Ttuntmcr 29. poltau, den 19. A«li 1800. VII. A»hrga»g. PettauerZeituM erscheint jeden Sonntag. Preis für Peiiau mil Zustellung inS.HauS: Bierteljährig fl. 1.20, halbjährig fl. 2.40, g-injährig sl 4.80. mit Poswersendung im )!i!.inv>?: Biertelj ihrig sl halbjährig fl. Ü.tO, ganzjährig fl. ü.tii). — Einzelne Ruminem lU kr. Schriftleiter: Joftf Helsiier, Lahuhafgafse 7». — Verwaltung und Serlag: W. Blanke. Buchhandlung, Hanptpla« >)lr. (i. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. Allerlei Bündnisse. TasS aus den zerfallenden politisch,.-» Parteien, welche bisher mehr oder minder als tonangebende gälte», sich vor den Wahlen noch verschiedene Neubildungen entwickeln würde», war leicht vor. auszusehen, denn diese Neubildungen waren eine natürliche Folge des Zerfalles oder der Spaltungen größerer Parteikörpcr, wie ci z. sö. der Hohen-wartclub oder die Vereinigte deutsche Linke waren. — „Das Alte fällt und neue» Leben blüht aus den Ruinen-, wie der Dichter singt. Allein, niancheS dieser neuen Leben ist noch ichwächlich; wenn eS ihm auch nicht an Energie iehlt, so fehlt es ihm vorerst noch an physischer Kraft. die Ellbogen gehörig zu gebrauchen, um sich den nöthigen Respect zu verschaffen in den bevor-»tehenden Wahlkämpfen, von deren AuSgang für manche dieser Neubildungen Sein oder Nichtsein abhängt. Da ist eS nun wieder ganz begreiflich, wenn sich zwei oder mehrere Schwächere zu gemeinsamen Kampfe gegen einen Stärkeren ver-binde», der, wen» er siegt, die Existenz jede» einzelnen der Verbündeten bedroht. Derlei politische Bündnisse sind nicht gerade gelten und unmoralisch sind sie ebenfalls nicht, soserne die Verbündeten, wenn auch nicht gerade politische Blutsverwandte, so doch mindestens venvandter Art sind. Bei den Innsbrucker und Linzer Gemeindewahlen verbanden sich Deutschliberale und Deutschnationale, um sich der beiden gleich feindlich gesinnten Clerikalen ju erwehren. Wenn beide auch nicht» weiter gemein haben, so haben sie mindesten» den Wunsch und Willen gemein, die Freiheit und den Fortschritt nicht eindämmen oder hemmen zu lassen. Auf die „Für 's Kinderltragen." Eine Geschichte au« dem Walde. Von F. (9*ctff«ua(.) »Sie müssen e«. um Ihre» Kinde« willen!" entgegnete er ernst. .Rein! Diese« Sind, da« er verleugnete, darf feinen Namen nie tragen! E« soll LiSbetf, Lindner heißen, wie ich. Hubert! Ach, wenn Evi nicht so hart gewesen wäre! Aber so, — sie wird die kleine Lisi Lindner verachten, wie sie mich ver-achtet. — Doch Hubert! Schütteln Sie nicht den Kopf, in Evi« Herz wohnt kein Mitgefühl! Aber Sie, Hubert. Sie. — Sie nehmen sich meine« Rinde« an. nicht wahr?' — sie faltete bittend die Hände. .Fräulein Lindner, ick versteh« Sie nicht," uef er erschrocken über solche Reden und mehr noch über ihr unstätte«. hastige« Wesen und die irre umherschweifenden Blicke. — .Wie sollt« ich da« schuldlos« Kind hassen? Ich w«iß nicht, wa« Sie thun wollen; wenn Ihnen dabei aber da« Kind im Wege ist, od«r ihre Angehörigen e« nicht haben wollen, so bringen Sie e«. Ich werde gerne sorgen, das« e« gut aufgehoben sein soll, bi« Sie » wieder zu sich nehmen können." .Ach. Hubert, ich täuschte mich nicht in Dir! Komm!" sie fasste feine Hand und zog ihn un» geftüm gegen den Wald hin. I Dauer sind solche Bündnisse niemals berechnet und halte» auch niemals lange, wie die reinliche Scheidung der Christlichsociale» und Nationale» i» Wien beweist. In Salzburg verbanden sich da-gegen Nationale und Elerikale gegen die Liberalen. Diese« Bündnis ist so »»natürlich, wie die Vermengung von Feuer und Wasser, den« Fortschritt und Rückschritt, freisinnig und conjervativ. lassen sich niemals vereinigen. Nun wird der christlich.sociale» „Reichspost" über die Vorbereitung zu den Wahlen in Skier» mark aus Graz folgendes geschrieben: „Neben den Deutschnationalen treten noch die .Gewerbepartei" und die .katholische Volkspartei" in den Wahl-kämpf ein. Von den Führern der letztgenannten Parteien wurde beschlossen, im Wahlkampfe ein-heitlich vorzugehen, so dass ihre Anhängerschaft nur mehr als eine Partei erscheinen wird. Aber anch zwischen dieser und der deutschnationalen Partei schweben bereits Verhandlungen. Wenn e« auch derzeit noch nicht thunlich erscheint, über diesen Gegenstand mehr zu veröffentlichen, geben wir doch unserer Meinung und Hoffnung Raum, das« von diesen Verhandlt^gen «in günstige« Resultat zu erwarten stehe." — Und weiter: nach-dem eine Annäherung der von den Conservativen abgelösten „Katholischen Bolk«partei" und den Anhängern der „Karlonlchen Richtung constatiert wird: .die Frage der Wiederwahl KalteneggerS ist noch ungelö«t. Von Seit« der .Katholisch«» Volkspartei" wird ein Gegenkandidat nicht auf« gestellt. Die Liberalen und Deutschnationalen wissen noch nicht, was dieSfallS geschehe» soll." So? — Na, wir wollen hoffen, dass die Deutschen, gleichviel welcher Couleur, bei diesem Hubert Authaler folgte ihr. wie man auf die wirren Ideen eine« Fieberkranken eingeht, um ihn nicht noch mehr aufzuregen. Evi kehrte um; da« Thun Hubert« schien ihr unbegreiflich. Hatte denn diese« schöne Weib wirklich solche Macht über ihn. das« er ihr willen!»« folgte? Da« alte Gefühl d«r Eifersucht regte sich in dem jungen Weib« und e« wallte plötzlich hoch aus! Er durste um keinen Prei« in die Netze Elise Lindner« fallen. Evi gieng schneller, um die beiden einzuholen. Hotte er nicht vor wenigen Augenblicken ge-schworen, das« er Kahreag'schen Grund und Boden nicht mehr betreten wolle, so lange er lebe? Und nun gieng er mit dieser schönen Verführerin doch in den Wald! Sie eilte und rief, ab«r Hubert 2rte nicht mehr, er war bereit« im Unterholze I Waldrande« verschwunden. Dort war Lisi stehen geblieben, hatte sich gebückt, ein in einen Plaid gehüllte« Bündel auf-gehoben, da« neben einem Baume lag und mit den Worten: .Hubert, hier nimm e« und halte wa« Du mir versprochen hast!" übergeben. E« war ihr Kind. „Lisi, wa« wollen Sie thun?" rief er er-schrocken und wollte mit der freien Hand nach ihren Arm greifen. Aber e« war zu spät. Neben dem Baume, wo im weichen Moose da» Kind gelegen, da» er in seinem Anne hielt, hatte auch die TodeSwaffe gelegen. etwas seltsamen Wahlcompromisse nicht ganz darauf vergessen, dass »taltenegger in der Cillier Frage be—rühmt geworden ist. Etwa so be—rühmt wie Epaminondas i» der Schlacht bei Thermoptnlae. Bezirksfeuerwehrtag in Groß-Sonntag. Groß-Sonntag. am 12. Ouli. Zum heutigen Bezirksfeuerwehrtag ivaren Abordnungen der Fenerivehren aus Hl. Dreifaltigkeit, St. Leonhard. Lutteuberg. St. Johann a. Drf.. Pettan (die Herren Hauptleute Johann Steudtc, Joses Fürst und Zugführer Joh. Laurentschitsch), Polslrau und Groß-Sonntag erschienen. Von Schikola und Zirkowctz fehlten Abgeordnete. Der bisherige Obmann des Feuerwehrbezirkes. Herr Hauptmann Steudte, eröffnete die Versammlung und begrüßte die Anwesenden. Bei der solgenden Neuwahl wurde der bisherige Obmann, Herr Hauptmann I. Steudte (Pettau) wiedergewählt, als Stellvertreter Herr Hauptmann Sideritsch aus Lulttenberg und zum Schriftführer Herr Zugführer Laurentschitsch (Petto») gewählt. Sodann besprach der Obmann die stattgehabte Üfmng der jungen Feiierwehr von Groß lsonntag, die volles Lob für ihre Thätigkeit erntete. Für den Landes Feuer-wehrtag wurden zu Abgeordneten gewählt die Herren: Hauptmann Mravlag aus St. Leonhard, Hauptmann Sideritsch ans Luttenberg, Hauptmann Diermaier ans Friedau nnd Hauptmann Kleinen-tschusch au» Pol,trau. Für den nächsten Bezirk»-feuerwehrtag wird Polstrau al« Vorort gewählt. Zum letzten Puukt der Tagesordnung stellt >H«rr „L«b' wohl. Hubert! Schütze mein Kind?" gellte es hinter dem Baume, dann folgte ein kurzer scharfer Knall und List Lindner brach jäh zti-sammen. „Evi!" — schrie er entsetzt auf — .nimm da« Kind!" und da« Bündel auf die Erde legend sprang er auf die Unglückliche zu und entwand ihr den Revolver, dessen Elfenbeingriff sie im TodeSkampse fest umklammert hielt. Dann kniete er nieder und nahm die Sterbend« an feine Brust. .Lisi!" rief er zitternd, .wa« hast Tu gethan?" und er pres«te die Hand auf ihre Schläf«. Nur wrnige Tropfen warmen Blute« rannen über seine Finger. Dann zuckte der schöne Körper wie im Fieberschauer zusammen, streckte sich noch ein-mal lang und den langsam verglasenden Blick starr auf ihn gerichtet, hauchte Elise Lindner in seinen Armen ihre Seele au«. Ein Laufen ward hörbar und dann schrie eine rauhe Stimme zornig: .Wa« gibt'« hier! Ich verbiete mir solchen Lärm im Forste!" „Holen Sie ihre Tante. Herr Ringler! Lisi hat sich erschossen! schrie Evi verzweifelt. D«r Revierjäger sprang hinzu und starrte Authaler an, der die Todte noch immer in den Arm«n hielt. Dann schrie er drohend: „Ihr habt sie ermordet! Ah. da« ist ja der berühmte Her» Authaler, der durchgegangene Waidjung! Na warte, dieseSmal geht« schief!" Hanptmann ÖJslb'cr aiis Groß Zountag das Er-juchc», einen oder zwei Chargeitjchlller im nächsten Ehorgencurse unterzubringen. Herr Hauptmann Horvath anS Polstran ersucht um Erwirkung einer Beihilfe aus dem Landes-Feuer>vehrsoubS zur Beschaffung einer neuen Spritze. Der Vorsitzende verspricht in beide» Fälle» seine kräftigste Intervention. Die Festlichkeiten begannen mit dem feierlichen Einznge der Feuer-wehren; nach dem Einlaufen des Eilznges ran-gierten sich die Wehr vereine ani Bal>i>hofe »ach der Ordnung: Frieda«, Luttenberg. St. Leonhard, Polstran, welche die von Pettau kommenden 40 Mann der Pettauer Freiwillige» Feuerwehr empsteuge» und nachdem selbe eingetheilt war, nahmen siebe» Radfalirer der Pettaner Feuerwehr die Spitze, dann folgte die Musikkapelle von Pettau, der BezirkSobmann Herr.Hauptmann I. Steudte mit dem Herrn Hauptmann von Groß-Sonntag Nadlee und die Feuerwehren