poltntn* pleÄwe t Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat »tw> 6, Xthplfm 9b. 21 (brtfTurbon) t ««,»g,?r»is» fit k« 3*lan»: vierteljährig 46 Dia, halbjShri, SO Übt, i tat fett SttiMttvwt ja »Migst«» GebShre» entgegengenommen f jahrig IM Dl«. ASr da» «»»land entsprechend« Erhsh»ng. «tn;eln»mmer Di» !*»• > Srschet«t »Ach««tltch z«eim«l: Donnerstag frSb und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 21 Celje, Donnerstag» den 14. März 1935 ||j 60- Jahrgang Deutsche Schulnot in Polen Bei der Aussprache über den Hauehalt des Kultusminister im Sejm beschäftigte sich der deutsche Senator August Utta in einer großen Rede auch mit der Lage der deutschen Schulen in Polen. Aus die deutsche Lehrerschaft, so erklärte er, werde ein politischer Druck ausgeübt. Man habe Vorstands-Mitglieder des Deutschen Lehreroereins an polnische Schulen im Osten dc» Landes versetzt. Die deutsche Unterrichtssprache sei aus fast allen staatlichen Volts-schulen verdrängt morden, nur in einigen Anstalten werde Deutsch in zwei bis vier Stunden wöchentlich noch als Lehrfach unterrichtet. Der Gründung pri-vater deutscher Volksschulen bereite man die allergrößten Schwierigkeiten. Ein solcher Kampf liege nicht im Interesse des Staates und sei nicht ge-eignet, das friedlich« Nebeneinand-rleben der ein-zelnen Nationalitäten in Polen zu fördern. Senator Utta schlaft seine Ausführungen mit einem Appell an den Unternchtsminister, für die Einstellung d!e>es Kampfes Sorge zu tragen. Un-gesetzliche Maßnahmen würden nur Märtyrer schaffen. Sie ständen überdies im Widerspruch mit den seier-lichen Erklärungen der Regierung und mit den Ausführungen des Außenministers Beck in Genf. „Jubiläum" im Hultschiner Ländchen In diesen Tagen hat sich zum 15. Male der Tag gejährt, an dem das Hultfchiner Ländchen im Süden des oberschlesischen Kreises Ratibor mit seinen rund 55.000 Menschen von Deutschland abgetrennt wurde und unter die Oberhoheit der tschechoslowakischen Republik kam. Im Gegensatz zu der Volks-zählung, die einen tschechischen Prozentsatz der Bevölkerung von über 80 Prozent herausrechnet, haben bei den Parlament-wahlcn die deutschen Parteien (55 Prozent aller im Hultschin abgegebenen Stimmen erhalten, während die tschechischen nur 29 Prozent bekamen. Der Rest entfiel auf die Kommunisten. Die letzten Wahlen für die Bezirksvertretungen er-gaben bei schlüsselmäßiger Austeilung der kommunistischen Stimmen 67,5 Prozent deutsche und 32,5 Prozent tschechisch« Stimmen. Der auch heute noch iu zwei Dritteln deutsche Charakter Hultschins steht somit auf Grund amtlicher Zahlen außer Zweifel. Trotzdem gibt es in Hultschin keine deutschen Scha-len. Selbst die Errichtung deutscher Privatschulen wurde unmöglich gemacht, so daß täglich über 1000 deutsche Kinder weite Reisen unternehmen müssen, um auswärtige deutsche Schulen zu besuchen. ,<ür die tschechische Minderheit dagegen werden Schulen gebaut. Auch sonst werden die Hultschiner im eigenen Land in ihren Staatsbürgerrechten benachteiligt. Man kann sich denken, mit welchen Empfindungen sie dieses 15jährige „Jubiläum" begehen. »inen wesentlichen Schritt auf dem Wege einer chinesisch japanischen Ei» nigung bedeutet es, daß die chinesische Regierung durch ein Gesetz die antijapanische Propaganda in China verboten hat. Die deutschen Kolonien Brasilien» veranstalteten am Sonnabend und Sonntag Feiern anläßlich der Rückkehr des Saarlandes zu Deutschland. An den Feiern beteiligten sich alle Deutschen in einmütiger Geschlossenheit. Der Vesuv im Schnee Die um diese Jahreszeit so ungewöhnliche Kältewelle hat bis weit nach Süditalien hinein ganz unerwartet noch einmal Schneefall gebracht. Der Vesuv und die Höhen um den Golf von Neapel liegen im Sch.iee, während in d«n Niederungen die Mandelbäume in Blüte stehen. Gömbös verkündigt sein Programm Der ungarische Ministerpräsident Gömbös gab in einer dreiviertelstündigen Rundfunkrede sein Wahl-Programm bekannt. Der Ministerpräsident begründete die Parlamentsauflösung mit der Unauftichtigkeit, die sich des Parteilebens seit der Ankündigung des unerläßlichen Refarmprogramms bemächtigt habe. Die Parteien, die da» Reformprogramm gebilligt hätten, solange dieses Programm in weiter Ferne gelegen habe, beschuldigten nun die Regierung des Radikalismus, während die Gegenseite plötzlich über-trieben« Forderungen erhebe. Dieser Unaufrichtiqkeit habe die Regierung durch die Auflösung des Par-laments ein Ende bereitet. Sie wolle jetzt eine weltanschauliche kompakte Mehrheit für die Unter-stützung des Refvrmprogramms gewinnen. Diese kompakte Mehrheit sei auch mit Rücksicht auf die bevorstehenden außenpolitischen Verhandlungen not-wenräg. in denen das Schicksal Mitteleuropas für Jahrzehnte entschieden werde» soll. In diesen Verhandlungen werde die Regierung für die Klärung der Reoisionsfrage, sowie für den Schutz der Rechte der ungarischen Minverheiten und die. militärische Gleichberechtigung Ungarns eintreten. Der Minister-Präsident schloß mit der Betonung der Notwendigkeit einer Harmonie zwischen allen Schichten des Volkes. Er fordere daher jeden Ungarn zum Ein-tritt in das Lager der nationalen Einheit auf. ..Schwabenball" Zum zwölftenmal veranstaltet in diesem Jahre der Ungarländisch-Deutsche Volksbildungsoerein den nun traditionell gewordenen Schwadendall. Ein Volksfest, wie selten eins diesen auszeichnenden Namen verdient! Alle?, w.is deutscher Zunge ist und sich seines „schwäbischen Blutes" bewußt ist, stürmt an diesem Tage zur Ofener „Redoute". Da gibt es keinen Unterschied von Rang und Stand, von Bildung und Würde. Das Bauerntum aller-dings ist in überwältigender Mehrzahl. Denn das ungarländijche Deutschtum klebt an seiner Scholle, nur eine dünne Schicht ist ins Handwerk abgewandert, in die geistig führenden Schichten