^ II Ireltag den 86. Jänner tv;7. Zahrgang^ Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Areitag. Preise - für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fi. 50 kr; fiir Zustellung in» Haut monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig Z fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebü!,? 8 kr. pr. Zeile. Hohr Politik lllld »itdtrgrhtndr Wirlhschast. 11^ Wie stehen die produzirenden Klajsen einer solchen Politik gegenüber, die in erster Reil)e ihre Lasten vermehrt und il)re Ardeit mit Unfruchtbarkeit schlägt? Die Antwort lautet: niachtloS! Die produzirenden Klassen haben offenbar zu wenig Einfluß aus die politische Leitung des Staates. Mag immerhin im Hinblick auf das reiche Maß von konstitutionellen Freiheiten, das mindestens in Oesterreich-Ungarn und in Deutschland den Bevölkerungen gewährt ist, diese Behauptung befremdend erscheinen, so kann gleichwohl ihre Wahrheit nicht bestritten werden. Was haben wir vom Drei-Kaiser-Bunde gewußt? Konnten wir die Ereignisie ahnen, die sich aus demselben wie aus einer Paudorabiichse für uns entwickelt habet»? Ein gatizes Jahr hindurch waren die Bevölkerungen mit der Lösui'g des großen Näthsels beschäftigt, das die sichten unserer auswärtigen Politik verhiillte, und heute, nach den zahllosen diplomatischen Noten und Memoranden, noch Blaubüchern und GrUnbüchern, nach Neben voil London und Moskau, nach Interpellationen und Jnterpella-tionS-Beantwortungeu, ist unsere Kenntniß der Sachlage eine sehr begrenzte, wenn auch frei-lich die Thatsachen eiue nicht mißznverstehende, ja donnerttde Sprache reden. Offenbar liegt eine zu große Entfernung zwischen den Bedürfnissen unserer Bevölkerung und den leitenden Ideen der Negiernng, offenbar schöpfen die letztein ihre Richtung, wie es l doch im konstitutionellen Staate der Fall sein sollte, in keiner Weise aus den erstern. Vielmehr gehen die Negiernngsl)andlungen ihren Weg und die Bedürfinsse des Volkes »ncht tnin« der ihren Weg, aber beide Wege sind nicht identisch. Es ist dies ein außerordentlich großer Uebelstand. und eine solche Kluft darf »richt laitge dauern, wenil sie nicht die gefährlichj'ten Konsequenzelt heraufbeschwören sol^. Zu allen andereit Kala»nitäten ist in den letzten Jahren ein wahres Ueberwuchern der geheilneil Diplonlatie t)inzugetreten. Diese seltsame Alchymie beginnt die besten Kräfte der Staaten aufzufangen und für ihre Sonderzwecke zu verwerthen. Selbst schon init einem ül^eraus kostspieligen Apparate arbeitend, hat sie unerschwingliche Rüstllngen itn Gefolge, weil ein allgenieines Mißtranen die Staaten und ihre Lenker ergrisf.'n hat, von denen Keiner mehr seines Besitzes sich sicher glaubt, gefchlveige daß er dessen froh wird Sie verwirrt die Geister und Genlüther, lähmt die ruhige Arbeit der Verwaltni^g und des ganzen Bemntenftan' des, weil jede Detail^Arbeit im Pergleiche zn den großeil als inöglich gedachten Umändernn-gen als kleiitlich, ivenn nicht als nutzlos erscheint; sie verscheucht die Kapitalien, zerstört die Pro« duktion, tnacht die Arbeiter brotlos. Zur Zeschichte des Tapirs. Die geineinsame Regierung hat bezüglich der Bank den Vorschag geinacht, es soll der jetzige Zustand einfach noch fünf Jahre fortdaliern. Die ungarische Regierungsprefse scheint sich tnit diesen! Plane befreunden zu wollen — in der Zuversicht, initten iil der näch-steil Auögleichszeit tlnbeschränkte Herren der Lage sein zu können. Die Benachtheiligung, tvelche uns auch in diesem Falle droht, muß vom Neichsrath unbedingt verhütet tverden. Auch in der Bankfrage darf es kein provisorisches Oesterreich tnehr geben. Die magyarisch-türkische Verbündnng hat die kroatische N a t i o n a l p a rt ei zu einer geharnischten Erklärung veranlaßt. Kroatien wolle tnit llngarn in Frieden und Eintracht leben; es werde jedoch lieber gegen dasselbe kämpfen, als an der Seite der magyarisch« türkischen BntideSgenossen marschiren ; die Nord, slaven. die Serben uild Nutnänen Ungarns wttrden gleichfalls sich gegeil dieses Büildiliß erheben. Die Haltung der Halbamtlichen Deutschlands gegen F r a il k-reich dürste sich auf einen politischen Kniff Bismarcks zurückführen lassen. Der Kriegsvoranschlag soll beträchtlich erhöht werden; nnt aber die Mainelriken noch gefügiger zu stimnren, gibt es kein besieres Mittel, als das „Bange macheit." Die Türkei beginnt, ihre segensreiche Verfassung durchzliführen: in Bulgarien werden Gegner der Regierung, tvelche sich an die Spitze eitler Belvegung stellen könnten, bei Nacht und Nebel sestgenotnlnen ilnd oltoinaitisch verfas-sungSgeinäß nach Kleinasieit geschleppt. ^serinischte