LMacherWMtllllg. Nr. 37. , hnll j. ll. 7.5.«,'. Montag, !). März I8W. Amtlicher Theil. e^c. k. l, Apostolische Majestät habcu mit der Allerhöchsten Cutschlicßnug vom I. März d. I. die Näthc des böhmischcil on Petersburg bis Belgrad. Auch Serbien folgt dem Winke dcS russischen Schnhhcrrn. Aus Belgrad 5i. d. M. geht der „Dc-^ttc folgeudcs Priual-Tclegramm z»: ^ „Fürst Michael läßt an dic Cabiuctte von Wie», varis ,>nd Vondon sehr nachdrücklich gehaltene Erklärun. sscn abgehen, besagend, daß er nicht daran denle, sciiii' Nege»wärtigcn freundlichen Beziehungen zn dein Snzcrän ^> rompronnttircn." Die Thronrede des i?öuigö von Preußen findet in leu Pariser Blättern eine sehr günstige Bclirthcilnng, selche freilich thcilweise einen ironischen Anstrich trägt, ^er „Temps" findet, daß die Rcde, init wclchrr "cr ssöln^ ^^„ P^»ßcn die session des preußischen Vnudtlige geschlossen l,nl, die deutlichen Spnrcn des Bis. nwrckichtn Cinslnssc« an sich tröge; besonders sei die^ ^ mill, insofern die Ansdehnnng der Selbstverwaltung ber einzelnen Provinzen stark hervorgehoben werde. Ucbri» «cns sci die Nedc dcs Könige Wilhelm von dein briste ^er bcsonkcru inneren Befriedigung durchdrungen, der scit ^adowa alle Kundgcbnnacn der 5lrune durchdringc. „Dir Heiterkeit des Köiug« vc-n Preuße,,," fahrt dcr „Tciüps" fort, „ist nicht geringer, was die cniswiirtigc Politik be» trifft. Er sieht durchaus lcincn schwartn Punkt nin Horizont; er nennt leine auswärtige Äl'acht, al'cr anf alle, selbst anf Oesterreich, richtet cr gleich wohlwollende Blicke, Man kann nicht friedfertiger sein, l>nd man wäre wahrlich verslicht zu fanden, wenn man diese Sprache anhört, daß es nicht ferner in (5nropa fchwcbcndc Fra« gen gibt, nnd daß wir politische goldene Zeitalter ein-treten werden. Wir zweifeln indessen sehr daran, daß die überaus versöhnlichen Prrsichcruugcu des Königs von Prcnßcu die Zeitungsschreiber daran hindern wcrdcu, übcr d'c gcheimnißuollcn C)nuldc, welche die Reise des Prin. zen Napoleon nach Norddcutschland veranlaßt haben, end. o e Glossen zn machen." Anch das „I. d e D<>bats" lN'dt die Friedfertigkeit der Nedc des ssöuigs von Pre». den !ü^^' '"^^^ vollko!N,i!cn gecia.net sci, die licruhi^'n-" ^achrichlei: zn bestätigen, die von andere» Seiten "lWhel,. 7<>. 3'ihung >l5 Al'glordncilllhlUlscs vom l). Mürz. (2chl„l;,) der WncheiMsc^^?' lassen) erklärt, dcr Anfhcbnnq ten zn wollen i,,^. '°^'" dlirchaui< nicht cnlgcgenlrc. nnzwcckmäßia' da'k , ^'' '"""' Stellnng nach als Jurist cnlwnrf bczwlckt !„>,""' ^"^ " dcr vorliMndc Gesel). eingreifen wolle/nnsl'" ^ ''e>' Wnchergesetze im Stande we ' ,"" ""^" .^ senden vor der Gefahr ?" schützen, so wiirden ewiß in 'en ^ , " d^,' >i " ^tlmmm lant ^worden sein, die cincn bessc en Ech.tz gegen diese Aewnchcrm.a. begehrt hältm ' w l, .s7''^'" "" l^l'hrt. daß die bestehende,/ (^ ^ ,e "^ allcr Strenge den Nnchcr hintan^nh^lten nich i> ^ nde gcwese., wa.en. nnd cs m.chte demnach dcr Wm mnveis . ^ '7""'' bcn Slaat nnd Bollswirtschafl ,„^ ^räft, s '"'^ ^ol'cnrrcn; zu eröffnen, wie fiir alle »vir^i^ 5 ^ ^"' ^"^ '" ""s"^l! Zeiten so nrlräslig ^.vlan hat nns nnn dci? Vorwurf ^cmacht, daß dic< ienigcn, welche fiir das Gesetz stimme» wnrdcn, dcn Trinen schntzloS lassci: gegeniiber dcm Capital. Ich will hier keine Erllärnngcn gebc», denn es liegt in der Sache nnd im ^erlanse nnscrcs Vtlfassnngs' nnd öffentlichen Lcl'cnS, daß die Partei, dcr ich angehöre, in ihrem Herzen dic Zlrmnlh »nd ihre Äcdnrsnissc ebenso warm a»sgcnoini:icn hat, als eine andere, wclchc dieses Princip dcr Wohlthätigkeit an einem anderen Orte ein» mal mit slMcr Exclnsivilät n»,' ihre Fahne schrieb, daß cin ausgezeichneter ssirchcnsnrst dehanptctc, das Wohl' thnn wäre erst mit dcm Christenthum, mit dcm Kalho-licismns a»f,icloi»men, wo ihm cin Redner erwiderte, die Menschheit habe mit dcr Bethätigung dieser edlen Gefühle nicht viü auf dic Anllmft des Christenthums gewartet. (Bravo! Bravo!) Wenn man uns sagt, wir haben dic Armuth schutzlos gelassen, wenn wir dieses Gcsctz annchmcn, so dnr« sen wir bezüglich dcr Richtigkeit dieser Anschuldigung an die Mündigkeit uuscrcr Mitbürger appellircu. Ist sie sich ihrer Interessen, ihrer bürgerliche» Stellung nud ihrcr bürgerlichen Bedürfnisse bewußt, diese Anzahl von Slaalsbiirgcrn, welche betroffen wird, so wird sie ganz gewiß z» rechnen wissen, nnd sich nichl in solche unglückliche Dnrlchcnsocrträgc sMrzcu. Ist sie sich aber vielleicht dieser Gefahren nicht bewußt, seh!! ihr viellrichl die Einsicht, fehlt ihr oicllcicht die allgc-mciuc Bildung, lrilt auch da vielleicht die großgezogene Unwissenheit hindernd cnlgcgl-u, dann, mrme Herren, suchen 3ic diesen Gnind l cr Unwissenheit nicht in u u <-scren Gesetzen, dic wir gemacht habcu, suchen Sie sie in den Gesetzen, die früher gemacht wordcu sind (Bravo!), und wcuu der Gegcurcducr vou cincm ruinir« ten Stamme sprach, dcr aus uusercn Gesetzen cmauircn soll, so sagc ich ihm von einem geschädigten Stamme, dcn wir aufzurichtt» , dessen Wiedcrgrümn loir zn be» zwcckcu habcu, uud dcr verschuldet wmdcu ist, von sei< uer Partei (Rufc: Sehr gut!