T-Ilvtllll» putCfto« * glHOVlCl. Deutsche Zeitung _ Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat = «$*tftt*tt*ng in» Bcn»aUa*g i Cwitrnooa »lita 6, z«li»h»» Mr.21 (intrrmrbait) i «,,»>»priis» fit da» Inland: vierteljährig 40 Din. halbjährig «o Din. gmq. U«Radig»»g«A ««»«, i, I« »«»alt»«, p «Nigft» *»MH«n «utg»zeng«non»men f jährig 180 Din. Für da« «»»land entsprechend» Erhöhung. Einzelnummer Di» 1.5" Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Stamme: 79 Celje, Donnerstag, den 1. Oktober 1931 56. Jahrgang MiUW« Vertrauenskrise 3m „Deutschen Volksblatt", Novisad, ist, gezeichnet von Dr. O. P., am vergangenen Sonntag nachsalzender Artikel erschienen, der in ausge^ichneter und überzeugender Weile die gegenwärtige Lage auf dem Geld-markt beleuchtet. Die ungeheueren Kapitalszerstörungen des Krieges, die Umstellung der Wirtschaft in vielen Staa-ten, die übermäßige Industrialisierung in allen Teilen der Welt und die Vernichtung der Kaustraft von Millionen Menschen beginnen erst jetzt, 17 Jahre nach dem Ausbruche des Weltkrieges, ihre schweren Folgen zu zeitigen. Zu der riesigen Arbeitslosigkeit, zu den Schwierigkeiten des Absatzes der landwirt-schaftlichen und der industriellen Erzeugnisse, gesellt sich nun bei jenen, die sich trotz der herrschenden Not Ersparnisse zurücklegen konnten, die Sorge, was mit ihrem Gelde geschehen wird. Seit 200 fahren hat sich in Europa immer mehr die Gepflogenheit verbreitet, die Ersparnisse der Einzelwirtschaft den Sparkassen, Banken und in neuerer Zeit den genossen-schaftlichen Kassen zur fruchtbringenden und zweck-mäßigen Verwaltung anzuvertrauen. Diese Anstalten lassen das ihnen zur Verzinsung übergebene Geld natürlich nicht >n den Schränken liegen, sondern leihen es wieder aus. Sie gehen dabei gewissenhast vor, prüfen auf Grund der von ihnen erworbenen Erfahrungen und nach genauen Vorschriften die Kre-ditfähigkeit der Darlehenswerber und sichern ihre Forderungen bei diesen durch Gnmdpsand, gute Bürgschaften oder durch in Pfand genommene Wert-papiere. Das den Geldanstalten anvertraute Kapi-tal ist also in der Regel gut aufgehoben. Nur verhältnismäßig selten kommt es vor, daß Geldanstal-ten durch leichtsinnige Wirtschaft zugrunde gehen, und auch dagegen gibt es gewisse Sicherungen, da die Schuldtragenden in solchen Fällen von der Staats-gewalt zur Verantwortung und zur Ersatzleistung herangezogen werden. Das ganze moderne Kreditsystem ist, wie schon der Name sagt, auf dem Vertrauen aufgebaut, das die Ein-leger zu den Geldanstalten haben und das die Eeldan-stallen ihren Schuldnern entgegenbringen. Wird das Vertrauen erschüttert, so muß auch das Kreditsystem zu-sammenbrechen oder doch schweren Schaden erleiden. Dies hat sich zunächst in der Republik Oesterreich gezeigt, wo die früher gut fundierte und hoch angesehene Kredit-anstatt für Handel und Gewerbe in Wien ins Wan-ken geraten ist, well die Einleger ohne rechten Grund plötzlich unruhig geworden sind und ihre durch meist langfristige Anlagen gesicherten Sparguthaben zurück-verlangt haben. Es mußte der österreichische Staat eingreifen und die Haftung für die Einlagen über-nehmen, bis einigermaßen Ruhe eingetreten ist. Allein trotzdem hatte der plötzliche Andrang der Ein-leger für das Institut und für die gesamte Geld-wirtschaft der Republik Oesterreich verheerende Fol-gen. In ähnlicher Weise wurden in Deutschland die Darmstädter- und Nationalbant, sowie mehrere andere Großbanken durch einen überraschend einge-tretenen Einlegerrummel in Schwierigkeiten gebracht und mußten gleichfalls durch staatlichen Kredit ge-stützt werden. Dazu setzte in beiden Staaten auch eine Kapttalsfiucht ein, indem die reichen Leute aus Angst vor einer Entwertung des Geldes trachteten, auswärtige Zahlungsmittel zu erhalten. Aus Deutsch-land und Oesterreich sind ungezählte Millionen in die Schweiz, nach Holland und Amerika gewandert, wo die deutschen und österreichischen Kapitalisten für ihr Geld eine ganz geringfügige Verzinsung erhalten. Nun hat auch England, das vor dem Kriege dos reichste Land der Welt war und auch noch heute, wenn man dessen Nattonal Reichtum in Be-ttacht zieht, mit Frankreich und den Vereinigten Staaten in eine Linie gestellt werden kann, mit ähnlichen Schwierigketten zu kämpfen. Um die Ka- pitalsflucht zu verhindern, hat die englische Regie-rung in den letzten Tagen zu dem Ausiunstsmittel gegriffen, die Goldwährung im Inlands abzuschaffen. Damtt wird dort nur ein Zustand eingeführt, den wir auf dem europäischen Festlande schon lange kennen, denn auch im allen Oesterreich gab es keine wirkliche Goldwährung d. h. man bediente sich im Verkehre fast ausschließlich der papierenen Bankno-ten und die Oesterreichisch-Ungarische Bank war auch nicht verpflichtet, Privaten Gold in unbeschränkter Menge auszufolgen. Merkwürdigerweise haben die Vorkommnisse im fernen England auch bei uns die Leute kopfscheu gemacht. Viele beginnen um ihr Geld zu zittern und mancher fürchtet, daß der Dinar seinen Wert verlie-ren könnte. Wie steht es nun damtt?! Die Anstatt, die *ur Regelung des Geldoerkehres im Inlands berufen ist, die Narodna Banka in Beograd, darf nach dem Gesetze eine gewisse Anzahl Geldnoten, die der Verkehr benötigt, ausgeben und die Deckung dafür besteht zum Teile in Gold und Golddevisen (d. h. Goldforderungen an das Ausland), zum Teil in Wechselforderungen von inländischen Firmen und Banken, die 