MbacherMMtlmg. Nr. 11U. Piänn meral i ouspieiz: Im Homptolr ga.izj. fi. N, halbj. fl. 5.50. Filr bie ZuftcNuna w» Hans h aldj.50lr. Mit der Post ganzj.fi. 15, halbj. si. 7.50. Dienstag, 14. Mai Insert« onsgcdilhr bi« 10 Zeilcu: imal«o ll., 8m. 80 lr., 3m. l fi.; sonst vr. .^eile 1m. 8 li., 2m. 8lr., 3«. ic>ti. u. s. w. Iüsürticnsstcmvel jcdesm. 3l)lt. 1867. Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließnng vom 10. April d. I. die Errichtung eines nnbcsoldctcn Gcncralconsnlatcs in Köln allcrgnädigst zn gcnchnligcn nnd den Banquier Edliard Oppenheim znm Honorargencralconsill daselbst mit dem Rechte znm Bczngc der tarifmäßigen Eonsnlar-gebührcn allcrgnädigst zn ernennen gernht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. April d. I. die Errich-tllng eine»? nubcsoldctcn Eollsnlatcs in Brcslali zn genehmigen nnd den königl. prcuß. Eommissionsrath, Kaufmann Dr. Phil. Isaak Cohn zum Honorarconsnl daselbst mit dem Rechte znm Bezüge der tarifmäßigen Eonsnlargcbnhrcn allcrgnädigst zn ernennen gernht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. April d. I. die Errich-tnng cincs nnbcsoldctcn Eonsnlatcs in Stnttgart zn gc-nehinigcn nnd den dortigen Vanqnicr Theodor Drei» fns zum Houorarconsnl daselbst mit dem Rechte zum Bezüge der "tarifmäßigen Consnlargcbührcn allcrgnädigst zu ernennen gernht. __________ Sc. k. k. Apostolische Majestät hqbcn mit Allerhöchster Entschließung vom 10. April d. I. dcn Kansmaun I. Gustav Hcrnmarck zum uubcsoldctcn Eonsnl in Riga mit d'cm Rechte zlim Bezüge der tarifmäßigen Consnlargebührcn allcrgnädigst zu ernennen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von, 18. März d. I. die Errichtung eines nnbesoldctcn Eonsnlatcs in Rcval in Rnß-land nllergnädigst zn gcnchmigcn nnd den Kaufmann Karl Elfenbein zum Honorärconsul daselbst mit dcm Rechte znm Bcznge der tarifmäßigen Consulargcbührcn hnldrcichsl zn ernennen gcruht. Sc. l. k. Apostolische Majestät habcn mit Allerhöchster Entschließnug vom 25>. April d. I. dcm Bc-stalluugsdiplome dcs ;um Eonsnl dcr Ncpnblik Pcru in Tricst ernannten KanfmanneS Karl Hüttcrott das kais. Exequatur aUcrgnädigst zn ertheilen gcrnht. Die croatisch-slavonischc Hofkanzlci hat die bei derselben in Erledigung gckommcuc Officialsftcllc dem bei derselben als ikanzcllist ciugcthciltcn ehemaligen Official dcö k. k. Obersten Gerichtshofes Hcrman Istvanovic vcrlichcn. __^____^ Der crstc Präsident dcs k. k. Obersten Gerichts' Hofes hat die bci dicscm Gcrichtshosc erledigte Raths-sccrctärsadjnnctcnstclle dcm Rathssccrctär nnd Staats-alnvaltssnbstitntcn in Tarnopol Johann Strn m icnsti z>i verleihen bcfnndcn. Nichtaultlicher Theil. Laibach, 14. Mai. Wir habcn neulich die fiuau zielte Seite dcs Ausgleiches mit Ungarn als einen dcr Hanptangriffs-punkte dcr Gcgucr desselben bezeichnet. Bon dicscm Punkte alls wollen sic glcich Archimedes daS ganze mnhc-vollc Fricdcnswcrt ans den Angeln hcbcn. Sic gchcn dabci immer von dcr Voraussctzuug anS, das; Ungarn bcinüht sciu wcrdc, zuerst dcn größten Theil dcr Rcichs-lastcn auf dic Schultern der westlichen Rcichshälftc zn ladcn und spätcr auch noch dcn übcruommcucu Verpflich. tungcn iich so weit als möglich zn entziehen. Aber dicö l,t eben nur cmc Voranosctzung, die eben so gnt auch von nngar,,chcn Politikern gcgcuübcr den cislcitha-nischcn Provinzen aufgestellt lucrdcn küuntc. Anch dicscn könnte cs, wie die „Dcbattc" in eincin längeren Artikel schr richtig bcincrlt, cin odcr das andcrc iual passircn, daß in ihrer Hanptcassc gcradc zufällig in einem odcr dem anderen Monate nicht so viel einstießt, als sie znr selben Zcit an dic Rcichscassc abzulicfern verpflichtet sind. Es wird dem cislcithauischcn Finauzmiuistcr in diesem 3allc gcradc so gchcn, wic dcm ungarischen, nnd ihm dann wahrscheinlich auch uichts audcrcö übrig blcibcn, als zn einer tcmporärcn Ercditopcration seine Zuflucht zu nehmen. Die ftauptsachc wird abcr jcdcnfalls sein, dafür zn sorgen, daß die gcmeinsamcn Auslagen cbcn "ur so hoch 'bcmcsscn werden, daß bcidc Rcichsthcilc die auf sie entfallenden Qnotcn ohne Beschwerde tragen nnd daher auch wirklich leisten können. Die Delegationen, l für welche nach Artikel 40 die Fcststcllnng dcs gemeinsamen Ausgabcubndgcts den jährlich wiederkehrenden wich» tigstcn Thcil ihrer Anfgabc bilden wird, werden daher, wcnn einmal durch die Dcpntationcn die Proportion der beiderseitigen Lcistnngcn ans eine 3tcihc von Jahren festgestellt sein wird, vor allem bemüht sein müssen, die Höhe dcr Ausgaben entsprechend der wirklich vorhandenen Leistungsfähigkeit der gesummten Bcuöl-kcrnng dcs Reiches zn bcgrcnzcn. Diese Begrenzung wird sich jedoch nach demselben Artikel 40 nnr anf jene Ansgabcu beziehen, welche dnrch die Artikel 8, 15 und 10 als gcmcinsamc dnrch das Gcsctz bczcichuct sind. Dicsc Ausgaben nmfasfcn nur die Kosten dcr diplomatischen nnd commcrcicllen Vcrtrctnng dcs Reiches gcgcnübcr dcm Auslaudc, jeue des gcsammtcu Kriegswesens und jcnc dcr anf dicsc bcidcn Pusten bczüglichcn Rcichsfinar.zvc» waltnng. In Bctrcff dicscr Angclcgcnhcilcu ist das Rcichsl'udgct variabel, und es köuncn hicrbci so vicle Abstriche gcmacht odcr Erhöhnngcn vorgenommen werden, als die Delegationen für nothwendig nnd znlässig haltcn. In dicscr Hinsicht stcht somit dcn Dclcgationcn das vollc Bndgct recht zn mit dcr cinzigcn Beschränkung, daß dic anf mchrcrc Iahrc compactirtc Bci-tragsproportion nicht geändert werden kaun, bcvor dicscr Termin abgclaufcu ist. Dlc Ziusen der gegen» wartig bestehenden Staatsschuld sind davon ans geschlossen. Die auf die Ver» zinsnng und Amortisiru ng dcr Staatsschuld bezüglichen, vou bcidcn Scitcu zn übernehmenden Jahresbeiträge werden nämlich nach Artikel 67 bleibend festgestellt. In Bczng anf diese wird somit gcradc so wic in Großbritannien eine Permanenz dcr Ansgabcn hcrrschcn, was gcwiß dcn Staatsgläu-bigcrn cine bcsscrc Garantie für die richtige lind nnvcr-kürztc Einlösung dcs Eoupons bictct, als dic bis hcnte noch bcstchcndcn Znständc nnd Eillrichtuugcn zil bictcn im Standc sind. Aus dcm Gesagten gehl wohl für Icdcu, dcr cbcn nicht absichtlich dic Angcn verschließt, deutlich hcrvor, daß das Elaborat für dic Rcgclnng dcr Rcichssiuauzcu cinc schr gutc Vorsorge gctroffcu hat. Dic bishcrigcn Staatsgläubigcr wcrdcn für allc Zukunft sichergestellt, die Delegationen crhaltcn bezüglich dcr übrigcn gcmcinsamcn Ailsgabcn das vollc Bndgclrccht, nnd das ihucu vcrautwortlichc Ncichsniiuistcrium ist uicht im Standc, auch nur ciucu Guldcu mchr odcr zu cincin andercn Zwcckc auszugcbcu, als ihin dnrch dic Vcschlüssc dcr Dclcgationcn bewilligt wurdc. Auch iu einer anderen Nichtnng wird dic ncuc Einrichtung ihrcu Wcrlh bcwährcn. Die Dclcgationcn wcrdcn dic Aufgabc habcn, vor allcm dic wirtliche Größc