mit OrtStaselu, der Reihe des Alphabetes »ach. Unter dröhnenden Mörsersalven bewegte sich der Zug »ach dem Feuerwehrdepot der Groß-Sonntager »ud dort hielt der Herr Hauptmann Nadler eine sehr herzliche Begrüßungsrede an die angekommenen freniden Wehrkameraden. ilbt-r Eommando des Herrn Feuerwehr-Bezirks Obmannes Hauptmann Steudte begauu die junge Feuerwehr von GroßSonntag die Schul-Übungen mit der neuen sehr ziveckniäßigen Spritze, bann die Steigerübungen aus dem erst seit wenigen Tagen fertigen Steigerthurme. Alle Übungen wurden als ganz gelungen »nd in Anbetracht der kurzen Zeit des Bestehen» der Feuerwehr von Groß-Sonntag als völlig zufriedenstellend erkannt. Ein gut eingeleit-'ter und »ehr gut durchgeführter tactischer Brandangrisf im obere» Orte mnss mit Rücksicht daraus, dass das Wasser innerhalb acht Minute» zur Stelle war, als gelungen bezeichnet werden. Nach der Übnng begann die Sitzung, deren Berlauf oben geschildert erscheint. Nach derselben fanden sich alle Fenerwehre» und die fremde» Gäste, zn denen etwa 60 ans Pettau gekommen waren, im GasthauSgarten des .Herrn Gvritschau zusammen und hier sorgte die vorn:gliche Musikkapelle auS Pettau, sowie der „Liederkranz" der Pettaner Feuerwehr für den unterhaltenden Theil deS Abends in einer, oft »nd oft durch lautesten Beifall ausgezeichneten Weife. An Toasten fehlte es natürlich nicht und rief besonders der des ObnianneS. Herr» Steudte, auf ein gutes Einvernehme» aller Feuerwehren bes Bezirkes und auf baSWohl ber jüngsten barunter, ber von GroßSonntag. hellen Jubel hervor. Authaler sah auf. Sein Blick traf ben Revierjäger mit unsäglicher Verachtung. Dann sagte er zu Evi! „Eile, hole Deinen Bater vom Hof! Dieser .ttnppler schändet die Unglückliche noch im Tode mit seiner Gegenwart!" ..Nazi, bleib da beim Kind! schrie Evi, das weinende Ding anfs Moos bettend und ihren etwa fünfjährigen Bube» daznjchiebend. Dann ballte sie drohend die Fäuste gegen Ringler und riet gellend gegen den Hof hin: „Bater! Hil—fc!" Diese kam bereits. Man hatte auf dem kaum zwei Büchsenschussweite entfernte» Emmingerhof den Lärm im Herrschaftswalde gehört und da man Evi und den Jagdverwalter sammt dem kleinen Nazi gegen den Wald zu gehen gesehen hatte und glaubte, dass der bissige Revierjäger Ringler deit Lärm provociert hätte, eilten ein paar Unechte zuerst, dann der alte Emininger gegen den Wald und begannen zu laufen, als sie der jungen Emmingerhofbüuerin zelternde Hilferufe hörten. Fast athemlos warf sich der erste der Knechte aus den Revierjäger. Ohne zu fragen, waS geschehen sei, rannte er Ringler sofort über den Haufen »nd nnb feine Faust fuhr unsanft in das Gesicht des Elenden. — „^etzt. Jäger, mach Reu' und Leid! Ich zahl Dir 'S. dass d' Emminger-hofer Buben als Ranbjchützen verschreist!" schrie Der Herr Gütervenvalter der OrdenS'Evinmeude, I. Fluch« und Herr Hauptmann Nadler von GroßSvnntag brachten ihr Glas den zahlreiche» Gästen und den anwesenden Frauen. Alle Trink-spräche ivnrde» mit Mvrsersalven begrüßt. Den Schluss des BezirksfenerwehrtageS in Groß Sonn» tag. der sich zu einem ganz prächtigen Feste a»S-gestaltete, bildete ei» brillantes Feuerwerk. Gegen eils Uhr nachts brachen die Meisten zum Marsche nach Frieda» aus und die prächtige Musikkapelle vo» Pettau spielte unterwegs flotte Weisen. In der Nachbarstadt Frieda» wurde dein dortigen Bürgermeister. Herrn Kada. »och ein Ständchen gebracht und dann im Gasthause „Bauer" der nächtliche Einzug zur Heimfahrt der liebe» Gäste abgewartet. Alles in allem war's herzlich »nd schö» vom Ansänge bis zum Enbe nnb die Einigkeit der Feuerwehren kam auf eine Weise zum Ausdrucke, wie sie auch in unserem sonstigen öffentlichen Leben recht wohl zu wünschen wäre. Wochenschau. Verlobung einer SriherMin. Erzherzogin Maria Dorothea, die im Jahre 1867 zu Alcsuht geborene Tochter deS Erzherzogs Josef, hat sich mit dem Herzoge Philipp von Orleans verlobt. Vom K. tt. llticrmärlulchcn candegschlilrathe. In der am >l. Juui d. I stattgefundene» Sitzung hat der k k steicrmärkifche Landesfchulrath unter anderem beschlossen, die Anträge des zur Feststellung des Voranschlages für das Jahr 1897 eingesetzten EomitöS in nachstehenden ErforderniS-Ansätzeu zu genehmigen: l.Normalschulfondü 5.834 fl. 2. Schul-lehrcr-PenstonSfonds 179.103 fl. 3. Landräfchul-fo»ds 1,62()3(X) fl. Ferner wurde beschlossen, die vvm hohen k k. Ministerium für EnltnS und Unterricht zur Förderung der mit Volksschule« verbundenen landwirtschaftlichen Lehrcursc und Schulgärten bewilligte Subvention im Betrage von f>00 fl. unter 35 Lehrpersone» zu vertheile» »nd bei diesem AnlKsse zehn Lehrperjonen für die eifrige nnd ersprießliche Thätigkeit auf dein Ge-biete der Obstbaumzucht und der Schulgartenpflege die Aiierkeunling ansznsprechen. varchlochrrte EinguldriiKücke östereichischer oder ungarischer Prägung, oder solche, die ander« als durch Abnützung im Umlaufe am Gewicht« verringert erscheine», sind nach einer Anordnung desFinanzministeriums bei Zahlungen an Staats-kasse» durch Einfchneiden als aus dem gesetzlichen Umlaufe ausgeschlossen zu kennzeichnen. Derlei Eingnldenstncke können während der Dauer eineS JahreS, vom 15. Juli d. I. an gerechnet, znm der Knecht und wieder fiel seine Faust hart in des Jägers Gesicht. „Evi, schaff' Ruhe!" gebot Authaler, empörl über diese Scene im Aiigesichte des TodeS, aber ba« junge Weib entgegnen in wildem Zorne: „Schad' nix! Der Lump hat den Kuppler g'tnncht!" Die anderen zwei Knechte und der alte Emminger kamen athemloS herbei und standen sprachlos vor der Schreckensscene, die ihnen die wildaufgeregte Evi in abgerissenen Worten zu er« klären suchte. Ihr Vater begriff zuerst und gebot Ruhe. „Nimm bas Kind Eoi »nd Deinen Buben und geh' am Hos zurück! Weibsbilder machen allweg Verwirrung in der Welt!" rief er zornig. ..Und Du, Lipp, spann ein und fahr um den Dvetor nach Ebenkirche», leicht iS das arme Leull noch uit todt! — Anpacken! wir trageu'S am Emmingerhof und der Jager soll im Schloss melden, was g'ichechn ist. — Nix reden mehr! Jetzt schaff ich da. Herr Ringler!" schrie er diesem zu, der Einwendungen erheben wollte und wegen der Mifshandluug mit dem Gerichte drohte. — „WaniiS wollt's, »nachts d'Anzeig', Herr Ringler! Nachher werd'» alle schöne» Dinge a»S Taglicht kommen! Auch der Schilfs auf den Waidjnngen Authaler nnd was Ihr und Ener Weib später mit dem armen Hascherl da getrieben habt! Ihr seid ein nixuutziger Lump, Herr Revierjäger, »nd EinlösuugSpreise vo» 60 fl. per ein Kilogramm Münzgew'cht zur Ei»lös»ug übernommen weröe» Attentat auf Ötn Präsidenten der fraittiilisdint tttjjnblidi. Als der Präsident Faure am »er flossene» Dienstag das Manöverselb Lougchamps betrat, wo zu Ehre» des in Paris weilenden chinesischen Vicekönigs Li Hung Tichang eine Truppenschau stattsanb, feuerte ein gewisser Francois einen Revolverschnis gegeii ihn ad. Der Attentäter würbe verhaftet. Aus seinen Reben geht übrigens liervor. dass er »>.ht beabsichtigte, bei» Präsidenten zu ermorben, sondern blvS die öffentliche Anfmerksainkeit ans sich zu ziehen, um «^rechtigkeit für an ihn begangene Uub'lden zu finden, die er sich anders nicht verschaffen konnte. Er scheint an Verfolgungswahn zu leiden. Mordversuch im Wiener Shicrarinri-Zitffilule. Äm 15. d. M. schoss der gewesene Frequentant deS III. Jahrgange» deS Militär ThicrarzueiJnstituteS I. dorischiSka. der kürzlich beim Rigorosum durch >esalle» war, auf den Leiter der medizinischen Klinik des Institutes, Dr. Hugo Schi »delka. nachdem KortschiSka den-selben gefragt, ob er wirklich durchzefalle» sei. was der Professor bejahte, — aus Dr. Schindelka mit einem Revolver. Die Kugel drang dein Professor inS linke Schulterblatt. Der Attentäter suchte zu fliehen, wurde aber sestqeuommen. vas Urtheil im Proceß /lcichlingcr wurde am ll. Juli d. I. um 4 Uhr Nachmittag ver-kündet. Feichtinger wird wegen Veruntreuung im Falle Wohl zu einem Monat einfachen Kerker mit zwei Tagen hartem Lager; Dr. Starke!. Ledam und Mlfinger werden wegen verschuldeter Erida zu je einer Woche einfachen Arrestes mit einem Fasttage verurlheilt. Von den Delicten gegen das GenossenschaftSgesetz werden die A»ge> klaglrn. Ledam auch vom Betrüge freigesprochen. Der Staatsanwaltschaft bleibt die Verfolgung des Feichtinger wegen Verbrechens der Verleumdung uud deS Ernst Gitiruer wegen Verbrechens des Betruges vorbehalten. Entschieden härter ist aber das Urtheil des „Grazer ExtrablattteS" für welches Feichtinger „gearbeitet" hat. In seiner Nummer vom 12. d. M bringt e» einen Absageartikel, der an Scharfe nichts zu wünschen übrig lässt. Die neue Leitung des „Grazer Extrablattes" sagt in diesem Artikel unter anderen, dass Feichtinger das Extrablatt zu einem seilen Blatte zu erniedrigen versucht hat und richtet auch au die Adresse der Anhänger FeichtingerS eine Kriegserklärung, die sich gewaschen hat: — „Wir müssen Jenen, die anderer Anficht sind, rundweg bie Befähigung absprechen. basS sie unterscheibeu könne», zwischen gut und schlecht, zwischen An-ständigkeit und — Charakterlosigkeit." Freilich. Euer alter Baron ein Schuft! Das könnt J'»r ihm fag'n!" In den großen Plaid, in welchen das Kind gehüllt war. legten Authaler und Emminger bie lobte Mutter nnb mit Hilfe der beiden zurück gebliebenen Knechte trugen sie die Leiche am Hos. Der Arzt konnte blvS den Tod constatieren und während er seinen Befund niederschrieb, kamen Lindner und seine Frau; völlig gebrochen standen sie neben der Todten. Da brachte Evi ein zusammengefaltetes Papier, welches sie im Kiffen deS Kindes gefunden hatte, als sie die Kleine zu Bette brachte. Ein mit Bleistift geschriebenes Blatt Papier, an Hubert Authaler gerichtet: Es lautete: „Lieber Hubert! Sie