3 oder mindestens 2 gute Unterschriften aufweisen. Gegenwärtig sind ungefähr 5 Milliarden Dinar im Umlaufe, die nach dem Gesetze vom 28. Juni d. 3- Zu 35% mit Gold und Golddevisen gedeckt sind. Infolge der Anforderungen, die vor allem die Privilegierte Ausfuhrgesellichast wegen des von ihr übernommenen Weizengeschäftes an die Haupjgeldquelle des Landes stellt und die im allgemeinen Interesse befriedigt werden müssen, sah sich die Naroda Banka gezwungen, den privaten Ban-ken, die sich durch Hinterlegung ihrer Kundenwech-sei bei der Narodna Banka Geld beschaffen, den Reeskoinptekredit und einzelnen größeren Firmen den eingeräumten Wechselkredtt zu beschränken. Es mag dahingestellt bleiben, ob es nicht zweckmäßig gewe-sen wäre, die Narodna Banka durch ein Gesetz zu ermächtigen, die Golddeckung für die von ihr aus-gegebenen Banknoten, die gegenwärtig zwei Milli-arden beträgt, von 35% auf 25% zu ermäßigen, wodurch sie in die Lage versetzt worden wäre, den Notenumlauf um mehr als zwei Milliarden Dinar zu erhöhen. Da zu diesem Auskunftsmittel nicht ge-griffen wurde, sind die vom Verkehr benötigen Geldmittel knapp geworden und die Privatbanken sahen sich genötigt, die von ihnen gegebenen Kredite zu kürzen und die Bewilligung neuer Kredite auf ein Mindestmaß einzuschränken. Dadurch, daß sich die Narodna Banka an den durch das Gesetz und durch ihre Statuten vorge-scheuen Rahmen hätt und ungedeckte Geldnoten nicht herausgibt, kann der Dinar nicht schlechter, sondern im Gegenteile nur besser werden. Denn wie seinerzeit, als zu Beginn des Krieges große Geld-mengen unter die Leute kamen, der Wert der be-weglichen und der unbeweglichen Güter (Häuser und Felder) gestiegen ist, während gleichzeitig das Geld entwertet wurde, — so wird jetzt das Geld infolge der erwähnten Einschränkungen settener und infolgedessen teurer. Das kann jedermann sehen, der mtt offenen Augen den Liegenschaftsmarkt be-obachtet. Häuser, die im Vorjahre noch Din 200.000 gekostet haben, sind heute schon um Din 150.000 zu haben; ebenso sind auch die Feldpreise entsprechend gefallen. Da nun nach den bösen Erfahrungen, die man mtt der Inflation d. h. mtt der ungedeckten Ausgabe von Papiergeld überall gemacht hat, nicht daran zu zweifeln ist, daß die Narodna Banka an ihrer im Keme gesunden, wenn auch für die Wirt-schafi schwer zu ertragenden Notenpolttik festhalten wird, so ist gar kein Grund zu einer Beunruhigung des Publikums vorhanden. Wenn auch bei uns aus unsinniger und oft durch gewissenlose Agitato-ren, die im Trüben fischen wollen, geschürter Angst die Einleger anfangen würden, ihr Geld bei den Banken und Sparkassen zu beheben und in die Strümpfe zu stecken, so würde damit die Geldkrise nur noch verschärft werden. Eine einfache Erwägung mag dies bestätigen. Es gibt im ganzen Staatsgebiete Spareinlagen im Betrage von mehr als 14 Milliarden Dinar, während, wie erwähnt, nur 5 Alilliarden Dinar Banknoten im Verkehre sind. An-genommen, es würden aus irgendwelchen unsinnigen Gründen alle Einleger ihr Geld zurückverlangen, so müßte der Notenumlauf auf 19 Milliarden Dinar ansteigen! Was das für Folgen hätte, braucht man wohl keinem zu sagen, der die Inflationszeit während des Krieges und nach dem Kriege mitgemacht hat. Da die Gerüchte von dem Verfall der Dinar-gettung, von der bevorstehenden Beschlagnahme der Spareinlagen durch den Staat und ähnliche Schau-dergeschichten durch nichts begründet sind, ist es Pflicht jedes verständigen Bürgers, beruhigend wirken und allen, die es angeht, zu sagen: „La euer Geld, wo ihr es angäegt habt! Hattet ihr bisher Vertrauen, so besteht kein Grund, es zu ver-lieren, da nichts geschehen ist, was dieses Vertrauen erschüttern konnte!" Gewissenlosen Gerüchtemachern und Hetzern aber sollte man das Handwerk legen und sie den staatlichen Behörden zur Bestrafung überantworten. Wortlaut der Versassung Neunte Abteilung Die Gerichtsgewalt Artikel 100. Die Gerichte find unabhängig. In Ausübung der Justiz stehen sie unter keiner Gewalt, sondern urteilen nach dem Gesetz. Die Gerichte und deren Zuständigkett können nur durch ein Gesetz festgestellt werden. Durch ein Gesetz wird vorgeschrieben, auf welche Weise die Gerichtspräsidenten und Richter gewählt und bestellt werden. In Familien- und Erbschaftsangelegenhetten der Muselmanen urteilen staatliche Scheriatsrichter. Artikel 101. Die Richter aller Gerichte sind ständig. Ein Richter kann seines Amtes nicht enthoben werden, noch aus irgendeinem Grunde von seiner Dienststelle gegen seinen Willen ohne ein Urteil eines ordert« lichen Gerichtes oder eines Disziplinarurteile» des Kassationshofes entfernt werden. Ohne Zustimmung des zuständigen Gerichtes kann ein Richter wegen seiner richterlichen Tättgkeit nicht geklagt werden. Ein Richter kann nicht, auch provisorisch nicht, zu einem anderen bezahtten oder nicht bezahllen öffentlichen Dienst angewiesen werden ohne seine Zustimmung und ohne Gutheißung durch den Kassa-tionsgerichtshos. Ein Richter kann nur mtt seiner Zustimmung versetzt werden. Ein Richter kann bis zur Vollendung seines 70. Lebensjahres im Dienste verbleiben. Vor diesem Termin kann ein Richter nur auf schriftliches Gesuch in den Ruhestand versetzt werden oder, wenn er körperlich oder geistig so schwach wird, daß er seinen Dienst nicht versehen kann. Die Entscheidung über die Pensionierung erbringt in diesem letzteren Falle der Kassationsgerichtshof. Seite 