dcr ^ c i ft n n g s fähigkcit dcr Stcucvträgcr zu crliircu uud danach die zulässigc Höhc, uamcnllich dcs Kricgs-bnd g c t s zil bcmcsscn. Entspricht dic fcstgcstclltc Tan-gcntc dcr Stcucrkraft dcs Rcichcs und ist dic Proportion cinc für vcidc Thcilc gcrcchtc und billige, so wird es tcincr jcncr von gcwisscr Scitc so schr vctonten Garantien für die ^cisluug derselben bedürfen. Da nämlich fowohl die permanente Qnote für die Vcrzinsnng nnd Amorti» strung der Staatsschuld, als anch dcr dnrch die Dele» gationcn fcstgcstclltc Bcitrag zn dcn gcmciusamcn Ausgaben nach Artikel 41 einerseits in das ungarische und andcrcrscits in das cisleithauische ^andcsbudgct ciugc-stcllt wcrdcn muß, nnd bcidc nach dcmsclbcn Artikel uicht mchr bezüglich ihrcr Höhe discutirt wcrdcu dürfcn, so müsscn dicsc Posten anch nothwendig die Zustimmung bcidcr Vcrtrctnngcn erlangen, und cs sind dann dic bcidcn Landcsfinanzminislcr dcn rcspcctivcn Vcrtrctuugs-lörpcril für dic Beschaffung nnd Abfuhr dicser Beträge cbcu so verantwortlich, wic dcr Nrouc. Da abcr auch dcr Rcichsfinauzministcr dcu Dclcgatioucu gcgcnübcr verantwortlich ist, nnd dic Tclcgatioucu doch offcnbar cuiö dcrfclbcu Majorität dcr bcidcn Bcrtrctuugcn hcrvorgchcn wcrdcn, wclchc auch dic bcidcu Landcsministcricn für sich habcn müsscn, wcun sie sich auf ihrcnl Postcn bchauplcn wollen, so kann bezüglich dcr pünktlichcn Zahluug dcr Bciträgc wohl kcin bcrcchtiglcr Zwcifcl obwaltcn. Hiau hat cin Mittel znr Sicherung der gemeinsamen Ausgaben in dcr Znwcisuug bcstimmtcr Gcfällc, allein, wcnn dicse Gcfällc einmal nicht vollständig cin-siicßcu köuutcn, wic dauu? Die übrigen Einnahms-guellcn dürftcu nicht in Anspruch genommen wcrdeu, und so würde sich die Nothwendigkeit ciucr Ercditopc-ration crgcbcn, während vielleicht in dcn ^andcscasscn cin vcrfügbarcr Ucbcrschuß vorhandcn ist. Dicscr Fall kann bci dcm durch das Elaborat fcstgcsctztcu Modus nicht eintreten. Nach dcm Elaborat stehen für den cin-nal bestimmten Betrag alle Hilfsquellen ohne Ansnahmc znr Verfügung. Die Bestimmungen des Elaborats zeigen sich also anch praktischer nnd für das Reich vorthcilhaftcr, als das AnSkunftömittcl dcr Znwcisnng bestimmter Gefalle, welches von nngarifchcr Seite übrigcus entschieden perhorrcscirt wird. Oesterreich. Wien, 11. Mai. Die „Debatte" schreibt: Ans Agra in bringt nns dcr Telegraph cinc überraschende Neuigkeit. Nachdem iu dcr vorgcstrigcn Sitzung dic beiden Adrcßvorschlägc der Majorität und Miuorität dcr Eommission dem Laudlage vorgelegt uud für hcntc anf die Tagcsordnnng gcsctzt worden find, faßtc dicscr hente den Beschluß, allerhöchsten Orts nm die Sanctioniruna. dcs Iuunnnitätsgcsctzcs von 1801 zn pctitionircn nnd von dcr Gcwährnng dicscs Pctitmns die Fortsetzung der landtäglichcn Arbcitcn abhängig zn machen. Weit entfernt, in dem augcdcntetcn Bcrlangcn dcr croatischcn Vollsvcrtrctnng etwas Unbilliges zu schcn, da cs nichts cnihält, was nicht dcr Eoustitntionalismns dcu gesetzlichen Vertretern aller Völker längst gcwährlcistct, muß cs doch bcfremdcu, daß mau gcradc in dicscm Augen-blicke diesen Anspruch in so brüster Wcisc hervorkehrt, nachdem man während der mchr als anderthalbjährigen Dancr dcr gcgcnwärligcn Scssion dcr Existenz jencS Gcsctzcs schr wohl cutrathcn hat. Offcnbar liegt hier irgend cin politifchcs Motiv zn Grundc, übcr dessen Wesenheit wir uns vorläufig nicht in Vcrmnthnngcn ein« lafscn wollcn. Unfcr Agramcr Eorrcspondcnt wird uns ohne Zweifel die gcclgnctcn Anfklürnugen an dic Hand gcdcn. Es scheint jcdcnfalls cinc Vcrzögcrung dcr"gro^ ßcu Fragc beabsichtigt zn scin; hoffentlich wird dcr Plan nicht gelingen. — Das Systcm dcr Tiroler Lan-d csvcrthcid ignng, welches sich wiederholt und ra> mcntlich auch in den Kricgscrciguisscu dcs Jahres 1806 so vortrefflich bewährt hat, wird nun definitiv anch anf Wälschtirol ausgcdchnt. Dic Sachc hat auch ihrc politische Bcdcntung. Sie zeigt, daß dic Rcgicrung volles Vcrtrancn sctzt in die östcrrcichischc Gcsinuuug dcr Wälsch. tiroler, nnd daß diejenigen Unrecht habcn, wclche nicht müde wcrdcn, dcn südlichcu Thcil von Tirol bcrcits als dic Bellte dcr italicnischcn Rcvolutionsvropaganda hiu» zuslcllcu. Wic wir audcrwcitigcu Berichten ans InnS-brllck cutnchmcu, war daselbst das Gerücht verbreitet, die Rcgicruug habc bcschlosscu, das ^audcsvctthcidignugö' Iiistitlit in Tirol anfznhcbcn uud dic allgcmciuc Wehrpflicht ciuzuführcn. Dicscs Gerücht ist aber vollständig nndcgründct, lind kann cs sich blos nm die Fragc handeln, u.ltcr wclchcn Modificatioucu, im Falle dcr Grund» satz dcr allgclilcincn Wchrpsiicht iin Rcichsrathc angenommen werden sollte, die Laudcsvcrthcidignug in Tirol dnrch;nführcn wäre, da ja in dicfcm Fallc fclbstvcrständ-lich die gcgcnwärtigc ?andcsvcrlhcidigungsordnuug auf vcrfafsnngsiliäßigeul Wcgc abgcändcrt werden müßte. — Die Krakaller Diöccsc reicht bekanntlich anch nach Rußlaud hinein, nnd feit längerer Zeit schon sind zwi« schcn St. Pctcrsbnrg lind Wicn Verhandlungen im Zuge, wclchc cinc Ansschcidnng dcs rnssischcn Thcilcs dcr Diö« ccsc nnd namentlich eine culsprcchcndc Scheidung dcö Diöccsan-Vcrmögcns bczwcckcu. Ein höcbst überraschen-dcr Zwischcnfall crciguctc sich dicsbczüglich im vorigen Iahrc, indcm nämlich dic russische Rcgicrnng sämnttlichcS in Eougrcßpolcn gclcgcncs Bcsitzthnm dcs Kralaner Vis< thuins mit Beschlag belegte uud hicvou auch die in dcr Warschauer Vauk dcpouirtcn Fonds nicht ausschloß. Dcn Bcmühuugcu dcr öslcrrcichischcu Rcgicrung ist cs mm gcluugcu, Rnßlaud dahin zn bcwcgcn, in dic Nicdcr« sctzung cincr gcmcinsailicn Eommission zn willigen, wclchc dicsc Diöccsan- n,ld Vcrmögcnsfragc definitiv ordnen sollte. Oestcrrcichischcrscits wnrdcn dcr k. k. Gcncral-consill in Warschan Graf ^ndolf nud dcr Finanzrath ^chlachtowski, rnssischcrscits dcr General Gicccwiy, Gc-hcimrath Markus nnd dcr Director dcs Finanzdcpartc-mcnts Mnchanow zli Mitgliedern dicscr Eommission bestimmt, wclchc schon in dcn nächstcn Tagcn in Warschau znsammcntrctcn nnd ihrc Arocitcn bcginncn wird. Uusland. Berlin, 10. Mai. Iu dcr hcutigcn Sitzung deS Herrenhauses vcrlicst dcr Präsidcut cill Schreiben dc^Staatsni'nistcrinms, worin erklärt wird: Dic RcichS-vcrfassnug löuuc dcm Hcrrcnhansc vor zwcitcr Lesung im Abgcordncteuhallsc nicht vorgelegt werden. Graf Bis- 720 marck, dcr mittlerweile im Sitzungssaal«: erschien, fügte hinzu: Er hoffe, dic Grüudc dcr Regierung werden vom Hanse gebilligt werden, nnd müsse die Möglichkeit znr Behauptung abgeschnitten werden, daß das Vcrfassungs« werk ans nicht legalem Wege entstanden sei. Abgcordnc» ter Vcitzkc (Verfasser dcr „Freiheitskriege") starb heule Morgens ? Uhr au einem Hcrzschlag. Der belgische Gesandte, Baron Nothomb erhielt das Groß-krcuz des Nöthen Adler-Ordens in Brillanten. Dresden, 