Nl. 389, «l»nnm«lat»on»pl«««: Im «omptolr ««»,». Mstubscoips Gustav Ritter von Thoemmel als ^ltter des tön. ungarischen St.-Strfthans.Ordens in ^Uläßhcit der Ordensstatuten den Freiherrnstand """gnädigst zu verleihen geruht. Erkenntnis. Nnl Daz f. f Landes, als Pressnericht in Wien hat auf y/'""a der t.k. Staatsanwaltschaft erlanni. dass der Inhalt der in ^ ''! Biidllftcft eischl'incnden Druckschrift „Der Zeitgeist" , dem Aiifsli^c »nil dcr Aufschrist „Zum Socialistcncongress ^'^"ire" dns Vertheil nach § 302 St. G. begründc. und hat ^8 493 Tt, P, O, das Verbot der Wcitcrvcrbrcitulla dieser ^lchnft ausgesplochcn. Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. , Nachdem wir bereits i>, unserem gestrigen Blatle ^' der Rubrik „Neueste Post" das Resume der „Wieuer lvrudpust" reproducierten, mit welch.'m dieselbe die ^l^erungen der Wiener Blätter vom 15. d. M. über °'e dem Wiener Gemeinderathe von Allerhöchster Seite n» geküsst hat. und die Empfindung des Bürgers muss in diesem Falle mit derjenigen des Herrschers übereinstimmen. Unter diesem Gesichtspunkte erübrigt der Stadt Wien nur, dass sie dem Monarchen im Namen ihrer Dürftigen, denen so unerwartet eine schwerwie-gende Spende zufällt, chren ehrfurchtsvollsten Dank ausspricht. Wenigstens hat Eine Klaffe der Bevölkerung, und zwar jene, die dessen am meisten bedarf, aus dem für alle Betheiligten überaus peinlichen Zwl« schenfalle Nutzen gezogen. Die Armen und Elenden in unserer Mitte werden die Gabe der kaiserlichen Fa» milie wie die gleich hohe Gabe des Gemeinoeratyes mit einem sehr herzlichen „Vergell' es Gottl" enige-gennehmen. Wir haben schon gestern hervorgehoben, dass die Communaluertretung in dieser Affaire über ihr Ziel hinauöschoss." Die „Presse" äußert sich wie folgt: „Der Hof hat das Opernballfest, allerdings in der schonend- Imiileton. Die Irre von Wardon-Hall. Nnman von Albrecht Hcndrichs. (49. Fortschuna..) h Luitgards Herz war nicht zu neuem Leben er-s^ ^ Md wenn sie am Fenster stand und in den l!n l/n' prächtigste» Vlnmenflor prangenden Garten ^schaute, dann sah sie nichts von der Schönheit, liu Ü c'" 'h""l Herzen war es Winter, ein echter, bci o>H"' Sinter. Da war alles todt — und begra» ^ >ür immer. Es gab Stunden, wo sich LuitgardS ch k wild? Verzweiflung bemächtigte. Sie hatte mau-dj« ""l an dem tiefdnnklen Teich, in welchem sich le„ ballen mächtigen Aanmriesen des Parkes spicgel-^'.^staudcn nnd gedacht, dass ein einziger Sprung Miau sic retten könne. H. ^ber die Verzweiflung wich. — der Trotz siegte, sie k ^ lung, sie wollte leben — genießen. Nie hatte eg °"s Glück empfunden nnd wo fie geglaubt, dass chez s ^'"chte. da war es ein Irrlicht gewesen, wel-öc>,.^"" Blicken entschwand, als sie es ill ihren Mckr'r '" falten glaubte. Und sie hatte das Recht, hs,, uch. endlich glücklich z» sein. Mit einer erbarmnngs-tzjl,'^n Jugend hatte sie sich das Anrecht an das ^Mcnlft. Ad was hinderte sie. glücklich zu fein? n„ 7U"s sie wullte. wusste sie selbst nicht, sie dachte yb/"!e Reise, eine Zerstreuung, — irgend etwas, ^..,, U'cht längrr dieses Schwanken. Sie sprach mit " v- Weilburg von ihrer Abreise. Die alte Dame war entzückt. Die Vermögensverhältnisse derselben waren nie derartig gewesen, dass sie dieses Privilegium der Reichen und Vornehmen auch auf sich ausdehnen konnte und doch hatte es für sie etwas Verführerisches, der Gedauke an eine Reise. Eo war sie es, welche die junge Schlossherrin in ihrem Vorhaben nach Kräften unterstützte. Anfangs kam Luitgard der Gedanke, Graf Olto von ihrer Absicht in Kenntnis zn setzen, aber dann verwarf sic ihn wieder. Was kümmerte es ihn, wo sie blieb? Am Tage ihrer Abreise wollte sie ihn davon in Kenntnis setzen, dass sie eme längere Reise angetreten habe. Ein einziges Wort hätte beide zu einander führen und vereinen können, aber dieses eine Wort blieb ungcsprochen, bis es zu spät war und die Reue nichts mehr nützte. So war der Mai gekommen, mcht kalt und frostig, mit Regen und kühlen Winden, fondern warm, wonnig fchön mit Blattern und Blüten. Frau von Weilburg hatte die Arrangements für die Abreise Luit-gards mit lobenswerten! Eifer betrieben und eines Tages meldete sie der Schlossh.'rrin, dass sie jetzt jede Stuuoe reiseu könne. Lnitgard sah Frau v. Weilburg überrascht an. Beinahe hatte sie den Gedanken an eiue Abreise schon wieder aufgegeben, sie war m einem ewigen Zweifel befangen, ob sie wollte oder nicht. Nun konnte sie nicht mehr'zurück. Fau v. Weildurg hätte sie für ein Kiud halten muffen. „Wir werden übermorgen reisen," sagte sie dann einfach. „Ach, ich freue mich so sehr darauf," rief Frau v. Weilburg. „Ich habe nie geglaubt, dass mir ein solches Glück beschieoen sei. Wie danke ich Otto, das» er sich meiner erinnerte." Fran v. Weilburg sprach noch viel, ach. so unendlich viele Dinge, aber Luitgard hörte nichts davon, das ferne Braufen im Wald hätte ihr gerade fo viel, ja noch mehr gefugt. „Ich werde einen Spaziergang machen," sagte Lnitgard dann. „Warten Sie nicht mit dem Abendessen auf mich, es könnte länger dauern." „Darf ich Sie begleiten?" fragte Frau v. Weilburg. „Weiß der Himmel, ich ängstige mich immer, wenn Sie um diese Zeit in den Part gehen." „Ich trage keine Kostbarkeiten," versetzte sie lächelnd. „Es verlohnt sich wahrhaftig nicht der Mühe, mich zu überfallen. Nein. ich gehe allein. Die Reise nimmt Sie in reichstem Maße in Nn» spruch. Ohne damit Ihrem Scharfsinn nahe zu tre» ten. es dürfte immer noch das eine oder andere ver» gefsen sein." Diese Worte entschieden. Die alte Dame war überhaupt so mit Leib nnd Seele bei der bevorstehen» den Reise, dass es sie schwer dünkte, sich von den Vor-bereitungen dazu zn trennen. Da war noch ein Flacon irgend eine Kleinigkeit, welche »hr einfiel und dieser Gedanke war imstande, sie von dem Spazierganae zurückzuhalten So gieng Luitgard allein, nur von ihrem Hunde begleitet. Sie dankte dem Himmel, dass Frau von Weilburg zurückblicb. war aber noch nicht fest über. zeugt dass diefelbe sich nicht eines Besseren besann und chr folgte. " Da3 wollte sie vermeiden. 