2 Deutsch» Z«tk»»8 Numma 79 Zehnte Abteilung Der Staatshaushalt Artikel 102. Jedes Jahr genehmigt die Volksvertretung das Staatsbudget, welches für ein Jahr gilt. Das Budget muß der Nationaloersaamlung längstens einen Monat von dem Tage ihres Zu-sammentrittes zur ordentlichen Session unterbreitet werden. Gleichzeitig mit dem Budget werden der Nationalversammlung zur Einficht und Genehmigung auch die Schlußrechnungen des letzten abgelaufenen Rechnungsjahres vorgelegt. Die Nationalversammlung kann die ihr vor-gelegten Budgetpartien nicht erhöhen, kann sie aber Herabsegen und ganz auslassen. Das Budget wird nach Partien genehmigt. Die Art und Weise der Zusammenstellung und Durchführung des Budgets wird durch ein Gesetz vorgeschrieben. Erspar ungen aus einer Budgetpartie oder aus einem Budgetjahre können ohne Genehmigung der Volksvertretung nicht zur Bedeckung der Bedürfnisse einer anderen Partie oder eines anderen Jahres verwendet werden. Artikel 103. Solange die Volksvertretung das ihr unterbreitete Budget nicht genehmigt, kann sie für einen oder mehrere Monate Budgetzwölftel bewilligen. Wenn die Nationalversammlung aufgelöst wird, be-vor das Budget erledigt wurde, wird das Budget des abgelaufenen Rechnungsjahres durch Erlaß auf längstens vier Monate verlängert. Wenn in dieser Zeit das Budget nicht erledigt wird, kann durch königlichen Erlaß das Budget bis zum Ablauf des neuen Budgetjahres verlängert werden. Artikel 104. Staatssteuern und allgemeine Staatsabgaben werden nur durch Gesetz festgesetzt. Die Regierung unterbreitet der Nationalversammlung einen vom Obersten Swatsrechnungshof bestätigten Bericht über die Durchführung der in Angelegenheit von Staatsanleihen abgeschlossenen Verträge und deren Verwendung im Sinne des Gesetzes. Artikel 105. Die Steuerpflicht ist allgemein und alle staat-lichen Abgaben sind für das ganze Land gleich. Der König und der Thronfolger zahlen von ihrem Privateigentum die Staatssteuern. Aus der Staatskasse darf keine ständige oder xitweilige Unterstützung, kein Geschenk und keine Remuneration gegeben werden, wenn sie nicht im Gesetze begründet sind. Artikel 106. Das Staatsvermögen verwaltet der Finanz-minister, insoweit Gesetze nichts anderes anordnen. Ueber die Art und Weise, wie Staatsgüter entäußert werden können, wird ein besonderes Gesetz erbracht. Das Monopolrecht gebührt dem Staate. Bergwerke, Heilwässer und -quellen und Natur-käste sind Eigentum des Staates. Wie Bergwerks-, Industrie» und sonstige Be-günstigungen erteilt werden, bestimmt das Gesetz. Artikel 107. Für die Ueberprüfung der staatlichen Rechnungen und die Kontrolle des staatlichen und der auto-nomen Budgets besteht der Oberste Rechnungshof als oberstes Rechnungsgericht. Den Präsidenten und die Mitglieder des Obersten Rechnungshofes wählt die Nationalversammlung aus einer Kandidatenliste, die der Staatsrat zusammenstellt und in der zweimal so viel Kandidaten vorgeschlagen werden, als es erledigte Stellen gibt. Die Bestimmungen über die Zusammenstellung die Zuständigkeit und das Verfahren vor dem Oder-pen Rechnungshof schreibt das Gesetz vor. Durch Gesetz wird auch vorgeschrieben, in welchen Fällen gegen Entscheidungen des Obersten Rechnung?-Hofes die Beschwerde an den Kassationsgerichtshof zulässig ist. Der Oberste Rechnungshof prüft, verbessert und liquidiert die Rechnungen der allgemeinen Ver-waltung und aller Rechnungsleger gegenüber der Staatskasse. Er achtet darauf, daß keine Ausgabe nach dem Budget Überschritten und daß eine Sum-me nicht aus einer Budgetpartie in eine andere übertragen wird. Er schließ die Rechnungen aller staatlichen Verwaltungen ab und ist verpflichtet, alle nötigen Beweismittel und Aufllärungen zu beschaffen.- Die staatlichen Schlußrechnungen werden der Volksvertretung mit den Bemerkungen des Obersten Rechnungshofes zur Beschlußfassung zugestellt, u. zw. längstens in einem Jahre, gerechnet vom Schlüsse eines Rechnungsjahres. (Fortsetzung folgt.) Politische Rundschau Inland Wahlaufruf der Regierung Am vergangenen Sonntaa veröffentlichten die Blätter den von allen Ministern unterzeichneten Wahlaufruf der Regierung. Es heißt darin, daß die Wahlen vom 8. November von geschichtlicher Bedeutung sein werden, oie werden eine Kundgebung des Willens des Volkes für Leben und Fortschritt, für eine grohe Staatspolitik sein, die für immer die aUen Streitigkeiten begraben und das gesamte Volk dem Frieden, dem Wohlstand und dem Glück entgegenführen soll. Ausland Der Besuch der französischen Staatsmänner in Berlin Der französische Ministerpräsident Laval und Außenminister Briand sind am vergangenen Sonn-tag morgens in Berlin eingetroffen, wo sie von den deutschen Ministern und einer großen Volksmenge freundlich aufgenommen wurden. In den verschie-denen Beratungen mit den deutschen Staatsmännern war die Erörterung politischer Fragen ausgeschlossen, behandelt wurden bloß Wirtschaftsfragen. Es soll ein gemeinsamer deutsch-französischer Ausschuß ge-bildet werden, der versuchen wird, die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Frankreich und Deutschland zu vervollkommnen und alle möglichen Hindemisse der Wirtschaft zu entfernen. Laval und Briand statteten auch dem Reichspräsidenten v. Hindenburg einen Besuch ab, wobei interessant ist, daß Hinden-bmg offiziell noch heute auf der Liste der Kriegs-schuldigen steht, deren Auslieferung an die Entente im Versailler