sind nur wenige vorgestoßen. Selten ist der Schwab« Lehrer, Anwalt oder Arzt. Sich eine solche Führerschaft heranzuziehen, ist die große Gegenwartssorge de» Schwabentums in Ungarn. So füllten die Säle vor ollem Bauern. Sie wohnen in etwa dreißig Dörfern in nächster Nähe von Budap«st und zählen 130.000 Seelen. Aber auch von fern her kamen sie: von der Baraiya, der Batschka und dem Lanat. Manche Gemeinde konnte nur einen senden, ober der ist bestimmt da. Burschen und Mädels sparen das halbe Jahr vorher für den Schwaben-ball. Bunt ft,hen sie da in Ihren alten Trachten, die sich noch so erhalten haben, wie sie dieselben aus der westdeutschen Heimat mitgebracht hatten. Der bulgarisch-türkische Zwischenfall Der von der Sofioter Regierung in Genf durch Einreichung einer Denkschrift über türkisch« Truppenansnmmlungen an der bulgarischen Grenze hervorgerufen worden war, ist durch eine freund-schafiliche Aussprache zwischen dem türkischen und bulgarischen ständigen Delegierten beim Völkerbund und durch beiderseitig« Erklärungen beigelegt worden. Die bulgarischen Behörden haben das in Sofia in türkischer Sprache er-scheinende Blatt „Dosluk" verboten, weil es sich im Zusammenhang mit den jüngsten Ereig>»ss«n auf dem Balkan in ausfälliger Weife gegen die türkische Regierung gewandt hatte. Saar und Oesterreich Die Tatsache, daß der gewesen« Kommandeur der Gendarmerie des „Saargebietes", Major Hennessi), eine Unterredung mit Adolf Hitler über die Lehren d«r Saarabstimmung als eine Art Interview veröffentlicht hat, ohne daß dies« private Unterhaltung dafür bestimmt war, hat in Wien gewisse Rückäußerungen hervorgerufen, die aber am Kern der Dinge vorbeigehen und sich auf teilweise unrichtig wiedergegebene Einzelheiten stürzen. Hennessy selbst gehört zu den Tausenden von Ausländern, die Zeuge des Saarkampfes und Saarsieges waren. Er kam nicht gerade als Freund des Dritten Reiche» nach Saarbrücken. Ader unter der Wucht der Tat-fachen hat er ehrlich umgelernt. Nun hat ja auch die österreichische Regierung und ihr« Presse bis zu einem bestimmten Datum — dem fJ. Dezember 1934 — zu der Partei derer gehört, die dem Separat!»-mus und den Gegnern des Nationalsozialismus nicht nur den Sieg wünschten, sondern ihn auch für möglich hielten. Eist am Abend des Tage», da sich in Rom die Deutschen und Franzosen über die friedliche Abwicklung der Saarabstimmung einigten, entdeckte das offizielle Oesterreich, daß e» wünschen»-wert wäre, wenn die deutsche Saar zum deutschen Mutterland zurückkehre. Freilich hielt man in Wien auch nach der Abstimmung noch die Unwahrheit aufrecht, die Saarländer hätten nicht für das natio-natsozialistische Deutschland und seinen Führer, son-dem „nur" für ihr Vaterland Deutschland gestimmt. Heute allerdings bezeugen Tausende von ausiän-dischen Augenzeugen des 13. Jänners und de» 1. Märze», sür wen die Saarländer gestimmt und wem sie, wie z. B. die „Times" berichtet, „frenetisch zugejubelt" haben. Daraus geht hervor, daß da» offizielle Wien durch die Tatsachrn in seinen An-sichten über die Saarfrage widerlegt ist. Wenn man nun die von Adolf Hitler geäußerten Ansichten über einen ähnlichen unnatürlichen Gewaltkurs einer Minderheit gegenüber der Mehrheit der östmeichi-sehen Bevölkerung bestreuet, so wäre diese Wider» legung weit durchschlagender, wenn es im Bereich der österreichischen Regierungsgewalt eine Möglichkeit gäbe, die Meinungsverschiedenheit durch die Volk»-Meinung selbst in freier, ähnlich unparteilicher Form, wie im ..Saargebiet", zu entscheiden. Wie die österreichische Bevölkerung über die Saarabstimmung dachte, geht schon darau» hervor, daß sie durch umfassende vorbeugende Polizeimaß-nahmen gezwungen werden mußte, zu schweigen. Wenn überall in Oesterreich, obwohl solche M«i-nungsäußerungen mit Polizeiarrest und Anhalte-lager bedroht sind, der Jubel durchbrach, dann er-gibt sich daraus, daß es nur richtig wäre, wenn die Machthaber in dem deutschen Lande Oesterreich sich jene Mahnung des Reichskanzlers Adolf Hitler an die Staatsmänner der Welt zu Herzen nähmen, in der er sagt«: „Möge dieser Tag eine Lehre fein für alle die, die in Unkenntnis einer ewigen ge-schichtlichen Wahrheit sich einbilden, durch Terror oder Gewalt ein Volk seines innersten Wesens ent» kleiden zu können... Am Ende ist das Blut stärker als alle papierenen Dokumente." Es ist doch Seit« 2 Deutsche Zeitung Nummer 2! nun einmal nicht zu leugnen, daß die österreichische Negierung seit mehr als eineinhalb Jahren nur noch mit dem Standrecht regieren kann, weil nicht nur die nationalsozialistische Partei, sondern auch die meisten andern politischen Gruppen das Regime ablehnen. Ja, diese Zustände haben sogar dazu geführt, daß den österreichischen Ministern bei ihrem Londoner Besuch von 46 Mitgliedern des englischen Unterhauses eine Protestadresse wegen der BeHand-lung der Sozialisten überreicht wurde. Was aber die Ueberzeugung Adolf Hitlers betrifft, daß die Schule der Leiden gerade die Besten auswählt und die Minderwertigen ausmerzt, so ist das unbestreit« bar eine menschlich noblere Gesinnung, als wenn man auf jene Eigenschaften im Menschen spekuliert, die der bloßen Gewalt, dem Geld, der wirtschaft-lichen Bedrückung oder Belohnung und der Kon-junkturgesinnung zugänglich sind. In dieser Bezie-hung werden im heutigen Oesterreich sittliche Leistun-gen von unerhörter Kraft vollbracht, weroen Opfer verlangt und willig geleistet, deren Gegenwert nach einem unerschütterlichen Gesetz der Weltgeschichte nicht verloren sein wird. Wären die heutigen Macht-Haber in Oesterreich nicht Gefangene ihrer eigenen Wünsche, Annahmen und Erdichtungen, dann wür» den sie schwerlich versuchen, die im Feuer der Tat-sachen erhärteten und von der ganzen Welt (mit vereinsamter Ausnahme des Ballhausplatzes) an-erkannten