2462 sien Form, abgelehnt, und damit ist ein schöner und sinniger Gedanke zunichte gemacht worden. Es konnte auch nicht anders kommen. Es ist in den jüngsten Tagen in Sachen der Bestellungen für die Ausstattung des Kronprinzen zu sehr Tactlosigkeit auf Tact-losigteit gehäuft worden, als dass eine andere Lösung hätte eintreten können. Mit dem Ausgangspunkte der Bewegung war nicht zu rechten. Es hieß, dass Bestellungen, und zwar für Millionen, ins Ausland gegangen seien, und da war die heimische Industrie berechtigt, aus Anlass dieses Gerüchtes sich gekränkt zu fühlen und sich zu regen. Erkundigungen lagen daher nn guten Rechte aller. Von diesem ersten Schritte an wurden aber Fehler auf Fehler gepfropft. Zuerst musste man sich eigentlich erkundigen, ob denn wirklich die Nachrichten derjenigen Blätter, welche von Bestellungen in Paris, von der Ausstellung des dort Bestellten unter für die österreichische Industrie k>än-kenden Formen sprachen, wahr seien. Man unterließ dies und begieng den ersten Fehler, das als wahr anzunehmen, was falsch war. Man zog es vor, sofort eine große Action einzuleiten und Erkundigungen officiell bei der obersten Hofstelle einzuholen. Dort wurden die Aufklärungen klar, ohne Zweideutigkeit und in officiellster Form gegeben. Es zeigte sich. dass die ganze Summe an sich nnbedeutend und der Theil-betrag, der ins Ausland gieng, geradezu minim war. Anstatt sich mit diesen Erklärungen zn beruhigen, be» gann eine neue Enquste, welche sich der bescheidenste Privatmann, der auf die Ehre feines gegebenen Wortes etwas hält, nicht gefallen ließe." Das „Fremden-Blatt" bemerkt: „Die öffentliche Sitzung des Gemeinderathes vom 14. Dezember 1880, von so kurzer Dauer sie auch war, bildet in der Geschichte der Stadt Wien eine ernste und keineswegs erfreuliche Episode. Die Freitagdebatte im Gemeinderathe, die hinlänglich bekannten Vorgänge in der Fcstcommission haben dahin geführt, dass Se. Majestät der Kaiser in seinem Namen uud ill dem des Kronprinzen die Abhaltung des Opernballes abgelehnt hat." Die „Wiener Allgemeine Zeitung" sagt: „Iin Namen der Wiener und der österreichischen Industrie seine Stimme zu erheben gegen eine Vernachläjfignng und Zurücksetzung derselben, das war das Recht des Gemeinderathes, das war seine Pflicht; die Arbeiter in der Fabrik eines Privaten nach der Nationalität zu conscribieren und Bestellungen von Glassei vicen und Handlüchern zn controlieren, das war — etwas krähwinkelhaft. Es war nichts Incor-recles, nichts, das nicht gethan werden durfte, aber etwas, das nicht gethan werden sollte, etwas, das man jedtlifalls besser unterlassen hätte." Rede Sr. Gxc. des Herrn Finanzministers Dr. Dunajewski. Wir haben in unserem Berichte über die Sitzung des Abgeordnetenhauses am 14. d. M. bereits die Rede Sr. Exc. des Herrn Finanzministers Dr. Dnna« jewsli inlürze skizziert und bringen nun den heute vorliegenden Wortlaut derselben. Sc. Exc. Finanzminister Dr. Dunajewski: Das hohe Haus möge zunächst die Versicherung meinerseits entgegennehmen, dass ich seit der Uebernahme meines Amtes keinen Augenblick im Zweifel war, auf ein Entgegenkommen, auf eine Unterstützung seitens der geehrten Herren von der linken Seite nicht j rechnen zu können. Schon in dem Augenblicke, wo ich das schwere Amt zu übernehmen hatte, war ja das Vorspiel, bestehend in Gerüchten, Nachrichten, Bemerkungen, die mehr oder weniger wohlwollend und selten wahr waren, schon ein deutliches Zeichen für mich, dass ich auf ein Entgegenkommen der hochverehrten Herren von diefer (linken) Seite des Hauses nicht zu rechnen hätte, und aus diesem Grunde war ich auch gar nicht überrascht, als ich heute bei Beginn der Sitzung die Namen gewiegter und erfahrener Parlamentarier von diefer (linken) Seite des hohen Hauses unter den gegen diese kleine und befcheideue Vorlage Eingeschriebenen erblickte. Aber eine Ueberraschung wurde mir doch zutheil, und ich habe für dieselbe nur meinen ergebensten Dank auszudrücken; ich habe nämlich geglaubt, die parlamentarische Ordnung und den gewöhnlichen Gang der Verhandlungen aus den Prä» cedenzen dieses hohen Hauses schon genügend zn kennen; heute habe ich gesehen, dass ich mich darin getäuscht habe. Die großen Reden, welche gehalten wurden, erinnerten mich an die großen Schlachten während der allgemeinen Budgetdebatte, welche die in diesem hohen Hause immer selteneren Adressdebatten ersetzen. Es war eine Ueberraschung für mich, dass man eine Budgetdebatte hervorrief bei der Verhandlung eines Gesetzes, dessen Inhalt umsomehr für das Gesetz spricht, als ja — ich muss dies bemerken — nicht der gegenwärtige Finanzminister dieses Auskunftsmittel ersonnen hat, als dasselbe vielmehr von meinen verehrten Vorgängern im Amte gebraucht wurde und nicht nur von Politischen Freunden derselben nicht angegriffen, sondern auch von der anderen (rechten) Seite, welche dazumal in der Opposition war und auf der ich damals die Ehre hatte, zu sitzen, immer schweigend als Staats-nothwendigkeit angenommen wurde. Wenn also die hochverehrte Opposition von heute einen anderen Weg einschlägt, so bitte ich — und darum habe ich mir erlaubt, diese Auseinandersetzung vorauszuschicken — das hohe Haus, zu entschuldigen, wenn ich, insoweit es mir möglich war, in der tnrzen Spanne Zeit die einzelnen Bemerkungen aufzuzeichnen, mich auch bemühen werde, das, was vom Standpunkte der Regieruug dagegen zu erwähnen ist, hier öffentlich im hohen Hause vorzubringen. Der erste Herr Redner