Hs5^.    ^^!^         Priinumei»«« on«preis:   Im «lomptolr ganzl-                        O'^.^I^.^^       c^!^     cv«     '                         Inseltl °n»g«b 2r!   F2l  llelne Inserat« bl» ,n        ^ <--»<^«^
"l^  117        <l. "<  h"bl. fl. 5 50,   Yllr die  Zustellung  ins H.us                     /V^Ntltl .    ^5.^    Äilltt^                   * 3«»«" 25 tr.,  größere per Zeile 8 lr. >  bei öftl.en        1 ^i^i.^
^^^«4^         halbl-bok. Mil ber Pofi ganzj.ft.i5. halbl-!1,?'50,                          <) ^^»^"»),    t^,^.  ^V^«.»^.                                     Wiederholungen per Zcile 3 lr.                        H.^?^_?^I.
Amtlicher Theil.
Kaiserliches Patent vom 17. Mai 1883,
Essend die Auflösung  des Landtages  von Böhmen ^u die Eiuberufung des neugrwähllen Landtages für den 5. Juli 1883.
^Vir Fran; Joseph der Erste,
^n Gottes  Gnaden   Kaiser   von   Oesterreich;
^lNg   ^,^,^ Ungarn   und Böhinen,   König   von Dal-
'alien.  Kroatien,   Slavonien,   Galizien,   Lodomerien
"" Illyrien;  König  von Jerusalem  :c.;   Erzherzog
c>n Oesterreich; Großherzog von Toscaua und Krakau;
9^iog von Lothringen,   Salzburg,   Steyer,  Kärnten,
^a>n   u„h   h^  Bukowina;   Großfürst   von Sieben-
°Ulgr„;   Markgraf von Mähren;   Herzog  von Ober-
'd Nieder-Schlesien. von Modena. Parma, Piacc'nza
uw Guastalla. von Auschwitz und Zator. von Teschen.
5^m>l, iltagusa und Zara; gcfürsteter Graf von Habs.
c>"«   und Tirol,   von Kylmrg,   Görz  und Gradiska;
","''t vu„ Trient  und Brixen;   Markgraf von Oder-
^o Nieder-Lausitz und in Istrieu;  Graf von Hohen-
). , ' Feldkirch, Bregenz, Sonnenbcrg zc.;   Herr von
'^>t.   von Cattaro   und auf  der  windischen Marl;
^loß^^^,^ her Wojwodschaft Serbien lc. ic.«.,
^lln kund und zu wissen:
Der Landtag des Königreiches Böhmen ist auf. Most, und es sind die Neuwahlen für diesen Landtag 'gleich einzuleiten.
I8iN^" .neugewählte  Landtag  ist  für  den  5. Juli
^ ln seinen gesetzlichen Versammlungsort einberufen.
si?l, ^eben w Unserem Lustschlosse Schönbrunn, den
'^zehnten Mai   im Eintauseud  achthundert   dreiund-
^lz'gsten, Unserer Reiche im fünfunodreihigsten Jahre.
Franz Joseph m. p.
paffem, p.  Ziemialkowski m. p.  Falken«
^l)n m. p. Prajäk m. p.   Conrad m.p.  Wel-
^^heimbm. p. Dunajewsli m. p. Pinom. p.
z,„  Se. k. und  l. Apostolische  Majestät  haben  mit
Uklhijchsw Entschließung   vom   16. Mai  d. I. auf
rund eines  vom Minister des kais. Hauses und des
Feuilleton.
Moskau/
i.
H, Die  bevorstehende   Krönung   Sr.  Majestät   des s^ers von Nustland iu Moskau bestimmt u»s,   die
lgemien Skizzen zu veröffentlichen: U. Moskau, die alte Hauptstadt des russischen U.Ms, ist 85 Meilen von St. Petersburg entfernt ^ '"it demselbeu feit 1851 durch die Nikolai-Bahn funden. Es liegt im Centrum des Reiches, an den A"'M Moskwa und Iausa. die sich muerhalb der lei3. ^^^einigen, in einer hügelige», fruchtbaren und «H angebauten Gegend, und umfasst folgende füuf UMhrile, die durch Maueru oder Boulevards von Tb', getrennt sind: 1.) den Kreml, den ältesten W^' ""b die Alropolis der Stadt; 2.) Kitaigorod. l>f ^lch Chinesen-Stadt, die besonders durch ihren ^lluw' Kaufhof, den Gostinoi Dwor, und durch die TaÄ " ^'^" Armenier, Perser, Bucharen und ouck ?" bemerkenswert ist; 3.) Veloigorod. die weiße, YeU Zarenstadt, mit schönen Palästen und Staats-liz„ , den, wie dem Gouvernemeutspalast :c; 4.) Sem« "e, U°d, Landstadt, mit vielen Holzhäusern, Käser-städ'l °si"zi"en; 5i.) die dreißig Sloboden oder Vor-hör.     ^ sämmtlich   noch zur eigentlichen Stadt ge<
""und auch von Wall und Graben umschlossen sind. (G» -"loskan ward 1147 von dem Großfürsten Iurje det ? Wladimirowitsch Dolgoruki) von Kiew gegriln-a„'f.°er. von der Schönheit der Gegend überrascht, tM, " Stelle, wo sich jetzt der Kreml befindet, eine dllrck !! ^"bl erbaute. Seither ward es wiederholt si b^.Feuer oder Feinde zerstört und verwüstet, erhob
^ver jedesmal größer und schöner aus den Ruinen,
t>l><z HV,?us dem als Manuscript gedruckten Werke: „Sr. Majestät Utl,w«'^ 3'r a " 3  Joseph I. von Oesterreich  Reise  uach '"""d i,n Monate Februar 1L74."
Aeußern erstatteten alleruuterthänigsten Vortrages den Conceptsaspiranten Karl Freiherr, v. Braun zum unbesoldeten Gesandtschafts «Mache allergnädigst zu ernennen geruht.
?lm 22. Mai 1883 wurde in der ?. f. Hof« und Staats» druckcrci iu Wien das XXII. Stück des Neichsgcschblattes. vor-lciusia blos in deutscher und böhmischer Ausgabe, aus» lieben und versendet.
Dasselbe cuihält unter
Nr. «U das kaiserliche Patent vom 17, Mai 1883, betreffend die Auflösung des Landtaqcs von Böhme» und die Vin» bcrusmig des nensscwählten Landtages für den 5, Inli 1883.            („Wr. Ztg." Nr. 115 vom 17. Mai 1883.)
Erkenntnis.
Das k. l. ^andcsgcricht Wicn als Prcssgericht hat auf Autrag der t. l. Staatsanwaltschaft erkannt, dass der Inhalt der in dev periodischen, in Budapest erscheinenden Druckschrift „Tele» phon" Nr. 19, Wochenblatt für das gesummte Voll, vom Sonntag, den 13. Mai 1883 enthaltenen Nrtilcl: ») mit der Aufschrift „Die Reform der Moral I" in der Stelle von „Es ist nicht fchwer einzusehen" bis „unverwüstliche gulc Natur"; Ii) mit der Aufschrift „Sociale Nnndfchan" in der Stelle von „Ucbcr die Lage Enropas" bis „Anzeichen wir jcht sehen los-brechen"; c) mit der Ausschrift „Eine wahre Geschichte" in seinem ganzen Umfange nnd ,1) des Gedichtes mit der Aufschrift „Die Section in St, Rochus" in seinem ganzen Umfange" da3 Vergehen nach H 302 St. G. begründe, und hat nach § 4W St. P. O. das Verbot der Weiterverbreituug dieser Druckschrift ausgesprochen.
Nichtamtlicher Theil.
Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Linzer Zeitung" meldet, dem wohlthätigen katholischen Frauenvereine in Wels zur Förderung des Vereinszweckes  200 fl.  zu  spenden geruht.
Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Grazer Zeituug" meldet, der Gemeinde Niederwölz zum Baue emes Gemeiude-Armeuhcnlses 100 st. zu fpenden geruht.
Se. Majestät der Kaiser haben, wie der „Bote für Tirol und Vorarlberg" meldet, in Will« fahrung der von der Vorstehung des Landeshauptschieß« standes in Bregenz vorgebrachten Bitte allergnädigst zu bewilligen geruht, dass der dortige neue Landes« hauvlfchießstand „Kaiser Franz Josef I. Landeshaupt« fchießstand" benannt werden dürfe.
am glänzendsten nach dem welthistorischen Brande von 1812. Schon diese erprobte Lebenskraft der Stadt zeigt, dass sie keine willkürliche, künstliche Schöpfuug ist. sondern ihre Größe und Blüte geographischen, ethnographischen und historischen Verhältnissen verdankt. Sie liegt im Mittelpunkte von Groß-Nussland, das geographisch und ethnographisch der Hauptlheil des Nriches und auch dessen meist bevölkerter ist. steht durch die schiffbare Moskwa und Oka mit der Wolga uud ihrem ganzen Netze von Wasserstraßen in Ver» bindung, und hat westlich vor sich das große Völker« thor zwischen Düna und Dniepr, das fo viele Völker-und Heereszüge nach Osten oder nach Westen passierten.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts nannten sich einige von den russischen Theilfürsten schon Fürsten von Moskau.
Im Anfange des 14. Iahrhuuderts verlegten zuerst der Metropolit von Wladimir, das oberste Kirchen. Haupt der Nüssen, und bald darauf die Großfürsten von Wladimir ihren Sitz nach Moskau, das seit 1328 die Haupt- und Residenzstadt der Fmstell blieb, die sich zuerst Großfürsten von Moskau, dann russische Zaren nannten, von hier aus die russische» Theil° fürstenthümer wieder zu einem Reiche vereinigten und die Feinde Rusölands, die Tartaren. Türken. Lithauer, Polen, Schweden:c., zurückschlugen. So ward Moskau die Central« und Lieblingsstadt drs qanzm russischen Volkes, das ..heilige MoLkau". die „Mutter Muskau", uud ward dazu noch der Hauptstapel- und Marktplatz des russischen Binnenhandels. Es hat hiefür durch die bei Nischuei »Nowgorod in die Wolga mündende Oka die geradeste und längste Wasserstraße nach Osteu und auch mit Don, Dnieftr und Düna leichte Verbindungen.
Moskau hat sich in concentrischen Ringen um einen Mittelpunkt gebildet, und gnade die äußere Zone der Stadt ist die modernste nnd am wenigsten interessante. Ueber die Häuser, die sich von denen in St. Peters-lburg nicht sonderlich unterscheide»,   erhrben sich wohl
O. Verzeichnis
über  die beim k. k. Landespräsidium  in Laibach  eingelangten Spenden   für  die   durch Feuersbrunst verunglückten Bewohner von Koschana.
fl.   lr.