^,'von dcn Gcsc^!,, die sic d»rch;»sttzcn unißtc ^Brnvo! Sehr gut!), und ivelchc sic in dcm sMcnwlirllgcn Augenblicke mit den gesetzwidrig» stcu Mitteln ausrecht zu erhallcu sich bestrebt. lVcbhastcr Beifall,) Wo dic ^crarmuug dcr Staalsbürger besteht, meine Hcrrcu, der Fortschritt, dcr so vi.l ocrläslcrtc, er hat sic nicht auf seinem Gewissen. Aber daß der Reichlhum gerade dort nicht blüht, wo jcue Gcgcupcnlci, dic hliitc diese weit greifende Rede in dieses .f)cme gesendet Hai, herrscht, das ist cinc statistisch nachweisbare Wahrhcit. (Sehr gut!) Ich muß aufrichtig gestehen, das; die Ncdc dcs be» rcdtcu Gcisllichrn ans T,rol mich stutzig gemacht hat. Ich bin ihr einc Zeitlang gegenüber gestanden, nnd wühle nicht, Nw sie hinäiiö will, Cincu Augenblick zog mir der Grdaulc durch dcu Kopf: das hasl du schon bsttr in dcr Geschichte gefunden, taß der Ultramoulauismus, jvcun er seinc .ttraft »nd Stütze in dru höheren Rcgio> ncn verliert, den Boden unten aufwühlt llcbhastcr Bei' fall. Sehr richtig!), um uuttn jeuc Tlützc zu sindr», die ihm obcn dinch dcn unwideistchlichcu Drang und Druck dcr Zeit vcilorcn gegangen ist. (Sehr gut! Bravo!) Aber ich muß gestehen, ich dcukc vc»l meinen Geg. nern vicl zu edel, als daß ich so etwas glanbcn sollte. (Heiterkeit.) Ich mußte mich dl-chei' bcschäftis'.cu, zu sra-gen, >r>arnm denn Schulze»DclitM uiid Vassalle in diesem Hanse citirt werden mußten, warum denn diese sociale Frage gerade in dicscm Augciwlickc iu dieses Haus gc-worsen nurd? Ich bin überzeugt, mriuc Collcgcu habru. wührcnd dcr Redi-.er fprach, denselben GedcmkciMng vcr» folgt, dcr mich beseelte, uud die ^iklcilunsssgruu^c für diese Rcdc anzugeben, dürste für mich eine gau.z übcr^ flüffigc Äcmühuug sein. Da sie aber nicht so sehr für diesen Raum, sondern vicluichv zum Fenster hiuaus gehalten worden ist (Heiterkeit. Rufe: Sehr gut!), so erlauben Tie mir dcuuoch, doch das Uuslichhälticic ciui» gcr dcr wcscnüichcn hcrrorragcndcn Glüudc auznsührc,!, damit jencu, welche sich übcr dieselben frcucu, ihre Frciidc abgekühlt, und jcnc. die uns gegenüber durch dieselben in Besorgnis; gerathen wärcu, wiederum dic Beruhigung finde», wrlchc dic Sachlage ihucn einflößen kann. Mmi hat uus da eine Geschichte vom Mittclalter cr^ähl!, eiuc beschichte voul ^!lill(la!lcr, i» wclchcui ciu Capilül uicht l),istirl hadcn soll. Mitlelallcriichc SlaatS- uud Volks» ökonomcu dürften im Äiillela!tcr lcii^ Capital cutdcckt habcn, nnd cs pnssiil dcm Millclaltcr noch in der neuen Zeit, di'ß cö mit dcu Augcn des Miltclallcrs bcurthcill wird. (Heiterkeit.) Daß es lein Capital gegeben hütlc, ist ganz uurich' tig. Oar leine Arbeit vermag ohne Capital productiv zu sein; cinc Arbcil, dic producllv ist und lein Capital hat, wird endlich ein leere« philosophisches Heru'nfechlcn mit dcn Häudcu iu dcr i^ust, um irgend etwa« zu erreicheu. Wenn dcr Deutsche im Mitlelallcr seinen Psing cinschlc, um dcr Crdc dnrch sciucn Fleiß das Brod abzugclrin-ncn, so löst der Bollswirth diese Thätigkeit in zwei na» türüche Facloren: in dic Arbeit nud iu das Capital, sofort auf. Dcr haudclnoc Mensch ist die Arbeit, dcr Pflug und dcr Boden ist das Capital. Ob aber das Capital des MiltclllltcrS sich mit jener Freiheit bewegen touule, wie jetzt, das ist eine andere Frage, und ob die Freiheit des Capitals, mit welcher es sich jcht bcwcgt, diese vehementen Borwürsc, dicsc Drohuugcn, dieses Auf-schrcicn verdient wcgcn dcS ClcudS, das cS übcr die Welt gebracht habcu soll, das lassen Sie mich, incine Herren, an der Hand eines ausgezeichuetcren KopfcS a!ö der meinigc ist, ein wenig verfolgen. Dicscr vortreffliche :Nann zicht cinc Parallele zwischen dcu socialen BeilMlnisscn dee Millclalterö uud denen der Gegenwart, uud würdigt das Capital in sei« ner Wirlianilcit mit folgcudcu turzcu aphoristischen Scitzcu: „i^cm Capitale danken wir fast alle Forlschrille dcs menschlichen Geistes; aUc Crfindungen dcr Wissen-schnft blcibcn uuproducliv, ohnc da« Capital, dab ihncn prallischc Bclhätiguug gewährt. (Rufe: Richtig!) Dcm Capitale verdauten wir jeden Fortschrill auf wisscuschnft» licheui Gcbicte; dicscu Forlschriticu verdanken wir die Ausbrciluug dls Reichlhume uud des Genusses über weite, weile itrcisc. Ihm vcrdaulen wir dic Verminderung c>cs allgcmcincu Cleude«, '.vclchcS in dicscr allgc-luelucu 'n Fcsfclu gehalten war. (Beifall. Rusc: Sehr richtig!) Diesem Clipllalc verdauten wir eine glücklichere nnd glcichmaßigerc Vcrthcilung der Güter, eiuc humauc Ber» wcndung des Reichthums." Nicinc Hcrrcii! Wenn der Mangel dco Capitals uud dcr von dcn Darleihern zu bestre!linden Zinsen in dem Millclaltcr uud iu dcu zunächst daran glcnzcndcn Jahrzehnten im Slü.ioc gcwcscn wäre, dic Gcfuhrcn der socialen Fragcn von dcu Reichen »vegzuhallcu, so mvge inan mir doch dic Autwort gcbcu, wic hat mun dcul» iu jcncu Zelten dic