MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES V«taf SckiifllalhnQ Marturg a. 4. Drra. BadguM Hi. t Pwarafi Nr. B-M, SS-M, SS-M. Ak It Ukt WntMaf tpwfctagllek •«■•giprato Ph ronsa HkibM| MiiaUiek KM 2,M ausckUaMtcfc •uBa> Samitig) iit dia Schrlftlaltung nur auf Fararu* Nt. 38-C7 arralrhbar. UBvarJaagta Zuichrirtaa Warden ISJ Rp PotttaltuagtgabOhn bat Uafaruiig la SUaifbaitd mIkgUck Porloi bat Abbolag bi dar GatrhArtiatalla BicDt rtckgaMBdt. B«l (Imtllrben Anfragen lat daa Rflckport ^atrulagaB. Poata>-bacd(konto Wien Nr. 54.801. durck Pott atonatllch RM 1,10 («Inach' Rpf Poatxaituagigebübr) and St Rpl Zaatell- Gaacklftaalalla' M Olli, M^rktplati Nr 12, Pamnif Nr. T, and In Pattaa. UngaiiorgaMa Nr. 1. Femml Nr. M. gab Ahr. nnataiamMam wardM aar gagaa VoralBaaBdaBa 6aa nnxalpralaaa and dar Portoantlagaa taffaaaadal Nr. 119 — 83. Jahrgang; Marburg^Drau, Donnerstag, 29. April 1943 Einzelpreis 10 Rpf GroOdeutschlands Jugend grüßt den Tenno Berlin, 28. Apr« AnlSBlich de« Geburtstages des Tenno •m 29. April übermittelte die Hitler-Jugend auch in diesem Jahr wie in den Vorjahren über den Rundfunk der Japanischen Jugend ihre Glückwünsche als Gegengruß zu deren Sendung zum Püh-rergeburtstag. Reichsjugeadiührer Ax-mann hielt dabei eine Ansprache, in der •r auf die Gemeinsamkeit des Kampfes der beiden Nationen verwies und die Leistungen der deutschen wie der japanischen Jugend im Kriegseinsats an der Front und in der Heimat betonte. Feder-Uche Musik und das Lied d«r Hitler-Jüi^end geben den Rahmen zu dieser Sendung, der im Kriege an Stelle der früher durchgeführten Austauschbeeuche besondere Bedeutung zukommt. Empfang beim Tenno Tokio, 28. April Der Leiter der Militfirabordnimg der dünesischen Nationalregierung, General Yeh Peng, der sich zum Studium der mi-Htlrischen Lag« in Tokio aufhAlt, wurde •m Mittwoch Tom Tenno in Audienz empfangen. Di« japanische Regierung gab am Mittwoch die Ernennung Hachisaburo Hiraot, des ehemaligen Erziehungsmini-■ters und Vorsitzenden der Gesellschaft nx Eisenindustrie, zum Mitglied des Geheimen Rates bekannt. Die Einführung Hlraos fand Mittwoch nachmittag im kaiserlichen Palast in Gegenwart des Tenno statt. Japanische Luftangriffe auf die Ellice-Gnippe Tokio, 28. April Dl« Jepanitclie MarineJuftwaffe griff «m 23 April die Feindbasen auf der Insel Pimafutl der Ellice-Gruppe, etwa 2000 km östUch Guadalcanar, an. Die militärischen Einrichtungen wurden schwer bescUkUgt. All« Matchinen sind zu Ihren Binsatzh&fen zurückgekehrt. Bei •inein Luftkampf über den Salomon-Inseln am 25. April wurden sechs Feind-)Ag«r abgeschossen. Kroatiens Platz an der Seite der Achse Der Führer empfing den kroatischen Staatsffihrer Führerhauptquartier, 28) April Der Führer empfing am 27. April den Staatsführer des Unabhängigen Staates Kroatien, Dr. Ante Pavelic, zu einem Besuch im Führerhauptquartier. Der Führer hatte mit dem Poglavnik Besprechungen Ober die politische und militärische Lage des gemeinsamen Kampfes der Achsenmächte gegen den Bolschewismus tmd die englisch-amerikanischen Plutokratien. Die Unterredungen, an denen der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und der kroatische Außenminister Dr. Budak sowie Generalfeldmarschal! Keitel und General Begic teilnahmen, verliefen im Geiste des herzlichen Einvernehmens und der Freundschaft des Reiches zu dem jungen kroatischen Staat und seinem tapferen Volke. Dr. Pavelic brachte die Entschlossenheit des kroatischen Volkes zum Ausdruck, an der Seite der Achsenmächte die Freiheit des unabhängigen Kroatien zu verteidigen und alle Kräfte für den kompromißlosen Sieg der DreierpaktmAcht« flb«r di« gemsinsamen Feinde einzusetzen. An der Zusammenkunft tan Führerhauptquartier nahmen auch der deutsche Gesandte in Agram Kasche und der deutsche bevollmächtigt« General in Kroatien Glaise von Horstenaa teil. « Die Konturen eines neu geformten «ttro-plischen Kontinents, dessen Völker sich ihrer schicksalhaften Zusammen^eh&ritf-keit mehr und mehr bewußt werden, zeich* nen sich immer stärker auf dem Hinter-({nind der weltweiten Auseinandersetzung dieses großen Krieges ab. Besonders der vergangene Winter, in dem die Phalanx der deutschen und verbflndeten Truppen Europa vor der drohenden Vernichtung durch die rote Flut bewahrte, hat den Ring um die europtische Gemeinschaft unaufl&slich fest geschmiedet. Jetzt erst erkannten viele Ms dahin Unbelehrbare die bolschewistische Gefahr hi ihrem ganzen, angeheaerlichen Ausmaß. Ausdruck des steten Zusammenwachsens der VStker «neeree Kontinents sind die Besprechungen ihrer führenden Staatsmänner mit dem Führer in den letzten Wochen. Durch diese Männer brachten die von ihnen vertretenen Nationen, Italien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn ihren festen, unabänderlichen Willen zum Ausdruck, im gemeinsamen Kampf mit dem Großdeutschen Reich ebenso die bolschewistische Vernichtungswut zu brechen wie die plu-tokratischen Weltbeherrschunga- und Unterjochungspläne zunichte zu machen. Dieser unabänderliche Wille ist nun durch die Zusammenkunft des Führers mit dem kroatischen Staats föhrer erneut unterstrichen worden, wobei neben der deutschkroatischen Freundschaft auch das enge freundschaftliche Band Kroatiens mit Italien zum Ausdruck kam. Dieses weittragende politische Ereignis im Rahmen der 2usammenkOnfte beim Führer beweist erneut den Willen Kroatiens zum gemeinsamen Kampf für den Fortbestand der europäischen Kultur, der Freiheit und des eigenen Lebens der Völker Europas Neue Sowjetverluste am Kuban^Brückenkopf Wieder 44 Feimlilugzeii^e am SfidalMchnitt der Ostiroot «b^eschossen — Vergebliche gegnerische Angriiie in Tunesien Führerhauptquartier, 28. April Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekant; Am Kuban-Brückenkopf wurden zahlreiche Angriffe des Feindes im Zusammenwirken mit der Luftwaffe abgewiesen. An der übrigen Ostfront fanden nur Kampfhandlungen von örtlicher Bedeutung statt. über d«n SUdabicAnltt d«r Ostfront wurden am 27. April 44 Sowjetflugzeoge abgeschoMe«, hlanroa sieben durch tlo-waklsche, lecht durch kroatische Jl- Schiffsraumkatasfrophe der Gegner Vernichtende Bilani det Tmman-Aiisschtisses Im amerilcanischen Senat Stockholm, 28. April In dem sogenannten Truman-Ausschuß des amerikanischen Senats wurden am gestrigen Dienstag die Verhandlungen über die Verluste an brltischei» und amerikanisch-britischen Handelsschiffsraumes. Mit dieser Erklärung widerlegte der Sprecher der Marine auch die Behauptung des Marineminlsters Knox, daß die Höhe amerikanischen Handelsschiffsraum, die der Neubauten die V®"enk^ gen erreiche. Er bestätigte die schon von dem Truman-Ausschuß getroffene Fest-stellimg, daß entgegen allen Angaben, die bisher von englischen und amerikanischen Stellen gemacht wurden, die Neubauten an Handelsschiffsraum hinter den Versenkungen zurückbleiben. Die britische Admiralität bedauert Wie die britische Admiralität bekannt gibt, Ist der ehemalige norwegische Zerstörer »Eskdale« (1220 t) durch Feindeinwirkung verloren gegangen. Die Besatzung de$ Zerstörers betrug 180 Mann. diesen Ausschuß schon seit einer Woche beschäftigen, fortgesetzt. Die Mitglieder des Ausschusses verlangten von dem Sprecher der amerikaiiischen Marine «ine Klärung des Widerspruchs zwischen der von ihnen getroffenen Feststellung, daß im Jahre 1942 monatlich etwa eine Million Tonnen englischen und amerikanischen Schiffsraums von deutschen U-Booten versenkt wurden, und einer Erklärung des Marineminlsters Knox, der diese Ziffer bestritt. Der Sprecher der Marine gab in den Verhandlungen des Ausschusses auf dringendes Verlangen der Senatoren im Gegensatz zu den Erklärungen des Marineminlsters Knox folgende Tatsachen zu: 1. Die britisch-amerikanische Handelsschiffahrt habe im Jahre 1942 durch-ichnlttlich im Monat eine Million Tonnen Schiffsraum durch kriegerische Aktionen Deutschlands, in erster Linie durch den U-Boot-Krieg verloren. 1. Die Neubauten in England und in USA hätten nicht die Höhe der Verluste «rreicht, es bestehe vielmehr ein Nettoverlust von etwas über eine Million Bruttoregistertonnen zu Ungunsten des ger. Dr«l «10«B« Fl«gz««g« gingen v«r- loren. * In Tunesioo fflhrt« d«r P«lnd g«gen einige Abschnitt« d«i Westfront örtliche Angriffe, di« in hart«n Kämpfen zurückgeschlagen wurden. In den schweren Kämpfen d«r vergangenen Tag« hat sich «in Kraftradschützenbataillon anter Führung seines mit dem Ritterkreui zum Eisernen Kreuz ausgezeichneten Kommandeurs, Major Dr«w«s, «^«ut iMwlhrt Kampf- and Nahkrmpff11«gerv«rbinde griff«n in die Kämpfe ^ und bekämpften Bereitstellungen und Kolonnen des Feindes. Die Häfen Bone und Philip-peville wurden «meut bombardiert e Die britischen Flugzeugverluste hi der Nacht zum 27. April bei dem Angriff auf westdeutsches Gebiet haben sich durch noch eingelaufene Nachmeldungen auf 21 erhöht Die Brltea gruppieren ihr« schwer geschlagenen Verbände um Berlin, 28. April In TWesieo hat der erbitterte Widerstand der deutsch-itaMenischen Truppen in den erfolgredchen Abwehrkämpfen zwischen dem 20. und 26. April die Briten und Nordamerikaner ungewöhnlich hohe Verluste an Menschen, Waffen und Panzern gekostet. Besonders schwer waren diese im AbschiÜtt der Division »Hermann G6ring€ beim Zusammenbruch de« von über 400 Panzern unterstützten Hauptangriffs südwestlich Tonis durch die Gegenstöße unserer 10. Panzerdivision und beim Ringen um einzeln« entscheidende Höhenstetlun-gen. Bei allen diesen Kämpfen stand unseren Binhedten fast stets eine erdrückende feindliche Übermacht gegenüber, die aber immer wieder durch den äußersten Einsatz jedes einzelnen Soldaten g^eistert wurden. Am 27. April hatte der Feind sedne volle Kampfkraft noch nicht wieder heistellen können, Tiger-Panzer schos8«n In tttnl T«g«n 75 feindliche Panzer ab Von den bei den siebentägigen Abwehrkämpfen in Tunesien vernichteteu 193 britischen und nordamerikanischen Panzern hat eine kledne Kampfgruppe von Tiger-Panzern in der Zeit vom 20. bis 24. April allein 75 abgeschossen sowie mehrere weitere schwer beschädigt luwi damit von neuem cbe artilleristische und techndsche Überlegenheit des Tiger gegen die mo«r das Vorjahres erkannte, daß sein großer, im Zusammenwirken mit der bolschewistischen Winteroffensive aufgestellter Operationsplan gegen Europa in GestaH der Landung in Algerien und Marokko bei gleichzeitigem Vorrücken der 8. britischen Armee durch das Achsänuntemeh-men Tunesien vorerst durchkreuzt war und damit bis zur endgültigen Beseite gung jeglichen Brückenkopfes der Achs« in Afrika wie der sich daraus ergebenden Pläne zum Angriff auf di« Südfront Europas wertvollste Zeit verloren ging, war es klar, daß er alle im Mittelmeer zu seiner Verfügung stehenden Mitt«! zum Angriff auf die Lebensader der deutsch-italienischen Tunesienfront «!