Nr. 20. Samstag, 25. Jänner 1913. 132. Jahrgang. Zeitma Telephon-Ur. der Nedaktwn 52. ______________ Amtlicher Geil. Den 23. Jänner 1913 wurde in der Hof- und Staatsdructerei das IHXVII. Stück der kroatischen, das I.XXIX. Stück der italienischen, das I.XXXV. Stück der kroatischen und ruthe. mschen das I.XXXVII, Stück der böhmischen, kroatischen und rnthenischen das I.XXXV1II,^»tück der ruthenischen. das XC. Stück der italienischen, das X6I. Stück der kroatischen und ruthe. Nischen, das XlAI. und X^III. Stück der italienischen und lroa. tischen, das c^XIV. Stück der ruthmlischen, das X6V. Stück der lroatiichcn und ruthenischen, das XOVIII. Stück der böhmischen und das <^I. Stück der böhmischen und kroatischen Ausgabe des Rcichsgesehblattes des Jahrganges 1912 ausgegeben und ver« sendet. Nach dem Amtsblatt« zur «Wiener Zeitung» vom 23. Jan» «er 1913 (Nr. 18) wurde die Weiterverbrettung folgender Preherzeugnisse verboten: Nr. 4b«7 ,11 6iorl>2ietw cli rol^» vom 10. Jänner 1913. Nr.« «Egerlänber Bezirksblatt» vom 1«. Jänner 1^16. Nr.« «Schönbacher Zeitung» vom 18. Jänner ""- Zeitschrift: «IIIu«trnvHi>7 llur)«r eoä/isun^. vom I«ten Iämin 1!)13. ^^_^^^^>^«—— MchtclmtNcher Geil. Die albanische Frage. Aus London »uird der „Pol. Korr." gemeldet, daß dlc Aussichten, unter denen die Botschafter-Neunion heute an die Erörterung der albanischen Abgrcnznngs-fraae herantrat, znr Erlvartung der Entwirrung des Knotens ohne übermäßige Schwierigkeiten ermutigen. Der Meinungsaustausch, der sich im Verlaufe der Val° tankrise innerhalb der Diplomatie gelegentlich über diesen Punkt entwickelte, ließ allerdings erhebliche Un» lerschiedc in der Stellungnahme der Mächte ,',ur Frage des dem albanischen Staate zu gebenden Umfanges wahrnehmen. Der Ton, in dein diese Besprechungen geführt wurden, ließ jedoch erfreulicherweise erkennen, daß bei den Mächten, speziell bei den im Vordergrund stehenden Kabinetten, volle Geneigtheit zu einer freund-schaftlichen Auseinandersetzung besteht. Die Aus-qleichung der Divergenzen wird in den Kreisen der Notschafterreunion nicht als eine sehr leicht zu bewäl-iiczende Aufgabe betrachtet, ans dem sich allseitig be-lundcnden Streben, einen Verständignngsbudcn zu sin» brn, wird aber die Zuversicht geschöpft, daß dieses Ziel sich ohne neue empfindliche Irritationen der europäi» fchen Politik werde erreichen lassen. Feuilleton. Hans Huckebein. Von H'clul Mira. ^Nachdruck vrrbot«»., Gr hatte die goldene Freiheit satt bekommen und sehnt? sich nach einer güldenen Sklaverei. Und er hielt «mschau uuter den zalslungsfähigec Töchtern desLandcs. «m der profanen Sache ein romantisches Mäntelchcn zu geben, zog er in eine nahegelegene Sommerfrische, wo er sich mit trunkener Seele — die Natur bildete eine stimmungsvolle Staffage — in eine ansehnliche Mit. zistjumme verliebte. Zu derselben gehörte leider auch ein entsprechend gewachsenes, in der zweiten „Blüte" stehendes Mädchen, dessen Papa der Manusakturluaren-tranche angehörte. Die Branche lvar ihm sympathisch und er gedachte „die Kleine" — das Wort ist so wörtlich Wie möglich zu nehmen — vom Portemonnaie weg zu heiraten. Sie gefiel ihm nicht gerade aus dem tief» sten Herzensgrund, bei ihm waren greifbarere Gründe maßgebend. Für ihn bildete die Ehe eine Art Valuta» Regulierung/ um dem Kreditinstitut des Junggesellen-N»«s zu entrinnen. Täglich belagerten dieselben ehrenwerten Männer sein Vorzimmer mit weißen Zetteln in der Hand, die seine Unterschrift zierten. Diese freundlichen, aber Französische Marine. Man schreibt aus Paris: Infolge der Unfälle auf dem Panzerkreuzer „Jules Michelel" hat an Bord des „Pothuau" eine Serie von Versuchen zur Feststellung der Temperaturerhöhung von Geschützen im Verlause eines Schießens stattgefunden. Auf den Bericht über diese Versuche und nach Anhörung dcr technischen Kom» Missionen hatte der Marineminister angeordnet, daß ein Vergleichsschießcn von je 400 Schuß mit zwei 14-Zcntimetcr'Kanonen a. B. von „Pothuau" bei den Isles d'Hlpres stattfinden soll. Das eine der Geschütze sollte schießen ohne das gewöhnliche Auswischen, das andere sollte ein Auswischen mit Wasser vornehmen, das heißt mit einer Art Marbec-Apparat, dcr Wasser ausspritzt. Diese Art des Auswischens wird von den Offizieren sehr gerühmt und bevorzugt. Da das Schie» ßen nicht gleichzeitig stattfinden tonnte, begann man bei den, niit Wasser ausgewischten Geschütz; man schoß Salven mit kurzen Unterbrechungen zum Messen der Temperatur; hierauf kam das nichtausgcwischle Geschütz an die Neihe. Der Unterschied in der Temperatur war sehr beträchtlich; bei dem nichlauogcwischtcn Geschütz lvar sie so huch, daß der Anstrich absprang, aber trotzdem zeigten die in den Ladungsramn gebrachten schmelzbaren Beweisstücke theoretisch nicht einen Augenblick eine Temperatur an, entsprechend derjenigen, bei der sich die Pulver V entzündeten. Im langen Felde war die Temperatur höher als im Ladungsraum. Die Kanoniere schofsen mit viel Eifer und großem Zutrauen. Kapitän Schwerer und seine Ossiziere leiteten und bc> obachteten das Schießen, das vier Stunden dauerte. Die 800 Schuß wurden ohne jeden Zwischensall abgc» geben. An Bord war ein Kinematograph anfgestclli ein ebensolcher am Lande zur Aufnahme der Geschoß» aufschlage. Aviatik und Rußland. Man schreibt aus Petersburg: Die auf Initiative einer besonderen Abteilung des „Vereins znr Verstär« kung dcr russischen Flotte" kürzlich in Scbastopul ge-gründete Schule znr Ausbildung von Fliegern entwil-lelt eine lebhafte Tätigkeit. Gegenwärlig befinden sich in der Schule 75 Offiziere, ungerechnet 16, die bereits in diesem Jahre Abiturienten des Spczialkurses gewc» sen sind. Von den Schülern gehören 34 der Infante» rie, 10 der Artillerie, 7 der Kavallerie, 17 den Inge» etwas monotonen Gesichter begannen den Junggesellen schon zu langweilen. Und nun suchte er auf dem nicht mehr ungewöhnlichen „Landwege" Anschluß. Jene Sommerfrische ist bekannt lvegen ihrer ozonreichen Lnst und der kräftigenden Partien, die dort znsammcnge-kuppelt werden. Der blonde Junggeselle verlobte sich an einem blauen Sommertag, angeblich einem Zuge seines Herzens folgend. Seine Gläubiger lvaren, als er ihnen das „Schmerzensgeld" nannte, mit seinem Geschmacke einverstanden. Und sie warteten geduldig mit ihren For» der/lngen, auf deren Einklang bereits einige neueta» blierte Ncchtsanwälte ihres Verwandtenkreises gierig gelauert hallen. Da eines schönen Tages, die Tonne tauchte die ganze Sommerfrische in fröhliches Licht, erhält der Iungggeselle die Verständigung, daß eine seiner ältesten Tanten das Zeitliche gesegnet und ein beträchtliches Vermögen hinterlassen habe. Er rauft sich das noch vorhandene, »oährend dcr Verlobungszcit besonders gc° Pflegte Haarmalerial. Jetzt nxire es ja überflüssig, ein Manufakturmädchen zu heiraten, das in den besten Jahren ist — die guten I rufene Schule wird als eine sehr willkommene und nutzbringende Unterstützung für die auf Staatskosten nnlcrhallcne Ossizierslnstschifserschnle mit Schnlpark in Petersburg angeschen. Die Beteiligung ist eine sehr rege. Politische Uebersicht. Laibach, 24. Jänner. Das „Fremdenblatt" findet es natürlich, daß das neue französische Kabinett hauptsächlich unlcr dem Ein» slnsse dcs nengewählten Präsidenten der Ncpnblik zu» sanunengesetzt wurde. Es gill als gewiß, daß das Ka» binett Briand die Politik des Kabinetts Poincar« fortsetzen wird. Vriand besitzt eine reiche Ersahrung, cinc gründliche Kenntnis des Parteilebens. Er hat sich slels in Wort und Tat als Mann von kaltem Blute nnd ausgeprägtem Bewußtsein siir Verantworllichleit gezeigt. — Das Kabinett Vriand wird, wie man aus Paris schreibt, nach dem Amtsantritte des neuen Prä» sidenlen am 18. Febrnar, dein bestehenden Brauche ent-sprechend, seine Demission geben. In Anbetracht der sein Wesen, wenn er im Hanse seiner Braut verkehrt, wird lannenhast und mürrisch, beleidigt ohne Grund seine Schwiegereltern, denen er erklärt, daß sie sich auf ihr Geld uicht „so viel einzubilden brauchen, Geld haben auch andere." Und er klopft sich auf die edle Mannesbrust. Er versteht es auch zu lancieren, daß er ein „Lebemann" sei, der nie vor drei Uhr nach Hause kommt. Dic Schwicgcrcliern, wclchc dcr Schaden bereits einmal klug gemacht, halten das für seine lvahrc Na» tur und Ziehen ihre Tochter ungesäumt zurück. Der Junggeselle atmet einige Male erlcichlcrt auf, ist über die Maßen glücklich und fährt am nächsten Tage los, um sich sein Geld zu holen. Die Gläubiger begleiten