften, oder denen die nöthigen Kenntnisse zur Bewirthschaftung ihres Gutes nach diesen Grundsätzen mangeln und die sich weiters nicht in der Lage befinden, die Leitung ihrer Wirtschaft in die Hände eines kostspieligen Beamten zu legen, um aus der Wirtschaft, ohne dieselbe durch ein Raubsistem zu schädigen, den möglichst höchsten Reinertrag zu gewinnen? Hierauf antworte ich mit „ja", und dieses Mittel ist, daß sich derlei Besitzer einen Beirath — den wir Wirthschasts- oder Oekonomierath nennen wollen — halten und diesem die Oberadministration ihres Gutes gegen Zahlung eines mäßigen, den Verhältnissen des Gutes angemessenen fixen Gehaltes und gegen Bewilligung einer Tantieme von jenem Mehrertrage, den er durch seine Einflußnahme erzielt, überantworten. Freilich muß der Besitzer bei der Wahl eines solchen Bei- oder Wirthschastsrathes, um nicht vom Regen in die Traufe zu kommen, sehr vorsichtig und mit Uebcr-legung zu Werke gehen und darf hiezu nur einen vollkommen geeigneten Fachmann, nicht aber einen Advokaten, Notar, pensionierten Gerichtsbeamten, Offizier u. dgl. Männer ohne irgend welche Kenntnisse in der Landwirthschast überhaupt, insbesondere aber im rationellen Betriebe derselben wählen. (Schluß folgt.) Witterung. Laibach, 10. September. Morgens gegen 3 Uhr fernes Gewitter mit lebhaften Blitzen, seit 6 Uhr früh Regen mit Unterbrechungen, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 18 6», nachmittags S Uhr 19 6° 0 (1877 -s- 14 8«; 1876 > 16 0° 6.) Barometer im Steigen, 735 41 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 19-0°, um 4 4° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 4 50 wm. Regen. Angekommene Fremde am 9. September. Hotel Stadt Wien. Summerer, Orchesterdirektor, und Mayer s. Familie, Kapellmeister, Bad Neuhaus. — Dr. Rumbold und Mörtel, Tarvis. — Masting, Kfm, Linz. — Arko, Hdlsm., Agram. — Kreiner, Kfm., Gottschee. — Gras Attems, Graz. — Trump, Kfm., Wien. Hotel Elefant. Soltakovik, Volksschullehrer, Wien. — Skerbinez, Oberlehrer, Wcixclburg — Zarnik, Oberlehrer, Dornegg. — Steska, Steuerinspektor, und Rotter, Steuereinnehmer, Littai. — Ruß, St. Martin. — Dro-bniS, Pfarrer, Grafenbrunn. — Baron Rothschütz, Un-terkrain. Hotel Europa. Zeidler, Private, und Caroli, Agent, Triest. — Brauner, Beamter, Steinbrück. Mohren. Mayer, Brauer, Brünn. — Ranke, Gottschee. — Mafchner und Jonki, Wien. — Nahmann, Beamter, Preis und Schischa, Triest. — Milkovtt, Commis, Sissek. — Planker, Windisch-Feistriz- Verstorbene. Den 9. September. Maria Tomsik, Schuhmachers-witwe, 53 I., Petersstraße Nr. 11, Lungenabszeß. Den 10. September. Anton Duller, Hutmachermeister, 76 I., Zimmerergasse Nr. 2, Entartung der Unter-leibsorgane. — Johann Ahlin, Knecht, 22 I., Brunngasse Nr. 17, Lungentuberkulose. Telegramme. (Original-Telegramm des „Laib-Tagbl.") Wie», 9. September. (Offiziell.) In Verfolg der bereits gebrachten Meldung über das Gefecht der Brigade Sametz bei Kljut am 6. d. M. berichtet das 36. Truppen-Divisionskommando aus Banjaluka vom 9. d.: Durch staffelförmige Vorrückung der Brigade Sametz vom linken Flügel wurde die rechte feindliche Flanke bei Kljuö umfaßt und überall der Widerstand leistende Feind an allen Punkten zum Rückzuge gezwungen. Der hohe steile Bergrücken, an dessen Ostseite das Kastell liegt, wurde von der Westseite erstiegen und der Feind zum