&-setzen würde. Diese Lebensader war nach Lage der Dinge auf dem flber««e-ischen Kriegsschauplatz der Nachschub auf der Linie Italien—Tunis. Auf Gnmd der bisherigen beiderseitigen Erfahrung im Afrikakrieg konnte es dem Gegner unmöglich verborgen bleil>en, daß das Ausmaß seiner Mißerfolge oder auch Br-folge in Tunesien von der Stärk« und Dauerhaftigkeit dieser Arterie unseres Airikakrieges abhängen würde. Wann dabei die Kürze der Strecke Itali«n bzw. Sizilien—Tunesien und möglich«rweia« auch die Verlagerimg uoserer seeseitigen Transporte ans dem unmittelbaren Operationsgebiet Malta im Gegensatz so d«r Libyenroute zu unseren Gunsten qirach, so hatte der Feind den Vorieil, daß der Nachschub an die Zwangsronten nadi den ttmesischen Häfen gebunden wer, das Einschlagen anderer Kurse, wie e« etwa beim Tobruk-Nacbschub möglich war, wegfiel und damit die Schlagader unseres Afrikakrieges verwundbar wurde. Zum Angriff auf See genügte eine Konzentration der Angriffsmittel auf den verhältnismäßig schmalen Sektor der Straße von Sizilien und im weiteren Rahmen auf den SÜdraum des Tyrrhenischen Meeres. Seine Hauptkampfwaffen wareni U-Boote, Torpedoflugzeuge, Bomber, Minen. Sie wurden in den ersten Monaten des Jahres 1943 konzentrisch eingesetzt, um den afrikanischen Brückenkopf der Achse von See her abzuriegeln, die in den drei Abschnitten Nord-, Mittel- nnd Südtunesien kämpfenden deutsch-Italienischen Verbände ohne Waffeti, Mno^ tion nnd Sprit zu lassen and damit ihr« Widerstandskraft für den anch von Westen und Süden einsetzenden konzentiW sehen britisch-amerikanischen Angriff n Lande zu schwächen. Diese Umstände erforderten den Ckofr* einsatz aller jener dentschen nnd ItaH«-ni sehen Seeleuts, di« aof dar Twesien-Route im Dienst für den Kampf der Acb-sentruppen in Afrika entscheidenden Nachschub zuzuführen hatten. Die Mehrzahl von ihnen hatte auf der Libyen-Route den Feind kennengelernt In 9 Monaten Krieg in Libyen uad West&gyp-ten hatten sie ungeachtet der Im zentralen Mittelmeer durch Malt«, dordi die U-Boote von Alexandrien aaid dar britischen Luftwaffe von Ägypten ber vorhandenen Gefahren diesen Krieg durch die seeseitigen Zufuhren lusem-men mit den Transportflugzeugen erst ermöglicht. Ein Teil der deutschen Besatzungen kannte den Krieg zur See an Bord von Versorgungsschiffen vom Kanal her, von der Nordsee, in den Gewässern des Nördlichen Eismeeres Sie waren auf den langen Fahrten im Norden hari geworden. Mancher von Ihnen hatte gedacht, daß es dieser Härte tan SfIden nicht bedürfe. Als die Stunde ihres GroB-einsatzes im Mittelmeer dann kam, erfuhren sie, daß der Kampf um den Brük>-kenkopf Nordafrika noch härteren Gesetzen unterlag. In diesen Wochen and Monaten werden sie vom Kapitän bis zum Schiffsjungen die ersten Soldaten des Afrika-Krieges. Von ihrem Mut, ihrem Einsatz and ihrer Geschicklichkeit, von ihrem Willen und auch von ihrem Sterben hingen die Geschicke der Front in Afrika ab. Und diese Front schloß sich erst, wenn sie auf ihren Schiffen kamen, wenn sie den Panzern Treibstoff brachten und der Flak, die über tunesischen Städten nnd Häfen Großangriffe »Fliegender Festungen« zusammenschlug, Granaten besoig-ten. Und wenn das Gesetz des Krieges mit taktischen und strategischen Gesichtspunkten die Rückverlegung einer im tunesisrhcn Buschwald bittet umkämpften Position zur Vermeidung von Verlusten nahelegte, das Gesetz ihres Krieges kannte ein Ausweichen In irgendeiner Form nicht. Ihr einziger Befehl war, anzukommen. Von der Munition oder dem Sprit, den sie fuhren, hingen Erfolge oder Schlappen an irgendeinem Abschnitt der Front ab und damit das Leben hunderter, lausender Kameraden. die ohne Granaten, Munition und Treibstofl einem zahlenmäßig immer 3eite 2 * Nr. 119 * Donnerstag, 29. April MARBURGER ZEITUNG fiberlegenen Feind nichts entgegenruset-zen hatten. Bitten und Ainehkdoer sparten keio Mittel, die Vonisroute zu geUhrdeo. In der ersten Phdb« des «Nacbschubkrieges Ainkd« wurden vom Gegner vor allem U-Boote emgesetrt. Wahrend dieser Zeit gab es SchUte, die auf einer emzlgea Uberldhrt nicht wen-ger als 13 Torpedoi auswichen, und Mdnaschaftcn, die zu hpezidlibten im Erkennen der Bldsenbahn des Torpedos über 5(X) m wurden, bevor noch die begleitenden Flugzeuge den Gegner ausgeuidcht hatten Der Einsatz von IJ-Boot-JÄgem zerschl'jg die Unter-wdsserangrilte aul di« Lebensader der tunesischen Fiont. Es folgten im verstärkten Mdßc die Luftangriffe auf die VersorgungssrhifJe Jnyer und Flak wurden erst rcrht zu Lebensnotwendigkeiten unseres Afrikakrieges. Die schail-ste Waffe aber blieb auf der Tunesienroute iniiuer noch die Haltung der Schiffsbesatzungen. Die Erfahrung lehrte, daß ein Bombentreller an Bord noch nicht immer den Ausfall dps Schiffes zur Folge hatte, daß Kaltblütigkeit und Ge-srhicklirhkeit die dringend benötigte Ladung retten und aus einem verzweifelten Wagnis eine Pflicht machten. Waren aber U-Boote und Bomber abgewiesen, •o blieb immer noch die tückisch'e Gefahr in Gestalt der Minen, mit denen der Gegner immer wieder die Zwangkurse nach den tunesischen Häfen zu verseuchen suchte, ts blieben die Luftangriffe auf die Ausgangs- und Ankunftshäfen. Wenn die Gcschichte des Afrikafeld-xuges geschrieben wird, werden neben den Namen der Kämpfei von Mechili, den Verteidigern vom Halfaya-Paß und Bardia, den Männern von Tobruk, Ala-mein und Maroth auch die Taten der deutschen und italienischen Seeleute von der Södfront Europas verzeichnet stehen. Das nationalsozialistische Rcich bat diesen Dank des Vaterlandes nicht der Zukunft vorbehalten, sondern stattet ihn nach Möglichkeit nuch jetzt ab. In der Organisation des »Rei-Ko-See«, wie die Fohrensleute des Miltelraeeres sagen, des Reichskommissars für die Seeschifffahrt, wurden die Kräfte darauf konzentriert, nicht nur den rationellsten Einsatz Ton Schiffen und Mannschaften zu gewährleisten, sondern nuch den Männern, die in vorderster Linie des Afrikakrieges stehen, jede Erleichteiiin^ 7ti schaffen und die Atempause zwischen den Einsätzen im Sinne des großen Dankes ru halten, den die Afrikakämpfer selbst ihren Kameraden von der Handelsmarine zollen In einem Paradies von Meer, 5?onne ond Kilste liegt an einem der schönsten Plätze Italiens das Heim der Afrikafahrer, das die Besatzungen zwischen den Einsätzen aufnimmt und Ruhe, Erholung nnd Vorbereitung zur nächsten Fahrt Termittelt. Für den Geist, der hier herrscht, bürgen Leben und Tat des Leiten des fleimes, Kopitän G., der auf Ge-leitzugfahrt im nördlichen Eismeer zur Zeit von Narvik seine Pflicht unter Felndangriffen und Schneestürmen 36 Stunden hintereinander auf der Brücke tat, bis das Schiff in Sicherheit und er selbst unter Verlust eines Armes festgefroren w^ir. Hier treffen sich die Kenner jeder Einzelheit des Kampfes gpgen die seeseltige Versorgung. Ihr Urteil — das Urteil von Männern, die die britische Marine nicht weniger gut als die Wirkung von U-Boot-Angriffen kennen — lautet einfach: »Sie werden es nicht durchhalten«. Sie glauben nicht nur an den Sieg der Dönitz-Offensive, sie wissen ura ihn. Unter ihnen, die vom Einsatz kommen oder zum nächsten gehen, sind viele, die am Rock der zivilen Arbeitskleidung als einzigen Schmuck die deutschen Tapferkeitsauszeichnimgen tragen, als Zeugen der Taten auf der Afrikdroute, deren Kämpfer sie sind. Lazarctt^^cbi'i?! — das Ziel der USA-Torpedos Tokio. 28. April Eine weitere unmenschliche Greuel tat der Anglo-Amerikaner v/urdc, Do mei zufolge, am Mittwoch bekanntgegeben, Das Japanische Rote-Kreuz-Schitl »Buenso Aires Maru«, das den Geg nern als Krankenschiff gemeldet worden ist, wurde am hellen Tiige des 25. April, um 15 Uhr 35,. im Chinesisrhen Meer durch ein feindliches U-Boot torpediert. Die Sicht war sehr gut. Das Torpedo traf ganz in der Nähe der Maschinen auf, wodurch über zehn der Besatzungsmitglieder schwerverletzt und ein Maschinenschaden verursacht wurde Nach der »Asahi Mnru«, ^Aarabia Maru«, »Manila Maru«, »Ural Maru« und »Fuso Maru« war die »üiicnso Aires Maru das sechste Opfer der anglo-araerikani sehen Greueltaten, Schlussakt der polnischen Tragödie Stalin ab Verbrcch«r bcititijft — Der angelslchsische Verrat an Europa restlos enthfiUt Die aufschlaOreiclie Note an Sikorski Berlin, 28, April »Die Deutscht Diplomatiacb« Korrespondenz« Kbreibl. Die polnische Tragödie, die Tragödie des ersten der von Großbritannien und den Vereinigten Staaten in den Krieg gehetzten und verratenen europiitchen Völker, ist in ein neues Stadium getreten. Die Sowjetregierung bat die Beziehungen lu den von Sikorski geführten, in London ansäfligen polnischen Emigranten abgebrochen. Als Grund hierfür nennt die Sowjetnote die Haltung der polnischen Emigranten zur Aufdeckung des Massenmordes von Katyn. In Formulierungen, die Ton Beleidigungen strotzen, wird den polnischen Emigranten vorgeworfen, daß sie an das Inter-Inationale Rote Kreuz herangetreten sind mit der Bitte, der Untersuchung der Massengräber beizuwohnen Die Sowjetregierung sieht hierin den Akt eines geheimen Einverständnisses mit Deutschland. In der Sowjetnote wird endlich das Kriegsziel der polnischen Emigranten, die polnischen Ostgrenzen vom September 1939 wiederherzustellen, als ein »verräterischer Dolchstöße gegen die Sowjetunion bezeichnet. Reuter berichtet hierzn ergänzend, daS der sowjetrussische Schritt nicht unerwartet kam. Den polnischen Emigranten sei in ultimativer Form schon vor einigen Tagen mitgeteilt worden, daß die Sowjetregierung ihre Beziehungen zu Sikorski abbrechen müsse, wenn der polnische Antrag nicht sofort zurückgezogen würde. Soweit die Tatsachen. Zunächst einmal kann festgestellt werden, daß mit der Note an Sikorski die Sowjetregierung ihre Versuche, das Verbrechen von Katyn abzuleugnen, einstellt. Die an Sikorski gerichtete Note ist ein eindeutiges Bekenntnis zur Schuld. Di« erhobene Behauptung eines geheimen Einverstündnisses zwischen den deutschen Behörden im Generalgouvernement und den polnischen Emigranten in London ist io absurd, daß hierauf nicht ein-j{cgangen za werden braucht Es ^nflgt der Hinweis, daß die ExistensgruodU|{c Sikorskis und seiner Mit^beiter in London der fanatische Haß gegen Deutsch- land und die europMsche Neuordnunji ist. Für diesen Haß wird Sikorski bezahlt, hat er von der britischen, der arnenkanischeu und der Sowjetregierung die Erlaubnis zum Tragen seiner »elbstverliehenen Titel erhalten. Getrik:b«n von diesem Hali war Sikorski in Moskau, wo er mit Stalin jene Besprechungen fdhrte, deren praktisches Resultat Im Wald von Katyn aufgedeckt tmrde. Im übrigen war — daran läßt die britische Presse keinen Zweifel — die Aufdeckung der schauerlichen Vorginge von Katyn Sikorski genau so unangenehm wie Stalin, Stalin wurde dadurch als Verbrecher bestätigt. Sikorski wurde als einer der größten lUusionisten, um nicht zu sagen, Dummköpft der Zeitgeschichte entlarvt. Neben dieser kriminellon bat di« So-wjeLuole am SJJLOi'ska eLoe iiuchpoliti-sehe