Im fünften Verzeichnisse wurden ausgewiesen:  940  24 Frau Christine Märn,   Rechnungs-Officials-
gattin in Laibach.......       4   —
Pfarramt Kronau, Sammlung.....       3  —
,.       KarnerveUach, Sammlung    ...       3  60
Herr Johann Thomitz, Bahnarzt in Laibach.       1   — „    Gregor Lah. Stadtgcmeinde°Vorsteher in
Laas...........       1   —
„    Franz Nahtigal in Laas.....     —  40
„    Franz Iuvancic in Laas.....     —     6
„    Josef Iernejöi? in Laas.....     —   14
..    Johann I»zna in Laas.....     —  30
..    Franz Kovac. Handelsmann in Laas   .     —   10
„    Johann Mlalar in Laas.....     —     5
„    Fra:iz Hlabse i» Laas......     —   20
..    Barthol Turk in Laas......     —   10
..    Barthol Prevc in Laas.....     —   10
..    Simon Debelak in Laas.....     —   20
..    Josef Mlakar in Laas......     —  40
,.    Matthäus Znidtnsic in Laas.    ...     —   20
«    Friedrich Vravc in Laas.....     —   10
„    Naimuud  Ho?evar,   k. k. Aezirkshaupt"
mann iu Gottschee.......       3   —
„    Rudolf Graf Margheri, k. k. Regierungs-
concipist in Gottschee......       1   —
.,    Franz  Kelbl.   k. k. Steuerinspector   in
Gottschee..........       1   —
„    Dr. Hermann Linhart, k. k. Bezirksarzt
in Gottschee.........       1   —
.,   Josef  Pichler,  k. k. Bezirkssecretiir  in
Gottfchee..........       1   —
„   Andreas Perdan, k. k. Bezirks'Thierarzt
in Gotischer.........       1   —
..    Varthelmä Prelesnik,   Aushilfsbeamter
in Gottfchee.........     —  40
„    Josef Petsche, Aushilfsbeamter in Gott-
schee............     —   50
zusammen 964 09 (Schluss folgt.)
manchmal blaue Knppeln, zwlebelförmige Thurmknäufe, mit Zinkblech beschlagen, oder eine Kirche im Rococo» Stile kehrt ihre rothbemalte Facade gegen die Straße. Da und dort sieht man auch eine blau bemalte Kapelle. Die vielbestrittene Frage der Farbenanwendung in der Architektur ist überhaupt in Nussland längst entschieden. Man vergoldet, versilbert und bemalt in allen Farben die Gebäude, ohne sich ästhetische Scrupel zu machen. Und es gibt wirklich nichts Hübscheres als diesen reichen Farbenschmuck in der Architektur, die im Abendlande auf ein bloßes Grau, ein unentschiedenes Gelb oder ein schmutziges Weiß beschränkt ist. An den Ladenschildern strnhlm in Gold die kräftigen Buchstaben des russischen Alphabetes, das mit dem griechischen verwandt ist, und für die des Lesens oder der Sprache Unkundigen geben die Aufmalungen der vorräthigen Gestenstände eine naive Uebersetzung der Firmatafel. Man bemerkt besonders viele Vadstuben und Dampfbäder, die in Russland sehr verbreitet und stark besucht sind.
Die Straßen gewähren in Moskau im Gegensatze zu der schnurgeraden Anlage St. Petersburgs keine langen Prospecte, sie krümmen sich in manniafachen Windungen und übersteige» namentlich im Ostlheile ein hügeliges Terrain. Ueberhaupt scheinen sie mehr nach einem augenblicklichen localen Bedürfnisse als nach einem im voraus festgestellten Plane angelegt, was dem Gesammteindruckc eine reichere Mannigfaltig« ! keit gibt und bei jeder Weudung des Weges mit einem ! neuen An- und Ausblicke überrascht. Die Hauptstraßen laufen allerdings concentrisch auf den Kreml zu. die kleineren bilden nur Verbindungsstraßen. Die Häuserreihen werden vielfach von großen Gärten unterbrochen, in deren Mitte Häuser von mehr ländlichem Charakter, oft auch elegante Villen stehen oder Teiche liegen, deren es in Moskau ein paar hundert gibt. Auch große Feldrr liegen noch innerhalb der Ringmauer der Vorstädte, und die Vorstädte selbst ziehen sich nicht gleichförmig hinaus;  während die  im Iausathale ge«
Laibachcr Zeitung Nr. 117_____________________________1008                                                                                          25. Mai 1883. ^
Zur Lage.
Die „Oesterreichische Eisenbahn ° Zeitung" registriert mit Befriedigung die stattliche Reihe wichtiger Eisenbahnvorlagen, die während des abgelaufenen Sessiousabschnittes vom Neichsrathe erledigt wurde. Sie schreibt: „Von allgemeinen Gesetzm. die das Eisenbahnwesen betreffen, ohne den Bau einer bestimmten Linie zu bezwecken, sind nur zwei zu nennen: daß Gesetz, betreffend die Verlängerung des Localbahngesetzes, dann das Gesetz über die Erleich« terungen bei der Convertierung von Prioritäten. Um so zahlreicher sind die auf einzelne Linien bezüglichen Vorlagen. In erster Reihe steht der Beschluss über den Bau der böhmisch-mährischen Transversalbahn; an denselben schließt sich, was die Bedeutung betrifft, das Gesetz über die Abzweigungen der galizischen Transuersalbahn : es folgen die wichtigen Linien Triest-Herpelje, Stry-Beskid' und Siver'ic'-Knin. Diese sämmtlichen Linien werden als Staatsbahnen hergestellt. Ueberdies hat der Staat durch Gewährung eines Hypolhekar-Darlehens von 600 000 fl. den Bau der Bahn von Hannsdorf nach Ziegenhals ermöglicht und sich am Baue der Linie von Czernowitz nach Nowosielica durch Uebernahme von Aclien im Betrage von 350 000 fl. betheiligt. Endlich wäre noch der Bau des Trajecles in Bregenz zu erwähnen."
Nnlässlich der Annahme des Gesetzentwurfes über die Einführung von Gewerbe - Inspectoren bemerkt der „Mährisch - schlesische Correspondent": „Mit dem Gesetze über die Bestellung von Gewerbe-Inspecwren ist auf dem Gebiete der Gesetz-gebung, welche sich mit den Maßregeln zum Schutze der arbeitenden Classen befasst, ein entschiedener Schritt nach vorwärts gemacht worden. Die beste Gewerbe-Ordnung und die vortrefflichsten Vorschriften zum Schutze der Arbeiter im Kleingewerbe und in den Fabriken müssen immer halb unausgeführt bleiben, wenn eigens hiezu bestellte Fachorgane nicht dafür Sorge tragen können, dass alle für die gewerbliche und fabriksmähiae Production erlassenen Gesetze, Verordnungen und Mahregeln genau befolgt werden. .. . Es ist demnach gar nicht anzunehmen, dass die Ve-stellung von geeigneten Inspectionsorganen für das Gewerbe, wobei alle bisher in fremden Staaten gewonnenen Erfahrungen verwertet werden, in Oesterreich einem wirklichen Bedürfnisse nicht entsprechen und nicht gerade so wohlthätig wirken sollte, wie es in anderen Länderen bereits der Fall ist. Auch haben sich wiederholt Fachmänner aus den Kreisen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer für die Ginführung dieser Institution rückhaltlos ausgesprochen."
Die Kaiserkrönung in Moskau.
Der feierliche Einzug des Kaiserpaares in Moskau wurde auf den 22. d. M. 1 Uhr nachmittags festgesetzt. — Der Einzug erfolgt wie bei den früheren Krönungen von dem etwa drei Werst oder Kilometer nördlich von Moskau in einem großen öffentlichen Parke gelegenen Lustschlosse Petrowsky aus,  wo Ihre
legene sich fünf Werst (etwa 1'/«Stunden) wein hin« zieht, beträgt die Länge der nach der Serpuchow'schen Barriöre gelegenen Vorstadt nur zwei Werst.
Eine Eigenthümlichkeit, die bemerkt zu werden verdient so gut als die Taubenschwärme auf dem Marcusplatze zu Venedig, sind die unabsehbaren Heere von Dohlen, die man in Moskau zu sehen bekommt. Wenn sie am Abende von allen Seiten in ganzen Schichten dem Kreml znfliegen, so verdunkeln sie wie schwarze Wolken den Himmel, und man hört ob dem Rauschen ihres Flügelschlages und ihrem Gekrächze sein eigenes Wort nicht. Zuerst kommt der ausschwäl'-mende Vortrab, dann von Minute zu Minute dichtere Scharen in einer Ordnung, wie wenn sie einem Führer folgen würden. Die Scharen vereinigen sich. schweben aufwärts und abwärts, beschreiben Kreise und machen ein Geräusch, wie ein nahendes Gewitter. Endlich scheint der geflügelte Schwärm einen Entschluss zu fassen, und jeder Vogel eilt seinem Nachtlager zu. In einem Augenblicke sind die Kuppeln, Thürme, Dächer und Zinnen von schwarzen, krächzenden Schwärmen umfchwirrt, um jedes Plätzchen wird mit dem Schnabel gestritten, nach und nach legt sich der Lärm, jeder Vogel hat sich eingenistet, so gut als es eben gieng, man sieht keinen Schwärm mehr, uud der Himmel, der eben noch von schwarzen Punkten wie besäet war, ist wieder rein.
Heute ist Moskau räumlich nach Constantinopel die größte Stadt Europas, es hat einen Umfang von sechs Meilen und zählt jetzt über 000000 Einwohner. Die vielfach überbrückte Moskwa durchstießt die Stadt in Schlangenwindungen und nimmt innerhalb derfelben außer der Iausa mehrere Bäche anf. In der Mitte der Stadt, am linken nördlichen Ufer der Moskwa, auf einem hundert Fuß hohen Hügel liegt der Kreml. Der Kreml (Festung, Burg) gleicht in mancher Hin-stcht der Alhambra, er nimmt wie diese das Plateau emez Hügels em. der von einer mit Thürmen sian-llklttn Mauer eingesagt ist.  Er hat Paläste, Kirchen
Majestäten am 20. d. M. nach der Ankunft aus Ga-tfchina Aufenthalt genommen haben.
