Irettag, den S. Aezemver 1870. . Jahrgang. MMM Mm, Die „Marbnrger Zeituiia" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — silr Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. b0 kr: für Zustellung in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 sl., vierteliährig ? A. Insertiontgebühr 6 kr. pr. Zeile. Plinmerili«»» - Eiilidmi. Mit heitigkm Tage bMnt die er-«euerte Herausgabe der „Marburger JettNUg", z« deren PrSumnerati«» wir freundUM emlade«. Pränumerattoxpretse. Aür Marburg: auzjShrig . 6 st. — kr. albjShrig . . 3 fl. — tr. vitrttljüyrig . . 1 fl. 50 tr. für Zustellung ins Haus monatlich l0 kr. Mit Poslverstndung: aauzjührig . . . 8 fl — kr. halbjährig . 4 fl. kr. vikrteljährig . . Z fl. — kr. Ate Administration der „Mark. Ztg." Varla«e«tarische«. Bon dtti Arbeiten des Budgetausschusses der Delegationen ist die ivichtigsle der von dem gi-naazminister v. Holz^ethan abgelegte Bkricht über die Finanzlage Cisieithaniens» welche wir gestern zitirten. Aber dazu traten noch «inoere Momente; auch d deren Wunsch und Jnteress' die Beschickuna »ieser AnSstellung ^egen sein könnte, von dem Zeitpunkte und den Modalitäten der Abhaltung derselben vkrMdigrn lasse»» U"d sich gleichzeitig bei der niederösterreichischen Handels- und Tewerbekammer, als dem österreichischen ZentralOrgan für viese Ausstellung dahin verlvendet, damit der Anmeldungstermin für Gegenstände des Unterrichts- und Erziehungs-sacheS bis Mitte Dezember l. Ä. verlängert «verde. Die grieden sausfichttn mehren sich, wie »vir einem Tel. d. „Sl.s.P " entnehmen, den« der Mlnislerrath vom SS. Nov. hat beschlossen, den Konsere^ Borschlag aazunehmen, jedoch nur, wenn erstens Rußland auSd»rücklich die Kompetenz aner kennt und seine« einleitigen Schritt zui^ückzieht; zweitens, wenn die anderen Mächte sich über ein elnheitliches Borgehkn für den Ablehnungsfall einigen. (U e ber Slovenien) ist schon so viel ge schrieben und gesprocheu ivoroen. daß tS interrsjtri die Gründe auch kennen zu lernen, welche jo s,hr die .Herren Natioi»alen dazu drängen. Aufschluß dalüber, was eigentlich deS Pudels Kern se», gibt unS eine Nachricht deS „L. tvelche sagt: Die slovenischen Staatskiinstler sülzlkn eS sehr ivohl. daß ihr AutunstSreich bei einer über Oester reich hereuibrechenden Katastrofe dein Anprall »?om Süden oder Rorven nicht Widerstand leisten könnte, daher sie sich schon derzeit nach stammksverwandten Buitdc^gcnossAll1ek konferirt wobei als Repräsentant der krainischen Sloveneu Dr. Razlag figurirte. Man »var zioar im Prinzipe über die staatliche Bkrschmelzung Slovenitns rnit dco» drei-einigen Königreiche einig, nur über dle Bene»l uung der neuen Siaatengruppe tonnte man zu keinem kroatischen KomitatStvirthschaft. daher ein unbedingter Anschluß an Kroatien kaum von den en« ragirtcsten krainischen Taboriten akzeptirt werden dürste, anderseits ist der Nam« „Glovenm" — wie ein Korrespondent deS „SlovenSki Narod" bemerktbei den Kroaten sehr unpopulär und hat keine historische Berechtiguug. daher sich autb nimmermehr die Südslaven gefallen ließen, die neue slovenisch ktoatische Schöpfung als „Slovenja" zu bezeichnen. Bei diesem Zwiespalte der Meinungen schlügt „Sl. Narod" den Namen Jllirien vor, und zwar in jenem Siune, den es zur Zeit des französischen Interregnums hatte, für den Komplex von Ktain. einen Theil Kärntens, daS Küstenland, die Mililärgrenze uud Dalmatien. Der Name Jllirien ist den Slovenen geläufig, auch die nationalen Kroaten nennen sich mit Borliebe Zllirier. Es mögen daher, schließt der Korrespondent de» „Tlov. Narod". die slovenischen Historiograsen zur Reaktivirung Älliriens die Feder ergreifei», sicherlich »vürden ihre Bestrebungen von goldenen Früchten gekrönt sein. -Z^uslaud. (Aus Berlin) meldet mau, daß das Bor-gehen der Fortschrittspartei im Reichstage natürlich von der feudalen Partei nicht gebilligt »vird. Die „Kreuzzeitung" ul»d die „Nord. Allg. Ztg." greifen die FortschrittSparul. namentlich Birchow, ivegen ihrer Bedenken ge^en die Kompetenz des verlängerten Reichstes für die BerfaffungSbe-rathung an. Diese Bedtnken seien haltlos. Uebrigens sieht man sich in Preußen sehr vor, denn das Kriegsministerium befahl die Er-höhnng der Mannschaft der Landivehr-Bataillone Von 80V auf 1002 Mann, das ist auf die Kriegsstärke t>er Linien-Jnsaitterie, »veil man auf die Bewachung von mehrere« hunderttausend Gefangenen vorbereitet sei« muffe. (Ueber die Pontusfrage) lauseu Nachrichten ein. welche theiliveise eine friedliche Lösung derselben hoffen lassen; England, das an der Spitze dcr Mächte handelt, die den Pariser Ber trag mitfertigten. »Hut sein Möglichstes, um den Frieden zu erhalten. Die englische Antwortsnote ist nach Petersburg abgegangen ; sie ist versöhnlich und friedlich gehalten ; ste spricht sich jedoch wieder prinzipiell gegen eine einseitige Lösung des Traktates aus. Die „TimeS" meldet auS Versailles vom 27. d.: Eine Begleichung der orientalischen Frage »st bald zu erhoffen auf Gruiidlage der Konferenz in London und der Zurückjiehung der ruffischen Rote. Man nimmt an. daß Rußland freundlichen Vorstellungen und der von Preußen beantrazten Konferenz bereitwillig nachgeben werde. (In Rom) häufen sich die Streitigkeiten und Proteste in einrr Weise, wie es nach der Sachlage nicht anders zu erivarten war. So richtete Kardinal AntoneUi an sammtliche Re-Präsentanten deS Auslandes