Bedeutung. Das Sowjetdokumeut wurde zwar dem Vertreter Sikorskis in Kuybischew, übergeben. Es ist m Wirklichkeit weniger an die polnischen Gougränten, als an die Regierungen von Großbritaniueji und der Var-einigten Staaten gerichtet Ihiien macht Stalin hiermit auf unmißveiiUändüche Weis« kior, daß er jed« weituro Diskussion über daa Tun oder Lassen d*>8 Bolschewusiiuis in Krieg oininisters des Auswärtigen von Ribbentrop, das folgenden Wortlaut hat; »Jahrhunderte hindurch haben sich die euiupaischen Völker für die alte enylischu Doktrin vom Gleichgewicht uer Kralle in Europa zerfleischt. Auch der zweite Weltkrieg wurde von England herbeigeführt, um durch die Erhal-tuuy diesus Uieichgewiohls und die da-duica bedingte Zersplitterung den europaischen Völkern noch eiiunal seiinen Willen aufzuzwingen. Diese rein egoistische eiiylische Machtpolitik hat die Englander aazu gebracht, die Amerikaner auf Europa zu hetzen und iich mit dem Todleind Europas, dem bolsohewi-stiscJien Rußland, zu verbünden. in seiner Verblendung verkennt England, daß die Beherrsohung Europas durch das bolschewistische Rußland und der daduich bedingte ungeheure Macht-zuwcichs der Sowjetunion zwangsläufig duch den Untergang Englands und seines Imperiums zur Folge haben müßte, bin Europa vor einem solchen Schicksal zu bewahren, kämpfen Deutschlanell Kampf genwinsom, mit ihrem Bundesgenossen Jap^ui be-stCihen zu können, das die Engländer und Amerikaner in kühnem Sdegeszug aus Ostasien vertrieben heM geheiiBe Inform Ober die Produktion fir dU edkwedlMhn Wehimacht veradmfft mid dtaae m dl* Sowjetunion weHeigeWtet Hungersnot In Honnni Am dem !!■»-gergelbiat der dtineeisdiM Honen-Provinz trafen Abgeeendte NanMf «In. die berichten, daA aus vielen Distrikten die jungen Menschen answandan, wih-rend die Alteren den Hungertod ater-beo. Baumrinde mid Pflanzenwurseln dienen sie Nahmng. Kinder weiden ge« gen Lebensmittel ausgelanerht In anderen DUtiikten wnrden all« Undec, Schafe mid Schweine, sogar Hunds go-gessen. Nun versucht das Volk, iick mit dem VogeUeng n ecnlkren. Bs «ollen auch P&n« von Kladerverapeimmf vorgekommen ««dn. D«r Hunger hflA such viele epidemische Krenkhelten zur Folge. Alle von Nofdchina bisher geleistete Hülfe Ist Ketfenreparatur mitten im Feindfeuer Panzer 227 immer voran — Der letzte Einsatz des Ritterkreaztri^ers Haas Raimlhil USA-Polizei machtlos gegen Verbrecher Zweifelhafte Existenzen beherrschen das Newyorker Leben und den städtischen Behörden aus der Hand iJegiitltsu. Man habe di« Polizei- Lissabon, 28 April Ncwyork ist unter dem Einfluß des Krie|(es eine »Geisterstadt« geworden, kahelt der Berichterstatter der Londoner »Daily Mail«,. Don Iddon, seinem BIntt aus der. amerikanischen Metropole »Während nach auÜen hin die Stadt mit Geld überflutet zu sein scheint und die Straßen. Restaurants und Kinos voller Mcn-achen sind, fühlt man unterirdisch das sich immer weiter ausbreitende Elend der Millionenstadt. Nachtklubs, illegale Spielhöllen und Ver[2nü|{un)n Paii-T.erkanone brach er als lähmendei Schiecken In feindliche Inffinterioatel-lungen ein, raste zwischen Schneoburyer hindurch, überwalzte blitzschnell Paks und Maschinennewehrslände, ließ sich selbst durch seine Taktik der staiidKien Bewegung von keinem der feindln hun Geschütze treffen, und crrcichte endlich, immer an der Spitze der anderen, daß unseren nachstoOendea Panzer-Grenadieren das Säubern des weiten Kampfgeländes erheblich erleichtert wird. Denn das ist das Ziel jedes guten Kämpfers nnd Führers: vorstürmen und Blut sparen I Die Bolschewisten lösten rieh ans ihren Stellungen, auch diejenigen, die noch nicht unmittelbar von der Wirkung der Panzerwaffen betroffen waren, und versuchten zu fliehen. Hunderte von Feinden hasteten, nach Atem ringend, bei jedem Schritt bis über die Knie in den Schnee einsinkend, über .las breite Feld des Todes, Drüben Jagten Pferdegespanne in wahnwitzigen Galopp der rettenden Feme entgegen. Verwundete lagen in Ihrem Blute, von ihien Kameraden verlassen, Kanonen und Pakgescbütze zwischen Trümmern und brennenden Häusern, zermalmt, ausgelöscht. Bis dann ein Kettenscbaden den Panzer 227 lähmte. Diesmal unter schweren Verhältnissen, denn dieses Gelände war noch nicht feindfrei. Trotzdem ließ der Kommandant,schnell »ausbooten«, um den Schaden zu reparieren. In metertiefem Schnee allein, den nfinhrmaligen Angriffen feindlicher Bomber, den Bordwaffen sowjetischer JSger lusgesetzt, arbeitete der Kommandant mit seiner Besatzung in Ruhe an feinem Panzer. Als die Kette wieder hergestellt war, l)efand sich die Kampfgruppe bereits chn und mehr Kilometer weiter vom ind war weit über ihr Tagesziel hin-lusgestoßen. Als die Grenadiere In die Unterkünfte eines eroberten Dorfes zo-ren, verblieb Hauptscharführer Raim-inq mit seiner Besatzung draußen vor ;l'Mn Ort, um den Besatzungen beschädigter Panzer bei ihren Reparaturen zu helfen. Es war schneidend kalt geworden. Heute abend stehen wir viele Kilometer weiter vorn. In einem ähnlichen ^nqrjff, wie der gestrige es war, sind wir vorgestoßen und haben die Feind-hntaillone vernichtet, teils versprengt ' laupisrharführer Rnimling hat wiederum uinüii grüßen Teil zu diesem Erfolg bei- getragen. Seine Sp«r wa Wegen der Kampfgruppe gekenns«l<^ net, war Vernichtung nnd Brand Die Kameraden, die mit Ihm oder neben fuhren, tagten; »Da dtill>en wnr lingl« — und meinten etat MMTfahranes Pakgeschütx. Oder lie zeigten anf ein* in Klump geschoMene Kolonne, eine zeimalmte Stellung. Der Tag war gran, md 4er Wind heulte und trieb den Schnee hochanL Und die Sicht war schlecht Vergeblich suchte der Kommandant von 227 tot den Stellungen einet lowjetitchen Bataillons die gefAhrlichen FelndgeachOtze zu erspAhen. Eines, zwei, ein drittes waren schon teiner Kanone zum Opfer gefallen. Und doch pfiffen noch tanmex von einer verborgenen Ecke des Dorfes die feindlichen Pak-Granatee am den Panzer. Raimling wechselte so oft als möglich seine Stellung. Er knrvte vor, leitwArts nnd wieder vor. In einem dieser Augenblicke traf eine der Granaten ihr Ziel, den Turm des Panzers 227, durchtchlug die Luke nnd wurde zum Verderben des Kommandanten. Seine Besatzung blieb unverletzt, doch der Kommandant war gefallen. Die Kameraden, die vorbeifuhren, die mit oder neben ihm gefahren waren, sagten, wihrend sie auf die hinter dem Panzer endende breite Spur der Ketten wiesen: »Dort starb onser Raimllntf«. Und viele packten den Griff ihrer Waffen fester mit den F&usten, nnd wihrend sie weiterstfirmten, welterschossen nnd fuhren, dachten sie »Raimling« und wieder »Raimling« mit jedem SchuB, den sie abfeuerten, nach jeder eroberten Stellung und bei jeder niedergekämpften Sowjetkompanie! »Raimling!« ... ff-KrUgtbtrichl»r Thto Wondrattch, PK Druck a. Varlag Marburmr VarUgt- s. Drurkwat- Gei m. b, H. — VerlngiTeltung Egon Baumqflrtnar, Maupttchririleltunq Antun Gerichnck, x. Z, in Urlaub, itellv. Hauptichriftlolter Robert Kralxcrt, all« in Marburg a. d. Drau, Badtiaise B Zur Zait rar AnTeigen die Prelillite Nr. 1 vora 10. April 1943 gfllllg. Ausfall der Lieferung de» Blatte- bei höherer Gewalt odnr Bfttrinbntnmng ]lbt »einen Anipruch ^uf RQrkzahlung dei Bezugi-goldos. MARBURGER ZEITUNG Donnerstag, 29, April * TJr. 119 * Seite 3 HeimatHche Rundschau An den Strassenecken... Es gibt Menschen, die am liebsten ihre Meinungen über die Welt und die Ereignisse auf der StraBe austauschen. Das tun Männer genau so wie Frauen. Wen es nicht verdrießen sollte, der kann flberall seine Beobachtungen machen. Aber es muß ihn verdrießen, noch dazu, wenn die Plauderer und Plaudennnen sich gerade Plätze aussuchen, die wahrhaftig nicht für solche Zwecke da sind: die Straßenecken. »Eingemauert« stehen sie da und finden nach dem gelungenen Anfang oft kein Ende. Mitunter vergessen sie darüber alles, Haus und Hof, Arbeit und Verpflichtung, Kind und Kegel — besonders gern die Kinder, Wie leicht kann es da vorkommen und wie oft ist es schon geschehen, daß gerade Kinder dadurch in Gefahren gerieten und Schaden nahmen. Nachher waren die Plauderer und Plauderinnen höchst bestürzt und in ihrer Schwatzversunkenheit aufgestört und wollten nicht wissen, daß sie die Verantwortung dafür traf. Si« tollten m sich gut einprägen r an Straßenecken, an Kurven usw. darf nicht geplaudert werden, da heißt es: Die Augen auf und sich selbst und seine Mitmenschen vor Unfällen bewahren, niemanden im Wege stehen, sondern den Gefahren der Straße aus dem Wege gehen. m. Todeifine. In Marburg rerschie-ien; In der Burggasse 40 die 88 Jahre alte BSckermeistersgattin Theresia Tsche-boklii In der Tegetthofstraße 33 die 74J&hrige Hausbesitzerin Elisabeth Glu-matii in der Andreas-Hofer-Gasse 4 die tljftbrige Private Karoline Bergmann ■od tai der Tauriskerstraße 3 der Plei-■chermeisterssohn Karl Matzer aus der Pacfaelt-Gasse. — Femer starben in Laufen (Sanntal) der 86 Jahre alte Gast Schaffehde Heimat, würdig der Front Bilder «aa dem deutschen Kriegs«Uta]{ Ein Volk wie das deutsche, das soviel Mut und Idpleikeit besitzt, das solche Helden hervorbringt, hat das Recht aui eine große Zukunlt und kann nicht untergehen, Ihm wird das Schicksal den Endsieg nicht verwehren, wenn es sich nur selber treu bleibt. Wir in der Heimat können mit Recht d.iese Helden für uns in Anspruch nehmen. Sie sind aus unserer Mitte hervorgegangen, sind die Söhae von Arbeitern, Bauern, Handwerkern, Beamten, standen vielleicht selbst schon in solchen Beiufen, als der Führer sie zu den Waffen rief. Tansend-und hunderttausendfach lebt dieses Heldentum in unserem Volke und bewährt sich nun jetzt nicht nur an den Fronten, sondern auch in der Leistung der Heimat. Weil Millionen sich tagtäglich bemühen, d«n Kämpfern da draußen nachzueifern in Pflichttreue, Leistungswillen und Einsatzbereltschaft, deshalb ist diese Heimat ihrer tapferen Soldaten würdig und braucht sich vor ihnen nicht zu schämen. Wo soll m^in anfangen, den Beweis für diese Tatsache zu erbringen? Liegt er m der tapferen Haltung der Volksgenossen jener Städte, die am Morgen nach britischen Terrorangriffeo u|iige-brochen an Mut und Lebenswillen an die Beseitigung der schweren Schäden und an ihre tägliche Arbeit geihen, im unerschütterlichen Widerstandsgeist selbst jener Menschen, die in einer solchen Nacht allet verloren? Liegt er in der Tatsache, daß gerade in diesen Wochen Hunderttausende ihr gewohntes Gewerbe aufgeben, Ihre LAdeo nnd Werkstätten schHeßen, tun msanunen miit Millionen von Frauen In die Rfl-stungsbetriebe zu gehen? Oder darin, daß die Männer und Franeo der Arbeit _ in unseren Rüstungswerken im vergan-wirt Ignaz Fludemik und in Cilli dieigenen Jahre ihre schon ohnehin ange-^ 73jährige Photogräphin Julie Martini, ^pannte Leistungsfähigkeit fast überall ' vor dem Kriege pensioniert wurden und Abschied vom Gebietsführer Cink Feierlicht ÜberjJabc des Gebicttt fai Anwesenheit