Das Schloss, nach welchem heute auch eine in den Nebengebäuden desselben untergebrachte landwirtschaftliche Akademie benannt ist, würde von Katharina II. erbaut und von Nikolaus 1. verschönert. Al« 1812 der Brand von Moskau Napoleon nöthigte, den Kreml zu verlassen, schlug er sein Hauptquartier im Schlosse Pe-trowsly auf. Es ist ein stattliches zweistöckiges Gebäude. Den mächtigen Schlosshof umgibt eine aus rothen Ziegelsteinen erbaute, mit Thürmen, Zinnen und Schießscharten verfehene Mauer. In diefem Hofe wird sich der Zug rangieren und über die Partstraß«: und Twerskaja zum Kreml ziehen.
Der Zug, welcher sich auf ein mit drei Kanonen-schlissen gegebenes Signal in Bewegung setzt, eröffnet ein Polizeimeister und 12 Gendarmen zu Pferde. Ihnen folgt die Escorte Sr. Majestät, die Leibschwa-dron des Garde-Kosakenregiments und eine Schwadron des 1. Moskauer Leibdragonerregiments, die Deputierten der Russland unterworfenen asiatischen Völkerschaften, paarweise, zu Pferde, die Deputierten der Kosakenheere, der hohe Adel zn Pferde, mit dem Mos' tauer Kreis-Adelsmarschall an der Spitze. Hieraus folgen Hofbedienstete und Hofbeamte, Kammerjunker und Kam» merherren, theils zu Pferde, theils in Paradecarossen; ferner die Mitglieder des Reichsrathes in eben solchen Carossen, der Ober-Hofmarschall in offenem Phai.>!on mit dem Stäbe, die Leibschwadron des Chevalier-Garde regiments Ihrer Majestät und die Leibschwadron des Leibgarderegiments zu Pferde, dann folgt Se. Majestät der Kaiser zu Pferde, gefolgt vom Minister des taiferlichen Hofes, dem Kriegsminister, dem Commandierenden des kais. Hauptquartieres und dem Generaladjutanten Generalmajor ü. la 8uit<3 und Flügeladju-tauten du ^oui-. Ihre kaiserl. Hoheiten die Grohfür-sten, soweit sie nicht bei den den ausgerückten Truppen eingetheilt sind, die bereits in Moskau eingetroffeneu Prinzen der ausländischen Regentenhäuser, dann die mit dem russischen Kaiserhause verwandten Prinzen von Leuchtenberg, Oldenburg und Mecklenburg-Strelitz, alle zu Pferde, die General- nnd Flügeladjutanten und das ganze militärische Gefolge der russischen und der ausländischen Prinzen.
Ihnen schließt sich an Ihre Majestät die Kaiserin mit der Großfürstin Xenia Alexandrowna, in einer vergoldeten Paradecarosse, bespannt mit acht Pferden; neben jedem Pferde geht ein Marstallbedien-ter; zur rechten Seite der Carofse der Oberstallmei-ster und znr linken Seite ein Stallmeister zu Pferde; vor der Carosse ein Marstallofficier, gleichfalls zu Pferde; in den Hängeriemen zwei Pagen; an den Seiten geh<m vier Kammer-Kofalen in Paradekleidung; hinter der Carosse sechs Kammerpagen zu Pferde, uud hinter denselben zwei Reitknechte zu Pferde.
Der Kaiferin folgen in fechsspännigen Pracht» carossen mit ähnlicher Begleitung die Großfürstinnen Maria Paulowna, Alexandra Iosesowna und Olga Fedorowna, die Großfürstinnen-Herzoginnen Maria von Edinburgh Vera von Württemberg, Katharina und Helene von Mecklenburg, die Prinzessinnen Marie von
und Plätze, der Thurm Iwan Weliki hat einige Aehn» lichkeit mit dem Vela°Thurme der Alhambra, und wie von dieser, so hat man auch vom Kreml aus einen Ausblick, der einen unvergesslichen Eindruck in dem Beschauer zurücklässt. Von außen sieht der Kreml fast noch orientalifcher ans als die Alhambra, durch feine massiven röthlichen Thilrme, an denen äußerlich nichts die Pracht des Iuneren errathen lässt. Zwischen den Thürmen scheinen von fern unzählige schimmernde Kuppeln und Thurmspitzen mit Goldkugeln emporzusteigen. Eine blendend weihe, über 7000 Fuß lange Mauer mit Zinnen umschließt den Kreml wie ein Silberkorb einen Strauß von goldenen Blumen, und wenn vollends der Winter diese fremdartigen Formen mit schimmerndem Reife überzieht, fo glaubt der abendländische Besucher eine der märchenhaften Feenstädte aus ..Tausend und eine Nacht" vor sich zu haben.
Der Kreml hat fünf Thore. Die Mauern und alterthümlichen Thürme sind im Jahre 1812 theil-weise von den abziehenden Franzosen gesprengt worden, wurden aber später wieder hergestellt. Das berühmteste dieser Thore ist das auf der nordöstlichen Seite gelegene Spaskoi- oder Erlöserthor, so benannt nach einem hochverehrten, aus Smolensk hiehergebrachten Bilde des Erlösers, das ober der Durchfahrt in einer von ewigen Lichtern umgebenen Nifche angebracht ist. Das Thor geht durch einen viereckigen Thurm von drei Stockwerken, die nach oben zu zurücktreten. Der achteckige, an den Kanten vergoldete Thurmhelm sitzt anf einem Kranze von offenen Arcaden und trägt auf der Spitze einen Doppeladler. Das zweite Stockwerk zeigt anf jeder der vier Außenseiten ein riesiges Uhrzifferblatt. Ein zweites Thor ist das Nikolaus-Thor, nach einem Bilde des heiligen Nikolaus so genannt, ebenfalls ein Thorthurm, am Ende des 15. Jahrhunderts erbaut. Napoleon zog durch dasselbe in den Kreml ein und ließ es beim Abznge theilweise zerstören. Betritt man den Kreml durch das Erlöserthor, so kommt man auf die Esplanade, einen von Palästen,
Baden  uud Eugenie  von  Oldenburg,  beide  gebon'e Prinzefsinnen von Leuchtenberg.
Den fürstlichen Damen folge» wieder zwei Schwa< dronen Garde-Kürassiere, dann die Staatsdamen, Kammerfräulein und Hoffräulein der Kaiferin. der Groß-fürstinnen und die mit den ausländischen Prinzessinnen eingetroffenen Hofdamen in viersitzigen vergoldeten Pa-rad'ecarossen. Den Zug schließen zwei Schwadronen Garde-Husaren und Garde-Uhlanen.
Sobald die Spitze des Zuges die Hauptstadt betritt, werden auf ein auf Anordnung des Moskauer Commandanten von der Trinmphpforte gegebenes uno vom Twer'schen Stadttheilsthurme und vom Iwa" Weliki wiederholtes Zeichen hin 71 Salutschüsse ge-löst. Beim Eingänge in die Residenz wird Se. Majestät vom Moskauer Generalgouv^rneur empfange»'' Vor der großen Triumphpforte am Eingänge der Stat" wird der Kaiser von dem Moskauer Stadthaupte, den Stadtverordneten, den Mitgliedern der Kleinbürger, des Gewerbeamtes und der Züufte begrüßt; bei dc!" Strastnoj-Kloster vom Präsidenten und den MitM' dern des Moskauer Gouvernements-Landschaflsamte^ Auf dem Twer'schen Platze gegenüber dcm Hause des General'Gouvernements erwartet den Monarchen del Moskauer Adel mit den Kreis Adelsmarschällen; "' dem Woskresjenski- (Auferstehungs-) Thore der O^ verneur von Moskau mit der Beamtenschaft. D^ werden der Kaiser und die Großfürsten vom Pfe^ steigen, die Kaiserin und die Großfürstinnen ihre E^ roffen verlassen, um eine Andacht m der Kapelle del Iberischen Multergottes zu verrichten.
Nachdem dies geschehen, setzt sich der Zug niiedec in Bewegung. Beim Spaski.Thor begrüßt der C^' mandant von Moskau mit den Stabs- und Obe^ officieren den Kaifer, diese schließen sich dem Zuge a"' welcher nunmehr den Kreml betritt. Hier zieht d" Procession am kleinen Nikolai-Palais vorbei, und e'" großer Theil derselben verlässt den Kreml ohne A^ enthalt durch das Borowitzli-Thor.
Ihre Majestäten und kais. Hoheiten besuchen lB' mit dem Hofstaate und den Reichswürdenträ^ern d> drei Kathedralen des Kreml, die Uspenski-, die Archaug^ und die Vlagowjeschtschenski-Kathedrale. überall von de> hohen Geistlichkeit empfangen uud geleitet. In den Ka' lhedralen werden Dank- und Bittgebete verrichtet. ^ Reliquien und Heiligenbilder verehrt, kirchliche O^ sänge vorgetragen, in der Archangel-Kirche auch ^ den Zarengräbern gebetet.
Von den Thüren der Vlagowjeschtschenski-Kathe' drale schreitet vor den Sängern und der Geistlich^' der Hof. Die gefammte Procession begibt sich über d>e rothe Freitreppe ins Kreml.Palais. Am unleren M< teau der rothen Freitreppe empfangen Ihre Majestätel' der Obcrstmarschall mit dem Präsidenten. Vicepr^ sidenlen des Moskauer Palaiscomptoirs und dem P^ sidenten der Krönungs-Commission mit dessen Gehilfe"' wobei der Oberstmarschall Sr. Majestät Salz UN° Brot überreicht und Ihren Majestäten hinter de^ Minister des kaiserlichen Hofes bis in die inneren 6" mächer folgt.
Kirchen   und Klöstern eingesäumten Platz.   Unterha^ dieser Esplanade,   welche  die Plattform   des Kreü', Hügels bildet und die Hauptgebäude enthält, schlang" sich   die   crenelierte,   mit Thürmen   flankierte Ma^ herum,   über die hinweg das Panorama von Mosla ausgebreitet  vor  dem   Blicke  liegt.    Man   sieht d> Moskwa   durch   die Stadt und an dem Kreml vorve sich schlangeln, eingefasst von breiten, mit Hotels >'" schönen Häusern besetzten Quais, das endlose Häll<e meer   und   die  Hunderte   von Thürmen und Kupp^ der Kirchen.                                                                      .