beim Heiligen Stuhle eine Zirkular-Note, betreffend die KonfiSzirung der Eneyklica. Dieselbe enthält noch bedeutend schärfere Rekrlminationen gegen die italienische Regierung, alt die Rote ivegen der VestKergreifung deS Qui-rinals. Wie übrigens der Minister dcS h. Stuhles dazu kommt gegen einen Vorgang zu protestiren. der doch ganz natürlich ist. zeigt von der schiefen n Beschlüsse kommtn. Auffaffuug des Thatbestani)eS. Die Slovenen sind eben keine Freunde der! Dem Könige von Italien kann eS doch nicht emfalle» eine Schrift, welche so sehr gegen seine Autorität ist, publiziren und verbreiten zu lassen; was würde i» Rom einem Verbreiter solcher gegen de« Papst gerichteter Druckschriften ge-schehen seiu? Vom Kriege. Ueber die Schlacht bei Amiens werden nun Detail» bekannt: Die Franzosen hatten als Zentrum ein stark befestigtes Lager, ihr linker Flügel war in Villers-Bretoaneuz, auf der Eisenbahn von Amiens nach Rheims, ihr rechter Flügel zwischen BoveS und Dury. General Manteuffel hatte sein Zentrum in Moreuil (auf der Straße von Amiens nach Com-Piegne). Der blutige zehnstündige Kamps endete mit einer vollständigen Niederlage der Franzosen, die nur bei Dury sich behaupteten. Es war das 10. Armeekorps, welches durch bedeutend überlegene Kräfte des Gegners angegriffen wurde; es konzentrirte stch bei Beaun-la-Rolande, woselbst es sich siegreich behauptete und am Nachmittage durch die 5. Division und 1. Kavallerie-Diviston unterstützt wurde. Der deutsche Verlust beträgt etwa 1000 Mann. Der feindliche Verlust ist sehr bedeutend, sieben hundert Gefangene find in den Händen des Siegers. Nach dem Berichte des Königs wurde eine Mobilgardefahne erbeutet. Eine neuere Nachricht meldet noch dazu, daß General Gäben Amiens besetzt habe, daß 70.000 Preußen dort seien, und daß eine Fortsetzung der Schlacht stattfinde. Die Franzosen m lden wieder einige kleine Siege, welche sie erruugen. doch scheinen diese immer nur überl^etachirteAbtheilungen der deutschen Armee zu seiu, oder solche Truppen, die sich zu weit vorgewagt, so heißt es: Einige ziemlich lebhafte Gefechte fanden Astern auf der Front der Loire-Armee zwischen Montargis und Pithiviers statt. Der Feind wurde nach und nach auf den verschiedenen Punkten mit erheblichen Bcrlustm zurückgedrängt. Zahlreiche Gefangene und eine Kanone blieben in de, Händen der Franzosen. Die Preußen verweilen in EvreuL und in einer aewiffen Stärke im Eure-Thale. Am 23. Morgens wurdedieselben bei Villers'en Bexin von Mobilgarden zurückgedrängt, welche sich sodann vor preußischen Verstärkungen z«rückzogeu. M«rb«»gOr» »»d ProviNzial-Skachrichte« Marburg. 2. Dezember. (Herr Ritter von Gödel-Lanoy). Präsident der Aentralseebehörde in Trtest. ei» gt-borner Marburger. soll, wie die .Presse" meldet, fich kürzlich in Wien zu dem Zwecke aufgehalten haben, seine Pensionirung anzusuchen. Herr von Gödei-Lanoy motivirt sein Gesuch damit, daß er angibt, wie er während seines langjährigen Auf-enthaltes im Orient seiner Gesundheit im Jnter-effe des kaiserlichen Dienstes zu viel zugetraut habe und jetzt au den Folgen klimatischrr Ein-stüfse und geistiger Ueberanstrengung leidet. Da bei seinem vorgerückten Altcr ein längerer Urlaub einer definitiven Pensionirung gleichkäme, so würde Herr v. Gödel-Lanoy die letztere vorziehen. Wie man hört, wird dieselbe in kürzester Frist l^ewil-liat werden. Herr v. Gödel-Lanoy beabsichtigt übrigens, sich nach Erlachstein, einem ihm geljö-rigen Schloß in der Nähe von Cilli. zuruckzu-Ziehe« und dort seine aus dem Orient mitge-brachte Sammlung von Kunst- und ethnographischen Objekten zu ordnen und sie dann der oricN' talischen Akademie, deren Zögling Herr v. Gödel-Lanoy gewesen, als Geschenk zu überreichen. (Hofweinlieferant.) Wie die „TageS-post" schreibt erhielt Herr Hanninger junior in Graz den Titel eines k. t. Hos-Weinlirferanten. Dieser Titel wurde bisher keinem Weinhändler in Jnnerösterreich verliehen ES läßt sich gewärtigen. daß Herr Hanninger durch den Besitz dieses! Titels in die Lage kommen wird, die Trefflichkeit unserer heimischen Weine in solchen Kreisen zur Geltung zu bringen, iit wichen sie bisher nicht zur Genüge bekannt wartn. (Die Waggon»Frage.) Obgleich die österreichischen Bahnen einen sehr ansehnlichen Frachtwagenpark befitzen, so hat doch der gegen-wärtige Krieg ihn in einer so eigenthümlichen Weise in Anspruch genommen, daß er nicht mehr genügt. Die österreichischen Waggons, sowie fie die Grenze überschritte« haben, machen aber auch, wie das ZentrtUblatt erzählt, Wanderungen, die unsere Bahnverwaltungen sich nicht haben lräumen lassen. Es kommt vor. daß ein Waggon mii Waaren. etwa nach Mainz bestimmt, der in acht Tagen zurück sein sollte, erst nach acht Wochen, und zwar über Berlin und Bodenbach, zurückkehrt; er hat seine Waaren vielleicht schon in Stuttgart abladen müssen, hat dann Rekruten nach Mainz, Proviant nach Metz von da Verwundete nach Berlin getiracht. und acht Wochen lang haben wir ihn entbehren müssen. Ja, eS kommt vor. daß nicht einer, sondern hunderte von Wagen ganze Monate lang ausbleiben. Die Folge ist daß die betheiliateu -Bahnen allmälig außer Stand gesetzt werden, sogar dem innern Verkehr zu genügen, namentlich die Kohlen in hinreichender Quantität zu tranSportiren. (Novemberausweis der Sparkasse.) In diesem Monate wurden von 497 Parteien eingelegt 12ö.965 fl. 86 kr., hingegen