det GanleÜM« um 10, 20, 30, ja 50 v. H. gesteigert und daneben durch ungezählte Vorschläge zur Verbesserung, Vereinfachujig und Erhöhung der Produktion und zur Einsparimg von Arbeitskräften, Material und Rohstoffen beigetragen haben? Da hört man von einem 17jährigen Hausmädchen, das bed einem Luftangriff aus dem verschütteten Keller eines zm-sanunengestürzten Hauses drei kleine Kinder und eine werdende Mutter rettet und dann die ganze Nacht hindurch — ohne Schuhe und Strümpfe, mit zerrissenem Kleid und zerschiiittenen Füßen — kärgliche Reste des Hausrats aus den rauchenden Trümmern birgt. Ein Bergmann im Westen wurde auf dem Heimweg von der Schicht vom Luftangriff überrascht. Bald stürzen um ihn die Häuser zusammen, krachen Boml>en, schlagen Flammen hoch und flücJiten Frauen und Kinder, Sofort greift er helfend ein, löscht, rettet und läßt sich darin auch dann nicht beirren, als man ihm meldet, daB sein eigenes Häuschen beim selben Angriff zerstört sei; weiß er doch, daß dort andere in gleicher Hilfsberedtschaft einspringen werden. So mancher Arbeitskamerad eilte sofort nach dem Angriff zum Betrieb, um dort zu helfen, wenn es nötig sein sollte. Denken wir auch an die lÖOO Arbeiter, dl« am Morgen nach einem Luftangriff, der auch ihr Werk in Mitleidenschaft gezogen hatte, bereits Stunden vor Arbeitsbeginn anrilckten, um die Trümmer zu beseitigen, damit &ie Arbmt pünktlich beginnen könnte. Erwähnen w^r auch die Frauen tn den Telegraphenämtem, die selbst während der Luftangriffe auf ihren Plätzen verbleiben «and ihren gerade dajui so wichtigen Dienst nicht verlassen. Denken wir dann an die Alten, die schon A«w—enhett des Cauledtecs nnd IM Führerkorps fand Dienstagnach-Bittag in der Landstube des Landhauses in Gras, wo sich die Führerschaft der •Uirischan Hitler-Jugend versammelt die Verabschiedung des zxun Wehrdieiut «iarückenden Führers des Gabietos Steienoaik, Hauptbannführer Kairi Cink, statt. Gleichzeitig wurde der bisherig« Führer des Gebietes Salzburg, Hauptbannführer Eduard DanzLnger, für di« Zelt der Wehrdienstleistung des G«bi«tsfQhrers Ciuk mit der Führung dM G«biet«s St«lennark beauftragt. Gebletsffthrer Cink gab seiner Freude darüber Ausdrudc, daß mit Hauptbannführer Danzinger, dem all erster Stabs-Mter Brnti Skerbisch zur Seite ttdien wird, «in bewährter Kamerad und Kampf-gef&hrts, der schon in der Verbotszeit In der Hitler-Jugend tätig war, in unseren Gau berufen worden ist. Nachdem Gebietsführer Cink ganz besonders dem Gauleiter für alles Vertrauen, für die tatkräftige Hilfe und Unterstützung gedankt hatte, verabschiedete er sich von den Führern und Füh-rerinnen und gab dann seinen Auftrag, den er mit der Führung des Gebietes übernommen hatte, an den nach Graz entsandten Vertreter des Reichsjugendführers, Ritterkreuzträger Gebietsführer Budäus, für die Zeit seines Einsatzes Im Wehrdienst zurück. Im Auftrage des Reiciisjugendführers sprach Gebietsführer Budäus dem verdienten Führer der steirischen Hitler-Jugend Dank und Anerkennung für die erfolgreiche Aufbauarbeit aus und wünschte ihm alles Soldatenglück. Hauptbannführer Danzinger bat, nach-dom er durch den Vertreter des Reichs-Juqendführers in «ein neues Amt eingesetzt worden war, den Gauleiter, auch flim Vertrauen und Unterstützung zu schenken, und gab das Versprechen ab, sich mit seiner ganzen Kraft seiner Aufgabe zu widmen, die für ihn den Terpfllriitendsten Auftrag seine« Lehen« darstelle. Nun ergriff Gauleiter Dr. Uiberreither selbst das Wort, um als verantwortliche Hoheitsträger des Gaues dem Parteigenossen Cink den Dank der Partei auszusprechen, Für alle, die die VerhAltniss« kennen, sei es, so hob der Gauleiter hervor, sicher, daß der Aufbau der Hitler-Jugend im Jahre 1938 nach einer besonders heftigen Kampfzeit ohne zielstrebige und hingebungsvolle Arbeit nicht möglich gSewe^n. wäre. So sei der Name des Gebietsführers Cink aus der Geschichte der steirischen Hitler-Jugend nicht wegzudenken. Nachdem der Gauleiter dem «Inrflk-kenden Gebietsführer aus kameradschaftlichem Herzen Soldatenglück gewünscht hatte, gedachte er mit höchster Anerkennung der Leistungen von Parteigenossen Skerbisch, der sich in der Kampfzeit, in der Zeit des Aufbaues und jetzt im Kriege stets als echter Nationalsozialist erwiesen habe, ein Mann, der hingobungsvoll schaffte und trotzdem immer bescheiden im Hintergrunde blieb. Die tief« Verbundenheit des Gauleiters mit der Jugendarbeit fand erneute Bestätigung in den Worten, mit denen er auf die Bedeutung der Stunde hinwies, in der die Führung der Jugend unseres Gaues für längere Zeit in andere Hände übergeht. Höchste politische Bedeutung messe er der Jugendarbeit gerade in diesem Kriege bei, der eine Wende in der Menschheitsgeschichte darstelle und sich daher von allen Kriegen unterscheide, so weit wir die Geschichte zurückverfolgen. Viel müsse in solcher Zeit der Wende gerungen nnd gelitten werden, und es zeige sich schon jetzt und werde sich in Zukunft noch mehr zeigen, wie viele Menschen in diesem gewaltigen Ringen, in dem eine alte Welt zerbricht und eine neue entsteht, den Belastungen gewachsen sind. Mit Stolz erfüllte es die Führerschaft der steirischen Hitler-Jugend, als der Gauleiter in kameradschaftlicher Dankbarkeit die Kampfbereitschaft und Ein- satzfreadigkelt einer Jagend wAx 7()it'hriqe Maiia Sitzenfrei in rnteihiid'n die 78 J.ihro alte Kiini ffuncjo Siip'inMsrb. in Prltrii; der IRjah-riqe Fran? ()sw<;ld. in Untchaidin dei 72 Jahre alle Martin Suppanitsch, unrl in Jrinrsrhenberq bei Winle^dorf dei 4S Jahre al'e Anlon I\o\Viitschitsch. m. reltlpostrJieb mit dem Tode he-slinft. Von I/ido Juni fM? bis Anfaiiq Jc.nuar 104,? hat sich di^r Jahre alle PustlHrhfiibeiter Wilhelm Dirnbnuer au? Arfborq, der als Landhrieltraqer beim Postamt in Waldbarh, Kreis Martberq. tiiliq war, pcluvere Vorfi-'hlunqen zuschulden kon.mfn lassen. Er entwendete etwa 21 re'dpostpakote und nahm den Ir'h'ift, h'iuptstirhlich Raiirhwaren, an M< h. Ob'Mihl der Besrhuldiqte wußte, d.::< der Diebstahl von Feldpostpäckchen mit sf'hweislcn Strafen qcahndet wird i:of\ er sich vnn seinem verbrechori-sf hon Treiben nu hl abhalten. Dirnl)auer, der birh an dem für Frontsoldaten bestimmten Clut veraanrjen bat, wurde vom Sonderqerirht (Sruz zum Tode vor-urleilt. m. Vorsieht beim RelreJen der Fahrbahn >^ährend der Dunkelheil. Die Fahrbahn dient dem FahrzeuqveTkehr! Trotzdem verlassen sich viele Fiißgänqer lieim Refreten der Fahrbahn mehr oder weniqor d.irauf, daß die Fahrzeuqfiihrer sie rerhi/eiliq b(>merken und ihre Fahrweise danarh einrirhien. Dieses Ver-halinn ist br'i Taqe riirksichlslos, hei Dunkelheit außerdem äußerst qefährlirh. Der Fuf^qärqer bndeiikt .dabei nirht, daß der Fahr/eucifiihrer ihm bei abqe-dunkelten Scheinwerfern erst sehr spät und schwer wahrnehmen kann. Er selbst aber kann Fahrzeuqe bei einiger Aufmerksamkeit schon aus qrößerei Fnifernunq erkennen, Wenn der Fuß-f|anner sich diese Talsache einmal klar ii'r.chen und sein Verhalten stets da-Ufich einrichten würde, ließen sich •/ahlre'che Verkehrsunfälle mit ihren meist schweren Folgen vermeiden. An die Fiißcjcinqer errieht ddher nochmals die dringende Mahnung, bei Diinkel-hr^it im Straßenverkehr besonders vor-Richlig zu sein. Betretet die Fahrbahn erst, wenn ihr eu'h davon überzeugt habt, daß sich kein Fahrzeug näheit Zu'^Hhaus ^"'r Fphrr?dmnrdcT Um sich mühelos Geld zu verschaffen, vcrlcjltc sich der 21 Jahre alte in Ober-radkcrsburiiS jjcborenc und zuletzt in St, Prter boi Graz wohnhafte Landarbeiter Anton Piuilifsch auf Fahrraddiebslählc. \'om Oktober bis Dezember 1942 stahl er, teüwc'se unter Ausnutzung der Verdun-kf lunij, insgesamt 11 Fahrräder in Knit-tclfeld, PuntijJam, Liebenau und Graz \\ eCfen Verbrechens des Diebstahles und als Volksschädlind wurde Anton Paulitsch vom Sondcrijericht Graz zu einer Zuchthausstrafe von sieben Jahren verurteilt. Wir h(iren im Rundfunk Dnnnerdtg, 24. April Rcichiicndcr; 12.35—12.15; Der Hericht lur Lage. 13.25-13.55: Gerhard ^X inkicr im dcul?ch-italicni-»clitn Ainlami hlioniert. M.15—15; Kleine Melodien. 15—16' Hiinte Volkiiniuik. 16—17; Klaitiichc KleinidUeilcn, 17.15—18.30; I.andschaflllche Unter-li.iKiinÄ'rnuiiik. IS,30- 19; Der ZcitapiriJel. 19,15 Iii» 1*1.30; Fronibcrichtc. 19.45 — 20; Vai ßit>l DcuUch tand der Welt. 20,20-21; Violinkonzert ron fUiihm« 21 22; Aus l.orliinds Opernwelt. DcuinckUndsenderi 17.15—IS.3ii: Von Berlhnver hl« Rumini. 20,15—21 Bekannte IJnterhallun|J«wei-• rn. 21—23- Mitsik lilr dich. Wirtschaft Verbesserung des Maisanbaues im Südosten Der Mais gehört im Südosten /u den wichtigsten fVldtrüchten, da er (l .il zi' .Mnem wesentlichen Teil aiKh de. nenschlichen Ernähtunq dient Mai wird meist in Form e nes Hreie,s, ahn ich wie die in Nordilai en bei ehtc ">olenta qeqessen. Daneben ist Mai' .las hauptsächliche Vieh'uller. Die Vieh hallunq beruht in erster Linie aiM den-' C'traq der Maisernte, (iegemiber de»-Irtraqen, die der Maisanb'dU in Gro'i •eulschland liefert, sieben dio Fmle m Südosten noch erheblifh /u-irk hi bn letzten drei Jahren die ke ne'wen-lünstig für den MaistinbdU waren. !' irn en in Deutschland im Diirrhscbn II Iz geernlet werden. Demcje'ien i'er er leiten die Slowakei und l'ny '.n, cl'i ni Nfaisaiibau im Südosten an cle 'pit"0 stehen, was den lI'^ki'.iUMtr.ic ■ ntrifft. 