Vertrag gefordert wurde. Man sieht diesen Besuch als Zeichen dafür an, daß gewisse Bestimmungen des Versailler Vertrags mit der Zeit von sich selbst außer Geltung kommen werden. Laval und Briand kehrten am Montag abends nach Paris zurück. Seit mehr als 60 Jahren hatte ein fran-zösischer Ministerpräsident zum erstenmal wieder die deutsche Hauptstadt besucht. Schluh der Völkerbundtagung Am 29. September wurde in Genf die 12. Tagung der Vollversammlung des Völkerbundes geschlossen. Auch die nordischen Staaten schaffen die Goldwährung ab Die nordischen Staaten Schweden, Norwegen und Dänemark werden ihre Goldwährungen eben-falls abschaffen. Erneuerung der Finanztontrolle Der Völkerbund hat am 25. September den Bericht des Finanzausschusses über die Finanz- und Wirtschaftslage Oesterreichs und über die Mittel der Hilfe, worunter ein Kredit von 250 Millionen Schilling verzeichnet ist, einstimmig angenommen. Der Völkerbund wird als seine Vertreter, die bei der Durchführung des österreichischen Finananz-reformplanes mithelfen werden, nach Wien entsenden Artur Salier, Avenol, Lovcday, Pospischil und Kempter. Der letztere ist der Vertreter Deutschlands. Auch der Völkerbund muh sparen Mehrere Delegationen haben im Budgetaus-schuß des Völkerbundes verlangt, daß dieser die Ausgaben für den Bau des Völkerbundpalastes in Genf revidiere. Diese Ausgabe solle nicht mehr als 7 bis 8 Millionen Schweizerftanken betragen, während ursprünglich 28 Millionen dafür bestimmt wurden. Nationalsozialistischer Sieg in Hamburg Bei den am Sonntag durchgeführten Wahlen in Hamburg erhielten die Nationalsozialisten 64.000 Stimmen: die Zahl ihrer Mandate heb sich von 3 auf 43. Die Kommunisten erhielten 30.000 Stim-men und 35 Mandate (früher 27). Sehr zurück- gegangen sind die bürgerlichen Parteien; so fielen die Deutfchnationalen von 22 auf 9, die Staats-partei von 21 auf 14, die Volkspartei von 20 auf 7, die Wirtschaftspartei von 4 auf 2, das Zentrum von 3 auf 2 und die Christlichsozialen von 5 auf 2 Mandate. Die Sozialdemokratische Partei fiel von 60 auf 46 Mandate. Aus Stadt und Land 3. M. die Königin und die Prinzen für die passiven Gebiete. Der Hofminister Jeftic hat dem Sozialminister Dr. Kostrencic mil-geteilt, daß I. M. die Königin 200.000 Din und als Beitrag der Prinzen Peter, Tomislav und Andreas 100.000 Din dem Zentralausschuß des Roten Kreuzes für die passiven Gebiet« gespendet hat. Ministerpräsident Zivkovic hat für den gleichen Zweck seine ein monatlichen Bezüge zur Verfügung gestellt. Der Chef des amerikanischen General-stabs General Mac Artur Douglas ist dieser Tage in Beograd zu Besuch eingetroffen. Der ausgezeich-nete Gast wurde von unserer Armee mit großen Ehren aufgenommen. Die Amtsstunden in allen staatlichen Aemtern sind mit Erlaß des Ministerpräsidenten für die Zeit vom 1. Oktober 1931 bis 1. Mai 1932 folgendermaßen festgesetzt worden: Am Sams-tag von 8 bis 14 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8 bis 12 Uhr 30 und von 15 Uhr 30 bis 18 Uhr. Pensionierung des Gehilfen des Un» terrichtsministers. Die „Sluzbene Novine" ver-öffentlichten einen Ufas, demzufolge der Gehilfe des Unterrichtsministers Dr. Fedor Nikic in den Ruhe-stand versetzt wurde. Erleichterungen des Kuluk. Der Ljub-ljanaer „Jutro" berichtet: Der Herr Banus hat mit besonderem Rundschreibenden Bezirkshauvtmann-schaften, Gemeinden und Steuerverwaltungen be-trächtliche Erleichterungen bei der Bezahlung der Ablöse für die Volksarbeit auf den Banalstraßen aufgetragen. Die Ablöse für die Banalstraßen, die nach dem Gesetz am 1. Oktober fällig ist, kann aufgeschoben werden, wenn dies die Gemeinden mit Anführung zutreffender Gründe bei der zu-ständigen Bezirkshauptmannschaft vorschlagen, die die Eingabe der Banaloerwaltung zur Entscheidung vorlegt. Die Gemeinden mit Stadtvorstehung senden ihre Eingaben für die Verschiebung der Zahlung der erwähnten Verbindlichkeit direkt an die Banal-Verwaltung. Der Zahlungstermin kann bis 31. De-zember 1931 verschoben werden. Bezüglich der be-sonderer Rücksichtnahme würdigen Verpflichteten kann auf Antrag der Gemeinde die Bezahlung des Kuluks in Raten auch über die bezeichnete Frist hinaus bewilligt werden. Eine andere wichtige Verordnung ist diei daß die Volksarbeit für die Banalstraßen auf Ersuchen den Gemeinden überlassen wird, damit sie erforderlichenfalls neue Straßen bauen oder die durch Elementarkatastrophen zerstörten bestehenden Gemeindestratzen Herrichten können, womit die Er-füllung der Straßenpflicht auch erleichtert wird. Das Rundschreiben macht weiters darauf aufmerksam, daß die Organe der Verwaltung der Banalstraßen den Verpflichteten die Möglichkeit und Gelegenheit bieten müssen, die Straßenverpflichtung entweder im Akkord oder auf andere geeignete Weise, und zwar im Herbsttermin bis Ende des Jahres abdienen können. Die Banalverwaltung hat ihren Entwurf für di« Abänderung der gesetzlichen Bestimmungen über den Kuluk vorbereitet, dessen grundsätzliche Richtlinien sind: I. Fakultativer Kuluk, wenn die Volksarbeit die Verwaltung der Banal- bzw. der Gemeindejtraßen beschließt, 2. Befreiung der öffent-lichen Angestellten überhaupt, der Prioatangestellten bis zu einem Monatsgehalt von 1500 Din, 3. Ab-dienen des Kuluk durch einen Stellvertreter auch für jene Verpflichteten, die die Ablöse zahlen müssen (Frauen als Steuerzahlerinnen, männliche Steuer-zahler unter 18 Jahren und über 