socialen Grüudc der Ncjormation uud des Bauclulritgco vorgcsuudcu, wcnu sic gur nicht cjislirl hallen, uud sic halte» nach dcr Mciuung dcS Adgcorouclcu Grcnlcr gar uicht czislircn lünucu, weil dus Capital, dic Gcbäreriu all' dicscö Clenos, nicht cfi« flirt hat. Aber, ulciuc Herrc.i, lcsen Sie die Sutyrcn Ulrich Hütten s uud lesen Sie dcn Crasiuus von Rot» lcroani, blättern S»c nach in dcu merkwiirdigeu histori-schcu ^ollslicdcrn dcs deutschen BollcS; lasjcn Sie slch iu dcn Zcilcn, wo das Capital nicht cxislirl haben soll, aufrollcu die Bilder verschiedener weltlicher lind nlcht minder geistlichen Hvsc; zählen Sie nach die Huuocrt» laliscndc, tic im Mlltclallcr zu Grunde grgaugeu sind ail Clcud, a» Hunger, an Seuchen (Rusc: Schr gut!), und dann sragc ich Sic, mciuc Hcrrcn, ist dao Capital till Schaden? Ist diesce blclbrndc lcnlmal dcS vorüber» gcgaußcncu Flcilzes nicht ciuc xucrjchöpstlchc Urne edler Gcuüsfc uud freiheitlicher Ausbildung? ^Beifall.) Wollen Sie flch tiicllcichl zulücklvcndcn in die Zeitcn vor 600 Iuhrcn, wo cin Hemd am ^cibc zu Nagen einer dcr Hauptvorzügc dcs Reichthums königlicher Priuzcsjmtn »oar? (Bravo! Bravo!) Wollen Lie jcnc Zettcn zurückrufen als Beispiel, wollcn Sie diese wirlh>chastlichc Irrlehre verbreiten, in einer Zelt, wo Wohlthaten uu!) Vebtuoczeinissc jcdein Bclllcr dnrch dic Nrnsle des StaalS zur Bnsügung gcslclll sind, uud wo uur eiu Sclbstver-fchuldcu oocr ciu uugliicklicher plötzlicher Zufall dcu Stcr» bcudcn zwingt, in dcr lctztcu Stunde fcin Huupt unter slciem Himmcl auf ciueu ^tciu uicdrrzulcgcu? dcun die Gesellschaft bcrcitcl jcdcm ciu wcicheS Stcrbclisjen. ^Bravo! Bravo!) Man bekommt da ganz cigcnthümliche Dcductioncn auö dcr Geschichte zu hören. Die französische Rcvolu» lion, die so gcrn von gewissen Hcrrcn citlrl wird, hat das Capital emuucipirl uud hat cö dahin gebracht, daß lnan dic Ardcil auf dcm Marllc laufcn lai'ii. Das foll mm fo rccht das Hcrz unscrcr arbeitenden Mitbürger ciupörcu. Das foll uuu so rccht zcigc», wie dcr mo» deruc Fortschritt sic in dic Sklaverei uctricbcu hnl.^ Die Arbcil kaun mau lausen, ja. mriuc Hcriru, dcuu sie ist eiu Wcrth und schafft Wcrlhc, uud duß man die Arbeit laufcn lann, und daß dcr Arbcilcr sciue Arbcit von sci-ncr Person scheide» »ud als scin Cigc,l!hum verwerthen 418 kann (Rufe: Sehr gut), das ist eine Errungenschaft der Neuzeit. (Rufe: Schr gut! Bravo! Bravo!) Abcr die Leibeigenschaft, wo mau die Arbciter taufcn louutc (leb-! haftcr Beifall), dic suchen Sie, mcine Herren, im Mit» tclalter (lebhafter Beifall), und dessen Sufländc rufen Sic uns nicht zurück. (Rauschender, lang anhaltender Beifall.) Wir wuchern mit der Arbeitskraft?! meine Herren, ich weiß aber Menschen, die wuchern mit der' Leichtgläubigkeit dcS Volkes (lebhafter Bcifall), die Hal», ten ihm klappernd ihre Sammelbüchse nnter die Nase und schreiben in ihrcn Hirtenbriefen, es sei Heuchelei, wenn man sagt, daß die Armuth mehr Recht hat auf unser Geld als andcrc, die in fernen Palästen wohnen, (lebhafter Beifall.) Meine Herreu Gegner! Gehen Sie nicht hin und wiegeln Sie nicht jene aus, die wir zu beruhigen trachten. (Bravo! Sehr gut!) Daß di Staatswohl standee begründet. Ich versprach diesen Männern ihren Wünschen hier im Hanse Ausdruck zu leihen; nnr sagte ich, bitte ich ^ Euch um Eines, daß ich mich auf Euch verlassen kann. ^ Da trat ein frischer junger Mann hervor nnd sagte: ^ „Herr, wie verstehen Sie das?' Ich gebe Ihm zur Unlwort: „Ihr müßt an uns glauben und jenen Ver-suchungeu widerstehen, die bald roth, bald schwarz gefärbt an Euch heranzutreten im Stande sein werden." (Hei» terteu. (Rufe: Sehr gut!) Meinem Frennde. dem Minister des Innern, der die Arbeiter bei einer Audienz an die staatsbürgcrli,l,,en Pflichten geistreich mahnte, h«bcn sie zur Antwort gegeben: „Wir werden nicht vergessen, daß wir Oesterreichcr sind." Das Volt sicht immer nur nach Oesterreich, immer mitten hinein, nicht über dic Bcrge hinans, wo cmd«e sind als Ochervcichcr. (Rufe-. Schr. gut! Aus» gezeichnet?) Diese Herren, die mich damals mit ihrem Vertrauen beehrten, haben Wort gchaltcn, sie haben Ver-tränen i" den Gesetzen des Kaiscrs, zn der Hochherzig^ Icit dcs Monarchen; sic vertrauen dcu Männern, die sie hichcr gesandt haben, nnd als die Agenten, die damals lvedcr roth noch schwarz warcn, denn sie warcn blau gc-färbt ^Heiterkeit), an sie herantraten, da haben sie ihnen mit aller Schnellkraft ihrer Muskeln dic Thüre gcwic« stn, und ich bin überzeugt, sic werden unsere Stimme hören und auch dic schwarzen Agenten dorthin weisen, wohin die blanen gegangen sind. (Lebhafter, anhaltender Beifall und Heiterkeit.) Mg. Dr. Schnbcrt plaidirt für die möglichste Freiheit des kapitale. Dic Ausgabe des Staates sei es, den Frieden zu erhalten, dic Kosten dee SlaatzhauS« > Haltes möglichst zu vermindern, das Eigenthum zn schützen: was darüber hinausgehe, sei nicht Sache dcr Regierung, das weiden schon das Volk und seine Vertreter zn regeln