Nr. 52. Vlänumeiationsprel«: 3m Eomptolr ganzj. fi. II, halbz, fi. b'»0, ssüi bit Znftelluna lns H«u« halbl- 50 k. Mil der Post ganzj. ft. 15, haldl- st- ? 5a, Montag, 5. März. S»s««»lon«g«b«,: Fllr Nelne Inserat« »l» zn t gellen »5 lr., größere per Zelle 6 lr., bei ßst««» Wiederholungen v»r Zelle 5 tr. 1883. Amtlicher Theil. Gesetz vom 16. Februar 1883, treffend das Verfahren zum Zwecke der Todes, erllärung und der Beweisführung des Todes. rn»5 ^ Zustimmung der beiden Häuser des Reichs-"llyes ftnde Ich anzuordnen wie folgt: Todeserklärung. mis«.^ x' ^"^ Todeserklärung eines Abwesenden (Ver« in ^?t 'st der Gerichtshof etster Instanz zuständig. >' oeistn Sprengel der Abwesende seinen letzten Wohnsitz Auf ',"5 ruwnglung eines Wohnsitzes seinen letzten der »^ ^' ^vweit in diesem Gesetze nicht etwas an-»"^ verfügt wird. sind in dem Verfahren übel das «n,uchen um eine Todeserklärung die allgemeinen An-"jungen über das gerichtliche Verfahren in Rechts-b"A"genheite!l außer Streitsachen in Anwendung zu «,r. 2 3. Alle für die richterliche Beurtheilung maß. 3^. "den thatsächlichen Verhältnisse sind durch eine anM'che Untersuchung zu ermitteln! mi,, l Beziehung auf die Benützung von Beweis-3,.A ""b °"s bie Würdigung der Beweise ist das "'A.an gesetzliche Regeln nicht gebunden, run« c V^l"' welche das Ansuchen um Todeserklä-berlick/n Ä^ ^°^' und andere Personen können erfor-^kn FaUes auch eidlich vernommen werden. von Tba's«^"" zu besorgen ist. dass die Feststellung krkln^.« ' ^^"' selche für die Erwirkung einer Todes-schund von Einfluss sein können, bei längerem Aus. so k«nn ^°^'^ gemacht oder erheblich erschwert würde. Todes,v,l- Feststellung noch vor dem Ansuchen um Werd,» '"a. ^i demjenigen Bezirksgerichte begehrt stelln "' Hessen Sprengel die zum Zwecke der Fest- u«g ndthlgen Erhebungen vorzunehmen sind. ein c^' ^°^ Wesuch um eine Todeserklärung kann btstiw^. ^" ^m Ablaufe der in § 24 a. b. G. B. "'timmten Frist angebracht werden, erwirk?^ ^" ^'^ Todeserklärung eines Abwesenden gefallt f. c"°en. welcher sich in einer nahen Todes-Tode«^''""^" h", so kann das Ansuchen um die chem .", ung sofort nach dem Ereignisse, in wel-Wellt w°rd " ^ Abwesenden gefährdet war, ge- nuzsvri^ Entscheidung, welche eine Todeserklärung §24 'A. kann in keinem Falle vor Ablauf der im °^d. V. V. bestimmten Frist erfolgen. dyz N^'^'^ "ne Todeserklärung angesucht, so hat ^erfabr, ^"^ Vertretung des Abwesenden in dem lator l>, »?r^ Zwecke der Todeserklärung einen Cu-b'e zur 2l ll-^^' Demselben liegt insbesondere ob. svtsckun« 'l"blms des Abwesenden geeigneten Nach' Zungen zu pflegen. gesetzt Euichtet das Gericht das Vorhandensein der cine? Mr >. ^^ernisse der Todeserklärung als in ltichen^« «5 ?'"leltung des weiteren Verfahrens aus« in welck,« "^ dargethan. fo hat es durch ein Edict. Balles nn ^ wesentlichen Umstände des einzelnen oder d?n,V " sind. aufzufordern, dem Gerichte zu geben. Kurator Nachrichten über den Abwesenden Üb" ^Ä!3 anzukündigen, dass die Entscheidung ^hres ?,A'"^ "" Todeserklärung nach Ablauf eines l?' ^/N'" "erde. Diefe Frist ist jedoch in dem der in 8 2^"n ' bezeichneten Falle bis zum Ablaufe ^ V- bestimmten Frist von 3^ dre^'in '!- °^ ^" Gerichtstafel anzuschlagen '"lnrnte N,i.,.« ?" 'llr amtliche Kundmachungen be-Ordnen xV "«zuschalten. Das Gericht kann auch Wntlicht w'>. ? ^bict in anderen Zeitungen ver< "^ung/n d.« ^- )°"^' bass wiederholte Veröffent-. DerT„ '"^^"sinden. !." jedem H° 1" ""chem die Cdictalfrist endet, ist V'"men. dass n.^^'"' anzugeben und so zu ^"" in di? ".?H ber dritten Einschaltung des Ostreich«« muss "'^^ ^'"""a mindestens ein Jahr A'st ent'sche^t ^«"Ä ^" '" dem Edicte bestimmten "ber das Beaet.^ "^ ""^ neuerliches Ansuchen "eaeyren ^ Todeserklärung. Wird die Todeserklärung ausgesprochen, so ist auch der Tag des vermutheten Todes anzugeben. Lässt sich nach den gepflogenen Erhebungen der Tag bestimmen, von welchem anzunehmen ist, dass er der Todestag sei, beziehungsweise dass der Ab-wesenoe denselben nicht überlebt habe, so ist dieser Tag. außerdem aber derjenige Tag als vermutheter Todestag zu bezeichnen, an welchem das Ende der Frist eingetreten ist, deren Ablauf nach § 24 a. b. G. B. die Vermuthung des Todes für den vorliegenden Fall begründet. § 9. Wenn der Abwesende einen Ehegatten zurückgelassen hat, so kann von diesem beim Vorhandensein der im bürgerlichen Rechte bestimmten Erfordernisse das Begehren gestellt werden, dass mit der Todeserklärung auch der Ausspruch verbunden werde, dass die Ehe als aufgelöst zu betrachten fei. Das Gericht hat in diesem Falle zugleich mit dem Curator auch einen Vertheidiger des Ehebandes zu bestellen. In der Tntscheidung, welche die Todeserklärung ausspricht, ist auch über da« Begehren, dass die Ehe als aufgelöst zu betrachten sei. zu erkennen. Der zurückgelassene Ehegatte kaun, nachdem eine Todeserklärung des Abwesenden bereits erfolgt ist, das Begehren um den Ausspruch, dass die Ehe als aufgelöst zu betrachten sei, auch nachträglich stellen. Das Gericht hat hierüber nach den Bestimmungen dieses Gesetzes vorzugehen, und sich in der Entschei« dung, falls es dem Begehren stattgibt, auf den Aus-spruch zu beschränken, das« die Ehe als aufgelöst zu betrachten sei. Der Vertheidiger des Ehebandes hat in beiden Fällen gegen eine in erster Instanz gefällte Entscheidung, welche den Ausspruch enthält, dass die Ehe als aufgelöst zu betrachten fei, den Recurs zu ergreifen. Das Gleiche gilt, wenn diefer Nusspruch entgegen der Entscheidung erster Instanz erst in der zweiten In« stanz gefällt wurde. Beweisführung des Todes. § 10. Wenn der Beweis des Todes eines Ab-Niesenden nicht durch öffentliche Urkunden herzustellen ist, so kann bei dem in § 1 bezeichneten Gerichte der Beweis des Todes geführt und der Nusspruch er. wirkt werden, dass dieser Beweis als hergestellt an« zusehen ist. Auf das Verfahren finden die Bestimmungen der ZH 2, 3 und 4 Anwendung. Findet das Gericht das Ansuchen um Beweisfüh-rung des Todes zur Einleitung des weiteren Verfahrens geeignet, so hat es ein Edict zu erlassen, auf welches die Bestimmungen des Z 7 mit der Aenderung Anwendung finden, dass die Edictalfrist nach Ermessen des Gerichtes, jedoch nicht auf kürzere Zeit als drei Monate, festzusetzen ist. Gleichzeitig mit dem Erlassen des Edictes hat das Gericht einen Curator zu bestellen (§ 6). Die Aufnahme der Beweise kann vor dem Ab-laufe der Edictalfrist stattfinden. Vor der Entscheidung hat das Gericht die Parteien über die Ergebnisse der Beweisführung zu ver-nehmen. Wird der Beweis des Tode« als hergestellt erkannt, so ist in der Entscheidung der Tag anzugeben, von welchem bewiesen ist, dass er der Todestag ist. beziehungsweise, dass der Abwesende ihn nicht überlebt hat; in dem letzteren Falle hat dieser Tag als Todes' tag zu gelten. Gemeinsame Bestimmungen. § 11. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Kundmachung in Wirksamkeit, und es treten die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen, soweit sie Gegen« stände desselben abweichend regeln, außer Kraft. Die Bestimmungen dieses Gesetzes finden auch in den bei einem Gerichte bereits anhängigen Fällen einer Todeserklärung oder einer Beweisführung des Todes Anwendung. § l2. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes ist der Iustizmimster beauftragt. Wien, 16. Februar 1383. Franz Joseph in. p. Taaffem.i). _________ Prazükiu.p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Oberlieute« nant des Ruhestandes und Präsidenten deS I. Militär-Veteranenvereins in Trieft Wilhelm Räcke als Ritter des Ordens der eisernen Krone dritter Elasse in Gemäßheit der Ordensstatuten den Ritterstand allergnä« digst zu verleihen geruht. Erkenntnis. Das l. l. Landesgericht Wien als Pressgericht hat auf Antrag der l. l. Staatsanwaltschaft erkannt, dass der Inhalt deH in der periodischen Druckschrift „Figaro", humoristisches Wochen» blatt Nr. 8 vom 24, Februar 1883, auf Seite 1 in Form eines Partezcttels enthaltenen Aufsatzes mit der Aufschrift „Todes» Anzeige" und auf der letzten Seite enthaltenen zwei Abbildun» g.cu mit den Aufschriften „Eine Interpellation und die Antwort darauf" das Vergehen nach 8 300 St. G. begründe, und hat nach z 493 St. P. O. das Verbot der Weitelverbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. R R. Verzeichnis über die beim k. k. Landespräsidium für Krain eingelangten Spenden für die durch Ueberschwemmung verunglückten Bewohner von Tirol und Kärnten. fl. kr. Im 10. Verzeichnisse wurden ausgewiesen . 4727 93 Von einem unbekannt sein Wollenden . . 50 — Heir Karl Tauzher in Laibach. (1b st. für Tirol. 10 st. für Kärnten) .... 2b — „ Johann Ovin, Verwalter in Radmanns- dorf........... 2 — „ Benjamin Schuller, Gewerk in Kropp (3 fl. für Tirol. 3 fi. für Kärnten) . 6 — „ Iosrf Kotzbeck, k. t. Notar in Illynsch- Feistriz.......... 2 - Pfarramt St. Veit ob Laibach, Sammlung 6 84 Hinach „ b — „ Neuthal « 10 — Gemeinde Höflein « 16 — ,. Trata , 3 40 Von der Pfarre Tirnau in Laibach, .. 26 — Turnrath des Laibacher Turnvereines (7 fl. 50 kr. für Tirol und 7 fl. 50 kr. für Kärnten)..........15 — Summe . 4895 17 Zur Budgetdebatte. Wir haben die Rede des Abgeordneten Hausner in ihren großen Zügen wiedergegeben. Einer der wichtigsten Theile derselben an der Hand der Statistik entworfene Schilderung des Gedeihens auf allen Ge« bieten des wirtschaftlichen Leben«. „Alle Gradmesser des Menschenwohles", sagt Redner, „zeigen eine Abnahme des Druckes und eine wachsende Expansivkraft an. Nach der finanziellen Katastrophe von 1873 dauerte der Niedergang auf allen Wirtschaftsgebieten an. Anfang« 1879 trat eine Art Stauung ein, 1881 kam eine entschiedene Auswärtsbewegung zum Durchbruch, welche 1882 unerwartete Dimensionen annahm. Die auswärtige Handelebewegung Oesterreichs stieg sehr bedeutend, überragt beinahe jene Russlands und übertrifft diejenige Italiens um ein Drittel. Sie hat sich in den letzten Jahren activ verhalten, was nur bei Nussland der Fall ist. und selbst die Ausfuhr von Naturprodukten hat nicht abgenommen. Auf dem Gebiete der Eisenbahnen finden wir eine Zunahme des Frachten« und Personenverkehrs. Der Briefverkehr hob sich in sehr erfreulicher Weise. Der Telegraphen-verkehr, bis 1879 stagnierend oder im Rückgänge begriffen, weist eine Zunahme auf. Nicht nur die Production, auch der Vesih hat gewonnen. Ich hebe nur einen Zweig des Besitzes deshalb hervor, weil er ebenfalls als nothleidend bezeichnet wird m:d in an« deren Staaten auch wirklich nothleidend ist, das ist der Viehstand. Beim Bergbau, sowohl bei Eisen als Miueralkohle. gibt sich ein ungeheuerer Nuffchwung kund. Von hohem Belange ist femer em Ällck auf die Eapitalsbildung. In den Postsparcassen werden täglich an 40000 fl. eingelegt was zu Ende des Jahres eine Summe von 12 bis 14 Mlllwnen er-aeben würde. Was überhaupt die Spareinlagen betrifft, so steht Oesterreich darin jetzt am ersten Platze in Europa und in der ganzen Welt. Relqtiv nimmt Laibacher Zeitung Nr. 52 444 5. März 1883. es mit seiner Sparquote von 42 ft. auf den Kopf den vierten Rang ein, da es nur von Dänemark, Sachsen und der Schweiz übertroffen wird. Also diefes ist das Oesterreich, welches gegenwärtig nahe an eine Milliarde nutzbringend angelegt, welche man der ruhigen Fructi-ficierung anvertrauen kann. Dieses Oesterreich, welches bloß von drei kleinen, mit Recht als Muster von Fleiß, Sparsamkeit, Ordnungsliebe und Wohlstand bekannten Staaten übertroffen wird, welches aber weit das stolze Reich Albion, das emsig schaffende Frankreich, das Milliarden erobernde Deutschland überholt hat, dieses Oesterreich soll doch immerdar und officiell das Reich der Nolhlage, Verarmung und des Druckes seil:? Dennoch Ueberbürdung und dennoch Nothschrei! — Ich glaube, so verhielt sich die Evidenz, die un-beirrte Ziffersprach? zu der ausgegebenen Parteiparole und zu der Steeplechase um die Popularität. In der Zeit des Druckes, der Nothlage und des Mißvergnügens pflegten im Jahrhunderte der Freizügigkeit Menschen massenweise ihre Heimat zu verlassen und jenseits des Oceans in fernen Zonen bessere Lebensbedingungen aufzusuchen. Bei uns ist aber die Zahl der Auswanderer sehr gering, sie beträgt kaum ein Siebentel des Ueberschusses an Geburten. Die Zahl der Eheschließungen, welche bis zum Jahre 1877 gefallen ist, steigt jedoch unausgesetzt. Die Selbstmorde, welche seit dreißig Jahren unausgesetzt und stark zugenommen haben, haben in ganz Oesterreich etwas, in Wien ziemlich bedeutend abgenommen. Die Zahl der Concurse und Fallimente ist weit geringer als in der Epoche 73 bis 78. Sehr interessant ist der Gang der Mehrbelastung des gesammlen Nationalitätenbesitzes von Oesterreich. Die Schuldenlast ist in diesen zwei Jahren zurückgegangen. Die angeführten Beispiele zeigen, dass Oesterreich kaum hinter den andern Ländern zurücksteht, wie dies von seinen Vertretern und Bürgern urdi 6t orbi verkündet wird. Wäre die Sache richtig, so könnte man wohl gegen ein solches trauriges, resignierendes Selbstgeständnis nichts einwenden. Die Sache ist aber nicht richtig, und das macht, dass diese verzagte Auffassung, welche die That lahmt, welche die Opferwilligkeit zurückfchrecke, den Unwissenden täuscht, den im Trüben Fischenden ermuthigt und uns im Aus» lande ganz unberechenbarön Schaden zufügt (Zustimmung rechts), dass diese Auflassung einer jener Fehler ist, von welchen Talleyrand behauptet hat, dass sie schädlicher sind als das Verbrechen. Nnn, ich habe für meine Auffassung, für meine Behauptungen, wie ich denke, so ziemlich umfangreiche Belege gebracht; ich fordere meine Herren Gegner auf, das Gleiche zu thun; ich fordere namentlich die Scho-penhauer'schen und buddhistischen Nationalökonomen, welche das Nirwana im Steuerwesen fortwährend predigen, auf, die gleichen Beweise zu erbringen. Ehe ich diese Beweise gehört habe, rechne ich in meiner Ueberzeugung, dass wir gegenwärtig in Oesterreich in einer Epoche der aufsteigenden wirtschaftlichen Bewegung begriffen sind, welche eine nounale Dauer dann erreichen dürfte, wenn nicht, wie das leider in Oesterreich schon manchmal über Nacht geschehen ist, irgend ein großer politischer Fehler begangen