60 Jahre, für die Arbeit unfähige Personen) und 4. ein wirf-schaftsrationelles System für die Bemessung der Straßenverpflichtung im Gegensatz zu dem bisherigen degressiven System Die Bankinstitute im Draubanat am-tieren vom 28. September weiter von 8 bis 12 Uhr 30. Interessante Beschlüsse derLjubljanaer Bäcker. Die Genossenschaft der Bäcker für den Ge-richtsbezirk Ljubljana hat auf ihrer Versammlung am 22. September nachfolgendes beschlossen: 1. Jede Abgabe von Prozenten bei Lieferung des Brotes Nummer 79 Deutsche Zeit»ng Seite I-? während der Betriebsstunden auch der gesamte frische Speck unterworfen ist. den Fleischhauer, Selcher. Gastwirte sowie alle anderen Betriebe beziehen, die sich mit der Fleischbearbeitung besassen. Alle solche Sendungen müssen mit dem vorgeschriebenen Beschau-zettel aus dem Ursprungsorte versehen sein. Wer diese Verordnung nicht beachtet, wird nach Art. 56 der Vorschrift über die Vieh- und Fleischhau bzw. nach Art. 111 des Gesetzes über die Bekämpfung der Tierseuchen bestraft werden. Tragischer Tod eines Gendarmen. In den späten Abendstunden am Samstag wurde von einigen Leuten auf der Eisenbahnstrecke zwischen Brezice und Dobooa die vollkommen zerfleischte Leiche eines Mannes in Gendarmerieuniform gefunden, dessen Identität bald festgestellt wurde. Es handelte sich um den Führer des Gendarmeriepostens in Brezice Stefan Crepenko. „ Die sofort eingeleitete Untersuchung ergab, daß Crepenko am Samstag abends allein auf die Eisenbahnstrecke gegangen war und sich in der Nähe des Wächterhauses vor den Zug geworfen hatte. Die Lokomotive schleppte ihn gegen 200 Meter weit, worauf der Leichnam knapp an der Strecke liegen geblieben war. Von dem aus der Gegenrichtung kommenden Zug wurde die Leiche wieder aufgegriffen und ein ziemliches Stück zurück-getragen, so daß sie vollkommen deformiert war. Eine schwere Nervenkrankheit hatte den unglücklichen Postensührer, der zudem an einer Adernverkalkung litt, in den freiwilligen Tod getrieben. Er war 49 Jahre alt und hinterlieh eine Witwe mit einem Kind. Stadtkino. Heute Donnerstag, 1. Oktober, zum letztenmal der große deutsche Kriminalfilm „Der Tiger"; in den Hauptrollen Charlotte Susa, Harry Frank und Gerirude Berliner. Dieser Film verdient es, daß ihn jedermann anschaut. — Ab Freitag, 2. Oktober, bis einschließlich Montag, 5. Oktober, die I00°/Otgc deutsche musikalische Ehekomödie „Der Einbrecher" (Meine Frau? Deine Frau?); in den Hauptrollen Lilian Harvey. Willy Fritsch und Kurt Gerron. Vorstellungen wochentags um '/,9 Uhr, am Sonntag um >/,5, 7,7 und 7,9 Uhr abends. WrtHhstr Wenn Ihnen an der Erhaltung Ihrer Wäsche gelegen ist, dann waschen Sie nur mit üix LA J 7. nun auf die behördliche Begehuna der Trasse wie auf die Erteilung der Baubewilllgung durch da» Eisenbahnministerium, um welch letztere sie im Wege der BanaloenoaUung bereits vor Monatsfrist bittlich geworden ist. Dienstag abends soll im Gemeinde-ratsitzungssaale eine Versammlung der Bachernbahn-genossenschaft stattfinden, auf der über die Aenderung des mit der Firma Fiehles & Schulze geschlossenen an Wiederverkäufer wird aufgehoben. Bei Lieferung von Feingebäck und Semmeln beträgt der zulässige Nachlaß höchstens 10"/0. 2. Altes Brot wird auf keinen Fall ausgetauscht oder zurückgenommen. 3. Niemand darf den Gewerbekollegen Abnehmer weg-nehmen. 4. Jedes Anbieten von Brot und Gebäck von Haus zu Haus, auf Bauplätzen. Märkten, in Schulen etc. ist gesetzlich verboten und jedermann, der dabei betreten wird, ist der zuständigen Behörde anzuzeigen. 5. Das Backen von Brot für Privat-Parteien wird mit 2 bis 3 Din pro Stück nach seiner Größe berechnet. 6. An Sonntagen ruht in den Bäckereien jede Arbeit. 7. Das Backen für den Verkauf von Brot über die Gasse ist jedermann, der den Gewerbeschein nicht besitzt, verboten. Die Parteien werden ersucht, das Papier zum Einwickeln von Brot und Gebäck mit sich zu bringen. Juftifiziemng von Hraniloviö und Soldin. Am Morgen des 25. September wurden die im Zagreber Terroristenprozeß zum Tod verur-teilten Mario Hranilovic und Matija Soldin auf dem Hofe des Gerichts in Zagreb justifiziert Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" ist nach 80-stündiger Fahrt am 28. September um 11 Uhr 45 aus Südamerika nach Friedrichshafen zurück-gekehrt. Für diese Fahrt brauchte das Luftschiff 3 Stunden weniger als bei seiner letzten Südamerika-fahrt. Der Optimist wird auch heute vorwärts lammen. Er wird nichts untätig abwarten und über die schlechten Zeiten jammern. Er wird angestrengt arbeiten und mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Dabei hilft ihm ein guter Bohnen - Kaffee, Meinl-Kaffee, der Körper und Geisteskräfte stärkt und keine schlechte Stimmung aufkommen läßt. Julio Mein!, Kaffee-Import, gegründet 1862. Bei Ischias erfolgt auf ein GlaS natürliches .granz-Zofes'-Bitterwasser, srith nüchtern genommen, be-schwerdelos ausgiebige Darmentleerung. an die sich ein behagliches Gefühl der Erleichterung anzuschließen pflegt. AcrMche Fachschriften erwähnen, daß da» Franz-Aofes-Weiser auch gegen Kongestionen nach der Leder und dem Mastdarm, sowie bei Hamorrhoiden. Prostalateiden und Blafenkaiarrh sicher und angeneinn wirti. Das Franz-Josef-Bitterwasser ist in Äpolhekcn, Drogerien und vpezere;-Handlungen erhältlich. Celje Bezüglich der Rentenstener verlautbart der Stadtmagistrat Celje folgendes: Zufolge Zu-schrift der Steuerverwaltung in Celje vom 18. Sep-tember 1931, Zl. 2608, wird mitgeteilt, daß die Vorschreibungen für die Rentensteuer für das Steuer-jähr 1931 im Sinne des Artikels 131 des Gesetzes über die direkten Steuern bei der Steuerverwaltung in Celje zur öffentlichen Einsichtnahme v o m 28. S e p-tember bis einschließlich 5.Oktober 1931 aufgelegt sind und daß den einzelnen Steuerpflich-tigen besondere Zahlungsaufträge zugestellt wurden. Veränderungen des Autovusfahrplans. Die Autobusunternehmung der Stadt Celje verlaut-bart: Für das Winterhalbjahr gelten, beginnend mit den, l. Oktober, nachfolgende Veränderungen: 1. Die Strecke Celje-Rog. Slatina wird bis ät. Jurij ob j. z. gekürzt; Rückfahrt von dort um 13 Uhr 34 gegen Celje. 