20 bis 22 dz. In Se^ven imc' 'Croatien lag dor DiirrhsihnMt bei 17 Iz. fliei wurden noch vor weni'^'O'i Jtili en kaum 13 dz erreirht. fn Bu'garie '>eqt der Durchschnitt auf unoe'äbr^ 12 ilz je Hektar, wahrend in Rumänien das der Flache nach das gröKle Mais inbdugebiel des Südostens ist, die Ern ecrtrdqe zwischen lü bis 11 dz schwan -en. Diese (Jegenüberstellung zeigt, wek (i [lofiP Unterschiode im Ertrag der vci .chirdenen Länder bestehen und wir ntwicklungsidhiq der Maisanbau noc4' it. Ange.sichts der Bedeutung, die e Nr die menschliche Ernährunq und al . leh'utler besitzt, und bei seiner Wich gkcit für die NahrungsmittGÜndustrie lie wertvolle Kinder- und Krankennahr niltel und viele andere Erzeuqniäse dii ' Inis beistellt, ist eine Vcrgrcißerunr !er Maisernten eine wichtige Aufitalic cler Länder d"s Donaiiraunies, Eine Sie' • erunq der Hektarerträge um nur 5 d 0 Hektar würde allein in f^urr.dnien ^is im Jahr l!)'i1 .1,7 Mill. t. geerntel lat, eine Vergrcißeriinq dieser Menne uf Mill. t. ausmnchen, Damil würd' inm'inien in den Stand gesetzt, gan? -••^hehMch nrößere Mengen win bisher Sport und 'Iiimen Zwei Marburger Pflichfspieleam l.und2,Mai BSG Rosental und Grazer Sportklub gegen Rapid und Rcichsbahn In Marburg werden die Wettkämpfe um die slcirische Fußballmeisterscbaf» am Sarnstall und Sonntag mit zwei bedeutsamen Be^cgnumjen weitertjefiihrt Bereits am 1. Mai treffen um 15 Uhr im Marbnr-(Jer Rapid-Stadion Rapid und die tüchtijje klf der BSG Kosental aufeinander, die sich gerade erst am vori)ien Sonntail der Führunfi der Gruppe B abgewechselt hatten. Die Rosenlaler Berßknappen, die vor wenijjen Taßen die Bereichsmannschaft von Sturm-Graz mit 3:0 jjlattwesj niederringen konnten, stellen jjewiO auch für Rapid einen hartnäckigen Geijner dar. der sich durchaus nicht so leicht abtun lassen wird. Man kann also wieder mit Hoch-spannun|{ den Ausgang des Treffens erwarten. Am Sonntag, den 2. Mai, erscheinen Reichsbahn-Marburji und der Grazer Sportklub in der Arena des Meisterschaftstrubels. Auch dieses .Spiel, das um 17 Uhr im Reichsbahn-Stadion in Marburg stattfindet, verspricht einen interessanten Kampf, zumal man das beiderseitißc Kräfteverhältnis als ausgeglichen bezeichnen kann. Leibnitz spielt m CilU Auch die SC Cilli greift am kommenden Sonntag wiederum in die Ereignisse der Fußbalimeisterschaft ein. Diesmal ompfcingt sie die TuS Leibnitz als Gast, deren Reihen kürzlich bedeutende Verstärkungen erhalten haben. Es werden sich somit zwei spielstarke Gegner gegenüberstehen, denen die Öffentlichkeit gewiß das ungeteilte Interesse entgegenbringen wird. * In der Gruppe A der steirischen Gau-klassc stehen desgleichen drei Begegnungen am Spielplan, und zwar: Reichs-bahrl Graz—Kapfenbcrg, GAK—Pohnsdorf und Zeltweg—St DP. Deutsche Fussballmeisterschaft beginnt Erste Vorrunde am 2. Mai Am 2. Mai nehmen die Spiele um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1943 mit der ersten Vorrunde ihren Anfang, nachdem sich der Meister von Schleswig-Holstein, Holstein Kiel, in zwei Ausscheidungsspielen gegen Mecklenburgs Spitzenverein, die TSG Rostock, für die Teilnahme qualifiziert hat. Alte Namen sind unter den Beteiligten vertreten, an doi Spitze der vielfache Deutsche Meister Schalke 04 als Titelverteidiger und der Altmeister 1. FC Nürnberg, dazu der cyt-malige frühere ßsterreichische Meister Vienna, u a. m, Sie gelten zusammen mit dem Dresdner SC, dem zweimaligen Tschammer-Pokalsieger, als Favoriten. Aber jeder weiß, wie schwierig es oft ist, die beste Mannschaft zusammenzubekommen. und da die diesjährige Meisterschaft nach dem Pokalsystem entschieden wird, d. h. eine Niederlage gleichbedeutend ist mit dem Ausscheiden aus dem weiteren Wettbewerb, so ist es auch für den heißesten Favoriten leicht möglich, vorzeitig zu straucheln. Cillier Leichtathleten* treten an Am Sonntag, den 2. Mai, um 10 Uhr, findet auf der Festwiese in Cilli ein Er-öffnungs-Leicbtathletikweltkampf statt, Die Veranstaltung wird im Rahmen des Gedenktages an den verstorbenen Reichs-sportführer von Tschammer und Osten abgehalten. Folgende Disziplinen werden durchgeführt; 100 m Männer. 75 m Frauen. Kugelstoßen Männer, 3000 m Männer, Weitsprung Frauen, Weitsprung Männer, 400 m Männer. In den obgenannten Disziplinen wird gleichzeitig auch die Prüfungsabnahme für das Rcichssportabzeichcn durchgeführt. ; Aus der Abteilung Rapid der Mar-burger Sporlgemeinschafl. Donnerstag, den 2f}. April, um 21 Uhr, SpiolprappeH im Cafe Rathaus. Alle aktiven Fußballer haben daran teilzunehmen. Wegen der r')ringlichkoit Erscheinen Pflicht Der Abteilungsleiter. ; Aus der Abteilung Reichsbahn der Marburger Sportgemeinschaft, Donnerstag, ab 18 Uhr, wichtiges Übungsspiel m Sportplatz mit anschließender Spie-'ersitzung um 20 Uhr. Der Abteilungsleiter. : Kurt Welle, der aus den Reihen des Mdrburger Fußballsports hervorgegangen ist und zuletzt beim Grazer Sturm tätig war, übersiedelte >.nach Wien und spielte dort bereits 4n dem entscheidenden Punktekampf der Vienna gegen Austria in den Reihen des neuen Bereichsmeisters als Mittelläufer mit großem Erfolg.' ; Christi Cranz in Ehehafea. Christi Cranz, die ehemalige deutsche Skiweltmeisterin, heiratete kürzlich den Oberleutnant der Luftwaffe Borchert aus Lüneburg. :Der groDe Bergpreis von Wien wird am 23. Mai im nördlichen Wienerwald mit dem Exelberg als schwerste Prüfung entschieden. Die Streckenlänge beträgt 90 km. Steiermark—Kernten Im Handball. Zwischen den Sportgauen Steiermark— Kärnten wurde ein Handball-Vergleichskampf vereinj)nrt. Die Begegnung findet am 2. Mai in Klagenfurt statt. : Dr.'Bauwens wird am 16. Mai in Genf das Fußballänderspiel zwischen der Schweiz und Ungarn leiten. TennisUberraschung in Rom. In Rom wurde das erste größere Tennisturnier des Jahres im Freien zu Ende gebracht Dabei gab es in der Vor Schlußrunde eine große Überraschung f^er junge Cribani schlug Del Bello und unlerlng im Endspiel Canepele in einem Fünfsatzkampf 1:6, 6:4, 6:1, 4;ö 3:(>. Das Fraueneinzel fiel an Anneliese ßossi, die Manfredi 9:7, 6:3 schlug. Das Männerdoppel fiel an die Brüder Del ilello. : Das Madrider Stadion, das während ■les spanischen Bürgerkrieges fast vollständig zerstört wurde, ist wieder her-qcstelit und auf ein Fassungsvermögan von 60 (100 Zuschauern gebracht wor 'len. Romanoni, Italiens bester Tennisspieler, wird sich in Hinkunft in Spanien als Tramer betätigen. u exportieren, wodurch wiederum die . iphhaltung im Donauraum eine enspre-hende Vergrößeiung erfahren konnte In der Slowakei hat man sich in den "tzten Jahren besonders intensiv mit 1er Frage der Steigerung der Maiserträge >eschäftigl. Hier wurtle in Zusammen-irbeit mit Deulsthland eine Maisanbau-■espllschift gegründet, die sich vor al-em mit dem Problem d^r Saatnutver-.orgung der slowakisi beii Landwirt Schaft befaßt, mil dem Ziel, die Selbst-ersorgurg mit Mais sowohl für die '.andwirtsrhafi als auch für die indu-trielle \'erarbrilunn 7u erreichen. Seil dem Jahre l'^l') hat die flp^pllschafl :chon eine vorbereitende Tätigkeit aul-(enommen und erfolgreiche Pionierar-'eit geleistet. Es sind große Versiichb-'eider angelegt worden, die zu Saat-ucht-Mvecken dienen. Das Versuchsgui 'er Gesfllsfhaft flient als Stützpunkt ür die Förderung des Körner- und Ful-lermaisanbaues in der Slowakei. Für die Aussaat 1943 sieben den Landwirten "ichon größere Mentjen Saatgut aus den neuen Maissorlen zur Verfügung, Die Erfahrungen, die auf diesem Ge-'liet in der Slowakei gemacht werden, sind selbstverständlich auch für die anderen Länder sehr bedeutsam. Die Mnis-erträge im südosteuropäischen Raum können nur dadurch qesleioert werden, daß eine klare Linie der Anbautechnik und der Sortenauswahl eingehalten wird. Die Sichersfellung des geeigneten Saatgutes für den gesamten Raum erfordert eine Umstellung von spätreifenden auf früh- und normalreifende Maissorten. Die Züchtungen im großdeutschen Rniim und einige Sorten aus der Slowakei und Ungarn können dem Maisanbau in den Donaustaaten einen gewaltigen Aufschwung geben. Sehr wirblig ist im übrigen auch eine sorgfältige Trocknung des geernteten Saatgutes, da nämlich sonst die Keimfähigkeit stark leidet, wodurch wiederum die Aussaat lückenhaft wird. Wie wichtig die Verbesserung des Maisanbaues in Südosteuropa ist; zeigt deutlich in diesem Jahr das Beispiel Bulgariens, das infolge einer schlechten Maisernte, man rechnet im Durchsclinitt mit nur 8 dz je Hektar, erhebliche Schwierigkeiten bei der Ernährung seiner Viehbestände überwinden muß. X Die Aufbewabningsfrlsten Im Prels-rechl. Der Reichsfinanzminister hat sich schon Ende Januar 1942 damit einverstanden erklärt, daß die zum Wareneingangsbuch gehörigen Belege und die Buchungen über den VÄrenausgang nur noch 5 Jahre aufbewahrt werden. Ende Dezember 1942 wurden dann allgemein die zehnjährigen Fristen für die Aufbewahrung von Büchern und Schriften auf dem Gebiet des Handels- und Steuerrechts auf 5 Jahre abgekürzt. Hierunter fällt jedoch, worauf der Preiskommissar in einem Erlaß hinweist, nicht die Aufbewahrungspflicht auf dem Gebiet des Preisrechts. Soweit bei Preisvorschriften längere Aufljewahningsfri-sten als 5 Jahre vorgesehen sind, sind die betreffenden Wirtschaftskreise nach wie vor an sie gebunden. Soweit keine bestimmten Fristen, sondern nur allgemein die Pflicht zur Aufbewahrung vorgeschrieben ist, sind die Belege ohne zeitliche Begrenzung bis zur Außerkraftsetzung der Verpflichtung aufzubewahren, Welche Belege aufzubewahren sind, richtet sich nach den jeweiligen Vorschriften. Vielfach werden es lediglich besonders vorgeschriebene Aufzeich-ntingen über Preise oder Kalkulationen sein, die ohnehin nicht unter die Verordnung vom Dezember 1942 fallen. Nach der Verordnung über den Nachweis von Preisen sind Preisanfzeichnun-gen und Belege so aufzubewahren, daß die Höhe und das Zustandekommen der Preise ohne Schwierigkeiten nachge-nrüft 'werden können. In Betracht kommen also z. B. Rechnungen, Preislisten, f^inkaufsbelege, Lohnabrechnungen usw. Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnun-'ten unterliegen nach wie vor der zehnjährigen Aufbewahrungsfrist. X Günstiger Stand der Wintersaaten 'n der Slowakei. Die Wintersaaten stehen auf dem ganzen Gebiete der Slowakei sehr gut. Infolge des milden Winters und der geringen Niederschläge sind fast nirgends Schäden durch Hoch-nder Unterwasser festzustellen. Der kurze, jedoch ziemlich ausgiebige Regen Ende März wirkte sich für die Frühjahrsaussaat und für den Anbau im allgemeinen, R^wie auch für das Wachstum des Getreides und der Futtermittel 'Tut aus. Blick nach Südosten Serbische Erkenntnisse Anläßlich de« prawoslawen Oster-iest&a richtete der serbische Minihtei-prcibident Neditbch eine bolschält an dds beibibch'e Volk. »Gull der Herr hat uub geätrdlt«, heißt es in der Bot&chdlt, »weil der Glaube unserer Väter schwach wurde, weil wir unsere Veigdnganheit vergaßen. Es eiitstdiid Weh und bchande, ierstuiende Wut und 1 ollheit m unserem Volke und wie noch nie erhob kich der Bruder gegen den Bruder, griffen Sohne den Vdter an. Es kam zur Agonie des serbischen Volkes.« »Heute ist sich ddS sei bische Volk«, so schließt dio ßotbchcilt, »seiner Lage bewußt und blickt klar in die Zukunft. Ls hat seinen Weg gefunden, den alten, den serbischen Weg. Es hat' für viele seiner Sünden gebüßt, vielen Schmutz beseitigt, viele Verirrungen und falsche Freunde abgeschüttelt, weshalb es die Zukunft iiuversichllich erwarten darf. o. Neue deutsche Genossenschaften in .\ruatien. In der letzten Zeit wurden in Kroatien sechs neue deutsche Genos-.enschaften ins Leben gerufen, u. zw.: deutsche Kredit- und Wirtschaftsge-;iossenschaft in Belisce, zwei deutsche Lcindmaschinengenossenschaften in To-wiüsanci und Kesinki, Deutsche Kredit-und Wirtschaftsgenossenschaft in Po-dravski Podgajci, Deutsche Landmaschinengenossenschaft in Markusica und Deutsche Müchgenossenschaft in Sotin. 