geschichtlichen Lehren des Saarsieges auf den Stand einer kleinen Pressesehve herabzuziehen. „Wehe dem, der aus diesen Tatsachen nicht lernen will. Er wird Not und Sorge über die Menschen bringen, ohne sein Ziel zu erreichen. Er wird vor-übergehend Leid und Not über die Völker bringen, am Ende aber schmählich besiegt sein." An ein solches Bekenntnis zur Verantwortung vor den letzten sittlichen Werten des Völkerlebens mutz man mit anderen Maßstäben herantreten als die Wiener Polemiker es tun. Die Kämpfe in Griechenland 12. März. „Bei Philipp! sehen wir uns wieder!" hätte der Führer der griechischen Regierungstruppen, Kriegsminister General K o n d y l i s, dem Führer der Rebellen in Thrazien zurufen können, denn in der Nähe dieses alten römischen Schlachtfelde» spielen sich die Entscheidungskämpfe in Griechenland auf dem Festlande ad. Wie wir heute vor acht Tagen mitgeteilt ha-den, handelt es sich in Griechenland um einen offenen Machtkampf Venizelos', der den Sturz der gegenwänigen Regierung T s a l d a r i s be zwecken soll (wenngleich der seltsame Mangel an volksaufwühlenven seelischen Spannungen — eine Revolution ohne zündende revolutionäre Idee, eine Empörung ohne innere Auflehung, Bruderkanrpf Schönes Land an der Saar Bon ttäthe Brandtl - ltlschncr Um Lichtmeß weht ein frühlingshasler Hauch über das Land. Ehe der Frühling im Kalender steht, lugt er hier schon hinter den Gartenzäunen hervor. Veilchen schlagen an jedem Wegrand die blauen Augen auf, die Wälder stehen voller Kuckuckeblumen, und selbst zwischen den Geleisen der schwarzen Schachtanlagen blüht der gelbe i'ö-wenzahn. Die alten '^erghalden stehen voll leuchten-der Ginsterbüsche. Wo die letzten Schlacken ver-rieseln, drängt das junge Korn aus fruchtbarer Erde. Schön ist das Land an der Saar? Der Bergmann, der heimwärts geht von der ödrcht, schreitet dem Ackerrand seiner Felder entlang. 5qm geht die Bauernarbeit noch genuu so von der Hand wie seinen Ahnen, von denen er sein Land erbte. Ader er und sein Vater und sein Sohn, sie arbeiten unter Tag im Kohlenflöz, sie fördern den Reichtum des Landes zutage. Feldarbeit ist fast Feieistunbenarbeit für sie. Am Sonntag geht der Bergmann mit Kind und Kegel über Land. Stundenweit dehnen sich die herrlichen Wälder. Berg und Tal begegnen sich in ohne Bruderhak — den inneren Gehalt der grie-chlschen Aufitandsbewegung undeutlich und einer mitteleuropäischen Betrachtungsweise unzugänglich macht). Die politischen Bewegungsyesetze. nach denen sich die Ereignisse in Griechenland vollenden, sind demnach dem Durchschnittseuropäer unbekannt und darum schwer verständlich. Was sührt an der Struma Armeen von Menschen gleichen Blutes gegeneinander, was stürzt das vielgeprüfte Land in das Grauen des Bürgerkrieges? Der Name Veni-zelos erklärt offenbar nicht olles. Venizelos: Dieser unruhige Greis wird mit wenig Worten charakterisiert, wenn es von ihm heißt: Er ist einer derjenigen Männer, die es nicht vertragen können, nicht zu regieren, und die infolge dieses Machtstrebens die größten Fehler begehen. Dagegen ist sein Gegenspieler, Ministerpräsident Tsaldaris, die Ruhe und Besonnenheit selbst, ohne es an Tatkraft fehlen zu lassen. Die Kämpfe in Griechenland waren von Au-fang an eine innerpolitiiche Auseinandersetzung zwischen Venizelisten und Anlioenizeliiten. In französischen politischen Kreisen beginnt man sich über die Rückwirkungen des griechischen Bürgerkrieges auf die internationale Politik, di« schon durch die bulgarisch-türkische Spannung sich bemerkbar macht, zu beun-ruhigen. Im übrigen wird in Paris betont, die im Quai d' Orsay eingetroffenen Nachrichten au» allen Teilen des Balkans und den Hauptstädten des Kleinen Verbandes und der Großmächte bewiesen eindeutig, daß alle diplomatischen Sympathien auf seilen der griechischen Negierung stehen, da man einem Erfolg der Aufständischen in Griechenland überall mit ernsten Besorgnissen entgegensehe. Nach dem neuesten Stand des griechischen Bürge,krieges scheinen sich die Ereignisse in Grie-chenland zugunsten der Regierung zu entwickeln. General kondylis hat Sonntag in Mazedonien mit seiner schon seit einer Woche angekündigten Offen-sive gegen die Ausständijchen begonnen. Amtlichen Aus Stadt Ein denkwürdiges Jubelfest M a r i b v r, Anfang März. Am 22. Februar versammelte sich neben den vollzählig erschienenen Mitgliedern des Männer-gejangvereines u. zahlreichen Vertretern anderer hei-mischer Körperschaften eine stattliche und festlich ge-stimmte Schar aus nah und fern um einen der besten und verdienstvollsten Männer innerhalb un-serer deutschen Volksgruppe, um eine ihrer mar-kantesten Gestalten, Großkaufmann Josef Bau-m c ist er, den es au» Anlaß seines 10 jährigen Jubiläums als Obmann und Ehrenoorstand des Männergesangvereine» (und gleichzeitig auch anläßlich seines 65. Wiegenfestes) gebührend zu ehren galt. Aus einer schlichten internen Feier, die vom Ausschüsse des Vereines geplant und unter Dr. Karl Kiesers anfeiernder Leitung rasch vorbereitet war, sanften Hängen, die sich überschneiden und der Landschaft den eigenartigen Rhy'hmus geben. Blauende Fernsichten und ein zart verschwimmender Horizont wechseln mit der lauten Nähe zischender Hochöfen, glulender Schlackenhalden und dröhnender Eisenhütten. Im saarländischen Menschen liegt der freie Stolz einer alten Rasse. Wo d.'r Bauer den Pflug in die schelle drückt, zogen vor tau »ad Jahren schon bodenständige Siedler ihre Ackei surchen Die Pflugschar klirrt, wenn sie auf steinigen Boden trifft, doch manchesmal t,at das Klirren einen eigenen Ton. Dann bückt sich der Bauer und hebt ge-lchmiedetcs Erz, Münzen oder geformte Scherben aus der umgebrochenen Krume, Zeugen einer tausendjährigen Geschichte. Der Kumpel, der am Feierabend zuin Wald-rand hinaufgeht, um