waren heute Zeuge meiner Schmach! Sie. den ich so sehr geliebt, sahen ntich als eine Gefallene und hatten trotzdem soviel Herz, den Vater bes KinbeS an seine Pflicht L» erinner«. Als Antwort barauf beschimpfte er mich und wies Ihnen die Thüre. Ist das nicht genug, um ihn zu verachten? Ich würde nicht seine Frau werden, auch wenn er mich darum bäte. Aber auch die Schande kann ich nicht tragen und ziehe eS vor zu sterben! Das Kinb aber soll nicht in bie Hände derer gerathen, welche meinten, dass der Titel „Baronin" meine Schande ans-lösche. Kau» ich Sie nicht mehr sprechen, Hubert, dau» todte ich vorerst das Kind und dann nnd; wenn man als wnthender Antisemit vom Juden «chweiMld annimmt. — gleichgiltig ob für ,'ivii selbst, oder das Blatt, dann ist der An»-druck „Charakterlosigkeit" nicht ganz unbegründet. Pettaner Wochenbericht. tplahmnlik.) Bei günstiger Witterung findet tvuti' «i'imtiiii den 19. Juli vo» t! bis ' ,1 Uhr int ?t idtparke am Lraiiquai e>»e Platzmnsik statt. at einen Part bciiitioilliijft übernommen Die vollständige ^ unioniekapelle dtS Musik Vereines, unter Leitung l-> Kapellmeisters Herrn Ernst Schweißer, wird die Pausen der GesangSvorträge mit vortrefflich ,1>imhlttn Musiknummer» ausfüllen, fo dass die ^ >,nnier-Liedertafel unseres anerkannt tüchtigen Ä>ni»ergesa»g-Vereiues einen ganz exquisiten ^luttft .,111111» verspricht. (5dmlsd)liiss, DanKaml > Die öffentlichen Lehranstalten, das Laudesuntergymnastuni sowohl, wie die beiden städtischen Volksschulen, feierten den -chnlschluß am Mittwoch wie alljährlich mit eiliem solennen, von Sr. Hochioürden dem Herrn Probst, sb. geistl. Ziath, Dechant, Haupt und Stadtpfarrer Joses HerSiö in der Ztadtpfarrkirche ttiebrirten Dankamte, dem nicht nur alle Schüler mit dem Lehrkörper, sondern zahlreiche Andächtige beiwohnten. Nach dem Dankamte fand fodaim die Perl Heilung der Abgangs- nnd JahreSzeugnifse statt »nd es war interessant zu sehen, wie an diesem Tage manches ärmlich gekleidete Kind sein Köpfchen höher hob. weil eS den schriftliche» Be-weis in Hände» hatte, dass eS, wenn es auch oft hungernd nnd fröstelnd zur Schule lief, doch ein braver Schüler oder eine fleißige Schülerin gewesen war, von drn Lehrern manchem Kainerade» oder Mitschüler»! vorgezogen, die als wohlhabender Lente Rind weder hungerte», noch froren. Dass lS aber auch nnter diese» viele sehr zufriedene (Gesichter gab, ist ein Beweis, dass auch sie stolz darauf sind, den sorgenden Eltern ihre Wohl-thaten mindestens mit einem sehr guten Schul-Zeugnisse zu vergelten. „Steigst du auch auf?" das war die stereotype Frage der meisten Knaben und Mädchen und in der Antwort: „Ja" lag stets eine Summe von Freude und Stolz. (Die öffentliche Schüleranffithrungj in der behördlich eoncessionirten Musikschule des Pettauer selbst! Aber ich werde vorher AlleS thun, um nicht als Kindsmörderin hinüberziigeheu. Gott wird mir helfen, dass ich Sie finde »nd dann will ich mich demüthige» vor Ihnen und Sie bitten, die kleine Elise Lindner zu schützen, wenn die große todt ist. Leben Sie wohl, Hnbert, und erbarmen Sie sich meiner Kleinen. Elise Lindner." „Lassen Sie u»S weuigstenS daS Kind!" schrie Frau Lindner, die Hände faltend, .wir sind ja schuldlos." „Gib'S nit her. Hubert, ich zücht'S aus! Dir l' Lieb und der Todten z' Lieb!" wehrte Evi zornig. „Sei Du still!" entschied der alte Emminger kurz und nahm das Papier an sich, „ich fahr morgen zum G'ncht und was dös sagt, daS gilt! Aber die Todte hin- und herzerren, das las« ich nit zu! Wer'S fehen will, foll am Hof komme», bis Hafcherl begraben wird!" DaS geschah am dritten Tage und nach dem Begräbnisse reiste Authaler ab. Er trug kein Ber-langen. Freda zu sehen. Bürgerlich und adelig pastt nicht zusammen. « » » II. Aus der Terrasse vor dem Herrenhanse auf Gut Fmsterwald stand eine hochgewachsene Dame im einfachen grauen .HanSkleide und steckte da» üppig« braune Haar auf, wobei sie einige Mühe MnsikvereineS am D'.enStag de» 14. Juli d. I. war sehr gut besucht und war insbesondere die Damenwelt, darunter viele ehemalige Schülerinnen der Anstalt, zahlreich erschienen. Der ohnehin nicht sehr große Saal war bis auf den letzte» Platz aefüllt und es herrichte, trotzdem Fenster n id Thüren geöffnet wäre!,, insbesondere im rück-wärtigc» Tlieile des Laales eine Hitze, welche die Aufinerliamkeit d t Zuhörer blos des lull) nicht erlahme, w l die Ansiu klingen i» züglich,' waee.i. Vielleicht ukiu es auci) gut gewe>e.i, uorljer eilte BelenchlungSprobe bei offenen Fenstern nnd Thüren vorzunehmen, um die Lampen darnach richte» zu können, denn außer der Hitze belästigte auch der Lampenrauch die Zuhörer und vielleicht »och »lehr die Lehrer uud ihre jungen Knusteleveu. Hoffentlich wird die Directio» Ih-i der bevorstehenden Renoniernng der Räumlichkeiten aus Abhilfe be-dacht sei». WaS die einzelne» BortragSnummern betrifft, so wurde mit Lob »nd Beifall nicht ge-kargt. Dass beides redlich verdient war, gereicht den Lehrer» Herrn Direktor Paul Schmidt, Herrn Lehrer Leopold Suchsland und Herrn Ernst Schmeisser. gleichzeitig Kapellmeister der anerkannt vorzüglichen Vereinskapelle, ebenso wie den Schülern zur vollsten Ehre. Eine dem Herr» ) Direktor überreichte Lyra aus Lorbeeren, mit schöne» Bändern geziert und einer sinnigen Widmung in Goldichrist versehen, beweist den Dank der Schüler ebenso, wie sie Zeugnis gab, vo» der Beliebtheit des Direktors und der Lehrer, die ihrer schwierigen Aufgabe mit Ernst gerecht werden, mit Liebe für die Sache nachkommen »nd daher auch so schöne Erfolge erzielte». DaS Programm umfaßte zehn Nummer». Gkid) die Eingangsnummern, Trio für Clavier und Streich-instrumentee von Reinecke, gespielt vo» dem Frl. Ezak (Clavier). Frl. Tschauet (Violine) und M Eberhard» ((£ello) überraschte durch da« präcise »nd feinnüancirte Zusammenspiel der Ge-nannten: in ebenso vorzüglicher Weise wurde die zweite Nummer vo» Gade, drei Aquarellen aus op. 19 sür Elavier. vo» Frl. S^chiffrer zur Geltung gebracht. Sehr einschmeichelnd und lieb-lich wurde vo» Frl. Tfchanet das Biolinfolo „Wiegenlied" von Rehfeld, ausdrucksvoll nnd mit achtbarer Technik die „Tarantelle" von Raff gespielt. Herr Serajnik trug die Romberg'fchen Variationen über ein Originallhema für Biolon-cell sehr geschmackvoll vor und hat damit den Beweis einer lobenswerten Technik und vorzüg-licher Auffassung geliefert. Lebhaften Beifall errang das frische und elegante Biolinspiel deS Fräulein Ferfch. Durch die vorzügliche Wiedergabe deS hatte, damit zurecht zu komme», denn die Fülle spottete ihrer Anstrengung, sie in einen einfachen griechischen Knoten zu legen und durch diesen den Pfeil aus echtem Schildblatt zu schieben. Wie sie so mit hochgehobenen Armen dastand und da« Kleid die keusche» Formen der hohen geschmeidigen Gestalt plastisch schön zum Ausdrucke brachte, hätte ein Maler oder Bildhauer wohl den Wunsch haben mögen, diese Gestalt von schönem Eben« masse in sein Skizzenbuch zu bringen. Freilich, als sie die Arme sinken ließ und nun das Gesicht voll gegen den unter der Terrasse sich hindehnen-den Rasenplatz wendete, da hätte auch kein Schmeichler sagen können, das« diese« Gesicht schön sei; e« war kaum hübsch zu nennen, denn kalt wie der Spätreif aus der kaum erblühten Rose, so lag ein harter kalter Zug über dem übrigen« frischgefärbten Gesichte der Dame, die doch kaum ein paar Jahre über die Zwanzig zählen mochte. Nur in den großen braunen Augen lag ein wärmerer Schimmer und ab und zu leuchtete es in denselben auf wie eine unendliche Fülle von Liebe, wenn sie auf eine Gruppe spielender Kinder ruhten, die unter Aussicht zweier draller Kinder-Wärterinnen sprangen, tanzten, sich haschten und dabei vor Lust jubelten. Der Kleidung nach zu schließen waren e» lauter Mädchen. Eine etwa sechsjährige Blondine und ein dreijährige» Ding, anzusehen wie ein leibhaftige« Engelchen, waren sicher Schwestern. Ein vielleicht ebenfalls jeckj» Jahre zählende« Braunköpfchen, eleganter gekleidet als 1. Satzes der Beethoven'scheu Sonate Nr. 5 hat Frl. Forsch bewiesen, dass sie nicht nur eine vor-geschrittene technische F.rti.sieit, so «der» auch eine» eut.vickelten musikalischen Geschmack besitze. Frl. Blech j ch m i d t spielte das Presto au« dem E.av erconc rt 2~> v. > 'X'i Ms' ch.i . iit seltener Bravoi > »n>> oollem K»nstv>>stända:fse. Lange a ünlten'.r B fall lohi-e d. . ege-zeichnete i: ftnn • M. Fiu tr 0 Geibma. .,a> Fr W' -! ler t li ner Ölutiereornpi,'ition vo.. Ehopi.i Püu.uiiji op. ■»>.», Ni. >. vorg.'