von 383 Parteien herausgenommen 60.H35 fl. (Aus einet Mücke iv u rde ei nElesa nt.) Wiener Blätter brachten ein Telegramm üb r eine Rauferei. w.lche in der Nacht vom SamStag auf Sonntag in Graz ftat^efunden haben sollte, wobei von Schußtvaffen Gebrauch gemacht worden sei» sollte und vielfältige Verwundungen vor-kamen. Der Sachverhalt war ji^doch folgender. Mehrere Studirende befanden sich noch spät Abends im Gastlokale zur „Stadt Alt-Graz" unl) kneipten." An einem andern Tische saßen mehrere Nichtstudenten, angeblich Fleischergehilfen, weiche, so oft der Kneippräses der Studenten Lileutium gebot, zu singen und zu schreien anfingen. was sie trotz Ersuchens Seitens der Stu deuten nicht unterließen. Als einige Studenten das Lokale verließen und sich auf den Weg nach Hause machten, folgten ihnen die Fleischer, über-fielen sie auf der Straße, ergriffen aber, als die alsogleich davon benachrichtete« übrigen Studenten ihren Kameraden zu Hilfe eilten, die Flucht, wobei ein Schuß fiel, ohne daß Jemand verwundet wurde, und ohne daß man wußte, von welcher Person oder Partei er gekommen. (3n der letztenWochenversammli»lig) des steiermärkischen Gewerbevereines hielt Herr Prof: Dawldowsky über den Werth von Arbeiter-Lehrwerkstätten einen beifällig aufgenommenen Bortrag, an welchen sich eine iänger- Debatte anreihte, worin theils für. theils gegen Lehrwerkstätten gesprochen lvurde und die damit schloß, daß fünfzehn Herren aus den verschiedenen Gewerben zu einem Komite gewählt wurden, welche» diese Frage auszuarbeiten und sodann ein Ela borat vorzulegen hat. (Konkurs ausschreibung). An der k. k. Oberrcalschule in Laibach ist eine Lehrstelle für Geografie und (Zeschichte als H^iupt- und für deutsche oder slovenische Sprache als Nebenfach in Erledigung gekommen. Bewerber haben ihre Gesuche bis 20. D-zember einzureichen. (Bei den GemeindeauSschubwahlen tn Lultenberg) erlitten die Klerikal-Nationalen trotz ihrer Umtriebe eine komplete Niederlage. Dje von ihnen aufgestellten Kandidaten, worunter sich auch solche befanden, die dss Lesens und Schreibens, so auch der deutschen Sprache gänzlich unkundi,, sind, erhielten nur sehr wenige Stimmen. Säwmtliche Gewählte sind Mitglieder deS steiermürktschen VolköbildungSvereines, biedere, wackere Männer, die d -e Vertrauen ihrer Wühler gewiß zu würdigen wissen werden. Guvählt wurden: Zum Bürgermeister Herr Josef Steyer. Ledersabritant. die Herren Notar Karl Höchtl und Kaufmann Anton Michelitsch zu Räthen; dann die Herren Franz Steher, Realitätenbeswer, Friedrich Wabnigg, Seilcrmeister, Math. Semlitsch, Kaufmann, Florian Michelitsch. Kaufmann. Jakob Slanitsch, Realitätenbesitzer, Paul Herbst, Schuh- macher, Franz Srjavetz. Tischler, Adam Huber. Kaufmann und Med. Dr. Alexander Rositsch zu Ausschüssen. (Ein unverschämter Bettler.) DaS Bettelwesen nimmt bei unS auf eine höchst be-denkliche Weise überhand. Gestern Abends bet-telte ein vollkommen arbeitsfähiger.junger Mann von 20—22 Jahren in einem hiesigen Bürger-Hause, mit Hinblick auf seine ArbeitSsähigkett ab-^viesen, begann derselbe zu exzediren, zog daS Meffer und konnte erst nach längerem Widerstande überwältigt werden. (Sparsamkeit hier — Verschwendung dort.) Am 29. November brannte trotz 0er egyptischen Finsterniß in der Magdalenavor-stadt nicht eine einzige Lampe, entgegen kämpften um 7 Uhr Morgens am 30. die Gasflammen mit dem L ble der aufgehenden Sonne, ein küh-ner Versuch, welcher selbstverständlich zu Ungunsten unserer JohanneSkäfer Beleuchtung ausfiel (Zur Gasbeleuchtung.) Kaum glaubte man durch einige Tage eine Rückkehr zum Besseren bei unserer Gasbeleuchtung wahrzunehmen, als gestern und Vorgestern bei vollständig umwölktem Himmel die alte Misere wieder vorhanden war; wenme und schlecht brennende Laternen ließen nur dit Dunkelheil um so stärker wahrnehmen. Ge« stern hatte sogar die schlechte Beleuchtung fast ein Opfer verlangt, indem in der Grazervorstadt ein DienstmäZchen unter daS Pferd eineS aus dem Trottoire fahrenden Wagens gerieth. Wir erwarten, daß sowohl die Fahrlässigkeit des Fahrenden, als die Rücksichtslosigkeit des Gasunternehmers ihren aebührenoen Loh.i findea werven. (Theater.) Das vierte Gnstspiel des Frl. Olga v. Precheisen führte uns dieselbe als ^Eg-ianltne" vor und erntete dieselbe für ihr durch-dachtes und künstlerisch gerundetes Spiel den ivohl verdienten, reichen Beifall des Hauses; ihre sonore Stimme paßte insbesondere zu den Mo-menten des Schmerzes und der Resignation und brachte sie daher diejelben mit erschütternder Wahrheitstreue jum Ausdrucke. Herr Rosenfeld gab den Schurken ..von Roden" z. B. in der Szene mit der Fürstin im zweiten Akte sehr gut. mach-mal störten Sprachsel^ler; den „Grafen von der Lohe" hatte Herr Pohler übernommen, wir meinen, daß er seiner Person nach schon nicht für diese Rolle paßte, insbesondere mit einer solchen Eglaiitine; auch nahm es fich sonderbar aus. daß er bei einer Werbung um eine Fürsten -tochter nicht einmal Hanoschuhe anzog; Frai» Huth gab die geschwItzige „Schwalbe" gut. ebenso konnte man sich Mit dem „Zelter" des Herrn Ofinsky-begnügen, die „gilrstin" der Frau Lanius jedoch ttigte wieder, daß es an einer Aüstandsdame ge-bricht; Frl. von Karlstein fand getheilten Beifall. ^ Der neue Vorhang, der aest rn zum ersten-male herabgelassen wurde, ist sehr hübsch gemalt und h.u dadurch d'e Dekoration des