wisscu. > Redner tadelt an dem vorliegenden Entwürfe unr^ den einen Umstand, daß derselbe in viclcn Punkten zu weit gehe und sich auf Bestimmungen erstrecke, welche mit dem Begriff des Wuchers uicht im nothwendigen Zusammenhange stchm. nnd erklärt, sich diesbezügliche Anträge für die Spccialdcbatte vorbehalten zu wollen. Abg. Freiherr u. Ben st: Wenn ich gelegentlich der hcutia.cn V. PetilionSbericht dcS volkswirthschaftlichen Peli-tionsauSschusses. Präsident: Bei dcin nahcn Schlüsse dcr Session (Widcrsprnch von mchrercu Scitcu) — möglichcrwcise, dcnn die Session dauert bereits 10 Monate — wird cS nothwendig, dcn künftigen Geschäftsgang etwas näher zu präcisirc». Dic Ausschüsse sind in vollster Thätigkeit uud schr viele Mitglieder derselben werden beinahe vou der Last dcr Geschäfte erdrückt. Nichtsdestoweniger möchte ich die Hcrrcn bitten, nicht zu crmüdcn. Es liegt wcscnt-lich daran, in lnrzer Zcit so vicl als möglich Material zu bclommcn, um dasselbe an daS Herrenhaus leiten nnd diesem Gelegenheit bieten zu könncn, ununterbrochen Sitznngcn zu halten. Ich aianbc. daß wir dicsc Rücksicht dem Herren-hause schuldig sind. Ich würde daher vor allein großen Werth darauf lcgen, daß ich bald in dcr Lage wärc, das Gesetz über dic DiSciplinar-Ächandlnng richterlicher Vcamlcn und die ConcurSordmmg, sowie die confess^ nellcn Gesctzc (Bravo! Bravo!) an dic Tagesordnung zn setzen. Ich crklärc dic Sitznng für geschlossen. Schlnß dcr Sitzung halb 'l Uhr. 419 Authentisches über die Concorbatssrage. Wien. 5. März. Die „Wr. Abopsl." schreibt: Wir haben im heutigen Morgcnblatt eine Erzählung in Bezug auf die Verbandluugen mit dem heiligen Stuhle über die Concoroatsfrage. welche hiesige Abendblätter dem „Pester Lloyd" entnommen hallen, als cinc Erfindung bezeichnet und uns vorbehalten, auf die Sache zurückzukommen. Indem wir dies thun, lassen wir zu« nächst den Artikel dee „Pester Lloyd" folgen. Er lautet: Wenn einst ein Geschichtsschreiber die bewegte Geschichte unserer Tage zu schreiben haben wird, dann dürfte ihm ein Moment besonders räthselhaft erscheinen, die offen zu Tage tretende Zerfahrenheit im Schooße unserer Regierung oder richtiger Regierungen in Betreff der Concordatsfragc. Man hat cS als eine fühlbare und bellagcnswcrthe Lücke im Rothbuch angeschen, daß m demselben der Verhandlungen mit Rom mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt ist; und e» mußte diese Lücke um so bedauerlicher erscheinen, als, was gleichfalls sehr vermerkt wurde, der „VollSfrcund" die Gelegenheit wahrnahm, zu erklären, eS werde bald die Zeit kom» men, wo es sich zeigen werde, daß er (der VolkSfr.) ein besserer Freund des Freiherr«, v. Beust sei, als jene, die sich heute so nennen. Aus die in so hohem Grade dunkle Partie des österreichischen Rothbuchcs werfen nun die nachstehenden verbürgten Thatsachen ein Schlaglicht, ausreichend, um sich gehörig zu orienlircn. Die Verhandlungen mit Rom gehören doch unzwcifcl-haft in den Ressort des auswärtigen Amtes. Sie wur-ben denn auch ganz diplomatisch eingeleitet und, bei al« km Respect vor der allerseits anerkannten diplomat!., scheu Begabung unseres RcichSlauzlerö, scheint er den« "och in Autonelli seinen Meister gefunden zu haben. Mit einer Plötzlichkeit, welche selbst nordische Na« küren frappiren mußte, erklärte Rom, daß man ihu wit Unrecht den Vorwurf mache, es stehe auf seinem nnn po^um,,^ da man ihm doch nicht zumuthcn könne, " solle in Verhandlungen eintreten, deren Ziel und Zwcck lugn ihm officiell gar nie kundgegeben. Der "Vollefreund", welcher die Wandlungen Roms au, ge« heuest?!, wiedergefpiegclt, that auf einmal ganz vcrwuu« bett und berief sich ein und daS andere mal auf den gewissen Paragraph des Concordats, welcher die Mög« nchlcit der Vereinbarung von Abänderungen ofsen hält. Baron Beiist ließ sich gefangennehmen. Vielleicht schlnelchclte es seinem diplomatischen Bewußtsein, jenes Rom, das sich gegenüber früheren Regierungen so spröde steigt, endlich zu „Concessionen" bcwogcn zu haben, «urz und g,lt, cr zeigte nicht übel Lust, sich anf Unter. Handlungen ciiiMassc». Dcii Mitgliedern ocS cislci. thanischcn Cabincttcs, mmdcr diplomatisch, dafür um so Mißtrauischer, woltte dicsc plöhUchc Rachgiclnglcit Roms nicht rccht begreiflich erscheinen, und eS bedürfte nur ci< „es Blickes in daö Portefeuille deS IustizmiuistcrS, um die veränderte Haltung des VaticauS zu erklären. Das Ehe- und daS Schulgesetz, welche bekanntlich beide im Avgeordnclcrchausc vcrcils votirt sind, und ocrcn An« nähme im Hcirenhaufc außer Zweifel steht, halten so« fort auf die laugc Bank geschoben werden müssen, sobald man anf den römischen Köder anbiß. ES war dies um so gefährlicher, als die römische Curie durch» schuumcrn lieh. daß sie. von. der bedrängten (Finanz.) ^age des Kaiserreiches ergriffen, auch zu fiuauzicllcn "Pfcrn bereit sei und in eine Belastung des Kirchen. «Utes eventuell willigen zu wollen erklärte. Da hieß t" nun rasch entschlossen handeln, und dem Iustizmini. !