0. Bulgarischer Treibstofispekulanl verhaftet. In Plovdiv wurde eine große Treibstoffspekulation aufgedeckt. D«t Hauptschuldige ist der Direktor der Plovdiver Filiale der »PetroU-G«sell-Schaft. Unter Mithilfe des Lagerverwalters der Gesellschaft verkaufte er beiläufig 15 Tonnen Benzol für Industriezwecke zu Uberpreisen. Er wurde dem Staatsanwalt übi^rgeben. o. Weniger Schlangenbeichw&rer Griechenland. Die Polizei in Athen begann kürzlich mit einOT planmäßigen Säuberung der Straßen UJid Plätze von den verschiedenen »Zauberern«, Schlan-genl>eschwörern und »Lofterieunterneh-mungen«. Diese Maßnahme war dringend notwendig, da sich die »Unterneli-men« dieser Art in der letzten Zeit außerordentlich stark vermehrt hatten. Es wurde bereits eine große Zahl Gaukler und Schwindler festgenommen und den Gerichten zur Aburteilung übergeben. , Eine aufschlufireiche Familienchronik Dieser Tage ist in Klingenthal im 80. Lebensjahr der Reichsbahnbeanite i. R. Friedrich August Döhler gestorben. Er hat eine Familienchronik hinterlassen, die er fünf Jahrzehnte hindurch mit aller Gewissenhaftigkeit geführt hat. In ihr hat er neben seinen persönlichen Angelegenheiten alle Ereigniii« der engeren lind weiteren Heimat sorgsam aufgezeichnet. Die 500 Seiten umfassende Chronik gibt so ein getreues und interea-santes Spiegelbild der Zeit. Besonders aufschlußreich «ind »nch die Bilanzen der persönlichen Lebenahal-tung dieses kleinen Beamten, der in den 90er Jahren als Streckenarbeiter tu die Dienste der Reichsbahn trat. Bei «inem Tagesverdienst von 1,80 RM und einer ständig wachsenden Kinderzahl mußte die Frau ständig mitarbeiteni iie war Korsettstepperin und dann auch Jahre hindurch bei der Reichsbahn mit titig. Das Gesamteinkommen der beiden Eheleute einschlielMich sonstiger Einkünfte betrug in den 50 Jahren nind 93 000 Reichsmark. Dabei sind die Inflationsjahre nicht berücksichtigtI dat Jahr 1923 steht allein mit 20 Billionen Papier-mark zu Buch. Eine Aufzeichnung dea Verbrauchs für Tahakwaren bringt d«o Interessanten Nachweis, daß Döhler rund 1500 Pfund Tabak und 20 000 Zigarren verraucht hat) von den letzteren hat er rund 3000 geschenkt erhalten. Die dafür aufgewandte Summe iat verhSltnismäßig niedrig, da die Tabakwaren größtenteiU über (iie benachbarte höhmische Grenze geschmuggelt wurden. Der Preis eines Pakets Tabaks betrug in Böhmen etwa acht Pfennig. Auch eine Aufstellung Ober den Kartoffelverbrauch der Familie finden wir Es wurden, von ihm — wieder unter Außerachtlassung der Inflationsjahre — 800 Zentner zu einem Gesamtpreis von 2200 RM eingekellert. Einem gewiegten Statistiker bleibt es vorbehalten, die Rechnung .weiterzu-spinnen, denn wir finden auch noch ins einzelne gehende Aufstellungen Aber Brennholz- und Kohlenverbrauch icwie über die gezahlten Mieten und Steuern. < Ihre Vermählung geben bekannt: RAIMUND GOLLOB, D R. B.-Küchenleiter TONI GOLLOB geb. DREISIEBNER Soda Wassererzeugerin Marburq-Drau 29 April 1943 Witschein Ranzenberg Wir haben uns verlobt: SCHISCHEK MARIA SCIIERLAK ALEXANDER, Baupolier April 1943 Marburg-Thesen Fimiiien-ilnzeigen findeii durch die »Marburgerj Zeitung« weiteste Verbreitung, HAWBURG-BERGEOORF 1 DeutschlancI und vielen Stoaten der Welt olsHerstelier von Qualitätserzeugnissen bekannt Verschiedenes Lederer &. Meilitzer vorm. 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Wb FrauencchlckHl — vom Dlrhter anaara achAn-atea Pllrati — von «tnem Ragtekünitla ar*ta« Ravgaa aeilallat wo Toa da UBTatglaichlicbaa PauU WatinlT gatpiel*. PIr iageidllch« alck* lagaliiwl Lkhiapieie KadeKe—clmlc v«a n. bii n. A^t Da hifttgata Plla voll BoatiaM ai4 S^danfraitdat lA b Obierbayern lattua md baynicha Schauipiala. rtr ivfwAlcb« «Icfcl ni«alaaaaal Douarilaf, 29. April um It Uhr grata MBrc^aa-▼orttallangt IOTKaPPCHEN, ain bunter Pilm. Barg-Llckhpiele Olli __lachaaalaldartliata Vaa U. Ma M. Aprfl WIU.T POlira Operette an Winy '•»!. MarU Halat, Paii MiMfa, Slpfik iinrj Dot« Komar Ptr IflfaatflfAa alchl nifalaaMil llleJahl< 673 3 Vi oMb iD6rolen) RM 225.—. ein« SlanxpraMe RM 71— «nd atn grofter rujpnire—ai fGetreiid»-rflelar) RM 175.— m verkaufen. UNIOGeMÜschaft, Marburg, Laadwelirgaaa« 23. 301-4-3 Zm kaufe« gesiKhl kant« 1 Paar mim MAd-dienaportachub« Nr. 35 gegen Prflhjahrsbemgsabechikitt. Adr. 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Albert Horatk uiw. — Spielleitung; Kart iloftmana — Mualk: Michael Jary POr Jagendllche alcht lagelaiienl Verordniniis- und üntsblatt tfas Chefs der Zivilverwaltung ia der Untersteiermark Nr. 14 vom 2t. April 1943 ist erschienen. Abs*dem Inhalt: Verordnung über die Einführung des Luftschutzrechts in der Unter-steiermark vom 15. April 1943 Preis 15 Rpf. ErhUtlich beim Schalter der Marburger Verlags- u. Druckerei-Ges. m. b. H. Marburg/Dran, Badgataa 4 b«l den Geschäftsstellen der »Marburger Zeitung« IN CILLI, Marktplatz 12 (Fernruf 7) IN PETTAU, Ungartorgasse, Herr Georg Pichler u. bei den sonstigen Verkaufsstellen. Bezugspreis: Monatlich RM 1,25 (stets im voraus zahlbar). Baxngsbestellungen werden bei den Geschäftsstellen der »Marburger Zeitung« und la Verlag, Marburg-Drau, Badgasse 6, angenommen. Auf Abschnitt Nummer 30 des Elnkaufsanswetses für den Stadtkreis Marburg, wird ab Donnerstag, den 29. April 1043 eine Flschansgabe aufgerufen. Die Ausgabe erfolgt fOr Marburg linkes Draouter durch das Flschfachgeschin Abt, Marburg, TegetthoffstraBe, u. zw.: Laut Kundenliste 1— 1700 Donnerjtag, den 29. April 1943 1701^ 3400 Freitag, den 30. April 1943 3401— 5100 Montag, den 3. Mai 1943 5101— 6800 Dienstag, den 4. Mai 1943 6801— 8500 Mittwoch, den 5. Mai 1943 8501—11000 Donnerstag, den 6. Mai 1943 Mariiwrg rechtes Dranufer durch das FIschfachgeschlft Abt-LBsehnlgf, JosefstraBe, u. zw.: Laut Ktmdenllste 1—1250 Donnerstag, den 29. Aprfl 1943 I251--2500 Freitag, den 90. April 1943 2501—3750 Montag, den 3. Mai 1943 3751—500 Dienstag, den 4. Mal 1943 5001—6250 MIttvroÄ, den 5. Mal 1943 •251—^7500 Donnerstag, den 6. Mal IMS Bei der Ausgabe Ist der Blnkanfsamwefs foiiuzelqen md wird der Abschnitt Nr. SO vom Flsrhverteiler entwertet. Die Reihenfolge des Aufrufes Ist genau einzuhalten. Das notwendige Verpackungspapter Ist mit7ubringen. GroBverbrancher, Gaststätten, WerkskSchen und Anstaltsbetriebe erhalten am 20. und 30. April 1043 die Plschzutellung In gleicher Menge wie im letzten Aufruf. Bisher noch nicht eingetragene Kunden können erst nach dem 6. Mal 1943 fflr die nAchste Fischausgabe In die Kunden-llsta eingetragen werden. ' 908-4 Der Leiter des Bmflhrungsamtes: gez. Nltzsche. Allen Verwandten und Bekannten geben wir die traurige Nachricht, daS unser geliebter Sohn und Bruder Stanislaus Kloitschnik Grenadier in ainem InfantarleragiMnl am 18. Mirz 1943 an der Ostfront Im 20. Lebensjahre für Führer und Groß-Deutschland den Heldentod fand. In tiefer Trauer: Antonia, Muttert Prledridi, Felix, Brüder] Duschana, Elisabeth, Paulina, Mathlide. Schwestern. 692 Wir teilen allen Bekannten mit, daß unser Heber Vater, Herr Ignaz Fludernlk Gastwirt in Lacien (Sanntal) am Mittwoch, den 28. April 1943, im «6. Lebensjahrs, gestorben Ist. Das Begribnii findet Freitag, den 30. April, um 10.30 Uhr vormittags, auf dem Ortsfriedhofe in Laufen statt Laufen, den 28. April 1943. Die trauernde FAMILIE FLUDERNIK Unsere hebe, gute Mutter, bzw. Großmutter In tiefer Trauer geben wir die Nachricht daß unsere liebe Mutter, Frau Therese Tscheboki ^storben ist. Die Beerdigung findet Freitag, den 30. April 1943, um 15 Uhr, in Drauweiier statt. Marburg/Drau, den 28. April 1943. Dia tieftrauemden Hinterbliebenen. Wir geben allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere liebe, herzensgute Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein ]ulic Martini Photographin nach einem arbeitsreichen Leben und kurzer, schwerer Krankheit, in ihrem 73. Lebensjahre, am 25. April 1943 für immer von uns gegangen ist. Die Bestattung fand in Cilli am 2B. April, nm 16 Uhr, von der Aufbahrungshalle des Städt. Friedhofes aus statt. Die hl. Seelenmesse wird am Freitag, den 30. April, um 6.30 Uhr früh, in der Pfarrkirche in Cilh gelesen. Cilli, den 29. April 1943. In tiefer Trauer; Hermine Martini, Josef Martini, Geschwister, Joseflne Martini, Schvträgerin. Fritz, Neffe, Traute, Nichte. 305-4 Danksagung ^r die vielen Beweise inniger Anteilnahme die uns anläDlich des Heimganges unseres lieben Gatten, bzw. Vaters und Schwagers, Herrn MARTIN PLAfVINSCHEK. zuteil wurden, sowie für die schönen Blumen- und Kranzspenden und das ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte sagen wir herzlichen Dank. 665 Marburg, den 27. April 1943. FAMILIE PLANINSCHEK Bis ins Tiefste erschüttert, geben wir allen Verwandten und Bekannten die betrübende Nachricht, daß unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Elisabeth Glumatz Hausbesitzerin am Mittwoch, den 28. April, in den frühen Morgenstunden, nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden im Alter von 75 Jahren, uns für immer verlassen hat Die feierliche Beiset/unq der Verstorbenen findet am Freitag, den 30. April, am Drauweiier Friedhof von der dortigen Kapjelle aus stctt. Marburg, Cilli, Graz, Wr. Neustadt, den 29. April 1943. Demeter Glumalz, Mila SrhOßler geb. Glumatz, Kinder Dr. Pilfor Srhttnier, Schwipqersohn. Wllnia Glumatz, Schwiegertochter. 694 an Theresia Scheschko geb. Kotzbek Gendarmeriewachtmeisterswltwa nnd Besltzerta hat uns aacb arbeitsreichem Leben im 77. Lebensjahre für immer verlassen. Die Beerdigung der lieben Toten findet Donnerstag, den 29. April 1943, um 14.30 Uhr, auf dem Friedhofe in Egidi-Büheln statt. Bgidi-Büh., Prätis-PöHau, den 27. April 1943. Die Tieftrauemden: Anton, Sohn. Maria geb. Wlrth, Schwiegertochter. 689 Bornt, Enkelkind. Vni DintlolluiiQ vnn ArbetlskrJII-l«D mufi die ^imllminutig dot la-itkndl^^en Arbr'Uiimlei ftlogeiioll Kcrdpo intelligenter Lehijunge aus gutem Hause und mit etiispre-cfaender Schulbildung wird gesucht Bevorzugt werden solche, die Freude füi Kanzieiarbeiten liaiien und die der deutschen Sprache in Wort und Schrift machtig sind. Interessenten mögen mit handschriftlicher Offerte vorstellig weiden, zwischen 8 und 9 Uhi bei der Adriatischon Versicherungs-Gcseiischaft, Marburg, Sophien- platz Nr. 3.____666-6 Industiie in Marburg sucht ältere männliche und weibliche Kan/leikräfte. Angebote unter »Verläßlieb und ernst« an die Verw. der »Mmburger Zei-Uiny», N3drbuifj-Dfau. 252-4 6 Aitere i-rau, luiidexiiebend, wjid zu 3 Maderlu unter 5 Jahren, tagsüber, gegen Verpflegung uxihnung bei Krois Erika, Tauriskerstr. 12, Bundeslührung, abzugeben. _701-13 2 Klelflerkarten auf den Namen Galun in Lakdorf verloren. Der I? ehrliche Finder wird ersucht, * die Karten in Dubrovzen 100 iE%, abzugeben. 