hat eigentlich den politischen Standpunkt eingenommen und der gegenwärtigen Negierung zunächst in Erinnerung gebracht den Com-Promiss in den Großgrundbesitzwahlen in Böhmen oder, wie es der verehrte Herr Abg. v. Plener nennt, die schwache Stunde, in der sich dazumal die Herren Abgeordneten vom Centrum befände». Nun ich kann dagegen nichts einwenden, es ist Sache jedes einzelnen der Herren, sich an seine starken oder schwachen Stunden zu erinnern. Wie man aber den Vorwurf, dass die Bildung einer Mittelpartei nicht gelungen ist, d. h. einer Partei, die dcis frühere Centrum gewissermaßen zu ersetzen hätte, und, abgesehen von den verschiedenen Parteimeinungen, gewissermaßen in ud^trucw immer nur dasjenige zu bewilligen oder zu verweigern hätte, was das Staatswohl ohne Rücksicht auf die Partei-stellnng unbedingt verlangt, wie man überhaupt einer Regierung den Vorwurf machen kaun, dass sie nicht selbst Hand a„s Werk legt und Parteien bildet — wenn ich richtig verstanden habe, ich bitte um Entschuldigung, wenn dies nicht der Fall ist — das ist „Vorwärts, Bob!" sagte sie zu dem Hunde, und, dann eilte sie quer durch den Blumengarten und durch den Park. Aber auch hier gicng sie nicht langsamer. Sie wollte über die Wiese hinter dem Park nach dem Giehbach zu. Dort fand Frau von Weilburg sie nicht. Die alte Dame hätte sich nimmer getraut, das Herr-schaftliche Gebiet zu verlassen. Das Parkthor war verschlossen, aber Luitgard wusste anderen Rath. Der Frühlmgsstnrm hatte' am anderen Ende des Parkes eine junge Buche geknickt und flach über den ziemlich breiten Graben gelegt. Luitgard sah also keine großen Schwierigkeiten, das Freie zu gewinnen, uud auf diese Weise war sie vor einem etwaigen Besuch ihrer alten Gesellschaftsdame noch mehr geschützt. In fünf Minuten war die Ueber-gangistelle erreicht und Luitgard stand am jenseitigen Ufer. Bob folgte mit einem Sprunge. Luitgard war so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie nicht gehört hatte, wie ein Geräusch sich näherte, sie gab auch jetzt noch nicht acht, als Bob durch ein Knurren seine Unzufriedenheit mit einer Störung dieser traulichen Einsamkeit zu erkennen gab. Doch jcht verdunkelte ein Schatten den Weg. Erschrocken hub Luitgard den Kopf empor. Es mochte ihr im ersten Moment etwas von Frau von Weil-burgs Befülchtungn eingefallen fein, aber in der nächsten Minute ließ sie diese schwinden, um noch mehr zu erschrecken. „Graf Herbert!" rief sie aus. Zweifellos lag keine unangenehme Ueberraschung in diesem Ausrufe. Es konnte nicht sein. Oft hatte sie an ihn gedacht mit sanfteren Gefühlen als je zuvor. Ihr war ja alles lieb, was mit jener Zeit in irgend welchem Zusammenhange stand, sie war doch die glücklichste gewesen. „Graf Herbert!" wiederholte sie erstaunt. „Gnädiges Fräulein, Verzeihung!" sagte Graf Herbert. „Ich muss freilich bekennen, dass ich seit heute morgens mich in der Nähe von Wardon-Hall aufgehalten habe, um Ihnen irgendwo zu begegnen, aber heute habe ich nicht daran gedacht---------" Luitgard lachte hell auf. Lange Zeit hatte ein so frohes glückliches Gefühl nicht ihre Brust erfüllt. „Wie kommen Sie hierher, Graf Herbert?" fragte sie in scherzendem Tone. „Die Sache ist mir unerklärlich ! Sie in der Einsamkeit, welche sie sonst immer mieden?" „Sie haben vergessen, dass ich in dieser Einsamkeit gerade das finde, was das Leben Liebes und Schönes für mich hat." Ein heißes Noch ergoss sich über Luitgards Wangen. Graf Herbert hatte die Worte nicht etwa im heiteren Gesellschaftstone gefftrochen, nicht, um ihr galant eine Schmeichelei zu fagen, sondern eine tiefe Wahrheit durchzitterte sie. Er' sah sie plötzlich wieder vor sich, an welche er Tag und Nacht mit verzehrender Leidenschaft gedacht. Sie sah in der Traue, kleidung, welche sie noch immer nicht abgelegt, freilich sehr bleich ans, nichtsdestoweniger erschien sie ihm tausend» mal holder und anmulhiger in der Einsamkeit, fern von der Welt, als in ihrer glänzenden, königlichen Toilette, worin sie zu bewundern jedermann das Necht hatte. (Fortsehung so^l) mir nicht recht begreiflich. Die Regierung blldet le ne Parteien im Hause, die Parteien bilden sich — wem« stens sollte dies der Fall sein — bei einer ge>unoe" Entwicklung des Volkes aus dem Volle. . , Der hochverehrte Herr von der anderen M"m/ Seite gieng aber noch weiter in seinen Angüssen., hat nämlich selbst den Ausdruck gebraucht, dajs ror dieser Steuervurlage oder vielmehr dem dcelmonatli^ Provisorium Personalien berühren müsse. Er hat y gewiesen auf alte politische Flennde, welche mejen ^ » früher eingenommen haben. Nun, dass sie H" ,A mehr einnehmen, das werden diejenigen Herren, w "i eine längere Reihe von Jahren hier in diesem H" > sitzen, doch wohl nicht der gegenwältigen "M'"» und vielleicht auch nicht der rechten Seite dleses Y°"> zuschreiben wollen. .^ Ich will darauf weiter nicht eingehen, aber ^ i der hochverehrte Herr auch hingewiefen auf meiitt Y ^ verehrten Collegen, die zu meiner Linken sitzen, für nothwendig gehalten, hervorzuheben, dass jlt v näher stehen, dass er sie aber so lange als UM betrachten müsse: 6on6e prodatur contnuMin. »> ^ auf dieses lateinische Sprichwort bitte ich, ebeni^ eine lateinische Antwort geben zu dürfen. Der desselben, wie ich ihn aufgefafst habe, war von ^ des hochverehrten Herrn Gegners nichts andere» ^ die Anwendung des «äiviäe tit impel»." aus .