Aufgeben des Kastells gezwungen, das unsere Truppen um 10 Uhr besetzten. Der Feind zog sich fluchtartig nach allen Richtungen zurück. Die Gegend von Kljuk ist nunmehr gänzlich von Insurgenten gesäubert. Ge-sammtverluste in den Kämpfen bei Kljuc: 1 Hauptmann todt, 9 Offiziere, 1 Ossiziers-Stellvertreter verwundet; von der Mannschaft 250 todt und verwundet. Zwischen Jnsurgenten-Abtheilungen und den bei Ljeskovac stehenden Vorposten des zwölften Jägerbataillons entspann sich am 8. September ein bis Mittag dauerndes Geplänkel, worauf sich die Insurgenten, circa 600 Mann, zurückzogen. Dabei wurden Hauptmann Winter und 2 Jäger verwundet, 3 Mann blieben todt. Nachmittags Geplänkel bei Prosiceni-Kamen zwischen Insurgenten und zwei Kompagnien des 88. ungarischen Landwehrbataillons. Von diesem blieb 1 Mann todt, 1 Mann wurde verwundet. Laut Meldung des dritten Armeecorps aus Doboj betrug der Verlust der Insurgenten am 5. September über 600 Mann. Der Ort Siena östlich von Kotorsko ist mit türkischen Verwundeten überfüllt. Nach verläßlichen Nachrichten stehen 6000 Insurgenten zwischen Han Karanovac und Gracanica. In der Umgebung von Banjaluka schreitet die Entwaffnung ungestört fort. Nunmehr ist auch Sanskimost im Sanathale von unfern Truppen widerstandslos besetzt. Die türkische Besatzung von Trebinje unter Suleiman Pascha (50 Offiziere und 1570 Mann) wurde bereits in Gravosa auf Lloyddampfern eingeschifft. Bei Gacko gestandene zwei Kompagnien (617 Mann) treffen heute behufs Einbarkierung in Metkovic ein. Wien, 9. September. (Offiziell.) Nach der Besetzung von Trebinje wurde das an der Tre-binjöica-Brücke zurückgelassene Halbbataillon von Insurgenten angegriffen, der Angriff jedoch nach einstündigem Kampfe entschieden zurückgewiesen. Hiebei sind ein Oberlieutenant und 6 Mann gefallen, 8 werden vermißt. Auch die bei Trebinje lagernden Truppen wurden durch Schüsse aus den umliegenden Kulas belästigt und gegen diese zwei Kompagnien entsendet. Im gemeldeten Kampfe bei Bihak wurden Oberst Le Gay, Oberstlieu tenant Kokotoviö und 14 Offiziere verwundet; 2 Offiziere todt, 2 Offiziere vermißt, 400 Mann verwundet. Wien, 9. September. Nach der Meldung des GM. Zach mußte derselbe gestern Nachmittag nach 3 Uhr die weiteren Angriffe auf die stark befestigte Position des Gegners bei Bihac auf geben und wieder nach Zavalje zurückkehren. Ueber die nicht unbeträchtlichen Verluste fehlen noch die Details.______________________________ Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt k. kamLNii, Hauptplatz Ur. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch angefertigt und nur beschaffende Hemden verabfolgt. (23) 66 Wiener Börse vom 9. September. Allgemeine 8taat»-sikukil. lavierreilte.......... Merrenle............. Goldrente.............. Staatslose, 1839. . . „ 1854. . . „ 1860. . . „ 1860(5tel) „ 1864. . . Gruaäeatkaftungs- Galizien .... Siebenbürgen . Temeser Lanat Ungarn ......... Aaäere öffeatkitüe Äakeken. Donan-Regul.-Lose. Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Actien v. Laaken. Kreditanstalt f.H.u.G. Lscompte-Ges., n.ö. . Nationalbank......... Geld 6165 63 25 72-25 325 — 106 50 112-75 120 25 138 50 83 75 73 50 76 77 25 104 75 79 25 91 242 75 808 — Aetiea v. Traarport Aateraekimuagea. Alföld-Bahn........ Donau-Dampfschiff-Elisabeth-Weftbahn Ferdinands-Nordb. Hranz-Ioseph-Bahn > Galiz. Karl-Ludwigb Lemberg -- Czernowitz -Llovd-Gesellschaft . Ware 6175 63 35 72 35 327 — 107 50 112— 120 75 138 75 84-50 7450 76 50 78-50 105— 79 50 91 10 243 — 811- 121 476 164 50 2035 132 75 235 — 127 50 551 — 121 25 478 — 165 — 2040 132 25 235 50 128 552 Nordwestbahn . . . . Rudolfs-Bahn . . . . Staatsbahn............ Südbahn............... Ung. Nordostbahn . . Psanäbeiese. Bodenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Priorilätr-Obkig. Elisabethbahn, I.Em. Ferd.-Nordb.i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb,1.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, i. Em. . Südbahn L 3 Perz. n L 5 „ . . Privatkose. Kreditlose............ Rudolfsstiftung. . . . Devisen. London Gekäsorten. Dukaten........... 20 Francs . . . . , 100 d. Reichsmark Silber............ Geld 11375 120 75 256 --72 75 118 50 107 50 93 50 9350 91 75 105 5V 87 80 100 50 87 50 66 — 156 50 112 25 94 90 163 50 1475 550 9-28»/ 5715 100 10 Ware 114 — 121 25 256-50 73 — 115 — 108'— 94'— 99 25 94'- 92 — 105 75 88-— 101 — 87-75 66 25 157'— 11250 9510 164 — 15 50 115 90 5-51 9 29 57 20 100 20 Telegrafischer Kursbericht am 10. September. Papier-Rente 61-30. — Silber-Rente 73 10. — Gold-Rente 71 90. — 1860er Staats-Anlehen 111 50. — Bank-aetien 805. — Kreditaetien 238 75. — London 116 20. — Silber 100 —. — K. k. Münzdukaten 5 52. — 20-Franes-Stücke 9'29'/,. —100 Reichsmark 57 25. Für die vielfachen Beweise der Theilnahme, welche uns aus Anlaß des plötzlichen Absterbens zweier unserer Kinder vonjeite unserer Freunde und Bekannten zu Theil wurden, sprechen wir unseren tiefgefühlten Dank aus. Tfchernembl, 9. September 1878. Dr. Ferdinand Erschen, k. k. Bezirksarzt. Betty Erschen. ^ Buch- und Papierhandlung, S» »ttt, Unter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Requi-siten, Schreib-, Zeichnen- und Maler-Utensilien, Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papierconfection. (334) 23 Gedenktafel über die am 13. September 1878 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., MeklenZek'sche Real., Oberlokvic, BG. Mött-ling. — 3. Feilb., Zugel'sche Real., Dobravic, BG. Mött-ling. — Reafs. 3. Feilb., Ukmar'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — 2. Feilb., Si-monciö'sche Real., Arto, BG. Gurkfeld. — Reafs. 1. Feilb., Gasperliu'sche Real., Kapla-vas, BG. Stein. — 1. Feilb., Polansek'sche Real., Laase, BG. Stein. — Reaff. 2. Feilb., Pohar'sche Real., Johannesthal, BG. Ratschach. — 3. Feilb., GregoriS'sche Real., Rudolfswerth, BG.Rudolss-werth. Am 14. September. Reaff. 3. Feilb., Ho?evar-sche Real., Zagoriea, BG. Großlaschiz — 3. Feilb., Modie'sche Real., St. Gregor, BG. Großlaschiz. « Flaschenbier (Märzen-Export) aus der klMMi ÜN MM k«8lsr in Leopoldsruh bei Laibach wird in Kisten von 25 Flaschen auswärts versendet. Bestellungen auf Biere in Gebinden und Flaschen werden direkt in der Brauerei oder in deren Depots mit Eiskellern: in Triest bei Herrn 6. Lori »er, Monte verde Corfo Nr. 48—45; Agram bei Herrn Nittd. Raukl, Scidenfpinnergasse Nr. 512; Cilli bei Herrn ^utou krlxner, „Hotel Elefant", Ringstraße Nr. 32; Tarvis bei Herrn I/voukarLt Hxrvnbneli; Krain -bürg bei Herrn kr»nr Volenr, Handelsmann, und bei Herrn keter Imssnik, Handelsmann in Laibach, erbeten. (278) 12 Druck von Jg. v. KIeinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.