..a ,eu uud wurde ebenfalls vorn Publikum ich l.b-laftesteu Beifall ausgezeichnet. Sehr hiibsch uud mit viel Eleganz wurde der I Srtz des Mozart'schen Etavierquartettes ,»>Il von de» Frls. Blechschmidt w.), Fersch (I. Violine), N e ii s ch e r <11 Violine) und .Herr Serajnik iCello) wi-dergegebeu. Zu den geuilßreichsten Programmnummern dieses Abende» gehörten die sechs altniederländischen Volkslieder für zwei-stimmige» Schulchor, gesungen vom Schülerinnen» chor. Frisch und natürlich, schlicht uud innig wir die Wiedergabe dieser Lieder von «cite der anmuthigeu Sangeriune» und rief all.temeinet Entzücktil hervor. Hiebei muß wolil bemerkt i werde», dass die klangreichen Stimmen i:mö die deutliche Textausjprache erst nach dem 'Absingen des zweiten Liedes recht zur Geltung kamen. Paul Schmidt: Tonbilder für Streichorchester und 2 Hörner Nr. l wurde virtuos vorgetragen. Das schwermüthige nordische Eolorit der schönen Com Position kam dabei voll zur Geltung, aus eigentlich nicht wunder» kann, da der Compouist selbst de» Dirigentenstab führte. Rauschender Beifall wurde sowohl dem .Herrn Direktor, wie dem Orchester zutheil. (Dir Auöllclliing der weiblichen Haud-atbrikriy in drr städt. Mädchenvolksschale bildete den Schlußakt des Schuljahres in derselben nnd es sei gleich hier gesagt, einen sehr effektvolle». Man mnß c» der Schulleitung Dank wissen, dass sie diese Ausstellung ebenso einfach und geschmack-voll als übersichtlich gestaltete »nd »»r ausstellte, was im Lehrplane vorgeschrieben ist. DaS genügte auch vollkommen, um de» Beginn und Fortgang bis zum Endergebnis z» zeigen und mit letzterem können die Lehrerinne», welche auch weibliche Handarbeiten lehren, da eine eigene Arbeitslehrerin nicht angestellt ist, vollkommen zufrieden fein. Der Unterricht in den Arbeiten beginnt in der 2. Classe >:»d schon hier begegnete man Arbeiten, die alle» Fleiß, einige aber, die eine besondere Geschicklichkeit verrathen. Die 2. Classe. Lehrerin Frl. v. Kreiner. hat außer den Anfangsarbeiten. die anderen, aber mit einem krankhaft blassen Gesichtchen und vo» überzartem Gliederbau, ge-berdctc sich am lebhafteste»; vielleicht war es froh, der Übertriebenen Zärtlichkeit einer Mutter oder der übertriebenen Aufsicht einer Bonne entronnen zu fei», und sich frei zu fühlen unter anderen Kindern. DaS vierte Kind mochte vielleicht änderte halb Jahre zählen und fesselte auf den ersten Anblick. Für sei» Aller war eS stark entwickelt und die rosige Farbe deS runden, vollen Gesicht-chens und der bloßen Armchen, an deren Ellbogen sich tiefe Grübchen zeichneten, wenn e« die kleinen Hände nach einem der größeren Kinder ausstreckte, bewiesen, dass die Kleine gesund war von den noch unsicher auftretenden Fußche» bis hinauf zu den Spitzen der dunkle» Ringellöckchen, die in dichter Fülle das Köpfchen deckten. Aber dieses wnnderliebliche KinderAeficht zeigte ei» paar große dunkle Augen, deren Sterne wie schwarze Kirschen unter den langen Wimpern hervorleuchtete», während das Weiße dieser wundervollen Kinder-äugen wie ein leuchtender, bläulich phoSphoriS-cierender Ring die tiefdunklen Sterne umgab, aber nicht oft sichtbar wurde. Und diese seltsamen Kinderaugen blickten mit einem Ernst auf die größeren Gespielen, als hätte das Kind die anderen z» überwachen; kein Lächeln verzog das reizende Mündchen, mochten die anderen tollen und jauchzen, so viel sie konnten. tatst.) Wickelbänder. Lätze. KinderhSubchen. Jäckchen und Strickmusterbänder ausgestellt Als dir besten Arbeiten bezeichneten bie iiiciftcu der besuchend«'» Domen die der Schülerinnen: Ru^i^ka Mary, Fünk Aloisia, Ornig Ella. Blaschitz Ernestine. Ogrinez L»z>a und Sonnenschein Regina. Die 3. Classe, Lehrerin Frl. vo» Slrobach. zeigte schöne Fortschritte: Strümpfe. Mnsterbander. Miederschützer. gestrickte Staubtücher. Decken ic. Unter den Strümpfen wurden die von den Schwester» Marie und Xathi Neuscher einstimmig als bie beste Arbeit anerkannt; eine »kinderdecke der Schülerin &[. Juli herrschenden, beziehungsweise erloschen erklärten Thier-feuchen im Bezirke: l. Rothlauf dcr Schweine in den Gemeinden Donatiberg (2 Höfe), Jurovetz — 4 — uud St. RochuS (je 1 Hof.) 2. Schweinepest in Monsberg (5 Höfe.) — Erloschen ist: 1. Der BläScheu-AnSschlag der Zuchtpferde iu den Ge> ineinden Obrisch und Polstran. 2. Schweinepest in der Gemeinde Maria Neustist. ((Ertrunken.) Donnerstag de» 16. d. M. kamen Franz Petroviö nnd Friedrich Supanez, beide beim Sodawasser-Erzeuger Ernest Tisfo in Marburg bedienstet, mit einein Wagen SyphonS nach Pettau, um baS Sodaioasscr an bie Kunde« abzuliefern. Gegen 2 Uhr nachmittags fiel es beiden ein, die Pferde in die Drau zur Schwemme zu führe», welche» Vorhabe» sie auch uud zwar unterhalb der Eiieubahnbrücke am diesseitigen Tranufer ausführte» und wobei sie selbst ei« Bad zu nehmen gedachten. Friedrich Supauez, der, wie e» heißt, etwa» angeheitert war, wagte sich zu weit in de» Fluß, wurde plötzlich vo» der gerade dort besonders starken Strömung erfaßt und fort-gerissen, wobei er de» Tod fand. Supauez ist 1871 geboren, mittlerer Statur, hatte rundet Gesicht, schwarze Haare, ein schwarzes Schnurr-und Backenbärtchen nnd wurde dessen Leichnam bis heute nicht gefunden. (Straßensperre.) Dem Stadtamte kam seitens der k. ? Beziikshauptmauufchaft Pettau die Ver« ständigung zu, dass infolge der Reeonstruction der Hravca- und Markeldorfer BezirkSbrücke im Straßenzuge Kolarien-Urapina, diese Brücken in der Zeit vom 27. bis 30. Juli d. I. bei Tag und Nacht abgesperrt sein werden und daher während dieser Zeit die Communicationeu über die-selben eingestellt sind. Vereinsnachrichten. (General Versammlung Öte „pettaner Kai-fahr Vereines".) Am 9. b M hielt der „Pettaner Radfahr-Verein" im .Hotel Osterbergec" (Club-ziminer) seine Generalversammlung, in welcher ber VereiuS-Cassier, Herr C. Kasper, in Vertretung beS abwelenden Obmanne». Herrn C. Fürst, den Vor-sitz führte. Die Abwickelung der Tagesordnung gjeng glatt von statten. DaS Protokoll der letzten Versammlung wurde genehmigt, der von Herrn G. Winkler (Fahrwart) vorgetragene Thätigkeit«-bericht mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. AnS dem Cassa-Bericht ergibt sich ein Bar-Vorrath von 158 fl. 30 kr. unb erhielt Herr Cassier Eul Kasper Dank für feine musterhafte Gebahrung nnb baS Absolutorium. Die vorgenommenen Neu-wählen ergaben folgende» Resultat: Gewählt wurden bie Herren: Conrab Fürst zum Obmann, Heinrich Stary zum Stellvertreter, Leop. Slawitsch zum Schriftführer, Carl Kasper zum Säckelwart, Guido Winkler zum Fahrwart. N. Slana zum Stellvertreter. Franz Zepuber zum Zeugwart. Zum Punkte Allfälliges werden folgende Anträge ein-stimmig angenommen: 1. Dank an den Herrn Obmann Conrad Fürst für seine Bemühungen um daS Gedeihen KZ Vereines und die Bitte, die Wiederwahl anzunehmen. Desgleichen wird Herr Heinrich Stary um Annahme der einstimmig erfolgten Wahl ersucht werden. 2. Der Antrag deS Herrn L. Slawitsch auf Miethen eines Clnblocale», wozu er „Gasthof Reicher" (letztes Extrazimmer) vorschlägt, ferner allwöchentlich Donnerstag 8 Uhr abends einen „Klubabend" und monatlich eine Vereinskneipe abzuhalten, wird angenommen und Herr Slawitsch mit der Durchführung der Beschlüsse betraut. Die Vereinsabende sind in der „Pettaue? Zeitung" bekannt zu geben. An Stelle des ausgetretenen Mitgliedes Herrn Scheichenbauer übernimmt Fahrwart Herr Winkler daS Schulrad und die Vereinspumpe. 3. Der Antrag G. Winkler auf Aufnahme eines VereinSdienerS wird angenommen. 4. Der Antrag Winklcr wegen Anschaffung einer Stopp-Uhr wird abgelehnt, dagegen der Antrag Slawitsch. die Stopp-Uhr bei jedesmaligen Bedarf vom Erfinder, Uhrmacher H. Schmitz, gegen eine Entschädigung von 5, fl. leihweise zu benütze», angenommen. Herr Fabrwart, Herr G. Winkler, bringt folgende zwei Anträge ein: a) Abhaltung eines Herren-Rennens im Lanfe der heurigen Renn-Saison (Rann—St. Lorenzen a. Drf.—St. Veit—St. Johann a. Drf. und zurück Rann); k) ein interne» Junior-Renne» 20 Kilometer. Bah»: Riegelbauer i» Raun—St.Johann a.Trf'. uud zurück. Beide Anträge werden einstimmig angenommen nnd für da» „Interne Junior-Fahren" der 26. Juli d. I. festgesetzt. Sohin Schluss der Sitzung. ! Znlernrs Znnior kennen des pcttaurr ttaft-fahr-Vereines.) Der Pettaner Radfahr-Verein veranstaltet am Sonntag den 26. d. M. (Annatag) ein internes Juuior-Renne» auf der Strecke Rann— St. Johann a. Drf. und retour. Start beim Riegel-bauer in Raun. Beginn 3 Uhr nachmittag». (Voranjrige.) Die ordentliche Hauptversainin-lung des Musikvereines findet am 30. Juli abends 8 Uhr im Sonderzimmer de« Hotel Osterberger statt. Landwirtschaftliches. (Verbreitung der Reblaus im politischen ßrjirkr pettau ) Die Fortschritte in Hinsicht der Verbreitung der Reblau» sind auch bezüglich des Jahres 1895 große zu nennen. Namentlich ist die» hinsichtlich des Weiubaugebietes der Kollos der Fall, wo von sämmtlichen 24 roeinbautreibenben OrtSgemeinden bloß noch eine Gemeinde, MonS-berg, existirt, in welcher bisher das Vorkomme» der Reblaus nicht constatirt worden ist. Im Steuerbezirke Rohitfch sind von den 20 weinban-treibenden OrtSgemeinden bereits 15 von der Reblaus befallen. Der Steuerbezirk Frieda» weist 8 verseuchte OrtSgemeinden auf. In dem am linken Drauufer befindlichen Theile deS Steuer-bezirkes Pettau ist im Jahre 1895 abermals eine Ortsgemeinde. Ragosnitz, als von der Reblaus befallen befunden worden. Darnach beträgt der Zuwachs an verfeuchten Gemeinden im politischen Bezirke Pettau im Jabre 1895 sechs OrtSgemeinden mit insgesammt 47131 Hektar Weinland. Mit Schluß des JahreS 1896 waren in Steiermark verseucht, beziehungsweife seuchenverdächtig 11.894 14 Hektar Weinland; hievon waren durch die Reb-laus vernichtet rund 3300 Hektar, während von dieser zerstörten Weinbaufläche mit Schluss beS Jahres >895erst 1081 76 Hektar mit amerikanischen Reben wieber bepflanzt waren. Drei Stunden Ausenthalt. Der Eilzug hielt. .Spielfeld! eine Minute I' riefen bie Schaffner uub wir beeilten »nS, denn eine Minute ist balb vorüber uub wir waren breizehn! In Spielfeld erhielten wir die tröstliche Nachricht, das» der Zug nach RadkerSburg, dem Reiseziele, erst um 6 Uhr 45 Minute» abgehe uud wir hatten somit Zeit genug, uns umzusehen. Zuerst einen Blick aus die regulierte Mur und dann darüber hinau» in» breite, schöne Murthal, hinüber nach Stras» und dann auf den Ort Spiel-selb selbst. Der ist bald gesehen, denn die Häuser-zeile vom Bahnbof bis zur Murbrücke ist nicht lang, hat aber dafür ein Gasthaus am Anfange, eines am Ende und ein paar in der Mitte, um den dreistündigen Aufenthalt erträglicher zu machen. Im letzten thaten wir unS ein und fuhren dabei wahrhaft nicht schlecht, denn die .Frau Koller", die wir zum großen Staunen der Kellnerin nicht kannten, schickte eine Jause, die unS sofort bewog, unsere Unkenntnis der localen Verhältnisse Spiel-felds gutzumachen. Eine Massendeputation rückte der wackeren Dame „auf die Bude", d. h. in die Küche, einer der Herren hielt ihr eine sulminan'.e Rede und erzielte damit einen so colossalen Erfolg, das» die gute Frau Koller uuS zu Ehre» ein Halbdutzend Hühnerjungfraueu opferte, die wir später mit gemischtem Salat bis auf die „Krägen" verzehrten; natürlich fein gebraten. Was aber bis dahin anfangen? Der Vorschlag, zu Fuß nach Mureck zu gehen, fand »ur sehr getheilten Beifall, denn eS war heiß. Nach Brunnfee oder nach Straß? Mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Also wohin? „Sehen wir uns .Schloss Spielfeld' an. Finden mir nichts besseres, fo finden wir wenigstens eine schöne Aussicht!" Einstimmig angenommen. Wir begannen den „Aufstieg" und da fanden wir sofort, dass der Vorschlag ivert war, ange- v.ommeit zu werden. Ein schönes Gitterthor stand tificK und da feine Tafel da war. daraus „Verbotener Weg" stand, traten wir ein. Ein mächtiger SchlosSbau auS drm 17. Jahrhundert, eine von vvei viereckigen Thürmen mit Spitzdach flankierte ■front, die alte Wallböschung in ein herrliches Blumen parterre umgestaltet, die Fenstergitter, jtoime alte Kunstschmiedarbcit weisend, von dliihcnden Schlinggewächsen umsponnen, rechts und >i»ks des Weges Blumenrabatten und über die ^rapetmauer ein c.iUückender Ausblick über das schöne Murthal hin. Zögernd und nach der Tafel „Verbotener Weg" spähend, an deren Anblick wir von daheim auS so sehr gewöhnt sind, dass wir uns bas verwunderte», hier, wo sie ja selbstver-Endlich gewesen waren, feine zu finden, betraten wir den Parf. Da war prächtiger Schatten und da fanden wir eine Säule mit der hl. Maria, ganz ähnlich wie die auf unserem Minoritenplatze, ber Jahreszahl 1737 am Sockel und die Wappen derer von Stübiche und »atzianer, die ebenfalls zur Zeit des „großen Sterben«" — der Pest — errichte! wurde. Erbaut hat daS mächtige Schloss der berühmte österreichische General Heister auS .türfischer Beute" (die Halbmonde, welche die Spitzen der Thürme zieren, sind wohl ein Wahr-pichen dafür), und diese Beute muss sehr auS-giebig gewesen sein, denn der mächtige Bau ist zivei Stock hoch und hat drei solcher Thürme. Im Parfe aber getrauten wir uns doch nicht weiter vorzudringen, obwohl auch hier sein „Verbotener Weg" war. So suchten wir in der Flanfe nach einem Eingange, und siehe, der war auch nicht verboten, obgleich der Schlosshof ein riesige« Rondell, von herrlichem Blumenflor gebildet, feine ÄieSwege, in den oberen Stockwerken Laubengünge, Waffei.trophäen und — den Kopf eines Bedienten zeigte, der gar nicht überrascht schien, dass Fremde hier eintraten. Überrascht aber wurden wir ganz plötzlich durch den Schlossherrn, Freiherrn von Brück, der, nachdem sich .Herr Bürgermeister Ornig selbst und unS vorgestellt hatte, die ganze Gesell-schaft einlud, daS Innere zu besichtigen. Eine hohe, aristofratisch feine und vornehme Gestalt, welcher man de» Eavalier, der das „noblesse oblige" mit dem feinen, weltmännische» Tacte des Diplomaten zu vereinige» versteht, an-sieht und — anhört. Denn einen liebenswürdigeren Cicerone im eigenen Hause sann man nicht leicht finden. Trepp auf. Trepp ab. durch alle Gemächer. — selbst die intimsten, daS Schlafzimmer, Speise» saal nnd da» buen reliro bes Schlossherrn, eine prächtige Erker»ische — zeigte der einstige Gesandte Österreichs beim Batican uns Fremden und wurde nicht müde, jedes einzelne Gemälde, Prachtstücke an herrlichen alten Gobelins, an seltenen andere» Kunstschatzen, an Waffen »nd Möbeln zu zeigen, zu erkläre», wie er daS Schloss verwahrlost übernommen und was da» Verständnis imd der seine Geschmack de» sreiherrlichen Schloss-Herrn daraus gemacht hat — und noch macht. Denn auch einen im Baue begriffenen Riesensaal zeigte er den Besuchern. Herrliche Holzplafonds. Thüre» mit Intarsien und Gemächer, in denen einstweilen allerlei Einrichtungsstücke aufgespeichert sind, prächtige Arbeiten der Kunsttischlerei nnd deS verwandten Kunstgewerbes, Siockwerf um Stock-werf, sicher 30 Zimmer, Säle und andere Räume und zuletzt eine Sammlung von Antike», um welche sich alle Museen im Lande zanken würden, wenn sie zu haben wären. Weit über eine Stunde widmete der selten liebenswürdige Schlossherr von Spielfeld den Besuchern, auf alles aufmerksam machend, über jede» Auskunft gebend, schier un-ermüdlich alle Fragen beantwortend und zuletzt sich auf eine Art verabschiedend, die uuS den gewaltigen Unterschied zwischen daheim und anderswo um so greller erscheinen ließ. Freilich, Freiherr Carl von Brück ist nicht blcS Edelmann vom Scheitel bis zur Sohle, sondern auch Diplomat, der in der Stellung als Repräsentant deS Kaisers und des Staates auch mehr Gelegenheit gehabt hat, den Wert unb die sociale Stellung des Bürge»thumS zu schätzen und achte» zu lernen, als mancher seudale Herr im Lande, der in krautjunkerlicher Dünkelhastigkeit wirklich davon überzeugt ist. „dass der Mensch erst beim Baron anfange." Deshalb wird keiner der dreizehn Pettaner. die mit ihrem Bürger-meister nach RadkerSburg fuhren, um die dortige Stadtbelenchtung zu sehen und zu studieren, den dreistündigen Ausenthalt in Spielfeld vergessen, denn sie haben da durch Zufall den Schlofshcrrn von Spielfeld kennen gelernt, der das noblere oblige auch dem fremden Besucher gegenüber i» selten liebenswürdiger Weise zu üben versteht, ohne sich erst dessen Visitenkarte zeigen zu lassen. F. Jede« Frennde einer fch«ackhiften nnb triftigen Zuppe ist wohl der Name »Maagi" bekannt. Die von der Firma diese« Rament in den Handel gebrachte Suppen-würze gibt der klugen und sparsamen Hauisran da» ein« sächsle Mittel in die Hand, jeder faden Suppe oder Fleiss-brühe augenblicklich, mit wenigen kosten, Wohlgeschmack und Kraft zu verleihen. Außerdem ermöglicht ÄaggiS Suppenwürze, neben einer guten Suppe auch ein saftiges Rindfleisch aus den Tisch zu bringen, da« nicht bi» zur Geschmacklosigkeit au»gekocht ist. Diese tätliche Würze sollte in keinem Hause fehlen IQg .Dem Vaterland« zur Ehr, Dem Weinbauer zur Wehr." Die Cultur der amerikanischen Neben mit Abbildungen. Anleitung für die Praxi« auf Grundlage eingehender Be-schreibung der lultur. Veredlung und Schulung der amerikanischen Reben von JJanl K Vetter, Btaxewt >rt •mnttornWuB «JHIili»". I («t allgnnftiif i!andwiNlcha» im fttdl. Örtroalluiia* der Cen»iti|ic unb Somoloflit ic. in Ctenburg. I. Theil Preis fl. , nach auswärt« fl. 2.10. II. Theil: „Die Durchführung der amerikanischen Ncben-Vultnr i» «rohbetriebe. 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Plangger in Mühlau bet Inn«bruck seinen innigsten Dank für seine grindliche Heilung von Fallsucht, welche genanntem «rzt in kürzester Zeit gelungen ist. Allen an Epilepsie Leidenden kann ich die Behandlung deS Herrn Dr. Plangger nicht genug anem-psehlen, A. Wiinberger in Wien. GIGIGIGIGIGIGIG Musikalien aller Art, für Clavier, Yioline u. Zither besorgt schnellstens W. Blanke, Buchhandlung, PETTAU. Gut u. billig. Hin Überzieher fl. 9. Ein Frühjahr »Anzug sl. 12. Ein Kammgarn-Anzuz fl. 14 (garant, rein Schasmolle) stet» vorräthig bei Jakob Nothberger.k.u k.Hos-lieferant. Wien, StesanSplatz V.Pro-vinz-Austräge gegen Nachnahme. Nicht-couveiiirendeS wird rctourgciiorn nun. Füttern Sie die Ratten indMäose nur mit dem sicher tödtlich wirkenden v. Robbe's HELEOLIN. Unschädlich für Menschen und Hausthiere. In Dosen A 60 kr. und 90 kr. erhältlich. Hauptdepot bei J. GROLICH in Brünn. Pettau: H. Molltor, Apotheker._ Z. 3437. Kundmachung. Wiederholter Klage» wegen wird der ^ 43 der Straßenpolizei-Ordnung der Stadt Pettau in Erinnerung gebracht. Derselbe lautet: „8Iuf öffentlicher Straße, sowie au Thüren. Fenstern und Battonen, welche straßenseitig ge-legen sind, ist daS Klopfe» und Ausstauben von Betten, Matratzen. Fußteppichen, Staubtüchern und dergleichen Gegenständen nicht gestattet." Gegen Dawiderhaudelnde wird unnachsichl lich strafweise vorgegangen werden. Stadtaint Pettau, am 14. Juli 1H96. Der Süwtntiitcr 3. Grnig. — 6 — Änilviicen in allrn X<*ilun»r- n m, I I iltchriflen, Counlimhff ak> ' l.o*..rul n-rli unl m. *■sq «Ion v<>*-lheiIKaislr«ti'n He-•linrurc.*« 11 «|, »,««« ! >y .«il>..n \>in Nmlotf Mo»i»o; dito* Um liefert K .■!. JMIIM'I.I ..V, Knt*(irfe stir zwe^km-in-«lr ui» I KQ-climarkvoll. Ait"i/<*ri, »ou io Injertionn-Taris« kotb-osn*!. ZE^"ULd_olf liesse Wien I., Seilerstätte 2. Prag, Graben 14. B«rlln, Broalau, Dr»id(n, sraokrurt 1. n.. 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Nichtmitglieder, für Erwachsene 20 kr. per Person, für die Jugend, MiliUrmannschaft und Gewerbegehilfen lU kr. :i Den Schülern des landschaftlichen Gymnasiums, der Volks-Handels- und Gewerbeschule in Pett.-iu ist unter Führung eine» Lehrers der freie Eintritt in das Museum gestattet Diesbezügliche mündliche Ansuchen sind an Herrn loief Gspaltl zu richten. Das Museum Ist jeden Sonn- und Feiert^ von 10 bis 12 Uhr vormittags geöffnet. Eintrittskarten sind bei Herrn Jos. Gspaltl und bei dem Museumsdiener erhältlich. OflT* Annoncen für alle Ln- und aual&ndisohen Journale, Fachzeitschriften, Kalender etc. besorgt am besten and billigsten das im besten Rufe seit 38 Jahren bestehende erste österr. Annoncen-Bureau von A. Üppelik's Nachfolger Anton Oppelik, WIEN, I., Grtlnangergasse 12. N.».lt*r 1.1!,»,,. wn. Kalan.tr-KaUlog, «owl, IttlHUimtlll. , » !» 2 o Vorräthig bei W. Blanke in Pettau. 