11. Mai. Dic erste Kammer bewilligte die Erhöhung der Steuern uud Abgaben übereinstimmend mit deu Beschlüssen der Abgeorductcnkammcr. Nachmittags findet dic Vertagung des Landtages bis November statt. Florenz, 9. Mai. Das ExP o s 6 dcS Finanz« ministers weist am I. Jänner 1869 ein Deficit von 580 Millionen nach. Dcr Finanzminister schlägt vor, den 690 Millionen, welche man anf Ncchnnng dcr Kirchcngütcr im vorhinein erheben will, die Gestalt einer außerordentlichen Steuer zu geben. Ein Theil dieser Steuer kann durch Verwendung dcr in Händen deS EultuSfouds bereits besiudlichcn VcrkaufStitcl mit Beschleunigung und weitere 430 Millionen können binnen vier Jahren eingetrieben werden. Dcr Nest jener Kirchen-guter, welche schon fixe Besitzer haben, würde ausschlicß-lich zur Zahluug dcr Pensionen uud für Eullusausla-gcn bestimmt werdend Von den 6l)0 Millionen würden 250 Millionen im voraus cingehobcn nnd znr Rück-zahlnug an die Nationalbauk verwendet werden. Die Folge dieser Rückzahlung wäre das Anfhörcn des Zwangs« curses dcr Noten dcr Bank binncn cincr kurzen Frist. Das Vcrwnltuugscrfordcrniß für die Jahre 186? und 1868 wird im rein anßcrordcntlichcn Wege sichergestellt. Das Erpos« schlägt sodann mehrere Maßregeln znr Vermehrung dcr Einnahmen vom Iahrc 1869 angcfan-gen vor. Man wird dic Rcitpfcrdc mit cincr Stcucr bclcgcn, nm mittelst der letzteren das ganze Deficit zn decken, welches nach Hcrabmiudcruug dcr Ausgaben auf ein Minimum noch bestehen könnte. Dcr Gcsctzentwur über die Bcstcucruua. dcr Kirchcugütcr wird morgen vor» gelegt werden. Tt. Petersburg 11. Mai. Das „Handclsarchiv" meldet: Achtzchntanscnd Fabriksarbcitcr, welche durch die Gerüchte über Herabmiudcrung der Zölle beunruhigt wur< deu, licßcn eiu officiöscs Anfragcschrcibcn an die Rc-gicrnng richten. Dcr Finanzministcr erwiderte, er sym-pathisire nicht mit den frcihändlerischcn Ansichten Nio« linari's nnd cr wünsche keine Herabsetzung der Zölle, Dcr Minister des Acußcru erklärte, cr sehe die Noth-, wendigkcit nicht ein, den ausländischen Mächten gegenüber bezüglich cincr Tarifhcrabmindcrnng nachzugeben, obgleich die Hcrabmmdcrung der Zölle die Beziehungen znm Anslandc erleichtern würde; es solle daher die Frage wcgcu Hcrabmindcrung der Zöllc ans politischen Grün« den unbeachtet bleiben. Die Minister ertheilten dcn Auftrag, dicS dcn Arbeitern mitznthcilen. Hagesnenisskeiten. — (?l u 3 Wien.) Der Gemcinderath hat drei städtische Lehrer bestimmt zur Entsendung in die allgemeine deutsche Lehrelversammlung in Hildcshcim. — Tie Genossenschasten sollen dis Ticnstag ibre, Personenvorschlägc zur Entsendung von Arbeitern nach Paris zur Ausstellung an die Handelslam« mcr erstatten. 50 Arbeiter können gesendet werden. — Vcim letzten Zinstermin fanden im Wiener Polizci-Nayon nicht we« niger als W0!i Miethölündigungen stalt. — Ter Münner-gesangvcrcin hat fNr Fniligrath 10 Dncalrn votivt. — (Unglücks fall in einer Kohlengrube.) Einer am 10. d. M. Nachmittags in Wien eingelangten telegraphischen Nachricht zufolge ist, wie die „Corr. Sv." meldet, im Kohlenbergwerke des Fürsten Salm bei Mährisch« Ostrau um die Mittagsstunde ein furchtbares Unglück ge> schehen. In einem Schacht, der bis nun nicht näher be» zeichnet ist und in welchem viele Arbeiter beschäftigt waren, stürzte plötzlich eine Wand ein und begrub unter ihren Trümmern eine Anzahl der dort arbeitenden Vergleute. In Folge dcr sogleich angestellten Arbeiten zur möglichen Net' tung der Verunglückten wurden nach längeren Bemühungen sieben verstümmelte Leichen ausgcgrabcn. Lunge der Verschütteten wurden zwar noch lebend, jedoch schwer verwun» dct aufgefunden. Ueber die Zahl der Todten und Verwun« deten und über die Ursache des Unglücksfalles erwartet man nähere Details. — (Von der Weltausstellung.) Man schreibt aus Paris, 3. Mai: Den Hauptanziehungspunct in dem freien Naum bildet seit einigen Tagen der endlich eidffnete Viertemvcl von Dreher mit echt,m Schwechatcr. Furore machen die verschiedenen falschen Tirolcrinncn, Ungarinen u. s. w., die daselbst die Nationalitäten Oesterreichs darstel» ltn; dieselben siud übrigens dcn Parisern leine ganz unbe» kannten Großen mehr, da s,e in Folge dcr Verzögerung des Vaues bereits mehrwöchige Fsncn hier genossen hatten. Wcnn sie auch trotz ihrer blonden Haarc und dlcnicn Augen alles Grclchenhastc längst abacstreist haben, so finden die Franzoseil an dcn aufgeräumten Wienennncn doch großes Vchagcn. Tic Drehei'sche Vierhalle macht schon lwherlich ganz den freundlichen Lindruck wie die zahllosen Localitäten in dcr Umgebung dcr Kaiscrstadt, i» welchen dcr genußlie» bende Wiener sein Märzen und Vacldänd'l sich zu Gemüthe fühlt. Neben dem Vier macht hier übrigens uoch das Wie« ner Vrod Sensation. Ein PrcßMcrß. Dic „Klagf. Ztg." briugt nachstehenden Vcricht über dic am N. d. M. stattgehabte Schlußvcrhandlnng in dem Ehrenbclcidigungsproccssc gegen dcn „Slovcnec." SlovenischcS Dreirichtcreollegium unter dein Vorsitze des Herrn Landcsgcrichtsrathcs Via yd. Dr. Skcdl, Advocat in Rndolfswcrth uud Wahl« mann der Ortsgcmcindc St. Ruprecht, Med. Dr. Marschnll, t. k. Districls-Physikcr in Tressen, und Michael Schorl, gewesener k. k. Kauzlist iu Trcffeu uud nuu k. l. Sccrctär des Bezirksamtes Radmannsdorf, fanden sich dnrch dcn Wortlaut und Sinn eines Artikels, welcher iu der bis vor Knrzem in Klagcnfurt herausgegebenen flovcnischcn Zcitnng „Slovcuec" am 12. Februar d. I., Nr. 18, nntcr dcr Chiffre „Dr. ans Laibach" erschien, in ihrer Ehre empfindlich verletzt nnd strengten daher die Klage gegen Johann Bozic als Redacteur uud gcgcu Rudolf Bcrtschiugcr als Heraus» gcbcr dcr genannten Zeitschrift wegen des Vergehens gcgcn dic Sicherheit der Ehre an, worüber die Hauptvcrhaud-lnng anf heute (Freitag) angeordnet wnrdc. Von dcn Anklägern crfchicn Herr Michael Schorl persönlich, die beiden übrigen wurden durch Herrn Dr. Horakh vertreten. Für den Angeklagten Hcrrn Johann Vozie fnngirtc Hcrr Dr. Paul ic, Advocat, von Völlcrmarkt als Vcrthcidigcr. Den Thatbestand dcr strafbaren Haudluug fiudct die Auklage im Folgcudcu: In dem erwähnten Artikel wird von Dr. Skedl berichtet, daß cr in Trcffcn aiu Tagc dcr Wahl vou drei Vaudtagsabgcordnctcn das Volk mit dcr Vorspieglung geschreckt habe, daß, wcuu Graf Barbo zum ^andtagsabgcordnetcn erwählt wer« dcn sollte, dcr 3tobot uud dcr Zehcut abermals würdcn eiugcführt wcrdcn. Da dicsc ihm vorgeworfene Vorspieglung derart ist, daß sic ihn als Privatmann. Rea< litälcubcfitzcr, Wahlmann uud Advocat in dcr öffcutlichcu Mciuuug herabzusetzen uud verächtlich zu machcu gc-cignct ist, so sei eine Ehrcubclcidigung iin Sinnc dcs § 488 St. G. begründet, die sich'nach tz 493, weil dnrch Druckschriften begangen, als ein Vergehen qnali-ficirt. In demselben Artikel heißt es ferner, daß an demselben Orte, also in Tressen, ein etwas verrückter Arzt (vrlo^lüvi x.li-'vüik) und dcr dortige Kanzclist, Sohn eines ^aibachcr Schneiders , ein Mann von bös» artigem Charakter, die Programme der uatioualeu Partei vou dcu Maucru, wo sie augebracht warcu, hcrnbgcrisscn, wcitcrs sich bemüht habcu, das Volt gcgcu die besten Söhne dcr Mutter Slava zu slinlmcu, uud cr schlicßt niit dcm „Gott fei Dank, das Volk glanbt nicht jcdcm ,^I< I»u>-" (Betrüger, Schwindler), nnd sclbst dann nicht, wenn dicfc ,,>!