^ gegenwärtige Regierung. Da kann ich ihm, "" A,, glaube, im'Namen der Regierung Sr. Majestät MH. zu können, versichern, das „äiviäo" wiro nicht 8 gen und um so weniger das „im^si^"! c^ Es wurde auch für nothwendig befunden, ""^ sogenannte Sprachenfrage, die Wahlen in ^berMl . und noch andere Delailfragen in diefer große» ^i^ tionsrede anzuspielen. Ich kann mich nichl l" ^ rechtigt halten, das hohe Haus mit einer ^ntgeg' aus die einzelnen Details zetzt zu behelligen, naV^ ja diese nächstens Gegenstand oer Verhandlung ^ Beschlussfassung im hohen Hause sein lverdcn^ ^ Vorgreifen m dieser Beziehung wärc meinerseits, ich glaube, nicht gerechtfertigt. ^ tßl Wenn übrigens der hochverehrte Herr aucy ^ nöthig befunden hat, weil er schon P"s^>a el>,^ rührte, der Regierung voizuwerfen, dass 1^.^ Beamten beförderte und den anderen mit 9.^^ Range auf eine andere Stelle versetzte, so w>u ^, darf ich ihm nicht das Necht der Kritik irgendM ^ streiten; es steht jedem Staatsbürger frei, a"e . luufs ganz entschieden ablehnen die Unterstellung'^i welcher Absicht oder irgend welcher Zwecke, lvelche vorhanden waren, und ich muss noch entschieden ^ Sie mögen lachen oder nicht, das ist mir gleicyg ^ — das Recht der Negierung betonen, inuerhal ^ genug engen Grenzen, welche die Verfassung ^ ^ cutive in Oesterreich gezogen hat — das ist ^, persönliche Ueberzeugung, und ich wiederhole es, ^< halb dieser engen Grenzen von dem Rechte "^.^ cutive nach bestem Wissen und Gewissen Geb"H machen. (Forts^p^ Parlamentarisches. Wien, 15. Dezent Im Abgeordnetenhause tagte" "^ vormittags der Legitimations-AnsschusS, der von ^ schaftlich'c Ausschufs nnd der BuogetausM^hB Legitimations - A usschuss setzte die A"V„d> über die oberösterreichischen Großs ^l/ besitzer-Wahlen fort und wurden dieselbe" ^ gegen 8 Stlinmen als giltig erklärt. Abg-^ ' nitsch meloete ein Minoritätsvotum an. c^ll!^ Im volkswirtschaftlichen Ausi^el war Se. Excellenz der Herr Plf v. Krem er erschienen, um sem zollpolit'W ^ hit g>anim zu entwickeln. Der Ausschusö erl!« Sitzung für geheim. ...ta^/ Auf der Tagesordnung des Aud«^. h^ schusses stand die Gesetzvorlage über die Ao»' <^I Bahn. Se. Excellenz der Herr Ministerpräftde" ^ Taaffe und Se. Excellenz der Herr MlN«!" ^ PraZal, letzterer in Vertretung des Herrn ^ D' ministers, waren in der Sitzung anwesend. ^,. ^ ferent Dr. Klaiö beantragte in 'Uebercinst'MN"' "jM der Regierungsvorlage die Genehmignng t>c H,,-mit schmalspurigem Geleise auf normalspurlg ^el terbane. N.ich' längeren Auseinanderschui'ge' ^ technische Details wurde in die Svecialdev« gegangen. ^^-^"<^ Von der Centralcommission fllr vle stcucrregelullg. ,^ ^ (Sitzungsprotokoll vom 29. 3^"" Fortsetzung.) . .„ Ä< Auch Dr. Ryger sprach sich gege" „"v" ^v gehaltenen Plenarsitzung der CentralcomMl!, ^^^ das bestehende Achtzehnercomitc durch uo^ .„ M Nachwahlen ergänzt und specie« die ^«^.^^u wäqung aezuqen, ob diesem Comite ^'^1' F^ Instruction über sein Vorgehen bei der deft' M ^.^ stellung der Ab- und Eiuschätzungsoperale z ^" sei. Dieser Antrag wurde nach elngeye^ 24«3 abgelehnt, dem Comite die volle selbständige Verfügung d, "s ble Art seiner Verhandlungen eingeräumt und von ssMben die erste Lesung der eingelangten Ab- und lnichähllngsoperate vorgenommen. Vei dem Beginne °er zweiten Lesung wurden über die GeschäftSvehand. "Ng zwei An>rage im Comite eingebracht, und zwar: A der bl'lamlte Antrug des Dr. Rziha, .«") «er Antrag des Herrn Pair hub er, welcher >ur die Gruppe der Alpenländer eine ganz besondere sMlsche Behandlung und eine abgesonderte Aus-Ulelchussh oer Alpcnländer untereinander wünschte, sllf, letztere Antrag wurde, weil nicht zum Ziele luyrend, abgelehnt und die Verhandlung in zweiter "Mg nach dem Antrage des Dr. Nziha beschlossen. .Die bei der Abstimmung in der Minorität gegebenen zwei Mitglieder des Comiti« wünschen nun "vl, dem Plenum der Commission den Ausspruch, dass l>!! s?^A"ss der weitaus überwiegenden Majorität "2 Comites über die Procedur bei der zweiten Lesung Ein solcher Vorgang erscheint als ein Protest »egen den Beschluss der Majorität des Comites, als 'ln Protest gegen den Beschluss der Plenarversamm. »ung oer Centralcommission vom 22. September 1880 "°lann als ein ganz unparlamentarischer Vorgang W. weiner unvorgreiflichen Auffassung keine Berück« l'Mgung finden. g Die Centralcommission, deren Wirkungskreis im ? ", Abtheilung 3, des Gesetzes vom 24. Mai 1869 Mimnu ist, erscheint al« eine durch die Wahl der Mlativen Factoren und der Krone berufenes schieds-uHterllches Organ zur definitiven Feststellung der Ab. "nt> Einschätzung für alle im Neichsrathe vertretenen ""der mit der' hohen Aufgabe, die allenfalls in den uwnomcn Operaten der einzelnen Länder und Bezirke ^kommenden Abweichungen mit Hinblick auf das °Me Neich und auf den im Oktoberdiplome aus-UMochenen Staatsgrundsatz der gleichmäßigen Beitrags-.Wung zu dr„ Staatsauslagen richtigzustcllen und e Ausreichung unter allen Ländern und Bezirken zu treffen. d? ^'^ ^^ innere Function, für die Art und Weise ^ Hustandebringung dieser Ausgleichung konnte der ^emralcominission keine formale Norm vorgeschrieben '"erden, ihr Leitstern musste die gewissenhafte Ueber.' AAlna. nach den vorliegenden Thatsachen und die! Auuslcht auf den ihr gewordenen hohen Vertrauens- aab ^^ Centralcommission hat demnach keine Auf-sckw ^"^ Berechtigung zur Vornahme einer authenti-'"^" Interpretation des Grundsteuergesetzes, sie hat "ur den Beruf eines ExecutiuorganeS zur Voll^iehuna ves definitiven PeräquationK.AuKspruchee. ^________________(Schluss folgt.) Vom Ausland. Aus Berlin wird der „Pol. Corr." gemeldet, dass die Frage der Entscheidung der griechischen Angelegenheit durch ein Schiedsgericht bis jetzt die europäischen Cabinetc in officieller Weise nicht be« Mstigt habe. Es wird vermuthet, dass die betreffenden Iournalmeldungen in Paris als dullon ä'os8ki lanciert wurden. , Wie man der „Pol. Corr." aus St. Peters-^Urg mittheilt, wird dafelbst gegenwärtig außer den ^otschaftern in Berlin und Wien kein russischer Repräsentant im Auslande erwartet. Aus Cetinje meldet man der „Pol. Corr." unterm 14. d. M., dass