Es ist ein prachtvoller, bezaubernder Anblick, we" man zur Winterszeit vom Kreml aus über die M^ artig um denselben ausgebreitete Stadt hinsieht. Ue" die schneebedeckten Dächer,   die wie  die SchaumW gefrorner Wogen   aussehen,  erheben sich  wie Klip^, oder Schiffe die höheren Massen der   öffentlichen ^ bände,  der Kirchen und Klöster;  die  vielen  Kupl^ mit  dem   griechischen Kreuze,   die Glockenthiirme "^ den Turbandächern, die spitzen, sechs- oder achlea'^ Thurmhelme mit durchbrochenen Kanten runden s«Ä. ^ öffnen   sich,   spitzen  sich  zu über   dem  unbewegUN Gewirre der beschneiten Bedachungen. Die vergold? Kuppeln heben sich mit wunderbarer Klarheit voM   ,^ sichtskreise ab, das Sonnenlicht sammelt sich   darw -^ einem Sterne,   der  wie   eine  Lampe  schimmert.  ,^ Kuppeln von Silber und Zink scheinen auf den K'A^ wie Monde  zu fchweben;   weiterhin   erglänzen bl ^ sternbesäcte   Thurmhelme,   Dächer   aus   getrieben Kupfer, grün   bemalt und  von   einigen Schneest^ durchzogen. Mit der zunehmenden Entfernung versch^ >, den die Einzelheiten selbst dem bewaffneten Augc, " man   nimmt   bloß   noch   ein   blitzendes  Gewirre ", Kuppeln,   Thurmhelmen,   Thürmen   aller   erdellM^ Formen wahr,   die   sich   in dunklen Linien   von  "^ bläulichen Hintergründe abheben und ihre Fo"". ,ifeü einen goldenen, silbernen, blauen oder grünen St"" abzeichnen.                   __^^_^_ (Wiener Z^itu"^
Laibacher Zeitung Nr. 117                                                                               1NN9                                                                                                    25. Mai 1883.
Veim Eintritte Ihrer Majestäten in das Kreml-«ft^lais werden auf ein vom Commandanten gegebenes ^lMl 101 Schüsse gelöst, und gleichzeitig beginnt von Uuen Kirchen Glockengeläute, welches den ganzen Tag 'vttdauert; abends wird die Stadt, mit Ausschluss des lkreml, illuminiert.
Tagesneuigkeiten.
—   (Vermählung.)   In dem fürstlich Schwär-zenberg'jchen Palais   in Wien   am Nennweg   fand   am ^' d, M. vormittags   um   11 Uhr   die  Trauung   des Herrn Grafen Heinrich Lamb erg  mit  Ihrer Durchsucht   der   Prinzessin   Eleonore   Schwarzenberg, Tochter Sr. Durchlaucht des Fürsten Adolf Josef Schwär-Anberg,   statt.    Gleichzeitig   feierte  der Großvater der "rant.   Se. Durchlaucht Fürst Johann Adolf Schwar-zenberg, seinen 84. Geburtstag,  In den mit den oracht> Allsten Gobelins gezierten Salons fand sich vor 10 Uhr ^e. l, und l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ludwig   Victor   sowie   fast   der   gesummte   in   der ^sidenz weilende österreichisch «ungarische Adel ein. Auch ^e. Durchlaucht   der   Herr  Obersthofmeister  Prinz   zu Hohenlohe  mit Gemahlin.   Ihre Excellenzen   der Herr Aersthufmarschall   Graf   Larisch - Moennich,   der   Herr Minister  des  lais. Hauses und des Aeußern Graf Kal. "oh. der Herr Ministerpräsident Graf Taaffe  mit Gemahlin . Se. Durchlaucht   der Herr   deutsche Botschafter .^linz   Neuß   mit  Gemahlin,   Se. Excellenz   der Herr 'lalienische Botschafter Graf Nobilant  waren   anwesend. Aer  Großoheim   der Braut, Se. Eminenz   der   hochw Ordinal Fürst Schwarzenberg, vollzog die Trauung.
—  (Priesterfecundiz   Sr. Eminenz   des Kardinals  Schwarzenberg.)    Se.  Eminenz der ^ochw.   Herr  Cardinal-Erzbischof   Fürst   Schwarzenberg begeht bekanntlich im heurigen Jahre,  am   löten August (Maria Himmelfahrt), seine Priestersecundiz. d. h. ^>s Gedächtnis   jenes Tages,   an   welchem   er   vor 50 fahren als neugeweihter Priester das erste Messopfer cele-"tierte. Cardinal Fürst Friedrich Schwarzenberg, der gegenwärtig im 7b. Lebensjahre steht, wurde am 25, Inli ^833 zu Salzburg  vom Erzbischos Augustin  Grub er An,   Priester   geweiht,   las   am   15.  August   desselben Jahres die erste heilige Messe und wurde bereits   zwei Jahre darauf (am 24. September 1835) zum Erzbischof d°n Salzburg gewählt.    Am 1. Februar  183«  erfolgte dessen Bestätigung   in   dieser Würde   und  drei Monate '^ter dessen Consecration.   Im Dezember 1849 wurde kr zum Erzbischof von Prag ernannt und hielt als solcher
"l 15. August 1850 seinen feierlichen Einzug in die Hauptstadt. Seit dem 24. Jänner 1842 trägt Cardinal schwarzenberg den Purpur; er ist unter den jetzt leben« °en Caroinalen der einzige, der noch von Gregor XVI. "eiert worden ist.
,. ^ (Fürst Josef Sulkowski irrsinnig.) Am 'Men Samstag ist der wegen seiner Excentricitäten be-^nnte Fürst Josef Sulkowski über Requisition des ^'euer Landesgerichtes in Civilsachen in die Leides-^ls'sche Privat-Heilanstalt nach Döbling gebracht wor» ?^> Fürst Sullowsli. der gegenwärtig im 34, Lebens-l"hre steht und Besitzer eines großen Vermögens ist, lehnte in den letzten Monaten in einem Hotel in der ^neren Stadt, und wenngleich seine Umgebung an ge» ?"!se Absonderlichkeiten seines Wesens gewohnt war, so ?5?e, sich sein Benehmen in der letzten Zeit ganz auf-ft« ^ geändert; er zeigte Spuren intensiver Geistes» '^lung   und   musste schließlich  wegen   gefährlicher Be«
Eine Krönung in Moskau."
s"!chreibung der Crönung Ihro Majest. der Käy° "W aller Reussen Catharinä Nlexiewnä. So "  der Haupt-Stadt Moscau  den 7. Na/, ä. 1724.
80ionnit6r vollzogen worden. . NAchdem Ihro Käyserliche Majestät aller Neussen M dem Exempel und denen in allen Christlichen pichen eingeführten Gewonheiten sich allergnädigst Mviret, Ihre geliebteste Gemahlin der Käyserin ^"jestät 8o1ouuit6i- zu krönen, und solche Dero hohes shaven und die dazu bewegende Ursachen durch das ^- 1723. den 18. Octodr. herausgegebene NaniteLt "en Dero getreuen Unterthanen litiolariivn lassen; ^wurden im ^ovemdr des nechstverwichenen Jahr« /" heiligen hineilenden Linoäi erster Ertz Vischoff ^ von Novogrod IIl60äo8iu8 und der würcklich ge-h,"Ue Rath und Ritter Graf Tolstoy aus St. Peters-k/9 "ach Moscau abgefertiget, um daselbst zu solcher
""ung die beHörigen Anstalten zu machen, lia. ^""" 1724. aber begaben sich beyderseits Käyser-'^ Viajestälen selbst aus St. Petersburg nach Olonitz, ^. nachdem sie daselbst sich des Amoralische Wassers 2ylcnet. brachen sie von bannen auf und langten den . ' ^W'M glücklich in Moscau an. So bald nun alle ll.l« .esem 80l6im6u äcw erforderte ri'.-rp^rawrm ^^veranstaltet,   wurde zu desselben Vollziehung
Cckio," ^   bevorstehende  Krönung  in  Moskau   wird  dieser 1?24 ."""N   doppeltes Interesse   verleihe».   Sie  ist im Jahre in U'?! russischen Originale und auch in deutscher Ucbcrsetzung "e"m erschienen.
drohung seiner Familie in die Irrenanstalt gebracht werden. Fürst Sullowsti gehörte zu den gekannten Persönlichkeiten der Residenz; nicht minder gut war er in Berlin bekannt,   wo er mehrere Jahre lang  verbrachte.
—  (In   den Klauen   eines Löwen)   Am-berger.   Bediensteter   der   Wiener   Wasserleitung,   war diesertage  in Kleebergs Menagerie   im Prater mit der Füllung eines Wasserreservoirs beschäftigt.    Er begieng die Unvorsichtigkeit,   dem Käfig/   eines Löwen zu nahe zu kommen.    Amberger   wurde von der Bestie mit den Klauen am rechten Oberarm erfasst, zum Glücke jedoch von  den  rasch hinzugeeilten Wärtern  sofort  aus seiner schrecklichen Lage  befreit,    Der   Unvorsichtige   trug nur eine leichte Verletzung davon.
—  (Schnee in Bosnien.) Man meldet unterm 21. d. M. aus Maglai:   „Gestern und heute fand in Bosnien rin enormer Schneefall statt; viele Obstbäume sind gebrochen. Der Schade ist groß."
—  (Manzoni)    I„ Mailand  fand   am 22. d. dem zehnten Todestage Alessanoro Manzonis  die feicr> liche Enthüllung eines dem berühmten Schriftsteller von seiner Vaterstadt   gesetzten Denkmales   statt.    Die Ver> treter   der   italienischen Großstädte  sind von dem Mailander Stadtrathe zu der Feier eingeladen. Der Herzog und die Herzogin von Genua sind aus Anlass der Feier in Mailand eingetroffen.
—  (Der   Handel   mit   Wachteln.) Zu den beliebtesten   Speiscvügkln   gehören   die   Wachteln.    Der Handel mit ihnen  ist   ein  beträchtlicher.   So   hat,  wie man aus Paris schreibt, vor wenig Tagen der Dampfer „Tago" von Syrien   30 000   lebendige Wachteln   mit. gebracht.   Viele Dampfschiffe  werden   uon Beyruth und Alexandria   aus   mit   diesem   lebendigen   Geflügel   befrachtet.   Dasselbe   wird   mittelst   Netzen   gefangen,   in Käfige gesperrt, täglich gefüttert und   getränkt   und  auf den gewaltigen Dampfern der „Messageries Maritimes" nach Marseille gebracht. Jeder Käfig enthält 100 Stück und jedes von Beyruth kommende Schiff  bringt  regelmäßig   10-   bis   12 000 Wachteln.   Da   in   Frankreich vom 30 April ab   die Jagd   geschlossen   ist   und   selbst syrische   Wachteln    nicht   verkauft    werden   dürfen,   so werden diese Käfig? in Marseille von der Duuane plombiert, von den Schiffen direct auf die Eisenbahn transportiert und so durch ganz Frankreich über Havre oder Calais,   also   lebendig   von   Syrien   aus.   nach   London expediert, um daselbst verspeist zu werden.
