Prinumerations-Pretse: FltrLaibach: -anzjiihkig ... 8 ft 40 tr. HOlbjithrig • • 4 „ 20 „ BiilrtrlMrig . . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 » u ' . . ;i: M i t b tr Post: «,nzjiihrig...Hf*- — kr. Halbjiihrig ... 5 „ 50 „ VKrteljithng . . 2 „ 75 „ Ftir Zustellung ini Haus vier-teljithrig 25 kr , monatl. 9 kr. Sinzelne Nummern 6 kr. Laibachrr Engblatt. Anonyme MiUhellungen metbtn nichl berllckstchtigt; Manujcripte nicht zuriickgesendet. Redaction: Bahnhosgafse Nr. 132. Sxpedttion- & 3n(erote»> Bureau: Eongrehplatz Nr. 81 (Bud)* handlung von Jgn. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreife: Fiir die einfpaltigt Petitzeile L 4 kr., bei troeimaliger Čin-fdjaltuna & 7 kr., bmmaliger A 10 tr. JnsertioiiSstempel jcdeSmal 30 fr. Bei grSheren Znseraten unb bftrrrr Einschaltung entspre-chenber Rabalt. Nr. 93. Donnerstag, 24. April 1873. — Morgen: MarkuS Ev. 6. Jahrgang. Justus Liebig. Am 18. d. um 51/, Uhr abends verschied in Miinchen Justus Freiher von Liebig, der grotzte Chemiker a tier Zeiten unb einer der einfluhreichsten Naturforscher der Gegenwart. Geboren am 12ten Mai 1803 zu Darmstadt im Grotzherzogthnm Hessen, erhielt er seine erste Bildung aus dem Gymnasium daselbst, font abet 1818, da er einc bcson-dere Vorliebe fur die Naturwissenschasten zeigte, in die Apotheke zu Heppenheim, wo er 10 Monate blieb. Hierauf studierte cr 1819—22 in Bonn und Erlangen und setzle, durch ein Reisestipendium unter-stiitzt, seit Herbst 1822 zugleich mit Mitscherlich seine Studien in Paris fort, wo er durch seine der sranzosischen Akademie vorgelegte Arbeit iiber Knallsaure die Ausmerksamkeit Alex, von Humboldts auf sich zog und dadurch auch mit dem franzosischen Chemiker Gay-Lussac in freundschaftliche Beruhrung lain. Humbolds Einflutz auf den jun-gen Mann war es vorziiglich zu danken, dah er sich dem Lehrfach zuwandte. Bereits 1824 wurbe er iiber bee grohen Monnes Empfehlung auherordentlicher und 1826 ordentlicher Professor der Chemie an der hessischen Universitat Giehen. In dieser Stellung entwickelte Liebig uun lan-flet als tin Bierteljahrhunbcrt cine auherordeutlich fruchtbringende Thatigleit. Von der Regierung uuter-stittzt, begriinbete er das erste chemische Musterlabo-ratorium in Deutschlanb unb erhob bte unschein-bare Hochschule eines beutschen Kleinstaates burch sein unermiidliches Schasfen unb Streben aus bent Gebiete bet juugen Wissenschast alsbalb zum Mit-telpunkt bcs chemischen Studinms, in welchem nicht nut strebsame junge Manner DeulschlandS, sonderu Englander, Amerikaner, Russen u. a. unter seiner Leitung die praktische Weihe empfingen. Der Deutsche galt fortan im Auslande nicht mehr fur einen „ideologischen Traumer", feitbcm Liebig einc Statte positiven Wissens geschassen, von welcher der An« stoh ausging, dah man uberall bent Stubium der Chemie unb den exacten Wissenschasten mehr Riick-sicht und Mittel als fruher zuwandte. In Giehen begann und vervffentlichte Liebig auch die Mehr-zahl seiner wissenschasllichen Arbeiten; dahin geho-ren zunachst die „Annalen der Chemie und Phar-macie", bie er 1832 mit Geiger began« und seit 1851 mit Wohler in Gottingen unb Kopp in Hei-belberg herausgab; serner bas mit Poggendors 1836 begonnene „Hanbworterbuch ber Chemie", bie Bearbeitung be« chemischen Theiles von Geigers „Handbuch der Pharmocie", dessen orgauisch-chemischer SEheit' als sctbstanbiges „Hondbuch ber organischen Chemie" bettachlet werden kann; dann die wichtigen Werke „die organische Chemie in ihrer Anwendung aus Agrikultur", „die Thierchemie oder organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologic und Pathologic", endlich die zuerst in der Bcilagc der augsburger „Allg. Ztg." vcroffcntlich-tcn „Chemischeu Briese", welchc auherordcntlich dazu bcitrugcn, nicht nur das Jnteresse fiir die Chemie inSbejonbere, sonbern auch fiir bie iibrigen Zweige der Naturwissenschasten in weiten Krciscn zu roe-cken. Liebigs wichtigc Arbeiten sinb in alle Kul- tursprachcn ubersetzt worben; namentlich sinb seine „Chemischen Briese" nicht blos cine volksthiimliche Datstellnng wissenschastlicher Lehren unb Etgebnissr im gewohnlichen Sinnc, sonbetn eben baburch von ber grohtcn Tragwcite siir Vcrallgemeinerung notnr-histotischct Kcnntnissc gcworbcn, wcil Liebig in ben-fetben