ihn zur Bahn, nchmen gcrührt Abschied von ihm und flattern mit den Taschentüchern; einer^ von ihnen, der am meisten zn fordern hat, löste in übertriebener Für» sorge das Billett für ihn. Alles sliinml, die Tante ist gestorben, an ihrem Lager trauern viernndfünfzig hart getroffene, von tic> sem Schmerz gebeugte „engere" Hinterbliebene. Auf ihn kam nngefähr ein Betrag, dcr feine Neiso spesen deckte. Der lachende Erbe war dem Weinen nahe. „Friede ihrer Asche," sprach er gepreßt, als er das Haus verließ. Und er suhr zurück und dachte bangend an den Augenblick, da ihn am Bahnhof eine Deputation seiner Gläubiger empfangen und ihm die teniv v>n!t> schütteln wird. Üaibacher Zeitung Nr. 20. ' 168_______________________________________ 25. Jänner 1913. entscheidenden Nulle, die Poincaro bei der Znsammen-setzung des Kabinetts gespielt hat, gilt es jedoch als unzweifelhaft, das; das Euthebnngsgesnch bloß eine Fornialitäl bedenlen nnd das Ministerinm Vriand in seiner Stellnng verbleiden wird. — In den parlamentarischen Kreisen Frankreichs findet die Übernahme des Ministeriums des Außeru durch den Abgeordneten Iouuart, der longer als ein Jahrzehnt die Sielluug des Generalgonverueurs von Algier bekleidet hat, leb. hasten Beifall. Er hat sich den Ruf eines Mannes von findigem Geist, praktischem Sinn nnd besonderer Ge-»vandtheit in der Führnng von Unterhandlnngen erworben. Nei der Vertretung der answärtigen Politik des Kabinetts in der Kammer wird ihm seine glänzende rednerische Begabung znftatten kommen. Nach einer Meldnng ans London mehren sich in letzter Zeit die Gerüchte, daß Großbritannien die nächsten ans Stapel zn legenden Schiffe mit 38-Zenti-meter-Nuhren armieren werde. So heißt es auch, daß die Negicrnng definitiv zwei Schlachtschiffe vergeben habe sail Fairfield Company, Glasgow, nnd John Vrown, Clydebailt), welche 27.000 Tonnen Verdräng, 80.000 Pferdekräfte lTnrbinenj nnd 25 Knoten Geschwindigkeit erhalten sollen. Die Armiernng wurde ans acht 38.Zentimcter°Rohren bestehen. Eine Mitteilung ans Paris führt ans, daß das tolonialpolitischc Wert Frankreichs in Marokko nir» gends auf unvorhergesehene Hindernisse stoße. Ans Schwierigkeiten bei der Pazifiziernng dieses Gebietes, das bisher immer ein Herd von Aufständen »var, mnßte mau vorbereitet sein nnd man ist sich darüber klar, daß die Notwendigkeit, aufrührerische Stämme mit Waffen-gewalt zu bekämpfen, uoch lauge Zeit bestehen und daß die vollständige Unterwerfung der gesamten Bevölke« ruug Marotlos andanernde Bemühungen und viel Vorsicht erfordern wird. Die Herstellung von Ver. biudungswegen, Straßen und Eisenbahnen wird znr Förderung dieser Arbeit sehr wirksam beitragcu. Über die Tatsache, daß man sich noch in der erstell Phase der Einrichtung des französischen Protektorats befindet, kann es aber keine Tänschnng geben. Was die zunächst bevorstehenden militärischen Aktionen betrifft, wnrde die Entsendung einer Expedition gegen die durch den 5wid Anflons anfgewiegelten Stämme beschlossen. Sie wird eine Stärke von ungefähr 5000 Mann haben und nnter dem Befehle des Generals Vrulard stehen. Wie man aus Pari s schreibt, wird sich eine Mission französischer Parlamentarier anfangs März nach Peking begeben, um der Erösfnuug des chinesischen Parlaments beizuwohnen. Unter den Mitgliedern dieser Mission werden sich der ehemalige Munster des Äußern, Pichon, der bekanntlich anch als Gesandter in China iätig war, nnd der Senator Hnbert befinden. Ausgestoszen. Roman von Jost Ireiherr« r»on Steinach. (16. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Das glaube ich, Sie Ärmster!" sagte der andere in lvarmem Tone, indem er die Rechte seiues Freuu» des Zärtlich streichelte, „ich erfuhr schou unterwegs im Eisenbahnabteil aus den Zeitungen, welch schmerzlichen Verlnst Sie unterdessen erlitten haben." Bei diesen Worten blickte er Zufällig im Atelier umher und gewahrte auf einer Staffclei das Porträt eines greisen, ernst blickenden Mannes inmitten eines einfachen und schmucklosen, breiten Holzrahmens, der übergoldet und an dessen unterer Leiste eine Schleife aus fchlvarzem Krepp angebracht war. „Ah, da ist es ja," sagte er, mit Interesse näher hinzutretend, „das Bild Ihres verstorbenen Vaters, das Ihnen die kleine Goldene eingebracht hat." „Jawohl, das ist es!" stimmte der Künstler init Zuckenden Lippen bei. „O, Pardon, liebster Freund," bat Doktor Wal» txm erschrocken, „ich pietätloser Esel ich! Aber da kö'n» uen Sie wieder sehen wie so ein Reiseonkel, der sich immerwährend in der Weltgeschichte herumtreiben muß, allmählich verwildert." „O, ich bitte Sie, Doktor," entgegncle der Maler, „machen Sie doch nicht so viel Aufhebens davon. Ich keune doch Ihr Herz nnd Ihre Gefühle für mich, nnd ich weiß, daß ich in Ihnen einen »vahren Frennd zn schätzen habe." „Ja, bei Gott, das haben Sie!" entgegnctc Waldall, indem er ihm kräftig die Hand drückte, „und ich habe während meiner ganzen Neise. fast täglich an Sie und Ihr Schicksal gedacht. Hoffentlich habeu Sie sich in der letzten Zeit vor feinem jähen Hinscheiden init Ihrem Vater noch anssöhnen können?" Tagcsltcuigtcitclt. lKinc Mönchsrcpublik auf dem Valtau.) Neben den anderen Nenerschelunngeu der Valkanlarte wird anch die Mönchsrepiiblik Athos in Zukunft mehr als bisher eine Rolle spielen. Die Botschafter der Großmächte haben beschlossen, daß der Berg Athos mit der gleichnamigen Halbinsel als ciue unabhängige geistliche Rcpnblit augesehen werden soll. Die Halbinsel Athos — neugriechisch: Hagiun Orus, türkisch: Amerus, italienisch: Monte Santo, „Heiliger Berg" — ist besonders merkwürdig als SiN einer einzigartigen Mü'nchsrepu° blik. Diese umfaßt 20 große Klöster/ 12 Dörfer, 250 Zelleu uud 150 Einsiedeleien mit 6000 meist griechi» schell nnd rnssischen Mönchen. Jede der griechischen Kirche angchörige Nation besitzt unter den Klöstern eixs oder mehrere, die jährlicl) von Zahlreichen Pilgern besucht werden. Die Privilegien der Mönche gehen so weit, daß sich anf der Halbinsel kein Mohammedaner niederlassen darf; anch darf kein Weib das Gebiet von Athos betreten. Die Regierung der geistlichen Republik führt eine aus 20 Abgeordneten — je einen aus jedem Kloster — uud vier Vorstehern bestehende heilige Sy° node. Der Alhos mit seinen herrlichen Vergwäldern, seinem milden Rivieratlima, seiuem Quelleureichlum und seiner sprichwörtlichen Fruchtbarkeit ist ein Paradiesisches Fleckchen Erde. Steilwände und Felsengewirr, dnnlle Tannenwälder, lichte Lanbwälder, welle Zi-lroncngärteu, goldene Kuppeln und zinncugelrönle Mauern nnd Türme wechseln in bnntcr Fülle. Im Altertum befand sich oben ein Tempel des Wolken» sammlerH Zcns, jetzt krönt ihn eine Kapelle. Beim Athos verlor Maroon ins einen großen Teil seiner Flotte. Xerxes wollte dort einen Kanal graben, nm der Flotte Stürme zn ersparen, nnd bereitete ihr den Un> tergang dort, wo er ihn nicht eNvartet, bei Salamis. — lKampf mit Wildschweinen.) Aus Dcbreczin, 22. d., meldet mau: Die Dcbrecziner Jagdgesellschaft züchtet seit dem vorigen Jahre im Gntcr Walde Wildschweine. Infolge der jüngsten strengen Winlertage näherten sich die Wildschweine, vom Huuger getrieben, den Tanyen, wo sie unter den zahmen Schweinen gro° ßeu Schaden anrichteten. Ein Nudel Wildschweine drang gestern in die Tanya des Gabriel Nakuezy und überfiel hier fogar die Knechte. Diese versuchten vergebens, die Bestien mit Stangen uud Schaufeln zn vertreiben. Die Wildschweine verwnndeten einen Stallknecht nnd sieben Hirtenknaben. Die Armen mußten ills Spital gebracht werden. Die all den Wald grenzenden Landwirte, haben au den Bürgermeister ein Gesuch gerichtet, damit die wilden Tiere ausgerottet werden. sLcutc, die das große Los gewonnen haben.) Es ist eine überraschende, aber durch die Statistik festge» stellte Tatsache, daß Fortnna nicht wahllos ihre, Gaben verstreut und daß insbesondere das große Los säst stets seinen Weg zn den Bedürftigen gefunden hat. So lvar es anch vor kurzem der Fall in Spanien nnd fo ist es jetzt in Italien. Nach einer vorliegenden französischen Statistik waren die Hauptgewinner in Frankreich in den letzten Jahren Slraßenhäudler, Bäcker, Barbiere, Schienenleger, Hufschmiede, Verglente usw. Der Ge° winn des großen Loses birgt sür jeden eiue Überra» schuug, der sich im ersten Ängenblick nur die wenigsten „Ach," seufzte Nanzenberg, leider nicht. Alle meine Versuche zu einer Annäherung wurden im vorn» herein znrüclgewiesen--------" „Wozu Ihre liebenswürdigen Sticfverwaudlcn natürlich ihr gutes