> 1>:>> j<>'^ dic 5ilciduug ciucs Bcamtcu odcr Arztes tragcu. Dr^ M a r fchall' und Michael S ch o r l verstehen darunter jedenfalls sich, wcuu sie mich im Ar-tikcl nicht namentlich angeführt erscheinen; denn in Trcffcn war nnrcin cinzigcr Arzt, „7!!i!>vi,i!e^ ^^ „^- cin Kanzclist, dcr zum Vatcr cincn Vaibachcr Schneider hat, uud Dr. Skedl behauptet, daß, uach der Verbindung im Anfsatzc zn nrthcücn, das Wort ,,>l!s'iü" nnch ans ihn bezogen wird. Alle Drei finden in den erwähnten Ansdrückcn dcn Thatbestand cincr Ehrcnbclcidignng nach § 4>.»1 St. G. Bei dcr Vcrhandlung wnrdc znnächst die Anklagc-schrift, sodann dcr Artikel, lctztcrcr in slovcnischcr Sprachc, vorgclcscn nnd anf Antrag dcs klägcrischcn Vertreters, dcr darauf hinwies, daß bci dcr Ocffcntlichkcit dcr Ver» Haudlllug auch auf das uicht slovcnisch vcrstchcndc Pu-blicnm rcflcctirt werden müsse, vom Hcrrn Vorsitzenden ins Dcntsche übersetzt. Iohauu Bozic', .'!<> Iahrc alt, aus Obcrkraiu gebürtig, Dcficicut dcr Laibachcr Diöccsc, Redacteur des „Slovcncc", erklärt, daß cr dcn Artikel nicht sclbst ucr» faßt habe, jcdoch dcn Verfasser nicht nennen könne; cr habe dic Korrespondenz hiucingcgebcn, wic cr sie erhalten; es komme oft vor, daß cinc Eorrcsvondenz nicht abgeändert wcrdcn kann und darf; dcr Ausdruck „>!ii>!>i^ bedeute uur „hiutcr's ^icht führcn", cr habe ^liemnu» dcn beleidigen wollen und habe auch nicht gewußt, wcu es augcht. Rndolf Vcrtfchiugcr, 4^ Jahre alt, Geschäfts-lcitcr dcr v. Klcinmayr'schcn Buchhandlung nnd Druckc-rci, erklärt vor allem, daß cr gar nicht slovcnisch vcr» stchc, cs thnc ihm schr lcid, daß dicscr Artikel in dcn „Elovcncc" gckouimcn; sobald ihm die Haltnng dcs Alattcs bekannt wurde, habe cr dcu „Slovcncc" auch nicht mchr gcdrnckt, dahcr cr anch nicht mehr erscheine; übrigens sei cr bereit, cinc gcnngthncndc Erkläruug veröffentlichen zu wollen. Dcr persönlich erschienene Hcrr Michael Schorl, sowie anch Hcrr Horakh als Vcrtrctcr dcr übrigen Kläger standen hierauf von dcr Anklage ge» gcn Hcrrn Vcrtschingcr ab. Dr. Pavlic verlangt fodann die Bciziehnng von Dollmclschcrn rcsp. Sachvcrstäudigcn znr anthcntischcn Ucbcrsctznng dcs Artikels, nachdem dcr Schwcrpnnkt dcr Anklage auf gewissen Worten beruht. Dic Ankläger sind damit einverstanden, und auch dcr Gerichtshof faßt dcmgcmäß dcn Bcschlnß. Es wurden nnn Hcrr Professor Ferdinand Kosmazh uud Hcrr Dr. Theolog. Valcutin Nclucc als Sachverständige°bccidct uud von jcdcnt der-selben cinc schriftliche Uebcrsctznng dcs Artikels abgegeben. Diese Ucbcrsctzungcn stimmten übcrcin, nnßer rücksichtlich dcr Äcdciltuug des Wortes „v^loFluvi^. H^- Pro- fessor Kosmazh übersetzt cs mit „verrückter Kopf, ein kopfvcrdrchtcr Mensch"; Hcrr Dr. Ncmcc nnr mit „uu-ruhigcr Kopf", gibt jcdoch auch zu, daß das Wort uach sciucr Etymologic „im Kopfc verwirrt" heißt. Dr. Horakh wünscht die Bcizichuug eincs dritten Sachverständigen. Dcr Gerichtshof gibt dem Antrage kcine Folgc. Vor Schlnß des Vcwcisvcrfahrcns bittet Dr. Pavliö nochmals um Ucbcrtragnng der Vcrhandlung, nachdem ihm zu wcuig Zeit zu Gebote stand, um das Material zu sammeln , wodurch cr dcn Wahrheitsbeweis zn führen im Stande sei, nnd somit dic Straflosigkeit scincs Clienten bewirken könnte. Die Ankläger vrotcstirlen dagegen. Dcr Gerichtshof gab dem Aufuchcn auch nicht statt, weil dcm Angeklagten znm fraglichen Zwecke cinc drei» fachc gesetzliche Frist, nämlich drci Wochcn, zn Gebote stand nnd in Prcßsachcn dcr Proceß so schnell als mög-llch zn Ende zu führen ist. ! Somit wurde das Beweisucrfahrcn geschlossen. ^ Schorl betont in seinem Schlnßautragc, daß cr durch die im Artikel enthaltenen Ansdrücke nicht !so schr als Privatperson, wic als Beamter verletzt erscheine. Dr. Horakh gibt nochmals ein Bild dcs That- ,bcstandcs nud bcantragt znlctzt dic Vcröffcntlichung ^ dcs Strafcrtcnntnisses auf Kostcn dcs Angeklagten in einem hiesigen Blatte und dcr „Novicc". Dr. Pavlik sucht zu bcweiscu, daß dcr Thatbestand der Ehreubclcidi- guug fchlc, uud Plaidirt auf Schuldlossprcchuug wc- gcu Maugcl dcs objectiven Thatbestandes, jedenfalls ^ lvärc zu berücksichtigen, daß Bozic nicht dcr Vcr- lfasscr^dcs Artikels ist nnd nicht die Absicht hattc, zn beleidigen. Dr. Horakh rcftlicirt, daß die Absicht dariu liege, daß Vozic, der slovcnisch spricht, als Rcdactcur dcn Artitcl druckcu licß. Dcr Gerichtshof erkauutc ihu des Vergchcus gcgcn die Sicherheit dcr Ehre schuldig; in den Gründen schließt cr sich znm Thcilc dcr Anklage an; dic Belci-diguug dcs Hcrru Dr. Skcdl betreffend, wird erwähnt, im fraglichen Artikel werde ihm jedenfalls vorgeworfen, daß cr sich Wahlumtricbe zu Schuldcu kommeu licß; allcin dcr Gerichtshof sci auch dcr Mciuuug, daß ciu halbwegs vcruünftigcr Mcnsch nicht mehr die Ansicht haben kann, daß der Robot nnd der Zchcnt wiederkehren wcrdcn, insbesondere ein Advocat, wenn cr abcr trotzdem so lehrt, als Lügner, mithin anch als unehrenhaft erscheine. Was die Beleidigung dcr übrigen Hcrrcn betrifft, so ficl dabci dcr Inhalt cincr Schrift ins Gewicht, welche dcr Vcrtrctcr dcs Geklagten dem Gerichtshöfe uud dcu Auklägcru zu dcm Zwecke übergab, nm ans einer Stelle dcrsclbcu zu crwciscu, daß fciu Client bc-rcits Schritte gemacht, um dcu Wnhrhcitsl'cwciö bci dcr Haupjvcrhaudluug hcrstcllcu zu köuncn. Darin wird ausdrücklich erwähnt, daß dicscr Artikel dcn Marschall nnd Schorl angehe. Der Ausdruck „^p'.n'^ ob darunter Schwindler odcr Betrüger verstanden wird, sci jc-dcnfalls ehrenrührig und beziehe sich auch anf Dr. Skcdl. Erschwerend wnrdc angenommen, daß dic Ehrcnbclcidi-guug gegcu Mchrcrc gcrichtct war, milderud hiugcgcn das uubcscholtcuc Vorlcbcu, daß kein Schaden darans entstanden ist, dcr Angeklagte nach seiner Persönlichkeit nnd anderen Umständen nnr mchr ein Figuraut gcwcscn uud von andcrcn Pcrsoucn geleitet wurdc. Das Urtheil lautete auf vicrzchu Tagc Arrest, W si. Eautiousvcrlust. Dcr Vcrurthciltc hat auch dieses Erleuutuiß auf sciuc Kostcu uud zwar iu das in Kram erscheinende slovcnischc Blatt „?iovicc" einschalten zu lassen, weil es dcr Pcr-söulichlcit dcr Privatllägcr am mcistcu entspricht, wenn das Urtheil in ihrer Heimat bekannt wird. Dr. Pavlic bittct nm Ansfcrtignng dcs Urtheiles nnd Zustclluug