Naihrichtki». (Koloradokäfer. Das Verbot der Kartoffeleinfuhr n tl tz l o s.) Der nordamerikanische Laildivirth ^^tason C. Welt' berichtet über die Gefahr, welche nnsereni Kartoffelbaue droht: „Ich bill sest überzeugt, daß nian den K e n i l l e t o n. Noblrs Klüt. (Forlsej^unt,.) „Herr Pater, darf ich ntir das Herz gegell Lie lelcht lnachen?" Der Mönch nickte. „Ich lliill Ihnen die alten Geschichten dieses Hauses erzäi)leil. Sie werdeil dann erfahren, welcher Fluch alif ihm liegt, lNld wie er sich erfüllen muß." „Ju, ja", sagte der Mönch leise. Aber Gott weiß Alles am l'esteil. luld er ist in Allein gnädig, auch in selnen Strafet». Erzählen Sie." 2. A l t e G e s ch i ch t e n d e s S ch l o s s e s. Der alte Dieiler Koirrad erzählte: „Seit welligen Wochen sind es gerade süilfzig Jahre, da wurde der Gruud zu alle dein Unglück gelegt, das sich so vielfach in diese»« Schlosse zugetragen hat. Dainals lebten zwei Brüder auf Frankenfelde, die Grafen Curt und Moritz von Frankenberg. Der Graf Curt war der Aeltere, der Gras Moritz der Jüngere. Nach einein altei» Rechle des.Ganses l)ätte also der Graf Clirt der Herr aller der großen und reichen Frankenbergischen Güter sein müssei», welche die Herrschast Frankenfelde ansulachei». und Gras Moritz hätte nur eine Apanage be-kominei». Es war aber ailders; der Gras Moritz »var der regierende .Herr hier, nnd der Gras Lnrt lebte »>» der Apanage, die ilini der jnngere Bluder gab. Das ivar so gekotninen: der Graf Cnrt war früh in preltßische Kriegsdienste getreten, nin in de»» tapferen Heeren Friedrich'« des Großen sich Nllhin zn erwerben. Schon das halte seii» i)rnder ihm verargt. Der Graf Moritz nmr liochsahrend; ein deutscher Reichsgraf, meinte er, sei ebeil so gut ein regierender Herr, »vie der Markgraf vlin Bran-dellbnrg; wollte er einein Potentaten diene»», so könne es ntir ein auswärtiger, oder der deutsche Kaiser sein. Die Religio»» kain dazu. Der Gras Clirt l)alte jedoch seinen Willei» durchgesetzt, und die beiden Brüder schiede»» »nit erbittertein Herzen. Schon nach drei Iahren kehrte der Graf Curt zurück. In der Schlacht bei Hohenfriedburg »var ihln der rechte Arm zerfchossen und er hatte seinei» Abschied nehnien »nüssei»; er hatte il)n als Ml^or erhalle»», in besoi»der6r Ai»erkennul»g seiner Tapferkeit. Er kau» »»icht alleii» nach Frailkeilfelde znrück, srnderi» brachte eine Frau »nit uild ein Kind, einen Knaben voll dreiviertel Jahren. Nun »var aber die Frau eine Bürgerliche, die Tochter eil»es Ad-vokatell in Sachsei». ii» derei» elterlichen» Hanse der junge Offizier schon in den» erstei» Feloznge des Königs, als er in einein Gefecht verivnn-det worden, Pflege nnd Heilling seilier'^^i^nnden erlmlte halte. Er lialte die jilnge Dalne geliebt »tnd sie ihn. nnd sie liatten sich geHeiratbel Dabeihatten sie ai» Eines nicht gedacht, oder sie hattet» nicht besonderei» Werth daranf s^elegt. Nach de»» alten Rechtei» des Frankenbergijchen HallseS konnten ii» die Güter nnr Kinder aus ebenbürtigen Ehei» snccediren: die Gen»al)lil»tten der Grasen von Frankeubt^rg nitihten »ninde-stens dem stiftSlnäßigei» Adel angehöreei». Die Uinder der bingerlich gebornen Grästi» koin»-ten also ltienlais Herrei» ans Frankenselde werde»», allch der Soh»» llicht. den er niilbrachte. Das koitnte nur allders lverdei» durch einen aus-drücklicheu Berlrag der beide«» '^^rüder, durch welchen der Gras Moritz die.^il»<'er des Grafen Curt als snccessioitsfähig anerkai»nte. Die beidei» Briwer waren die eiiizigei» Lebeiloeil des Frankenbergijcheil Manitsstanttnes. Zn den» Vertrage »vollte der Graf Moritz sich nicht her-l^eilassen. Ein ganzes Jahr lang sitchte der Graf Curt ihl» dazu zu bestinlmei». Es war vergeblich. Der Gras Moritz berief sich ans feit» Recht und heirathete auf dieses Recht eii» Fräu- Koloradokäfer schon in den nächsten zwei bis drei Jahren in Ueberflub in Europa haben wird. Jedes Schiff nämlich, welches von der ganzen langhin ausgestreckten nordamerikanischen Küste des atlantischen Oceans aus während der Sommermonate nach Europa fährt, ist im Stande, lebende Exemplare hinüberzubringen. Welm der Wind von Westen nach Osten zur Küste dcs atlantischen Oceans und New-Aork zu von einer der großen Kartoffelregionen in der Nachbarschaft herweht, so findet man vort die Koloradokäfer in Neberflub und so gehen sie auch mit auf die Schiffe, sei es nun, daß sie mit den Ladungen mit eingeladen werden oder selbst längs der Schiffswände heraufkriechen, und es wird denn auch nicht fehlen, daß sie wohlbehalten in den europäischen Häsen landen. Jedenfalls ist ihr Leben so zähe, daß sie ohne Nahrinlg während