Teil beitrugen —" siel ihm Waldau grimmig lächelnd in die Rede. „Sicher, besouders meine Sliefmnlter, der ich seit ihrer Verheiratung ein Dorn im Ange war. Doch was war zu tun! Ich'lMe durch mein nnvorsichtigeö Be-nehmen nuu einmal das Vertranen meines Vaters ver» scherzt uud ich merkte es wohl, daß ich mir seine Liebe nie wieder würde erringen können; dazu war er zu sehr in der Macht jener Frau, die die Stelle meiner innigstgelicbten Mnttcr eingenommen halte uud die ich durchaus, wie meiu Vater verlangte, lieben sollie. Und das konnte ich nicht. Sie werden sagen, daß ich damit einen großen Fehler begangen habe, daß ich mich wellig, stens hätte bezwingen müssen, vielleicht gar, daß ich hätte heucheln können, um meinem Vater einen Ge° fallen zn tnn-------------aber Sie können da nicht mit» reden, denn Sie haben eben meine Mutter nicht ge« konnt, Sie wissen daher nicht, daß sie mir jener kalt» herzigen Frau gegeuüber wie ein Zur Erde gestiegener Engel vorkommen mußte. Ich lonute es einfach nicht! Und fo hat man mir allmählich dort in meinem Eltern-haus das Leben Zur Hölle gemacht; mciu Vater nannte Trotz uud Widerspeustigkeit, was nnr die Auflehuuug meines ganzen Wesens gegen die nngcrechte uud nach meiner Meinnng unverdiente Behandlung war. Und als gar jener verhängnisvolle Augcublick kam, der — ich gebe es zu — eiu eigentümliches Licht auf meine Charaktereigeilschasten werfen mnßte, da lvar dem Faß der Boden eingeschlagen. Ich mußte das Haus ver» lassen, in dem ich einst eine so sonnige Jugend ver-lebt hatte, ich mußte meinen Stab weitersetzen wie ein Geächteter, Verfehmter." Hier vergrub er seinen Kopf in die Hände, sichtlich gelvachsen Zeigen. Da kommt es zu den seltsamsten Sze-neu, ja es geschieht sogar, daß den Glücklichen vor Freude der Schlag rührt. Ein Gcwintter des franzosi-scheu Hauptgewinnes, der Friseur Pontet, hat versucht, später seine Eindrücke zu analysieren. Er erzählt, daß er zunächst anßcrordentlich verwirrt war und daß aller« lei widersprechende Gefühle in ihm um den Vorranz kämpften, Besorgnis, Schrecken, Unruhe nnd Freude. „Alles ill allem lvar es nicht sehr angenehm, aber für das uächstemal, hosse ich, bin ich abgehärtet." Das war sein Endurleil. — Gauz das Gegenteil bezeugt ein an-derer Glücklicher, ein kleiner Angestellter in Marseille, dem eine halbe Million Zngesallen >oar. Mit der groß» teil Gelassenheit fügte er sich, wie er sagte, in das un° vermeidliche Schicksal, und zu seineu Freunden, die nunmehr wie Pilze ans der Erde schössen, meinte er gleichmütig: „Es mußte kommen, im Lolteriespiel habe ich immer Chancen gehabt." — Ihm nicht nuähulich an Gleichmut lvar ein kleiner französischer Staats-beamler. Als ihm seine Kollegeil, nachdem ihm der Hauptgewinn zugefallen lvar, den Rat erteilten, sein Beamtcnhadit an den Nagel zu hängen und sich von den Anstrengungen Zn erholen, da meinte er mit schöner Offenheit: „Ach Gott! Hier auf dem Amte arbeitet man ja doch so wenig. Da bleib' ich schon lieber da." — Zwei Bergarbeiter in Lille ließen ihre Kameradschaft au ihrem Glücke teilnehmen. Es gab einen regelrechten Festzug, die Teilnehmer —, 180 au der Zahl — zogen uuter Führung der beiden Glücklichen iu geschlossenem Ausmarsch uuter den Klängen einer Mnsikkapclle durch die Stadt. Dann ging's in den größten Festsaal hinein nnd dort gab es ein Bankett, anf dem den Teilnehmern Genüsse geboten wurden, die, wie der eine Gewinner >ag>e, „sie bisher nnr dein Gerüche nach kannten." — Selten wohl hat es solch ein lustiges Arbeitshaus ge» geben, »vie das zu Evora iu Portugal, nachdem die tausend Insassen das große Los gewonnen hatten. Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, daß alle Pensionäre bald anszogeu, denn trotz der gro« ßeu Zahl entfielen anf jeden noch immer 800 bis lW0 Kronen. — Als einem Herrn Gazel im Jahre 1905 der Hauptgewinn der französifchen Lotterie in den Schoß fiel, da soll er geäußert habeu: „Gott fei Dank, daß ich das habe! Jetzt werde ich wenigstens meine Töchter los!" EZ war fein sehnlichster Wunsch, und — er ging in Erfüllung. -^ Mn Haus, das in 12 Stunden erbaut worden ist.) Herr nnd Fran Slack, eiu junges Ehepaar aus Chicago, kameu diesertage in St. Josef City im Staate Missouri an, um dort ein Heim zu gründeu. Beim Absuchen des ganzeil Ortes fand sicl/nicht eine einzige brauchbare Wohnung, imd so verfielen die Neuvermählten als echte Amerikaner darauf, sich ein Haus bauen zu lassen. Ein Baumeister der Stadt, Silas Grant, erklärte sich bereit, in 12 Stnnden ein Haus fertigzustellen, und am nächsten Morgen nm 6 Uhr begann die Retordarbeit, die das vierlilidzloauzigstüildige Gußhalls aus Zement nach Angaben Edisons in den Schatteil stellt. Alle Lente iu St. Josef City, die sich irgend frei machen' konnte», waren am nächsteil Murgen am Ban-Platze versammelt, um Zeuge zu sein, wie Herr Grant „die Ehrc von Missouri rettete". Schlag 6 Uhr ertöute seine Pfeife. Pfähle wurden an den künftigen Ecken des Hauses eingeschlagen, der Boden wurde anderthalb Fuß von seinen Empfindungen übermannt. Der Freund fah ihm eine Weile stumm zu, dann faßte er leise seine Hände nnd zog sie ihm sanft vom Geficht. „Lassen Sie, was vergangen ist, endgültig begraben sein!" „Mein einziger Trost in diesen langen Jahren des Leidens nnd Dnldens'lvar Melitta. Sie redete mir gut zu, wenn ich vor Wehmut vergehen, sie richtete mich auf, wcun ich unterliegen wollle, und sie besänftigte mich auch, wenn mein erregtes Testament mir mir dnrchgehen wollte. Finstere Gedanken wirbelten mir oft durchs Hirn, Worte des Zornes nnd des Hasses lagen mir anf der Zunge — aber ich hielt mich an — ihret» wegen, nm sie nicht zn kränken, um iu ihren Angen rein und gut dazustehen. Und als jenes geschah, das Unfaß-bare, mir selbst Unbegreifliche, Unerklärbarc — da war sie die einzige, die meinen Worten Glauben schenkte, die mich nicht beschimpfte wie. meine Stiefmutter, die mich nicht mil harten Worten hinauswies wie mein Vater." „Nanzeuberg", unterbrach ihn Waldau bei dieser Stelle, „Sie wissen, daß ich ebenfalls uichts Böfcs voll Ihnen glaube, daß ich Sie sür eiuc ehrliche und luahre Natur halte — haben. Sie, nie darüber nachgedacht, wie so dieser dunkle Trieb so plötzlich über Sie kommen konnte?" „Ich habe Tag und Nacht darüber nachgedacht und noch jetzt frage ich mich beständig, was mich zu einer so nnscligcn Handlungsweise bestimmen konnte — ich finde nichts, nichts! ich kann es mir nicht auders er» klären als damit, daß meineu Geist eine plötzliche Ver» wirrung ersaßt haben mnß." „Sicher, auders ist es auch nicht zu erklären. Nun aber weiter! Sie suchteu sich Ihrem Vater zu nähern, seine Verzeihung zu erlangen--------" «Ohne mein sehnsüchtig begehrtes Ziel erreichen zn können." Iaibacher Zeitung Nr. 25________________________________ 169 ____________________________________25. Jänner 1913. tief ansgehoben und sogleich daraus wurde die Grundsteinlegung vorgenommen. Die Fundamente des neuen .Hauses bestehen aus Zementblöcken. Während dieser Arbeit waren draußen die Zimmerleute nnd Maler mit den Holzteilen des Hanfes beschäftigt, die Gas° nnd Wafserrohrleger machten ihre Nähren fertig nnd während die Maurer die Mauern auszuführen begannen, entstanden außerhalb des Hauses die Teile, die fix und fertig eingefügt werden sollten. Schlag 12 Uhr ertönte wieder Herrn Grants Pfeife und die wackeren Arbeiter durften sich eine halbstündige Mittagspause gönnen. Um l>alb 1 Uhr wurde die Rckordarbeil fortgesetzt' die Wände wurden getüncht, das fertig gezimmerte Hulz-oach wurde mittelst einer Winde emporgehoben, der Schornstein wurde gesetzt, die Zimmerlente uud Tischler brachten Türen nnd Fenster an, die Maler besorgten die Innenarbeilen, Klempner, Mechaniker nsw. bracl)» ten die Üeitnngen für Gas, Wasser und elektrischen Strom an, auch die Vrrnncr nnd Glühlampen wurden ausgeschraubt. Punkt 6 Uhr pfiff Herr Grant wieder, alles war fertig, und als der Baumeister dem Bau-Herrn die Schlüssel überreichte, bekam er einen Scheck über 10.000 Kronen. Herr und Frau Slack schlössen natürlich eine Minute nach 6 Uhr ihr neues Heim auf, um die Möbellentc einzulassen, und als nach wenigen Stunden alles vollendet und die Wohnnng fix »nd fertig zum Beziehen nxn, gaben Herr und Frau Slack ein großes Festessen: die Ehre Missouris ,var gerettet! — ^Narkotische Netäuoungsmittel in einem amc-ritanischcn Gcfän.qnis.j Ans Newyork wird geschrieben: Bekanntlich erfreuen sich die Gefangenen in den amcri° lanischen Zuchthäusern einer