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Rxvelle von Albert Stutzer. st herumschlenkerte. dann plötzlich mit großer Vehemenzbie Finger in die Nasenlöcher bohrte und darauf mit fürchterlichem Geräusche zu niesen begann. Franz mußte seine ganze Autorität aufbiete», um diesen Scherzen seines Schülers ein Ende zu mache». Vielleicht würde er in dieser Hinsicht einen noch härteren Kampf mit seinem «rijiiler gehabt habe», wenn ihm die jnnge Dame des Hauses da-rin nicht beigestanden wäre. Bei all ihrer angeborenen Sanftmut war sie die einzige, welche Einfluß auf den starrköpfigen Knaben ausübte, denn seinem Bater widersprach er mit der größten Gelassenheit und sehte dessen Befehlen offenen oder heimlichen Unge-borsam entgegen, während er seiner Schwester gegenüber dies nur höchst selten versuchte. Der Knabe, dessen Erziehung aus diese Weife die gemeinsame Arbeit von Franz und Ethel war, gab also zugleich die natürliche Veranlassung, daß Franz mit der jungen Dame in nähere Be-Ziehung trat. Es bildete sich zwischen ihnen ganz von selbst ein «ewisses vertrauensvolles Einverständnis. Herr Popkins, welcher die Existenz des Erziehers vollständig ignorierte, schien es höchst ungeziemend zu finden, daß Ethel häufig den Unterrichtsstunden bewohnte und daß Lehrer und Schüler das GesellschaftSzinimer betreten durfte». Bei solche» Gelegenheiten. we»n Herr Popkins. in einem großen Lehnstuhle sitzend, seine dürre» Beine über einander geschlagen tmte, die ganze Pracht eines modernen Anznges entfaltete, fiirch lerlich gähnte, mit seinen diamantenbedeckte» Fingern durch seine warliche» Haare fuhr, bemühte er sich, sobald er aufgehört, dir ^.-cke zu betrachten und mit der schweren Uhrkette aus der Sanimet-weste zu spielen, dem Erzieher vornehme Blicke zuzuwerfen oder, sich an Fräulein Ethel wendend, verächtliche Bemerkungen Über Deutsch land zu machen. Franz, der dies eine Weile mit angehört, ein d'aiid keine geringe Genugthuung, als der verwöhnte Erbe des iHiuse« jenen» in komischer Entrüstung znries: er solle ruhig nnd "in Esel sein, unter de» Deutschen gebe eS auch ganz gute Leute, wie sein Erzieher, Herr Francis, beweise. Herr PopkinS war so sehr Überrascht, daß er das eine Bei», welches er soeben aus das andere legen wollte, eine Minute i» der Viirt schwebe» ließ. Fräulein Ethel schalt de» uuartigen Knabe», jedoch, wie Franz dachte, mit weniger Strenge im Tone ihrer sanfte» Stimme, als er es bei andere» Gelegenheiten zu vernehme» geglaubt. Herr Popkins stand auf, schleuderte einen Wutblick aus Donald und Franz, verbeugte sich steif vor Ethel und verließ mit beleidigter Majestät daS Zimmer. Donald war ganz eutzückt und lachte überlaut. .Er mag nur gehen," sagte er, eine Grimasse hinter dem sich Entfernende» reißend; «wissen Sie. Herr Francis — er nannte seinen Erzieher stets beim Bornamen — baß er meine liebe kleine Ethel heiraten will?" Bei diese» Worte» eilte er aus die Schwester zu und unge-stüm, wie er alles that, schlang er seine Arme um ihren Hals und küßte sie. Franz war überrascht, sowohl über die Handlung als die Worte seines Schülers, denn wenn er auch sich zuweilen über die lange Anwesenheit des Rechtsgelehrte» Gedanken gemacht, so hatte er doch nicht ernstlich an die Möglichkeit einer solchen Verbindung gedacht. Daß sogar Donald schon nm die Sache wußte, schien jetzt Franz allerdings bedenklich. Errötend legte Ethel ihre weiße Hand aus den Mund des Kna-be». der jedoch viel z» eige»willig war. »m sich so leicht beruhige» zu lassen. »Warum soll ich es denn nicht sagen, es ist doch wahr?" rief er unwirsch; „neulich "habe ich ja gehört, wie Papa mit dem alten PopkinS darüber gesprochen hat!" „Komme, Donald, es ist Zeit, daß wir unsern Spaziergang antreten," sagte Franz, welcher die peinliche Situation, in welche er die junge Dame durch das Geplauder des Knabe» versetzt sah, z» beenden wiinschte. Donald war natürlich sofort bereit, auf den Vorschlag Franzens einzugehen; als sie das Zimmer verließen und Franz noch einmal nach Ethel zurückblickte, glaubte er es aus ihren Blicken wie den Strahl eines innigen Dankes leuchten zu sehen. Dieser klägliche Wicht vo» Popkins trachtet nach einem solche» Schabe? sprach Franz bei sich, als er mit Donald den Park herunter schritt, wie kann er den Gedanken wage», von einem so herrlichen Mädchen jenials geliebt zu werde». — Doch ach! er ist reich, setzte er iirit einem Seufzer hi»,u. und Gdd erkauft Jugend, Unschuld »nd «chönheit!--Und dann siel es ibm ein, wie reizend und anmutig ihr Antlitz gewesen war. als sie ihm jene» Blick znwarf; ihr Blick wich nicht mehr ans seiner Seele, er dachte daran, wie diese milden, sraueuhaste» Züge sich belebten, wen» sie sprach nnd wie ihre zarte» Wangen oft erglühten, wen» sie im Eifer eines interessanten Gesprächs sich lebhaft für ihr Thema erwärmte. .Da kommt Rellh!" rief Donald plötzlich, und hinwegeilend näherte er sich dem Mädchen, das dem Erzieher einst das erste Geleit »ach Crombie Hall gegeben. Als der Knabe sie erreicht, hob sie ihn mit ihre» vollen kräftigen Armen i» die Höhe und küßte ihn. eine Zärtlichkeit, die der jnnge Herr mit größter Ruhe hinnahm; dann setzte sie ihn mit derselben Leichtigkeit nieder nnd richtete eine Frage an ihn. die Franz nicht verstand. Donald sprach einige Worte, zugleich mit der Hand auf seine» heraiikvnimtnden Lehrer de»tend. Franz grüßte die Hochländerin, welche ihn anstarrte und seine» Gruß zuletzt durch ein leichtes Kopfnicken erwiderte. In diesem Augenblicke gewahrte er AnguS, den rotköpfige» Waldhüter, der. von der Seite des Sees kommend, sich ihnen mit großer Eile näherte. Nett» hatte »och immer ihre Augeu mit einem so eigentümliche», fast leidenschastlichen Ausdrucke a»s den Erzieher gerichtet, daß dieser nicht mehr wußte, wie er sich das Benehme» des Mädchens erklären sollte. AngnS erreichte jetzt die kleine Grnppe und nachdem er Tonald n»d Kranz ans plumpe Weise begrüßt, sucht? er. während rr nach ihrem Vefinden fragte, Nellv» Hand zn ergreife». Clmc ihre Slngei» von Kranz abziNvenden, stieß die Zchotlin die darg botene Rechte heftig z»riick nnd rief verächtlich: . Laß mich gellen Tn »veißt, daß ich nichts vo» Dir wisse» will!" Mit diese» Worte» wandte sie sich »in nnd nachdem sie »och eine» lebte» Blick ans Fron newonen, lies sie davon. Der Hochländer hatte wohl lienierk«, wie dir Nähe de» jnnge» Teutsche» da» schottische Mädchen sast verzaubert hatte. Während das häßliche Gesicht des Bursche» erdfahl wurde, schoß eiu gliihen-der Blick des Hasses uuter seinen buschige» Augr»bra»ki» hervor ans seine» vermeintlichen Nebenbuhler. Etwas zwischen den Zähnen mnrmelnd, schritt er von dannen. „Warun» ist NellN de»» so plötzlich davougelauseu?" sagte To-nald überrascht. »sie hatte mir eine» kleine» Tachs versprochen ich muß ihr nach, Adien Herr Francis!" Und mit diese» Worten verfolgte er eilig den Waldpsad, ans dem das Mädchen verschwunden war. Vergeblich rief ihu Franz zu-rück: der junge Herr hatte et-was beschlossen nnd war nur z» sehr daran gewöhnt, seinen Willen durchzusetzen. Der Erzieher ging nach dem Parke zurück, »ach der Laube an, See, wo Ethel sich an« lieb-sie» ausz»halte» pflegte. Die Angnstsonne brannte heiß her-ab — Franz siihlte sich ermüdet, nnd als er das User des Sees erreichte, warf er sich dort unter den Schatten eines uralten Bannies und begann zu träu» inen. Langsam ließ er sei» Lc-be» seit feinem Aufenthalte in Erombie Hall an sich vorüber« ziehe»; er dachte a» das feit« same, nimihific »nd scheue Ge-bahre» Nellhs, an das ruhige, offene, »ich immer gleich blei-bende Benehmen Ethels, nnd zulevr hob ein tieser Seufzer seine Brnst, als rr sich vergegen-wältigte, wie lioffnnnglos seine Liebe z» der Tochter seines Hern« sei. Seine Stellung »nd die freieren englische» 3itteu gäbe» ihm freilich täglich Gelegenheit, den« Wunsche seines Herzens zn folgen, Ethel zu sehen, zn spre-chrn. Aber wohin sollte das führe»? — Tiirfte der Baronet es je»ials erfahre», daß der Er-zieher sei»es Donald seine Tochter liebte? Und wie lange ließ die» sich noch verheimlichen ? Tir Sonne stand tiefer a»i Horizonte, als Franz aiisipraiig »nd den Rückweg antrat. In die Nähe der Lieblingslanbe Ethels gelangt, glaubte er ein helles Gewand in derselben schimmern zn sehe», nnd näher kommrnd, erblickte er Ethel, die, in einem ameri-kauifcheu Gartenstuhle zurückgelehnt, die Augen geschlossen hatte nnd zu schlummern schien. Besorgt, sie aiisznweckt», trat er vor-siclitig näher. Den »lops zurückgelehnt, einen Arm, von dein der weite Aermel zurückgefallen war nnd so dir schöne Form nnd Zart-heit desselben enthüllte, ans de» z»r Zeite stehenden Tisch gestützt, die anmntige «Gestalt zwanglos hittgegossr». bot die ^chlnmmernde das süßeste Bild der Unschuld »»d Schönheit dar. Gleicht sie »icht einer blühenden weißen Rose? dachte Franz, nnd von einem Vlvtz-liche» Gedanken ergriffen, brach er von einem in der Nähe befind-licheu Stranche eine solche »»d legte vorsichtig die duftende Blume auf den Schoß der Schlafenden. Tan» stahl er sich leise hinweg. — Zehn Minuten nachher bengte ein Gesicht sich über die Schlä-serin »nd küßte ihre frische» Lippe». Erschreckt fuhr sie empor »»d blickte in die lachenden Augen ihres Bnlders. .Wie Tn mich erschreckt hast. Tn böses ttiiid," fantc sie lächelnd, nnd ihre Angen sielen ans die a»i Boden liegende Rose. „Hast T» mir eine Rose gebracht. Donald?" sragte sie. »Ich? Nein, ich weiß vo» keiner Rose," entgegnetr Tonald vrnvnndert. „Vielleicht hat sie Herr Francis liegen lasien, ich habe n-, dieser Richtung kommen sehen " M»safi».Sddin, der neu- Schah von Pcrsicn. «Mir Icr« > Ei»r glühende Röte stieg in ihre Wangen. Er hat mich beob> achtet und was dachte sie wohl weiter? Erriet Franz a» ihrem veränderte», mehr zurückhaltende» Benehmen, daß sie ihn bearg wühlteV Nein! Er hatte keine Ahnung, daß sein Schüler ihu in der »nichnldigsien Weise verraten. 