—  (Legat.)   Ein vor kurzem im Dorfe Wertju-shany   in   Beharabien   gestorbener Gutsbesitzer Namens Demi hat laut Vermächtnis zwei Drittel seines Grund« besitzes   im Werte   von 100000 Rubel   zur Errichtung einer   landwirtschaftlichen Schule   bestimmt.    Bei  dieser Schule soll auch eine Abtheilung für den Unterricht im Handwerke eingerichtet werden.
Locales.
Die Frohnleichnams-Procession
fund gestern vormittags mit dem herkömmlichen Gepränge statt. Von der Domkirche aus bewegte sich der Zug nach einem vom hochwürdigsten Herrn Domproftste Josef I up an celebrierten Hochamte unter Vortritt der Vorstadt- und Stadtpfarren, welchen die Schüler der Wal^herr-schen Privat-Erziehungsanstalt sowie die Schüler der Volks-und Mittelschulen mit ihren Lehrlölpern folgten. An diefe schloss sich der latholishe Gesellenverein mit seiner Fahne.! die Bäckerinnung, die Schüler und Lehrer der Handels-Lehranstalt des Herrn F. Mahr. eine Abtheilung Waisen-
der 7. N^i von Sr. Käyserl. Majestät anberahmet, und solches in der gantzen Stadt Moscau zwey Tage zuvor mit gewöhnlichen NorLmouicn, unter Trompeten-und Paucken-Schall, pudliLnet.
Solcher prächtigen und solennen <Ü6i6M0ni6 halber wurde in Kreml, einem mitten in der Stadt Moscau belegenen Schloß, ullwo die vorige Ncuhische Käysere Seiner ihtregierenden Majestät gl'orwindigsten Vorfahren ihre gewöhnliche Residcntz gehabt, auf dem grosscn Platz vor dcn Käyserl. ^part6M6N3 zwey Gänge 15. Fuß breit von Vnttern verfertiget und mit rothen Tuch beschlagen, davon der eine vom so-genanten Iira8U(^6 Xr^I^o (das ist die an die Käyserl. ^Iilu-t6M6nt8 gehende grosse Treppe) bis an die crste Cathedral Kirche, der andere aber von dieser bis an die zweyte Cathedral Kirche, des Eitz-Engrl Michaels führeten.
Die erste Cathedral«Kirche, darin die Crömmgs-Ceremonie geschehen solte, wurde mit allerhand kostbahren U6ud1<38 soviel, als der Griechischen Kirch? Gebrauch erlaubet, ausgezieret, sonderlich da sothane Kirche nicht zuläst, die Bilder der Heiligen mit einigen Tapetzereyen u. dergleichen Zierath zu bedecken. Unter denen viele Cronen, so in der ersten Cathedral Kirchen hingen, war absonderlich die gröste, so mitten in derselben hänget und aus puren Silber gegossen ist, auch wegen ihrer ungewöhnlichen Grösse und vortrefflichen I'ayon fast für die eun6U8este in gantz Europa ge^ halten werden kann, ungemein ausgrzierct und mit verguldten Wachs-Kertzen bchtzl.
Die vor dem Altar in die länge seynde drey Stuffeli, wie auch der Kirchen.Boden,  waren sowohl
mädchen, von zwoi barmherzigen Schwestern geleitet, ein Theil der WW. EE. PP Franciscaner unter Voran« tragung des Kreuzes, die hochw. Domgeistlichleit und die hochw, Herren Canonici. Das Venerabile wurde von Sr. fürstlichen Gnaden dem hochwürdigsten Fürstbischöfe Dr. Pogaöar unter zahlreicher geistlicher Assistenz getragen.
Dem Venerabile folgte unmittelbar der Herr k. k. Landespräsioent Winkler mit mehreren Herren k. k. Rcgieruilgsräthen und k. k. Beamte» der Landesregierung. An der Procession nahmen anherdem theil der Herr Landeshauptmann Graf Thurn«Valssasina mit dem Landesausschusse Neichsrathsabgeordneten Dr. VoZnjak, mehrere t. l. Beamten der Finanzdirection und Finanz-procuratur, der Handelskammerpräsident Herr KuZar mit dem Herrn Kammersecretär I. Murnik und meh< reren Herren Kammerräthen, der Bürgermeister Herr P. Grasselli mit mehreren Herren Gemeinderäthen und Magistratsbeamten, dcn Zug schlössen die Mitglieder des Vereines zur Anbetung des allerh. Altarsacramentes. Die Procession war außerdem von der Musikkapelle des 17, Infanterieregimentes Freiherr v. Kühn und einer Compagnie des Regimentes begleitet, welch letztere die vorgeschriebenen Dechargen bei den vier Altären abgab, worauf vom Schlossberge mit Kanonenschüssen erwidert wurde.
Die dienstfreie Garnison und der unter dem Allerhöchsten Protectorate Sr. l. k. Apostolischen Majestät Kaiser Franz Josef I. stehende allgemeine krainifche Mili-tär-Veteranenvcrein mit seiner Fahne hatten unter Commando des Herrn Oberstlieutenant Ritter u. Latterer von der Klosterkirche der WW. EE. Ursulinerinnen bis zum landschaftlichen Burggarten Aufstellung genommen. An der Töte war das l. k, Officierscorps, an der Spitze Se, Excellenz FML, Eugen Müller, versammelt. Als die Procession herannahte, präsentierten die Truppen das Gewehr, worauf Se. fürstliche Gnaden der hochwürdigste Fürstbischof Dr. P og a c a r denselben mit dem Vene« rabile den Segen ertheilten. Nachdem die Procession vorüber geschritten war. defilierten die ausgerückten t t. Truppen und die Veteranen vor Sr. Excellenz dem Herrn FML. Eugen Müller.
Morgens halb 5 Uhr fand in der Vorstadt-Pfarr« kirche heil. Johannes der Täufer in der Tirnau die Frohnleichnams-Procession gleichfalls unter zahlreicher Theilnahme der Bevölkerung statt. Derselben wohnten bei: Herr Bürgermeister Grasselli. Herr Vicebürger-meister Fortuna, mehrere Gemeinde- und Kammer-rathe sowie Magistratgbeamte. Den Zug begleitete ein Spalier vom k. l. 17. Infanterieregimente und die städtische Musikkapelle.
In der Vorstaotpfarre St. Peter fand die Pro-cession um 6 Uhr morgens statt. Diese begleiteten die zahlreichen Filialkirchen mit ihren Fahnen, ein Spalier des k. k. 17. Infanterieregiments und die Musikkapelle des Regiments. Außerdem nahmen die Waisenknaben und Waisenmädchen unter Führung der WW. EE. barmherzigen Schwestern an dieser Procession theil.
Die Ordnung, welche die städtische Sicherheitswache unter Leitung des Herrn Wachinspectors Bertolo aufrecht hielt, war trotz des massenhaften Andranges der Bevölkerung überall eine musterhafte.                     -x-
— (Ernennung.) Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Gerichtsadjuncten bei dem Landesgerichte in Laibach Franz Tomsi«! zum Bezirks-richter in Adelsberg ernannt.
von dem Altar bis an den Thron, als bis an der Käyserin ordinaire Kirchen«Stelle mit Kostbahren von Gold- gewürckten Teppichen behängen, mitten in der Kirche vom Altar bis zu dem Thron waren auf beyden Seiten Väncke, so mit Cramoisin-Tuch beschlagen, für die Ech-Bischöffe nnd übrige Prälaten gesetzt.
Gegen den Atar mitten in der Kirchen war ein Baldachin von Cramoisin-Sammet aufgerichtet, welcher inwendig mit den Reußischen Wapen, nemlich einen fchwartzen Adler, auf dessen Brust der Ritter S. Georg, und rings herum die grosse Ordens-Kette des H. Apostels Andreas, ausgrzieret, und auf beyden Selten mit 6. andern Wapen, als von Kiow, Wladimir, Nowo« grod, Casan, Astrachan und Siberien, jedes mit seinen natürlichen Farben, besticket war.
Gedachter Baldachin war überall mit Hold von erhobner Arbeit gesticket, und mit kostbahren I^anFLii, Bummeln, Quasten und Schnüren, gleich wie das übrige ausgezieret, und mit einer von oben herunter hangenden Kttte. so mit güldenen Oalouen und vielen Bummeln besetzt, an allen 4. Ecken aber mit dicken von Gold und rother Seide gearbeiteten Seulen in gestalt einer Pyramide befestigt.
Unter diesem Baldachin wa, ein kostbahr ver. guldeter und künstlich gemahlter Thron, ohngefehr 3. Ell<>n hoch und auf jeder Seite 6. u. eine halbe Ellen breit aufgerichtet, ohne die zwölff Stuffen und mit Fleiß darzwischen frey gelassene zwey Plätze zu rechnen.
Auf beyden Seiten der Stuffen von oben bis auf den Boden war cine Lalluntrkde 3. Fuß hoch au« gefchmtzter Arbeit mit ditzroMschen Figuren. Bedachte
Laibacher Zeitung Nr. 117                                                                Ittitt                                                                                 25. Mai 1883.
—   (Die Ueberssabe   der Decoration) an den   von Sr. l. u  l. Apost. Majestät durch Verleihung des   Militär » Verdienstkreuzes    ausgezeichneten   Herrn Hauptmann Pfeifer  des vaterländischen k, t. 17. In-> fanterieregimentes hlit am 23. d. M, vormittags in feierlicher Weise  und   in Gegenwart  des l. k, Offtcierscorps des Regimentes   stattgefunden.    Herr Oberst Fux hielt bei   der   Uebetreichung   der   Allerhöchsten Auszeichnung eine treffliche Ansprache.
—   (Oemeindewahl.) Die   im Monate April l. I. nengewählte Vertretung der Ortsgemeinde Iiikiuz hat sich am 6. d. M, constituiert und hiebei den Grund« besitzer Franz «Zerko uus Zirkniz zum Gemeindevorsteher, den Handelsmann und Grundbesitzer Alois Pogacnik aus Zirkniz, den Grundbesitzer Andreas Vidmar aus Vigaun, den   Grundbesitzer   und   Gastwirt   Johann   Zitnik   aus Zirlniz,    den   Handelsmann   und   Grundbesitzer   Josef Millautz   aus   Zirkniz,   den   Grundbesitzer Johann Pe-troucic aus Niederdorf uud den Handelsmann, Gastiuirt und   Grundbesitzer   Mathias  Krajec   aus Grahovo   zu Gemeinderäthen  gewählt.