wird, welcher derselben ein jähes Ende mit Schrecken bereitet. Hausners Rede. Die Oppositionspresse hat die „große Redeschlacht" der Budgetdebatte in einer Weise angekündigt, als sollte mit derselben unbedingt und unerbittlich das jüngste Gericht über Regierung und Majorität hereinbrechen. Nun, es tobte diese „Schlacht". Von Seite der Linken sind eminente Redner anf dem rhetorischen Kampfplatze erschienen. Herr v. Carneri kann sich sogar rühmen, so ziemlich das Aeußerste geleistet zu haben, was im Parlamente geboten werden kann. Trotz alle-dem hat sich indessen bis jetzt auch nicht das leiseste Anzeichen der angekündigten Katastrophe gezeigt; ja nach der Rede Hausners gestaltete sich die Bilanz entschieden zu Ungunsten der Linken. Die Oppositions« presse schüttet ldie volle Schale ihres Zornes über diesen Abgeordneten aus, und wir müssen gestehen, dass wir das vollkommen begreiflich finden. Diese ebenso glanzvolle wie wuchtige Rede muss ihr in der That sehr wehe gethan haben, denn mit elementarer Gewalt riss sie das dräuende Gebäude oppositioneller Rhetorik nieder und schwemmte es hinweg, dass nichts übrig blieb, als der Sand, auf dem es aufgeführt war. Was uns aber mit bejonderer Genugthuung erfüllt, ist, dass das, was der Rede Hausners eine so überwältigende Kraft verleiht, der österreichische Gedanke ist. Wie eine frische, kräftige Brise wird die Rede Hausners die politische Atmosphäre durchziehen, welche die Linke mit ihren pessimistischen Nebeln zu erfüllen fuchte. Durch eine lange Meihe leuchtender Ziffern und unbestreitbarer Thatsachen hat Herr Hausner schlagend dargethan, dass das „arme Oester-reich", welches die Opposition mit so unbegreiflichem Eifer in die weite Welt hinausschreit, nur in ihrer krankhaft erregten Phantasie existiert. Dabei dürfte es nicht schwer fallen, die Darlegungen Hausners noch durch manches wichtige Dalum zu ergänzen. In allen Zweigen der Industrie zeigt sich seit der Einführung , des neuen Zollsystems ein frisches Leben und Gedeihen, ^und die maßgebendste unter denselben, die Eisenindustrie, ist in einem Anfschwunge begriffen, wie sie sich desselben schon lange nicht erfreut hat. Dies hängt wieder mit einem anderen fröhlichen und tüchtigen Schaffen zusammen, dem Eisenbahnbau, und nicht das geringste Moment auf diesem Gebiete bilden dic Vicinalbahnen, welche fast in allen Theilen des Reiches von den denkbar solidesten Gesellschaften, in der Regel von den zunächst interessierten Gemeinden, Grund» besitzern und Fabrikanten ausgeführt werden. Ein nicht minder glückliches Symptom bildet die wiedererwachte Baulust in den größeren Städten des Reiches, und es ist erst jüngst constatiert worden, dass dieselbe in höchsterfreulicher Weise auch in der Residenzstadt wieder zutage tritt, von deren Niedergang uns Herr v. Carneri so grauenhafte — Märchen zu ^zählen wusste. Dass dem Pessimismus der Opposition gerade auf der rechten Seite des Abgeordnetenhauses in so kräftiger, frischer und lebensfroher Weise ein Paroli geboten wurde, mag für die Linke allerdings sehr peinlich sein, bleibt aber deshalb doch ein kostbarer Erfolg des Taaffe'schen Regimes, den wir umso höher schätzen, als es leider zu unseren Eigenthümlichkeiten gehört, alles Heimische gering zu achten, zu verkleinern, schlecht zu machen. Wer in Wahrheit einen «tieferen Blick" — einen anderen allerdings, als er Herrn v. Carneri neuestens zur Verfügung stand — in die österreichischen Verhältnisse wirft, wird finden, dass wir allen Grund haben, mit froher Zuversicht in die Zukunft zu schauen und nach besten Kräften die Wirtschaftspolitik zu unterstützen, welche das Cabinet Taaffe inaugurierte. Wien, 1. März. (Orig.-Corr.) Die Budgetdebatte hat den Verlauf genommen, welchen wir in unserem letzten Briefe voraussagten. Einen nachhaltigen Eindruck werden die heftigen Dia» triben der Oppositionsredner kaum machen. Oder glaubt man, dass etwa die Bevölkerung, deren Denkfähigkeit man stark zu unterschätzen scheint, die crassen Uebertreibungen des Herrn v. Carneri wirklich für bare Münze nehmen sollte. Dass zwischen den Ausführungen dieses Redners und jener des Dr. Menger ein starker principieller Widerspruch bestehe, wird auch von den Partei Organen zugegeben. Wenn Herr v. Carneri die Versöhnung der Völker rundweg verwirft nnd den nackten Despotismus predigt, so zeugt das von großem Mangel an staatsmännischer Einsicht. Und die Klagen Dr. Mengers enthalten eigentlich nichts anderes als Vorwürfe für die Verfassungspartei. Wenn dieser Redner schließlich meinte, dass seine Partei an» statt die Zeit mit „nutzlosen Demonstrationen" zu vergeuden, lieber die Nationalitäts-Idee Pflegen solle, so paart sich in diesem Ausspruche eine richtige Erkenntnis mit einer Selbsttäuschung. Richtig ist, dass die Demonstrationen nutzlos sind, mit der einseitigen Pflege der nationalen Idee ist aber den Deutschen Oesterreichs auch nicht gedient, ihnen sind aber andere Aufgaben zugewiesen. Der Pole Hausner hat ganz richtig bezeichnet, worin die natürliche Präponderanz der Deutschen bestehe. Für diese werden sie auch stets Anerkennung finden. Gegenüber den vielfach glatten Reden hebt sich die meisterhafte, von echt staatsmäunischer Größe erfüllte und vorzüglich pointierte Rede des Fi-nanzministcrs wohlthuend ab. Allerdings hatte er leichtes Spiel, denn er konnte den Gegnern die großen Erfolge seiner Finanzpolitik vorhalten, und die Uebertreibungen der Angreifer boten ebenso viele Blößen. Der Eindruck dieser Rede war daher auch ein sehr bedeutender, und unbestritten es ist, dass aus diesem Rede-Turnier die Linke als Besiegte hervorgieng. Die alten abgebrauchten Waffen sind eben schon rostig ge« worden. Reichsrath. 272. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 1. März. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Sinolka eröffnet um 11 Uhr 10 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbanl befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemial-kowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von Prazäk, Dr. Freiherr v. Conrad - Eybesfeld, FML. Graf Welfersheimb. Dr.Nitter v. Duna-jewski und Freiherr v. Pino. Auf der Bank der Regierungsvertreter: Mimsterial-rath Ritter von Auerhammer. Se. Excellenz der Herr Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewski überreicht auf Grund Allerhöchster Ermächtigung folgende Regierungsvorlagen zur verfassungsmäßigen Behandlung: a) einen Gesetzentwurf über die Eoidenzhaltung des Grundsteuercatasters; d) einen Gesetzentwurf, betreffend die Regelung der Nctivitätsbczttge der Beamten zur Evidenzhaltung d s Grundsteuercatasters; c) einen Gesetzentwurf, betreffend die Eröffxung eines Nachtragscredites zum Voranschlage des Finanz Ministeriums für das Jahr 1883. Se. Excellenz der Herr Handelsminister Freche" v. Pino überreicht auf Grund Allerhöchster Ermiich' tigung einen Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung einer Trajectcnistalt in Bregenz. Sowohl diese Gesehentwürfe als auch die in del letzten Sitzung eingebrachte Nachtragsvorlage zum Etal für Cultus und Unterricht gelangen zur VertheilM und werden zur ersten Lesung auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gesrtzt werden. Nach Mittheilung der eingelangten Petitionen nimmt das Wort Se. Excellenz Handelsminister Freiherr v. Pino: In der 258. Sitzung des hohen Abgeordnetes Hauses am 19. Jänner d. I. haben die Abgeordnete« Dr. Peez und Genoss«'« mit Bezug auf die in Artikel ^ ! und XXXVIII des Berliner Vertrages vom 13. I"l 1878 enthaltenen Bestimmungen, welche die rasche UN» zuverlässige Vollendung der Bahnverbindungen v^ Belgrad einerseits nach Constantinopel und anderelselt» nach Salonichi sichern sollen, und von der Voraus sehung ausgehend, dass in Ausführung dieser inter' nationalen Bestimmungen dem Berliner Vertrage Spe> cialconventio»en gefolgt seien, in welchen die Fertig stellung der erwähnten Eisenbahnanschlüsfe binnen kurzen Fristen vereinbart worden sei, an den Herrn k. k. Ministerpräsidenten die nachstehende Interpellate gerichtet: ..1.) Welche Gründe verschulden die vertrag«' widrige Verzögerung des Ausbaues der türkisch^ Bahnen? 