Zuschauerraumes ihren würdigen Abschluß gesunden, nur glauben tvir, daß etivaS weniger Aarbeurrichthum zum Ganzen besser gepaßt hätte. Gertehtshalle (Verhandlung deS ReichSgerichteS in Wien) Es handelt sich um eine prinzipielle Entscheidung Der n. ö LandeSausschuß hatte näm-lich an den Stadtrath von Trieft die Anforderung Mkllt für einen hier verpflegten Findling, dessen Malt.r nach Tliest zustäadig ist, die BerpfleaS-gebühren von 2.fl. 33 kr. zu berichtigen. Der Stndtralh von Triest machte die Bezahlung von der Bedingung abhängig, daß der Lan-desansschuß zuvor die Zaljiungs-Unvermögenheit der Mutter zu eriveisen habe. Der niederösterreichische Landesausschuß wendete sich hieriiber mit einer Beschiverde an daS Reichsgericht und stellte die Bitte, dasselbe möge iM Sinne und Geiste der Gesetze vom 17. Februar 1864 und 29. Febiuar 1868 im Prinzipe erkennen, eS sei bei Eintreibung der BerpflegSge-bühren fiir Findlinge nur der Nachweis über die Zuständigkeit, nicht aber auch ein ArmuthSzeugniß zu liefern Diese Beschiverde wurde dem Stadtrathe von Triest zugesendet, und dieser äußerte sich, daß es ihn freuen ivürde, eine prinzipielle Entscheidung zu erhalten. Dr. Josef Bauer, welcher als BertMer deS niederösterreich'schen Landesausschuff?» zur Verhandlung erschienen war. führte auS, daß in den Verhandlungen über diese Gesetze, »vie dies die vorgelegten ReichSrathsprototolle darzuthun vermögen, ausdrücklich betont wurde, daß von dem bei Irren nothwendigen Nachweise der Armuth bei Findlingen deßhalb abzuseilen komme, um dit unehelichen Mütter nicht zu kompromittiren. Dr. Bauer betonte, daß der verstorbene Dr. Mühlfeld als Referent diesem Gedanken in beredter Weise Ausdruck gab. und daß speziell der Vertreter der Stadt Trieft. Herr v. Conti, mit dieser Begründung nicht blos zufrieden war. son-de»n dieselbe als einen erfreulichen Fortschritt be-zeichnete. Das Reichsgericht erkannte, nach Artikel III der Staatsgrukdgesepe sei eS zur Entscheidung über prinzipielle Fragen inkompetent; ein solcher prinzipieller Ausspruch wäre eine authentischeJn-terpretution der Gesetze, und dazu gebricht dem Reichsgerichte die gesetzliche Berechtigung; dasselbe dürfe nur über ein konkretes RechtSverl)altniß entscheiden; ein solches Begehren liegt nicht vor. Das Reichsgericht müßte sich auch gegen wärtig halten, daß e» auf eine prinzipielle Entscheidung in diesem Falle umsoiveuiger eingehen dürfe, als dieselbe für alle im ReichSrathe vertretenen Ländkr maßgebend tväre, und dennoch war nur dem niederösterreichen Laudesausschusse und dem Stadtrathe von Triest die Gelegenheit ge-boten worden, sich hterüber vor dem Reichsgerichte ausjusprechen. beziehungsweise ein solches Begehren zu stellen. Ner«ischt< Staehrichten. (Ueber den Modus der Beröf-fentlichung der Verlustlisten), welcher »n allen Armeen üblich ist. enthält die „Kothen. Ztg." folgendes Eingesendet: Man weiß es immer allsogleich, Wie viel alS Kavaliere Gefallen find in jeder Schlacht Als taps're Offiziere! Doch tvas die Mannschaft anbelangt. Wie tvunderbar auf Erden ^ Das kann erst immer Hinterdrein Langsam erhoben werden! Als hätten Grafentnütter nur Die Kinder zu beweinen. Als sehnte sich nach Kunde nicht Die Mutter des Gemeinen. Drum sputet euch im Hauptquartier. Euch kostet's keinen Heller, Bedenkt, es zittern Tausende. Und zählt einwenig schneller! Denn seht, in puvoto Tapferkeit Sind nicht blos Offiziere. Gemeine und Gefreite auch Fast lauter Kavaliere. Seiißleto«. Pas Schiffer-Armenyau». Eine Skizze von Heinrich Tmidt. I. Es tvar ein Anblick zum Eibarmen. Ihr konntet nicht eine t)albe Stunde itn Hafen umher rudern oder aitf den Bollwerken schlende n, ohne einen verwittekten Seemann zu finden, der, freund, und brodioS, euch die zitternde Hand bittend entgegen streckte. Daun war eure Freude vorüber. Ihr hattet keine Lust mehr an der stolzen Fregatte mit ihren glänzenden Seitenborden und ihrem hohen luftigen Tatelwerk, ihr saht nicht mehr mit stillem Lächeln dem Wagehals zu. der auf der obersten Bramsahling deS Fockmastes saß, denn er konnte rücklings zu Deck stürzen und ein ebenso hilfloser Krüppel werden, ivie die zwanzi^;-jährige Rundjacke, die kurz vorher auf zwei Krü-cken hart an euch vorüberging. Da fügte es sich eines Tages, daß ein stattliches Bollschiff binnen lief. Es war zwei Jahre abwesend, hatte sich während der Zeil in Valparaiso, ZntermedioS und Lima und wer weiß wo noch sonst aufgehalten und brachte eine kostbare Ladung heim. Der Handelsherr, dem dieS alleS geHärte, eilte an Bord nnd als er allen Reichthum mit eigenen Augen sah. der so unversehens vor ihm aufgeschilttet lag, legte er die Hände in einander und sagte aus vollem Herzen: „Ist es mir auch lteb, daß solcher Segen über mich gekommen, so freue ich mich doch nicht darüber allein. dt,ß ich reich geworden bin. sondern jetzt auch etwas Besseres thun klnm. als den empfangenen Se^^en sich mehren lassen. Wenn ich nur etwas Nechies wiivte. das der Menschheit frommen könnte. CS sollte alsbald geschehen. Als der Handelsherr so redete, stand er auf dem Halbdeck unfern von de»n Besahn mäste. Ans der Gaffel der Besahne aber saß ein Deckläufer und wollte die Flagge, welche sich um dieselbe geschlungen hatte, klar machen. Er griff fehl und stürzte so unglücklich zu Deck, daß er ein Bein brach. Da erbleichte der Handelsherr. Er gab Befehl, sür den Unglücklichen