> k H"'^ gebührt das Verdienst, es erwirkt zu issf." ^ ^' Instructiouen für Crivelli im cislcicha-lsihen Ministerium und nicht in einer Kanzlei am ""Matze entworfen wurden. Diese Instruction mußte 1° vcichaffcn sein, daß sie Rom keine ^eit lich, gegen "c un kntNehcn begriffenen Gcsctzc Wintclzüge ;u ma« Vr >'st /. "'"^^' Neladczu Rom eine Pistole auf die Emaon^d'' .^'.'d d°S ist deuu auch der Fall. Iu. chischc Rca.icr.>^'"^c"°" "lärt die kaiserlich österrei. Handlungen w «'. °^' ^'""' ^ s") überhaupt iu Vcr-lönne, Rom zu d., s. s'°" b" EoncordalcS einlassen setzen über Schul" , ""^""dgesetzlich verbürgten Ge-müsse. ^ seine Zustimmung geben Rom antwortete darn»c -der Audieuz de. Grafen A,!!" b«r Verschiebung Tag auf den andern. Für 5, ^'' ^^^ """ """" es aber, aus diesen, zurückwe /cu^'".'!'".'".'/' ^'"^^ den Beweis von dessen Abgen ia ' ^'!'^ ^' ?°"^ ftändnisse zu machen crhalttu "' '^"'W't 'che Zuge- sem Beweise in der Tasche tr ^ '', ""^ '"N d.e« derlangteu und erwirkten die ev ut ,l ^ ^'.'- ^"'^' leiu,.,^ .^". ^"Handlungen mit Rom in dem Rothbuch da er^Ä ^"' "llärt sich allein schon dadurch "icht a5r^" Publicationen wohl über abgeschlossene breiten 5 /" ^webende Verhandlungen sich zu ve.^ llin^, ^lien. namentlich dann, wenn solche Verhand« Differ,.., .^""^ cincr schwicrigcu und vclwickcllcn »rrlnz gelten. Es konnte aber um so weniger davon im vorlic« gendeu Fall die Rede sein, als zur Zcit der Zusam« menslcllung dcS Rothbuchcs eigentliche Verhandlungen noch gar nicht stattgefunden hatten. Der Minister des Aeußern, welche bi< zu Ende des vcrwichencn IahrcS zugleich Ministerpräsident war, nntcrließ absichtlich in der Voraussicht des demnächst eintretenden parlamentarischen Ministeriums, Vcrhaudluugcn mit Rom zu eröffnen, uni nicht den ohnedies bestehenden Schwierigkeiten noch die Möglichkeit hinzuzufügen, e^n iu Rom erzielte« Resultat von dem definitiv conslituirlcn Ministerium nicht angenommen und den Conflict durch eine diplomatische Eompromissiou verschärft zu scheu. Iumitlclsl hatte sich auch der Abgang des ucucu Botschafters verzögert. Der-selbe ging Mitte December nach Rom ab, versehen mit ausführliche!» Instructioncii. die ihi, in den Stand setzten, dic Lage der Dinge in Oesterreich und die damit im Zusammcnhaug stehenden constitutioncllen Anforderungen anschaulich zu machen und anf die Nothwendigkeit hinzuweisen, das bestehende Concordat durch eine den Vcr-hältnisscu der Zcit uud den verfassungsmäßige!, Vcstim-mungcn entsprechende Vereinbarung zu ersetzen. Die Audicuz bei Sr. Heiligkeit wurde uicht von Tag zu Tag verschoben, sondern wurde dcm Botschafter am 31. Dc» ccmbcr gewährt. Dem Botschafter wurde hicrnüchst zu erkennen gegeben, daß man eine präcise Angabc dcrjcni« gen Bestimmungen des Concordats vermisse und zu er» warten habe, derm Beseitigung oder Abänderung hier» scits beansprucht werden. In Bczug auf Ancrbictungen bezüglich der Kirchcngütcr ist dabei nicht die leiseste An» deutung gefallen. Nachdem uuu gleichzeitig daö Ministerium ernannt und in Fnucliou gctrclcn war. richtete der Miuistcr dcS Acußeru an den Minister des Cultus u„d öffentlichen Unterrichts daS Crsuchcn, ihn in den Stand zu setzen, obigem Verlangen zu entsprcchcu. Letzterer hielt darüber dein Miuisttrrath Vortrag und in Folge der dort ii» pfloacucu Berathungen und gefaßten Bcschlüsfc gelangte an den Minister dcS Acußern ciuc ausführliche schriftliche Mittheilung, welche im Ministerium des Acußcrn ^ unverändert iu französische Form gebracht und vor dem Abgänge dcm Minislcr des Cultus und öffcullichtt! Uu« tcrrichtS zur Einsicht vorgelegt, dann aber dcm Bol> schaflcr mit dcr Weisung zugesendet wurde, jctieS Crpos^ dcm Eardinal'StaatSsecrclär zur Prüfung und Auslassung vorzulegen. Daß dabei die Forderung ciucr vor« ausgeheudcu Zustimmung dcs h. StuhlcS zu hierlän-dischcn überdies noch iu dcr Verhandlung bcgrifstucn Gcsctzcn gcslcllt worden sci, wird dcr Uübrfaus>cur nicht vorallssctzcn, cbcu so wcuig alOrdinarium dcS Kl'lcgsluimstcllums. Groß fiudcl ^»().0(X) Hinterlader sür geuügcnd, ein ncncS Bcfcsllgungssystcm für unzwcck-mäßig uud unnölhig. Wickcubuig beloulc die Nolhwcu. digkclt ciuer achluuggcbiclendcu Slcllung Ocslcrrciche. Rcchbaucr erklärt, bci dcr ictzigcu ^agc Europa'S mit schwcrcul Hcrzcu für die Ausschußanträgc stimmcu zu müsscu. ^cr Kricgsminislcr wcist dic Nolhwcuoigkcil von '.'2!').0 Hinterladern nach, billct um dic Crmäch» ligung, die gcflrichcncn 75).(X)() Gcwchre im Laufe dcs Jahres bcslcUcn zu dürfcu. Zicunalloweti'e Anlrag aus Ciustclluug dcisclbtu iu daS diesjährige Budgct wuldc mit 25) gcgcu 2-1 Stimmen abgclchltt uud dic Auoschuß. antrage ucbsl dcr Rcsoluliou Slene'S nugcuouimcu: dcr Rcgicruug zu empschlcn, sür die Nuchschaffuug dcr 75>.(.»