weitgehenden Selbständig, seit, die es ihnen ermöglicht, sich' auch in ihrer Abgeschlossenheit verschiedenen Privatneigungcn hingeben zu können. So ist man dicscriage einem mysteriösen 'Schmugaelhandel mit Kokain, Morphium nnd Opinm auf die'Spur gekommen. Die erwähnten Vctanbnngs-mittet wurden in ziemlich beträchtlichen Mengen in das Gefängnis von Sing-Sing eingeführt, wo sie anf eine ganz eigentümliche Weise an die Häftlinge zur Verteilung gelangten. Da den Gefangenen die Korrespondenz «lit'ihren Angehörigen nicht untersagt ist, benutzte man diesen Umstand, nni besondere Postkarten anzufertigen, die aus zwei gesonderten Teilen bestanden, zwischen denen das Narkotilnm in Pulverform eingefügt wurde, worauf die beiden Hälften zugeklebt wurden. Aus d,e Außenfeite der Postkarte wurde irgendeine belanglu,c Mitteilung geschrieben. Dnrch den Tod mehrerer Ge. sangrne» ist man diesem ungeheuerlichen Schmuggel aus die Spur gekommen, worauf sofort eine strenge Unter-suchung eingeleitet wnrde, die ,ich auch gegen mehrere Gefangenaufseher richtete. — jDie Familie mit dcm Doppelherzen.j Aus New° york wird geschrieben: Der Arzt Dr. James Morgan-stern in Easton (Pennsylvanicn) hat die seltsame Entdeckung gemacht, daß eine ganze Familie, bestehend aus Mutter und drei Kindern, je zwei Herzen besitzt. Gele» gentlich der Erkrankung eines der Kinder nahm der Arzt zn seinem Erstannen einen doppelten Herzschlag wahr, und eine nähere Untersuchung führte ihn zu der Entdeckung, daß der kleine Patient sowohl anf der rechten als anch aus der linken Seite ein Herz besitze, das regelrecht funktioniert. Neugierig geworden, unterzog er zuerst die beiden anderen Kinder und dann die Mutter einer Untersnchllng und sand zu seiner nicht geringen Überraschung, daß auch sie je zwei Herzen besahen. Der Name der Familie ist Perlins, die Kinder sind 13, 11 nnd 4 Jahre alt. Der Arzt berichtete über den Fall einigen .Kollegen, die gleichfalls nach genaner Untersuchung der Kinder und der Mutter zu demselben Resultat gelangten. Sie fanden ferner, daß die korre« sponoierende» Partien der beiden Herzen nicht eln>a miteinander irgendwie zusammenhängen, sondern daß die linke Herzkammer, die das Vlnt ans den Adern aufnimmt, mit dein linken Herzrohr in Verbindung steht und, umgekehrt, das linke Herzruhr mit der linken Herzkammer. — lDcr gemütliche WiirstelMann.j Vor einem Wiener Bezirksgerichte halte sich eine Würstelverkänferin wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz zu verantworten, da sie ihren Hund aus dcm Wurstkessel trinken ließ, wo sie die zum Verkauf bestimmten Würstel wärmte. Der Richter vernrteille die Angeklagte nach durchgeführter Verhandlung zu drei Tagen Arrest. — Richter: „Nehmen Sie dicStrafe an?"'— Ang.: „Ich mutz erst meinen Mann fragen." — Nach einigen Stnn. den erschien der Gatte der Verurteilten, gleichfalls ein Würstelverkäuser und fragte, ob es richtigfci, daß seine Frau verurteilt worden sei. — Richter: „Ja, zn drei Tagen." — Gatte: „Das schad't ihr nix. V'halten Sie !' ylei ganz, Herr kaiserlicher Rat!" Joghurt. Von Dr. Werner Vradel. (Nachdruck verböte» > Ex orienie lux! Aus dem Osten kommt das Heil! Mit mwerhohlener Überraschung blickte Europa >n der letzten Zeit nach den, Osten, wo sich der Kampf eines Riesen mit einer Schar von Pygmäen entsponnen halte. Die Türlei hatte den Fehdehandschuh, den die kleinen Nalkanstaalen ihr zugeworfen hatten, aufgc° nommen, und in den Kreisen des zivilisierten Europas »varen wohl nur wenige, die das Beginnen der kleinen .Königreiche gegenüber der mächtigen Türkei nicht als verbrecherischen Leichtsinn nnd Selbstüberschätzung nnd eine' Art Selbstmord angesehen hätten. - Aber die Sache kam anders als man gedacht hatte. In unwider-slehlichem Elan zog der Balkanbund von Sieg zn Sieg, das alte uttomanische Reich erbebte in seinen Grnnd» festen, nnd unter dcm Donner der Kanonen nnd dem Knattern der Maschinengewehre wurde eine neue Groß° macht geboren, mit der Europa nun ernsthaft zn rechnen hat. Das ist das Zarenreich Vulgarieu. Wenn man nun auch zugibt, daß von seilen des Hären und seiner Minister die Vorbereitungen zn dem seit Jahren unvermeidlichen Kriege aufs sorgfältigste getroffen wurden, wenn man den diplomatischen nnd militärischen Fähigkeiten der Führer alle Gerechtigkeit ongedeihen läßl, so mnß man schließlich nnd am letzten Ende doch zugeben, daß das bulgarische Volk, das stch in seinem Heere verkörpert, wohl als Hanptfaktor bei diesen überraschenden Siegen anzusehen ist. Und wenn man von den Strapazen liest, die >n diesen znm Teil unkultivierten Ländern bedeutend großer sind als bei uns im westlichen Europa, wo wir alle Hilfsmittel der Technik znr Verfügung haben, so muß sich einem von selbst die Erkenntnis aufdrängelt, daß man es dort mit einem Menschen schlage zu tun hat, der anf einer anßer. ordentlich hohen Kraft- und Gefnndheilsstnfe fleht. Die erste Frage, die sich nun jedem, der gewohnt ist, einer Sache ans den Grnnd zu gehen, ansdrängl, ist natürlich die nach der Ernährnngsweise der Vnl-garen, und hierin wird er wohl die Lösung des Rätsels finden. Joghurt ist seit Menschengedcnken das beliebteste nnd verbreitetste Nahrungsmittel der Vnlgaren. Es ist noch nicht allzulange Zeit her, als das Gerücht austauchte, daß man in Bnlgaricn ein Mittel entdeckt hätte, das alsH ein Universalmittel sür die menschliche Gesundheit bezeichnet werden könne. Selbst» verständlich begegnete diese Nachricht Zweifeln. Aber alle diese Stimmen mußten verstummen, als Professor Mcönikov, der Direktor des »veltberühmlcn Pasteur» institutes in Paris nnd Inhaber eines Nobelpreises, erklärte: Joghnrt ist das Lcbenselixier für die gesamte Menschheit. - Joghurt ist ein türkisches Wort, das Sauermilch bedeutet, und über das Wesen des Joghurt ist durch die eingehendsten Untersuchnngen hellstes Licht geschaffen worden. Die Forschungen haben ergeben, daß der Joghurt mehrere Baktericnarlen enthält, die ganz im Gegensatze zn den als Krankheitserzcngern belann-ten Batterien als „nützliche" angesehen werden müssen. Im Gegensatze zn der gewöhnlichen Sauer- oder Butter-milch, deren heilsame Wirkung schon lange bekannt ist, deren Tätigkeit aber im Magen endet, besitzen die Batterien des Ioghnrt die Eigenschasl, der zersetzenden Wirkung der Magensäure zu entgehen lind lebend in den Darm zu gelangen. Und hier beginnt erst ihre eigentliche heilsame Tätigteil. Wie wohl allgemein bclannl sein dürste, leben im menschlichen Darin Billionen Bakterien, die zum groß. ten Teile als Erreger der meisten Kranlheitcn anzu» sehen sind. Die Wissenschaft ist heute schon so weil vorge» schritten, daß sie nicht nur die einzelnen Arten dieser Darmschmarotzer kennt, sondern anch die Gifte, die diese als Stosfwechselprodntle ausscheiden. Diese Gifte nnfchädlich zu machen, >var natürlich seit dem Tage, da man ihre Gefährlichkeit erkannt hatte, das Bestreben aller medizinischen Forscher, aber stets gingen die Versuche daran fehl, daß die Mittel, mit denen man die Probe machte, bei ihrem Passieren des Magens die erhoffte Wirkung verloren. Joghurt war nnn das Mittel, das man so lange ersehnt hatte, der Stein der Weisen, der dem kranken Körper die Gesundheit wiedergeben sonnte. Denn die Bakterien oes Joghurt verdrängen bei regelmäßigem Gennß gänzlich die Fäulnisbalterien des menschlichen Darmes. » Zahlen sprechen besser als Worte. Wenn die Sla» tislik nachgewiesen hat, daß in den westeuropäischen Knllurslaalen von ungefähr 800.000 Menschen nur einer das 100. Lebensjahr erreicht, daß in Deutschland mit seinen vorzüglichen volkshygienischen Gesetzen von 65 Millionen Einwohnern nur 70 das 100. Lebensjahr erreicht haben, während von den vier Millionen Ein-wohnern Bulgariens, die in ihrer Diät und in ihrer Lebensführung wohl durchaus nicht den modernen Anforderungen der Hygiene nachkommen, die aber alle Ioghnrlefser sind, 4000 Menschen hundert Jahre und darüber alt werden, so spricht das wohl mehr als dick» leibigc Bände. Selbstvergiftung des Körpers, daraus beruht unser Sterben und Vergehen, und wenn es anch dein menschlichen Scharfsinn nie gelingen wird, dcm Tode Einhalt Zu gebieten, so ist ihm doch jetzt ein Mittel gegeben, durch das er sich vor der Degeneration, dem frühzeiti-gen Allern und vor säst allen Krankheiten schlitzen kann, und dieses Mittel heißt Joghurt. Der bekannte Bakteriologe Dr. Piotrkulvsti, der in der Berliner Medizinischen Gesellschaft über Joghurt einen Vurlrag gehalten halte, nahm dabei Gelegenheil, sich