2.) Welche Mittel gedenkt die hohe Regierung '" Anwendung zu bringen, damit Artikel X und XXXVl" des Berliner Vertrages und die aus denselben A flossenen Conventionen endlich zur Wahrheit werden ( In Beantwortung dieser Interpellation habe ich ^ Ehre, Folgendes zur Kenntnis des hohen Hauses i" bringen: , Anlangend die Voraussetzungen, von denen "» geehrten Interpellanten ausgehen, so ist die AnnahN", als wären die in den citierten Artikeln des Berlin" Vertrages vorgesehenen Specialconventionen zwish^ Oesterreich-Ungarn, der Pforte, Serbien und Bulgar"" bereits zum Abschlüsse gelangt, als eine nicht zutm fende zu bezeichnen. Behufs Vereinbarung der fraglichen Conventione" sind vielmehr die Unterhandlungen noch im Z"^. . Dieselben wurden vom k. und k. Ministeriums Aenßern sofort nach dem Abschlüsse der EisenbW Convention mit Serbien vom 9. April am 28. ilM l880 eingeleitet und haben zunächst zu dem hier « März 1881 erfolgten Zusammentritte der Delegier^ der vier betheiligten Staaten geführt, wobei auch * k. l. Negierung durch einen Abgeordneten des Handel Ministeriums vertreten war. . Die Oomim83i0n il ciuatrs hat sich nach längell Unterhandlungen, deren Fortgang mehrmals die E'" holung neuer "Instruclionen seitens der fremden D" gierten bedingte, im März 1882 über einen dem "^« ttagsabschlusse zugrunde zu legenden Conventionsentw^ vorbehaltlich der Austragung einiger Differenzpuw« geeinigt, über deren Vereinigung Verhandlungen a" diplomatischem Wege noch schweben. „ Zu diesem Zwecke müssen eben Widerstände llde wunden werden, die zum großen Theile aus noch "A vollständig geklärten Auffassungen bezüglich der w" schaftlichen und culturellen Vortheile entspringen, tve»^ den Bevölkerungen der berührten Gebiete aus "^ Zustandekommen der fraglichen Schienenverbindutts zustießen werden. ,<, Infofern jedoch die Wahl der zur Beseitig"'^ der Bedenken und zur Erreichung des angestle" Zieles in Anwendung zu bringenden Mittel dem L> kungslreise des k. und k. Ministeriums des AeuV" angehört, muss ich mich hier auf die Erklärung „, schränken, dass die k. k. Regierung, welche die ha""^, politische Wichtigkeit des Gegenstandes vom S <" punkte der Production der im Reichsrathe vertrete» Länder w vollcm Maße würdigt, nicht "nt" ^, wird, der Angelegenheit der orientalischen ""^l Verbindungen auch fernerhin ihr besonderes Auge""^ zuzuwenden und — so viel an ihr liegt -^ a"1 .^ baldthunliche Siche,stellung dieser Bahnanschluß geeigneter Weise hinzuwirken. ^ Das Haus schreitet hierauf zur Fortsetzung ^z Generaldebatte über den Staalsvoranschlag u«" ^z Finanzaesetz für das Jahr 1883. Es ergreift ^ Wort Se. Excellenz der Herr Finanzminister Dr. >" ^i> v. Dunajewski. (Die Rede Sr. Excellenz A^. wir in der Nummer vom Samstag mitgetheilt. d' Ned.) ^ .,e" Abg. Freih. v. Schar schmid wendet si die Ausführungen des Abg. Hausner und erllar ^ Namen der Linken, dass die Achtung der Lii"^ z< dessen Tactgefühle durch seine letzte Rede .st"^^c>l sunken sei, da es nicht von gutem Tone ze'^ „B so hochachtbaren Abgeordneten, wie der N^e.'^ Carneri, äo wud 6u da» zu behandeln. AuH ^„e das, was er über Kaiser Josef gesagt habe, w" ^^liüacher Zeitung Nr. 52 445 5. MNrz 1883. ^nlMmlng der großen Ideen dieses Kaisers. Wenn mi'tt 6' ^^' ""l ein Urgermane genannt wurde, so npn «^ ^" ^bg. Hausner als Hoch.Masuren bezeich, "kn. Mebner behandelt sodann die finanzielle Lage des Staates und bemerkt, dass allerdings infolge zahl-«lcher günstiger Umstände eine Besserung nicht zu "eiiennen sei, dass aber das Traurige darin liege, N,^ ^ alledem das Deficit noch so erheblich sei. "u ls ^"^^ ^uch sei die Budgetverweigerung die ^ar.ste Waffe, die nur von einer Majorität und nur '" oen äußersten Fällen gehandhabt werden dürfe, zu ">l und erfolglos geübt, aber dem Ansehen des Par. Wntes schade. Die Verföhnungsidee habe Redner mvst oft und eindringlich vertheidigt, sie berühre ihn ayer auch auf der Regierungsbank sympathisch und " '"ft deshalb den Aeußerungen des Abg. Carneri ^nllchleden entgegen. Der Deutsche dürfe kein Ger- ^amsator in dem Sinne sein. dass er den anderen Altern ihre Sprache und Eigenthümlichkeit nehme. 7^ Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaus- f""e betreffend, wünscht Redner durchgreifende Er- p""'sse und reformatorische Lösung der Volkswirt« Vastllch.n Aufgaben, insbesondere die Hebung und Q'"'?lung des Weltvertchrs. Redner erklärt zum ^nisse. dass er es für seine Pflicht halte, mitten im labenden Sturm? der Parteileidrnschaft ein Wort der "lawgung hineinzusprechen, u„d wird nicht ermüde!,, >e» wieder und wieder zu thun. Ein antes deutsch's Sprichwort sage: viel Feind, viel Ehr! (Lebhafter Nklfall und Händeklatschen.) dip vn? "'^ Schluss der Debatte angenommen und redner .^^" Tonner und Herbst zu General. Vom Ausland. ^^5 Berlin wird der „Kölnischen Zeitung" der m k"' "^'^ ^" Nachrichten über den Stand h " ^ t).andlungen zwisch en Preußen und «^/''"Mischen Curie hat man allen Grund, vor« Kre? ^ ^"' ^^" glaubt hier in maßgebenden ri,en, dass zunächst die angestrengten Bemühungen, Punkts ^"«gleiche zu gelangen, bis zu dem Zeit« Nr ^/ w"a.esetzt werden müssten, in welchem ihre Punlt 3 " unwiderleglich erschiene. An diesem ^ «ue aber ist man noch nicht angelangt, vielmehr Htunül"" ^ "^^ ^^ wahrscheinlich, dass man eine unvlage finden werde, von welcher aus. ohne den ^ ^lp'en des einen oder des anderen Theiles etwas Ueben, eine Verständigung möglich sein werde." 28 v «w ^" ..Perseveranza" aus Rom unter dem llen Ml- 'klegraphiert ^ird, verurtheilen die dorti-atten» einstimmig das kindische Petarden-hast? s? ' ""^ ^'6t auch die Bevölkerung eine leb-leick? ^"^"^ung über dasselbe. Die Polizei hat zahl-rere m k"?blN'chluchungen bei Irredentisten und meh. steaipv^°'^"^" vorgenommen. Es heißt, dass d:c lkNtVs?^ "'^ bem Gedanken umgehe, gewisse tuibu« itali '"c"^ ""2 der Stadt abzuschaffen. — In der den ^ 3^" Abgeordnetenkammer wur-WoNel ? '"'"" "'^en des Petardenattentates er. ViiM' ^"l" ^^^"' ledoch wegin Abwesenheit des daz v." -'Renten aus. Bei der SpmaldebaUe übcr Minist,' m'^^^"^" griff der votmalige Unterrichts-seines Ub' von der Rechten die Amtsführung Univ.r«5?"