über sein kleines Reich dahin-zmchauen, weiß viel zu erzählen von der Vergangenheit. Die Straße, die sich dort um den Hügel verliert, sind schon römische Legionen gezoqen. Ouimtilius Varus ließ Burgen und Kastelle bauen aus Quadern, wie für die Ewigkeit ge-schaffen. Da und dort stehen die moosüberwachsenen Ruinen auf dem Berge, die Römer mußten fliehen oder sie blieben als Ackerbauern im Land. Es Berichten zufolge haben die Regierungstruppen die Aufständischen trotz anfänglichen heftigen Wider-stände» au» ihren befestigten Stellungen geworfen und in die Flucht geschlagen, wobei sie viele 0>e= fangene und Kriegsbeute machten. Am Montag waren, wieder amtlichen Berichten zufolge, sämtliche Stellungen der Aufständischen ausgerollt und letztere in regelloser Flucht begriffen. Der Sieg scheint als» vollständig zu sein. Neue Unruheherde haben sich in Epirus und Thessalien gebildet, ebenso auch im nördlichen Teil de» Peloponnes. Von den griechischen Inseln sind fast alle in den Händen der Aufstän-dischen, vor allem Kreta, das Venizelos zum unad-hängigen Staat ausgerufen haben soll. 13. März Der Sieg der Regierung über die Aufständi-schen ist vollkommen. Kreta befindet sich unter Kon-trolle der Regierung. Venizelos Hit seine Sache bereits aufgegeben und ist mit mehreren Offiziere» und Anhängern auf dem Kreuzer „Averov" au» Kreta geflüchtet. Er steuert in derRichtung Rhodos. Die griechische Regierung hat bereits verlangt, daß Venizelos und die Aufständischen verhaftet und der griechischen Regierunq ausgeliefert würden. Die ver-hafteten griechischen Offiziere sollen in einem Konzentrationslager im Innern tes La> des untergebracht werden. Der Brigadegeneral, der an der Struma das Kommando über die Aufitänd schen geführt hatte, ist mit zehn Offizieren auf einem Segelschiff in unbekannter Richtung geflüchtet. In ganz Griechenland wurde die Nachricht von der Niederwerfung der Empörung in Maze-donien, Thrazien und auf Kreta mit g">ßer Freud« aufgenommen. Sehr groß ist die Freude darüber, daß es der Regierung gelungen ist, den schönen Erfolg ohne größere Blulopier zu erzielen. Der Sachschaden ist aver sehr groß. Vielleicht wird nun endlich der Weg frei jü: neue Verständigungsver» suche an jenen Stellen des Balkans, wo bisher eine Verständigung noch nicht erzielt werden konnte. und Land wurde, gleichfalls von Dr. Kieser mit markigem Worte eingeleitet, ein Fest hochlodernden Danke» an den Jubilar, eine wahrhaft erhebende Kund-gebung deutschen kulturellen Behauptungswillens, der sich, wie man ja gottlob längst weiß, mit der immer wieder eidkräftig betonten unbedingten Treue zu König und Staat so prächtig vereinbaren läßt. Es ist hier nicht der Platz, die Geschichte de» Männergesangveremes in Maridor während der letzten zehn Jahre und damit zusammenhängend die Chronik deutschen Kulturleben» im Königreiche Jugoslawien auch nur bruchstückweise, geschweige denn erschöpfend darzustellen! oder jeder, der nicht blind und taub durch diese 10 Jahre gegangen ist. weiß, dajj es oft viel leichter sein mag, mit großer Geste an der reichbesetzten Tafel eines Meh'heit»-Vereine; den Vorsitz zu haben, als ein kleine» Minderheiten-Volk am dürftigen Katzentijchlein bei gesund gerader Gesinnung zusammenzuhalten, mit fließt noch mancher Tropfen Römerblut im Land zwischen Mosel und Saar. Das Volk besitzt eine überaus lebhafte Phan-taste. Hexen und Zwerg?. Kobolde und andere Spukgejtalten geistern noch heute in ihren Ge-schichten. Im Flühlingssturm rast der wilde Jäger durch die Lust. Wenn im Hauie etwas verschwunden ist, so haben es die Heinzelmännchen verräumt. Das Schulkind legt gläubig Schreibtafel und Grif-fei neben das Be:t, hoffend, d>ß die kleinen liebenswürdigen Neckgeister ihm über Nacht die Schulaufgaben lösen. Schwer haben es die Frauen an der Saar. Täglich neu ist die Sorge um den Mann, der tief unter Tag Gefahren ausgesetzt ist wie kaum in einem anderen Beruf. Auf den Schultern der Frau liegt die Fürsorge für alle», wa» sich über der Erde befindet, sür Haus und Kinder, Stall und Feld; denn der Mann, wenn er von der Schicht heimkehrt, ist meist unsäglich müde. Fast Übermenschliches leistet die Frau. Reinlich und hübsch hält sie ihr Häuschen. Blank gescheuert empfängt den Gast die ausgetretene Steintreppe, blank gescheuert sind Tisch und Stuhl, weiß die Gardinen an den Fenstern wie das Linnen auf dem Tisch. Gastfreundschaft ist heilig im westlichen Grenz Rummer 21 D'euksche Zeitung Seite 3 Äugen, die unentwegt, von der Notdurst des Tages mg, hinaus zu den tröstlichen Sphären hoher und reiner Ideale gerichtet sind. Jeder weih, welche« Matz von Güte, Klugheit, Kraft. Verantwortung und Opfermut dazugehört, einen großen, alten, tra-ditionsreichen, in gänzlich veränderte Verhältnisse geworfenen Verein nicht nur halbwegs heil durch die Engpässe schwerster wirlschaftlicher und seeliicher Gedrücktheit zu leiten, sondern ihn, wie es Josef Baumeister gelang, darüber hinaus von Erfolg zu Erfolg zu führen. Es erübrigt sich, zu sagen, daß der Jubilar Gegenstand allerherzlichster Ehrungen und ganz besonderer Auszeichnungen war. Aber alles „Gold," daß man ihm bei dieser Gelegenheit in Form feinziselierter Ehrengaben und Ehrenzeichen weihle, mochte nur ein winziges Sinnbild sein für das Gold seiner Treue, für das Edelgut seiner vor-bilolichen, sich mit tiefstem sozialem Verständnis paarenden völkischen Haltung. Ueber den Abend selber wäre noch zu berichten, daß nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch Obmonnstellvertteter Dr. Kies er der langjährige thormeister des Vereines Prof. Hermann Frisch die Festrede hielt. Es war im wahren Sinne des Wortes eine „festliche" Rede, deren sichtbar tiefe Wirkung sich in manchem Tränlcin gerührter Be-geisterung auf manch aller und junger Wimper