2. Die Strecke Celje-Recica wird bis Mozirje gekürzt; die Morgen- und Abendfahrt wird aufgelassen. 3. Die Strecke Celje-Logartal wird bis Luce gekürzt; dieser Autobus wird auch in den Markt Recica hineinfahren (im Sommer fuhr er daran vorüber). 4. Auf der Strecke Celje-Podsreda wird der Fahrpreis auf 38 Din für die ganze Strecke, für die übrigen Haltestellen verhältnismäßig herabgesetzt. 5. Für die Zeit vom 1. Oktober bis 1. Juni wird auch der Fahrpreis auf der Strecke Celje-Luce bzw. Celje-Aiozirje etwas herabgesetzt. 6. Auf allen Strecken werden Tour- und Retour-karten eingeführt, gültig für zwei Tage mit 10 bis 20'/, Nachlaß, dies jedoch nur für Endstationen und die wichtigsten Stationen. Auf den anderen Strecken bleibt alles unverändert. Vermahlung. Am vergangenen Sonntag fand in So. Knz bei Kostanjevica die Vermählung des Friseurmeisters Herrn Gustav Paidasch aus Brezice mit Frl. Albina Kodric aus So. Knz statt. Herzliche Glückwünsche! Bezüglich unserer Notiz über die Arbeitszeit in den Frisenrgeschäften ist nachzutragen, daß ab I.Oktober an Sonntagen die Friieurgeschäfte geschlossen sind. Bezüglich der Kontrolle von frischem Speck verlautbart der Stadtmagistrat: Es wird auf 8 3 der Betriebsordnung für das städtische Schlacht-haus in Celje aufmerksam gemacht, welcher bestimmt, daß der Ueberprüfung und der Zahlung der dafür festgesetzten Gebühren in dem städtischen Schlachthaus „Literarischer Abend". Die Theatersektion des „Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes" veranstaltet im Bestreben, künstlerisch hochstehende Dar-bietungen zu bringen, am 7. Oktober im Saale der „Zadrazna gospodarska banka" ihren ersten lilera-rischen Abend, an dem Hugo von Hoffmannsthals „Tor und Tod" und Karl Schönherrs „Karrnerleut" zur Aufführung gelangen. Die Leitung des Abends liegt in den Händen unserer erprobtesten Künstler, die die Gewähr geben, daß unsere Dilettanten den Abend zu einem künstlerischen Erlebnis gestalten werden. Näheres bringen wir in unserer Sonntags-nummer. Transferierung. Der Kreisinspektor und frühere Obergespan Herr Dr. Schaubach ist von Maribor zum Innenministerium in Beograd trans-feriert worden. Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 4. Oktober, findet um 10 Uhr vormittags im Lutherhause in P t u j ein evangelischer Predigt-gottesdienst statt. Anschließend daran um 11 Uhr Kindergottesdienst. Der evangelische Gottesdienst an diesem Tage in Maribor entfällt. 32,000.000 Din werden im kommenden Jahre in unserer Stadt verbaut werden. Davon sollen das Hauptzollamt in Melje, das auf dem von der Firma Franz erworbenen Grundstück errichtet werden soll, weiters das Postzollamt, das beim Hauptbahnhof projektiert ist sowie einige villenartige Neubauten in der Askerceva ulica und in der Tombic-Allee errichtet werden. Letztere sollen Beamtenwohnungen beinhalten. In dieser Summe sind auch die 4,000.000 Din, die die Gemeindesparkasse anläßlich ihres 70-jährigen Gründungsjubiläums der Stadt gestiftet hat, inbe-griffen. Dieser Betrag ermöglicht den schon seit langem notwendig gewordenen Bau eines neuen Volksschul-gebäudes in der Äkagdalenenvorstadt. Der übrig-bleibende Rest der eingangs erwähnten 32 Millionen wird zu Pflasterungsarbeiten verwendet werden. In Anbetracht der herrschenden Wirtschaftskrise sowie der großen Geldknappheit, die allenthalben herrscht, ist die Summe von 32 Millionen geradezu enorm zu nennen. Falls alle in Betracht kommenden Ar-beiten an unsere heimischen Gewerbetreibenden und Unternehmer vergeben werden, wird hier bei uns bei dieser Gelegenheit so mancher Arbeitslose sein Brot finden. Der Bau der Bachernbahn wM nicht recht vom Fleck gehen. Die Trasse ist bereits fertig vermessen und auch ausgeholzt. Die Firma wartet Vertrages Beschluß gefaßt werden soll. Dem Ver-nehmen nach Handell es sich um die Aenderung der Verpflichtung, wonach jeder Aktionär für das Dreifache des von ihm eingezahlten Betrages Haftes auf welchen Punkt nun die Gesellschaft verzichtet hat. Sie begnügt sich mit der Haftung, die die Bahn als solche bietet. Wenn die behördliche Begebung der Trasse nicht bald erfolgt, wird, da nach dem Wetter zu urteilen mit einem vorzeitigen Eintritt des Winters gerechnet werden muß, mit den Betonierungsarbeiten heuer nichts mehr werden. Daß damit natürlich auch die Fertigstellung der Bahn bis zum Frühjahr 1932 in Wasser fällt, ist klar. Bon einem Autotaxi niedergestoßen. Samstag und Sonntag fand auf der Thesen das alljährlich hier durchgeführte Trabrennen stalt. Wie in anderen Städten, so pilgert auch bei uns ein Gutteil der Bewohner der Stadt aus diesem An-lasse auf den Rennplatz. Daß hiebei die Jugend besonders zahlreich