^ärtigen Amtsnachfolgers Baccelli in gevtd,, ^Gelegenheiten scharf an. „Viele Ab> Vern^l!.. "' '"gte er unter anderem — halten die es nick „"H ^ Ministers für schlecht, aber sie finden ^opportun, das so offen herauszusagen wie ich." Hort^"Nanzij fischen Senate fielen scharfe Prinzen ? ^!^ Regierung wegen der Entfernung der °ber h-i k «7r ^"^ ""s dem' activen Militärdienste, Dberbank s? "'nnnung behielt das Ministerium die die 3l ' °-, 6mem Pariser Telegramme zufolge wird die U^""9 bei der Debatte am nächsten Montag kämpfen ^.^"' Verfassungs-Nevision energisch be« ^"träaem..^ "^icale Linke hat beschlossen, für die ^ftublicain« 5 ""b Andrieur. zu stimmen. Die Union ß'eruna ÜK-. ^"^2te ihren Vorstand, mit der Re-halte eine Nn. Z"s' f^ 5" benehmen. - Ferry Kläsidenten m ' "0""U "'^ Gladstone, der auch dem ^nniiheruna /"^-"'"" besuch abgestattet hat. Eine N^'ss. da ^ ^and betreffs Egyfttens gilt als Malischen Man l "our "^ "" ^'changer der ^"« ^NdrN.^" Unterhause schleppt sich "reisocbatte wleder endlos hin, »nd zwar sin des abermals die irischen Mitglieder und die irischen I Angelegenheiten, welche diese ungewöhnliche Ausdehnunq ' der Debatte veranlassen. In der »Sitzung vom vorigen Dienstag brachte O'Connor, ein Schildträger Parnells, einen Zusahantrag zur Adresse rin, welcher Ihrer Ma jestät den Nothstand Irlands darlegen und verschiedene gesetzgeberische Maßregeln zur Linderung desselben erbitten sollte. Mehrere irische Abgeordnete sprachen für das Amendement und wiesen insgesammt auf den Nothstand hin. der abermals in vielen Theilen Irlands in erschreckender Weise zum Ausbruche gekommen sei. Nachdem noch Sir I. Hay der Regierung die Förderung der Auswanderung als das geeignetste Mittel empfohlen hatte, dem Nothstande dauernd ab« zuhelfen, erhob sich Trevelyan. der Staatssecretär für Irland, um im Namen der Regierung zu antworten. Mit Bezug auf die Gesetzgebung für Irland erklärte er, dass die Regierung nicht beabsichtige, in dieser Session besonders wichtige oder große Vorlagen ein zubringen. Der in vielen Theilen Irlands herrschende Nothstand könne leider nicht geleugnet weiden; er sei aber nichts Außergewöhnliches, denn in Wirklichkeit haben einige Theile Irlands beständig von der Noth zu leiden. Die Pachtwirtschaften seien eben im allgemeinen zu klein; die Leute sind verschuldet und können nichts zurücklegen, kommt dann eine nicht ganz befrie« digende Ernte, so sei die Noth da. Die Frage jedoch ist. ob außerordentliche Hilfe nothwendig und ob sie geboten werden soll? Nach des Redners Anschauung genügen die Arbeitshäuser. Die Gewährung von Vorschüssen an die Gemeinden haben sich nicht bewährt, und die Regierung sei nicht geneigt, dieses System noch weiter zu unterstützen. In der Sitzung vom 1. d. wurde endlich O'Connors Amendement abgelehnt und die Adresse selbst angenommen. Tagesneuigkeiten. — (Von der Wiener historischen Ausstellung.) In der am 26, Februar abgehaltenen Sitzung, welcher die Gemeinderäthe Fried. Gualer, Matzenauer und Dr. v. Mauthner, die Experten Major v. Harad« auer. Professor Dr. Karabacek und Professor L'Allemand. Archivdirector Weiß und als Schriftführer Dr. Glossy beiwohnten, wurde zunächst die Commission über folgende vorbereitende Schritte in Kenntnis gesetzt: Ueber persönliches Ersuchen des Herrn Bürgermeisters erklärten sich mit Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers Se. Durchlaucht Fürst Hohenlohe und Se. Excellenz Graf Crenneville bereit, sämmtliche im Besitze der Sammlungen des Allerhöchsten KaiselHauses befindlichen, zur Ausstellung geeigneten Gegenstände der Gemeinde für die Dauer der letzteren überlassen z» wollen. Durch Vermittlung des Herrn Ministers des Auswärtigen. Grafen Kälnoky. wurde von Seite der k. sächsischen Regierung außer den bereits zngesicherten Objecten neuerdings die Ueber» lassung einer Neihe interessanter Trophäen angemeldet. Ueber Ersuchen der Commission stellt Herr Artillerie« Oberlieutenant Dolleschel aus seiner Sammllmg Typen der an dem Entsatz? theilgeuummenen polnischen Truppen« kärper zur Verfügung. Zugleich wird beschlossen, Ein« leitungen zur Erlangung von Typen der österreichischen, sächsischen, haitischen und türkischen Truppengattungen zu treffen. Nach einem Referate des Herrn Majors von Haradauer übernimmt das k, k. militär - geogra» phischc Iüstitut mit Unterstützung des kriegsgeschichtlichen Archiv» des k. k. NeichK.Kriegsministeriums nnter der Leitung des Herrn Majors Przihoda die Anfertigung eines großen, den heutigen Bestand der Stadt Wien und ihrer Umgebung darstellenden Planes, in welchem die militärische Situation der Stadt und ihrer Um» geliung am 12. September 1683, dem Tage der Ent< satzschlucht, in verschiedenen Farben veranschaulicht werden wird. — (Selbstmord eines siebenjährigen Mädchens.) Aus Kassel wirb vom 20. o. M be. richtet: „Hier hat sich der Selbstmord einer siebenjährigen Schülerin der hiesigen höheren Töchterschule ereignet. Die kleine L. G., die Nichte eines hochgeachteten Staatsbeamten, der Vaterstelle au der Waise vertrat, musste am Samstag mittags wegen irgeud einer Un-gehörigteit in der Schule nachsitzen. Anstatt nach verbüßter Strafe nach Hause zu gehen, lief das Mädchen nach der Fulda und stürzte sich in die Fluten. Man hat die Leiche bereits gefunden." — (Eine aussterbende Sprache) Vor 30 Jahren sprach noch die größere Hälfte der Bewohner GraubündtenS Ladinisch (Nhäto-Romanisch). Gegenwärtig bedienen sich von den 2.8 Millionen Schweizern nur noch 38 700 Personen der ladinischen Sprache oder kaum noch zwei Fünftel der Bevölkerung Graubündtens. — (Wundermasch iue.) Ein französischer Mechaniker, Namens Perreaux, hat ein Wunderwerk im wahren Sinne des Woites zustande gebracht. Es ist dies eine Maschine, welche e» ermöglicht, einen Millimeter, das heißt eine Länge, die bei schwachen Augen an sich nur noch wahrnehmbar ist, in 1500 Theile zu thci. len. Die Maschine ist speciell für Naturforscher und Aerzte bestimmt, welche mikroskopische Gcgrnstände. wie Infusorien, Blutkügelchen und dergl. zu messen haben. - (AuS Constantinopel) schreibt man der „Pol. Corr": Vor ungefähr einem Jahre ist in Con» slantilwftel eine junge Griechin aus armer Familie aus Liebe zu einem jungen Muselmann aus dem elterlichen Hause entflohen. Das Patriarchat that allerlei Schritte, sie zu ihren Eltern wieder zurückzubringen, seine Bemühungen scheiterten aber daran, dass Helene — so hieß sie — zum Islam übertrat, wobei das 18jährige Mädchen den Namen Mikle-Hanum annahm; sie wurde hierauf mit dem Manne ihrer Liebe nach muselmänni-schem Ritus getraut. Es vergieng jedoch kaum ein Monat, als sie, sei es, weil sie das erträumte Glück nicht gefunden hatte, sei es aus Neue über den Bruch mit ihrer Familie und mit der Religion ihrer Vater, in das elterliche Haus zurückkehrte und flehentlich bat. dass man sie wieder aufnehme und von ihrem Manne befreie. Die alte Mutter des Mädchens wendete sich