^(> Hinterlader rechtzeitig zu sorgen. — il. März. ( Tra u S le i l ha u i schc Dele» gal ion.) Czcngcry'S Referat über das Miuislcrium des Acußeru wird i» dcr Gcucraldrballc gcnchiuigl. Vcr» ! fchicdcnc AmcndcmculS auf Strcichuug mchrcicr Bcträgc, jowie auf Streichung dcr zwcipcrccullgcn Iutcrcalarco werden in dcr Spccialdcbatte abgelehnt. — 9. März. (Der con fcssivlicllc Aus-schuß dc« Hc rrc n h ans ce) hat dic Berathung des Schulgcsctzcs vollendet. Die Vorlage ist gcnau in der Fassung des Untcrhauscs allgeuonuucn worden. Alle Amen-deluents deS Grasen Harlig uud Professors Or. Millo» stch wurden verworfen. Die Debatte im Plenum drS HcrrcnhauscS übcr das Ehcgcsctz wird wahrschciulich Eudc dieser Woche beginnen. — 7. März. (Neue politische Organi-satio n.) Da« ,.N. Frdbl." schreibt: Wit bereits mit-getheilt, hattc Giaf Taaffc, als cr noch Leiter deS Mini« flcrinms dcs Inncrn war, untcr Mitwirkung dc« Miui-slcrialrathcS Slählin die Gruudzügc ciucr politischen Orgauisaliou der Blhmdcu entworfen und war darüber dem Kaiser bcrcils Vorlrag erslallcl wordcn; beim AmtS. antrile des Dr. GiSlra jedoch wurde dicscm dic Augclc-gcnhcit zum Zwcckc dcr Begutachtung uud Ucbcrplüfuug > übcrgcbcu. Dr. GiSlra hat daS Elaborat einer Umar-' beituug uulerzogcu >md dcn Entwurf dcr ncucu Orga« ^ uisalion bereits vollcudet, welcher demnächst dem Ncichs» rathe als Nca.itru»g< Millionen au Agio Vcrlust halte. Hicriu sc en a,»dcrc Schäden »icht mit iubegriffen, dir mau nicht berechnen lönnc. Er bcstäliat, daß dic Schuld au dic Baus .'j?tt Millionen bclrage mit I'ibc« griff von I(><^ Millioucn au Vorfchüfsli,. Er bcuicrlt, daß, wcun inan jetzt selbst dicse öchuld abzahlen würde, dcunoch dcr ZwaugöcourS uichl Ulwcrwcllt aufyörcn löiiutc, da man bM MMioucn braucht. Er glaubt, man löuuc auch für dcn Augenblick zu cincr ZwaugS' aulcihc zu dicscm Zwecke nicht tne Zustuchl nehmen, da cS nothwendig fci, früher zu schcn, wclchc audcre Mittel zur Bcgcguung dcs Deficits werden votirt werden. Er bekämpft das Project cincr Emission von StantSpapicr-gcld an Stelle dcr Baiiluolcn. Er hält daS vollständige Gleichgewicht im Budget zur Aufhebung dcs Zwangs-courses »icht gcrudc für nolhwcxdig. wohl aber cine ^unähcrung zum Gleichgewichte. Cr bclämpft schließlich das Project, dcn Zwangscours vor Botirung der Steu« eru aufzuheben. London, 5). März. (Unterhauss, tzung.) DiSracli. allseitig bcgrüßt. crllärt, cr nchmc die Pre« micrschaft an, indcm cr auf drn Beistand scincr Lolleaen uud dcn Cdclmuth dcS Parlauicnts vcrlrauc. Dic Politik Lord Derby's wcrdc auch dic sciuigc bleiben; nach aus-wärlS cinc friedliche, leine selbstsüchtige mit» isolirte, son« dcrn allseitig wohlwollcndc und die Cltialluun dcs Well, fricdcus auslrcbcudc; dic iuncre Polil'k wahrhasl liberal. Un^citgcmaßcS rcformircub und ^'"^ollcö bcwahrcud^ Der AueuahmSzustand Irlands wcrdc hoffcntl'ch chcflcnS aufhören. Dic Details ülicr dic Politik dcr Regierung in s)cz»g auf Irland wcrdcn Dienstag dcm Hause mit.» 420 getheilt wcrdcn. Ili dcr Sitzung des Oberhauses theilt Lovd MalmeMlry Aelinliches mit. Bukarest, 5. Mär;. (Tumult in der Kammer.) Gestern interpeUirtc der Deputirtc Nicolcsco daS Ministerium bezüglich eines etwa beabsichtigten Staats» stretches. Dic Majorität ließ Nicolcsco nicht zu Worte kommen und beschloß, daß dessen Rede nicht in das Protokoll aufgenommen werde. Ale heute das gestrige Proto» koll wirklich ohne die Interpellation Nicolcsco'« verlesen wurde, entstand ein nngehcurer Tumult. Die Minorität erklärte die Absicht,ihre Demission zu geben, da die Majorität sie am Reden verhindere. Washington, 5. März. (Der Sen at) hat sich als Gericht constituirt, um den in Anklagestand versetzten Johnson zu richten. Chase wurde zum Präsidenten dieses Gerichtshofes gewählt. Locales. — (Filiale der Nationalban l.) Die Vanl-direclion bat den Heun Josef Kus char zum Censor hei der Bankfiliale in Laibacb ernannt. Der reglemenlmahig aus« tretende Censor Herr Josef Gregorit « ist in gleicher Eigen« scbaft wieder gemahlt worden. -- ( W c t t« t l, a u n e n.) Nachdem in dcr vorange» a,Hl!gel',Nl Nacht ein prächtig tiarer, stcineichller Himmel war, trudle er sieb a,". P o d h o r i-l y ' s al« Hoel. wahrend die stimmliche Iüdiexositien ter Fr. Slala-Vor zaga d»il »Hindruck der Lpcr in hedamrnSwcilhcr Wnse abschwäche. Die T^nirul'g des Wassrrfalls mit der EinstuizbiÜcle cnt« sprach, wliuigleich nicht c^anz nach dcr Intention dcö Llblclto« dichtes, den daran get»>üpften Llwartungen. Daü Schlllh» tableau tann als gelungen hozeichntt weiden. Morgen wtl« den wir uns des Näheren auöiprechen. — (Gesunden.) Him 6. d. M. wuid, in dei Her-lengasie »iue sUb»lne Anleruhr zesu»den. Der Veilustlräger wolle sich duöjaUs beim Stadlmagisicale anfragen. — (K r a n t e n st a n d im allgemeinen 5tr a n l en> hause im Monate Februar 1806.) Am Echlnssr des Monates Jänner sind in der Behandlung geblichen ZW Kranle, 174 Männer und 21 ü Weiber. Zugewachsen si„d im Monale Februar 107 Männer und 63 Weiber. Be> bandelt wurvcn 579 Kranle, 381 Milnner und 296 Neibti. Entlassen wurden 180 Personen, 101 Mann und 79 Weiber, so verblieben in der Behandlung 