offenbarte. Zu längeren eindrucksvollen Ausführungen ergriffen ferner noch die Herren Dr. Lothar M Ö h l» eisen und Julius Pfrimer als Vertreter des Schwäbisch Deutschen Kulturbundes, die Herren Gott-fried G r a d t und Albert S ch a r n e r für die Brudervereine in Celje und Pluj, Herr Dr. Franz B r a n d st ä t t e r für den Sportklub „Rapid" und schließlich Herr Rudolf Holzer als Dolmelsch der Jugend dos Wort. In herrlichster Harmonie, unter den lieblichen, ernst heiteren Weisen des unermüdlichen, aus den Herren Bernhard. Tscharre, Dr. Ivans ek und Oslag bestehenden neuen Vereinsquarteltes, der sogenannten „Drauzeiserln", die sich in Be-geisterung um die musikalische Ausgestallung des Abends mit großem Erfolge bemühten, endigte, spät nach Mitternacht, eines der schönsten Feste unseres alten, ewig jungen Männergesangvereins. Celje Jahresversammlung der Ortsgruppe Celje des Schwäbisch-Deutschen »ulturbund«» Unter starker Beteiligung fand am vergangenen Sonnabend im Saale des Hotels „Post" die dies-jährige Jahresversammlung der Ortsgruppe Celje des Schwävijch-Deutschen Kulturbundes statt. Um 2V Uhr 30 eröffnete Obmann Werner Stiger die Hauptversam-nlung und begrüßte alle Anwe-senden, im besonderen den Herrn Regierungsver-treter. Es gelangten drei Ergebenheit^depeschen zur Verlesung, die an S. M. König Peter ll, an Ministerpräsidenten Jevtic und an Bundesobmann Juhann Keks gerichlet waren. Man ging nun zur Verlesung der Berichte über. Herr Dr. Erich P e t s ch a u e r verlas die land. Dem Gast gebührt der Ehrenplatz, sein Wohl ist Pflicht, er muß fühlen, wie man sich um ihn müht; bei Tisch gebietet die Höflichkeit, daß er Rch schier überißt, und wenn er scheidet, so hört er die Hausfrau noch immer fürsorglich fragen: „Hut es Dir auch an nichts gefehlt — Hast Du Dich wohlgefühlt — und wiist Du bald wiederkommen?" Man muß es nur einmal erlebt haben, mit welcher Herzlichkeit auch der fremdeste Mensch be-handelt w»d Man glaubte, gedrückte, naturferne Industriearbeiter zu finden und trifft auf erdnahe, fröhliche, offene Menschen. Auf der Straße kann es vorkommen, daß dir ein biederer Mann, den du um Auskunft fragst, die Hand auf die Schulter legt und dir in oller Ausführlichkeit die Stadt beichreilit, dann ober, um ganz sicher zu gehen, seinen Weg unterbricht und dich ein Stück geleitet, mit dir plaudernd, als sei er seit langem dein Freund Es gibt Gegenden, da kann man jahrelang leben »nd bleibt doch der Fremde, der Zugewan-derte. Da muß man sich hundertmal erweisen und u»id doch nie ganz ohne Mißtrauen angesehen. Hier im Saarland pl^ übt man an das Gute im Menschen, man kennt kein Mißtrauen, hier ist jedermann jedermanns Freund und Nachbar, gegen den man das Herz an der Zunge trägt, dem man letzte Verhandlungsjchrift und den Jahresbericht der Ortsgruppe, die stillschweigend angenommen wurden. Aus dem Jahresbericht (den wir in unserer nächsten Ausgabe vollständig bringen werden) geht heroor, daß die Ortsgruppe auch im verflossenen Jahre außerordentlich lebhast tätig gewesen ist und daß diese Tätigkeit voll und ganz in den Dienst der Verwirklichung der Kulturbundziele gestellt wurde. Der Kasiebericht — er weist im Saldo ein Plus von 1303 01 Dinar bei einem Umsatz von 140.775'01 Dinar auf — wurde genehmigt und dem Kassen-wart Fritz May der Dank ausgesprochen. Nun ging man zu den Neuwahlen über. Es wurde der bisherige Ausschuß, mit wenigen Aus-nahmen, wiedergewählt. Vor Abschluß der Ver-sammlung meldeten sich noch zwei Herren zu Worte Herr Dr. Georg Sko berne sagte dem Ausschusse für die im Vorjahre geleistete Arbeit warmen Dank. Herr Dr. Alfred Juhart gemahnte, künftighin mit viel mehr Eifer als bisher der heranwachsenden Jugend sich zu widmen. Um 21 Uhr konnte die Hauptversammlung geschlossen werden. Heiterer Heringschmaus. Auch heuer hatte sich der Cillier Männerqesangäerein entschlossen, am Aschermittwoch im Kinosaal des Hotels Skoberne einen Heringschmaus zu bieten. Das Unterhaltung»-reiche Programm leitete dos verstärkte „Merkur"-Orchester unter der temperamentvollen Leitung des Vercink Mitgliedes Erich B l e ch i n g e r mit einem flotten M.irsche ein, dem im Verlaufe des Abends noch andere stimmungsvolle Konipositionen folgten. Der Verein brachte unter Dr. Fritz Zanggers sicherer und meisterhafter Führung mit gewohnter feinster Tonmalerei den prächtigen Walzer „Wein, Wnb, Gesang" von Johann Strauß. Eine Meister leistung humorvollen Gesanges. Daß Herr Heinrich A a b am Flügel zum Erfolge des Liedes beitrug, ist selbstverständlich. Eine Ueberraschung die vier Komponisten Johann Strauß, W. A. Mozart, Giacomo Mayerbeer und Richard Wagner. darge stellt von den Herren Löschnigg, E-Blechinger, A i st r i ch und Dr. I u h a r t. Ein Zauberer (Gustav Stiger) erweck»? sie zu neuem Leben und ent-setzte sich mit der gesamten Zuhörerschaft über den Viergesang, den jene anstimmten. A propos „Vier gesanq": Wo blieben denn diesmal „Die lustigen Vier" ? — Herr Cornel Wrchooszky, der be-kannte Grazer Komiker und Chansonsänger, ließ Feuerwerke der Heiterkeit hochschießen. Rasch war der Kontakt mit dem Publikum hergestellt. Und dann ging es über allerlei lustige Geschichten, über-flüliige Zoten und Witze, über die vielen Dinge, die ihn „nicht aus der Ruhe bringen" können, weil sie für ihn „ohne Interesse" sind, zu den „Minister-reden" < zungenartistische Leistungen), die ins Herr-lich-Greifbare wuchsen. Das Publikum spendeie rau-schenoen Beifall und konnte nicht genug Zugaben bekommen, wie überhaupt der Beifall nach allen Darbietungen stark war. Nach Schluß der Vertrags-ft'lge kamen auch die Tanzlustigen auf ihre Rech-nunq. Man unterhielt sich gut, und die „Fidelitas" erstreckte sich bis lang noch Mitternacht. —h p. — Beisetzung. Am Dienstag nachmittag wurde aus dem