neuerdings an den ökumenischen Patriarchen, der jedoch >:» der Sache nichts thun zu können erklärte, da ihm einer Muselmännin gegenüber kein Recht zustehe. In der gleichen Weise äußerte sich die griechische Gesandtschaft in Constantinopel, als ihre Vermittlung erbeten wurde. Der Gatte der Renegatin will von einer Scheidung nichts wissen und nach türkischen Glaubenssätzen steht der Frau lein Scheidungsanspruch zu. Infolge dessen wild Helene, nunmehrige Mikle>Hanum, verborgen gehalten, und es heißt, man wolle sie heimlich aus Con-stantinopel entfernen, damit sie den muhamedanischen Glauben öffentlich abschwöre und in den Schoß der orthodoxen Kirche zurücklehre. Ist dies einmal geschehen, dann wäre allenfalls dem Patriarchen die Möglichkeit des Einschreitens geboten. Die Sache macht in Eon« stantmopel von sich sprechen, und man ist auf den weiteren Verlauf derselben recht gespannt, — (Telephonverbindung von hundert Meilen) ist, wie wir der in Wien erscheinenden Zeit« schrift „Amerika" entnehmen, kürzlich zwischen Port« land, im Staate Maine, und Providence, im Staate Rhode-Island, hergestellt worden, Die Stimmen der mit einander redenden Personen sind deutlich ver« nehmbar. Selbstverständlich sind englische Meilen gemeint , aber es dürfte dies doch bis jetzt die größte Distanz sein, auf welcher telephoniert wird. L o e a l e s. Aus dem Sanitätsberichte des Laibacher Stadt-Mis, Kates für den Monat November 1882. (Fortsetzung.) IV. Aus dem Civilspitale gieng für diesen Monat folgender Bericht ein: Vom Monate Oktober 1882 sind in Behandlung verblieben.....368 Kranke, im Monate November 1882 neu auf< genommen......... . 345 „ Summe des Gesammt-Krankenstandes. 713 Kranke" Abfall: Entlassen wurden .... 299 Kranke, gestorben sind . . . . 30 „ Summe des Abfalls . . . .329 Kranke. Verblieben mit Ende November 1882 in Behandlung.........384 Kranke. Es starben somit 4,2 Procent vom Gesammt-Krcmkenstande und 9.1 Procent vom Abfall. Von den im Monate November 1882 im Civil» spitale Verstorbenen waren 5 Laibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus krank ins Spital kamen, und 24 Nicht-Laibacher, d. i. solche, welche auf dem Lande erkrankten und von dort aus krank ins Spital kamen. Del, Krankhcitscharakter im Civilspitale betreffend, fo war derselbe in diesem Monate folgender: k) Mcdicimsche Abtheilung: Einige Typhus« Erkrankungen mit günstigem Ausgange. Erysipele, Ge< lenks- und Muskelrheumatismen waren die vvlherr« schendsten Erkrankungen. Geheilt entlassen wurde ein Weib, an rheumatischem Starrkrampf leidend, nach dreiwöchentlicher Behandlung. Die Todesfälle betrafen meist an Herzetkrankungen und Hydropsien leidende Individuen, ferner zwei Epileptiker mit Hirnerkran» lungen im Stirnlappen. Zur Beobachtung gelangte in diefrm Monate kein Kranker. Entlassen wurde ge» bchert ein Epileptiker und ein verwirrter Knabe, der an chron. Hydrottphalus litt. Transferiert wurde in die Irrenanstalt ein an primärer Verrücktheit leiden» der Mann. d) Chirurgische Abtheilung: Der Krankenzuwachs war in diesem Monate bedeutender, als in den letzteren Monaten. Vorzugsweise kamen Verletzungen zur Be-Handlung, darunter einige schwere, interessante, z. B. rin complicierter Oberschenkrlbruch u. s. f.. Mehrere Operationen wurden ausgeführt, darunter eine Na en> Plastik und eine Staaroperalion. Der Wundverlauf war in einigen Fällen durch starkes Wundfleber. in anderen durch Elysivele getrübt, ,m ganzen wurden trotzdem günstige Resultate erzielt. (Schluss solgt.) fiatfadjcr Bcitmtg Mr. 52 44« 5. Miirz 1883. — (Allerhöchste Spende) Se, t. „nd k, Aposw-lische Majestät haben der Gemeinde Lengenfeld zur! Bestreitung der Schulbaukosten eine Unterstützung von 200 fl. aus der Allerhöchsten Privatcasse allergnä'digst zu bewilligen geruht. — (Ernennungen) Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Bszirksrichter in Adelsberg Victor Suftpantschitsch zum Landesgerichtsrathe bei dem Landesgerichte in Klagenfurt und den Staatsanwalts-Substituten bei der Staatsaxwaltschllft in Nudolfswert Dr. Josef Galle zum Landesgerichtsrathe bei dem Kreisgerichte in Cilli ernannt. — (Stipendium.) Der Minister für Cultus und Unterricht hat aus dem für daS Jahr 1882 für Kimstleiunterstühungen zur Verfügung gestellten Credite u. a. ein Stipendium zugewendet: dem Dichter Simon Gregoric — (Post sft arcasf en.) Die nachstehend verzeichneten Postämter iu Kram werden durch Kundmachung des k. k. Handelsministers vom 28. Februar 1883, Z. 375/H. M., auf Gnmd des Gesetzes vom 28. Mai 1882. betreffend die Einführung von Postsparcasfen in den im Neichsrathe vertretenen Königreichen und Län» dern als Sammelstellei» bestimmt und vom 1. März 1883 angefangen mit dem P ostsp arc asj c noicnste betraut: Altenmarkt bei Rakek. Asslma, Vanjuloka. Bit-ltchgraz, Brunndorf, Eermoöniöe, Tschernembl, Eisnern, Gradaz, Großlaschiz, Gmt (Ober-), Hof bei Seifenberg, Hönigstein. Hotederschiz, Iesfeniz an der Save, Islal, Koschana (Unter-). Kronau, Laibach (Ober'). Landstraß, Lees, Lengenfeld, Littai. Loitsch (Unter-), Mottling, Planina, Pösendorf. Präwald, Nakel. Neifniz, Nieg, Rudolfswert, Sairach, St. Georgen bei Krainburg. St, Kanzian, St, Martin bei Littai. St. Rochus, Schifchka (Unter-), Seisenberg, Sittich. Soderschiz. Töpliz. Trcmnik. Tressen. Tupalitfch. Vidcm bei Großlaschiz. Watsch. Weixel-burg, Wippach. Von obeu bezeichnetem Zeitpunkte angefangen können daher bei diesen Sammelstellen Einlagen für das k, k. Postsparcasfenamt in Wien entgegengenommen und Einlagebücheln ausgegeben werden. — (Das gestrige liierte philharmonische GesellfchaftSconcert) war sehr gut besucht. Wohl in pietätvoller Erinuerung an den jüngst in Venedig verstorbenen Großmeister der Tonkunst, drn gtößten Musiker der Gegenwart, hatte die artistische Leitung Richard Wagners „ Tannhäuser " - O uverture auf das Programm gesetzt. Die Executierung derselben war eine brillante, der Eindruck auf die Zuhörer ein mächtiger. Ein wahrer Beifallssturm brauste durch den Saal. dcr sich erst legte, als der Dirigeut Herr Zöhrer zum drittenmale dankend auf dem Podium erfchienen war. Herr Ger stner fpieltc das Mcndelssohn'jche Violin-concert mit künstlerischer Vollendung, wahr und warm im Ausdrucke, gewandt in der Ausführung, rein im Tone, Vorzüge, die ebeu den Meister der Violine kennzeichnen. Reicher Beifall lohnte die gediegene Leistung. Herr Gottinger sang an Stelle des durch Krankheit am Auftreteu verhiuderten Fräuleins Clementine Eberhart zwei Lieder: „Allmacht" von F. Schubert und „Wanderlied" von N. Schumann, beide mit Geschmack und sympathischer Stimme, beide dem Pnblicum zum Danke. — Den Schluss bildete Franz Lachnerö Suite Nr. V für großes Orchester. Meuuett, Scherzo und Finale erwärmteu die Hörerschaft, die zwei anderen Sätze fprachen weuiger an. Die Ausführung war eine durchwegs befriedigende, den einzelnen Sätzen und dem Schlüsse folgte reichlicher und Verdiener Beifall. Das vierte Concert reiht sich seinen drei Vorgängern dieser Saison nicht bloß würdig an, es kann, die Beethoven'sche „Eroica" beiseite gedacht, als eine