vertreten ist, ist eine bekannte Tatsache. Sonntag nachmittags gegen drei Uhr fuhr auch der 18.jähnge Schüler der hiesigen Obst-und Weinbauschule Friedrich Plateis auf die Thesen. Wie die meisten Radfahrer, so benutzte auch erden Gehsteig als Fahrweg, wiewobl gerade dort die Straße ganz gut ist. Am Beginn des Wäldchens, das sich vor dem Wasserwerk befindet, zweigte er auf die Reichsstraße ab und Überquerte die Straße, um die vorgeschriebene rechte Straßenseite zu gewinnen. Im selben Moment kam jedoch ein von Herrn Ferdinand Czemba gelenktes Autotari von der Stadt heraus gegen die Thesen zu in voller Fahrt heran. Das Auto versuchte im letzten Moment noch aus-zuweichen, aber der rechte vordere Kotflügel hatte bereits das Hinterrad des Fahrrades erwischt und das Unglück war geschehen. Plateis wurde durch die Wucht des Anpralles einige Meter weit geschleudert und blieb bewußtlos liegen. Daß das Fahrrad dabei sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, liegt auf der Hand. Annähernd 100 Meter weiter brachte Herr Czemba den Wagen zum Stehen, machte sofort kehrt und überführte den verletzten jungen Mann in» Allg. Krankenhaus. Plateis hat einen Schlüsselbein-brach und eine Gehirnerschütterung erlitten. Schwäbisch-Deutscher Kulturbund Geschäftsstelle Maribor, Stroßmayerjeva 6. Wir machen unsere Mitglieder und Freund« auf den am 7. d. M in Maribor stattfindend« literarischen Abend, den unsere Theatersektion ver- Seite 4 Deutsche Zeitung Rummer 79 SPORT und KAFFEE — ein Begriff, denn Kaffee i»t das bett«, Körper u. Geint erfrischend« (jeirlnk bei allen sportlichen Leistungen. KAFFEE und MEINL • ebenfalls! ein Begriff, denn Meinl KalfeemiflchuDgen haben YTeltruf. anstallet, besonders aufmerksam. In diesem Zusam-menhange verweisen wir auf die in der beutigen Nummer erschienene Notiz „Literarischer Abend". Da wir Interesse daran haben, das; es allen er-möglicht wird, den Abend zu besuchen, sind die Preise äußerst niedrig gehalten. Es würde uns besonders freuen, auch Gäste von auswärts be« grüßen zu können. Anmeldungen wollen an die Geschäftsstelle des Bundes oder an die Musikalien-Handlung Höfer in Maribor, Ulica 10. oktobra, gerichtet werden. Wirtschaft ».Verkehr An die Eigentümer von Spareinla- gen richtete die kgl. Banalverwaltung des Drau-banats am 25. September im Wege der Presse nach-folgende Mitteilung: Unter den Einlegern von Spar-einlagen werden verschiedene Nachrichten verbreitet, dah der Dinar verfalle, das der Staat private Spar-einlagen ausnützen werde u.s.w., weshalb die Ein-leger aufgeregt wurden und die Einlagen bei den Geldinstituten behoben. Finanzminijter Dr. Gjuric bat schon am 22. September erklärt, daß alle solche Nachrichten unbegründet und unwahr sind und daß der Staat keinesfalls daran denkt, in irgendeiner Form private Spareinlagen in den Geldinstituten auszunützen. Die Banalverwaltung macht die Einleger aufmerksam, die Spareinlagen nicht jju beheben, weil sie dadurch nur selbst Schaden erleiden: sie mögen bedenken, daß die Geldinstitute in ihren Kassen nicht soviel Bargeld haben, daß sie allen Behebungen ge-nügen könnten und daß sie daher gezwungen sind, die Auszahlungen einzuschränken, denn die Einlagen sind ausgeborgt auf Grundstücke, Häuser u.s.w., von wo sie die Darlehen nicht im Augenblick hereintrei-den können. Die Einlagen sind in jeder Beziehung sicher, deshalb mögen sich die Einleger beruhigen und den Geldinstituten keine Schwierigkeiten bereiten, daß diese die Darlehen eintreiben müßten, wodurch manche feste Wirtschaften zugrunde gehen könnten, well sie im Augenblick nicht die Mittel zur Zurück-Zahlung zur Verfügung haben. Der Dinar steigt. Das Ausland beurteilt die Situation der jugoslawischen Valuta recht günstig, was daraus hervorgeht, daß der Dinar dieser Ta-ge in Zürich von 9.03 auf 9.04 und am Mittwoch aus 9.05 gestiegen ist. Bezuglich der Nachrichten über die Erhöhung der Zündholzpreise verlautbart die Monopolverwaltung, daß diese ohne Grundlage und vollkommen erfunden sind. Kontrolle des Deoisenverkehrs in der Tschechoslowakei. Die tschechoslowakische National-bank hat eine Kontrolle der Deoisenwirtschaft ein-geführt. Die neue Verordnung lautet: Damit in der Zett beständiger Veränderungen aus dem Devisen-markt in Verbindung mit der noch nicht geklärten Frage der Stabilisierung des englischen Pfund der tschechostowakischen Nationalbank eine raschere Ueber-sicht ermöglicht wird, werden die Banken der Na-tionalbank statt monatticher Ausweise tägliche ein-senden. Sport Ilirija (Ljubljana) : Athletik (Celje) Z: 2 (2:0). Dieses am Sonntag auf dem Platze des Athletiksportklubs ausgetragene Ligameisterschafts-spiel brachte einen harten und fesselnden Kampf um die Punkte. „Ilirija" war der glückliche Sieger. Die Mannschaft der „Ilirija" ist technisch besser aus-gebildet als „Athletik", dafür spielte aber „Athletik" besonders in der zweiten Spielhälfte mit größter Hm gäbe und hätte zumindest ein Unentschieden verdient. Die erste Halbzeit stand im Zeichen der Ueber-IegenHeit „Ilirijas". „Ilirija" gelangte auch 2 : 0 in Führung. „Athletik" kam zwar einige Male schön durch, doch hatten die Stürmer kein Glück beim Torschuß. War „Ilirija" vor der Pause die bessere Mannschaft, so brachte die zweite Halbzeit den großen Umschwung. „Athletik" wurde immer besser und drängte die „Ilirija" stark zurück. In der 16. Minute konnte „Athlettk" durch Koncan ein Tor