4. Vo» diese»! Tage a» entstand ein eigentümliche» Verhältnis zwischen den beiden jungen Leuten. Franz sah Ethel mir kurv 'seit beim Friihstiirt. Bei diesem pflegte der Baron, de« bis in die späte Nacht dem Becher zugesprochen, »vch durch seine Abioeie» heit zn glänzen, den» er schlief morgeiis sehr lange, wenn er »ich, ans die Jagd ging, zu welcher er dann sehr sriih am Tage nni brach. So waren beim Frühstück gewöhnlich außer Ethel, welchc präsidierte, »ur Franz. Tonald nnd Herr Popkins zugegen, welch letzterer zum große» Mißvergnügen des Erziehers noch immer keine Miene machte, Erombie Hall zn verlassen. Beim Diner sah Franz die Geliebte »vch, doch da»» erschien sie »icht wieder im Speisesaal oder Wohnzimmer, so lange « da war. Ferner hatte sie es sein geschickt verstanden. Franz von ihrem Zimmer feruzuhalte» Tiefer erriet sehr bald, daß sie ihn zn vermeiden wünsche n»d wurde sehr niedergeschlagen »nd einsilbig. Mußte er mit dein Baronet Kartei» spielen, so be ging er jetzt oftmals so zahl reiche Fehler, daß dieser in hei len Zorn geriet. „Clch kann ga» nicht begreife», »oeshalb Sie mit einenunai so zerstreut sind nnd den Kops so hänge» lasse», während Sie docli im Anfange stets lustig und g» ter Tinge zn sein pflegten," sagtc Herr Talbeith eines Tages beim Diner zu Franz. Dieser »mm unwillkürlich einen Blick am Ethel nnd geivahrte, daß ein, rosige Glut ihr Antlitz übergei Gliicklichenveise bemerkte dc> Baronet nichts voii diesen Vo> gängen. Als die jnnge Dame d Speisesaal verlasic» »vollte, li>' Tonald ihr nach nnd sragte. v er »nit Herr Francis zn ihr ruiu me» dürfe. Ethel »var a»ge»schei»lich ei iveuig Verivirrt, doch sagte >> daß der Besuch natürlich a»g. nehm fei. Mit sichtbarer Sche» betn. Franz das Gesellschaftszimm.. und ließ sich iu einem Eesiel, der vou Miß Ethel am weiteste» entfernt ivar. nieder, indem e gleichzeitig einen Stuhl für Donald neben sich zog. Der ju»! Herr ividerfetzte sich indessen gegen dieses Arrangement. „Warn», soll ich den» »icht bei Ethel sitzen?" »ragte er, „, war doch früher immer so! kommen Sie nur her, Herr Francis! Unschlüssig blickte dieser die junge Dame a». die eine» A»ge> blick vor sich hinsah und sagte: „Bitte, thu» Sie ihm de» Gefalle er ist auch aufmerksamer, wenn er bei mir ist." Mit geheimer Freude nickte Franz näher. Während des lliitfi richten hatte er hälisig Gelegenheit, Ethel »»bemerkt z» betrachte Es schien ihm, als fei der Ausdruck ihres saufte» Gesichtes ichwr »u'itigcr und als drücke sich Kummer ans demselben aus. Wie in» »viiiifchte er. sich mit ihr ansfvreche» zu dürfe». Einige Male erhäschte sie seine zärtlichen, die tiefste Ergebe heit ausdrückende» Blicke; fofort schlug sie die Augen nieder »: ein dunkler Schatte» flog über ihr Antlitz Mit seiner gewöhnliche» Rücksichtslosigkeit rief Tonald pli>. lich, mit der Hand ans die ans dem Kaminsimse befindliche ll. von Lrmolu deutend: .die Stunde ist vorüber, Herr Francis, je bin ich frei," »nd lief ohne weiteres ans dem Zimmer. Tie beide» so plötzlich allein Gelasiene» blickten sich verwirrt ai Tann »ahm Ethel ei» B»ch i» die Hand. blätterte in Dem selben, schlug es zu und sah schließlich aus dem Fenster. Fra» bewegte sich »»ruhig ans seinem Stnhle: er »vollte mvas sann -<-+ 116 ] >• indessen, wie eS schon gescheiteren beuten vor ilim er-^ ,u, durchaus nicht, wie er beginnen sollte. Donalds Wildheit macht mir viel Zorge," unterbrach dir junge 7 ,e mit dem den Iran?» ?ig?n?n Takte dir peinliche Panik, in-- sie wieder»»: da» Buch öffnete nnd schloss Fr ist im Grunde herzensgut und wird sich schon madirii,' c !>erte ftrauA. Doch sich plötzlich unterbrechend, snhr er svrt: i bitte Sie inständigst, Kränlein I, mir zu sank», ob uud wodnrch öie beleidigt habe." ^'ri dicsrr direktrn Krag? errötete f, iirnnt Tame so sehr, da« ihr Antlitz . u Augenblick wie iu Purpur erglühte. „Glauben Sie denn, mich beleidigt laben?" sagte sie dann, ihm zum ii Male heute fest in bis Augen nd uub bann sie wieber senkenb. „Ja, Fräulein Ethel," sagt? tfran,z >k, bie sonst so gütig unb srennblich ge- mich gewesen, Sie, bie mich nie wie ere haben fühle« lasien, dan ich Linien tätige nicht gleich, sonbern barans rwiesen bin, mir durch Arbeit mein i't zu verdiene», Sie, Kräulein Tal-!■ h, wenden sich jetzt vou mir ab, kalt, . nehm — sast verächtlich!" «Rein, das thne ich nicht," sagte L ■ iiel mit sanster Stimme. .O, ich will lieber aus Ihrer Nähe m > bannt sein," rief Kranz, „als das v ietzliche Gefühl hegen z» müsien, das; »! iue Gegenwart Ihnen Widerwillen ei iflüßt. Wenn Sie wüßte«, wie sehr. nie unaussprechlich ich Sie verehre, 1d1c —" ..Herr Francis,? unterbrach ihn die junge Tame, inbem sie sich ein wenig rnbeugte, mit fester Stimme, obgleich ihre Wangen fieberten, .ich will Ihnen gern erlaube», so oit Sie wünschen, niit Tonalb Erzherzog Kart Ludwig wen Oesterreich iDiit Xejt.) Musaster (sbdi», der neue Zchah v»» Persieit. Muiaffei Eddi». der neue Schah vau Pnlie». ist niiht der Älteste 3ultit de* ermordete» 3rtwb Miiiiir ijMiin. «her ba {(in iittcicr Hall'brnber, Maslud Mir,». al« Zoll» einer Ztlavin gr dor> n ivintx, ii> sonnte »»ch persischem Wriiiichr fiir die Thronfolge nur ber Irditinu* Älteste 2uliii in fVi'dtir taiiime«, zumal bleier Iriion Ik.In vo« de» beiden Imiii'tiitchlich in Stetriirtit fuininriibut, tun ben (Siniliift in Peisien ritMili (Icrfnöcri Wüititai — Rusgand u»d England — al« Thronerbe aiii'ifoniil worden war. Eilte besondere ^uneigtiug liot ber i>rritorb»-ue Zchah seinem Aachsolger »icht betiinbet, vielmehr hielt er itm feinem Haihalte fern iiitfi ernannte ihn zum (rtuuitrimur in der Provinz Vlinbcib schau tXaurl«), was einer Uteibaiimtng ziemlich gleichtat» An Tabri», ber Hauptstadt dieser Provinz erfuhr MusafferEddin die Munde van bem Ableben seine» Vater«, unb uachbeni er dort die Huldigung entgege»ge»omme«. machtr er sich sofort auf den Weg nach Teheran. Wie es scheint. hat sich der Thronwechsel ohne er»st» liche Unrithe» vollzogen. Mnjafl'er Eddin, gebaren am üsi. HViin Im.vt, gilt für eine» nach orientalische» Begriffen gebildete» Mann. Er spricht französisch »nd englisch und ist über europäische Angelegenheiten gut unterrichtet. Seinen Minbern . sogar den jachtern, lirfi rr eine europäische Erziehung geben. Wusaffer» tfbbin begründete in Tiibri« eine Leitung, bie er feiner periiinlicheu Zensur nnlerstellte (5t-fürbertc vielfach auch bie Reorganisation der persischen Armee nach europaischem Muster, gtfinbttc in TSbri« eine »rieg«schnlr nnd he. rief europäische Inslru klaren. Einer der ein. Nukirrichste» ist ein Cesimeicher, Wagner »lian. Erzherzog Uarl Ludwig. In tiefe Trauer wurde da« österreichische tlaiier. hau« und mit ihm die gesamte österreichisch ungctriiche Monarchie durch de» -l- e>rrb br* Brandt«, Xao ^esibenzjchl«^ in ii^urzdurg iWefuiiilanjicht■. «ach einer phologiuphisch.n Aufnahme vo» t>. V«ll>ni in Wutzbu.g -Mit lett.j i mir zu kommen, ieboch mir, wenn Sie mir versprechen, niemals ikdkr dirs Thkina zn berühr?»." TI? Sektion w»rde mit keiiirswkgs vkrlktzriibki» Tour erteilt, ch drang sie deshalb nicht ntiubcr schart i« das Ll» des rr» gtcn Erziehers, drr einen Augenblick ein Gefühl empfand, als ..kte etwas krampfhaft in feinem Herzen. (Avrlsetziing folgt.) lad be« Erzherzog« Sari Ludwig verseht, «ach dem Ableben de« Erzherzogs Maximilian, »aiser« von Mexiko, war der Verblichene der »ilchllgeborene Wr«. ber de« Nasser» !sranz Joses, den et sehr hilusig bei auswärtigen Missionen i« vertreten halte Nach dem plbzilichen Tode de« Uronprinzen Rudols, der keinen milnnlichen Erben hinterlieh, war er der prasumtive Thronfolger. In der Österreichischen Armee »ahm er den Rang eine« ÄeneraW ber »avallerie ein, und seine rege Anteilnahme an den Bestrebung«» der Wissenschaft ehrte die Wiener Akademie durch die Ernennung jiiui Ehrenmilgliede. Tcr am !IU. Juli 116 18X1 geborene Erzherzog war dreimal verheirate», da« erstemal mit Prinzessin IViiiBörcU' t>vn Sachsen, dir nach zweijähriger Ehe finbct.Iu« starb, da« zwo!,, mal mit Prinzels!» Annunriata ron Bourbon-Sizllie«, die nach neunjähriger Illic ftart>, und da« drittemal mit Prinzessin Maria Theresia von Braganza, die ihn iilitftlebt, Au» den beide» letztere» Ehe« ist Rachkommenschast vor-«landen, »nd zwar au, der «he mit ber Prinzessin Annunciata folgende: Erz-licrzog Franz von Oesterreich. E sie. geboren 18. Juni 1863; Erzherzog Otto Franz Joses, geboren ZI. April IHßst; Erzherzog Ferdinand «arl Ludwig, ge-boren 27. Dezember 18Ö8 und Erzherzogin Margarcta Sophia, geboren 13 Mal 1X7». vermähl» mit dem Herzog Albrecht von Württemberg, au» der letzten l*h<: Erzherzogin Maria Mnnuneiata, geboren 31. Juli 1878 und Erzherzogin Elisabeth. gebore» 7. Juli >878. De« Keim der Krankheit. die ih» dahin, rafft», hatte der Erzherzog sich auf seiner Reise nach dem Orient zugezogen. Leidend kehrt» er von dieser Fahrt. die er unter den glücklichsten Anzeichen unternommen hatte, zurück, und auf die Beteiligung an der Eröff»ung»s«i«r der ungarilchen Millin»>um»s«i«r mußt« er verzichten. Seit ansang» Mai v»r-schlimmerte sich sein Zustand, und schon am IU. Mai »rlag »r seinem Leid»n. Sei» ältester Sohn, Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich.Este, der aus die »unb« von der Erkrankung d»« Batkrs herbeieilt», »ras ihn nicht mebr lebend an. T-S R»sidenzschl«ß i» Wurzburg, «m 1K Mai verbreitete der Tel«, graph eine Kunde, die jeden Kunstfreund mit B«trübni» erfüllen muhten da« Würzburger R«sid«»zschtoß, so hi«ß e«, sei vom Feuer ergriffen und drohe der verzehrenden G«w»II diese« Element« zum Opser >» falle», Gllickiich«rw,is« bestätigt» di» Nachricht sich nur zum Teil: ist da» piächtig« Bauwerk auch bon einem Schadenseuer ziemlich erheblichen Umfang» heimgesucht worde», so gelang e« doch, desselben »och im richtigen Augenblicke Herr zu werden, so daß nur der Dachstuhl des linken Flügel« und derjenige de« Hauvtgebdude» bi» etwa