zu sciucu Haudcn. Vtächstcn Ntontag steht Hcrr Bozit wegen dcr berüchtigten Proscriptionslistcn, dic in seinem Blatte erschienen, in welchen jene Wähler, die „national" ge» stimmt hatten, dcm freundlichen Andenken dcr ?lntio-nalcn cmpfohlcn wcrdcn, abcrmals vor Gericht, nnd zwar wcgcn Anfwicgclnng. Die Proscriptionslistc war auch Ursache, daß die v. Kleinmayr'schc Drnckerci den wcitcrn Drnck dcs „Slovcncc" verweigerte, so daß derselbe augcublicklich sistirt ist. Locales. — (Spend e.) Hcrr Hosrath Lüschner , Leibarzt Sr. Majestät, hat abermals iu hochherziger Weise 100 fl< für die nach ihm benannte Lösä'ncr»Stistung für Witwe« und Waisen des hiesigen ärztlichen Vcreincs durch Dr. Gauster übersendet und gleichzeitig dcr Vereinslcitung weitere jÄhrllche Veiträge in Aussicht gestellt. Herr Hofralh Löschner äußerte bei dicscr Gelegenheit den Wunsch, die Stiftung möge erst ins Leben trctcn, wenn das Stammcapital die Hohe von 2000 fl. erreicht haben würde. — (Der Laibacher Turnverein) kan» d" 12. Mai wohl mit vollem Rechte zu seinen Ehrentagen M lcn. Begünstigt vom herrlichsten Welter fand Sonntag ve erste diesjährige Ausflug, und zwar nach Mannsburg Mi, der um so zahlreichere Betheiligung fand, als im "Nwu ncn Iahrc der Kriegsercignisse halber jedes derails ^c gnügen unterbleiben muhte. Nach 6 Uhr versammelten ' ^ die Turner beim Herrn Svreckwart und marschirten yaw Uhr von dort nut der Fahne an dcr Spihc und unter ^ melschlag zunächst zur klosterfrauenlirche, um c,ne e,g 721 Messe zu hören und so den alten Wahrsuruch der Turner zu bethätigen. Hierauf ging es wohlgemut!) zur Wiener Linie hinaus dem Ziele zu. Der Weg an der Save aufwärts gegen Gamling zu, dann rechts über die Höhen war bei dem klaren Wetter wirklich entzückend schön durch die prachtvollen, immerfort wechselnden Auösichtcn aus die Lai-bacher Ebene, in« Zancrfclo und endlich auf die im blen» denden Sonnenlichte daliegenden Steiner Alpen. Nach mehr» maligem Rasten, um das herrliche Panorama mit voller Muße betrachten zu lönnen, langte die muntere Schaar, der sich noch einige Freunde unterwegs angeschlossen hatten, wohlgcmuth in Mannsburg an. Vom Scklohberge herab, von dessen ihn krönender Nuine eine große weißgrüne Flagge winkte, wurde sie mit zahllosen Pölleischüsscn begrüßt und am Orte von der vorausgtsahrcncn Artillcriemusil empfangen, unter deren Vorantlitt sie dann durch die Ortschaft zuin Stationsvlatze, der festlich decorirten Acsihung dcr Frau Stare marschitte, wo zum Gruß den Bewohnern MannsburgZ ein kräftiges „Gut Heil" ausgebracht wurde. Frau Stare und ihr Vruder Herr Wolf halten mit liebenswürdiger Aufmerksamkeit den hübschen schattigen Garten und den darcmstoßcnden Evcisesaal durch Flaggen, frisches Tanncnrcisig, Guirlanden und Blumen stattlich geschmückt, und namentlich gewährte der letztere mit seiner sinnigen Älu-menzicrde und der in Hufeisenform arrangirten Tafel einen hübschen Anblick. Gegen I. Uhr ging es zur Tafel, an der 74 Personen, worunter 62 Turner, Theil nahmen und während wclchcr die Musik wacker spielte. Tie ausgezeichnete Qualität der Speisen und Getränke, die gute Bedienung und das reiche verwendete Service fanden allgemeine und unverhohlene Anerkennung. Von den ausgebrachten Toasten erwähnen wir den des Herrn Laiblin, der unter allgemeinster Zustimmung hervorhob, daß der Turnverein, obwohl durch die Ungunst der Zeit seine Mitgliederzahl in letzter Zeit sich ctwns verringert habe, doch nichtsdestoweniger noch so zahlreiche Mitglieder und Freunde zähle (wie der heutige Tag eben beweise), nm zn der Erwartung zu berechtigen, er werde auch fernerhin kräftig blühen und gedeihen. Sodann sprach der als Gast anwesende Herr Hauvtmann Jack vom vaterländischen Infanterie'Negimente Baron Kühn in schwungvollen Worten dem Vereine im Namen seiner verwundeten Kameraden den innigen Dank aus für das humane Wirken im vorigen Jahre und wünschte und verhieß ihm ein stetiges Fortblühcn. Schließlich wurde der Bemühungen der Arrangeure Herren M aurer, Plauh, K artin und Schrc y e r dankend gedacht, besonders aber der Frau Stare und den, Herrn Wolf für die so ausgezeichnete Aufnahme die wärmste Anerkennung ausgesprochen. Die Gesellschaft zerstreute sich nun nach verschiedenen Richtung,,» und erstieg namentlich den nahen Berg, um sich, mit den hinzugckommenen Freunden in malerische Gruppen gelagert, an der schönen Aussicht zu erfreuen. Mittlerweile rvllten von Laibach und von Stein und den umliegenden Schlüsseln Wagen auf Wagen heran und brachten theils noch einigeTurner (wodurch sich ihre Gesammtzahlanf 7 5 belief), theils Familien derselben und Freunde und Gönner des Vereins, daß der gan^e Garten schnell vollständig gefüllt war und die Anwesenden nach Hunderten zählten. Nun entwickelte sich ein reges, fröhliches Treiben, heilere, ungezwungene Unterhaltung, angeregt und gehoben durch einen reichen Kranz schöner Damen. Die ansprechende Loncertmunl und cin Trunk trefflichen Bieres und guten Weines trugen wesentlich dazu bei, eine höchst animirte Stimmung zu erzeugen, und als nm 6 Uhr die verlockenden Töne lines Walzers ertönten und die tanzlustige Welt den geräumten Speisesaal in Beschlag nahm, während in den Zwischenpausen ein Quartett frohe Weisen erschallen ließ, erreichten Lust und Freude wohl ihren Höhepunkt. Nach Eintritt der Dunkelheit gewährte namentlich der Garten mit seinen farbigen Lampions und zahllosen Lichtern nebst der fröhlichen buntcu Menge einen prächtigen Anblick, voraus, wenn hiu und wieder bengalische Flammen ihr magijches Licht hineinwarfen. Bis nach 9 Uhr währte das fröhliche Treiben, als es, wohl Vielen noch viel zu früh, scheiden hieß. Ein herzliches „Gut Heil" den Gästen als AbschicdZgruß, dann noch den freundlichen Wirthen zum Zeichen der dankbaren Anerkennung des Gebotenen cin „Gut Heil", und fort ging es auf mehreren Leiterwagen nach Laibach, wo die letzten Nach' züglcr wohl erst gegen 12 Uhr angekommen sind. Als Beweis, wie zahlreich der Besuch von Freunden und Gönnern des Vereins war, führen wir nur an, dah in den Ctare'schcn Gehöstenüber 100 Pferde eingestellt waren, außerdem aber alle nur irgend aufzntrcibendcn Stallungen in Mannb« bürg mit Pferden belegt waren. Wohl allen Theilnehmern wird der verflossene Sonntag noch lange eine angenehme Erinnerung gewähren : hörten wn doch von manchem Turner fagcn, daß der Verein einen solchen Tag noch nicht erlebt habe, und wir glaubcn im Namen Aller zu sprechen, weun wir hier nochmals den Herren Arrangeuren und der Frau Stare, sowie dem Herrn Wolf für das höchst gelungene Arrangement und den vielen lieben Gästen für die durch sie bewirkte Ver» herrlichung des durch leinen Mißlon getrübten Festes den Dank des Vereins abstatten. Auch den Mannsburgern dürfte