erzielen. „Athletik" blieb auch weiter im Angriff, doch unheimliches Schußpech verhinderte einen wetteren zählbaren Erfolg. Kozelj, unser Meisterschütze, schoß zweimal an die Torstange. „Ilirija" kam in der 32. Minute schön vor und erreichte eine Ecke, aus welcher ihr der dritte Tref-fererfolg gelang. Aber schon nach zwei Minuten eruette „Athletik" durch Hojnik ihr zwettes Tor. „Athletik" verblieb wetter im Angriff, doch wurden einige glänzende Schußgelegenhetten knapp vergeben, so daß sür „Athletik" als gleichwertige Mannschaft das Spiel mit knappester Tordifferenz verloren ging. Obzwar das Spiel in schärfstem Tempo durchgeführt wurde, so verlief es dennoch vollkommen fair; dies war ein besonderes Verdienst des ausgezeichnet amtierenden Schiedsrichters Herrn Dr. Planinsek aus Maribor. Wir würden nur wünschen, daß sich im Bereiche des LNP mehrere so hervorragende Unparteiische wie Herr Dr. Planinsek befinden würden. Trauriges Sportniveau in Celje. Auf dem Sportplatz des Athletik Sportklubs wurde Sonntag das Unterverbandsmeisterjchastsspicl Ilirija gegen Athletik ausgetragen. „Ilirija" ist in Celje infolge ihrer fairen Spielweise sehr beliebt und wurde beim Betreten des Spielfeldes wie jeder andere Gegner der Athlettker vom Publikum herz-Iichst begrüßt. Dies ist sportlich sehr schön und würde dem Sportpublikum von Celje nur ein gutes Zeugnis ausstellen. Als jedoch die eigene Mannschaft auf den Spielplatz kam, wurde diese mtt einem Pseifkonzert und Rufen „Pfui Athletik!" empfangen. Dieser unglaubliche Vorgang wiederholt sich in letzter Zett bei jedem Wettspiel der Athletiker. Dies-mal war es jedoch besonders arg. Wer sind nun diese „Pfui-Athletik-Schreier", denen „Athletik" so sehr im Magen liegt? Leute, auch aus besseren Ständen, die ohne Eintrittskarten auf den Schloß-berghängen das Spiel verfolgen und bei jeder Gelegenhett die Spieler der Athletiker durch Zurufe auf das gemeinste beleidigen. Man würde glauben, daß Menschen, die ein Wettspiel zuschauen und dafür nichts bezahlen, sich ruhig oder doch zumindest sportlich betragen würden, damtt man sie, die an-scheinend kein Geld für eine Eintrittskarte haben, ruhig zuschauen läßt. Aber gerade diese Nichtzahler sind die Pfuischreier! Schon aus Sports- und Anstandsgründen muß hier endlich Ordnung ge-schaffen werden, denn es ist einzig dastehend, daß eine heimische Mannschaft auf eigenem Grund und Boden von heimischen Leuten — Nicht-zahlern! — auf unsportlichste und gröblichste Art beleidigt wird, ohne hiezu auch nur den allergering-sten Anlaß gegeben zu haben. Alle diejenigen, di« sich derart benehmen oder zu einem solchen Beneh-men aufhetzen, sollen sich schämen, denn sie drücken unserer Stadt den Stempel eines lächerlichen Sport-krähwinkels auf. Zeder Pfui-Ruf fällt auf sie selber zurück! Maribor : Athletik. Am Sonntag, dem 4. Oktober, findet auf dem Sportplatz des Athletik-sportklubs dos Ligameisterscha ftsspiel zwischen obge-nannten Mannschaften statt. „Maribor" steht mtt „Primorje" an der Spitze der Tabelle; die sonn-tägige Begegnung zwischen diesen beiden Mann-schaften endete unentschieden (1 : 1), wiewohl ..Maribor" ein bedeutend besseres Spiel vorführte. Dieses Spiel dürfte äußerst spannend und anregend verlaufen, da „Alanbor" trachten wird, seinen Punktebestand zu vermehren, wogegen „Athlettk" das Bestreben haben wird, vom Tabellenende ab-zurücken. Spielbeginn um 15 Uhr. Das Herdstmeeting in Maribor, das bei gutem Besuch sehr anregend verlief, war gerade heuer von den Züchtern und Pferdebesiyern außer-ordenttich stark beschickt, so dah sich bei jedem Rennen 8 bis 12 Konkurrenten beteiligten. Die Sieger in diesem Meeting stellten im: Karl Pachner-Rennen (Erstes Heat) Franz Filipic mit „So-ladin", Rudolf Warren-Lippit-Rennen Franz Kardinar mit „Uskica". Karl - Pachner-Rennen (Zwettes Heat» Jos. Sebelic mtt „Uskok",. Plunger j u n.» Preis Franz Filipic mtt „Tu-rifta". Karl Pachner-Rennen (Drittes Heat) Gestüt Turms (Rudolf Warren-Lipptt) mit „Danka", Dr. Roßmanit-Gedenkrennen (Doppel-spännerfahren) Franz Fiiipic mtt „La Fliche" — „Turista", Karl Pachner -Rennen (Entschei-dungs-Heat) Gestüt Turms (Rudolf Warren-Lipptt) mtt „Danka". Rennen um den Banalprei» Karl Weitzl mit „«samars", Rennen um den Prei» der Stadt Maribor Jos. Sebelic mit „Uskok"» Trost-Handikap Fritz Skoberne mtt „Jutro", Rennen des Gestüt Turnis (Doppelspänner-fahren) Rudolf Warren - Lippit mit „Doucette" — „Danka". S&nitätskapitän I. Klasse Verwalter des lllitärspitals In Celje. Habe in meiner Wohnung, Kral ja Petra f «*ta IS eine Privatordlnatloil eröffnet Empfange Patienten auf Unterauchung und Heilung Ton Geschlechtskrankheiten und deren Komplikationen nach der neuesten Methode. Ordlnatloa titglich von 1—3 I hr nachmittag* und tob 6—8 Uhr abends. Warnung! Ich warne aUe Personen, Ober mich unwahre Gerüchte zu verbreiten, da ich sonst gerichtliche Sehritte su unternehmen bemüssigt wäre. Laut ärztlicher Bestätigung Tom 30./9. 1931 von einem Ant in Celje habe ich nie ein Kind geboren und sind alle diesbezüglichen üblen Nachreden böse Gründungen. Maria-14in*endors—Cel j «. Maria v. Tomor geb. Pugerseheg. 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Adresse in der Verwaltung de» Bl. 8M57 Eigentümer, &eraaf«rbrc nnd^Pchrittlett«: Franz Schauer in Celje. — Druck und vertag: StTtixibuchtofettt »Titeja" m ftftf di« »taiertt verantwortlich: Antdo Gchidio ta Seite.