über diesen Volksernährnngsstuff folgendermaßen zn äußern: „Seit einiger Zeit wird der Joghurt ganz be-sunders als diätetisches Mittel empfohlen. Der Name, unter dem er in seinem Heimatlande, in Bulgarien, seit Urzeiten bekannt, ist übrigens Kiselo mleko lsaurc Milch). Tcr besonders günstige Gesundheitszustand der Bulgaren wird großenteils dem Joghnrlverbrauch zu- geschrieben in der Annahme, daß gewisse Gärungs» und Fänlnisvorgängc durch die Invasion der Milclf. säuredalterien und deren Stosswechselvrodulte ucr» mieden werden. Eine große Reihe erster ForsclM hat nach dieser Richtung hin eingehende Untersuchungen angestellt. Joghurt wird hauptsächlich aus Schafsmilch, der in Bulgarien am meisten heimischen, hergestellt, doch wird auch Bussel- und gewöhnliche .Kuhmilch ver» wendet. Diese Milch wird nun stark gekocht nnd kommt dann in ein Gefäß, das mit wollenen Tüchern nnd Felleil umhüllt wird, also eine Art Satte darstellt. Ist dann die Milch aus eNrm 82 bis 87 Grad Celsius ab» gekühlt, verreibt man einige Eßlöffel dieser Milch mit dem Joghurlferment, das eine Art Hefe bildet und ans Schassmägen gewonnen ist. Solche Satten habe ich verschiedentlich mit allen mir zur Verfügung stehenden Präparaten herzustellen versucht, aber die vorgeschriebene Konsistenz und den charakteristischen Geschmack konnte ich nicht mit allen Präparaten erzielen. Me^ni-lov gibt an, daß ihm die Isolierung einer Vazillenart gelniigen sei, die besonders wirksam und nur dcm Jog. hurt eigen ist. Ich habe diese Arl sowie zwei andere Tip!okokken° und Streptokokkenarlen gleichfalls aus der Joghurtmilch züchten können. Hauptsächlich kamen für mich aber nur die Bazillen in Frage. Die Stäbchen des Joghurwozilluc- sehen den Henbazillen ähnlich, seine Lebenskrast steht im direkten Verhältnis zu der Säure. -,ahl des Präparates. Je höher die letztere ist, desto wohllätiger ist die Wirkung. Daß durch Milchdiät die TarmsäiilniZ bedeutend herabgesetzt wird, ist ja eine bekannte Tatsache. Der Ioghurtbazillns ist bei diesem Prozesse von. ganz besonderer Wichtigkeit. Er ist imstande, wenn er in Form von Joghurt in den Darin, gelangt, außerordentlich zur Beseitigung der dort vor° handenen schädlichen Basterienarlen beizutragen." Im übrigen wird es selbstverständlich nie gelingen , den Naturgefetzen entgegenzutreten nnd der Menschheit eine ewige Ingend zu versclxlffen. Aber das; das Alter zu frühzettig eintritt, daß die Haut trocken und schlaff wird, daß oie Haare sich weiß färben, daß das Gedächtnis und das Denkvermögen ihre Schärfe verlieren, diefe Erscheinungen lassen sich durch eine vernünftige Lebensführung vermeiden, und die Tat» fachen — lebende Zengen im höchsten Alter — beweisen es, daß Joghurt der moderne Jungbrunnen ist, der den Körper von innen gesnnd und leistungsfähig erhält bis mit einmaliger Beleilung für sehr verdienstvolle Subalternoffiziere des Ruhestandes, die verheiratet oder Witwer sind, mindestens zwei unversorgte Kinder habe» und sich nicht in einem Militärinvalidenhans befinden. Bei Abgang geeigneter Bewerber für drei Witwen von Snbalternosfi.'.iere» mit Kindern. Die Gefnchc sind mit dem Miltellosigleiwzengnisse, Tansschein der Kinder, bei Wilwen außerdem mit dem Trauimgsschein zu in» struieren uud bis l. März an die Evidenzbehörde ein-zusenden. — Aus der Oberkriegskonimissär Franz von N a ch in a n ».Stiftung, Anzahl' der Plätze unbestimmt, Slistungsbelrag 504 1i, einmalige Ncteilung. An-spruchsberechtigt sind: in erster Linie hilfsbedürftige, subalterne, im Bereich des 2. Korps wohnhafte, pen-fionierte Mililärbeamten, mit Bevorzugung der Ver^ heirateten, i» Meiler Linie derlei a,»alisizierle Perso-»en ans andere» Bereichen. Stempelsreie Gesuche sVer-inügensansweis, womöglich miliiärärztliches Zeugnis, eventuell F-amilienanslünslsbogen beischließen) sind M l. März an das Platztommando in Wien einzusenden. Unvollständig dokumentierte Gesuche werden nicht bo rücksichtigt. - lFlug von Gör.; „ach Lailiach.j Herr Oberleut-»ant R. Holeka von der Luslschifserabteilung ist ge-stern »ach halb l I Uhr vorm. mit einem Etrich-Munu. plan i» Görz aufgestiegen. Er flog über Haidenschast, Wippach, über den Debeli vrh, über de» Virnbaumer Wald, Weilers über Unter-Loitsch und Oberlailxich nach Laibach, wo er l'napp nach 12 Uhr mittags landete. Dic Laibacher Zeitung Nr. 20. 170 ______________________________________25. Iä>'?r 1953. Strecke von 120 Kilometer wurde also in I'/2 Stunden zurückgelegt. Das Wetter war böig, die erreichte Höhe betrug 2400 Meter. — .Herr Oberleutnant Holeka wird heute zwischen l)alb 11 und !M, 12 Uhr vom hie» siegen Exerzierplätze den Rückslug unternehmen, dem einige Probeflüge vorausgehen werden. — iNor dem Verwaltllnqsgerichtsliofej wird am 5>. Februar eine öffentliche mündliche Verl>indlnng über eine Beschwerde der Milchgenussenschast in Turn» egg wider die Finanzdirektion in Laibach wegen der be» sonderen Erwerbsteuer stattfinden. — lVom Volksschuldienstc.j Der l. l. Bezirksschul. rat in Adelsberg hat an Stelle des verstorbenen Lehrers Vinzenz V r us die bisherige Supplentin on der Volks» schule in Oberseld Juslina ^ a v i^ e l zur provisorischen Lehrerin an der Volksschule in Mautersdorf und an Stelle des krankheitshalber beurlaubten Oberlehrers Franz PuiK'uh die gewesene Supplentin in Groß-lupp Maria F u r l a n zur Supplenlin an der Volks» schule in Oberfeld bestellt. iDie Nechtöwirknnss der Eheschließung Zeitlich pensionierter Lehrpersonen.j (Line kraiiusche Lehrerin ging, uachden, sie in den zeitlichen Rllhestand versetzt ivorden >var, ohne Bewillignng der Nezirksschlilbehörde cine (5he ein und »vnrde sohin ans Grnnd des lraini-schcn Landesgesetzec', das eine solche Handlung als frei' willige, den Verlust des Pensionsanspruchcs nach sich ziehende Dienstesentfagung behandelt, als des Anspru-ches aus Versetzung in den Ruhestand verlustig erklärt. Nun Hai kürzlich der Vernxiltungsgerichtshuf iiber die von der Lehrerin eingebrachte Beschwerde folgende prin° zipielle Entscheidung getroffen: Die angefochtene Ent« scheidnng n.'ird als gesetzlich nicht begründet aufgehoben; undz,oar lann die Bestimmung, das; die Verehelichung ohne Bewilligung als freiwillige Dienflesentsagnng zu bel)ondeln sei, vor allem aus die zur Zeit ihrer Ver-chelichung bereits dauernd pensionierten Lehrpersonen leine Anwendung finden, allein die Rechlswirlungen einer ohne Bewilligung eingegangenen Verehelichnng lönnen auch bei den nur zeitlich pensionierten Lehr» Personen so lange nicht eintreten, als ihre Dieustun-tauglichkeit dauert. Nach der Rechtsbegrüudung des>Ver° »valtungsgerichtshoses ist eben das Hindernis für ihre Verwendung im Schuldienste nicht in der Nerchelichnng, sondern in dem die zeitliche Pensionierung zur Folge habenden Momente der Diensluntauglichleil zu erblicken. Bei Fortdauern der Dienftnnlanglichkeil kann daher auch nicht gesagt werden, die Person hätte durch die Verehelichnng dem Dienste entsagt, — sWahl der Fachmänner im Lehramte in den Bezirksschulrat in Tschernemul.j Wie uns ans T schern em b l berichtet wird, wurden bei der am 16. dieses Monats abgehaltenen Versammlung der definitiven LehrersäM des Schulbezirkes Tscher« nembl die Oberlehrer Richard Megu^ar in Pod» ,;emelj und Franz Retina in Tschernembl als Fachmänner im Lehramte in den Bezirksschulrat Tscher-nembl, weiters die Oberlehrer Matthias Bartl aus Semi<^ und Franz Lov^in aus Weinitz Zu deren Ersatzmannern gelvähll. — lVon der Staatsgewcrbcschule in Laibach.) Wie U'ir erfahren, hat sich Seine Exzellenz der Minister für öffentliche Arbeiten bestimmt gesnnden, den Auge-stellten des städtischen Eleltriziläts'werles in Sarajevo Rudolf Stebi mit der,Rechtswirtsamkeil vom ersten März l. I. zum Werkmeister an der Slaalsgewerbe-schule >n Laibach zu bestellen. sWahl der Gemeindcvcrtreter in den Vezirks-Zchnlrat Radmannsdorf.j Gewählt wnrde: für den Ge° richlsbezirk Radmannsdors Dr. Janlo Benedilt, Distriklsarzl in Veldes, zum Mitgliede und Johann Finxgar, Gemeindevorsteher und Besitzer in Vres-nitz, zn dessen Stellvertreter; sür den Gerichtsbezirk Kronau: Anton Skubic, Pfarrer in Aßling, znm Mitgliede uud Franz Iakelj, Genieindevursteher uud Besitzer in Lengenfeld, zu dessen Stellvertreter. iDer UnterftiitzunaMcrein für slovcnische Schriftsteller) hielt gestern abends im Restaurant „Zla-torog" seine urd. Hanplversaminlnng ab. -Herr Obmann Pros. Peru 5 e f begrüßte die Anwesenden nnd gedachte sohin der verstorbenen Mitglieder ldes Gründers Josef Gorjup