der Ueberfahrt auf dem atlantischen Ocean sich lebend erhalten. Ob sie fteilich drüben nach den Strapatzen der langen Seereise dann auch Eier legen werden, das ist noch eine offene Frage. Ich selbst habe die Käfer mehrere Wochen lang in dicht verkorkten Glasflaschen auf meinem Arbeitstische stehen gehabt, und die Thiers haben sich diese ganze Zeit hindurch am Leben erhalten. „Die Grasschaft Monmouth im Staate New-Jersey ist eine der größten Kartoffelger genden in den ganzen Vereinigten Staaten, und wenn hier der Westwind weht, so werden Tausende von Käfern in's offene Meer geweht. Viele davon kriechen natürlich an den neben ihnen vorbeikonnnenden Schiffen herauf, die, wenn sie in Amerika landen, davon ganz voll sind, wobei freilich mehr oder weniger Ueber-treibungen mit unterlaufen mc^gen. Zweifellos befinden sich diese Infekten aber ganz ebeilso aus dem Deck der nach Europa Hill bestimmten Schiffe. Jndeß, die Spritzwelleil fegen sie weg, und man achtet dann nicht weiter anf sie. Gleichwohl hat nmn die Thiere noch lebend in den europäischen Häfen vorgefunden, und es wird nicht ausbleiben, daß man bald genug von ihnen drüben in Europa haben wird." „Und trotz alledem brauchen die Landwirthe vor ihnen keine große Besorgniß zu haben, so-ftrn sie sich eben inlr die Mühe nehmen, ihre Felder gehörig vor den Thieren zu schützen. Bei uns hier in Amerika überfallen sie die Pflanzen, sobald dieselben aitsgegangen sind. Dann ist das besie Mittel dagegen, die Käfer nüt der Hand ablesen zu lassen, wobei es sich empfiehlt, daß die Lesemannschaften mit kleinen blechernen (weil an deren Wänden die Thiere lein aus einem alten Hause, deren Kinder künstig die einzigen rechtmäßigen Frankenber-bergischen Erben und Herren sein mnßten. Starb dagegen der Graf Curt, so haben seine Witwe und Kinder nichts, sie konnten von Haus und Hof gejagt werden. Da entschloß sich der Graf Moritz endlich nachzugeben, und es kam ein Verlrag unter den beiden Brüdern zu Stande, durch welchen der Graf Curt sein Recht der Erstgeblirt an den Grafen Moritz abtrat, wogegen dann dieser die Kinder des Grafen Curt als aus standesmäßiger ebenbürtiger Ehe geboren anerkannte. Die Folge war, daß jetzt zwar in erster Linie die Söhne des Grafen Aioritz zur Succession lnld Negierung kamen, daß aber, wenn der Graf Moritz ohne männliche Nachkonuneil starb, die Güter an Curt'S Söhne zurückfielen. Nun begab sich Folgendes: Die Gemahlin des Grafen Moritz gebar ihm n»lr ein einziges Kind, und das mar eine Tochter. Die Gemahlin des Grafen Curt war zwar lmch einigen Jahren gestorben, ohne daß sie außer dem einzigen Sohne noch Kinder zur Welt gebracht hätte; aber dieser Sohn war als ein kräftiger nnd prächtiger Knabe herangewachsen. So war das Jahr 1758 gekommen, und in ihm ein Tag, der mir keinen weiteren Tag meines ^^ebens aus dem Gedächtnisse gekommen ist. Ehe ich von ihm erzähle, nicht herauskriechen können) Eimern versehen sind, worein sie die Käfer werfen. Dieses Ablesen ist eine beschwerliche Arbeit, die aber, sobald sie eben nur mit gehöriger Sorgfalt verrichtet wird, aus mehrere Wochen hinaus hin reichenden Schutz gegen diese Plage gewährt." „Man muß ferner wohl im Auge behalten, daß diese Infekten sich auf die Kartoffelpflanzen zu dem Zwecke ansetzen, um ihre Eier dort abzulegen, und daß also, sofern ihnen dies aus-zuführen gelingt, ihr Lebenszweck damit erfüllt ist. Sie richten auch durch das Abfressen der Blätter wenig Schaden an (?), thatsächlich fressen sie aber doch dieselben weg, und gerade diese abgefressenen Blätter sind häufig das erste ins Auge fallende Zeichen voi» der Gegenwart der Käfer. Die Eier s^nd übrigens von hellgelber Farbe und werdeil stets von den Jnsek« ten auf den jungen Blättern abgesetzt. Dort kann man sie leicht erkennen, und man muß natürlich diese Blätter abpflücken und sammt den Käsern in die vorerwähnten Eimer thun. Es kann dabei nicht ausbleiben, daß einzelne Eiernester übersehen werden, und so kommt es denn, daß nach acht bis vierzehn Tagen die jungen Larven schon wieder zum Vorschein komnien. Das sind kleine orangesarbene, fleckige Larven mit schwarzen Streifen, die sich mit Leichtigkeit von den Blättern ab- und in die Eimer hineinbürsten lassen." „In der Regel werden dann nach einiger Zeit die Pflanzen schon so groß geworden sein, daß das beschriebene Ablesen der Käser mit der Hand ein schlimmeres Stück Arbeit wird. Die Larven vermehren sich und ein frisches Heer von in der Erde entwickelten Käfern erscheint voll Neuem auf den Pflanzen. Wollten jetzt die Landwirthe etwa noch darauf l>esteheii, die Käfer, die Larven und die Eier mit