tagszuvor eine aus 11 Mit« federn bestehende Notablen-Deputation aus Dulcigno <>!" Umqebung nach Cetinje abgegangen, um dem Hasten Nikola von Montenegro zu huldigen. Vier Mitglieder des albanesisclien Ligacomilis in Skutari 'Nd j„ Dulcigno eingetroffen, um die dortige Ein-oynerschafl zur Emigration zu veranlassen. Da ihre «k'uühuugen fruchtlos bliebeu, verließen sie wieder ^Ulciguo. Die montenegrinische Negierung, auf die ^Ml> ""b dringendste Aufgabe für Serbien aufstellte. Hauchen, da man die vom Fürsten zu ernennenden "glieder der Skupschlina jedenfalls der Regierung«. "" beizuzählen berechtigt ist, in der Skupschtina 136 Anhänger der Regierung 18 Radicalen und 7 „Liberalen" gegenüberstehen. Da die Nadicalen in vielen Punkten mit der Regierung zusammengehen dürften, wird somit die Opposition eine verschwindend kleine sein. Nicht bloß in Belgrad allein, sondern auch in anderen serbischen Städten hat das Bekanntwerden dieses höchst überraschenden Wahlergebnisses zu freu« digen Manifestationen Veranlassung gegeben. In Belgrad durchzogen in der Nacht vom Sonnlag auf den Montag Musikkapellen die Straßen und viele Bürger improvisierten eine Illumination. Die Skupichtina dürfte ihre nächste Session in Belgrad halten; als Tag ihres Zusammentrittes bezeichnet man den 24sten Dezember alten Stiles. Tagesneuigkeiten. — (Der Nachlass der Frau Thiers.) Das persönliche Vermögen der Frau Thiers wird, ohne Rück» sicht auf die Hinterlassenschaft ihres Gatten, auf zwanzig Millionen geschäht, deren Hauptbestandtheil in Actien der Bergwelle von Unzin besteht. Das Testament der Frau Thiers, über dessen Inhalt verschiedene Versionen im Umlaufe sind, ist seit dem Herbste 1877 beim Notar Dclapalme deponiert. Mit Bestimmtheit weiß man nur, dass das Hotel Saint'Gcorges der Stadt Paris legiert wurde, unter der einzigen Bedingung, dass daselbst ein Museum unter dem Namen „Museum Thiers" errichtet werde; ebenso geht auch die berühmte Bronzesammlung bei ehemaligen Präsidenten der Republik an die Stadt Paris über. Fräulein Felicie Dosne, die Schwester der Frau Thiers, und General Charlemagne, deren Vetter, sollen den grüßten Theil des Vermögen» erben, die übrigen Verwandten mit großen Legaten bedacht sein. — (Eine gefährliche Operation.) Aus Berlin wird berichtet: „In der Nacht vom 11. zum 1s. d. kam in ein Schanllocale in der Linienftrahe ein junger Mann. welcher sich als Jongleur vorstellte und sich mit dem Kunststücke einführte, dass er eine 24 Zoll lange Degenklinge durch die Speiseröhre bis zum Magen hinabstieß und an den aus dem Munde herausstehenden Griff zwei Stühle hieng. Die Degenklinge, welche bereits früher einmal gebrochen und genietet war, vermochte das Gewicht der Stühle nicht zu ertragen und zerbrach, wo-bei dem Jongleur ein circa 15'/, Zoll langes Stück der Klmge ,m Körper stecken blieb und mit dem abgebrochenen Ende in der Speiseröhre an den Häuten derselben fest, klemmte, während drr im Munde steckende Theil der ab. gebrochenen Klinge mit den daran! hangenden Stühlen auf die Erde fiel. Sofort warf sich der Jongleur platt auf die Erde und flehte mit den Worten: „Ich bin verloren !" um Hilfe. Ein gleich herbeigerufener Arzt ließ den Künstler vorsichtig auf das Billard legen und den wachthabenden Arzt des Krankenhauses am Friedrichs, ham nut den erforderlichen chirurgischen Instrumenten holen. Trotz mehrfacher Versuche vermochte es dieser aber nicht, d,e Klinge, dessen scharfes Bruchende vo» den Hauten der Speiseröhre nicht zu lösen war. heraus, zuziehen. Nunmehr wurde der Unglückliche nach dem ge. nannten Krankenhause geschafft, wo die Aerzte eine so« fortige Operation beschlossen, da Lebensgefahr im Ver. zuge war. Die Speiserühre des Unglücklichen wurde an der linken Seite des Halse» geöffnet und es gelang nach vielen Anstrengungen, die Klinge z„ fassen und durch die künstliche Oeffnung herauszuziehen. Der Jongleur ist zu seiner weiteren Behandlung im Krankenhause ver-blieben." ' — (Affen unter englischem Schuh) Wie die Gemse die einzige in Europa vorkommende Antilopenart ist. so leben nur einige Paviane der Ber-berei als einzige Repräsentanten der Vierhänder in Europa. Diese znweilen bis fünf Fnh großen Affen, die es an Physischer Kraft mit dem Menschen aufnehmen, kommen in den Felsen vo» Gibraltar vor. Ein großer männlicher Affe wurde vor kurzem in der Festung selbst gefangen. Er sehte sich gegen drei Artilleristen zur Wehre. Die Soldaten lunnten ihn nnr durch Einhüllen mit ihren Mäntel» bewältigen. Er war das Oberhaupt des Stammes. Nachdem man Messungen nach allen Richtungen hin vorgenommen hatte, fetzte man ihn wieder in Freiheit. Der Festungkcommandant hat den gemessenen Befehl, diese Affencolonie zu schützen und alle auf sie bezüglichen interessanten Notizen z« sammeln. Nach den vom englischen Commandanten geführten Ausweisen lie« steht die vierhändige Sippe jetzt aus 25 Häuptern, welche von dem zerklüfteten Felsen immer die gegen den Wind geschützte Seile bewohnen, Man glaubt, dass jeder Wind ihnen schädlich sei, sie vermeiden ihn wenigstens mit der größten Vorsicht, und ihr Instinct macht ihnen jedes Umschlagen des Windes scho» 24 Stunden im voraus fühl-bar, Sie sind in dieser Beziehung so sichere Wetterpropheten, dass die englischen Officiere, wenn sie einen Wol> nungswechsel der Affen bemetlfn, mit Bestimmtheit auf eine Aenderung deS Wetters schließen lünnen. Diese Affen nähren sich von den frischen Sprossen der Gräser, von zarten Wurzeln, wilden Oliven und der Frucht einer lleinen, auf jenen Felsen heimischen Art von Dattelpalme. Von den Menschen etwa fortgeworfene Früchte rühren sie nicht an, mit Ausnahme der Weintrauben, die sie besonders verehren. Zuweilen statten sie auch den Feigen in den am Fuße der Felsen gelegenen Gärte» der