zu sorgen, und fuhr in großer Erregung anS Land. Mit Niemanden sprach er.ein Wort darüber, »vie er daS Gelübde jenes Morgens lösen wollte, aber schweigend hat er gehandelt und daS Wert seines HerzenS ist daS „Schtffer-ArmenhauS." Es steht nicht in der Stadt auf offenem Markte, nicht inmitten deS Hafendammes. Keine goldene Änsch-ifi verkündet prunkend, wer dies Asyl für die Nolhleidenden auft^enchtet. Ein wenig beschrittener Landweg führt zu dem Platze am einsamen Strande, auf welchem das Gebäude errichtet ist, eine Kajüte auf festem Grunde sür diejenigen, welche die See Mitleids» los nach langem Dienst an den Strand warf, ohne ihnen einen Aehtpfennig von ihrem uner-meßlichen Reichthum mit auf den Weg zu geben. Es ist ein stattliches HauS mit der unbegrenzten Aussicht auf die offenbare See. die vor demjelbcn auf und abflutet. Vor dem Hause und zu beiden Seiten rau« schen tnächtige Waldbäume und schützen i)ie Blumen, die verschämt aus dem Grase aufsprießen, vor dem erkaltenden Seewinde. In den unteren Räumen liegt eine geräumige Halle, die „Alle-Mannskajüte" ge»lannt, Ivo sich die Bewohner zusimtneu finden, tvenn sie Lust haben, sich ein ernstes oder lustiges Gespinnst abzuwickela. Dann humpeln sie aus den ol»eren Stockwerken, wo ihre einzelnen Kojenraume in stattlichen Reihen neben einander liegen, die Treppen herab. Dort wohnt auch der Hausverwalter, der für alle leiblichen Bedürfnisse sorgt, und der Dok-tor. der die Kranken mit mühsamer Ausdauer hegt und pflegt. Zwischen den Wohnungen Beider ist stets eine Stube bereit für den geistlichen H.rrn. der allsonntäglich kommt, um in der HauSkapelle Gottesdienst zu halten und der sich nie vermissen läßt, »Venn ein alter Seeschwalker seines tröstenden Wortes bedürftig ist. In den obersten Räumen, wie u» den Keller-geschossen sind die Bullerri und das Kabelgat. wie der Seemann die WirthschafiSräume nennt, und hoch oben auf dem Dache ist eine Flaggenstange, von tvelcher Sonntags und bei feierlichen Gelegenheiten die LandeSflagge abweht. In diesem Hause sitzen sie zusammen. Tage-. Wochen-, Jahrelang. Es sind ihrer viele und doch geht alleS sei-nen abgemessenen Gang. Es kommen, so zu sagen, in dem wohl aufgeschlossenen Tau weder Kinken noch Knoten. Am Eingange der großen Halle hüngt unter der Decke eine hell polirte Metallglocke. Wenn ite Morgens zum erstenmale von dem HauSwäch-ter geläutet tvird. kommen die dienenden Geister zum Vorschein. Für daS grobe Tagewert sind robusle Bursche da, die in Sold und Brod stehen. Den leichten Dienst versehen meistens die jungen Halbinvaliden, die für eine reichliche Bkr-lorgung auf Lebenszeit sich den älteren Genossen hilfreich zeigen müffen, so lange sie es tonnen. Und das ist eine gute Anordnung, den» ein Seemann darf nicht müßig sein; wenn seine Hände Nichts zu thun haben, brütet sein Kopf gewiß Tollheiten auS. Wenn der Schall der Glocke verklungen ist, geht eS an ein Schartverken in den Wirthfchafts-räumlichteitea. wie in der Halle. Es wird gefegt, gewaschen und gebohni. denn.eS ist bis auf die geringste Kleinigkeit in diesem Hause alleS sauber und ein Fleck ans dem Fußboden ein Schimpf für die Männer, die den Tagdienst haben. In der weit ausgedehnten Küche, die der Meister Koch und deffeu Maaten unveränderlich ihre Kombüse nennen, lodert daS Feuer hell aus und die blauten Kessel begii»nen allmälig zu sieden. (Fortsetzung folgt.) Neueste Nachrichten. Berlin. 1. Dezember. (Offiziell.) Aus Versailles, 29. November, wird gemeldet: Die Pariser Forts unterhielten in der Nacht vom 28. zum 29. November und am Morgen des 29. November ein heftiges Geschützfeuer, welche« ein größerer, durch Kanonenbote auf der Seine nntersMtzter Ausfall folgte. Gleichzeitig kam es m kleineren Ausfällen auf verschiedenep Punkten. Der Feind tvurde überall zurückgeschlagen und verlor einige ljundert Gefangene. Unfer Verlust beträgt 1V7 Mann. Die französische Nordarmee zieht sich gegen Norden zurück. General Aurelles ist angeblich verwundet.. Berlin, Dezember. Die „Provinzial-Korrespondenz" schreibt: Die Pontnsfrage geht immer entschiedener einer friedlichen Lösung entgegen. Der von unserer R-l^ierung ausgegangene Konferenzvorschlag zur Clüikerung dieser Frage h,t zunächst die Zustimmung Rußlands und Eng-lands gefunden. Nach der zu erwartenden Zustimmung der übrigen Mächte wird die Konfere»»z unverweilt in London zusammentreten. Bei der versöhnlichen Stimmung aller Betheiiigten ist an einem friedlichen Ausgang der Besprechungen kaum zu ztveifeln. Lvndvn, 1. Dezenil»er. Standard sagt, eine Konferenz in der Ori nt Frage ohne Frankreich könne Nicht stattfindeu. England dürfte ohne diese Bedingnng die Konferenz nicht annehmen. BersaiUeiK, 29. November. Der bei Amiens geschlagene Feind flieht in voller Auslöluug. von diesseitigen Truppen verfolgt, gegen Norden. In seinen Verschanzungen wurKen noch vier Geschütze vorgefunden. In Folge des siegreichen Kampfes des 10. Armeekorps am 28. d. hat der vor l^m-selben befindliche Gegner den Rückzug »veiter fortgesetzt. Zu der Naht vom 28. zum 29. Novem-ber, sowie am Morgen des 29. November heftiges Grschützseuer aus den Pariser Forts; aus Paris folgte demnächst ein stärkerer Ausfall, unterstützt durch Kanonenboote auf der Seine gegen LHay und das scchSte Armeekorps, gleichzeitige kleinere Ausfälle, unter anderen gegen das fünfte Armeekorps und Demonstrationen