Ritters vou Slav'injski, des Ehrenmitgliedes Anton Mkere, des Ausschußluitgliedes Pros. Franz Oroöen und des langjährigen Mitgliedes Dr. Ludwig Jenko), deren Andenken dir Versammlung durchs Er. heben von den Sitzen ehrte. Weiters lvar'f Herr Pros. Peru5.es einen Rückblick auf die Vereinslätigkeit, die sich naturgemäß vor allem auf die Unterstützung bedürfe tiger Schriftsteller beschränkt hatte, worauf Herr Di« ,ektor Macher als Vereiusschnflführer darüber des näheren berichtete. Dem Kasfaberichte des Herrn Pros. Funtck zufolge betrugen die Einnahmen 831 X 59 I,, die Ausgaben 804 K 66 n sdarultter Unterstützuucieu im Betrage von 590 X). Das Vereinsvcrmögen beträgt 19.731 7^ 19 Ii ^mn 88 X 43 k mehr als im Vorjahre) nnd ist bei der städtischen Sparkasse fruchtbringend angelegt. Der Verein zählt 40 Mitglieder. Der Kassabericht wurde über Antrag des Rechnungsprüfers, Herrn Direktors Gerbi<1, genehmigt ,md hscrauf dem Kassier das Absolutorium erteilt. An Stelle des vcr» storbeuen Ausschußmitgliedes Prof. Oroxcn wurde für die restliche Funltiunsdaner Herr Hanptmann i. N. Franz Maselj gewählt. Hierauf gelangte ein Dring. ,lichleitsantrag des Herrn Notars Hud 0 vernil des Inlxlltes zur Annahme, daß der Ausschuß berechtigt sei, uu Falle des Austrittes oder Hinscheideus eines Ans-fchnßmitgliedes dessen Ersatzmann ans der Mitte der Vereinsmilglieder bis znr nächsten Hauptversammlung zu kooptieren. Dem Vereinsmitglicdc Herrn Offizial Franz Podkraj^ek wurde für die werktätige För« derung der Vereinsinleressen der Dank der Versammlung zum Ausdrucke gebracht. - lDer slodenischc taufmnnnischc Verein „Mer» tur" in Lnibachj hält Sonntag, den 9. Februar, lim III Uhr vormittags in den Vereinslokalitäten ^.Narodni dom") seine 12. ordentliche .Hauptversammlung mit der üblichen Tagesordnung ab. - - Dpcnde.) Die Herren Dr. Alois und Dr. Alfred vou Valenta haben anstatt eines Kranzes für die verstorbene Frau Oberst von Hollegha dem Vereine für Armenpflege in Laibach den Betrag von 20 X ge» spendet. — lEvaugelische Kirche.) Morgen nachmittags nm 5 Uhr gelangt beim Gottesdienste zur Aufführung: Ans Heinrich Reimanns „Das deutsche geistliche' Lied" »Il^'s", "ied aus dem 14. Jahrhundert, und „Ach, lieber Herr Jesu Ehrisl", Gedicht von Hein. v. Loufen-bcrg 1430 sür Soprausolo. Auf Wunsch gelangen die Männerqnarlette von Krelitzer und Mein im Februar znr nochmaligen Aufführung. sEin alter Speisczetcl aus Laibach.j Wir erhal« ten folgende Mitteilung: Der Zufall hat mir einen „Speisen- nnd Getränke-Tarif im Gasthufe z nm Ele ° phantcn in Laibach, Kapuziner Vorstadt Nr. 13, am 9. März ,1859" in die Hände gespielt. Dieser nahezu vierundsünfzig Jahre alte Speisezettel stammt demnach ans einer Zeit, in der die damals sehr beliebte, gemütliche Gastwirtschaft „Pri Molarju" in den an ihrer Stelle im Jahre 1857 nnd 1858 erbanten Gaslhof übersiedelte nnd ihren Namen in „Hotel Elefant" nmän» derte. Es dürste interessant sein, die Preise der Speisen nnd Getränke (selbstverständlich in Kreuzern ausgedrückt) aus dem Jahre 1859 mit denen der Gegenwart zu vergleichen. — Suppen: Brotsuppe mit Ei 7, Reis 7', Reis mit Käse 9, ein weiches Ei 3, Gansel-snppe 7- Rindfleisch mit Zwiebelsauee oder Essig, trenn »der kleinen Gurken oder Erdäpfel oder Sar-dellensauee oder Sauerkraut 18' Eingemachtes: ^albernes geuacken 21, Vries gebacken 18, Beefsteak mit Erdäpfeln 26, Wiener Würstel mit Krenn 11; Braten: Kalbsbraten (Schlegel, Nieren, Brust) 18, halbe Portion l4,- Schnitzel 18, Schnitzel mit Limune 21, Karbonade 18, Karbonade mit Limone 21, Rost» braten 18, Rostbraten mit Erdäpfeln 26, Schweinsbra« ten 18; Mehlspeisen: Pfannenkuchen 18, Matka-roni mit Parmesankäse 21, Mandelbogen 1 Stück 5, Äpfel» und Rahmstrudel 18, Semmelknödel l8, Brot» nnd Linzer Torlc 18; Fische: Hecht 28, Sardellen mit Essig und Öl 21; Salate: Repinzel oder Erdäpfel 10, Repinzel mit Eieru 18, Fisolen mit Krenn 10, Trijet 18, Kompot 35; kalte Speisen: Kälbernes mit Essig nnd Ql 2l, Schinken 21, Salami 21, Zunge mit Krenn 21, Emmentaler Käse 16, Bischoskäse 10; w a r m e Getränke: eine Tasse Kaffee sch>varz 10, eine Portion Kaffee mit Obers 21, eine Portion Scho-lulade 21, Weinsuppe 26, ein Seidel Glühwein 35, eine Portion Biersuppe 26; We i n e: Unterkrainer die Maß 42, Wiseller 56, Friauler schwarzer 63, Österreicher 72, weißer Vöslauer 84, echter Ehampagner die große Flasche 3 sl. 68 kr. — Ein Glas R»m 6. eine Flasche Rohilscher Wasser 16, ein Seidel 4. ^. " sZur Voltslieweguna. in Krain.j I>n politischen Bezirke Adelsberg 143.199'Einwohner) fanden im vierteil Qnarlale vorigen Jahres 56 Trannngen flalt. Die Zahl der Geborenen belief sich ans 414, die der Verstorbenen ans 208, darunter 82 Kinder im Alter von der Geburt bis zn 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis Zu 70 Jahren erreichten 34, von über 70 Jahren 47 Personen. An Tuberkulose starben 19, an Luugen-entzüudung 14, an Diphlhcritis 3, an Keuchhusten 1, an Masern 6, an Typhus 2, durch zufällige tödliche Ve° schädiguug 6 Personen, durch Selbstmord 1 und durch Mord uud Tutschlag ! Person; alle übrigen an son-stigen — Im ganzen Ka- lenderjahre 1912 fanden in diesem Bezirke 235 Trauungen statt. Die Zahl der Geborenen belief sich alls 1530, die der Verstorbenen aus 932, darunter 3l9 Kinder im Alter von der Gebnrl bis zu 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis zu 70 Jahren erreichten 156, von über 70 Jahren 240 Personen. An Tuberkulose starben 137, an Lungenentzündung 70, an Diphtherie lis 7, an Kenchhuslen 2, an Masern 11, an Schar° lach 1l, an Typhus 9, an Dysentherie 2, durch zufällige tödliche Beschädigung 19, durch Selbstmord 4 und durch Mord und Totschlag 4 Personeil,- alle übrigen an son. sligen verschiedenen Krankheiten. '—r. — lDer Veldeser See zugefroren.) Aus Veldcs wird uns berichtet, daß der See vollkommen zugefro» reu ist. Versuche hinsichtlich der Tragfähigkeit wnrden bereits gemacht, so daß die spiegelglatte Fläche vor-Mlich als Eisbahn benutzt werden kann. Der Welter, jportbcricht lautet: Temperatur — 2 Grad Celsius; heiter, Rodelbahn uud Pscrdeschlilleubahn sehr gut, sür Ski Pulverschnee. — Für die Laibacher Sporlleute lsl dic Zugsverbinduug nach Veldes sehr günstig; be-zugsbercchtigte Vereine erhalten ermäßigte Winter-Iportfahrkarlen bis Lees tour uud retour um 2 Iv 90 li. Verlag: Tourist Office, Laibach. — lWintersport.) Aus der Wochcin wird »ms tele-graviert: Temperatur: 6 Grad Celsius; Rodelbahn: Sehr gut; Pferdeschlittage: Ausgezeichnet, mit Slien überall gut befahrbarer Schnee. Morgen wird die Sportrodelbahn sowie die Vergmlgungsrodelbahn ge> öffnet sein. — Mn Ttikurs in der Wochein.) Da gegeinvär« tig in der Wochein Ekiübnngen eines Detachements des 27. Landwehr.Infanlerieregimenles unter Leitung des Herrn Leutnants Julius R ingel stattfinden nnd diese Übungen bis 3. Febrnar anhalten werden, hat sich der Landesverband sür Fremdenverkehr in strain an das k. und k. 3. Korpskommando mit dem Ersuchen ge» Wendel, daß au diesen militärischen Sliübungen, ähn» lich wie an mehreren anderen Sportplätzen, auch zivile Kreise teilnehmen, bezw. sich dem Unterrichte anschlie. ßen dürften. Das Kurpstummando hat in entgegenkommender Weise dem Ansuchen des Landesverbandes staltgegeben, lind es werden nuu aus diese günstige Ge-legenheit die Cporwereine sowie Sportfreunde iu Trieft, Gör^ und Laibach mit der Weisung aufmerksam gemacht, daß Anmeldungen direkt an Herrn Leutnant Julius Ringel, Wocheiner-Feistritz, Hotel Markes zu richten sind, der sich zur Leitung der Ubnngcn in liebenswürdiger Weise bereit erklärt hat. Der Ski« nnlerricht wird in der Wochein bei günstigen Schnee» Verhältnissen nnd genügender Beteiligung anch nach dem 3. Febrnar jeden Sonntag stattfinden; auch diesen Unterricht hat der genannte Herr Offizier übernum-men. Die Erteilung des ^liunlerrichtes ist unentgell» lich, doch sind die Skie mitznbringen. Weitere Auskünfte erteilt der Landesverband für Fremdenverkehr in Krain, Laibach. — Waftmusil.j Programm für morgen V2I2 Uhr vormittags lSternallee): 1.) Zanelti: „Furchtlos und treu", Marsch. 2.) Suppi»: Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie". 3.) Ganne: „La Housarde", Wal» zer. 4.) Offenbach: Phantasie aus der Oper „Hossmanns Erzählungen". 5.) Fremauf: „La Znnnzinette". 