Stadt Gibraltar einen Vesuch ob. Vor etwa 20 Jahren mussten sich die Eigenthümer durch aufgestellte Fallen gegen den unliebsamen Vesuch schützen; durch diese Maßregel war jedoch die Existenz der kleinen Tolonie bedroht, und sie wurde deshalb eingestellt. Mit bewun« derungswürdiger Geschicklichleit bewegen sich die Affen auf den fast senkrechten Wänden des 400 Meter hohen Felsens. Ihr Hauptvergnügen besteht in einem gemeinschaftlichen Versteckenspiel. verbunden mit einer halt» brecherischen Hetzjagd. Sie verschwinden plötzlich hinter einer Felslante, stürzen sich von Vorsprung auf Vor» sprung hinab bis zur Meeresküste und erklimmen bann, einer den anderen jagend, mit derselben Schnelligkeit und Gewandtheit wieder die Höhe. Auch die Affen betreiben ihren Sport. Locales. — (Gemeinderathssihungen.) Heute um 5 Uhr nachmittags und — im wahrscheinlichen Falle, als die Tagesordnung nicht zu Ende berathen werden sollte — auch morgen nachmittags zur gleichen Stunde finden öffentliche Sitzungen des Laibacher Gemeinde, rathes statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Gegenstände: I. Berichte der Finanzsection: 1) über den Voranschlag des städtischen Armenfondes für das Jahr 1881; 2.) über den Voranschlag des städtischen VollS-schulfoildes für das Jahr 1831; 3.) über ein dem städtischen Armenfonde aus dem städtischen Anlehens» fonde zu gewährendes Darlehen von 5500 st.; 4) über ^ ein Kaufsoffert für eine an die k. k. Tabalhauptfabrit grenzende städtische Wiesenparcelle. — II Berichte der ! Personal- und Nechtssection: 1.) über die Bssehung einer durch Resignation erledigten städtischen Vezirks-vorsteherstelle' 2) über die normalmäßige Pensionierung der magistratlichen Kanzlistenswitwe Frau Maria Mandic; 3.) über die nach dem Tode des magistratlichen ersten Kanzlisten statthabende graduelle Vorrückung des zweiten, dritten und vierten Magistratslanzlisten - 4) über die Besehung der durch graduelle Vorrückung offen geworbenen Stelle eines vierten magistratlichen Kanzliften. — III, Bericht der vereinigten Gau», Polizei« und Finanz» section über das Elaborat für den Bau eines städtischen Schlachthofes. — IV. Selbständiger Antrag einer Anzahl von Gemeinderäthen auf Verleihung des Ehrenbürger-rechtes an den Gemeinderath Herrn Dr. Friedrich Kaltenegger Ritter v. Riedhorst. — Nach Schluss der öffentlichen folgt sodann noch eine vertrauliche Sitzung. — (Vin Act der Pietät) Einen anerkennenswerten Act der Pietät bewies gestern das hiesige löbliche OfficierScorps, indem es sich in torpor« an dem Leichenbegängnisse der gestern um 3 Uhr nachmittag» be» erdigten, mit dem silbernen Verdienftlreuze decorierten Krankenpflegerin Marie Olorn betheiligte. Dem einfachen blauen Holzsarge, der von sechs Trägern getragen wurde, schritt die vollständige Kapelle des Infanterieregiment» Michael Großfürst von Rußland Nr. 26 voran, während nahezu sämmtliche Officiere der Garnison in pleius p»,-i-aci6, an der Spitze die Herren Negimentscommandan» ten und Stabsofflciere, sowie auch der Herr Bürgermeister Laschan und viele andere Theilnehmer aus dem Eivilstande sich dem Zuge anschlössen, welcher der verdien, ten Veterauin im Dienste der Humanität das ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte gab. — (Dr. Vrehm.) Ueber einen interessanten Besuch, welchen der berühmte Naturforscher Dr. Vrehm gelegentlich seiner jüngsten Reise in Süoösterreich, auf welcher er bekanntlich auch in den Städten Klagenfurt, Laibach, Marburg und Peltau Vorträge hirlt, bei einem dem geistlichen Stande angehörenden Naturforscher in Oberstciermarl machte, weiß die gestrige Grazer „Tagespost" Folgendes zu erzählen: „Am 24. November d.I. überraschte Dr. Vrehm den bekannten Ornithologen Herrn Pfarrer P. Blasins Hanf in Mariahof bei Neu« markt in Obersteier durch seinen Besuch. Dr. Vrehm, welcher von 8 Uhr früh bis 5 Uhr abends in Maria, Hof blieb, war über bie Vogelsammlung des Pfarrers höchst überrascht, da — abgesehen von der meisterhaften Arbeit, mit welcher die Vögel ausgestopft, und abgesehen von den seltensten überseeischen Vogelarten, welche die Sammlung birgt — auch der Umstand staunenswert ift. dass Herr Pfarrer P. Blosius Hanf seit mehr als drei« ßig Jahren die Vögel in Einer llatastralgemeiude. und zwar stlbst geschossen und selbst in meisterhafter Art ausgestopft hat. Herrn Dr. Brchm gefiel unter anderm auch ein zahmes Rebhuhn, welches bereits Hausthier geworden ist und mit den Haushühnern zuglrich stets unter dem Schuhe des Haushahnes sich zur Ruhe begibt. Außerdem interessierte sich Dr. Brehm für die Zwergeule (8Uix p^mea Bechst.); der berühmte Na-tnrforscher versicherte, trotz feiner.vielen Reisen dieselbe noch niemals in freier Natur angetroffen zu haben. Jedenfalls war dieser 24. November für die beiden Ornitholoaen ein Freudentag. Schließlich sei erwähnt, dass kein Tourist, welcher in die Nähe MariahosK lonimt' vergessen sollte, den liebenswürdigen gelehrten Pfarrer zu besuchen." — (Theater.) Shakespeares „Othello" von Herrn v. Valajthy zu seinem Benefiz gewählt' gieng gestern abends nach mehrjähriger Pause wieder einmal über die Brette unserer Bühne, Die Vorstellung 2564 war. wie wir gerne und lobend anerkennen wollen, sorg« fältig studiert, kann jedoch dessenungeachtet nur theilweise als eine zufriedenstellende Aufführung bezeichnet werden, da sich i» einzelnen Partien unrichtige Auffassung oder Mangel an dem nöthigen dramatischen Nar-stellungsvermögen beeinträchtigend geltend machten. Die Titelrolle lag in den Händen des Benefizianten und wurde von ihm in nicht unsympathischer Weise zur Geltung gebracht, was beim „Othello" an und für sich schon ein gewisses Lob in sich schließt. Herr v. Balajthy verzichtete darauf, die Rolle in ihrer vollen schauspielerischen