an verschiede« nen Stellen. Der Fnild ivurde überall siegreich zurückgeschlagen. Mehrere hundert Gefangene be-linden sich IN unseren Händen. Der diesseitige Verlust ist 7 Offiziere und etwa 100 Mann. Petersburg, Dez. Der Konferenzvorschlag ivurde gilnstlg ausgenommen. Konstantinopel, 30. Nov. Der Kon-ferenzvorschlag wurcle von der Pforte angenommen. Die Einberufung der Rebifs wurde abbestellt. Ber^aeileA, 30. November, Die ganze Bedeutung deS von Theilen dtr ziveiten Armee, besonders vorrr zehnten Arineetorps gestern biS nach Eintritt der Dunkelheit gelieferten Gefechtes l,at erst heute mit Sicherheit festgestellt werden tonnen. Der größte Theil der feindlichen Loire-Armee hat eine vollstäiidige Nieverlage erlitten. D^r Feind ließ gegen 1000 Todte auf dem Schlachtfeld ; lt;00 unv.rwundete Gefangene, die sich stiuidlict, mehren, sind in unseren Händen. Wir verloren ein Geschütz, nachdem Pferde und Bedienung desselben getödtet lvaren. und nicht ganz 1000 Manu an Tadteu und Verwundeten, ivorunter vcrhältnißmäßig wenig Offiziere. Cours-Ctltgramm. 1. Dezember. Einheitliche Staattschuld in Roten .... üS — detto ^ detto in Silber .... 65 60 lS6ver Staats-Anlehens Loosc......it2 — VankRttien............72S — Eredit.«ttien ...........'.töl LS London.............12» 50 Silber...............121 SV Rapoleond'orß......................9 94 K. k. Münz'Dnkaten..................S 3S Stadt-Theater in Marburg. 2. Dezember: Possenspiel in S Akten von Gondinet. Vvleevntlivk moiasr Xbroiso »aok OAllvstioa »»KS ivl» »llöll wvivsi» k'r«uu<1si> unä Vsicanvtvn viu dsr«Iioks» l^vdovodl! S82 Vborlieutvuklnt. Nr. 5391. (829 Kundmachung. Von dem Stadtamte Marburg wird mit Bezug auf den s.42 dts Wehrgesetzes vom 6. Dezember 1868 bekannt gegeben, daß sich alle im Stadtbezirke befindlichen Stellungspflichtigen, welche zu der nächsten regelmäßigen Stellung des I. 1871 berufen sind, d. i. sämmtliche in den Jahren 1851, 1850 und 1849 geborenen Jünglinge, im Laufe des Monates Dezember 1870 um so gewisser bei dem geferttgten Stadtamte zu melden haben, als solche, welche dieses unterlassen, Mt einer Geldstrafe bis zu 100 fl. oder im Falle der ZahlllngSllnsähigkeit mit Haft bis zu 20 Tagen bestrast werden. Die nicht nach Marburg zuständigen Stellungspflichtigen haben bei der Meldung auch ihre Legitimations- oder Reiseurkunden beizubringen. Weiters sind auch Jene, welche die zeitliche Befreiung Stellungspflichtiger, oder Letztere, wenn sie die Begünstigung rücksichtlich ihrer Enthebung von der Präsenzdienstpflicht anstreben, verpflichtet, die zur Begründung derartiger B^ünstigungen bestehenden Verhältnisse ebenfalls im Laufe des Monates Dezember 1870 Hieramts nachzuweisen Stadtamt Marburg am 20. Nov. 1870. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Z. 541. ^ Kundmachung. Vom 1. Dezember l. I. an befindet stch das Bezirksvertrewngslokale und die Amtskanzlei des Bezirksausschusses im Hause des Herr« Heinrich ». Gapeiger, Pfarrhsfgaffe Rr. 189, 1. Stock, was anmit verlautbart wird. Bezirksausschuß Marburg ain 28. November 1870. Der Obmann: K. Seidl. Nr. 548. ^ Konkurs-Ausschreibung. Die hiesige Bezirksvertretung hat die provisorische Anstellung eines Bezirksthierarztes mit einem Jahresgehalte von 300 fl. und beiderseitiger einhalbjähriger Diensteskündigung beschlossen. Bewerber um diesen Posten können die sonstigen Bedingnisse in der hiestgei; Anitskanz-lei einsehen und wollen ihre gehörig belegten Gesuche bis spätestens 20. Dezember l. I. an-her überreichen ; — was mit dem Beifügen kllndgemacht wird, daß nur diplomirte Thierärzte zur Kompetenz zugelassen werden ul»d daß Kenntniß der slovenischen Sprache bei sonstiger gleicher Eignung besonders berücksichtigt wird. Bezirksausschuß Marburg, 27. Nov. 1870. Der Obmann: Konr. Seidl. HSchft beachtenswerth filr alle Diejenigen, welche genemt find, a»»f eine solide und ilrfolg versprechende weise dem Glücke die Hand zu bieten, ist die im heutigen Blatte erschienene Annonce de» Hauses Sotteuwirser » Comp, in Hamburg. Iauanefische fliegende Vöget. Dieses neue Spiel wird gewiß bei allen Kindern die freundlichste Aufnahme finden. Es ist dieß ein nettes Vögelchen, welches an einem Faden losgelassen in die Runde fliegt ultd das Geräusch des Flügelschlages recht gut wiedergibt. Ein fliegender Vogel 10 kr. Herrengaffe Nr. 123. Al bzulösen ist im besten Betrieve auf guten Posten eine Bäckerei unter guten Bedingnissen wegen Krankheit. Hausknecht, wenn möglich gedienter ^^Militär, findet Dienst. Auskünfte hierüber werden im Comptoir dieses Blattes ertheilt. Hch-SlKohltnstiindtr einfach und eleganter Form, Zimmer«Retiraden von Holz und Metall (823 sowie alle in mein Fach einschlagenden Arbeiten und Reparaturen liefert zu den billigsten Preisen Otto obiger Artikel ist iil der Lisonk»nälun> von l!»f> ksutsr. Die Herrschast Regan bei RadkerSbnrg verkauft (831 Mosler-Wurzelreben aus älteren Jahren. Näheres bei der Herr» schaftS-Direktion Negau. k schreibkundige Dame« und Herren jeden Standes gegen gute Gehalts«, Provipons' und Pen-stons-Bedingungen Anstellungen, ohne daß dabei ein Verlassen des Wohnortes nöthig wäre. Die Beschäftigung erfordert keine schöne Schrist und nimmt nur täglich einige Stunden in Anspruch. Gefällige Offerte übernimmt mit Anschluß von 50 kr. in landesüblichen Briefmarken zur Weiterbeförderung Ißhann Strich, Assistent des Central-BureauÄ „Felicitas" in Olmütz poste rvLtauts. (833 !Z>amen — Herren! Bei einem kvnzefftonirten Gentral Bureau werden an allen Orten Gnropa'ö sowohl schreibtnndige Damen als Herreu. jeden Stande» nnter guten GehaltS-, ProvifkonS- und VensionH-Bedin- gungen zu rngagircn gesncht. Diese Anstellungen eignen sich besonders sür ein rentadleS Neben-einkommeu, indem ein Verlassen des Wol)ttorteS dabei nicht nötlng wird. — Die Beschiistigung besteht in leichten Bnreau.Arbeiten, erfordert keine schöne Schrist nnd nimmt täglich nur einige Stunden in Anspruch. Dem Offert sind ü0 kr. in laudeSilblichen Briefmarke!