—  (Aus Adelsberg) schreibt man uns:  Am 12. d. M gegen   halb   12 Uhr   nachts  brach   im Orte Obersemon in dem   mit Stroh gedeckten Stall  des Be-sitzersohnes  Josef  Nolich  auf  unbekannte Weise  Feuer aus. Dasselbe wurde von  den   dortigen Ortsbewohnern jedoch   rechtzeitig   bemerkt   und   ortsüblich   signalisiert, wonach   die Insassen   von  Untersemon   und Obersemon mit  aller  Art Feuerlöschrequisiten   auf   deu Brandplatz eilten.   Das   Feuer  griff so  schnell   um   sich,  dass   in 1^/, Stunden  der  oberwähnte  Stall   sammt   dem   anstoßenden  Hause,   in   welchem   gegenwärtig   die  Iosefa Iagodnik   wohnhaft   war,   fowie   auch   ein   Theil   des Hauses  vom Besitzer  Josef  BroZic'   von  ebendort   eingeäschert war.   Bei  diesem Brande  ist  auch  ein Wirtschaftswagen  des Iofef Vicic sowie  einige Wirtschafts geräthe des Johann Gerzina, beide von Obersemon, zugrunde  gegangen.   Die Abbrändler  Nolich   und  Brozii erlitten nach Angabe der Schätzmänner Johann Gerzina und Franz Aljancic, beide von ebendort, einen Gesammt« schaden von beiläufig 550 fl.,   und   sind  beide  bei  der Feuerversicherungsgesellschaft „Slavija" in Prag auf die abgebrannten Objecte um 700 fl. asfecuriert.  Menschenleben ist keines zu beklagen, Thiere sind ebenfalls leiue zugrunde gegangen.
—    (Literatur.*)   Schmidt  <k  Günthers Leipziger „Illustrierte Iagdzeituug" 1883 Nr. 16, herausgegeben vom Känigl. Oberförster Nitzsche. enthält   folgende Artikel:   Hohle   Hirschgrancn (Haken), Von   Oberförster   Gerstner.   —   Einiges   vom   Dachs, Dächsel und Dachsgrabeu, d. Einiges vom Dächsel. Von Karl Brandt.  —  Vom alten Mordax, Vom Oberförster Heinemann. — Literatur. — Illustration:   Verendetes Rehkalb. — Inferate.  Die   „Illustrierte  Iagdzeitung" von Schmidt H Günther in Leipzig erscheint am 1, und 15. des Monats   und   kostet   bei   den  Buchhandlungen halbjährlich M. 3. Bei den Postanstalten vierteljährlich M. 1.50.
* Alles in dieser Rubrik Angezeigte ist zn beziehen durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleinmaur H- Aed. Bamberg.
Neueste Post.
Origilial'Teleg ramme der „Laib. Zeitung," Moskau, 24. Mai. Die feierliche Verkündigung d«,r am Souulag stattfindenden Krönung durch Trompeten und Herolde hat begonnen und wird morgen mit gleicher Feierlichkeit fortgesetzt. Vis zum Sonntag ruhen alle öffentlichen Festlichkeiten. Die Stadt uimmt ein ruhigeres Aussehen an.                                              ^
L3,I1u8tr9,(i6 breitete sich, um den Zutritt zu Verrichtung der Ceremonie desto freyer zu haben, auf beyden Seiten nach den Altar, in Form eines Cnckels aus. Der Boden und die Stuffen des Throns waren mit Cramoisin-Sammet beschlagen und reichlich mit goldenen Treffen beseht. Oben auf den Thron unter drn Baldachin stunden, in einer gewissen Vi8wntx einer von den andern, zwey Arm-Stühle von uhralter I'gHOn und mit Eoelgesteinen besetzet vor beyderseits Käyserl. Maj. und zwar des MyserS zur Rechten und der Käyserin ihrer zur lmcken Seiten. Ohnweit des Käysers Arm«Stuhl zur Rechten Hand stund ein liilig-lichter Tisch mit kostbahren Drap ä'or bedeckt, so auf der Erden herunter hing, worauf die Käyserl. I^galin. sollen geleget werden.
Die Käyserl. ordinären Stellen in gedachter Kirche waren sowohl in« als auswendig mit reichen vlap ä'or bchänget und kostbahren Küssen belegt, unten aber mit Ponceau°Sammet ausgescklagen, so mit güldenen Galonen besetzet war. Zwischen denen beyden mittelsten grossen Säulen zur rechten Hand in die Länge bey den Stuffen war ein Platz aufgebauet, so mit schönen Tapeten und Drap ä'or beleget, worauf goldene Adlers gesticket war-'n, und von wannen Ihro Hoheit die Käyferl. Printzeßinnen nebst denen Hertzo-ginnen von Mecklenburg imd Curland die gcmtze Ceremonie ansahen. Hinter diesen Platz war noch ein an» °"cr siir Ihro Königliche Hoheit den Hertzog von Voustem mit kostbahren von Gold gewülckten Tapeten MW golduen Teppichen beschlagen.   Zur lincken Hand
Belgrad, 24. Mai. Minister Teschenberg ist auf feiner Orientreise nachts hier angelangt.
Prag, 23. Mai. Das ..Prager Abendblatt" schreibt: Wenn manche Blätter darauf hinweifen, dass die Frist zwischen dem Auflösungstage und dem Zusammentritte des Landtages eine auffallend kurze sei, und daran allerlei Muthmaßungen ki'üpfen, fo macken wir darauf aufmerksam, dass diesmal zwischen dem Tage der Unterzeichnung des kaiserlichen Patentes, welches di> Auflösung des Landtages decretiert, und dem Tage des Zusammentrittes des neu zu wählenden Landtages 49 Tage liegen, während bei der Auflösung des böhmischen Landtages im Iah.e 1872 unter dem Ministerium Auersp?rg 42 Tage (vom l 3. März bis zum 24. Ap,U) und im Jahre 1867 unter dem Ministerium Beust gar nur 39 Tage (vom ^ü. Februar bis 6. April) zwi'chen der Ausfertigung des kaiserlichen Auflösungspatentes und dem Tage des Zusammentrittes des neuen Landtages lagen.
Moskau, 23. Mai. Heute um 10 Uhr vormittags trafen Se. t. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzh.'i-zog Karl Ludwig und höchst-dessen Gemahlin hier ein und wurden auf dem Bahnhöfe von allen hier weilenden Großfürsten und der Großfürstin Marie Pawlowna begrüßt. Die Großfürsten trugen österreichische Uniformen und Olden, ebenso hatte die anwesende Geüeralität österreichische Orden angelegt. Das erzherzogliche Paar begab sich in höchstdessen Wohnung, wo es bald darauf den Besuch des Kaisers empfang. Se. Majestät stattete auch den übrigen hier weilenden ansläüdischen Prmz?n Besuche ab und kehrte sodanu iu das Sommerschloss im Ne-skulschnyPark zurück.
St. Petersburg. 23. Mai. Laut einer aus Sevastopol eingetroffenen Nachricht wurden auf der dortigci: Schiffswerft? der russischen Dampfschisfah'ts-Compagnie die Schiffsbauwerkstätlen mit Maschiuen uud die Modellierkammer der im Bau begriffeneu Panzerschiffs'Bauwerkstätte durch Feuer zerstört. Die anderen Werkstätten wurden gerettet.
Paris, 23. Mai. Der Minister des Aeußern, Challemel-Lacoul-, hatte heute ewe Besprechung mit dem österrelchisch'unaarischen Botschafter Grafen Hoyos.
Rom, 23. Mai. In gut unterrichteten Kreisen wird versichert, die Neubildung des Cabinets werde nur eine beschränkte sein und werde sich die Krise nicht lange hinausziehen. Jede anderweitige Meldung ist verfrüht.
Rom. 23. Mai. Heute hat vor den Assiseu der Process wegen der Unruhen auf dem Scimra-Platz? begonnen. Nach dem Verhöre der Angeklagten folgte das Verhör der Zeugen, unler welchen sich namentlich der Rector der hiesigen Universität, ein Inspector und zwei Delegieite der öffentlichen Sicherheit befanden. Es fand ke'.nerlei besonderer Zwischenfall statt. Das Pu-blicum war nur schwach vertreten. Freitag wird die Verhandlung fortgefetzt.
Const an tin opel, 23. Mai. Infolge der in der Nähe von Smyrna durch Räuber erfolgten Aufhebung von circa 15 Personen, unter welchen sich mehrere Beamte und Ausländer befinden, für welche d>e Vriganten enormes Lösegeld verlangen, hat die Pforte den Gouverneur von Smyrna Ali Pascha seines Amtes enthoben und den Evkafminister Kiamil Pascha mit der provisorischen Stellvertretung Ali Paschas betraut. Gleichzeitig beauftragte die Pforte den General Hiluii Pascha und einen Adjutanten des Sultans, sofott die entsprechenden Maßnahmen gegen die Briganten zu > ergreifen und für die Sicherheit der Provinz Vorsorge >zu treffen.
der Käyserin oräiilkiren Kirchenstelle war noch ein Platz in Form eines ^mMtdLaU'i gebauet, auf welchen die fünff Vlun63 stunden, fo nach vollbrachter Ceremonie der Käyserin bis zu das Himmelfahrts« Kloster folgen, uud Ihr im Absteigen aus der Carosse den Schweift des Käyserl. Mantels tragen sotten.
Zur rechten der grösten Kirch-Thüre, da der Käyserin Einzug geschehen solie. war ein Platz 1. Fuß hoch, 12. Füsse lang und 8. breit, worauf die 6. Genr. Majors Tschekin, Wolkoff, Uschakoff, der Priutz Insu« poff. Soltikoff, und Contre-Admiral Sinjawin stunden, und einen zweyten sehr reichen Himmel hielten, so auf 6. Mll88iv silbernen Slaugen ruhete. Auf jeder derselben waren 8. silberne vergoldete Adlers mit Croneu und 4. Blumen, ungleichen ma,88iv güldene und auf güldene Schnuren gehängte Bummeln angemacht. Unter diesem Himmel solle die Käuferin nach geendigter (!Ll6M0nill aus der ersten Cathedral«Kirche in die zweyte gehen.
Au der West-Seite der Cathedral.Kirche gegen dem Altar über, hnter dem Thron waren zwey Oaiislien in Form eines ^.inpnUuslUri gebauet, mit rothen Tapeten gezieret und in zwei Abschläge getheilet. Auf der ersten Oailei'w und Abschlag zur rechten Hand des Altars stunden die Generals und andere vornehme Persohnen, so der l^i^mouiu beiwohncten. Iu dem andern Abschlag näher an dem Thron eben auf der rechten Hand waren die vornehmsten vkme« und Fräuleins.