der Hand zu entfernen, so würden sie sich nur zu bald davon überzeugen, daß dies unmöglich ist, salls es sich nicht etwa nur uul kleine Kartoffellieete handelt. Es bleibt dann das Vergiften der Thiere als das einzige wirksame Abwehrmittel übrig." „In Nordainerika kom>nt zu diesem Zweck das sogenannte Pariser Grün ^ein ans Arsenik und Knpfer gebildetes Salz) in Gebrauch. Ich selbst habe mich davon überzeugt, daß ein Dessertlöffel voll in zwölf Liter Wasser in eiltein Wassertopf gehörig nmgerührt, und so verwendet, indenl es auf eine etwa wo Meter lange Kartoffelpflanzenreihe gesprengt wurde, vollkommen genügend gewesen ist, um fast säm»ntliche dar« auf vorfindliche Insekten zu vertilgen, die in muß ich Sie noch mit ein paar Umständen bekannt machen. Der Gras Moritz war imnler ein hochfahrender, gewaltthätiger und dabei mißtrauischer und argwöhnischer, finsterer Herr gewesen, und die Wahrheit zu sagen, die Leute hatten wohl Recht, wenil sie von ihm meinten, er habe kein gutes Herz. Er behandelte auch seine Gemahlin nicht gut, und ich habe manchmal selbst gehört, wie er ihr vorwarf, daß sie keine Liebe zu ihnl habe. Dazu kam, daß sie ihm nnr die eine Tochter, keinen männlichen Erbeil geboren k)atte. Die Gräfin war eine zarte Dame; sie hatte das beste Herz von der Welt. Die Behandlung ihres Gemahls machte sie unglücklich, menschenscheu, sie verließ fast ihre Zimlncr nicht, und die einzigen Menschen, die sie sah, wareil ihre Tochter, ihr Neffe und ihr Schwager, der Graf Curt. Auch der Graf Curt war nicht glücklich. Der Verlust seiuer Gemahl lin, die er so iilnig liebte, hatte ihn schwer und hart angegriffen; er hatte ihn nie ver^ schmerzen können, denn er hatte ein weiches gutes Herz. So war es uatürlich, daß die Beiden, der Graf Cnrt und seine unglückliche Schwägerin, ost zusammen wareil und auch beieinander Trost fanden. Es war in allen Ehren, ich jchwöre es ihnen zu, Herr Pater, Der Gras Moritz war dennoch eifersüchtig ge- der Mehrzahl sich in ihrer Larvenform befandelt, und daß dadurch die Pflanzen beschützt blieben, von welchen freilich ein anhaltender Regen das Pariser Grün weggewaschen hatte." (P ost v e r k e h r.) Dem Erlasse des Handelsministeriums vom »3. Jänner zufolge wird der Geldverkehr mittels Postvorschuß ^Nachnahme) mit Deutschland und der Schweiz am !. Februar wiederaufgenommen. Dagegen bleibt die Bestimmung noch fernerhin aufrecht, daß im Verkehre mit den genannten ^^ändern von einem Versender an einen Empfänger an Einem Tage nicht mehr als zwei Postanweisungen angenommen, beziehungsweise ausgezahlt werden dürfen, noch fernerhin aufrecht. (Kredit- u n d Za h l u n g S w e s e n.) Der Bericht welchen Gustav Bing imVerein der Wiener Kaufleute" über die Reform des Kredit- und ZahlungSwesen» erstattet, liegt nun im Drucke vor. „Wir müssen bemüht sein" — heißt es in diesem Berichte — „daß dem Kreditmißbrauche, der verderblichen Gewohnheit des unbestimmte», KreditliehmenS und Gebens, welches sich bis in die letzten Schichten der Konsumenten erstreckt, ein Ende gemacht werde, daß an die Stelle der bisherigen Sorglosigkeit in der Eingehuug und Erfüllung von Verpflichtungen das Pflichibeivußtsein, die Pünktlichkeit, daß an die Stelle des bisherigen Schlendrians die korrekte kaufmännische Uebung trete. Der Welthaiidel rechnet nur mit streng präcisirtem fixem Kredit und dieser Verpflichtung unterzieht sich in wirthschaftlich höher entivickelten Ländern, in England und Frankreich, auch der Detail-Verkehr. Der Konsument bezahlt dort alle Be» dürfnisse baar, beziehungsweise mit ChekS oder (namentlich in Frankreich) mit Accepten auf kurze Sicht. So lange bei uns die schlimme Gewohnheit vorwaltet, daß der Detailhändler, der Gewerbsmattt», der Handwerker seinen Kun^ den auf das Unge'visse kreditirt, so lange er betreffs der Zahltingsleistung einfach von der Laune seines Kunden abhängt, so lange wird er außer Stande sein, feinerfeits seine Ver-pflichtuugen pünktlich zu erfüllen, die durch Vereinbarung oder Usance fixirte Zahlungsfrist einznhalten, so lange wird der Grossist, beziehungsweise der Fabrikant nie auf einen prompten Eingang seiner Außenstände rechnen können, so lange wird er stets bedeutende Mittel festgerannt haben. Hier, iii dem sogenannten offenen, in dem Buch Kredit liegt der Krebsschaden des österreichischen Handels, die Quelle der vielen Verluste des österreichischen Handels» und Ge-Werbestandes, das ist die ewig offene Wunde. worden. Es war auch natürlich bei seinem argwöhnischen Cl)arakter, und bei seinem finsteren verschlossenen Wesen wußte er es auch zu verbergen. Man sah nnr, daß er einen