Steigerung des Er« folges bezeichnet werden. — (Velte es Wiener Panop ti cum) —Wachsfiguren-Ausstellung — in der früheren Schießstätte wurde gestern eröffnet und es erfreute sich die in drr That süperbe ebenso schöne als interessante Sammlung gleich am ersten Tage eines sehr zahlreichen Besuches seitens unseres kunstsinnigen PublicumS. Dieses Panopticum, auf das wir demnächst ausführlich zu sprechen kommen, bietet eine solche Fülle anregender Unterhaltung und Belehrung, dass es von Groß und Klein auch mit Nutzen besucht werden kann, abgesehen davon, dass es momentan bestens zu amüsieren geeignet erscheint. — (Repertoire der Schwurgerichts-Ver-handlungcn) Für die heute begonnene Schwurgerichts-fteriode sind bis nun folgende Verhandlungen bestimmt: 5. März vormittags: Ovjnc Iuh., Brandlegung; 5. nach mittags: Doliner Barth.. Todtschlag; 6. vormittags: LenöurFr, Diebstahl; «.nachmittags: Barle A.. Todtschlag; 7.: Azbe Anna, Betrug; 8. vormittags: Archer And., Nothzucht; 8. nachmittags: Kerstein And,, schwere körperliche Beschädigung; 9.: Avsenek Ioh,. Todtschlag; 10.: Prelovsak N, Diebstahl; 12, vormittags: Prelov« set P., Diebstahl; 12, nachmittags: Cicerlj I, Todtschlag; 13. vormittags: Kremzar Fr, Miwzverfälschung; 13. nachmittags: Anzi? Maria. Theilnahme an dcr Müuzverfälfchung; 15,: Mozina Francisca und Kovakic Mntth,. Mord. Diefe letztgenannte Verhandlung dürfte mindestens drei Tage in Anfpruch nehmen, da 45 Zeugen vorgeladen sind. Sie betrifft den Gatteumord an dem Manne der Francisca Mozina und wurde in der letzten Schwurgerichtssessioü vertagt, da eine Hauptbelastungszeugin fehlte. -x- — („Sängerwarte), Sprechsaal für Gesangs-dldaktik. Organ des Vereins deutscher Zifferisten". betitelt sich ein Monatsblatt, das in Steele a, d, Ruhr in Westfalen erscheint, Es hat sich dieses Blatt zur Auf-gäbe gestellt, die Galin-Paris'Cheve'sche Ziffermethodl'. diefe vereinfachte, klare Stenographie der Gesangskunst, welche sich iu Frautreich und Deutschland in den Schulen immer mehr und mehr verbreitet, in die weitesten Kreise zu pnblicieren, auf dass der Schul« und Volksgesang thatkräftigst gefördert und gehoben werde. Ueber 300 deutsche Volksschulen führt diese Zeitschrift namentlich auf, wo die Ziffermethode bereits eingeführt ist. ferner gegen 20 weltliche Gffaug^ereine (die Kirchenmusik-Vereine nicht gezählt) und geg?n 30 Ortschaften in Tirol (Bozeu, Meran u. s. f.), wo ebenfalls diese Methode in Schulen eingeführt ist, Der Berichterstatter von Tirol. Herr Dr. Tratter, schreibt untcr anderem: „Von der slovenischen Provinz Krain kann ich unferen Freunden meldeil, dafs dort besonders der in Cäcilien-Kreisen wohlbekannte Componist Anton Foer st er. Dom-Kapellmeister in Laibach, für Verbreitung der Ziffern thätig ist. Er hat ein kleines Uebungs- und Liederbuch in floveiuscher Sprache für die Volksfchulen herausgegeben (k 15 kr., Laibach bei Rudolf Millitz) im Formate von Stahls „Singübuugen und Lieder für kleine Schulen" u. f. w. An einer anderen Stelle äußert sich der erste österreichische Zifferist über diese „?68inn,riöic», ök N6öno iniMuo" also: „Die lMscheu slovenischen Liedchen müssen wohl Lehrern uud Kindern große Freude bereiten. Die Answahl derselben mag Ihnen nicht wenig Arbeit verursacht haben, — ist aber auch sehr gelungen." — „Bci uns begnügen sich viele, wenn die Kinder drei Lieder auswendig singen. Von einem pädagogisch vernünftigen Gesangunterricht an den meisten Orten keine Spur! Daher muss man es doppelt freudig begrüßen, wenn Männer von Ihrer Autorität eingreifen I Ich wünsche Ihnen den besten Erfolg l" — Mit diesen ehrenden Aeußeruugeu eines gewichtigen Pädagogen über obiges heimatliches Wcrkchen geben wir hiemit der leicht-fasslichen aller Gesaugmethoden, der Galin-PariZ-Chevc'schen Ziffermcthode, das beste Geleite. —t. — ( T h ea terna ch ri ch t.) Das bereits er-wähnte Benefiz uuseres trefflichen Komikers und Operet-tenfängers. des Regisseurs Herrn Richard Ewald findet morgen (Dienstag) statt, Herr Ewald wird in dem Stücke: „Der Vater der Debütantin", das er sich gewählt und das zu den besten Possen zählt, ein neues Couplet: „Laibacher Specialität eu" zum Vortrage bringen. Ein Massenbesuch deS Hauses steht somit iu sicherster Aussicht. — (Landschaftliches Theater.) Am Samstag betrat nach mehr als 20jährigem Intervalle wieder Herr F ischer.Achtcn (aus Graz) in Mozarts „Zauberflöte" als „Tamino" die Bretter unserer Bühne, und es hatte sich ein zahlreiches Publicmn eiilgefunden, denselben freundlichst zu begrüße». Leider war der Tag feiner Ankunft in unserer Stadt kein für einen Sänger günstiger, der heftige Sturm, der felbst die bereits accli-matisierten Kehlen der engagierten Opernkräfte an diesem Abende mehr minder indisponiert erscheinen ließ. war für das Organ des hochgeschätzten Gastes vom Uebel. Und doch errang sich der trefflich geschulte und dramatisch tiefgebildete Sänger durch seine Auffassung und seinen Vortrag der Partie wiederholte lebhafte Applause und Hervorrufe. — Die übrige Besetzung war die gleiche, wie an den ersten Abenden, und es brillierte namentlich Frl. Emmerich als „Pamina." —L8. Neueste Post. Wien, 3. März. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde die Specialdebatte über den Staatsvoranschlag eröffnet. Die Capitel „Allerhöchster Hofstaat", „Cabinetskanzlei Sr. Maje< stät". ..Reichsrath" und „Reichsgericht" wurden nach kurzer Debatte im Sinne der Ausschussanträge erledigt. Capitel „Mimstenath", Titel „Dispositions« fonds" veranlasste eine längere Debatte. Schließlich win'^e die bezügliche Post mit namhafter Majorität genehmigt. Roui, 4. März. Die kirchlichen Journale veröffentlichten die Allsprache, welche der Papst gestern in Beantwortung dcr Glückwünsche der Cardinäle gehalten. Er beklagte sich, dass man seine Neclamationen in Sachen geheiligter Interessen der Kirche uud der in unwürdiger Weise verletzten weltlichen Rechte des heiligen Stuhles mit Spolt und Schmähungen aufgenommen habe, desgleichen, dass man seinen Bemühungen zur Wiederherstellung des religiösen Friedens, wo dieser gestört ist, durch tausend Künste entgegenarbeite, nnd dass man, wenn es unmöglich ist, ihnen entgegenzuwirken, dieselben in unwürdiger Weise entstelle. Wenn er gegen die Hindernisse Einwendungen erhebe, welche der schleunigen Installierung der neuen italienischen Bischöfe entgegengestellt werden, wage man, dies als einen Ein gnff 'hinzustellen. Die Kirche werde nichtsdestoweniger ihre sittlichen und Erziehungsaufgaben zu vollbringen fortfahren; ihr verdanke es die menschliche Gesellschaft, dass sie noch nicht gänzlich zusammengebrochen ist. Handel und Volkswirtschaftliches. Verlosung. 1864er Staatslosc. Bci der am 1. d. M. in Wien vor-genommenen Verlosung wurden folgende Serien verlost i 4uu 932 952 961 1351 1381 1738 1864 1879 1905 3161 ?42i 3021 und 3775. Aus diesen Serien fiel der Haupttreffer m>t 200 000 fl. auf S. 3161 Nr. 35, der zweite Treffer m't 20 000 st. aus S. 8161 Nr. 37. der dritte Treffer mit l6 00s ft. auf S. 1733 Nr. 91, der vierte Treffer mit 10 000 fi. aU! S. 1351 Nr. 24; ferner gewannen je 5000 ft.: S. 466 Nr.? und S. 1351 Nr. 33; je 2000 fl.: S. 1351 Nr. 67. S, 1^ Nr. 73 und S. 1379 Nr. 92; je 1000 fl.