6Ü()-13 Seite 6 ♦ Nr. 119 ♦ Donnerstag, 29, Aprfl MARBURGER ZEITUNG Karl Jirak: Damenbildnis (DI) Nacbnii für Igo Pöisch Nach kurzem Leiden ist am 24. April In einem Wiener Krankonhaus der Maler Igo Pötsch gestorben. Mit ihm ging nicht nur ein hervorragender Landschafter und Graphiker, sondern auch ein Mann von ungewöhnhcheo organisatorischen Fähigkeiten dahm, der sich als Fachreferent für Malerei in der Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste und als Beiratsmitglied des Künstlerhau-■es erfolgreich betätigte. Ein gebürtiger Grazer, empfing Pötsch ■eine künstlerische Ausbildung zunächst an der Landeskunstschule und beim Defreggerschüler Paul Schad-Rossa in Graz, später an der Wiener Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, der er nach dem Kriege durch mehrere Jahre auch als Lehrer angehörte, Ein Meister der Aquarelltechnik, brachte er von seinen zahlreichen Malerfahrten immer wieder interessante Motive heim. Als Graphiker pflegte er vor allem die Lithographie, steuerte zu Mappenwerken und Büchern prächtige farbige Steinzeichnungen bei und erfand mancherlei neue Druckverfahren, auf Grund deren er im Jahre 1930 zur Abhaltung von Lehrkursen an die Akademie für Graphische Künste in Leipzig berufen wurde, 1918 wurde er mit der Goldenen Staatsmedaille ausgezeichnet) die Jahre 1924 und 1934 brachten ihm weitere Staatspreise ein. Vier Jahre später verlieh ihm das Künstlerhaus seine Goldene Ehrenmedaille. Werke von seiner Hand gelangten in das Grazer Landesmuseum, in das Museum des Reichsgaues Niederdonau, in die Wiener Städtischen Sammlungen und in die Albertina und waren seit 1924 regelmäßig in den Ausstellungen des Künstlerhauses 2U sehen. Eine Dichterin der Vaterlandsliebe. In den letzten Apriltagen jährt sich zum hundertsten Male der Geburtstag der Tiroler Dichterin Anqrlika von Hörmann. Leise und bescheiden, ist diese Frau als Gattin des Kulturforschers Ludwig von Hörmann und Mutter ihrer Kinder durch das Leben geschritten. Das Leid ertragen, es üborv^Mnden, ihm ohne Zittern entgegentieten, forderten ihre formvollendeten Verse, die aus einer gesunden, fühlenden Frauenseele quollen. Die Liebe zu ihrem Volke, der Ruf nach Menschenliebe, Pflichttreue, Überzeugungsmut klingen aus ihren starken »Deutschen Gedichten«, in denen sie Anteil nahm am Leben der Nation, bis der Tod die 78jährige abrief. ^ Bildhauer Knsig 80 Jahre alt. In diesen Tagen feierte der Bildhauer Leopold Kosig in Wien seinen 80. Geburtstag. Er studierte an der Akademie der bildenrl<=!n Künste in Wien, wo er mit dem Gundel-Prei« ausgezeichnet wurde, Be< vielen Wettbewerben ging Leopold Kfwig als Preisträger hervor. Die plastische Ausschmückung des Grazer Stadttheaters bot dem Künstler Gelegenheit, die aJten Mythen füf unvergängliche Zeiten zu gestalten. Karl Jirak / Ein Maler der Untersteiermark Man sitzt Karl Jirak gegenüber und kommt durch seine gewinnende Art lo-gleich in« Plaudern Ehe eine Stimde herum ist, kennt man sein Leben, ein echtes Künstlerleben. — Karl Jirak iit in Oplotnit* am Fuß det Bachern in Jahre 1897 geboren Mit der Versetzung de« Vaters nach Bruck a. d. Mur — er war im Staatsdienst tätig — kommt der kleine Karl in die dortige Realschule. Ein Glück für ihn, denn hier bekommt er Professor Bednar, den späteren Fachschulinspektor für das Zeichnen an den steirischen Mittelschulen, zum Zeichenlehrer. »Professor Bednar«, erzählt Jirak in dankbarem Erinnern, »war der erste, der mir die Augen für die Farbe ([eöffnet hat. Ihm verdanke ich meine spätere Begeisterung für die Kunst.« Der Weltkrieg kam. Zugleich mit neunundzwanzig anderen Brucker Jünglingen meldet sich Jirak als Kriegsfreiwilliger zu dem in Bruck stationierten kroatischen Infanteriebataillon. Er kommt fürs erste mit den wackeren Kroaten, deren vorzügliche Haltung die Brucker Jugend so begeistert hat, nach Ogulin zur Ausbildung und lernt dort erst einmal kroatisch. Dann geht's an die Front. Nach zweieinhalb Jahren Felddienst kommt Jirak an die Wiener Neustädter Militärakademie und von hier später noch einmal ins Feld. Drei Tage vor dem Waffenstillstand gerät der junge Krieger vor Verdun als Kompagniekommandant in Gefangenschaft. Aber was erst wie eine Bosheit des Schicksals aussah, wird sein Glück. In einem reichsdeutschen Kameraden, dem Kunstmaler Hocch aus Norderney findet er einen Freund und Lehrer. Vorerst freilich sitzt man gefangen in Sisterre, in den südfrarzösischen Alpen. Der Frühling, die blühenden Mandelbäume, die glasklare Luft, all das entzückt Jiraks Malerauge. Monatelang malt und zeichnet er acht Stunden am Tage. Noch ist er Expressionist. Da naht die Heimkehr, Jiraks Ziel ist Wien. Doch die Akademie nimmt den jungen verabschiedeten Offizier nicht auf. Rasch entschlossen wendet er sich nach Agram. Nun kommen ihm seine kroatischen Sprachkenntnisse sehr zu statten. Er stößt geradewegs auf Prof. MestroviS der sein Talent erkennt und ihn zu Prof. BeiiC empfiehlt. Damit ist Karl Jirak Schüler der kroatischen Staatsakademie. Professor BeCiS, der selbst sein« Ausbildung in München genossen hat, nimmt sich des jungen Steirers an. Figurale Komposition und Akt werdeff vornehmlich gepflegt. Aber auch die graphische Schule, die Professor Mestrovii seinem Atelier angegliedert hat und die unter der Leitung seines Assistenten Krismann steht, wird fleiQig besucht. Hier hat Jirak Gelegenheit, unter den Augen keines Geringeren als MestroviC selbst, sich in der Zeichen-kunst zu vervollkommnen — ja, er genießt sogar die persönliche Förderung des Meisters, der gerade damals sehr viel zeichnet. Wertvolle Jahre, von 1920 bis 1927, verbringt Jirak an der Agramer Akademie. 1928 geht der junge Maler fSr ein Jahr nach Italien, zunächst nach Florenz, dann nach Venedig. Paris schließt sich an. Die französischen Impressionisten, vor allem Sisley gewinnen starken Einfluß auf ihn. Nun zieht sich der junge Künstler zur Arbeit nach Pettau zurück, wo er im Gymnasium als Zeichenlehrer wirkt. Hier entstehen seine ersten selbständig gereiften Werke. Die erste Ausstellung in Pettau wird gemeinsam mit Jan Oeltjen und dem Wiener Trubl veranstaltet. Weitere Ans-stellungen in Belgrad, Laibach und Rom schließen sich an. 1933 siedelt Jirak nach Marburg Aber, das er besonders liebt. Doch ihn lockt noch eine alte Sehnsucht: Spanien, Greco, Goya will er an ihren Ursprüngen studieren Die Reise ist vorbereitet, er trifft in Spanien ein — und der Kri^ mit Jugoslawien bricht aus Jirak muß als Ausländer Spanien verlassen. Nun lebt er wieder in der Steiermark, Seit vierzehn Monaten wirkt der Künstler als Zeichenlehrer an einer Grazer Oberschule. Gleich seinen untersteirischen Kameraden ist Karl Jirak ein Bekenner der Farbe. Seine Palette ist nicht allzu reich, doch steht ihm eine große Skala von Grau-Blautönen zur Verfügung, die mit Noblesse behandelt werden und seinen Bildern eine besondere Note geben. Die PinscHührung ist gelöst und frei, sicher im Ansatz und von jener delikaten Dynamik, die den Südsteirar verrät. Seine Liebe zur Hügelwelt der Kollos und jener der Büheln spricht aus den meisten seiner Werke Aber auch dem Figuralen wendet sich Jirak wieder zu. Das Porträt seine« Schwiegervater« ist eine starke Leistung. Jirak träumt davon, auf dem Lande zu leben und nur zu malen. Ein Traum, den jeder Künstler träumen sollte, denn die Sehnsucht zur Scholle ist die tiefste Wurzel des Selbst. Wer bis dahin vordrang, darf hoffen ein Baum zu werden, der grünt und blüht und Früchte trägt. Kmrt Hildebrand Matzak -f HAlderlinges«llscliaft la TObIngen. An Hölderlins hundertstem Todestag, dem 7. Mai 1943 soll eine Hölderlin-gesellschaft mat dem Sitz in Tübingen gegründet wenden. Sie will der Hölder-linforschsing imd VereJirung einen Mittelpunkt geb«o und die Gedenkstätten für den Dichter in pflegende Obhut nehmen. Wer der Gesellschaft beitreten möchte, wird gebeten, seine Anschrift dem deutschen Seminar der Universität Tübingen, alt« Aula, mitzntei-len. -f Der Dichter Flortaa Seldl, dessen Schauspiel »HeJH^ Heitnatt über riele deutsclie Bühnen gegangen ist und dessen Romane »Der Weg d«r Eva Brugger«, »In der Hütte«, »Der Bau«, »Ein Leben verrauscht«, »Newbürgon«, »Drei Menschen« und »Dm harte Ja« all« In der Gegenwart spielen, beendete dieter Tage in Mönchen sein 50. Lebonajahr. „Genie ohne Volk" Erstaufführung im Grazer Schauspielhaus Revolutionen haben von jeher die Dramatiker zu dichterischer Gestaltung gereizt. Dort, wo eine alte versinkende Zeit mit einer neuen Epoche in heftigem Kampf Hegt, ergeben sich natürlicherweise die spannendsten Konflikte und aufregendsten Begebenheiten. Wie ein leidenschaftliches Genie eine solche Zeit erlebt, erträgt und im Kampf mit ihr sich verzehrt, das hat Viktor Warsitz in elf spannungsgeladenen Bildern seines Schauspiels »Genie ohne Volk« aufgezeigt. Francisco de Goya, der berühmte spanische Maler, ist bei Warsitz der passive Held der Revolution, aber er ist wie Napoleon, sein großer Gegenspieler, ein von seinem Dämon Getriebener, dem die Zeit (1793—1828) ein übermenschliches Schicksal auferlegt hat Beider, des Geistes- und des Tathelden Begegnung, ist einer der stärksten Eindrücke des Schauspiels, in dem revolutionäre und reaktionäre Tendenzen zur Entscheidung drängen. In den drei ersten Bildern lernen wir AalnthBen; Sicffen-Lichtbtld, Gtm Karl Jirak: Landschaft in Ol den Künstler in ««Incn meoschHchfltfln Beziehungen kennen. Sein Weib hat Ihn von der Schwelle gewiesen, und nun ist er nahe daran, sein Leben Im Kampf mit dem Rivalen seiner neuen Liebe einzu-büssen. Das vierte Bild zeigt uns Jenen anderen Goya, den die Leidenschaft zur Politik und das Aufgewühltsein um des Volkes willen bewegt. Drei weitere Bilder lassen den Wandel des geschichtlichen Geschehens im königlichen SchloS zu Madrid erleben. Der spanische Kronrat wird vom Regiment Napoleons abgelöst. Ihm folgt die Reaktion unter dem Pfaffenknecht Fernando. Welche Waffen eignen in diesen an ruhigen Jahren dem Genie eines Goyal Br l^freit seine bedrängte Seele in seinen Werken. In ihnen übt er Kritik an der Zeit, In ihnen meistert er das Schicksal. Aber zuletzt erweist er seine tiefste Tragödie darin, daß er als ein Genie ohne Volk zwischen den Zeiten steht und nirgends Wurreln schlagen kann. Im letzten Fiebertraum sieht er ein, dafi sein Lebenswerk miA-lang. Napoleon, der ihm erscheint, spricht es aus: »GIQcklidi macht nur der Segen der Heimatl« Dief« Heimat wurde dem Unglücklichen nirgends auf Erden. Die Tragödie wachsender Vereinsamung des Künstlers gestaltete Hans Pössenbacher in der Hauptrolle ni einem ergreifenden Erlebnis. Das Triebhafte des dämonischen Malers wurde besonders einprägsam zum Ausdruck gebracht. Ein starkes Gegengewicht stellte Ottens Napoleon auf die Sxene. Die Frauen um Goya schillerten in allen Farben; Eva Zilcher q)ielte als des Künstlers Gattin die Tragik der Treuen und Verlassenen, Anni Mai«r dl« Flatterhafte, Paula Därr die sittlich entartete Königin. Den Freunden Goyas liehen Friefi, Eschenbrucher, Bosse und Ther-wal charakteristische Gestalt. Hans Jörg Adolfi beeindruckte in der Rolle eines Herrschers, den sich nur ein Volk der Verfallszeit gefallm l&Bt. Warsitz gab dem ReaktionAr das schneidende Wort und eine eiskalte Physiognomie. Episodenrollen spielten CossoTel, Eisenlohr und Maria Schürmann. Die Erstaufführung, die Paul Mehnert mit Bühnenbildern von aufJerordentlich starker künstlerischer Wirkung ausgestattet hatte, fand begeisterte Aufnahme. Der Dichter wurde