tödtlichen Haß gegen seinen Bruder hatte. Das konnte aber auch eineu andern Grund haben. Der Gras Curt war von Jedermann ini Schlosse geliebt und verehrt; der Gras Moritz mußte s'hen. daß er nur scheu gefürchtet war. Dazu hatte er keine männliche Nachkominen, dem Grafen Curt wurde der Sohn iminer frischer und blühender. Noch mehr haßte er diesen Sohn, der nun doch künftig hier Herr, der, mit Aus-fchließung seiner eigenen Tocyter, sein Elbe werden sollte. Und der junge Graf Adolf und die Tochter des Grafen Moritz, die Komtesse Karoline waren inlmer beisamlnen, waren unzertrennlich, welln ihr strenger Vater sie nicht auseinanderriß, und hatten, wenn er sie getrennt hatte, keine Ruhe und mochte!» nicht essen und nicht trilcken, bis sie wieder zusanl-men waren. Der Gras Moritz l)abte den Knaben um so mehr. Wo er ihn sah, tadette, schalt und schimpfte er ihn. (Kortsepung folgt.) Fort also mit dem Uebel, fort mit der schlechten Zahlungsgewohnheit, mit der Gewohnheit des Nichtacceptiren», de« Nichteinhalten» eingegangener Verpflichtungen, der willkkrlichen Fristverlängerung, fort mit der Kreditverschleppung, dem «reditmißbrauche. Im Detailliandel, im täglichen Konsum muß die Baarzahlung, resp. die Zahlung längsten« binnen drei Monaten, im Grob-, im sogenannten Zwischenhandel, da« heißt im Verkehre zwischen Groß- und Detailhandel muß die allgemeine Acceptation platz-greisen." (Todesstrafe^) In Oesterreich sind seit »weiundsiebjig Jahren SP4S Todesurlheile gefällt, aber nur SS9 vollstreckt worden^ öttarbur^er Berichte. (Gewerblicher Fortbildungskurs.) Die Errichtung eines gewerblichen Fortbildungskurses an der Volksschule für Knaben in Marburg ist vom LandeS'Schulrath genehmigt worden. ^An erkenn ung) Der Landes-schul-rath hat dem Bürgernieister von Marburg — Herrn Dr. M. Reiser, den Obmännern der OrtS-Schnlräthe Lembach und Maxau -- Johann Jaut und Josef Lchormann — für verdienstliche» Wirken beim Zustandekommen von Schulhaus-Neubauten seine Anerkennung ausgesprochen. (Zu Tode gestürz t ) Der Inwohner Johann Gaßner zu Schönstein hat beim Holzsuchen im Walde durch den Sturz über einen Felshang seinen Tod gefunden. Der Bernn. glückte war 72 Jahre alt. (Im tiefen Schacht.) Der Grubenarbeiter Johann Tschibej zu Hrastnik fiel durch seine Unvorsichtigkeit in einen tiefen Schacht und blieb aus der Stelle todt. (Gemeindewahlen.) In Skoggen sind folgende Herren in den Gemeindeausschnh gewählt worden: Alois, Edler von Kriehuber, Josef Eidisch, Mathias Friedl. Georg Kampl, Simon Tschander, Simon Gradischnik, Andreas Fallesch, Josef Reich. (Z u r B e st e ll e r »l n g der Aktren-Unternehmungen.) Nach dem Gesetzent» wurf sind bei vorhandeüer Trennung zwischen Gesellschastssttz und Betriebsort zwanzig Perzent der Steuer am Sitze der Gesellschast, achtzig Perzent am Betriebsplatze vorzuschreiben. Die Landgemeinden sürchten nun, jene zwanzig Per-zent zu Gunsten großer Städte zu verlieren und hat sich darum die Bezirksvertretnng Tüs-fer mit einer Petition an das Abgeordnetenhaus gewandt. Andere Bezirksvertretuilgen und Gemeinden wollen sich dieser Petition anschlieben. Tüffer berust sich daraus, das die kleinen Ge^ meinden, in welchen Fabriken von Aktien-Ge-sellschasten bestehen, eben dieser Fabriken wegen beträchtlich erhöhte Ausgaben für den Unterricht, für die Erhaltulig der Straßen, für das GefundlieitS' und das Arinenwesen und dergl. mehr habeil — Auslagen, die sie unmöglich mehr bestreiteil können, wenn man ihnen die bisherige, ohnehin nicht sehr breite Umlagen-basis noch beschränkte. Diese Petition ersucht das Abgeordnetenhaus zunl Schlllbe, dieses möge die Regierungsvorlage derart abändern, daß die gesammtei» Steuern anch in Zukunft am Standorte der Industrie UiUernehmungen selbst vorznschreiben seien. Was die großen Städte ihrerseits geltend machen, um darzuthun, daß die Billigkeit die Vorschreibung wenigstens eines Theiles dieser Steuern am Sitze der Ge» sellschast erfordert, ist dei» ländlichen Gemeinden und Bezirken wiederholt schon vorgestellt worden, aber sie meinen, daß alles das nur Scheingründe seien, dnrchaus keiner Berücksichtigung Werth. (Ev a n g. Gemeind e.) Der für Pettau in Aussicht getwmmene Gottesdienst wird daselbst erst am 4. Februar gehalten. Am nächsten Sonntage findet somit der Gottesdienst in der hiesigen evang. Kirche statt. (Landwirthschaftliche Filiale undWeinbauvereill Leib Nitz.) Beide Vereine hatten am 28. Jänner 3 Uhr Nachmittag im Gasthause der Frau Öfterer eine gemeinschaftliche Sitzung ab — nlit folgender Tagesordnung: a) Ueberreichung von je eillem Silberthaler als Zeichen ehrenvoller Anerkennung