« oder Papiergeld fi^r Niirkantwort und Krankatur gefälligst beizufügen und dasselbe sud V. L. k'. 1766 zur Weiterbeförderung an die Annoncen-Expedition der Herren Tachse At Comp, in Bern (Schweiz) zu adressiren. 811 Oeftcht siir Iiadt ». Llind tüchtige Agenten, Männer oder Damen, für den Absatz eines Artikels ersten Nutzens. Jede intelligente Person kann sich in den Mußestunden ein sehr schönes Einkomnien verschaffen. Briefe franko an den virootor äor ^ianoo in lZdau» äe LonÄi (Schweiz) unter Beifügung von zwei Slbrgr. in Briefmarken für frallkirte Antwort. (1784.) _8S0 Silder in schönen Goldrahmen auf Msnatraten zu haben im Gewölbe, Wafthvf zum schwarzen Adßer. (825 Für Eiuheimischk und /remde äiL nnä NA rr» llsrrsiiklöiäör- UtsäorliU!« vv» (7SS tlois kiväor >» AI«rI»urk» Ecke der Herren- und Vostgasse Nr. 112. Winter-Valitot von . fl. 1» bis fl. 50 „ Hosen von . „ 6 „ „ 15 Schwarze Hosen von . „ 7 „ „ ia Eilet von .... „ 3 „ „ 10 Zagd-Köcke von . . „ 5 „ „ 15 Haveloks von . . . „ 18 „ „ 40 Loden-Euba von . . „IS „ „ 25 Salon-I^nznge von . „ S4 „ „ 40 Hauptniederlage von Schlafröcken. Für Bestellungen ist die reichste Auswahl der neuesten Stoffe am Lager, und werden selbe auch prompt ausgeführt. iMMMM Tausende werden oft an zweifelhafte Unternehmungen gewagt, während vielfach Gelegenheit geboten ist. mit gerin» V ger Einlage zn bedeutenden Kapitalien zu gelangen. Durch ihre vortheilhafte Einrichtnng ^anz be-sonders zn einem soliden Gliickßversuche geeignet ist oie vom Staate Hamburg genehmigte nnd garan-tirle große Geldverlofung, deren Aieyungen in aller .<^itrze ihren Anfang nehmen. 'l. Millio«» Flirl» ev ntuell als Hauptgewinn, überhanpt aber Gewinne! WM^vou Mk. 150.000 — 100,000 — ü0.000 ^^^40^000 — 2S,000 — Smal Z0.VV0 — gmal lü.000 — Sinal 12.000 — Imal kI.0Z0 — Smal 10,000 — Smal 8000 — 4mal 6000 — 7mal 5000 — Imal 4000 — lömal z,000 — 10«mal 2000 — «mal 1»00— 1b6mal W 1000 ic. bietet obi^ Verlosung in ihrer Gesammt« heit und kann die vetheiligung um so mehr em-pfohlen werden, als weit über die Hälfte der Lose im Lause der Ziehuugeu mit Gewinn gezogen werden miissen. Zu der schon am SI. Dezember d. I. stattfindenden 1. Ziehung kosten: Ganze Öriginal-Lofe fl. S'/,. — Halbe „ „ „ I'/«. — Viertel „ „ „ I. — wobei wir anSdrilcklich bemerken, daß von nnß nur^ die wirklichen, mit dem amtlichen Wappen versehenen Lose versandt werden. Das nuterzeichnete GroßhandlungShauS wild geneigte Aufträge gegen Einsendung deS Betrages in Bankuot n sofort ausführen nnd VerlojunflSpläne gratis beifii^^en! auch werden wir wie bisher bestrebt sein, durch püiiklichste Nebersendung der amtlichen Ziehungslisten, sowie dnrch sorgsamste Bedienung das Vertrauen unserer geehrten Interessenten zu rechtfertigen. MMs^Da der größte Theil der Lose bereits pla-^^^^cirt ist nnd bei dem lebhaften Anspruch,^ dessen sich nnsere glilckliche Collecte erfreut, die noch vorräthigen Lose bald vergriffen fein dilrf-ten, so beliebe nian sich mit Bestellungen baldigst direkt zu wenden au (SlS L»Qlc- u. in llOMdurG. Verantwortliche Redattion, Druck und lverlag von Eduard Sanschttz in Marburg. 2. St. S. List na ogled. F*o domace pi&ari. Izhaja vsako soboto vecer. Narot ilo za celo loto 1 gl. 50 kr., pol leta 75 kr. — S postnino vred za celo leto 2 gl. — kr. za pol leta 1 gl. — Naznanilo v novican verstica 6 kr. velja, St. 0. Maribor 3. decembra 1870. Te6aj I. \arociltio povabilo! Nafc list ki je do zdaj kot priloga k „Tagesbote" izhajal, bo zanaprej samostalen, ker ga na deäeli jako radi berejo. Izhajal bo kakor do zdaj, vsako soboto vcöer in eeiia za celo leto nebo veliko veüa kakor je bila do zdaj. Cena za celo leto brez po&tnine 1 gold. 50 kr. ?) j» leta n ,, v 75 ^ Cena z poötnino vred za celo leto 2 gold. j? » » » pol leta 1 „ Vredniilvo „Slob. Slovenca." Politi&ni ozir. Odborui poslanci so se zdaj ze v Pestu zbrali in so zaceli svojo de-lavnost; der^avui odbor ki ima crcz denarne razmere ino pa izdavke pervo hesedo govorit.i, je najsel da so v ti zadevi slabo godi. Posebno vojaStvo je, /.a ktero so toliko denarja porabi. Vojake mora scer vsaka derzava imeti, ali s tem se nie ne prigospodari, oe jih ima zrairom na nogah, kajti oblaöila kosta in poäiljanje celih regimentov iz ene kronovine v drugo, jako Yeliko denarjov potrati. Oe ni denarja se morajo dolgovi delati ali pa veöa stibra pobirati. Ministerstvo Potocka bi rado odstopilo, tako se govori, in cesar Se ni odloöil. V Nemdiji so juine derzave v zvezo severnih pristopile; v mirnih casih nima Prusko z njihovim vojaki nie; zapovedovati. Vojska na Fraucoskem gre proti koneu, pred nekimi drievi so zopet Prusi veliko armado franeozko premagali; male trdnjave zaporedoma Prusi premagujejo; pripoveduje se, da se je Garibaldi v beg podal in