hiesigen Umgebungssriebhof unter zahl reicher Beteiligung der Fachgenossenschaft der Schnft- hilft, den man einbezieht in die große Gemeinschaft, und den man erst fallen läßt, wenn er selbst sich als unwürdig erwies. Beinahe größer ^uich als die Uebeiraschung am Menschen ist das Staunen über die Landschaft. Man war daraus gefaßt, ein durch Industrie ver-schandelies Land, auf schmutzige Städte und ärm liche Dörfer zu treffen und ist bezaubrrt von der Sckönheit, die sich überall auftut: von weiten Wiejenlälern mit löblichen Flußwindungen, von rv manllichen Burgruinen, von Wäldern, die wie Dome wirken, von versteckien Quellen, allen Klö stern, von traulichen Dörfern und von den vielen Zeugen einer reichen Fürstenzeit in den Städten. Saarbrücken erregte nie meh. Bewunderung, als bei den hundert ausländischen Journalisten, die während der Abstimmung dort waren. Sie alle wurden nicht müde, ihien Lesern in aller Welt M't,uteilen, wie überrascht und begeistert sie seien. M't Zürich, mit Stuttgart, ja mit mancher alten Stadt in den schönsten Teilen Englands wurde die garten eiche Hauptstadt an der Saar verglichen. Ihre steilen Treppen ziehen die Berge hinauf, und von der Höhe geht der Blick über das weite schöne deutsche Saarland. setz« Joses Ratajc aus Gaberje bei Celje zu Grab« getragen. Der Verstorbene hat in unserer Vereinsbuchdruckerei „Celeja" da» Handwerk au»-gelernt und stand zuletzt in der hiesigen „Mohor jeva tiskarna" in Diensten. Auch als Fußballspieler und Schiedsrichter auf dem grünen Rasen hat sich der Verewigte sehr oft gut bewährt. Er stand im 36. Lebensjahre. Die Tuberkulose hat ihn dahin-gerafft. Sannregulierung. Am Dienstag und Mitt-woch fand in Tremerje (zwischen Celje und Lasko) die Enteignungsverhandlung für die zur Sannreg«-lierung benötiglen Grundstücke statt. Skiklubabend. In Anbetracht des großen internationalen Skispringens in Planica am kom-menden Sonntag entfällt der übliche Klubabend am Sonnabend, dem 16. März. Er wird auf Montag, den 18. März, (Vorabend des Josefitages) ver-schoben. An diesem Abend wird die Hauskapelle des Klubs mit neuen Darbietungen auftreten und Erinne-rungen an den oerklungenen Skiball wachrufen. Danksagung. Der Skiklub Celje sagt nun auch auf diesem Wege allen Gönnern, die sich mit Gaben für den Skiball eingestellt haben, allen Mit-arbeitern für die talkräftige Mithilfe am Ausbau des „Faschings in der Skihütle" sowie allen verehrten Besuchern des Balles herzlichen Dank und bittet, ihm das Wohlwollen auch weiterhin bewahren zu wollen. Die Kaufläden am Jofefi» und Marie«» tag. Nach einer Verordnung dürfen die Kaufleute in Celje am kommenden Jasefilag (19. März) in der Zeit von 7.30 bis 12 30 Uhr mittags ihre Ge-Ichäsidlokale offen hatten. Am Tage Maria Ver-küudigung (25. März) bleiben die Geschäftslvkale ganztägig geichlossen. An den Rand vermerkt. Wir haben letzt-hin mitgeteitt, daß die Verwaltung der staatlichen Eisenbahnen betchlossen hat. un der Sanntaler Eisen-bahnftrecke Crlje-Velenje drei Paar neue Bahn-schranken aufzustellen, wobei die Straßenübersetzung bei Medlog. an der vor Jahren das große Autobus» unglück geschah, immer noch ohn« Schranken bleiben soll. Hiezu haben wir nun die maßgeblichen Gründe erfahren und wallen es nichl unterlassen, sie wegen ihrer Besonderheit an den Rand zu vermerken. Also: Das städtische Autobusunlemehmen in Celje hat seinerzeit gegen die Eisenbahnverwaltung eine Klag« erhoben mit der Begründung, daß die Eisenbahn-Verwaltung an dem genannten Autobusunglück mit-schuldig sei. Wenn nun also die Eisenbahnoerwattung in Medlog bei Celje Bahnschranken aufstellen würde, gäbe sie selbst zu, daß an dieser Stelle Eisenbahn-schranken notwenoig sind und würde also von Haus aus den Pro.eß verlieren. Drum behauptet die Bahnoerwaliung auch weiterhin, daß in Medlog Bahnschranken überflüssig seien (obwohl sie dort, gerade dort, am allern olwendigsten wären). Und wieder Brandlegung. In Lviica bei Polzela im Sanntale ist dieser Tage wieder ein Feuer ausgebrochen, dem das Wirtschaftsgebäude der Besitzerin Maria Svet zum Opfer fiel. Das Feuer wuide offenbar wieder gelegt. In den letzten sechs Monaten gab es in dieser Gegend acht Brände. Der Gendarmerie gelingt es trotz eifrigstem Suchen nicht, den Brandleger ausfindig zu machen. M a r i b o r Schwäbisch-Deutscher Kulturbund. Di« diesjährige Hauptoersammlung der Ortsgruppe Ma-ribor wiid ein bewnders feierliches Gepräge durch die Anwesenheit des Herrn Bundcsobmannes Joh. Keks erhallen, der sein Ericheinen zugesagt hat. ver Männerg,sangoerein ha' in freundlicher Weise sich bereit erklärt, einige Chöre vorzutragen. D«r Ausschuß hoffi, möglichst viele Mitglieder bei der am Mittwoch, dem 20 März, um 20 Uhr in der Gambrinushalle stattfindenden Hauptversammlung begrüßen zu können. Wahlbewegung. Am Sonntag fand im Hotel „Orel" eine Wahlversammlung sür das rette Drauuser statt, bei der die Kandidaten für die Re-gierungslifte in diesem Bezirke bestimmt wurden. Es wurden vier Kandidaten namhaft gemacht, unier denen der Hauplwahlausschuß in Ljubljana die Auswahl wird treffen müsien. Namhaft gemacht wurden die H-iren Direktor Kiejci aus Ruöe, der den Beziik in der jetzt aufgelösten Skupichlina ver-treten hatte, Herr Vinko Gornjak aus Slovenska Bistrico, Schulleiter Hren aus Studenci und der Besitzer Kirdis aus Prepoli, der vor Jahren auf der Liste der Bauernpartei kandidiert hatte. Seüt 4 Deutsche Zeitung Nummer 21 Die Zahl der Wahlberechtigten in Maribor steht noch immer nicht endgültig fest. Der Reklamationsausschuß der Siadtgemeinde steht auf dem Standpunkt, da» nur dir definitiv ange-tonten Arbeiter in den staatlichen Betrieben, vor allem der Eisenbahnwer statten, auch wenn sie außerhalb wohnen, in der Stadt zu wählen hätten, wogegen das Gericht den Standpunkt