Wirksamkeit, mit allen durch dieselbe leicht erreichbaren Effecten auszunützen und würde sich hicdurch den vollen Anspruch auf das bei einem jugendlichen Heldendarsteller doppelt wertvolle Zeugnis des gereiften künstlerischen Maßhaltens erworben haben, wenn er nicht in seinem sichtlichen Bestreben darnach sogar um einen Schritt zu weit gegangen wäre. Sein „Othello", so schön er im übrigen gesprochen und so vornehm distinguiert er sonst auch gespielt war, trug zu wenig von jenem siedend heiß pulsiereuden Blute und don dem im Aufwallen erschreckend heftigen Charakter des Shakespeare-schen „Othellos" in sich, die allein nur imstande sind, uns die in der Schlusstataslrofthe zum AuSbruche gelangende Wildheit des ungeleckten Barbaren verständlich erscheinen zu lassen. Auch die Erzählung von dem vene-tianischen Senate von der Liebeswerbung um Desdemona siel etwas matt aus und hätte durch einen lebhafteren Ton gewonnen. Fräulein Patzal nahm sich der in ihrer stummen Passivität wenig dankbaren Nolle der „Desoemona" mit gewohntem Geschicke an und schuf aus ihr ein unmuthiges Frauenbild voll gewinnender Sauftmuth und Ne-signative. Ven wundesten Punkt der Vorstellung bildete 5>er „Iago" des Herrn Schwarz, dessen höchst triviale Rede- und Darstellungsweise, vereint mit seinen stereotyp vulgären und eckigen Bewegungen, durch den im übrigen ganz anerkennenswerten Eifer, welchen Herr Schwarz dem Studium seiner Rollen zumeist zuwendet, nicht wettgemacht werden können. In einem vollgefüllten Theater bei cffectooll lo3gelegten Abgängen theilweisen Applaus zu erringen, ist bekanntlich so billig — wie Brombeeren, involoiert aber noch lange nicht den Ausdruck der Majorität des Publicums. Auch die Partie der „Emilia" (Iagos Frau) fiel leider gänzlich ab. Mit eiuem so faoendüunen, jeder Modulationsfähigkeit entbehrenden Organe, wie es der Frau Do na to nur zugebote steht, kann man nicht Tragödie, am allerwenigsten Shakespeare-sche Tragödie spielen. Die Träger der übrigen kleineren Partien hielten sich gestern fast durchwegs gut, so dass von dieser Seite leine Störung der Vorstellung zu verzeichnen ist. Das Haus war nahezu ausverkauft und zeichnete den Benesizianten bei jeder Gelegenheit, die sich im Verlaufe der Vorstellung bot, durch lebhaften Beifall aus. Bei seinem ersten Auftreten erhielt er überdies auch einen Lorbeeckcanz. dessen Inneres — als ein Zei» chen der vielseitigen Sympathien, welche Herr v. Ba° lajthy im hiesigen Publicum genießt — eine wertvolle Schmuckgarnitur barg. — (Fremdenführer durch Trieft.) Angesichts des sehr regen geschäftlichen und geselligen Ve» lehrs, welcher unsere Nachbarstadt Trieft mit unserem engeren Heimatlande Krain verbindet, von dessen Bevölkerung jährlich Tausende die naheliegende Hafenstadt und Handelsmetropole theils in Geschäften, theils zu ihrem Vergnügen besuchen, darf ein guter Fremdenführer durch dieselbe auch hierzulande auf eine freundliche Aufnahme rechnen. Ein solcher ist soeben in netter Ausstattung unter dem Titel: „Neuer illustrierter Fremdenführer durch die Stadt Trieft und Umgebung" im Verlage von Julius Dase in Trieft erschienen. Der« selbe enthält außer zahlreichen Holzschnitten, welche die wichtigsten Plätze und Bauobjecte der Stadt darstellen, einen sehr umfangreichen, nur leider etwas unhandsamen Straßenplan von Trieft und einen Orientierungtzplan für das Lloyd-Arsenal. Ein eigenes, kurz gehaltenes Capitel ist der Geschichte der Stadt gewidmet. Außerdem gibt derselbe in sehr ausführlicher Weife und auf Grund der neuesten Daten Auskünfte über die Stadt selbst und deren Verhältnisse, über die Behörden, Aemter und Verkehrsanstalten, alle öffentlichen Anstalten, Institute, Sammlungen, Kirchen. Theater. Spitäler, Kasernen, Anlagen, Spaziergänge und überhaupt sämmtliche Sehenswürdigkeiten. Auch die gesammte nähere Umgebung von Trieft sowie Ausflüge in weitere Entfernungen (darunter auch nach Adelsberg und zum Iirknizer See, beide mit Abbildungen) finden in dem vorliegenden Fremdenführer entsprechende Berücksichtigung. Der Landenpreis des Büchleins beträgt 1 st. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung." Wien, 16. Dezember. (Abgeordnetenhaus.) In der heute fortgesetzten Debatte über die provisorische Äud-getbewilligung repliciert der Fillanzminister auf die heftigen Aubfälle Neuwirths. Es sei keine parlamentarische Waffe, dem Minister Aeußerungen vorzuwerfen, die er als Abgeordneter gethan habe. Der Län-derbant wurden gegenüber anderen Banken keine besonderen Concessionen eitheill; der Vorwurf der Gründung derselben mit französischem Gelde sei unbegreiflich. Der Finanzminister rechtfertigt schließlich die Höhe der verlangten Papierrenteuausgabe. (Bravo.) Nach den Schlussworten des Berichterstatters Clam wird die Emission von 14'/, Millionen Papierrente angenommen. Das Vorschusskassrn-Gesetz wird nach kurzer Debatte in der Fassung des Herrenhauses angenommen. — Der Handelsminister zieht die Gewerbegesetz-No-velle zurück und legt ein neues Gewerbegesetz vor. (Bravo.) Ueber Antrag Schönerers beschließt das Haus, die Grundsteuerpetitionen noch vor Weihnachten zu erledigen. Nächste Sitzung Samstag, wo auch die oberösterreichischen Wahlen auf der Tagesordnung stehen. Der Antrag Sturms, diesen Gegenstand von der Tagesordnung abzusetzen, wird abgelehnt. Paris, 16. Dezember. Die Kammer stellte das durch den Senat mudificierte Cultutztmdget wieder her. Turquet bringt einen Gesetzentwulf ein betreffs theilweiser Veräußerung der Krongüter. — Die Journale erachten, dass die türkische Note in der griechischen Frage keineswegs einen bedrohlichen Charakter habe. Aus Budua meldet das Bureau HavaK: Der Miriditenfürst Hod Pascha wurde unter falschem Vor-wanoe durch Derwisch Pascha aus Slutari heraus-berufen und als Gefangener nach Konstantinopel gesendet. London, 16. Dezember. Das erste Bataillon der schottischen Füsiliergarde und das zweite Bataillon der Schützenbrigade wurden nach Irland beordert. Alle Beurlaubten der in Irland stationierten Truppcntheile wurden zurückberufen und neue Urlaubsgesuche abgelehnt. Nach Rückkehr der Minister von Windsor fand nachmittags ein Cabinetsrath statt. Das zweite Bataillon Jäger, welches augenblicklich auf dem Wege von Malta Hieher ist, wird nach Irland gehen, anstatt nach England. Budapest, 16. Dezember. Ministerpräsident Kolomon voo Tisza wurde heute früh von Sr. Majestät in Audienz empfangen, bei welcher Ge« legenheit Se. Majestät dem Minister anlässlich dessen fünfzigsten Geburtstages AUerhüchstseine Glückwünsche auszudrücken Gerichten. Ischl. 