-. S. 466 Nr. 20. S, 1733 Nr. 68, S. 1879 Nr. 2. S. 3425 Nr. 12 und Nr, 45 und S. 3775 Nr. 18: je 500 fl,: S, 466 Nr. 7«. S. 952 Nr.62. S, 961 Nr. 43 uud Nr. 72. S- 1381 Nr. 25 41 55 und ?H S. 1733 Nr. 94. S. 1879 Nr. 9, S. 1905 Nr. 68 und 78. S, 3425 Ni. 17 nud 90, S, 3621 Nr. 97, und endlich gewannen je 40a si : S. 466 Nr. 92. S. 932 Nr. 91, S. 961 Nr. 42. I. 1351 Nr. 1^ uud 60, S, 1381 Nr. 35 uud 42, S. 1733 Nr 32. S. 1864 Nr. 24 uud 33. S, 1879 uud 55 uud 59. S. 1905 Nr. 16 und 33, S, 3161 Nr. 40, S, 3425 Nr. 1 uud 19. S. 3621 Nr. 3' und S. 3775 Nr. 3 und 48. Auf alle iibria.cn iu den verlosten vierzehn Serien enthaltenen und hier nicht besonders aufgesühl/ ten 1350 Gewinnummern entfällt der lleinste Gewinn von l^ 200 fl. ö. W. Verstorbene. Den 2. März. Albin Vchar, TischlcrSsohn, 11 Tage, Vindersteig Nr. 2, Lcbcnsschwächc. — Maria Widmar. Fabrils" arbeiten». 24 I,. Zicgclstraße Nr. 13, Lungcntuberculosc. Den 4. März. Valeutiu Schusterfchitz. pens. Bezirk richtcr, 79 I., Burgstallgasse Nr. 13, Lungcntuberculose, Theater. Heute slovcnische Vorstellung: kla, r « oI. Drama i» eine«« Acte. Aus dem Französischen überseht von F. Konkan. ^ ^ o ä iu u köi. Lustspiel in zwei Acten. Poluisch vom Grase" Alex. Frcdro, slovcnisch von V. Erzen. Meteorologische Beobachtungen m Laibach^. 6 "Z M z^ Z 3.5 -ßZ Z^.ch ^«________«^^55 7U.Mg.! 747.39, — 2.0 O. mäßig 'halbheiter ^, 3, 2 „ N. 746.01 ! ^ 3.4 O. stürmisch heiter 0.00 ___9 „ Ab. 746.91 > 4. 0.6 O. stürmisch bewölkt___^. 7U.Mg. 747>7 — il,0 O. heftig Heiter 4. 2 „ N. 746.99 ^. 4.0 O. heftig heiter 0,"" 9 „ Ab. 746.31 ^- 0.6 O. mähig heiter Den 3. tagsüber ziemlich heiter, Soimenschmi, Abendroth, stürmischer Ostwind Tag und Nacht anhaltend. Den 4, anlM' tend heiter und windig. Das Tagcsmittcl dcr Temperatur A beiden Tagen -j- 0,7° und — 0,9«. beziehungsweise um 1,* und 1,6" untcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. NadicS. W Mit tiefgefühlten Schmerzen geben wir allen W M Verwandten, Frcundeu und Bclanntcn die traurige W Nachricht von den» Hinscheiden uuscrcs inuigstgclieb« W iM ten. unvcrgesslichcu^Vatcrs, des Herrn > » Valentin SchufteriM > i« l. l. pens. Vczirksrichters, i» W welcher gestern um 4 Uhr morgcuS, verschen mit W >^ den heil, Stclbcsaciamcntcn, nach langem schweren W M Leiden im 79. Lebensjahre ruhig im Herrn cntschücs. i> Das Leichenbegängnis findet heute um 5 Uhr M i« nachmittags vom Stcrbchause Vurgslallgasse Nr. 5 W M aus statt. i> Die heil. Ccelcumessen werden in mehreren W M Kirchen gelesen werden. W W Laibach am 5. März 1683. i» W Ferdinand Schusterschitz, ntml, o!wm.; Abdon i> M Ochusterschilz, «tn Beerdigungsanstalt be« Franz Doberlct, Laibach. (17) 36-9 _____________________^j ^ylmfc^V______*"----~* alkalis^1" bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blast"1' katarrh. 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März 1883 oder werü s ^""6 ^^ Doctorates der Medicin Hnnrais,-,, !3 dei Adsolvicrnng der medicinisch» hclia^n '/lü ^ludien und der allfälligen bis» ^»de^wol,s!!"?^"N bei der Direction der in Lailiach ein» Iloueiusckpn ^'"^bcr nüt der Hicnnlnis der Nebst d.>, k l ""er anderen slaUischcn Sprache ^usliiiis "rttsche" ^bcu den Vorzug. Genaue ^"ibach "theilt die Spitals »Direction in ^°n.V"' .2« Februar 1883, "nl lranlischcu Uandesausschussc. ^^^^^^' ^andeShauptniann: Thurn m. p. (901-2) Lekreeftelle. Nr. 340. Mit Beginn des Schuljahres 1883/84 lommt am l. l. Obcrgymnasium in Laibach eine Lchrcrstelle für Vleligion zur Aeschimg, Bewerber um diese Stelle, mit welcher die gesetzlich normierten Bezüge, u. zw. 735 Gulden Gehalt, die Äetivitätszulagc jährlicher 250 Gulden und der Anspruch aus Dcceunalzulagcu, verbunden sind, haben ihre Gesuche, welche mit dem von ihrer kirchlichen Obcrbchördc ausgestellten ^ehrbcsähigungszcngnisse und mit den Nachweisen über ihre bisherige Verwendung zu belegen sind, bis Ende April 1883 im Wege der vorgesetzten Behörde beim l, t. Landes schulrathe für Krain in Laibach ein» zubringen. Laibach am 25. Februar 1883. K. l. Uandesschulrath für Krain. (902—2) Hlljutenftifwnu- Nr. 1440. Von dem l. l. Landcsgcrichte in Laibach wird betannt gegeben, dass ans der Adjuten- stiftung des Herrn Erasmus Grafen von Lich» tcnberg für angehende Staatsbeamte ans ade« ligen Familien, und zwar für Anöcultantcn und Couceptöpratticantcn ein Ädiutum im jährlichen Actrage von 700 fl. ö. W. zu verleihen ist, dessen Betrag, wenn ein Bewerber glaublich dcuthun sollte, dass seine Eltern, ohne sich wehe zu thun, nicht vermögen, ihm eine Beihilfe auch nur vou 100 fl. zu geben, oder wenn er elternlos ist, dass die Einkünfte feines Vermögens nicht einmal 100 fl. erreichen, im Falle der Zulänglichteit des Stlftungsfonds auf jähr» liche 800 fl. rrhöht werden kann. Zur Erlaugung dcs Adjutums sind vor» zugsweise Verwandte ocö Stifters, dann Söhne aus drin Adel des Herzoglhums Krain, in deren Ermanglung auch Söhne ans dem Adel d^r Nachbarländer Slcicrmark und Käintcn und in deren Ennangluug au« allen übrigen deutsch-erbländischcn Kronlänoern berufen. Söhne aus dem landstiindischen Adel sind dem übrigen Adel und Auscultautcn den Conceptspratticanten vorzuziehen. Die Bewerber haben ihre mit den Zeug« nissen über die vollendeten Nechtssludicn, mit den Anstellungsdccrcten und mit den Ausweisen über ihre allfällige Verwandtschaft, über ihren Adel Ulld Landmannschaft belegten Gesuche durch ihre vorgesetzten Behörden bis 12. April 1883 bei diesen, l. l. Landesgerichte als Verleihung»-bchörde zu überreichen. K. t. Landcsgericht Laibach, am 24. Fe-bruar 1883. (928-2) Eäietnl-Vorlaäun«. Nr. 1809. Anton Bandet von Krainburg Hs.'Nr. 117, gegeuwärlig unbekannten Aufenthaltes, wird aufgefordert, seine 8uli Art. 898 der Steuer» gemeinde Kvainburg als Wirt» und Schwein» schlächtcr in Vorschreibuug stehende Erwerb» steuer pr. l2 fl, spätestens binnen 14 Tagen nach der dritten Einschaltung dieses Edictes zu bezahlen, widrigens diefcs Gewerbe^von Amts» wegen gelöscht wird. K. k. Bczirlshauptmannschaft Krainburg, den 27. Februar 1883. H n z e i g e h l a t l. ^!lV^' ""lt "ll'lckenä. °erl.i..äert das üU«n » 1 M,ne und beseitigt den üo,r ""<" aus dem Munde. 1 Flacon »lacl?^'. ^f.^bt. wirkt s«l.r l ^ucr Wohlgeborcn! ^""N° I°W gebrauche ich Ihr Sa- ^f°!a 'n.^. ^^ "l't ansgezcichnctcm ?Nemvsek. ° "^' ^ jedermann wnrmstens l^cln drci St^,"'^" ^ abermals von ^i^^,. Hochachtungsvoll -".^Qn. 22.2.IX2.N., Pfarrer. b'ele D^„ °"l>eführte Mittel, über die ^ aw Kll""^" einliefen, führt ft«t« ^bme sos.^^ ""d versendet per Nach-,",urt die ^Mhorn"-Upotheke des ^ fTi^' und Eilgutbriefe! W V vi 8.t0ta Vorrilthifer b°i I |9 vxec. jfeilbietnng der dein Josef Level in Wontschc gehörigen, gerichtlich auf 2690 fl. bewerteten Realität Urb.'Nr. 644 aä Sciwselsch, AnSzug« Nr. 2034, auf den 27. April 1883, vormittags 10 Uhr, hlergerichts mit dem vorigen Anhanqe angeordnet worden. K. l. Bezirksgericht Adelsberg, am 4. Dezember 1882.