387 Krante, 172 Manner u»b 215 Weiber. Gemeinderathssitzung vom 7. V5arz. Ter Voisihrnde scheint die Sitzung, gltich vom Beginne an als einc a/hcime betrachlct zu haben, in der Voraussetzung, dah dcr dem Magislralsdiencr etlheilte Auftrag, nie« mande» in d.cii, und der Note des hiesigen Lande^gerichtes über die dit«sall« gepflogenen l',cnchtlichen Clhebuügen, über Antrag Tl. Tomanü den Pcschluh auf nne gchlime Sitzung r?om G.mcindcrathe gefaßt. Die ganze Verhandlung bot einjclne bewegte Momeiile dar nnd dauere vrn 5 bis halb 9 Uhi. Die Anfrage dci Lanbe«regie7U^g an den Gemeinde-rath !aut,t tahiü, cd el es mit seinen Pstichte» vereinbar ftnrr, mit Bezug auf die ihm nunmehr milgelhclllen Thatsachen, w,lche die Suspendirung Dr. Cos'a'« zur Fl)lge hatten, die Handhabung der Localpolizci, wie sie. vor dem 25. Stpttmb?l stattfand, unbeanstandet fcltb.stehcü zu lassen, »nd ob er nicht clwa die am 6, Februar gefaßten Abschlüsse zu mctifnircn ^edenkl'. Zuerst gelangte der von der vereinten Rechts« und Poli» zeisection mit i; Stimmen gegen 3 gefahle Majoritätsbeschluß auf Vtllaguxg der Ui'gelcgcnhcit bis zur Beendigung der gerichtlichen Schlußveihandlung über den Sololistenexcch zur namentlichen Abstimmung, er wurde mit 15 gegen 12 Slim« men verworfen. Der bezügliche Vrricht geht auf den von der Negierung aufgestellten ersten Fragepunlc ausführlich ein mit genauer Angabe der durch daH Gemeindestatut gebotenen, vom Gemeinoerathe zu blsteUenden Controlsmahregeln im Falle der Wieocicinsetzung »?b Aürgeimeislers in seine Func» tionen. Der Mmorilatsantrag der Section, dahin lauiend, dah der Gcmeinderalh bei seinen am 6. Februar gefaßten Beschlüssen verharre und die Negierung neuerdings um die Wiedereinsetzung des VürgermeisUiZ in seine Funclionen anzugehen sei, wurde mit l5 gegen 12 Stimmen angenommen. Die Minorität des Gemeinderatheö hatte zugleich den Antrag gcstcllt, daß sowohl der Majoritats- als der Mino-litütsbelicht der Section dem PiotoloUe angeschlossen werde, welchem Begehren über Antrag des Dr. To man von der Majorität des Gemeinderathe» leine Folge gegeben wurde. Gegen diesen Vorgang gab die Minorität von 12 Gemeinde« rathen ihren Pretest zu Prolololl. Ncneste Post. Wien, 7. März. In dcr heutigen Sitzung dcr Reichsrathsdelegation wnrdc der Antrag Pratolieucra'S angenommen, welcher entgegen dem AllSschußaittragc auf Bewilligung von l)72.4-tt) fl. für Neubauten lxi Festungswerken, den Betrag uon WO.lM) fl. befürwortet. Der Kriegsminister dankte hierbei für die bewilligte Summe zur Anschaffung der neuen Waffen und sagte, die Armee werde die bewilligten Waffen in dcm Falle, als die constitutions Entwicklung Oesterreichs muth» willig gesli-rt würde, zu gebrauchen wisscn. Die Delegation erledigte das Extraordinariuin, indem sie 26, I^l.074 Gulden bewilligte. -- Dic „Oeslcrreichischc Corrcspou-dcnz" erfährt au. — 5fttrc.Nllt>nnal Ä»lehfl!s;5),5»5, -. I8N0er Ttllal<üanl'!»en 82.70. - «ai'l^ctien 700. — Trebitactien I«7.«0. — London l l'1.10. — Silber 113 75i. — ». l. Dncaten 5.5)5. Handel und WlkswirUchastliches. Z„v Arbeiterfrage. Das Handelsministerium Hal dm Hllndllslammern eröffnet, dasz dic Dnten, welche die im Jahre I«51 nocr die Albeilcrvcrhällnisfe anaeordnrte Enquele geliefert hat, a/a/lttuärlia, unbrauchbar sind, daß aber eine möglichst genaue Kcnnlüih dcr licstchenden Bechältnisse der (unselbständigen) Ar« bfiter-Äcvöllcruiig unzweifelhaft nolhwcndig ist. wenn seilen« der Negiernnq grcic>!i>te nnd wirlsame Maßregeln in der Arbeiter' frage ergriffen wcrdcn sollcn, llm einen vollen Linblicl in die NrbcitnVerhältnisse, der vrrschilbcncn Eiwevbozwcigc i» deu ein« zcluen Thcilcn des Nciches zu erhalten, licnolhigct da« Handel«-miuistcliiim nene Datcn n»d mi,ssen dic cileichzeiliss ali^lordneteil El'hcbmigcn eiüevsci!« n) die Zahl dcr Arbciier, !,) d,e Ttllcl-, Tag- und Wochenlohne, «,) die Lebensinillelpreise nnd sl) dcn Verdienst der Familicnglicder dcr Arbeiter, anbererseit« aber jene Varlchruligen ninfasscn, welche von Lorparationeli und Gemein» den oder von Arbeitsgebern entweder aNein, oder mit Veiziehuug der Arbeiter getroff-n si»d. um dcn Arbcilcrn die Existenz zu er-lcichlern und sie in Kranlheits- odcr Unglücksfällen zu UüterstUyen. Im Zusammenhange damit sttht der Nachwci« ilber Unterricht«« und Äildungsanstallen der Albcitcrlinder, so wie über Ärbeilcr« Forlbilduiigsanstalteu. Schließlich lcmimn jene Arbeilcr-Ver« »»ins in Betracht zu zichcn. welche oh lc Vlitralisllistiing seilens der Arbc!t«cher, Cor-vcn-anoilci! und ^eineiuden durch cigene Mittel im Wi'gc dcr Hclbstbilse für ihre, hilssbediirfligeu Aiit-glicdcr sorge». Zu diescm Bchllft l,al das l. l, Haut>cl?ministe< rinm all'ü Kammcrii dvci ssiageii-Zchcma? zur Vcrvielfälligimg und Pcrs^ndiiiig au die FadrilSfinmn mid (iorpl'lcitioneü des Kammerbc^ir <>» ilberinitlrlt n>id die Vorlage derselben bis längstens 15. April l, I. mit dein Vl'isilg.',, aiigellvdnct, >as< die po< lilischeil Landcsslrllcn u»lcr <3i!lc>n bcalisira^l worden sind, die Bcurlobchordcil in di»'s/r Aügelsgenhcii z»r lläftigstei, ttnlerstüz' ;n„g dcr Kammern auzuwcisen, vaiback, 7. März, Äus dcm hciiligcl, Marlle sino er« schienen: »'> Wage» mit Getreide, ^',"> Wagcn und <; Schiffe (.'