'i 0. Dezember. (Presse.) Eine Lawine hat die Straße CbeüseeIschl verschüttet und ein Felfe nabsturz zerstörte die Soolenleitung Ischl-Ebensee. Die Soole musste abgelassen werden. London, 1L. Dezember. Die „Times" sagen in Besprechung der türkischen Note in der griechischen Frage: England sei entschlossen, einem Collectiubeschluss Europas beizutreten und nicht allein vorzugehen. Halte es demnach Frankreich für angemessen, seme ^ ferenzvorschläge wieder aufzunehmen oder neue s« Griechenland annehmbare und mit den Konferenz Entscheidungen nicht unvereinbare Bedingungen v°l zuschlagen, so würde England gemeinschaftlich nM "" Mächten deren Annahme seitens der Pforte durch^n. Sonst bleibe nur noch der Krieg übrig, an den mu, zu denken sei. ^»k, Cork, 14. Dezember. Die Anhänger der ^ liga widersetzten sich heute der Weiterbeförderung v"> 30 Rindern und anderem Vieh. dessen Eigner UM dem Banne der Landliga stehen, und verhmder « dieselbe. Das Vieh wird jetzt von 40 bewafM« Polizeidienern bewacht. Nichter Dowse, welcher ° Assisen in Connaught präsidiert, erhielt einen DrolM^ Konstantinopel. 15. Dezember abends. ^ gegen der früheren Meldung hat die Pforte aus " graphischem Wege an ihre Vertreter im Auslande Circular gerichtet, in welchem sie eine ausjM« Unterstützung' der Mächte zur Lösung der gney schen Frage nachsucht. Telegraphischer Wechselcnrs vom 16. Dezember. Hgld' Papier-Rente 72 85. — Silber-Rente 73?0. ^ «^ Rente 87 55.— 1860er Staats'Aulchcn 13125. - « Vntter pr. Kilo . ^"1^ Korn ., 6 50 «90 Eier pr. Stück . . ^z ^ Gerste ., 4 8? 5 15 Milch pr. Liter . ^" "^ Hafer „ 2,92 3 «0 Rindfleisch pr.Kilo ^5d^ halbsrucht „ —!— 7 ^Kalbfleisch „ ^^ ^ Heiden „ 5:',4 5'.^Schweinefleisch » ""A Hirse „ 48? b'4?i Schöpsenfleisch ,, ^A ^ Kuluruz „ 6 40 «55i>ä'hndel pr. Stück ^-A ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 65-------! tauben „ ,3" ^ Linsen pr. Hektolit, 9-----------Heu 100 Kilo . . 2A'^ Erbsen „ 9-------->Htroh „ . . ! «9 Fisolen ., 8 50-------^ Holz, hart., pr. vier a<< Rindsschmalz Kilo — 90------! Q'Metcr - "" zßs Schweineschmalz „ — 72-----! — weiches, „ ^ "an^ Speck, frisch „ — 58------Wein, roth.. 100L Sagor. - Nosan. Gültcniz. - Wurtz. Kaufn,., M"NAF. Hotel Elephant, hyrll Augusta, hofcathsgattin, P^.Hei«' durf. — Vrlick, Ncrlsbeamtcr. Oplotniz. - Sonne^c, Reisender. Linz. — Kriz, Handelsmann, Üubar. ^ " Lichtenwald. . .« ^ Baicrischcr Hof. Veweis, Reisender, Wien. -- P"!!' Vlason, Udine. Theater. „» Heute (gerader Tag) zum erstenmale: Eine I " ^ss. fünde. Lustspiclschwane in 3 Acten von Iul. Fin°^--s - ------------------ ^--^?^ Meteorologische Beobachtungen in Lolv ff «ßZ Z - . Az ^ -L W n : iz -z " ° ^ Il^ ^^ 7UMg '732-8? ^-0-8 O. schwach "bewZltt 1'A 16. 2 . N. 732-13 ^. 41 O. schwach bewöl t 5 2 windstill bewollt ^ Anhaltend trübe, abends Nebelreißen. Das Tagt dcr Tcniperatur -j-3 7«, um 4 5' über dem Normals—^ Verantwortlicher Redacteur: Qttomar Va"ber^ Curse an der Wiener öörse vom 15. Dezember 188l>. (Nach dem ofsiciellen Cursblatte.) »elb war« Havlerrnlt«........7275 7290 Vilberrente........7575 ?:i90 Voldr«nte.........87 60 87 75 Lose. 1354........123 50 124- . 18S0........13150 132- , 1860 (zu 100 ft.) ... 133 25 133 75 . 1864........17225 17275 Una. Prämien«««!.....107 50 108 50 Lredlt.L..........18350 184 — Theih'Regulierungs- und Sze« gediner Lose.......107 70 108 — «udolss-L.........18— 1850 Prämienanl. der Stadt «ie« 117 80 118 20 Donau'Regulierungs'Los« . . 114- 11450 Domänen «Pfandbriefe . . . 143 50 144 — Oesterr. Schatzscheine 1881 rück« zahlbar.........100 75 101' - 0esterr. Schahscheine 1882 rück« zahlbar.........101-75 102- Ungarische «oldrente .... 11010 11025 Ungarische Eis.nbahn0 131 - «lrebitanstalt .......28? 30 28? l>0 Depositenbanl.......21(i— 2l6-e,0 Ereditanstalt, nngar.....264' - 2«4 25 Ocsierreichlsch« ungarische Vanl 825 - »27 — Unionbant ........ N420 11440 Verlehrsbllnl.......13475 135 - Wiener «anlverein.....142 25 142 50 «ctien »sn tran»p«rt.U»terneh. «nnge». »elb «V«e «llsölb'Vahn .......1587!, 1592.^ Donau.Dampsschlsf,.ll»esellschaft 557 - 559 — Elisabeth.Wenbadn.....2U3 50 2«4 - ä«rdinand»«^«rdl»ahn. . . 2438 li4sl - »«ld war, Franz.Ioseph.Vahn .... 180— 18050 »alizischc clarl.Ludwiss.'pllhn . 27»— 279.^0 Kaschllu-Oderberaer Nahn . . 132-132 50 2ember«'Cztrnow!her «ahn . 17150 172 - üloyb . Gesellschaft.....700 703 - Otsterr. Norbwestbahn. . . . Isti- - 19150 » ^ lit. L. . 234 25 2^4 75 Rudolf-Vahn.......lli«-25» löü?.', Ttaattbahn........279 75 28>2n Südbahn.........96 25 90 75, Theiß.Bahn........244 75 245 23 Ungar.'ssllliz Verbindungsbahn 144 50 145 — Ungarische Nordostbahn . . . 147-75 148 25 Ungarische Westbahn .... 15350 154 -Wiener Tramway-Gesellschaft . 2l»8' 808 50 Pfandbriefe. «lls.öst.Vodencreditanst.(i.Vlz.) ll«75 117 50 , ^ . 0»ll, ' ^g.,0 4«°" Part«..........* »,'b . .ss Sl kl. Ducalen .... ° st-^_ " e>« ' Napoleonsd'or . » . »^ " .. . ^'»K,"!'"'. .'.«.'^" - Tilbergulden . . -— - "