Kandel und Volkswirtschaftliches.
Laibach. 23. Mai. Auf dem heutigen Marlte sind erschienen: 9 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit Heu uno Stroh und 19 Wagen mit Holz.
Durchschnitts.Preise.
^_ ^_^                                  ^^^
Weizen pr.Heltolit,   7 64  8,78 Nutter pr. Kilo    .   —85-!-
Korn             „          5   4  573'Eicr pr. Stück .   .   — iiil-"-"
Gerste (neu) „          4 55  4 88!Milch pr. Liter    .    -! 8   -^
Hafer             ,          2 92   3^17 Rindfleisch pr. Kilo     -60     -^
Halbsrucht     „        —!—  «50 Kalbfleisch         „     — M-^ Heiden           „          4 55   5 80 Schweinefleisch   „—60 -^
Hirse             „          5   4   528!Schöpsenfleisch   ,,       -36^"^
Kukuruz        „          5 60   5 65 Hähndel  pr. Stück   — 50 - ^
Erdäpfel 100 Kilo    3 21-------> Tauben           „      - 18 - ^
Musen pr. Heltolit.  8-----------Heu 100 Kilo  .   .    2 86 ^ "
Erbsen          „          8----------Stroh        „   .   .     196      "
Fisolen           „        10-------      Holz, hart., pr. vier
Nindsschmalz   Kilo   -96-                   Q.-Meter    6 20-"
Schweineschmalz „   — 88------------  weiches.    „       4-------^
Vpcct. frisch        „   - 70-------Wein, roth.. 100M.-------24 ^
—   geräuchert „   — 78-------^  weisicr     „          .   - 20
Verstorbene.
Den 22. Mai. Maria Desnal. Schneidersgattin, 36 3/ Glockengassc Nr.3. Luftröhren-Schwindsucht. — Will). KoM Sattlerstochter. 17 Tage, Maria-Thercsicnstraßc Nr. 6. Fraise«-— Wilhelm Ogrinz. k. t. Äczirksrichtcr. 38 I.. Ällrgstallglche Nr. 10, Tubcrcnlosc. -^ Josef Strauß (derzeit Zwängling), ?Ü I' Polanadamm Nr, 50, Ä!iru8mu8 ^onillg.
Im Spitalc.
Den 21. Mai. Johann Snwle, Pfarrer, 46 I., Speist' rö'hrenlrcbs. — Aloisia Kastelic. Schncioerstochtcr, 1 Mounl, ^eo1iuni)8i», inlaut, — Francesco Moroso, Taglöhncr, 50 I, volilium troiuoug.
Den 22. Mai. Maria Sonc, Inwohnerin, 64 I' Marasmus. — Johann Pirich. Inwohner 68 I.. c?ar<:ilwiu" voulriculi. — Frauz Mu^uil, Inwohner, 57 I,, ?IullliUg ^lti'
Den 23. Mai, Margarcth Obulnar, Inwohtterii!. 46I' II^«.Ilc>^3 uuivorgalig.
Lottoziehung vom 23. Mai:
Vriinn:     8      29     47     55      12.
Meteorologische Beobachtungen in Laibach.
____«      Z5§     ßs                         ^"      ^
7U. Mg.! 7^9.71      l- 9.0 NO. schwnch zicml. heiter
23.  2 „ N.     738.00    -^22,0 SW. fchwach      heiter     !   0.0" ^ !> .. Ab.    736.32    ^-13,4 ^SW. schwach      heiter     !    ^.
'7U Mg.   739.17   ^-12,2 NW. schwach   halbheitei
24.  2 ., N.     737.16   ^20.6 SW.  mäßiss    bewöltt   i 0.00 9 „ Ab.   737,44   -^-16,4 SW. schwach theilw. bew.,
Deu 23. auhaltend heiter, etwas windig, starker Mo>^ rauch. Deu 24. schöner Morgen, nachmittags zunehmende Vcw^' tung, etwas windig, nach 5 Uhr thcilwcise Ansheitcrmig. Abcn^ roth. Das Tllgcsmittel der Wärme an beiden Tagen !- 1^ und -I- 16,4«. beziehungsweise um 0.6" unter und 0,9° übel dem Normale.
Verantwortlicher Redacteur:   P. v. Radics.
Eingesendet.
Wenige Mineralwässer sind so weit verbreitet und werd^ mit so viel Erfolg anqewcndet, wie die uur laum ncnn Iahrc> entdeckte  Franz-Iosef-Bitterquellc.   Von  Sr  Majrslnt all" höchst ausgezeichnet, auf siebe» Ausstellungen mit dein höchst^ Preise für Mineralwässer, Gold- und Verdienst-Medaillen, p" miicrt,   ersrent   sich   diese  rühmlichst bekannte Vitterquellc ^ Gunst der medicinischen Welt wegen ihrer unvergleichlich >uo/> thätigcu,   sicheren und inildcn Wirkung,   Der aüßerordeiilll^ Crfolg ermöglicht es, dass man jcht schon dieses Iiclicbtcste l> tüllichc Abfiihrungsmittcl   unter  dem  Namen   ,,Franz-IA' Bitterquelle" in jedem Dorfe kennt und taufen taun.   (?l)"
In  der  zur  lincken Hand gebauten ttailons >^ eben so ausgezieret war,   stuuden  im  ersten Alischl^ die frembden NiiiiäUi, in den zweyten aber die flkw^ den Oava1Ii6i'8,   so diese grosse OorLmouio anzusey^ verlangten.    Dergleichen  l^Hiwrien   waren   auch "^ beyden Seiten  laugst der Kirchen  gebauet,   allnio vl DU.M68 stunden, welchen LiI1ot3, wegen des Eingang in der Kirche,   ausgetheilet wurden.   Unten auf de^ Voden   herum  zwischen   dem  Thron   und  gedach^ (lulIsriL war ein erhobenes ^mMtuöatrmn,  wora die  Reuhische ^a,ti0U3,1-0av3.11iLr3  stunden,   sl> ^ dirser   (^6i'6moni6   keine   Bedienungen   hatten. /^ Oam68 und Fräuleins, so zu dieser Ooi-smoms veo. dert,   waren   im Hof-Habit,   nemlich von Dl-ap.H  , uud   Orlip  ä'urMiit  gemachten   und   reich.g^^,,, I^oddou, und mit vielen Edelgesteineu prächtig bey" get;   desgleichen  waren die   vornehmsten Herren u illiriqe  Oll,va1Ii«r8  alle   sehr  propre   gekleidet.    ^. Tag vor der Crönung begaben sich beyderseits KaY!   « Majestäten   mit  der   hohen Käyserlichen I^milw  V« der Lust-Schwß in die I^MLut/ Xi'Lmi um da e ^,^ zn übernachten,   nachdem selbiges der Ober-Mari^' Graf   von Tolstoy   gehörig   wieder   lop^riren  1"'^, weil   alldereits  2U. Jahr   verflossen,   daß Seine ^ jestät nicht daselbst roiMioret.                                  .^
Des  Abends   gantz  späte  wurde  sowol vey    ,, Haupt- als  andern ^Uioär^I - Klöstern   und M" Klrcheu  mit  allen Glocken  geläutet  und ein  ^w'>> Gottesdienst   gehalten,   so orämlür vor der ^n" pflegt begangen zu werden.         (Wiener Abendp/
Äml8blall zm Laibacher Zeitung Ar. 117.
Mitag, den 25. Kai 1883.
(2240)             Kunämackunl,.        Nr 6391.
,,, Vom k, l. Oberlandcsgcrichtc in Graz wird ,"°"nt cirsscbm. dass Herr Victor Globoini t, 2? «>^ ^""t des Iustizministerialerlasses vom «,'"ärz 1883, Z. 8345, zum Notar mit dem
"Nissig in Sittich  ernannt wurde,  den Eid
" l<i, Mni 1883 abgelebt hat. ^^raz am 16. Mai 1883.
(222!)>_2)       Kunämackun«.
Die landschaftliche Cassc wird vom Freitag den 25. d. M.
, ^efannen bis auf weiteres die Amtslucalitätcn ' °as Haus am Kaiser Josef-Plah Nr. 1 ver-"M. und zwar derart, dass der Cassicr ^""'erdig lints im k. t. Zahlamtslocale und die "Matur im ersten Stock rechts unmittelbar s 'l'°«cnd    „eben    den    Näumlichlcitcn   des
' ^"lptstcueramtcs amtieren wird. Mai 1«A ^andesausschusse Laibach, am Listen
Graf Thür«,
Landeshauptmann
(2227z^i)   Kundmachung      Nr. 2322.
"kgen Wicderbcscl)ung der k. l. Tabak-Groß.
irafit in Träumt.
lui^°n  °cr  t. t. Fiuauzdirection für  Krain trn«. ^'^"nt gegeben, dass die t. k. Tabak-Groß-! i„ "^" Träumt im politischen Bezirke Gottschee ^ Icntlicher Concurren.'. mittelst Uebcrrcichung ^ ^lich^Osf^te demjenif,en als geeignet ertann-^'.'"'-'wcruer uerliehcil werden wird, welcher die selb ^ ^"schlcifzprooisiou anspricht, oder dic-unt^ ^"^'  Anspruch auf eiue Promsion,  oder, sa, ^,">ltrichtuug eines jährlicheu Pachtschillings ""striicklasscs) ,^n übernehmen sich verpflichtet. Vcln     ^' Tabal^Grußtrafii, woinit anchder Stein-^'?^ken> u. gestempelte WechselblankcttenKlein-, bedn  "^ Urrbundeu ist, hat den Tabak-Matcriab ^ Cub> ^" ^"" '^^ Kilometer entfernten t. t. Tabat-ihin ^^^e  zu Zirtuiz zu  fassen,   und es  sind bei?. ?)"'"alen  ^ Kleintrafitanten  zugewiesen^ ^nn     ^ jedoch vermehrt oder vernnndcrt werden kin,    ^"e dass dein Großuerschleißer dagegen' Mcheidende Einsprache zusteht.                    >
h^l/, 1 denl Erträgnis-Auoiucise, welcher das von, i lttrgebnis ""^ Iahresperiode, das ist UtNsal I""""-1882 bis Ende Dezember 1882, ^^st und samnit den näheren Vcdingungeu
und den Auslagen des Großuerschleißes bei der k. k. Finanzdirectiou in Laibach, bei der t. t. Finanzwachcontrols Bezirksleitung in Gottschee eingesehen werden kann, belief sich der Verkehr im gedachten Zeiträume au Tabak mit Eiuschluss des Limito auf 56 Metcreeutuer im Geldwerte von 7635 st. 50 tr.