für besonders sorgsame Pflege und gute Ueberwachung der an der Triester Reichsstraße gepflanzten Obstbäume an die k. k. Straßmeinräumer Anton Haas und Simon Lanzl; d) Wahl zweier Abgeordneter zur 53. allgem. Versammlung; o) Wahl des Filial-Vorstehers; ä) Vortrag des Herrn Direktors A. Baumgartner ; s) Besprechung, Wünsche und Anträge; k) Jahresrechnung des Weinbauvereines; Z) Wahl eines Ausschusses desselben; ti) Besprechung der Weinmärkte. (Drohender Bergsturz.) Bei Stein -brück wird ein neuer Bergsturz befürchtet. Die Schuttmasse, welche bis jetzt herabgegangen, rührt nicht, wie man sich vorstellen könnte, von dem Abstürze einer überhängenden und auSspringendei» Bergwand her; sie hat viel« mehr von einer Mulde ihren Ausgang geilom-men. Dieselbe ist nördlich von dem 1500 Fuß hohen Plescheberg und südlich von einem jäh aufsteigenden Korallenkalk-Riff begrenzt und steigt bis zu dem zwischen dem Plesche und dem Nachbarberge wenig sich einsenkenden Sattel empor. Durch diese Mulde herab floß früher ein kleines Bächlein, welches bei dem ersten Abstnrz mitsammt dem daran liegenden Weiler Briesche verschwand, unl bald darauf in ziemlicher Höhe olierhald der Lchuttniasse einen See zn bilden, welcher allmälig einsank. Das Terrain in dieser Viulde besteht aus einer dunkelfarbigen, weichen Tegelmasse, welche einerseits an dem steilen Felsstock der Plesche, anderseits an dem Korallenkalk-Niff hastete. Dieser Tegel erhält, wenn er feucht wird, eine seifige Consi-stenz. Eine solche Durchseuchtung der aufliegenden Tegelmassen war die Ursache des Niederganges der ersten Erdlawine am Montag und auch de» Erdsturzes vom Donnerstag und mub noch einen weiteren Absturz zu Folge haben. Das inl obern Theile der Mulde einsickernde Wasier der Quelle mußte nothwendig auch die noch nicht zum Absturz gelangten Tegelmafsen in jenen seifigen und schmierigen Zustand versetzen, in welche»» sie an den steilen Fel»slächen keinen Halt mehr fiilden konnten. Daß ein dritter großer Absturz noch erfolgen muß, gelingt es nicht, die das Erdreich nnterwühlende Quelle zu sasien, darüber sind alle Fachkun-digen einig. Man schätzt die Massen des noch hängenden Rulschterrains sehr hoch, wenigstens, meillt man, werden sie dem zweiten Absturz nicht viel nachstehen. Theater (—8 ) Mittwoch den 24. Jänner. „Die Furcht vor der Freude." Lustspiel in t Aufzuge. Nach dem Französischen der Frau Emilie de Girardin bearbeitet von Max Ring. Der Satz, daß die Freude uicht immer tödtet, findet in der Handlung, die wirksam zusammengestellt ist, seinen Beweis. Von den Darstellern traten Fran Durmont (Frau von Aubiers) und Herr Lemaitre (Noel) beifällig in den Vordergrund nnd wurden von den Frls. Herbst (Mathilde de Piereval) ulld Haffner (Blanche), welche letztere il)re Rolle besonders gut auffaßte und durchführte, kräftigst unterstützt. Hierauf: „Die Jäger." Komische Operette in 1 Aufzuge von Kömle. Musik von Kapellmeister Kohn. Es wäre besser gewesen, wenn sich der neue Kapellmeister mit einer größere»» Operette bei de»n Publiktt»n eingeführt hätte, da wir da weit »nehr Gelegen-heit hätten, seine Leistuttgssät)igkeit zu beur-theilen. Seine Ko»nposition wird eigentlich »»ur von der durchweg komischen Prosa getragen und würde auch den Namen einer Posse mit Gesang annehmen können, wenngleich einige Lieder mit Orchesterbegleitung sich über das gewöhnliche Niveau erhoben. In der Einleitung vermißten wir die aus der Handlung entlehnten sonst gebräuchlichen Motive und das Violoncell-Solo blieb ohne Wirkung. Von den einzelnen Nummern gefielen das Lied des Frls. Möller (Marie), dann das Lied „Im Walde blüht ein RöSleiu . . gesungen von Herrn Mahlknecht, obwohl er statt des a lieber das üs nahm, und das Terzett Frl. Möller, Herr Mahlknecht nnd Herr Tuschl (Oberförster). Der letztere traf recht gut den gerade»» und barschen Ton eines ergrauten Jäger». Herr Friedmann (Florian) elektrisirte wieder die Zuschauer durch sei»»e ge» lungene Komik und fand für die Ko»lpleteinlage ^Stumin »vie ein Fisch, ist des Bürgers erste Pflicht" reichen Beisall. Das Haus war schwach besucht, doch sehr beifallsluftig. — Anlnerkung. In der Rezension über die am 20. Jänner stattgefundene Aufführung soll es in Zeile 6 (von oben) statt „ohne irgend einer inneren Gestalt" heißen: „ohne irgend ei»len inneren Gehalt", was übrigens der freundliche Leser bereits berichtigt haben wird. Letzte Post Die Ministerkonferenz in Pest hat stch noch über?etn .Vrineip" geeinigt. Die Abgeordnetenkammer Italiens hat den Gesetzentwurf, betreffend die MißbrSuche der Geistlichkeit mit tSV gegen IVO Stimmen angenommen. In