wiederholt gerufen. Es gab Blumen in Fülle. Dr. Frtd FHt»ch Hermann Gr9ed<;ner Zu seinem 65. Geburtstag am 29, April Was da« Werk des Dichter« Hermann Graedener, der vätcrlicherseit« aus Nord-dcutschland, mütterlicherseits au« einer Wiener Familie stammt, auszeichnet, ist vor allem die unmittelbare Verbindung mit dem Volkstum. Der Offizier de« alten Kaiserlichen Osterreich, der in den Jahraa 1914—1917 am Krieg teilnahm, begann zunächst mit Lyrik, in der man manchmal den Ton Lenaus spürte und fand in dem Drama «Anna Weber« schon einen bedeutenden Vorstoß in das unmittelbare Erleben des Volk««chicksal«. Dann kam sein erster breiterer Erfolg, sein Roman »Utz Urbach«. Später wandte sich Graedener wieder der Lyrik zu. Während «einer Gefangenschaft in Sizilien und nach 1918 in Wien, entstand eine Reihe von Gedichten, die in der Sammlung iWeltweihe« zusammengefaßt wurden. Lange wurde es dann still um den Dichter Graedener, Zehn Jahre 1921—1931 liegen genau zwischen dem Erscheinen der Gedichtsammlung und dem Traucrspial »Sickingen«, das später den Titel »Neues Reich« erhielt und mit dem Graedener wie mit seiner Schrift »Kampf wi dte deutsch« Seele« erneut Bekenntnis seines Volksdeutschen Gewissen« gab. 1936 erschienen seine drei Heldenleben »Traua von Blficher, York, Stein«. Zum 60. Geburtstag wurde dem Wiener Dichter die Goethe-Medaille fiberreicht, xugleieh erschien das »Hermann-Graedener-Budi«. — Er selbst aber schrieb damals in Ve^ ehrung des Bezauberers seiner Jugendjahre »Lenau, ein Dichterbild aus Oster* rsick«. -f MO. Aaffühnuif Krakarn Staatstheaters. Das sm 1. September 1940, edn Jahr nach Kriegsausbruch, te Krakan eröffnete Staatstheater dea noralgouTemesnents rerzeichneto J«M seine 500.- Anfführang. + »ClaTlfoa Brbe«. Bhi Jvnger Draa- dener Antor, Georg Döring, hat dea originellen Binfall gehabt, zu Goethea »CUvigo« eine Art Fortsetzung aa schreiben. Br stellte sich dabei auf den Standpunkt, dal) ein so rielverspr»-chender Geist wie Clavigo nicht dea Geeetzen «nd Bindungen dea Alltags zum Opfer gebracht werden dürfe, und schrieb ans diesem Gedanken lierana ata Stück in dem der Versuch nnter-nommen wurde, dies »Problem des Tigo« nach der hellen S^ite hin ni lösen. Bin stilrolles, gepflegtes, g»* konntea lltieaterstück, das bei der Ur^ anfführuag im staatMchen ScbaaspM-haus Dresden den verdienten ErMf fand. -f Der Schriftsteller Karl Lerfos ist la diesen Tagen 50 Jahre alt geworden. Mit seinen Übertragungen Tersucht er seit Jahren, den Deutschen das innere Wesen fremdl&ndischer Dramatik nahezubringen. Auch mit eigenen Stücken Ist er erfolgreich hervorgetreten. Daneben hat die Arbeit in der Presse und im erzählenden Schrifttum seinen Namen bekannt gemacht. Unendlich Tiele seiner knappen, Tollendet formulierten Anekdoten gehen durch die deutschen Zel» tungen. -f- Niabergall-Ertanenragea. AnltBBcfti des 100. Todestages des früh verstoiba» nen Darmstidter Dichters Emst Nieber-gall wurde in der Stadtbüchere4 eioa Ausstellung aus den Bestinden der Bücherei und des Stadtarchirs za-samimeogestellt, die die Erinnemnga-stftcke an den Poeten enthSlt. -f Spaalan dreht eliien Koluaib—Wm, Spanien bereitet sich seit Monaten darauf vor, den 450, Jahrestag der Rückkehr Ton Kolumbus von seiner Bntdek-kungsfahrt nach Amerika festlich z« begehen. XJ a. ist beschlossen worden, einen großen Dokumentarfilm herzustellen, durch den alle Erinnerungsstätten und Erinnerungsstücke an Kolumbus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Die spanische Wochenschau hat einen Operateur mit der Aufgabe betraut, alle an den Entdecker der Neuen Welt erinnernden geschichtlichen Stätten in Spanten für die Wochenschau und den geplanten Film aufzunehmen. Die Uraufführung des Kolumbus-Filmes soll in Barcelona während der Gedenkfeiern stattfinden. Gespräch mit meinem Hund Von Hans Auer So, mein liebes T'.er, nun bist du müde, so unbekümmert müde, wie es nur ein Tier sein kann, und nun schläfst du, an meine Füße geschmiegt, die sich im Grase strecken. Du schläfst so, wie nie ein Mensch schlafen kann, denn auch in unserem tiefstem Schlaf lauert immer die Sorge um das Morgen — irgend etwas Böses lauert immer in unseren Nächten, du mein liebes Tier, In deinen Träumen aber lebt nur die liebe Natur. Ich weiß, daß du träumen kannst, denn oft zittern deine Läufe im Schlaf, oder es zuckt das Ohr, oft stößt du auch Laute aus, angstvolle, da träumst du wohl von deinen urfernen Hundeahnen, als sie sich noch vor Wind und Wetterschrecken In das Steppengras einrollen mußten. Aber du bchläfst ohne Arg, wie eben nur ein Tier schlafen kann. Wir Menschen schlafen nie ohne Arg. Du mein liebes Tier, wir sind heute weit gegangen und ich erfüllte dir alle deine kleinen Hundewünsche — wie leicht sind sie doch zu erfüllen; einen Stein geworfen, dem man nachgallopie-ren kann, oft mit jauchzendem Gekläff, wenn es ganz richtig gemacht und das »Apportel« abwegig geworfen war, etwa In ein Gestrüpp, in dem der Hund lange schnuppern un(^ dabei mit seinem Schwanz aufgeregt wedeln muß. Es ist ein ganz simpler Schweif, mit dem mein Hund wedelt Ich weiß, daß sie die Nase krumm ziehen, über deinen gewöhnlichen Schweif. Laß es dich nicht grämen, mein lieber Hund, denn du bist trotzdem mein prachtvoller Hund, und Ich werde nie dein Zusammentreffen mit einem »King Charles« vergessen. Du besahst dir dieses Ding — nichtsahnenden Lesern sei verraten, daß diese Hundeart als besondere Schönheit eine geradezu lächerliche Zunge hat, die stets idiotisch aus der Schnauze hängt, die aussieht, als hätte man die ganze Nacht darauf gesessen — du besahst dir dieses Ding, neugierig, wie etwa einen Igel. Dann sahst du mich mit deinen einfachen Hundeaugen verzweifelt fragend an; »Sag, mein Herr, ist dies ein Hund?« Und als ich lachte, da lachtest du auch, denn mein Hund kann lachen, müßt ihr wissen. Und dann vollführtest du vor diesem grunzenden armen Lebewesen, das der Mensch in seiner Vermessenheit der Natur abgequält hat, mit deinem rechten Hinterfuß eine Geste, und es tut mir nur leid, daß ich als Mensch nicht über so eine grandiose Geste verfüge, um manchen meiner Mitmenschen meine Verachtung so vollendet zeigen zu können. Du hast nicht so viel gekostet, wie dieser vertrottelte Retortenhund, denn unter Brüdern geben sie für diesen lebenden, rinnängiqen Zwiespalt der Natur ein paar hundert Pfund. Ich erwarb dich um ein Mittagessen und um einen Liter Wein In der Mansardenwohnung, in der Ich zu tun hafte, flogst du wie ein weißer Ball durch die Füße deines »Herrn« geschleudert von Ecke zu Ecke. Da nahm ich das kleine, zitternde Hundeetwas und fragte den »Besitzer«, wab du kostest Ich sah ein Blümlein... Ich sah ein Blümieüi adch neigen 2kir lieben Gefährtin im Klee, Ich sah zwei Vöglein kosen In soimendurclifluteter Höh'. Ich sah zwei Menschen sich küssen Im Kahn auf schwankender See — Nim will mir die törichte Seele Zerbrechen vor Sehnsucht und Weh. Emst Göll Als er seinen Rausch weg hatte, rülpste er mich böse an: »In vierzehn Täg' hätf ich's eh' g'freßen, das Hundsviech«. Das ist lange her. Und nun bist du mein lieber Hund geworden, stummer und verständnisvoller Mitläufer meines Lebens. Zehn Jahre schon. Heute liegen wir auf einer sonnigen Halde am Berg, es knistert warm im Gras, und käfert leise um uns, und unten döst die Stadt unter trägem Dunstschleier. * Nun bist du aufgewacht, du hast etwas gehört, mit einem Ruck bist du gespannt, aus dem tiefsten Tierschlaf hoch: eine Stimme des Waldes hat dich getroffen, der du mit bebenden Sinnen nachspürst Freund oder Feind? Noch weißt du es nicht genau — aber plöf!>lich schießt er los, mein Hund, mit kläffendem Jaulen, mitten In den Jungwald hinein. . Wie du aussiehst! Stock und Stein mußt du dem dummen Häsleln nachgesprungen sein, oder war es gar ein Fuchs? — Nun mein lieber Hund wollen wir über anderes aprachm. Doch ich muß Ja in Betracht ziehen, dafi es vielen Zweibeinigen unverständlich erscheint, so viel Worte über ein Gespr&ch mit einem Vierbeinigen su variieren. Sie werden vielleicht gar nicht verstehen, dafi man mit einem Tier sprechen kann. Vielleicht haben sie ab und zu in der Zeitung gelesen, daß einer, um sein Tier zu retten, dies mit dem Tod büßte, ein anderer über das Vergeben seines Vögelchens selbst aus Gram gestorben ist. Und wenn sie das gelesen haben, da werden sie den Kopf geschüttelt haben; »Köstlichl« Mit meinen H&nden spüre ich über dein sonnenwarmes Pell, mein lieber Hund, es sprüht und glänzt wie von Funken, und wir wollen dabei eines Sonderlings gedenken. Oft saß ich mit ihm, der mir in aller seiner Verschrobenheit lieb war, in kleinen Schenken, mit jenem barocken Philosophen, der den seltsamen Namen Zwölfbot führte. Du warst auch dabei, mein Heber Hund, denn du spieltest ja immer mit seinem vierbeinigen Freund, dem alten »Rolly«, während wir über Tod und Leben stritten, Dinge, über die Ihr Tiere doch vielmehr in eurer unbekümmerten Gottseligkeit wißt. Er wurde immer älter und räudiger, der Rolly, und sein Herr pflegte Ihn wie einen alten, siechen Freund. Als er verendete, da legte er die Tlerlciche auf einen kleinen Karren und zog mitten durch die Stadt zu einem stillen Waldwinkel, wo er den treuen Hundekörper eingrub. Und bald darauf erfuhr Ich, daß er im Narrenhaus ist. Lief den ganzen Tag umher und stöhnte; »Mein Tierbruder ist mir gestorben, mein Tierbruderl« Da werden nun wieder viele dumma, arme Menschen lachen und sagen: »Köstlichl« Das sind jene, du mein lieber Hund, die es aber verständlich fanden, wenn früher einer über einem Börsenkrach den Verstand verlor. Aber wir zwei verstehen das beeeet, du mein lieber Hund, gelt? Darum sind wir auch allein am glücklichsten, so, wie wir Jetzt zwischen windsingenden Gräsern uns strecken, und wenn wir durch den Wald streichen. Oder wenn du mir zeigst, wie man aus einer an-kennbaren Tlerspur im Laub sofort herausriecht, um was es sich handelt, wenn du den Maulwurf in seiner tiefsten Tiefe hörst, oder ein Windhauch dir die wunderzarte Witterung eines fernen Wildes zuträgt. Du hast auch gute Witterung f(fr meine menschlichen Schmerzen, mein liebes Tier, denn du wußtest, wenn Ich um die Krankheit meiner Liebsten zitterte, denn du sahst mich bang fragend an. Und als wir in unserer Wohnung allein waren, da wußtest du um mein Leid, du warst still und traurig. Nur deine gute, weiche Tierpfote legtest du öfters auf mein Knie, sanfter, als jede menschliche Tröstung. t * Die Sonne ist gesunken, unsere Berghalde wird kühl und blau, in der Stadt glimmen die ersten Lichter auf. Du sitzt neben mir, deine braunen Tieraugen sind ferne. Du schnupperst tief die Luft ein. Komm, mein lieber Tierbruder, wollen wir noch ein wenig dem Flüstern des Lebens, das a*i5 dem Wald strömt, lauschen, dem Hauch der E^^de mi> allen sel-non R-itsoln, denen du, mein liebes Tier, näher bist, als Ich.