Ner TabatHleinverschleiß gewährte einen jährlichen Ärulto-Ertrag von 142 fl. 30 kr.
Die Fassuug der Stempelmarten und amtlicher Wrchselblantette, für deren Verschleiß die normal-mäßige Provision von l >/,. Procent gewährt wird, hat beim t. t. Steüeramtc in Neisuiz zu geschehen.
Nur die Tabakoerschleiß-Prouision des erledigten Großvcrschleißes hat das Object des Anbotes zu bilden.
Für diesen Großvcrschleiß ist, falls der Ersteher das Tabatmatcriale uicht Zug für Zug bar bezahlen will, cm stcheuder Credit vou 300 si., sage dreihundert Gnlden, bemessen, welcher durch eine entweder hypothekarisch oder in Staats-papieren oder bar zn leistende Cantion in gleichem Betrage sicherzustellen ist.
Der Großverschleißer muss immer mit einem solchen Materialoorrathe versehen sein, dessen Wert mindestens dem Betrage des cingcränmteu Credites gleichkommt.
Die Fassungen an Stempelmarken und gestempelten Wechselblankettcn sind nach Abschlag der systcmisierten 1'/,.Proe. Provision für die dem Tabat-Groswerschleiße znm Verschleiße überlassenen Sorten von 5 fl. einschließlich abwärts stets bar zu berichtigen.
Die Cantion für den Materialcredit per 300 fl, ist noch vor der Uebernahme des Commissionsgeschäftes, nnd zwar binnen längstens drei Wochen, vom Tage der dem Erstcher bekannt gegebenen Annahme  seines Offertes zn  leisten.
Die Vcwrrber um den Tndak-Groswerschleiß in Trauuik haben zehn Proccnt der Caution im Vctragc von 30 fl. als Vadinm vorläufig bei dem t. k. Steueramte in Gottschec oder bei dem hiesigen l. t. Landeszahlamte zn erlegen und die Quittung hierüber dem mit eiuer 50-lr.-Stempel-marke zu versehenden versiegelten Offerte bei-znschlicßen.
Jenen Offerenten, von deren Anbot kein Gebrauch gemacht wird, wird nach geschlossener Concnrrenzucrhandlung das Vadium zurückgestellt. Das Vadium des Erstehcrs hiugcgcu bleibt ent°
weder bis zum Erläge der Cautiou oder falls er das Materiale Zug für Zug bezahlen will, bis zur vollständigen Materialbevorräthignug zurück.
Die schristlicheu Offerte sind nach dem nuten beigefügten Formulare zu verfasscu nnd, versehen mit der Nachweisung über deu Erlag des Vadiums, über die erreichte Großjährigleit nnd das sittliche Betragen des Bewerbers, längstens bis 13. Juni 1883,
vormittags 11 Uhr, um welche Stunde die com-missionelle Eröffnung stattfindet, bei dem Vorstande der t. l. Finanzdirection in Laibach zu überreichen.
Die Bewerber nm die Tabak Großtrafil in Traunik haben sich in ihren Offerten ausdrücklich zu verpflichten, dieselbe entweder: a)   gegen  Bezng  einer in  Buchstaben   auszudrückenden Provision oder k)  unter Verzichtleistung anf eiue Provision oder c)   unter Bezahluug eiucs jährlichen Betrages
au dasAcrar lMwinstrücklass, Pachtschilling)
zu überuehmeu.
Im letztere» Falle ist der angebotene Betrag in vierteljährigen Raten vorhinein beim t. l. S<euerantte in Reisniz zn erlegen, nnd es kann wegen eines auch nnr eine Qnarwlsrate belragendell Rückstandes selbst dann, wenn er sich innerhalb der Dauer des Auflüudiguugsleriuiues ergebcu sollte, vou der Behörde sogleich das Verschleiß, befuguis entzogen werden. Offerte, welchen die angedcuteteu Eigenschaften oder Behelfe ermangeln, welche nnbestimml lanten, oder in denen sich auf andere Offerte bezogen wird, werden nicht berücksichtiget.
Bei gleich lautenden Anboten wird sich die Wahl vorbehalten.
Ein bestimmter Ertrag wird ebensowenig zugesichert, als eiuc wie immer geartete nachträgliche Entschädigung oder Provisionserhuhuug stattsiudet.
Die gegenseitige Aufkündigung ist, wenn nicht etwa wegen eines Gebrechens die sogleiche Entschnng vom Verschlrißgeschäftc einzutreten hat, auf drei Mouate festgesetzt.
Von  der Concnrrenz   sind   jene  Personen ausgeschlossen, welche das Gesetz zum Abschlüsse von Verträgen  überhaupt  für unfähig  erklärt, dann jene, welche wegen eines Verbrechens, wegen Schleichhandels oder einer fchweren Gefällsüber tretung, insoferne sich dieselbe alls die Vorschriften ! rüctsichtlich des Verkehres mit Gegenständen des i Ctaalsmonopols bezieht, dann wegen eines Ver-1
gehens gegen die Sicherheit des Eigenthums schuldig erkannt, oder rücksichtlich der gedachten Gefällsübertretuugen wegen Unzulänglichkeit der Beweismittel von der Anklage freigesprochen wnrden, endlich frühere Verschleißer, welche von diesem Geschäfte strafweise entsetzt worden sind. Kommt ein solches Hindernis nach Uebernahme des Vcrschleißgeschäftes zur Kenntnis der Behörde, so kann ihm das Verschleihoefugnil sogleich abgenommen werden.
Formulare eiues Offortes.
Ich Endcsgefertigter erkläre mich bereit, deu t. k. Tabak-Großverschleis; iu Trannil unter Beob-achtung der diesfalls bestehenden Vorschriften insbesondere in Bezug auf die Erhaltuug des uuüU' greifbaren Material Lagervorrathes gegen Bezug ciuer Provision von (mit Buchstaben ansgedrückt, ohne Radierung oder Correctnr) oder gegen Ver» zichtleistung auf jede Provision oder ohne Ansprnch ans eine Provision nnter Zahlung eiucs iährlichen Betrages von (gleichfalls in Buchstaben ausgr> drückt) - iu Betrieb zu übernehmen, und mache auf dcu Materialcredit uou 300 si. (oder keinen) Ansprnch.
Die in der Concurrcuzausschreibuug angeordneten Belege nnd Nachweisuugen siud hier bcigeschlosseu.
N. N. am  . . Juni 1883. (Eigenhändige  Unterschrift   nebst   Angabc   des Standes und Wohnortes.)
Von außeu:
Offert zur Erlangung des k. k. Tabat-Großver» fchlcißcs zu Trannit.
(2278—1)      Kundmachung.       Nr. 3982.
Am 5. Juni l. I., vormittags um 10Uhr, wird beim Gemeindcamtc iu Seifend erg die Minuendo»Licitation inbctress der bei den Wohn» und Wirtschaftsgebäuden der Pfarrpsrüude zu Seiscnbcrg erforderlichen Conservationsarbeiten vorgenommen werden.
Die veranschlagten Kosten belaufen sich: an Meisterschaften, Materiale, Hand- und Zug» arbeiten auf........2876 si. 34 kr.
Hiezn werden Unternehmungsluftiac mit dem Bemerken eingeladen, dass das Bauoperat nnd die Licitatiunsbcoiugnisse Hieramts eingesehen werden können,
K. t, Bezirlshauptmauuschaft IRudolfswert, am 20. Mai 1883.
Änzeinelilall.
^280—1)                          Nr. 2950.
y,^    Erinnerung
entb,   "l"s Prosen unbekannten Auf-
^les resp. dessen unbekannte Erbcn. d>lrl^ " ^'" ^ ^ Bezirksgerichte Stein ^ bcm Thoinas Prosen unbekannten <z^h   lhaNcs    resp.    dessen   unbekannten
^' hlemit erinnert:
Ger^? ^^ ^lder dieselben bei diesem itosi^ Gertraud Gradisek verehelichte ttle, """ ^lllala die Klage auf An-3i>>'.!'""» der Verjährung der auf der H^llat Urb.-Nr. 533. Post-Nr. 61 ^ä i'n^^Uen, seit 11. .November 1828 ch,"°""rten Forderung per 150 fl. C. M. lll»"..,   .ltN' worüber  die Tagsatzung zur
"'«rischen Verhandlung auf den ^',nln      1- Juni 1883. ^«^s  9 Uhr,   mit   dem   Anhange
3 18 S. V. angeordnet wurde.
Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt nnd dieselben vielleicht aus den k. k. Erblandcn abwesend sind, so hat man zu deren Vertretung und auf ihre Gefahr und Kosten den Herrn Jakob Eppih in Stein als Cu< rator ad kotum bestellt.
K. l. Bezirksgericht Stein, am 13ten April 1883.
(2279-1)                             Nr. 5442.
Erinnerung
an   Maria   Koncil! ja   nnbetannlcn Aufenthaltes  und  deren  allfallige Erben
und Rechtsnachfolger. Von   dem  k. l. Bezirksgerichte Sleiu wird  der Maria  Koncilija   unbekannten Aufenthaltes und deren allfälligen Erben und Rechtsnachfolgern hiemit erinnert:
ES habe wider dieselben bet diesem Gerichte Michael Koncllija von Topolje die Klage auf Anerkennung der Verja> rung nnd Löschnngsgestattung der auf der Realität Einlage Nr. 423. 593. 594, 595. 596. 597, 598, 599. U05 nnd 615 der Steuergemeindc Mannsbnrg pfandrechtlich haftenden Forderung aus der Schuldobligalion vom 1. November 1793 per 510 fl, C. M. eingebracht, wori'lber zur ordentlichen mündlichen Verhandlung die Taasatzuna anf den
1. Juni 1883.
vormittags 9 Uhr, hirrgerichts mit dem Anhange des 8 29 a G. O. angeordnet wurde.
Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Oelichte unbekannt und dieselben Vielleicht aus den l. l. Erblanden abwesend sind, so hat man zu deren Vertretung und
auf ihre Gefahr uud Kosten den Herrn Jakob Eppih in Stein als Curator a<l aowm bestellt.
K. l. Bezirksgericht Stein, am 24sten April 1883.
Angekommen zwoito Sendung
Selters-Wasser
eine Flasche 28 kr.,
bei grösserer Abnahme  nach Uoboroin-kommon.     (2222)   5—2 Koller   und  Facturon  zur   Einsicht dos Publicums.
G. Piccoli,
Apotheker „zum Engel", Laibach, Wienerstrasse.