«) Klaflcr) mit Holz. _ Durchschnitt«.Preise. «1,'llt.. Mgz.. lltl!.. i?^„.'. >l. lr. fl. lr. "l. ll. fl. ll. Wli,rn pr, Mchcn 6 80>------ Butler pr. Psunl» 30 —' — ttorn „ 4 8'»------ Eier pr, Stllcl .-ij»'-. Äcrste ., 3 50------- Milch pr. Mas, 10 ^— Hafcr „ 2------- Rindfleisch pr, Pfd. 2l -,— Halbsrucht „ --------------- Kalbsicisch „ - 24 — — Heiden „ .^60------- Schweinefleisch „ .. 22 —>— Hirse ,. 3 40------- Schopsmfleilch „ —20—! — ilululütz „ ------------ Hähüdel pr. Stllck —5l> -'— Erdäpfel „ 17«)------- Tauben „ — 15,-^— Liüftn ^ 4 30------- Heu pr, Zentner —75,— Erbsen „ 3 50-------- Stroh „ — sib------- Fisulcn „ »i------------ Holz,hart.,prKlft. —^—- 8!— Niudt'schinal^ Pfd, —45—,— - weiche«, „ —!— 6-»- Bchncin^schmalz „ —42------- Wrin, rnthrr, pr, ! Speck, frisch, „ —^2—^— Cimer - - 12^ — q?ränche'.t „ — tz(>—!— — weifter' ., —— i?l^ Attftekommene Fremde. Am s>. Miiv;. 2>tadt I^icn. Die Herren: Frenzer, von Köln. — Prodnig, Papierjabricnni. uon Ralschach, — Ingovih, ssansmanii, von Straüsche. Grlwblatt, Äanfm., uoii Wien. Vlcphallt. Herr Nersinn/l', Postmeister, von Kronau.________ Theater. H s'.! ! e Montag: ^riuzessi» Montpensier. Schaxspicl in 5 Acte» von Brcichuogcl. " 7.« NW mahiy halbheiter 0,<» l0„ Nb. 323..-.,, ! > 0.« windslill ! htiter i <; u. Mg. 323.«7 - 3.. wlüdstill ', hsiier «. 2 „ N. 322.«s, ^. «., W. mä^ig , dlinu l,ew. U.^ l()„ Ab., 32,).«» j' «., SN m«l)ig, tnlbe Tei, 7.: Reif. Heiterer sounigcr Tag, grosze Klarhcit der ^'nft — Del, 8 .' Reif. Vormittag hcilcr. ^cachmillag zmiehmcnde Bcwollulig. Windig. In der Nacht vom «. auf den '!. Oswitter llin 2 Uhr. dann dichter Schnerfall. Ta» Tageemillel der Wärm« ain ?. um 0.5, am 8, nm 1.7" höher als das Normale, Vlrllniw0rtl,cl),r Redacteur: Ia.lra> ». Kl<,umal»t Rlisl^nlipri^l Wien, 0. März Staatsfonds vernachlässigt, ^!°sc aber und Iudustriepapierc besser bezahlt. Deuiseu nud Valuten stciier gefragt. 0 d3.- In ösierr. ilSährullg slcucrsrci ^7 40 57.60 '^ Steucranl. in ü. V. v. I. I. 1864ul 5vlit. rückzahlbar . 89 50 '.10 - '/, Stcmraiilchcn in üst. W. . 87... 8? 50 Gilber Aulchcn von 1«»;4 . . 73.50 74-. Si!berllill.186ü G^s-) rüäzahlb. m U? I. z" 5 pEt. sür t00 st. 7l'... «>. Viat.-N«I. nut I.in.-Conv. zu 5"/, «.V70 <;5 i»0 „ „ „ Apr.-Conp. .. 5 „ s'5.70 ^5.90 Metalliques . , . . « 5 „ ^7-^ 57.25 detto mit Mai:Ho»p. „ 5 „ 57.60 57.8<> dltto.....«4^.., 5«,- 50 25 Mit Verlos v. 1.1838 . . . 167.- 1k7..-)0 ,. .. „ 1854 . , . ?l.- 74.50 „ „ « 1^0;ub«)0fl. 52.40 82 50 „ ., „ 1^,0 „ 1'X).. 90. - ^',50 ., ,. ,. 1«U4„100„ 8«'.50 «0 70 «lamo-Rentenlch, zu 42 I.. ,«„>. 19 50 20.— Iiomarncu 5peic in Sllbcr 104.75 105.25 Gelb Waare, 3. der Kronländei.' (für 100 fl.) Gr.-Lntl.-Ovlig. /licderüstcrreich . ,u b'/. 86.75 87.— '^berijstcrrclch . „5„ 8?.- 87.50 Salzburg......5 .. 87.50 88.50 Böhmen .... „ 5 ,. V15H h^._. Mähren .... „ 5 „ s>8.50 >-^.— Schlesien ... „ 5 „ 87.50 i<8 50 Stercrmllll ... „ 5 „ »8.50 89.5^> Ungllvn.....„ 5 ,. 70.- 70.5i. Tcmcscr-Vanal . . „5 „ 69.50 70.- Ernaucn nnd Slavonien ,. 5 ^ 69.— 70.— Galizien .... « 5 ,. 64.25 64.75 Sicbv'ttblirgc» ... „ 5 „ 64.75 65.50 Vulovina .... „ 5 „ Ü4.25 64,75 Ung. m. d. V.-E, 1867 ., 5 ,. 67.25 67.75 Tem.V.m.d.V.-tz. 1867,, 5 „ 66.5:0 67.- Acticn «Pr. Slüll), ^lalionalbünl (ohn? Drvibcnde) ?l>2.— 7l^4,— K. Fel,d.-Novdb.zu10 5(> 25^70 Kais. Elis. Bahn zn 200 st. CM. 139.50 140. - Süd.-nordd.Per.-«.200 „ « 136,50 136.7^ Geld Waare Si!d.St.-.l,-ven,n,z,-r.(2.200fl. 171 20 I7I,4«> Oal.Karl-i.'nd,-B. z.200st.o'.W. 448.— 45 vcrlosbar zu 5'/. 952.', i»5.5l» 6. M. j Nlltionalb.ausü.N verlo«b.5 „ 90.60 50,-Uug.B°d.-l5rcd.-N,lst. zu5'/,,. 91.. - 91.50 Allg. oft, Voden-Treoit-Aiistall uerl^oar zu 5°/.. in Silber 1'X).— 101 -Uosc (pr. Stück.) Ercd.-N.».H.li.G.z.100fi.ü.W. 13050 18l.-Don.-DmPfsch.-G.z.100fl.EM 93.- 93 50 Sladtgem. Ofen „ 40 „ ü. W 25. 50 2^;.— Lstcrhazy zu 40 ft. EM. 130.- -.- Salm „ 40 „ „ . 3l50 32 — Gcld Waare Pallffy z» <0 ft, LM. 2575 26.2b Hlary « 40 « « . .27,50 2^.50 St. Gcnoi« ,. 40 „ „ , 24.2i 24.75 Wiudischgrätz „ 20 „ „ . 17.()0 18,50 Waldstein „ 20 „ „ . 21. 25^ Kcglevich „ 10 „ ., . 14.75 15.2^ Rudolf-Stiftung 10« « . 14,50 15.50 Wechsel. (3 Monate) Augsburg sllr 100 sl f!ldd. W. ?7,40 97.^ Fraiiifur'ta,M ll» sl. detto 9?..'-0 97,^ Hamburg, für 100 Marl Nanl, 85.70 85,!!" London fllr 10 Pf, Sterling . Il'i,40 li6-<" Pari« fllr 1W Zzranl« . . . 46.2i 46.^ <5ourH ver Geldsorten Geld Waa" K. Mnnz-Tucattl! 5 ft. 54 lr. 5 si- »^ "' ^apolcmisd'or . . 9 „ 28; .. » .. 29i " Nuss. Iniperiali, . 3 „ 60 „ ^ ->??," Brlüinsthalcr . . 1 ,. 70j.. l ^ ^» " Silber . . 114 „ — „ 114 „ 25 " Kvainische Giundeutlaslunge - Obligallonen, P vatnatlrung: 86j Geld. V7j Waare