einnimmt, daß sämtliche Arbeiter in der Stadt zu wählen hätten. Die Zahl der Wahlberechtigten dürfte sich so um etwa 2000 aus fast 12.1HK) erhöhen. Nachträgliche Autobeschau. Wie die Stadtpolizei mitteilt, findet die Prüfung der Motor-fahrzeuge für die Stadt und die beiden Mariborer Bezirke für jene, die ihre Fahrzeuge noch nicht zur Durchsicht vorgeführt haben, heute und morgen ab 14 Uhr im Gaswerk statt Für Kraftfahrzeuge aus Slov. Bistrica und Poljcane findet die Durchsicht am 21. März um 15 Uhr 30 und 17 Uhr statt. Gegen jene, die ihre Fahrzeuge auch diesmal nicht vorführen, wird dos Strafverfahren eingeleitet. In der Kirche vom Tode ereilt. In der Aloisiuskirche in Ataribor ist am vergangenen Sonntag die beim Gottesdienst weilende 72-jährig« Private Frau Franziska Steinbacher einem Schlag-an fall erlegen. Mit der Schuhwaffe gegen den Mei-fter. Am Montag gegen halb 7 Uhr früh spielte fich im Hof bei der Rcperalurwertslätle des Herrn Johann Horoat in der Presernova ulica in Marita» eine aufregend« Szene ab. AIs Herr Horoat und sein Gehilfe Josef Mesoric die werkst Site be-traten, stellte sich ihnen der am 9. März von Horoat entlassene 53 jährige Hilfsarbeiter, Invalide Anton Petrat entgegen und gab aus einem Revolver einen Schuß gegen Horvat ad. Die Kugel ver-fehlt« jedoch ihr Ziel. Horvat brachte sich rajch in Sicherheit. Petrat richtete nun die Waffe gegen Mejaiic, der aber Petras rasch aufklärte, daß er an der Entlassung unschuldig sei. Petrak stellte sich eine Stunde später der Polizei und beteuerte, daß er grundlos entlassen und mittellos auf die Straße gesetzt worden sei. Ptuj Zum großen Konzert des Gesangvereines teilen wir unseren Lesern mit, daß die Veranstaltung pünktlich um 20 Uhr beginnt, damit die Gäste aus den Nachbarftädten hernach ihre Zugsverbindungen erreichen können. Die Karten sind im Vorverkauf bei der Firma Slawiifch & Heller erhältlich. Wir bitten unsere Leser und Freunde nochmals, sich den Sonn« abend (16. Mäiz) freizuhalten und diese wohlan-gelegte Veranstaltung zu besuchen. K o ö e v j e Zu den Parlamentswahlen. Am Sonn-tag fand in Kocevje eine Versammlung statt, in der die Kandidaten für die Parlamentswahlen bestimmt wurden. An der Versammlung nahmen auch die Vertreter der deutschen Volksgruppe teil. AIs Kan-didaten wurden Rechtsanwalt in Koievje Doktor Sajovic, der Bürgermeister von Ribnica Johann Arlo, der Rechtsanwalt in Ljubljana Dr. Johann Loorencic und der Bürgermeister von Strug Franz Kokevar bestimmt. Ljubljana Das neue ttöntg-Alerander Denkmal in Ljubljana soll aus dem Kongreßplatz aufgestellt und die Umgebung des Denkmals modernisiert werden Das Denkmal wird voraussichtlich erst im nächsten Jahre errichtet werden. Denkmalspende. Die Leitung der hiesigen Ortsgruppe des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes hat dem Ausschusse zur Errichtung eines Denkmals für den ritterlichen König den Betrag von 300 Dinar angewiesen und außerdem allen ihren Volks- Senossen nahegelegt, die Sammlung zu unterstützen, lußerdem hat die Ortsgruppe zur Ehrung weiland König Alexanders an Weihnachten eine größere Summe der Winterhilfe zur Unterstützung bedürsti-ger Volksgenossen zur Verfügung gestellt. — i — Borsicht beim Feuermachen l Dieser Tage trugen die L0jähr>ge Besitzerin Anna Umek und deren 2?iährige Tochter Johanna in Sela in Unter-krain zu Hause im Garten Reisig auf einen Haufen und zündeten ihn an. Da ein Wind wehte, fielen Funken auf die Schürze der Tochter; die Schürze fing Feuer. Das Mädchen eilte zur Mutter. wobei sich auch deren Kleider entzündeten. Auf die Hilfe« rufe der Mutter und Tochter eilten Nachbarn her-bei. die da» Feuer mit Decken erstickten. Die schwer-verletzten Frauen wurden in das Krankenhaus in Novo mefto überführt. Die Tochter erlag am uächsten Morgen den Verletzungen. Die Mutter dürfte genesen. Exemplarische Strafe. Der italienische Staatsbürger Mauri Giorgio, v'n Beruf Handelsreisender, stand am vergangenen Mittwoch vor dem Strafsenat des hiesigen Kreisgerichtes wegen Hilfeleistung bei Banknotenfälichungen. Die Anklage-schrift beschuldigt ihn, daß er aus Trieft ein Paket mit 100 Stück falschen 1000-Dinar Banknoten hier-her geschmuggelt habe und diese hier in Umiaus setzen wollte. Der Angeklagte leugnete zwar, wurde aber für schuldig erkannt und zu zweieinhalb Jahren Kerker und 1000 Dinar Geldstrafe verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe wird er landesverwiefen. Sport Internationales Skispringen in Planica Werden wir heuer 100 Meter springen? Eigentlich sind das keine Sprünge mehr, das ist richtiges Skifliegen! Für das große zwischenstaatlich« Skispringen am kommenden Sonntag in Planica (Obrrkrain) herrscht überall, im In- und Auslande, größtes Interesse. Nach den bisherigen Meldungen zu schließen, wird das Springen in Planica die größte derartige Veranstaltung dieses Jahres werden. Der Verkehrsminifter hat den Besuchern dieses Sprung-laufts auf allen jugoslawischen Staatsbahnen eine Fahrpreisermäßigung von 50 v. H. eingeräumt. Die Begünstigung gilt vom 15. bis 20. März. Von überallher, aus Beograd, Z igreb, Maribor. Ljubljana, aus KlagenfuN und Trieft gehen Sonderzüge ab. Noch einer Weisung des jugoslawischen Finanz-Ministeriums erhalten die aus Oesterreich einreisen-den Teilnehmer an den Sprungweltbewerben in Pla-nica am 18. und 17. März freies Einreisevisum. Welch große Bedeutung man dem Skispringen von Planica in Oesterreich beimisst, geht am deut-lichsten daraus hervor, das; Oesterreich für Planica zwei-undzwanzig seiner besten Sprungläufer gemeldet hat. Die Norweger Birger und Siegmund Ruud, Siegmund Guttormsen, Per Johnson, Radmond Sörensen, Olaf Ulland, Sverre Larsen Urdahl, Reidar Andersen, Eistein Raabe sind bereits am vergangenen Wochenende in Planica