6.j Schreiner: „Allerlei", Potpourri. — Dine jugendliche Diebsbande.) Gestern wurde vor dem hiesigeil Landes» als Erkeuntnisgcrichte die Verhandlung gegeil drei im jugendlichen Älter von 16 nnd 17 Jahren stehende Vnrschen durchgeführt, deneu eine große Anzahl vou Einbrnchsdiebstahlen und Be-trügercien zur Last gelegt wurde. Es waren dies der 17 Jahre alle Mechaniker Oskar Ger^ ans Laserbach, Lorenz Kuiwina, Schlosserlehrling ans Neumarktl, ebenfalls 17 Jahre alt, und der 16jährige Aäckergehilfe Max Rozman alls Laibach. Im Sommer v. I. luar Oskar Ger,x> bei der Firma Mirkovi^ H Komp. in Agram bedienstcl. Tort veruntreute er seiuer Firma 20 lv nnd wurde vom dortigen Gerichte zu fünf Tagen Arrests vernrteilt. Im Arrest lernte er einen gewissen Mate Veverica kennen, dem er vorspiegelte, daß er eiu Baron sei nnd daß sein Vater ein großes Vermögen l)abe. Unter listigen Vorspiegellingen l'ewog er den leichtgläubigen Veveriea dazn,'daß er ihn vollständig neu kleidete, ihm sogar seine Taschenuhr samt Kette aaii uud lhm nl'erdies einen Barbetrag von 200 l< lieh Ger^ versprach, die sür ihn gemachten Auslagen iu eiiilgen Tagen zu ordnen, !vas aber natürlich nicht ge-Ichah. Nach einigen Tagen schrieb er dem Vcver'iea einen Brief, worin er von ihm einen weiteren Geld» bei rag von 50 bis 100 X herauszuschwiudelu versuchte. Veveriea ging ihm aber nicht ans den Leim. Am fünften August v. I. kam Ger^e mit seiuem zweiten Komplicen, dem Schlosserlehrling Koiwina, der soeben seinem Lehr. meistcr Johann Luznar dnrchgegangen >var, in Laibach zusammen. Neide beschlossen eine Reise zu tun. Aller Mlttel entblößt, gingen sie iiber Kärnten nach Tirol, wnrden aber in Lienz wegen Vagabundage aufgegriffen und zu je acht Tagen Arrest verurteilt. Neide hätten sich dort auch falsche Namen beigelegt. Nach verbüßter Strafe kamen die beiden wieder' nach Laibach. Am 30. September brachen sie in Laibach in die Werkstälte des Schlossermeislers Johann Ln/.ar ein nnd stahlen elnen Vnnd Dietriche. Hicrans schlugen sic die Richtung nach Untertrain ein, wo sie in der Nacht auf den zweiten Oktober ins versperrte Gewölbe des Kaufmannes Iu-hann Karlov^la in St. Margareten eindrangen und daraus Geld und Wareil im Werte von 35 15'entweu-deten. In der folgenden Nacht schun stahlen sie dem Kanfmann Franz Prijatelj in Nenmarktl Waren im Werte von 40 K 40 !,. Am 4. Oktober tauchten sie wieder in Laibach auf nnd gingen dann nach Brefowitz, wo sie in der Nacht anf den 7. Oktober aus einem ver-Ipcrrten Kanfmanusladen 14 X Bargeld und zwei Kranze Feigen entwendeten. In der'Nacht auf den 11. Oktober brachen die beiden Diebsgenussen in Nuduis be> Laibach das Verlanfsgewölbe des Kaufmannes Io es Plankar auf und stahlen daraus Postwertzeichen im Be' trage von 33 X 70 l>, Wareil im Werte von 402 X 90 !i und einen Barbetrag von 457 X. In der Nacht auf den 13. Oktober bracheil fie die Baracke der Maria Kkerlj in Wailsch auf und eigneten sich um 8 x' ^uckerwaren an. ^11 der gleichen Nacht entwendeten sie dem Johann Erbeiwlk in Alißer-Guritz Eßwaren und Zigarren im Werte von 14 X 80 1, und dem Manrergehiisen Franz >tuguv5ek i„ Plo^ivica emeu Revolver suwie mehrere Palroueu. Die beiden Diebsgcnussen machten hierauf emen Ausflug nach Oberkrain, wo sie iu der Nähe von Hrczzc zufällig erfuhren, daß Mebizinalrat Dr. Ie° lov^ek in Radmannsdors viel Geld besitze, das er in der Regel anf dem TiM frei liegen lasse. Um zu diesem Gelde zu gelangen, beschossen sie, di> .^ausleute 0, ______________ 1" ____________________________________^, Jänner 1913, dem Hause zn locken. Am 17. Ollober ging Ger.^c zu Dr. Jeluv^ek und übergab ihm den gesälschcn Brief eines ^Besitzers in Vrezje, worin ihn dieser bat, sofort zu seiner kranken Frau zu kommeu. Der Arzt begab sich sogleich auf den Weg, erfuhr aber iu Vrezje zu seiner Überraschung, daß er einem Schwindler znm Opfer gefallen war. Ger^e lockte auch die Köchin des Arztes aus dem Haufe, indem er ihr vorspiegelte, daß sie über Aus° trag ihres Diellstgebcrs sofort einen Koffer von der Vorstadt abholen müsse. Bald daraus erschienen die beiden im Hause des Arztes und versuchten uuter ver-schiedenen Vorspiegelungen anch den Diener aus dem Hause zu bringeil, luas ihnen jedoch nicht gelang, wodurch der geplante Diebstahl vereitelt wnroe. In der Nacht auf den 20. Oktober drangen ste ins versperrte Vcrkaussgewölbe des Kaufmannes Friedrich Olisii'5 in Woche'iner Vcllach ein nnd stahlen 180 X Bargeld sowie Waren im Werte von 50 l<. Am 20. Oktober fuhren die beiden Angeklagteu nach Trieft, wo sie zu» fällig mit Max Rozman, dem dritten Angeklagten, zu» sammentrafen der in eiucm Gasthause „u Lloydpalafle bedienstct war. In der Nacht auf den 26. Oktober bra° chen alle drei ins Gasthanslokale des Lloydpalastcs ein, durchbracheil von da die Zwischenmauer und gelangten in eine anstoßende Trafik, wo ste stch versch,e° dene Postwertzeichen, Zigarren und Zigaretten sowie einiges Geld im Gesamtwerte von 250 X aneigneten. Die'Angeklagten same» dann wieder nach Kram, wo sie in der Nähe von Adelsbcrg aufgegriffen und verhaftet wurden. Sie sind der ihnen zur Last gelegten Dieb. stähle, mit Ausnahme des bei Plankar, wo sie die Höhe des Schadens bestreiten, geständig. Gcr^e wurde zi. zwei Jahren, Kon<"-ina zu achtzehn Monaten uud Roz. man zu einem Jahre schweren Kerlers verurtnlt. Vei Gcr^e und Kou^ina wurde auch die gulassigkeit der .Anhaltung in einer Zllxmgsarbcitsanstalt ausge» sprochcn. — Mn räuberischer Überfall.) Am vergangenen Freitag wurde der 25 Jahre alle Tischlergehilse Paul Nahunjck unweit der Ortschaft 'Semi5 von emem un. bekannten Manne räuberisch überfallen. Zwi,chen bei° den entstand ein Ringen, wobei Bahnnzek durch meh. rere Messerstiche schwer verletzt wurde, woraus der Strolch die Fluchl ergriff. , ' — lAerstorbenc in Laibach.j Alois Roblda, Fleisch» Hauer und Nester, 27 Jahre, Zaloger Straye 11; Ger» trud Iare, Printe, 54 Jahre, Ehrö.lgasse 5; Bernhard Menart Arbeiter, 70 Jahre, Radetzkystraße 9; ^he-resia Kavm Lan des spi tale. Theater. Kunst und Literatur. — . Fe-bruar, wird zum Benefiz der Schauspielerin Ella Schossig das reizende Bnrgtheaterlustspiel „Die Liebe wacht" vorbereitet. — l?lus der flovcnischcn Theaterlanzlei.j Morgen abends gelangt znm erstenmale anf der sloven ischen Bühne Osfenbachs hoclMiüsante burleske Operette „Orpheus in der Unterwelt" znr Aufführung, dir durch ihre 1859 zn Paris erfolgte Erstaufführung den Kom» Ponisten allgemein bekannt nnd beliebt machte und sich dank ihrer graziös melodischen Mnsik »och heutzutage ständig auf dem Repertoire aller größeren Bühnen be> findet. Die Vorstellung wurde unter der musikalischen Leitung des Herrn Kapellmeisters Hrazdlra und der Regie des Herrn Puvhü sorgsam vorbereitet: für die Akteure wurden von den Theaterschneidern Fran Waldstein und H. Tobry neue Kostüme beschafft. Mit den Hanplrollen find die Damen Nichterjeva, 8ctrilova, Fant ova, Bnl3ekova, Fej-farieva und Vera Daniluva und die Herren Kuva5, Povhö, Vuk^ek, Bohuslav und Skrbin->ek betraut. — Beginu der Vorstellung iaußer Abunliement, für Logen gerader Tag) um fiebe n, Schluß um halb w Uhr abends. __ ^35 Jahre Schauspieler.) Das Mitglied des slovenischen Thmters, Herr Regisseur Danilu, feiert am 27. d. M. das 35jäl)rigc Jubiläum feiner Zuge-Hörigkeit zur slovenischen Bühne. Eine lange Zeit, doppelt "lang infolge der schwierigen Verhältnisse, die gar oft die Existenz der slovenischen Bühne lind mit ihr die des Herrn Tanilo bedrohten. Die Theaterbcrichterstal-lling"unseres Blattes hatte oft Gelegenheit, fowohl die gliten als anch die schwachen Eigenschaften des Herrn Danilo ins ^entsprechende Licht zn rücken. Es lonule, obgleich er seine Sache hie und da ein wenig leicht nahm, doch anderseits oft festgestellt werden, daß er ein denkender Schauspieler ist, der feinen Charakterfiguren festes Rückgrat verleiht und in Rollen, die einen ganzen Mann erfordern und ihm besonders znsagen, wirtlich Hervorragendes leistet. Herr T-anilo erwies seine Verwendbarkeit in den verschiedenstell Partien, er ist zudem ein gewandter Regisseur und cliaralterisiert feine Typeil nicht minder dnrch psychologisch wuhlbegründetes Spiel als durch tadellose Maske. Sein 35jähriges Bühnenjubiläum wird zu Beginn des kommenden Monates durch eiuen Ehrenabend begangen werden, für den ein voll besetztes Haus nm so mehr zu enoarlen stehl, als Herr Danilo im slovenischen Theaterpnblitnm verdiente Sympathien genießt. — lHinko Nm-i« als Hamlet.Darsteller.) Am ver» flosfenen Mittwoch trat der gewesene Regisseur der hie° sigcn slovenischen Bühne, nunmehr Mitglied und Re-gisfenr des kroatischen Nationalthealers in Agram, Herr Hinko N