zur Mitte desselben zerstört worden sind. Die Baulichkrit selbst hat nur wenig Schaden erlitten, und selbst bie durch da» »ingedrungene Wasser herbeigeführte Schädigung d»r Fresken de» im »rf«»n Stockwerke gelegen»« Kaisersaale, hat sich nur al» eine leichte erwiesen. — Da« Würzburger Residenzschloß verdankt seine Entstehung dem vrachlliebenden und kunstsinnigen Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schinbur», der am 22. Mai 1720 den Grundstein zu dem. selben legte. Tie Pläne rührte» vo» dem damaligen würzburgischrn Artillerie-hauptmann uud Hosarchitekten Balthafar Neumann her, in dessen Händen auch die Bauleitung ruhte, Dem Begründer dr» Werke» war e» kaum p»rgön»I, dessen erste Forderung zu erleben. Nach seinem im Jahre «724 erfolgte» Tode sollte sogar unter dem sparsamen Bischof Franz vo» Hütten der Bau in» Stocken geraten, di» er mit verdoppelter «ras« von dem Bruder de» Fürsten, der den Grundstein geleg« hatte, vo» Friedrich Kar« von Schbnborn «dem dritten dieses tdeichlechlr», der zum Würzburger Bischof«stuhl gelangte) wieder ausgenommen und im Jahre 1744 zur äußere« Bollendnng geführt wurde. Bi« dahin waren a» Baukosten mehr al« eine Million fränkischer «dulden verau«gabt worden, obwohl die bischöflichen Unterthanen unentgeltlich hallen Hand- und Spann-dienst» «eisten müsse« und das Bauholz, da« fast einen ganzen Wald repräfen-tierte, den Staatssorste» entnommen worden war. Die innere «»»schmückung de« Schlosse« mit Gemälden, Statuen, Gobelin« «nd kostbarem Hau«- und Zier-rat aller Art kam erst unter Adam Friedrich von Se!»«heim (I7&& bi« 1779) zum Abschluß Tn« Würzburger Residenzschloß, vielleicht einer der schönsten aller vorhandenen Fürstensitze, gehör« zu den hervorragendsten Bauwerken, welche die Zeit de« Barockstil« in Deutschland hervorgebrach« hat, und darf al« eine« der vollendetsten Auster diese» Stile« gelten. In seinem Schöpfer tritt un« ein Meister entgegrn, der den Uebergang au« dem Frühbarock in die klassische Periode de» Barockstil«, in da« Rokoko, mitmachte und in der letzteren seine besten Werke schuf. Der erste Eindruck, den die Residenz zu Würzburg macht, ist der einer vornehmen Größe, einer maßvoll und ruhig wirkenden Pracht. Der «ußenbau ist. von einigen Einzelheiten abgesehen, einfach und schlicht gehalten, wobei viel seiner Gliederungen allerding« eine wahrhast Nassische Schönheit »nd Strenge atmen, ohne gleichwohl etwa« von dem geradezu übersprudelnden For-menreichtum dr« Inner« zu' verraten. Wenn man behaupte« hat. da» Würz, burger Schloß habe sein Borbild l« dem von Bersaille«, oder sogar, e« sei i« Anlehnung an da«selde erbau« worden, so kann dem nur zugestimmt werden, soser» die Großartigkeit beider Schöpfungen in» Auge gesaßt wirb, a« sich aber ist die Würzburger Residenz ein durchau» selbständige» Werk und darin durch-au« verschieden von dem Schloß zu «ersaille«, daß si» »i« einheitlich durch-geführter, in sich abgeschlossener «au ist, während jene« nur einen Gebäude-komplex darstellt — In Huseisensorm angelegt, ist der vollständig freistehende Würzburger Prachtbau durchweg zweigeschoßig gehalten, mit der Rückseite den schönen Anlagen de« Hofgarte«», mit der Vorderseite der Stadt zugekehrt. In seiner ganzen Längenau«dehnung von 16? Metern zeigt ih» die majeslälische Gartenseite: »2 Meter messen die beiden durch einen elliptischen Au«bau in ber Mitte belebten Breitseiten; die vordere Fessade ist dadurch unterbrochen, daß der mittlere Teil derselbe» zurückspringt unb die zwei weit vorgreifende« Seitenflügel eine» Hos, den sog. Ehren- oder Haupthof, einschließe«. Fünf von freistehenden Säulen dorischer Ordnung getragene Altane beleben die Stadtseit« be« Mittelbau«« Tie Fenster sind groß uud reich verziert. Die Höh» de« Ge-böude« beträgt 21 Meter. Es enthält eine »irch«, fünf große Säle, fünfundzwanzig Stächen und dreihundrrtundzwölf Zimmer, di» durch sieben Höfe Licht und Luft erhalten, »ine «eisterleistung ber Baukunst ist im Mittelbau bie mit eine«, flachen Gewölbe überspannte Halle, au» welcher man in «inen länglich achteckigen, gkwölbt«« Gart«»saal »ritt. Te« Plaiond de«s«lben schmück» ein Fre»kogemälde von Johanne» Zick, Diana darstellend, die von fürstbilchöflichen, grün uniformierte» HvfjSgern bedient wird. Wie die Porhalle, lo ist dem Er-baurr dc» Schlosses auch das Stiegenhau» in ganz besonderer Weise gelungen, wohl eine» der schönsten, welche die Palastarchitektur hervorgebracht ha«. Die Decke ist mit einem Freskogemälde de» B«n«Iiantrs Tiepolo geschmückt, .Der Olymp »nd die vier Weltteile". Die Treppe führt in einer einzige» Stufen-flucht zu dem Obergeschoß empor. Der erste Raum, zu weichem man in biesem gelangt. Ist der weiße Saal, so genannt von seinen künstlerisch vollenbetr» Rokokostukkaturen a» Decke und Wände», «un hier au» öffnet sich der Zugang A» einer ganzen Reihe vo» Zimmern, die ihre jetzige «»»stattung zur Zeit de» Empirestil« erhalte» habe», und von denen jede» eine andere Farbe und audern Fußboben unb Plafonb zeigt «Napoleon ließ sie für sein» Gemahlin «», Luise einrichten, welche da» Würzburger Schloß länger« Zeit bewohnte > ifj,, imposant«» Eindruck macht b«r »aisersaal, w«lch«r den «itt«lpu-kt b«»Cl . i g«schoß«» bilbet. E» Ist wir da« Sti«g»nhau, mit A«tst»r«erken Tiepolo« schmückt, welch« di» in Würzburg «im «ai 11Ö6) vollzogn» virmählung «als. Frirdrich Barbarossa, mit vratric« von Burgund zum ««genstand hab«» S,i, b«m«rkn«w»rt ist ba» Spirg«lzimm«r, «» w«lch«m chinesische Raltrtie» unlr b«m Glase aus b«m Spikg«lgru«b ang«bracht find <«« soll der Lage nach vi«I gkkoftkt haben «i« b»r ganz« Rohbau», frrner bi» «abelinzimm»r de,^ g«wirkt« Iap«t«n teil« vo« b«m Würzburg» Mkifter Pirat, teil« in nitdrr ländlichen W«rkstStt«n angefertigt sind. Di» Schloßktrch» ist In d»m rechie, Seitenfiügrl untergebracht iHaupteingang born Residenzplatz) und nimmt tu, Höh» d»« ganzen Schloff»« »in; in ihr befinden sich zwei «Itarblätier Ti«pola unb Deckengemälde von vhß und Hölzer. — «ach der Stadtselle di Wurden früher die beiden Seitenflügel der Borderfassabe durch prächtige schmied,. eiserne «itter mit einander verbunden, Werk« de« Hosschlosser« »gg. beil., Bat«r di« berühmten Schiasierarbeiten für da« Wi«n«r B«lv«b«r« g«li«f«rt hall. St« Nnd lridrr unter Ludwig I. al« .alt-, Eisen» »«rkauft ward«n. Die ,r dem Schloss« unt«rg«drachtt Gemäldesammlung ist, abgesehen von einige« w«,, volle« Porträt,, «icht von Bedeutung. Um so mehr Beachtung verdient d«c an da« Schloß sich anschließende Hofgarte», von Pückler-Mu«kau einst al» d>, schönste Garlenanlage Deutschland« bezeichnet. Der unter dem Schloflc su» hinziehende Hofkeller ist eine der größte» und großartigsten »eUeranlageu >,, Deutschland. Hier lagern die »refflichen Erzeugnisse der Slaat«weinberge. d» berühmten Stein-, Leisten- unb Pfülbenwein». Historisch d»nkwürdig ist d>. Würzburger Residenz, abgesehen von dem schon erwähnten Aufenthalte Aa-poleon« und s»in»r Gemahlin Mari« Luise, dadurch, baß in ihr am 12. srjn 1821 ber gegenwärtige Regent von Bayer», Prinz Luitpolb, al« Soh« tw< damalige» Kronprinz»« und spätir»« König« Ludwig l., g»borrn worden iit A tkin »euer Erfinder. Rannt: .Wer ist b»»n dir hübsch» junge Man». d»r b»i euch wohnt?- — Badet«»: .Da« ist ber größte Erfinder der Neuzeit — Nanni: .Wa« hat er den« erfunbe«?" — Bade»»«: ,J«b«n Monat eine neue Ausrede, um seine Mi»t» nicht zu bezahlen!" Mathematischer Sch»i»S. Profiffor A : .Ich glaube, ich hatte gester. etwa« zu viel Wein getrunken." — Pros»ssar .Worau» schließen Sie da» -' — Professor A : .Auf dem Nachhausewege machte ich die Bemerkung, daz mein» «ertikalachse in ihrer Verlängerung nicht den Mittrlpunkt der Erde traf - (sin merkwürdiger Schwur. Garrik pflegt», so oft er einem feiner unter-»»denen Schauspieler ein Geheimni« zu vrrtrau»» hatt». ih«»n »inen Eid ad,» fordern .Schwört!' rief »r ihn»« zu. .Wollt ihr schwör»«V" Sagten ii. bann .Ja', so nahm er einen Dell vo» Shakespeare« Werke« au« dem Bücher-schrank, ließ ihn von jenen küssen, und vertraute ihnen bann da« Geheim,,,, FarmbSume sinb an heißen Tage« zu bespritze«. A« ganz jungen glimm, «hen können jetzt die ersten Schritte zur Forrneubilbung gethan werden. Ein-fache« aUmällge, Umbiegen giebt einseitige Kordon«. Die zweit» «eile «,. zielen wir, Indem wir über dem geeignet stehenden Auge gegenüber der *ir. gu«g einen Einschnitt machen, damit datselde au,treibt. «bgeblntztt Rasenblumen lasie man nicht zu lange an den Pflanz«, stehen, damit dieselben »icht Samen ansetze», letzterer zehrt auf statten der Psianze und die, hat keinen Vorteil, sondern Rachteil. Urberhaupt sollte bei dem Schneiden ber Rosenblumen mehr Rücksicht auf di« stehenbleibenben «es>. chen genommen werben. Dieselben müsien nach bem Abschneiden der Blume» minbesten» »och drei bi» vier gut autgereif»« Augen besitzen, bei Dheerol.» etwa, mehr — »icht unter fünf Auge«. («rfuKn I». «arienzig. L»gogriph. Kulant dem Speer und Schilde stutjrt » oft mit » der wilde. Mit H tff» dazu angethan, Schmerzen zu dringe» jedermann, gultu» Aal». Homonym. ijum Siedete darfst du oft deiuche» mich, Durch mei»»WeiIenkann ich erheitern dich. 9 strledeich». Bullilungfolgt in nächster Auminer Auflösungen aus vor. Rnmmtr: de»>rtthmogrtph»: I>alewal», Kbame«, Ta-ralp, »ldechi«, Ro»ma-n«, Ktmdark, »arte»», 1 leabor». Itcin-Il^«i>sIei»!P«ler»durg. S»ve»hage»; de« t! o g o-»rlph»! Halle. Holle, Helle, Hölle. Sli»i»««stlch. | härm« de» to> der 1 «<• und »er- ien Heu fruetit ten« streut weg «es- »e tnrf' (jen aul n de» | hüoll | le» mor af fei» i Im au| be (U iifm »u- lanz Irüh- k»a len flYä* tie UN» tl»l«- noch h- be ^ «0 fwi. nc ,ro- dei lpan- ze Icho» »ranz »«>» r Heinrich Vogt Alle Wertiie v«rtirl>filim.