der 12. Mai noch lange in der Ücinncrung bleiben, da nach ihrer Versicherung dortselbst ein solches Fest noch nicht gesehen worden ist. 1i. — (Vaterländische Kunst.) Herr Paul K ü n l, akademischer Malcr, hat den ehrenvollen Auftrag erhalten, drei Covicn des Porträts A uen b r u g g e r ' s (im Aesche dessen Entcls, Herrn Staatöanwalts Dr. v. Lehmann hier) zu malen, die eine für Professor Klar in Graz, eine zweite für den Verein der Aerzte in Graz, die dritte für die Gesellschaft der Aerzte in Wien. Wir haben diese Bilder gesehen, und wir müsseu gestehen, durch die vollendete Nachbildung, den reichen Ton und das lebhafte Eolorit dieser Bilder auf das angenehmste geradezu überrascht worden zu fein. Herr Künl, dessen Talent zur Nrslaurirung alter Vildcr erst kürzlich in diesen Blättern hervorgehoben wurde, dessen Talent für künstlerische Copirung durch seine Schlacht bei Sissel in den weitesten Kreisen bekannt wurde, hat leljteres durch die Auenbrugger'schen Copien auch neuerdings aufs glänzendste bewährt. Wir sahen bei dem erwähnten Besuche des Künl 's cheu Ateliers auch mehrere Altarblütter und Gegenstände religiöser Historienmalerei, welche auch die productive Kraft des talentvollen Malers ins beste Licht zu setzen vermögen, und wir rathen jedem Kunstfreunde, von Zeit zu Zeit einen Besuch in dem genannten Atelier an. Kundmachung über den Suez-Vanal. 3ln die gefertigte Handels« und Gcwcruekammcr laugte dieser Tage in französischer Sprache eine Zuschrift ein, die unter andcrm deutsch so lantct: Paris, Z.Mai 1867. Meine Herren! Ich hade die Ehre Ihnen bekannt zn geben, indent ich Sie bitte, den Handelsstand Ihres Platzes davon zn benachrichtigen, daß die allgemeine Gesellschaft des Mccr.Canals von Suez es übernommen hat, direct von Port'Said (im mittelländischen Meere) nach Suez (im rothen Meere) und umgekehrt zn überführen — alle KanfmannsgiitcrznmPreise oon 25 FrancS per Tonne dem in den Häfen Frankreichs üblichen Tarif gemäß berechnet, so wie es dnrch kaiserliches Dccrct vom 25. Angust 1861 bestimmt wnrde; die Tonne wird im kubischen Inhalte 1/44 entsprechend veranschlagt. Die Fracht von Steinkohlen von einem Meere znm andern ist auf 21 Francs per Tonne — 1000 Kilogramm veranschlagt (20 Francs für Vcrladnng von 300 Tonnen.) Ich habe die Ehre, hier im Anschlüsse zwei Exemplare des Anschlags zn nbcrmachcn, welches die Bcstimmnng hat, die Eröffnn««; des Versandes zwischen den beiden Meeren anzukundisseu ;:nd die besonderen Bedingungen des Transportes zn veröffentlichen. Ihre Sympathie für das Werk, welches wir fördern, und Ihre Sorgfalt für die Handclsintcrcsscn berechtigen mich, wie ich hoffe, Sie zn ersuchen, sich gütigst die Mühe gcbcu zu wollcu, cin Exemplar* davon an geeigneten öffentlichen Orten zur Ansicht vorzulcgcu. Ich stehe, meine Herren, zu Ihrer Verfügung für alle anderen Anöknnftc, die es Ihnen immer gefällig sein könne, von mir zn verlangen. Genehmigen Sie, meine Herren, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtnng. Dcr Präsident: Fl'ld. l»e tesseps lu. p. Die gefertigte Kammer, welche diese hochwichtige Handelsstraße, nämlich den Sue;-(5anal - - mit Vczng auf unsere in nächster Vtähe liebenden österrei» * Ein Exemplar wn'd an mehreren offmllichsii Orten zur Ansicht vorgelegt und ein Exemplar liegt i>, dcr Kanzlei dcr Hau>-delö- und Gcwerbclammcr zur beliebige» Ansicht, DaS Präsidium. - 16 - chen des Hauses aufblühte. Jetzt glich Johanna der Knospe eines Centifolie, deren schöne Ueppigkeit im Zweifel ließ, ob man ihr Aufblühen wünschen sollte. Jenen Studenten, welcher einst vor dem Gasthofc ihr fiir einen Äpfel einen Thaler gegeben hatte, konnte die Frau des Kerkermeisters nicht vergessen, aber alle Bemühnngcn, ihn wieder zn sehen, warm vergebens gewesen. Es war an einem strengen Iaimartage, als Gendarmen einen Verbrecher in das Criminal brachten. Die Fran des Kerkermeisters saß eben au dem niedrigen Fenster und hatte Zeit, deu Gefesselten zu betrachten, während ihr Mann dic Pforte öffnete. „Johanna, Johanna," schrie sie ini! ciiiemmalc, „da ist er, um GottrS- willen, da ist er." „Wer denn, Mutter?" fragte die Tochter lind eilte zum Fenster. „Dcr Stndcut mit den treuen Augen." „Welcher?" „Nun, dieser da." „Dcr Verbrecher?" „Ja, der in den Ketten. — O mein Gott, mein Gott, wie ist das möglich." Allerdings war Fritz jener Student gewesen. Jetzt wnrde ihm ein Kerker von dem Manne jenes Weibes geöffnet, welches ihm einst so bemitleidenswert!) geschienen, daß er einen ganzen Tag den guten Humor verloren hatte. Jetzt weinte nm ihn dies Weib und fein Töchtcrlcin. Es war cin trauriger Tag, es war eine schlaflose Nacht, welche die Frau des Kerkermeisters nnn hinbrachte. Ihrem Manne verbarg sie, ohne recht zu wissen, warum, die Ursache ihrer Ansregnng. Ja, sie stellte sich glcichgiltig bezüglich des Neuangekommenen, und es gelang ihr daher um so leichter, nicht nnr seine Kerker-zclle, sondern anch die nähern Umstände seiner Verurthcilnug zn erfahren. Friedrich Wolf hatte die Universität besucht, war aus Strafe Soldat geworden und hatte sodann, von Mittellosigkeit gezwungen, eine Hofmcisterstclle angenommen; er war derselbe Student, dcr ihr jenen Apfel abgekauft hattc; an dem Auge schon hatte sie ihn erkannt. Sie mnßtc mit, ihm sprechen. Doch erst nach mehreren Wochen gelang ihr das Vorhaben. Es war an dem Vorabende des Namenstages ihres Mannes. Sie bereitete cin besonders reiches nnd schmackhaftes Abendessen und forgtr für einen edlen Trunk, dcr bei heiterem Zusprnche unbesorgt genossen, seine Wirkung an dcm wackern Soldaten nicht verfehlte. <^n seiner Zelle lag Fritz auf dcm rauschenden Stroysacke. Seine Gedanken, das größere Unglück des Heimgesuchten, hattc der letzte Freund des Menschen, dcr Schlaf überwunden und war in seiner liebevollen Sorge bemüht, den vom Schicksal Gequälten durch heitere Bilder zu trösten und zn kräftigen. Es waren nur 5.'uf> gestalten nnr halb lebendig, wie ihr Besitzer, dcr freundliche Schlaf selbcr. Fritz sah die schöne Jugendzeit, die Studcutenjahre, den Taumel des „holden Blödsinns," den jenes Bild der Holdesten sonn.'nbcll belebte, das er von scincr Kindheit an — 13 — gesunden, ich wnrde im vollen Anzüge in dcr Nähe der erbrochenen Casse und während einer zweideutigen Selbstantlagc ertappt; ich stehe im Verdachte, meinen frühern Herrn bcstohlen, ja erschossen zn haben, er ist todt und kann meine Unschuld nicht retten — aber ick bin unschuldig an allem, was hier gegen mich vorgebracht wurde — der Gerichtshof urtheile. — Nur eine Frage erlaube mir derselbe: „Sind der jnngc Herr Klausen und dic Frau des alten znr Zcugcnschaft angerufen wordcn?" Nachdem dic Frage bejaht worden war, wollte Fritz erfahren, was durch sie aufgeklärt worden sei. „Nur