Pariz sc 4e veß na tisti strani braniti ne moro, kjor se je naj hujie in z najveörm po-gumom vojskovalo. Mesto prieakuje pomoci, kar pa naj liitrejc nebo doöa-kalo in hud glad ga bo primoral, so Prusu udati. Novojöe poro6ila trdijo, da se bo mir z Napoleouom sklenil; ko bi se to zgodilo, se znajo grozovitne vojske iz toga nastati. Kakor je zdaj videti, se se nebo vojska z Rnsi za-cela. Prusko si bo prizadevalo mir ohranit, ali Bog ve kako dolgo? SLOBODNI »EU Start Egip^ani In itflh vera. Stari Egipcani so skraja samo v enega boga vervali, ki je svet etva-ril, pozneje pa so si vec bogov izmislili. Naj visi bog pri Egipßanih je bilo solnce in mesec, zraveu tega pa tudi druge zvezde kot niali bogovi. Ali to se je bilo yse premalo. Egipcani so tudi raznoverstne zivali castili in so jih v tempeljnih rcdili z dobro pripravljenim mesorn in z medom; se öudnejäi je da so Egipcani tc zivali v vodi kopali in jih z dragimi mazili mazali. Tarn Jger so te fcivali imeli so kadili z prijetno disedim kadilom, in po smerti so jih slovesno pokopali. Med vsimi zivali so naj bolj öernega vola castili, ki je na celu imel stirvoglato liso, na herbtu podobo orla, v repu dvoje sorte las, in na jeziku podobo kcbra. Smert tacega vola je po celi dezeli Egip-cane v zalost spravila in scer tako dolgo doklcr niso zopet drugcga vola nasli, ki je mogel ravno tak biti. Kdor je kovo sveto zival nalasc ubil, je mogel zato smert storiti. Mesniki egipcanski so se priklanjali, kadar so tfernemu volu zivez ponudili. Od cloveka pa so si tako-le mislili: kadar 6lo-vek umerjc pride k solncu pred sodbo, ki ima 42 sodnikov okoli sebe, öe si je zasluzil, so ga sodniki v nebesa spustili, ce si pa ni zasluzil, so ga k vecnemu potovanju obsodili. Mislili so namrec da mora dusa öloveska skoz vse zivalske trupla popotovati in da sc le crez 3000 let v clovesko truplo nazaj pride. Po mislili Egipcauov so imeli sodniki neko vago, na ktero so po smerti cloveka serce nmerlega. dejali iu na to vi^o razsodili. Kdor je dobro zivel, so mislili da pride k solncu, kjer se veliko tisoc let veseli, po-tem pa zopet na zemljo pride. Zatoraj se ni cuditi, da so Egipöani tako jako za svoje mrtve skerbeli. Kdor je umerl so mu inozgane iz glave po-tegnili, ravno tako tudi creve in so na mesto tega truplo z dragimi disavami liapolnili; celo truplo so se potem s trakovi ovili, ki so vcasi do 1000 vat-lov dolgi bili in so ga v leseno trugo polozili; trüge niso v mokro zemljo devali, ampak v skalo (kamen) izsekane grobe. Kako pride, da se podobe tastijo, Duh cloveäki je zmozen od vsega, kar je videl in zapazil, neko uo-tranjo podobo v sebi obderzati, tako da je zunanji svet z vsemi podobaini in prikazni kot notranja slika v duliu cloveskem. Te notrauje podobe clo-veski duh lehko spreminja in na razlicno vizo sostavlja, on si lehko podobe notranje stvarja od takih reci, ki jih nikoli ni videl in ki se na svetu niso. Zatorej se ni cuditi, ce je ta zmoznost cloveskega duha one velikane in ma< like, dobre in hudobne duhove, zmaja (drachen) itd. znajsla. Zmoznost dufte, ki take podobe notranje ustvarja, imcnujemo fantazijo (domisljavnost ali do-misljenje). Pamet pa je visja moc duscvna; njen poklic je, te notranje podobe, ki jih je fantazija ustvarila, spoznavati in neresnidno od resntäuega lociti; le po tem potu sc da prazna vera iz tvojega notranjega odpraviti. — Ta moc fantazije, ki razlicne, krasne ino strasne podobe v dusi sostavlja, se v rastecem clovcku poprej zbudi, kakor misleca iu preiskavna pamet; ravno tako, kakor pri sameznem cloveku, je tudi pri takih ljudstvih, ki so rasti zacele. Zatoraj vidimo kako je v starodavnosti ta moö fantazije zivljenje ljudstev vladala in po razlicnih notranjih podobah domisljenih raznoverstue vere med ljudstvi ustvarila. Fantazija je tista, ki je one bogove ustvarila, ktere so n. pr. Gerki in Rimljani molili. Doklcr je sc kovo ljudstvo ueizobrazeno bilo in »i ni podobe teil bogov, ki jih je v fantaziji nosilo, skoz malarijo ali z rezljanjem (Schnitzwerk) iz lesa ali kamena napraviti znalo, ni nikjer bilo bogov in sjib podob videti; potem pa ko so iMdstva bol^ delavne postale, so po-eje ?u«Me, kako so /.unan^e lebko tisti bogovi napravijo, ktere ^e moe nta/^e ustvarila. Tako so si hudstva xaeele podobe bogov in boginj 12 ameuja ali lesa napravljati, kakor n. pr. stari Egipeani; ti bi sv ^ako eudil, 0 bi se po raxvalinab starib egipeanskib tempel^nov sprebajai in viäe! po-obv bogov iu boginj, ki ^ib ^e ixuljena roka eloveska skovala. !>e ve da lo skraja te podobe samo ua bogove in bogin^s spomin^ale, ali ^o/ne^v ^e ^judstvo, kterega pamet ^e so nei^obra^ena bila, /aeolo te podobo öastiti in oliti, ker ^e mislüo d» so to bogovi. Na to viüo so saöele Ijudstva maü' om slu/iti. Ako se v starodavnost o^renlo, najdemo pri starib Egipöanib, Indib, abiloneib, ?er?ib, Gerkib in siiml^anib take podobe; nekwre i/med teb po-ob se nam v resniei dopasti ne morejo, ker so strasila, sostavljene ix 0I0-Vveskib iu ^ivalskib podob; takoeudue misti so imela stara Ijmlstvaod bogov. Omikani Kerki in kindMni so mislili da inorejo bogovi lepi biti, uatora^ »0 si tudi Ivpe malike uapravl^jab. V starem vero/akonu «ludov in l'oi/ijanov ^je bila luö uaj visi bog. Na^ stare^sa vera ^apanska ^e samo envga krasnega Vin nevidl^ivega boga uöila, kterega niso v podobab eastili, ker so mislili 6a ?ie ti Kog tako velik,