Bosnien bilden stch neue Schaaren von AufstSndischen. Serbien will nur dann mit der P^rte wegen des Friedens unterhandeln, wenn Ruß land stch nicht zum Krieg entschließt. Die Nomaden Syriens werden hundert tausend Reiter stelle«. Eingesandt Kindergarten. Aus »neiner letzten Reise nach Marburg besuchte ich den dortigen Kindergarten und war durch die elnine»tte Leitu»ig dieses Institutes durch Frau Mina Berdajs auf das Höchste über-rafcht, so daß ich nicht uinhi»» ka>»n, das verehrte P»lbliku»n öffentlich auf das Gedeihen dieser Anstalt aufmerksam zu machen, die den Eltern einen großen Theil ihrer Pflichten ab-»>i»nmt u»ld nebst der Förderung der physischen EntWickelung die Kleinen auf den Schnlunter-richt vorbereitet. Die Präcision, mit welcher die lehrreichen Spiele sowohl, als auch die nützlichen Hand-arbeiten ausgeführt werden, gibt lautes Zeug-niß von der strengen Ueberwachung des Unterrichtes durch die Frau J»»haberin dieser Anstalt, soivie von der geschickten und sanften Be-handlungs»veise des Frl. Kil»dergärtnerin. Möge das verehrte Publiknm seine Gunst dieser ausgezeichneten Anstalt erhalten, die in der That das Höchste leistet, was an Ansprüchen gemacht werden kann. Ei»»e K i»» d e r f r e u n d i n (aus Graz). Wont Müihertlsch. Die beiden »leuesteil Nuln»nern der Ill »»-strirten F r a n e n z e i t u n g (vierteljährlicher Abonne»nentspreis 1 fl. 50 kr.) enthalten: I. Die Moden-Nuln»»ler (l): Gesellschasts- und Pro»ne»mde»»-Anzüge, Paletots, Mäntel, Theater-»näntel, Fichüs, Capote»» und Coiffüren, Schleppenträger, Fächerhalter, Pantoffel und Corset. Anzüge, Hüte ul»d Capotei» für Knaben ul»d Mädchen. Oberheinden für Herren. Lehnstuhl fiir Jubilare, Deckelpl^ttte für Notizbücher, Arbeitskorb, Töinlchen als Cigarrenbecher. Verzierte Handtücher u»it verschiedenartiger Stickerei nebst eil»ze!nen Bordüren und Fra»lzen. Bunt-nnd Weißstickereien, Filet-Guipüre, Tülldurchzug u»ld Häckelarbeiten mit 76 Abbildungen und eitler Beilage »nit t3 Schnittmnstern, 32 T'^- penmustern für Stickerei und Leinewand zc., verschiedene Muster-Vorzeichnungen und Na» menschiffern. II. Die Unterhaltungsnummer (2); Die Bekenntnisse einer armen Seele. No« velle von Ernst Wichert. — Iugendlieder von Emanuel Geibel. — Aus den Leiden eines ersten Kammerdiener«. Von Alexander von Roberts. — Die Marmorbriiche von Carrara. Von Ludwig Pietsch. — Türkische Frauen. Von Dr. Karl Braun-Wiesbaden. — Verschiedenes — Wirthschaftliches: Ein parlamentarisches Fischessen. — Briefmappe. — Frauen-Gedenktage. — Ferner folgende Illustrationen: Belauscht und Ertappt. Von K. Koegler. — Aus den Marmorbrttchen von Carrara. Von Rudolf Schick. — Türkische Frauen. Von Adolf Böhm. — Ein echter ltnd ein nachgemachter Silberling. Course der Wiener Börse. 23. Jänner. Einheitliche StaatSchuld j Creditaktien . . 143.70 in Noten . 61.30 in Silber . 67.60 Goldrente .... 74.60 1860er St..Anl..Lose 113.50 Bankaktien . . 338.^ London . . . 124.10 Silber .... 116.60 Napoleond'or . . 9.90'/, K. k. Münz-Dttkaten 5.91 100 Reichsmark . 61.— ?sb. sr, svvodl im siKsusll, »13 auoti im ibrsr miullsl'^äkrixsn ltiuävr Lei'mavri, I^so Ulld I^mil allsu Vervancltsn, ^rsunllsn und kisilklllntsn äiv tisk k^aeliriLtit vori äsw HillZcIiviclell ikrss inlliß^8tßö1iv!)ten resx. Vatvr8, 6es llsrrn (^9 lisodnullKstiittt'Sl's ctsr Ic. II. priv. Lüädaltn, wslodsr navti kcdmsrzvollsm Insider», vsrselisv mit äsv ksil. 8tvrbs8a!lr»wviitsri, am 24. .länQbr 1877 um 9 I^orASlis in 8s!iisln 45.1^e1)ölis-vantt uu(j i uliiK im llsiiu vsrLvIiisäen i3t. Das I^sil:1iku1)kß^änKni3s ties tlisueisn, viel 2U ^rül: Dadiv^ksoliisäsueu tiudsd 1'i'sit»^ tlön 26. ä. uiu 4 llkr d^avlunittax von ssinör VVodnullß (Kärlltner^assö 17) »us gtatt. O!o Iii. Lselenmssss ^irä Lamstax llvn 27. ^ännsr UNI 1<^ 11 kr iu üsr vomkii-oks xslessn. Oer Vsrdlioksns ^vircj äöm irommen ^n-äsviceu ompkolilvn. Ailarliurß^ 24. ^äunsr 1877. II- »toivrm.I^ai(!Usn»utb»kruntss- u.veoräijxunxii-^nstltlt. Edikt. Vorrufung des Herrn Josef Guttmann. Der seit dem Jalirc 1649 vermißte, 80 Jahre alte Herr Josef Gutmann aus Marburg wird hiemit erinnert, daß wenn derselbe binnen ktntm Jahre von unten angesetzte m Tage nicht erscheint, oder binnen dikser Frist daS Gerich! oder den für ihn bestellten Curator Herrn Dr. Julius Feldbacher, Advokat in Marburg in Kenntniß seines Lebens scht, zu seiner Todks» ertlärung geschritten werden wird. K. k. ^Bezirksgericht M-rburg l. D. U. 0M 12. Jänner 1877._ Hausverkaus. Das einstöckige HauS Nr. 10 nächst dem Heumagazin jammt Wi'thschaftsgebäude, Brunnen, .Keller und 2 Joch Grund, worauf ein Wirth^hauögewerbe aus>jcübt wird und ein Zinct-erträgnih vo« jährlich 700 st. tiat, wird um den Pr^iS von 83V0 fl. auS freier Hand verkauft. Auskunft beim Eigentliümer selbst, Haus Nr. 12, Franz Josef'Strahe._^ Mittel gegen Trunksucht. Gegen Trunkfucht besitz? ich ein der Ge-sundhetl nicht nachtheiliges Mittel, ivelcheS mit oder ohne Wissen de« Trinkers eingenommen werden kann. In taufenden von Familien ist durch dieses segensreiche Mittel häuslicher Friede und eheliches Glück wiedergeketirt. (87 Lmil SokmIütolisQ iu VorlLn umenstr. 