u 5 i <', in Agram als Hamlet auf. lVber seine Leistung berichtet das'„Agramer Tagblatl": Herr Nu5u' gab uns einen Hamlet, der vom Ansang bis znm Ende interessant und temperamentvoll »var. Es lvar dies kein Hamlet in jenem höchsten Sinne des Wortes, doch Herr Nu«i<" stattete ihn mit manchen sehr guteu Einzelzüge» ans, und was die Hanplsache ist, er brachte emen feurigen, beseelten Hamlet. Die in dem Texte steckeilde» wirtsamen szenischen Elemente brachte er lemperameiilvoll znr Geltung. Es halfen ihm dabei vorteilhafte darstellerisch? Mittel, eine sehr biegsame Sprache, Sinn für Temposchaltierimgen, ausdrucksvolles Mieuen- und Augenspiel. Was ihm jedoch fehlt, ist eine feinere Abftnfnng in dem Gebrauche aller dieser Elemente. Sein Hamlet wies keine Entwicllnng aus, es fehlte jenes von Szene zu Szeue wechselnde Äus° und Niedersteigen vo» Hamlets Tateudraug und Passivität. Er setzte ganz richtig fortissimo ein, doch gelang cs ihm dann nicht mehr, seine» Hamlet zn einer gedämpfteren, innerlicheren Melancholie, oder zu jener dumpfen Ironie herabznslimmen. Lobenswert lvar seine ziemlich moderne Auffassung, die Monologe sprach er vielfach in der Art, wie wir sie an diesem Orte einmal Versochteil l)aben. In einzelnen Nuancen brachte er manches Neue. Der Beifall, den er für seine Mühe erntete, >var jedenfalls verdient. — ^Liederabend zur Laute.) Herr Dr. Franz M o l l, ehemaliger Arzt in Vrixen, veranstaltet am 7. Februar iu der hiesigen Tonhalle einen einzigen Liederabend zur Laute. Über sein seinerzeiliges Konzert in Graz entnehmen wir aus dem „Grazer Tagblalt" folgende Zeilen: Er gab uns einen Volksliederabend zur Laute und fand einen vollbesetzten Rittersaal. Wenn er wiederkommt, ist ihm ein vollbesetzter „Gro. ßer Stephan,ensaal" sicher. Dr. Fr. Moll verfügt über eine zum Vortrage von Volksliedern vorzüglich geeignete Stimme, die man einen echten Volkstenor nennen könnte! durchdringend, aber nicht grell- uaiv, aber nicht gemein; bildsam, aber nicht lächerlich. Man würde sie anch ohne Text gerne höreil. Durch seine Vorträge er» zielt er ähnliche, Wirkungen wie unser Rosegger. Alle Gesänge fanden so lebhaften Beifall, daß sich der Sänger mit einer Anzahl von Zngabcn bedanken mußte. - Für den in Laibach stattfindenden Liederabend find Eintrittskarten und Liedertextc in der Vuchhandlnng Jg. v. Kleinmayr n. Fed. Vamberg, Kongreßplatz, er» haltlich. Geschäftszeitung. — lOezeichnnng der Stückgüter.) Das Eisenbahn- Ministerium hat mit Erlaß vom 15. d. M. den unter» stehenden Bahnverwallungen folgende Weisung erteilt: Vom kön. ungarischen Handelsministerium wurde daraus hingewiesen, daß bei der Bezeichnung der Stückgüter mit der Bestimmungsstation häusig statt der tarifmäßi» gen ungarischen Stalionsnamen deutsche Ortsbezeich» nungen, wie Preßburg, -Ödenburg, Kaschau, Klausen^ bürg u. dgl., verwendet werden. Da durch derartige vor. schriftswidrigc Bezeichnungen der Transportdienst auf den ungarischen Bahnen erschwert wird und eine Vei> schleppuna. derart bezeichneter Güter leicht eintreten kann, sind die Absender seitens der die Sendungen über. nehmenden Eisenbahnorgaiie hieraus besonders aufmerk» sam zu machen lind eindrillglichst zu ersuchen, bei .der Bezeichnung der Stückgüter inil der Bestimmungsstation im eigenen Interesse im Verkehre nach Ungarn nur die tarifmäßigen nngarischeu Stationsnamen zn gebran» chen. Gutachten des Herrn Dr. A. Härting, T e l f 6. Herrn I. Serravallo Trieft. Gerne teile ich Ihnen mit, daß Präparat Serra-vallos Ehina-Weiu mit Eisen vorzügliche Dienste leistet. Betreffende Patientin hatte vor 2 Wochen eine fchwere Gebnrt überstanden lind konnte sich davon nicht mehr erholen. Patientin litt an völliger Appetitlosigkeit, großer Blutarmut, Stechen in der Lunge, Nachtschweiße und hochgradiger Nervosität. Nach Darreichung von 2 Flaschen Ihres Scrravallos China »Wein mit Eisen war das Allgeiuciubefiuden sehr gehobeu, der Appetit gut uud infolgedessen das frühere krankhafte Aussehen auffallend gebessert. In solchen und allen einschlaa.ia.ell Fällen werde ich Ihr Präparat sehr gerne verordnen. Telfs, 9. Juni 1911. 525b Dr. Halting, Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Vureaus. Erzherzog Nainer. Wien, 24. Jänner. Mittags wnrde über das Be. finden des Erzherzogs Rainer folgendes Bulletin aus° gegebeil: Das Befinden des Erzherzogs hat sich im Laufe des Vormittags wieder gebessert. Temperatur 37,5, Puls 90. Das quälende Ausstößen ist gänzlich ge-schwnndcn. Nahrungsaufnahme viel besser, auch sul> jektiv entschieden gebessert. Erzbischof Dr. Nagl. Wien, 24. Jänner. Das Befinden des Kardinals Fiirstcrzbischofö Dr. Nagl hat fich hellte elnxis gebessert. Ein Hvrerstrcik an der Expurtatadcmic. Wien, 24. Jänner. Normiltags begann an der Ex° porlakademie der Hörerstreis zugunsten der Anerkennung der Akademie als Handelshochschule. Der Streik erstreckt sich anf »»gefähr 5"^ ^iner nid ist sür dr?i Tage anberaumt. Die Ereignisse in Koustantinopel. Ägnstantinopel, 23. Jänner. Wie „Terdjoumani Hakkikat" meldet, habr der Kommandant von Adria-novel heule au das zurückgetretene Kabinett ein Tele» gramm gesendet, worin es heißt, da er erfahre»« habe, daß Adrianopel den Verbündeten UX'rde abgetreten wer« den, habe er beschlossen, die Zivilbevölkerung ans der Festung zu entfernen, ehe er beschloß, die Kmwnen gegen die Stadt zu richten nnd diese gänzlich zu zer-stören, die bulgarische Belagerungsarmee zu durchbre» chen und nach Konstantinupel zu kommen. Der Mini» sterrat habe sich mit dem Inhalt dieses Telegrammes ge-rade in den, Momente befaßt, als der Umschwung ein» getreten sei. Die weiteren telegraphischen Nachrichten befinden sich auf Seite 177. (3955) 25-20 Üaibatfjer Rettung y^r. 20. _______________________172_______________________________ 25. Jänner 1913. - Mn entwichener Sträfling aufgegriffen.j Vor-gestern wurdo der cuu !8. d. M. von einer Arbeils-Abteilung in Nnter.^i^la entlviclx'ne Sträflinq Anton Klidrin in Kavfeil anfc^eqrisfen nnd in dic landes» ^l'richtlichen Gefängnisse iiberstelll. ^ sWege» verbotener Nüctkehr vcrhaftetj uunde vorgestern die an<5 dem Stadtgebiete abgeschaffte Maria Ropav^el an<, dem Steiner Vezirle, eine berüchtigte Hühnerdiebin. Vei der gestern morgens vorgenomme« nen Naz^ia wnrde in einem Stalle an der Zaluger Straße der 46jährige abgeschaffte Dieb Johann Pre» setnis aus St. Marein verhaftet. Veide Verhaftete lieferte die Polizei dem zuständigen Gerichte ein. "' ^Verhaftete Auswanderer.) Vorgestern abends verhaftete ein SicherheilÄvachmann auf dem Südbahn» Hofe den 27jährigen Taglöhncr Michael Mr^io aus Delnicc in Kroatien, ferner den verehelichte!! Bauer Johann öagar und den l8jährigcn Taglühuer Valentin Breskovi<5, beide au^Z Odra iu Kroatien, weil sie, ohue ihrer militärischen Pflicht, beziehungsweise Stellungs-Pflicht Geniige geleistet zu haben, nach Amerita aus» ivandern niollteu. Neim Nagar fand fich ein ^ahr° billett bis Vuchs vor. Die Verhafteten hatten ein Reisegeld von 1688 !< 87 !> mit sich. " I I v Ljübljani in njega podružuici v Kranju, družbi I I 8V. Cirila in Metoda, ljubljauskemu Sokolu, c. kr. ¦ I kmetijski družbi, oblaèilnemu društvu, prvi žob- ¦ I ljarski zadrugi v Kropi. Naša iskrena 'zahvala I I pa tudi vsem zastopnikom mostuih, deželuih in I ¦ državnih uradoy, zastopnikom obèiu, društev, I I zadrug ter vsem onim prijateljem in znancem, I I ki so prišli od blizu in daleè, da spremijo pre- I B dragega pokojnika na poti k veènemu poèitku. I I Zahvaljujemo se slov. trg. društvu «Merkur» za ¦ I v 8rce segajoèe žalostiuko in g. ces. svetniku I ¦ Fr. Doberletu za impozantuo ureditov in opremo ¦ ¦ pogreba, s èimur je ustregel zadnji želji pokoj- I I nikovi in èuvstvu dobroga, starega prijatelja. ¦ I V Ljubljani, dne 22. januarja 1913. I I 318 Žalujoèi sorodniki. I > Danksagung. l > Für das uns entgegengebrachte herzliche Bei» D > leid aus Anlaß der Kranlheit und des Hinfcheidens > > nnferes geliebten Gatten und Vaters, Herrn > Anton Zodner > Nesitzers und Maschinensührers der l. t. ! > Gtaatobahn 317 > ^ fagen wir allen Teilnehmern. Freunden uud Be» > > lannten herzlichsten Danl; insbefondere danleu wir > > allen Vorstehern, Ärzten, Standesgenosfen, der > > löbl. Feuerwehr, den Sängern für die ergreifenden » » Trauerchöre, allen Spendern der fchönen Kränze und > I überhaupt allen Vediensteten der l. t. Staatsuahn. > > Untersisla. den 24. Jänner 1913. ! > Die trauernden Hinterbliebenen. 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