Bestätigung der gegen Sie vorliegenden Gründe." „Dürfte ich wohl nm dic Gnade bitten, mit Beiden confrontirt zu werden?" fragte Fritz. Seine Bitte wurde gewährt. Es erschien Herr Richard. Er war auffallend heiter. Dem Angeklagten stieg bei seinem Anblicke das Blut in die Wangen und er fragte ihn hastig: „Wo haben Sie den Schlüssel znm Cassenzimmcr hingethan?" „Znm Lassenz immer?" wiederholte in fragendem Tone Richard, „den müssen ja Sie haben, den falschen, denn den echten yat Papa. Doch weiß ich nicht, ob diesem Herrn hier das Neckt zukömmt, mich zn craminircn?" Und dabei blickte er den Gerichtshof an. Doch Fritz fnhr fort: „Ich erblickte eine Gestalt, welche sich aus dcm Casscn> zimmcr in jenes Cabinet begab, in welchem mein außer Gcbranch befindlicher Koffer steht, als ich aus dem Zimmcr" — hier stockte Fritz Plötzlich, sein Athem blieb stille stchen und er senkte den Kopf. „Aus welchem Zimmer?" fragte der Präsident des Gerichtes. Fritz schwieg. „Ich verlange Antwort. Sie traten aus einem Zimmcr in das Vorhaus nnd erblickten eine Gestalt, welche sich in das Cabinet begab, aus diesem Cabinet? gelangt man in das Schlafzimmer der beiden Herren Klausen. Aus welchem Cabinete traten Sie also iu das Vorhaus?" Fritz konnte nicht antworten. Dcr Präsident fuhr fort: „Iu das Vorhaus gehen vier Thüren, die zur Küche, die zu den Appartements dcr gnädigen Frau, die in das Cassenzimmer und die in jcncs Cabinet. Ein Gang führt in die von Ihnen und Ihrem Zöglinge Carl bewoyntcn Zinnner. Aus dem Gange kamen Sie uicht in das Vorhaus. Sie traten in dasselbe, wie Sie soeben sagten, aus einer Thiire. Aus welcher? Aus dcm Cabinet kamen Sie nicht, denn in dieses sahen Sie die Gestalt ver< schwinden; kamen Sie aus der Küche, so hatten Sie — der weiblichen Dienerschaft cinen Besuch abgestattet, in den Appartements der gnädigen Frau hatten Sic um 3 Uhr früh nichts zn thun — aus welchem Zimmer traten Sie in das Vochaus?" „Ick antworte nicht," entgegncte Fritz. „Man vcrnehme die Dienerschaft." 4 722 chislhen Seehäfen — mit Vc^ng auf die Laibach-Villacher (Eisenbahn, als direete Verbindung mit Nvldwesten, Suden und Siidosten — mit Bezug auf den internatiuualelt .>>andel ^ester-veichö und dessen Schlüssel (Ägypten schou sehr oft zur Discussion gebracht hat, isl gcwis; sehr cr srelit, ans dirccter anthentischester Qnellc, nämlich vom Präsidenten der „<'<> ü> >»-> ^, <> i <> II » i v«i .-< !l«' <> » l'!i ü!»l .^1,'l'i! i »1 <> <>/" das Gclinn.cn dieses für die staatswirthschaftlichc Production u n d H a ndelsint c rcfs c n nnse r e r M o n a r ch i c so hochwichligen Unternehmens pslichlgemäs; zur osfent' lichcn it'ennlnis; bringen ,;n tonnen. Laibach, den 1^. Mai l^" i», Är. ^'. Voman >". <>^ Präsident. Seeretcir. öffentlicher Dank! Die Direction des (.^lisabelh^siinderspitals hat an alle I». l. Schlchdamen die gehorsamste Bitte gerichtet, uul.r ihren Bekannten und Verwandten n»e milde Sammlung von j'llir. lichcn oder doäi eininaligen Spenden zn veranstalte», uni das heurige Disieit znr Eihallnng des 5iindclsrilals zn deeten. Der gefertigten Direction wnrde ans diese Vitle sol' geudes cii'gesendel: Durch die Sckutzdame Frau Hedwig Eijl: Von Frau Llmalia Rnnagel.......^» fl. „ Frl. Heiuiellc Sennig.......3 „ „ Frau Hldwig (5isl........U „ Durch die Schulzdame Flau Flanciöea K oval > ch : Von Frau Kastell,'; .........> „ „ Henrietle Schanlel........l ^ „ Ilndenannt ..........>'' „ „ Unbekannte..........-' » „ Frau Anna Tamborniuo......>i „ „ Herrn Nichard Ianelchil;, Amtsvorslcher . . .'» „ Durch di^ Schnljdame Frl. Johanna Nep. Ieraj: Von ihr selbst gesplNdet........^» Snmina . . 38 fl. (Wird soltgescht.) Dilectiou deö El i sa d cth - K i n d cr spil als. Är. jiiowntsch. > Oinladuu st. Mittwoch den 15. Mai findet Nachmittags um ', Ubr eine Moüalsueisammluna, des historischen «nd des Vtusealvereinö im Locale des historische» Vnems l^Schnlgeda'nde, el'^'e'di^, links) statt. Program m der zum Voitrag lommendeu Gegenstand,.'! I. Von Seite des MusealoereinZ: Ueber das Anflrcten der tertiäre» Gebirgsformation in Krain, von>ta>l Dcjchman». 2. Von Seite des historischen Vereins: Neber einige neuere Miinzsundc in Kraiu und im Knslenlande, von Karl Dcschmami. Laibach, I."!. Mai 1807. Von dcu Geschäftsleitungen des historischen und des Mnseal-Vereins. Tclcgrmnmc. Berlin, ll.Mai. Das nene „Allgemeine Volks-blatl" schrcibt: Nach bcslimmtcn hicr bereits gegebenen ,'lndentnngen soll die E i n st e l l n n g dcr sranz ösi -schcn illnstnngcn nnnmehr bevorstehen. — Dcr Gesandte dcr nordamcrilanischcn Nnumsstaaten, Nlr. Wright, ist heule Morgens nach sechsn,onallicher jirank' hcit gcslorl'cn. Dic ^cichc lnird nach crs^lglcr lirchlichcr Fcicr nach Amcrila ül'crsi'chrl. »^s »iill als scslstchcnd, dasi dcr König in Gcsellschaft mit dcm am ^!). ^)iai von Pctcrsdin'u nach Äcrlin rciscndcn >iaisrr von Rnßland nach Paris gchl. K'blu, !2. Mai. ^^.'. svr. Pr.) Dcr ..iiöln. Zll^." wird ans Paris ^cschricbcn: Dic Wcigcrnna, Ocstcrrcichs, gcqcnül'cr dcn Allianzancrl'ictnngcn ans scincr ^clilralilät hcranözntrctcn, vcrsctzlc dcr Kricgoparlci dcn crstcn Stoß nnd verschaffte dcn Sonvcränclä'lsrcchtcn dcs (^rosihcrzogs von Vn^cml'ilni in dcr (^arnism'sfragc wcitcrn Spiclranin. Köln, !^. Mai. l^^rdl'l.) Dcr Puriscr Marm-^'orrcspondcnl dcr ,^iöln. Ztg." mcldct: Es scheint sichcr, daß Prcnßcns Forderung bezüglich des Näumnngs' Zcilpnntlcs dahin gcht, cs möge dic nöthige Zeit crhal> lcn, nm bci Trier ciil verschanztes Vager errichten zn tonnen. Am >'»l>. Niai tritt (^moley von seinem Bot-schaflcrposten in Paris zurück. London, ll.Mai. „Renter's Office" dcmcntirt die Nachricht dcr „Palrie", daß Graf Äcrnsturff mehreren Mitgliedern der Konferenz die Bcrsichcrnng gegeben habe, daß drei bis vier Wochen znr Nän< mnng der Fcslnng Vnrcmhnrg genügen zvürdel,. — Der, „Glove" schreibt: Am Schlnssc dcr Konferenz wird England wayrschcinlich eine allgemeine Entwaff-! nnng anralhcn oder formell vorschlagen; darans, tonnte ein Eongrcß hcrn^rgchen...... „Renter's Office"! ertlärt nut Rücksicht anf die von ihin veröffentlichte nnd! von einigen Zeitungen bcslritlcne Nachricht, wonach! England zögerte, der Garantie beizntrctcn, daß^ diese Nachricht vollständig gcgründel war; erst die Cin-^ stiunnigleil dcr andcrcn Äiächlc Yabe England veranlaßt^ bei^ntrelcn. — „Älenter's Office" mcldct: Der hcntc' nlucrzeichuclc Vertrag wcgen V n^en, bürg soll spätestens binnen vier kochen ratificirl werden; Pronßcn räumt die Festung nach Wegschaffnng seiner Borräthc nnd Kriegsmatcrialicn; ^!iz,-cn>bnrg bleibt im Zollverein. ^ondl^n, .12. Mai. Die Ratification dcs gestern unterzeichneten Traclalcs wird innerhalb Monats- frist erfolgen, worauf die Ränmung der Festung sofort beginnt. Angeblich wurde das Verbleiben Vnxembnrgs im Zollvereine st ipnlirt. Telegraphische Tttechselcolirff uon, I.'l, H)cc,i. s>pnc. M^nlliqm,!' s>l».'»l). — 5.M>c. Me!alli»iin? init Mai- »ud Nol'cinI'el^Zinsl'ii«)!,!!