37. Drogouist. «IS VZT- s N -« -o « b»» ^ ^ ^ ^ s r: >6- KU?S L c: »-» s? „Wohlthun trägt Zinsen.^ „Lasset die Kleinen zu mir kommen." -LittlsöttSg. 'WH Der Vtlkio zar Aiitrrstühuilg dürstigcr Schüler der Vglltsschultn i« Marburg hält Samstag den TV. Janner ßSVV im Speisesaale (1. Stock) des hiesigen Casinos seine diesjälir-ge ab, und ladet hiezu alle seine Mitglieder und Freunde ein. ^69 Da die Tagesordnung sehr wichtige Punkte enthält, wird um gütige, zahlreiche Theilnahme ersucht. Tagesordnuug: Vorelsttng deS Protokolls der letzten Generalversammlung. Mitteilung des Jahresberichte» (betreffend den Zeitraum von der Gründung de» Vereines bi» 31. Dezember 1876). Johre»bericht deS Kassiers und der Oekonomen. Antrag der Vereinöleitung (bezüglich Aufstellung einer fizen Geschäftsordnung). Antrag der Verein»leitung (bezüglich Errichtung eine» ReservefondeS). Wahl der Vereinsleitung für daS Jahr 1877, und der Rechnungsrevisoren. Freie Anträge. Gleichzeitig beehrt man sich, alle Schul- und Kiudersreunde zum Beitritte als „ausübend e" Mitglieder dieses Vereines freundlichst einzuladen. Die Anmeldungen hiezu werden vor B^inn obiger Generalversammlung itn Casino-Speisesaale am 27. d. M. mllndlich er!^eten. VereiuSleitung: Dr. Duchatsch, A. Scheikl, Obmann. ObmannStellverlreter. IkL. Auszug aus den Statuten des Vereines: Ausübende Mitglieder können Männer und Kranen sein. Die Aufnahme der anSübenden Mitglieder erfolgt 'über persönliche und auch schriftliche Anmeldung beim Ausschüsse. Jedes ausübende Mitglied leistet bei seinem Eintritte in den Verein den Jahresbeitrag pr. I fl. ohne Beschr.inkttng der Großmuth. DoS BereinSjahr beginnt mit erstem Jänner und end.t mit letztem Dezember. Ausübende Mitglieder haben doS Re6)t und die Pflicht, allen Versammlungen beiznwohuen und sich an den Debatten und Abstimmungen zu betheiligen, und hoben daS aktive nnd passive Wahlrecht. Hkrr /ranz Kircher wird in seinem Interesse aufgefordert, das am 19. d. M. erhaltene Schreiben sofort zu beantworten. ^91) § 5. § 6. 8 7. s 8. ü. k. priv. - KeAlIiikliM. Die durch Bcrgabrutschung un'erbrochenc Bahnstrecke zwischen den Stationen Römerbad und Steinbrück ist durch Herstellung der Geleise? Verbindung tvicder fahrbar gemacht und findet vom 24. Jänner an der vollstäudige ununterbrochene Verkehr aller fahrplanmäßigen Züge über dieselbe statt. (97 Alle aus diesem Anlasse getroffenen ous-nahmsweisen Voitehrungen und Bestimmungen sowohl bezüglich des Personen- als deS Gütertransportes treten von da an außer Wirksamkeit. Wien, 23. Jänner 1877. Die General-Direltio». Um kr. sind atn IS. W'vldi»,»»!' t87V lt. k. Dllttitrn in Vold, datln zwei Treffer jeder nrit ltnd zwei Treffer jeder mit lEVßß k. k. Dukaten in Gold, vier Treffer jeder mit St. Silbergulden, drei Treffer jeder mit einetn zc. zc. inl Ganzeit itCbßvs» Treffer inr Wertbe von zu gewinnen. (46 Bei der letzten Ziehung 1876 wurden Treffer lkt»i »»ii- gewonnen. .Ittil. ^elwitun in Gin Keller auf 130 Startin ist im Hause Nr. 38 in der Kärntnervorstadt, und (96 ein Keller auf 90 Startin im Hause Nr. 16 in der Pftirr« Hofgasse mit 1. Juli l. I. zu vergeben. Ansrage im Hause N. 16 in der Pfarr-Hofgasse, ersten Stock, Thüre recht». ^'useliiu^-Xi'aptvn, VI»VS, VkGvkiivIxSrSl«!», Vr» KZ»»«»« et(^ vmpüedit 1500) (ZonlZitor, obere IIorrenß^as8e. Bremholz ist Luxus! Sparherd- und Vefeu-Einrikh-tungen billiger als alles bisherige, liefert 7) W. Genppert. Ein älteres, bkstrenommirtes Bankhaus sucht fir alle Orle, wo es noch nicht oder utigenüg^nd vertreten ist. steißige und solide Peisonen mit der A.^enlur für den Verkauf von Losen und Staatspapieren gegen monatliche Ratenzahlungen, zu betrauen. — Die Bedingungen sind soivohl für die Agenten, alS auch für das Pi^b-likum sehr günstig. — Bei entsprechendem Fleiße ge»vährt die Agentur den Agenten ein bedeutendes Einkommen. — Offerte mit Referenzen oder Berufs-Angabe sind zu richten an die Keneral-i^eprästn-tan) des Sankhanses ». »ramivr in Karl'Ludwlgsring Nr. 9. (86 '»ierantworUlche Nedaktiou, Druck und Bertas von Eduard Aanfch'tl iu Marburg. Z.«.«».».