eingetroffen, «ein Startverbot der Norweger t t t Zu den Tendcnzberrchten einer Reihe auslän-bischer Blätter teilt da» Generaliekretariat des Jugo-slawischen Wintersportverbande» mit, es habe tele-phonijch vom Präsidenten der FIZ erfahren, daß der Internationale Verband keinerlei Verbot gegen die Veranstaltung in Planica ausgesprochen habe. Auch mit dem Vorsitzenden des Norwegischen Ski-verbände» wurde telephonisch gesprochen. Er leiste mit, daß der Norwegische Verband nur deshalb das Starloervot für Planica erlassen habe, weil die norwegischen Springer nicht durch ihren Verband die Bewilligung verlangt hätten. Der Norwegische Verband habe indessen nichts gegen einen Start seiner Springer in Planica einzuwenden. Sonderzug aus Maridor: Der Wlnterjporlocrb.rnd gibt für den Sonder-zug aus Maribor nach Planica folgende Abfahrts-zeilen bekannt: Ataribor 3 30. Pmgersko 3,50, Slov. Bistrica 3.57, Poljcane 4 04, Celje 434, Zidani most 5.10, Trbovlje 5 24. Äntunst in Planica um 9i)0. Der Sprunglauf beginn! um 11 Uhr. Heute, Donnerstag, ist die letzte Möglichkeit zur AnmeldungundBejchaffungdesFahrt-ausweise». Den Fahrtausweis sowie alle die!« bezüglichen Informationen erhält man bei „Putnik" Celje (Krekos trg, Tel. 119) und „Putnik" Maribor (Tel. 21—22). Echmeling besiegte Hamas Der Deutsche Mai Sch meling schlug in Hamburg am vergangenen Sonntag vor fast 25.000 Zuschauern den Amerikaner Steve Hamas, der — nach Punkten hoch im Hintertreffen — in der neunten Runde den für ihn völlig aussichtslos ge» wordenen Kampf aufgeben mußte. Der Kampf war außerordentlich spannend und H irt. Schon Im ersten Gang war die Uederlegenheit Schmeling» bemerkbar. Hamas konnte gegen den deutschen Riesen nicht genug aktionsfähig sein. In der 6. Runde brach Hamas zusammen, nahm ab« den Kampf in einigen Sekunden abermals heftiZ auf. Mar Schmelirnj hielt sich indessen gegen ihn andauernd tapfer, so daß er in der 9. Runde de» Amerikaner mit einem technischen Knockout desigell konnte. Der Sieg Schmelings rief in deutschen Sport-kreisen große Freude hervor, da Schmeling damit in die Vorentscheidung um den Weltmeistertitel kam und sich nun mit dem derzeitigen Weltmeister M« Bacr treffen wird. Wirtschaft ».Verkehr Das internationale Währungs-Problem In Pariser maßgebenden Kreisen bezweifelt man sehr, daß die geplante internationale Währung»-konferenz das ungemein verwickelte Währungspro-blem lösen könne. Das Verhältnis zwischen den» Franken, dem Pfund und dem Dollar ollein bildet nach der Auffassung der französischen Finanzkreis« eine unlösbare Frage. Nach der Parität fei die Kaufkrvft des Pfundes größer als jene des Franc», sie sei aber auch zugleich kleiner als die Kaufkraft de» Dollars. Wie könnte man olle diese drei Währungen auf einen Nenner (der hier dem Waren-wert entspricht) bringen? Die internationalen Ab> machungen würden in dieser Hinsicht keinen Erfolg versprechen, solange die verschiedenen Stcaten ver-schiedene Schuldenlasten hätten. Eine etwaige Devalvation des Dollars, die jener des Pfundes folgen würde, bringe auch kein« befriedigende Lösung: die Kapitalien würden ledig» lich nach London strömen, was eine Spekulaticm in der Pfundhausse nach sich ziehen würde, die so« wohl gegen den Dollar wie auch gegen die Gold-Währungen gerichtet wäre. Die Gefahr für Frank-reich liegt darin, daß die Pfundschwäche einen neuerlichen Sturz der Weltpreise hervorrufen könne. Eine anormale Konkurrenz zwischen den einzelnen Staaten sei von neuem vorauszusehen. Dies werde zwang»-weise zu entsprechenden Schutzmaßnahmen gegen einander führen usw. In führenden französischen Finanzkreisen herrscht zurzeit die Meinung, daß lediglich die Politik einer engeren Zusammenarbeit oller Länder des Gold-standaids auf dem Wirtschaft-.- und Handelsgediete einen Ausweg aus der verwickelten Lage bringen könnte. Erst dann würden die Aussichten einer inter» nationalen Währungskonferenz günstig zu beurteilen sein. Landwirte-Bersammlung Sonntag, den 24. März, findet in Maribor eine Versammlung von Vertretern der Landwirte ous dem ganzen nördlichen Teil des Draubcmat» statt, in der Maßnahmen zur Besserung der schweren Loge der Landwirte besprochen werden sollen. Wie man hört, besteht der Plan, sich gegen die immer stärkere Einfuhr von auswärtigen Weinen, beson-der» ous dem Banat und ous Dalmaiien, mit allen Mitteln zu wehren. Es soll von der Banal-Verwaltung verlangt werden, jeden nach Slowenien eingeführten Liter Wein mit einem Dinar zu be» lasten. Dagegen soll für jeden au» dem Draudanat ausgeführten Liter Wein ein Dinar vergütet werden. Auf diese Weise hofft man die Lage der Wein-Produzenten einigermaßen zu erleichtern. Saazer Hopfenmarkt. Saaz, am 8. März 1935 (Bericht der Deutschen Abteilung des Hopfen-bauverbandes in Saaz) Bei ruhiger Stimmung kam es in der abgelaufenen Berichtswoche am Platze und am Land« nur zu kleinen Umsätzen, zumeist in Mittelhopfen. Die Preise sind etwas abgeschwächt. Heute notieren 1934 er Saazer Hopsen von Ki 2400 je Zentner zu 50 kg, ausschließlich l v. fr. Umsatzsteuer, ab Boden des Erzeugers. In der Oeffent-lichen Hopfensignier halle in Saaz wurden drs zum heutigen Tage insgesamt 40260 Ballen, das sind 95.902 Zentner zu 50 kfi brutto 1934 er Saazer Hopfen beglaubigt und versendet. Kanzleibeunitin findet Stellung im Industrieunternehmen in «I r Dr»wk» bunoriuv Bedingung *lo> renUche, k'oa>mche. deutliche Korr-«poo-dxB«, deulM'ho Stenographie. Antrfg-; an die Verwaltung des Blattes. für Handel, Industrie u Oowifb«. liefert prompt VeroiDsbocbdrnckerei „felejs" Drucksachen Truder. 5lnlfflcr und Herausgeber: Pemtiibixtbrudem „QrUja" in Lelje. — Verantwortlich für deri Herausgeber und verondvortlicher Echrislleiler: i. B. Heifried Patz in C«lj« die Druckerei verantwortlich: Joses Lirchan in Celje.