^. — 5iprrc. National Aüll-Hrn 70.^5i, -- Bant« aelicn 7^.'i, — Crcditaclim 177.!»». — ^«iOi!. slaatSaiilsbei! tt7.40. — Eilbor 1^. — London 128 I5i. — K. l Ducatni . Mai. Stadt Ii>icll. Die Harren: ^mveiihofn', uon Bndweiö, — Vl^I>n!,nn!ii, von Glssl't, ..... Bil'in'l'l nut' Will,!,«!!», Falnie»!!» teü,, lnni ^chlnckrlllin. - Bardiuh, znmfili.. u. O^oich, l. k. (5>ee,»!r>»'l', nnd Tliiitl, »0>i Vien, — Kporl»!,, M'assalin nnd Crl,isaüi, oon Trieft.--W^s, HlNisircr, ani« Galizien Polin,, ^lcaliüUsül'i's, ue,«! Vrssmia. ^lcftln^ilt. Die Hern-n: Loiniachcr, Tonrisl. ue,n Parii«. — Fl'milrl, Handel^nl., von Trissl. -- Dmioe, Plivüüsr, von ssi»»u'. -Dr, Grusle!', Disllict^physiler. von Sl!'!», - E!l>,-l,chk>>. Ka„f!n , von ^diia. - Baron Nmllun, l, !, Vieulcumil, nild Pollal, Prioaticr, non Wim. — ^anl'enh^imer, Kanfm., r2 SW. z. st.n'l diinn btw. 0 uu 10., Ad. 32Z,«2 i 11..» ! wlüdstltt I heiter Vormittag Reinwollen ans SW. Einzelne Regentropfen. Nachmittag zunehmende Vtwöllnna. Oem'n Abend Anfhelterliua an^ SW. Windstill. ' >' u ^.rcnttwo,tlichcr Nekactnir: Iaua; v. K le i nn« au r. Kaffee- u. Gast!M!?m Roscilbach auf Dremks Höhe. Dic Aussicht ist schön.— Für gnlc Getränke«, sorgt bestens lM8-3) Fr. Drenik. ^ 14 — „Das ist qeschehen, Mes stylief nnd wnrde dnrch den NW» Ihrer Gefausseii' nehmnng sieweetl. An>) der Milche lralen Sie nichl in das ^o»zi>»!»er. Sie wolle» doch nicht behaupten, daß — doch lassen wir der Frau Klausen selbst das Wort." Hedwig erschien. Dir Rothe ihrer Wangen war verschwunden; ihr Auge war ninflorl nnd ihre (ttrstalt schien nm Vieleö llrinrr a/wordru zn sein. Sie warf leinen Bliet anf den Ana.Maa.trn. ^ri^ hrflrtr srine Angen anf die schöne ^van. Der Präsident fragte sie, ob si<> irgend eine An^tnnf! darüber enhritr» lönur, womit sich, Fritz vor seiner Arreürnng bejaiäflig! habcn sönne. Sie verneinte die Frage. „Sie wissen also nicht, aus welcher Thiire er in dav Vorzimmer trat?" , Ein schwachrs „Nein" war die Antwort. Der Richter wandte sich nun an Fritz: „konnte die Fra» Docwrin wissen, ans welcher Thilre Sie in das Vorzimmer tamen?" Ans diese verfängliche Frage antwortete Fritz schnell nnd zornig: „Sie ver letzen die Ehre einer geachteten Dame." „Sie haben uichl das Recht, Ihren Richter zn Hofmeister». Sagen Sie also, aus welcher Thiire träte» Sie demnach in da6 Vorzimmer?" Hedwig wandte ihren Blick anf Fritz. So blickt das verwundete Reh den Ia'ger au, weun er ausholt, um ihm den TodeGosi zu versetzen. Fritz sprach zu dem Präsideulen: „Ans welcher Thiire ich iu das Vor zimmcr trat, ist mm unzweifelhaft festgestellt. Ich tam ans - dem Schreibzimmer des Advocaleu, wo der geöffnete Srcvvlär stand." Die junge Frau Holle lies Athem Ihre Ehre war gerettet. Fritz hatte gegen sich gezeugt. Seine Augen blictleu fest anf die schöne, schwarzgetleidete Dame nnd er murmelte einigr vernehmbare Worle, obrr in eiuer nur Hedwig verständlichen Sprache. Er war mit Hcdwig aufgewachsen. A!c^ ^indrr hauen sie zum Scherz oft iu einer Art von srlbst erfundenem K'anderwä'tfch mit einander geredet. Damals hatten sie nnveachtcl vor aller Nrlt im («arten seines Vaters oft mitten im Spiele in dieser Sprache einander zngerufrn: „Ewige Nrbr." Diese zwei Worlr warrn es, welche Fritz nnn vor dem berichte nuirmelle, Sie draugcu der Frau des Adoocatrn wie zwei Schwerter in die Seele. Ewige ,^isbe hatten sich die kindrr schrrzrud gelobt. Sie hatte daö Gelöbnis, gebrochen; ewige Viebe halte sie uoch dem Jünglinge geschworen, als er die Sln deuteulappc mit dem Lzato vertauschen mußte. Darauf war sein Vater ans (hram erlraull nnd gestorben. Der ihrige hatte alles Vermögrn seines Chrss ail sich ge zogen und sie war dem Advocate» Ktanse» zum Altare gefolgt: „Ewige Viebe!" — 15 — V. Einst und Äeijt.' Vier Jahre vor der Vrrnrtyeilnng nnferrs Flitz saß amPortale eines großen Rasthofes ei» arines Weib, anf den Dnen eine ^iorbschwinge voll Aepfel zni» Vor-lanse. Die Roth nnd der große Knmmrr machte» ihr Antlitz dc» verwöhnte» Kindern Fortunens widerlich nnd alle zogen sie voriiber i» den ranschenden Seiden« lleidern, von denen der Werth ein^s einzigen, ihren fchmerzbeladene» Bnsen erleich-lerl, vielleicht bcglilckt hatte. Den» wegen eiucr Stcnerschnld von dreißig (imldeu sollte das Häuschen nnd die wenigen Aeckcr ihres Mannes verlaust werden, und ein Seidenileid loslel wohl das Dreifache. Von dem llebrrschnsse halte das arme Weib, das jetzt mit einer Äettlermieue ihre Aepfel feilbot, ihrem Töchterlein Brot nnd ein schönes Kleidchen grlanst. Ihre» Kornvorrath hatte die Steuer verzehrt, vo» de» Möbel» besaß sie nur noch das Bett, in welchem ihr Man» jetzt schon zehn Monate trank lag, einen wackligen Tisch nnd eine» Kasten, der die Garderobe der ganzen Familie enthielt. Das schönste Stück darnnler war jene einfarbige HnHhofr, welche ihr Mann als Reliquie von seinem Militärdienste mitgebracht yatle nnd deshalb hochhielt, weil durch sie eine feindliche Kugel ihm das Veiu zerschmettert hatte, das jrtzt ei» hölzerner Stelzfuß ersetzte. Da saß sie uuu vor dem belebten Gasthofe, die Hände iiber die Aepfel gefalle! und je>X'» Voriibergehe»de» mit ängstlich bittende» Angeii ansehend, mit Angen, in welchen die Thräne» der Augsl nnd Noth mir mit Mühe znriickgedrängl winden. Da lam lärmend ein Trupp Slndenten iiber de» Platz dem Gaslhofe zn, Einige von ihnen machten schale Witze über das Annefiindergesicht des Weibes, das wenig verstehe vo» amerilanijcher Reclame; einer aber vo» iyne», der stärtste u»d schönste, trat zu ihr, blickte sie fest a» und fragte, was die Aepfel losten. „Zn wi>h!sei<," enlgegnete er, zog seine Brieftasche hervor, legte ei»c» Thaler schein ans die Aepsel, nah!» einen von diesen, blickte dem Weibe noch einmal mit seinen treuen Augen fest in das bange Gesicht nnd ging mit den Worlen: „Das gehört Euch," ill den Gasthof. Vier Jahre ware» seit damals vergangen. Dem armcu Weibe hatte nia» Hans und Garten unter dem Werthe verlauft; aber nachdem ihr Mann geuesen war, hatte er als Invalide auf Verwendnng der Behörde die Stelle eines Kerker« Meisters erhallen nnd lebte nnn sorgenfrei i» zwei behaglich eingerichteten Zimmer chen im Erdgeschosse des Criminals, Freilich hatte es lauge gedauert, bis sein braves und verständiges Weib ihr gefühlvolles Herz an dr» Gedanken gewöhnte, daß sie im Criminate wohne. Aber dieses Herz dcr Mensche» gleicht dem Wauoer Hirten, der dort sich wohl filhll, wo er sich nnd die Seinige» ernähren kam,. Dlc Sehnsucht nach den, gewoynte» Vandleben erstarb inimer mchr, je mehr das Töchter