bie Etgcbnissc seiner cigcnen Forschungen auf ben Gcbieten ber Chemie, Physiologic unb Lanbwirthschast ihrem Hauptiichaltc nach zusommen-soht unb seine epochemachenben Ansichtcn iiber Lehr« und Forschungsmcthodc in ber Naturwisscnschast, iiber bie Geschichle bet Chemie, iiber Kraft unb Stoff unb den Matcrialismus u. s. w. in seiner an-ziehenden Wcisc cntwickclt. Vom unscheinbarcn Giehen gingcn bit reforma« torischen Lehren aus vom Humus oder ber Acker-erde, von ben Salzcn, welche bem Ackcrbobcn ab» solut ncthwenbig sinb, von bet Vcrarmung ganztr Lander, wcil sic cs vcrsaumlcn, bem burch Raub« bau ausgemergetten Bobcn bie zur Production noth- wenbigen Stosfc wiebequgeben. Die ptaktischcn Nordamcrikancr und Englander machten sich Liebig« Warnnngsrusc von ber Verschlcubcrung unb Ver« geubung ber Dungsalzc unb ber glcichzeitigen Ber-pcstung ber Stadte burch bte Unrathskanolt zuerst zunutze unb wanbtcn Liebigs Lehrsiitze im grohen an. Sic vcrbantcn baburch bem grohen Tobten un-gezahite Millionen von Werthcn; abcr auch nit ist in bcibcn Staatcn ein AuSlandcr vcrchrt worben gleich Liebig. Auhet mehtfachcn duhercn Anctkcnnungeit sei» net Verbicnstt warb Liebig 1845 vom Grohherzoge Ieuilleton. Die Trauungsrede des Cardinal Rauscher. Das wiener amtliche Malt vcroffentlicht ben Wort-laut ber Rede, die ber Fiirst-Erzbischof von Wien am 20. d. in ber Augnstincr-Kirchc an bas Brout-Paar Gisela-Lcopolb gehattcn. Wit gebeit biese 9tebe, wtlcht auch nicht btn lciscstcn polilischcn Anklang vtrspiiten laht unb mit Hinwcglassung von bret obtr vitr Wotttn auch bit tinfachfte biirgttliche Vtr-einigung wcihcn fonnte, in folgtnbcttt hier wicdcr: „Es ist fiir ben Menschen nicht gut, dah er alltin sti." So spricht bas Wort Gottcs, welches Uns wie iiber bit Hiihen bed Himmcls, so iiber bie Tiefen unfetes Herzens btlchrt. Dit Mcnfchcn bc-diirftn tinanber nicht bloS fur bit Erhaltung unb Sichcrung bes lciblichen Lebens; ber zur Liebe be-rusene Gcist siihlt, bah er nicht nur fiir sich allein zu lebcn gcschasfcn fci; cs brSugt ihn hinaus iiber die Grcnzcn bcs eigencn Dascins, unb burch Ach-tung, Wohlwollcn unb Anthcilnahmc kniipst er bas fltiftige Banb, von welchem bie Ehre unb bas Heil der menschlichen Gesellschaft abhSngt. Deswcgen hat bie goltlichc Weisheit ber Vereinigung ber Ge-schlcchter, burch welchc sich sortpflanzet, was am Menschen sterblich ist, bie Verbindnng ber Seelen zum Gcsctzc gegeben. Deswcgcn hat ber Herr, ba er die Ehc einsetzte, gesptochcn: „Der Mensch roirb Voter unb Muiter vcrlasscn unb scincm Wcibc an-hangen, unb fie roerben zwei in cittern Flcischc sein." Heilig ist die Kinbespflicht; allein ber Sohn verlaht das Balerhaus, urn bet Bahn bcS von ihm gcwahltcn Btrufts zu fotgen; bie Tochter schcibct von bctt Eltern, um in bas Haus bcs Gotten ein« zugehen. Abcr bie Ehe, wie Gott fie will, begriinbet bic Pslicht einer Gemeinschaft, welchc tcinc Grcnzcn kennt, als bic des zeillichcn Lebens, unb sic macht bie unzertrennliche Vctbinbung zur Quelle bcs St-gens unb bcs Trostcs, wcil burch sie tticht nur bie anheten Verhaltmsse, sonbern auch bie Hctzcn ge-ctnigt werbcn. In ber Ehc, wie Gott sic will, macht bic Jmtigkeit einer auf Achtung gegriiubeten Liebe zwischcn den burch sie Verbundencn ollcs Wohl und Wche gemcmsain; schoncr bluhct. die Freude, wcil sie, in des Gotten Seele abgespicgclt, sich gleich-som verboppelt; Icichter roirb bte Biirbe bet Sorgcn unb dcS SchmcrzcS, wcil ein trcuer Gcfohrtc sic tragen hilft. Der menschliche Gcist hat hieniebm einc Ausgobe zu ersiiUcn, bie fiir seine ganze Zu-kunft cnlschcibcnb ist; boch tine bleibenbe Stottc hat er hienieben nicht; unberiihrt von ben Schattcn bcs Todcs, schrcitct er iiber ben Spalt beS Grades, unb seine Werke fotgen ihm nach. Von dieser Ueber-zcugung sinb bie christlickcn Gotten burchbrungen unb roanbeln nicht nur Honb in Hand durch alien Wcchscl beS Zeitlichen, sonbern fuchen auch Hand in Hand btn Wtg zum Himmtl, inbtm fit tinanber zum gtaublgen Hinblickc auf Gott, vot welchem in unset JnnetsteS offcn baliegt, in gatcn unb bfifen Tagcn burch Wort unb Bcispicl starkcn. Hicrin ist zugleich bie sichcrste Biirgschast fur bie Taucr ber Hctzenstinigung gegeben. Die menschlichen Neigungen find wanbelbar, tocntt sit nicht im Geroissen eincn scstcn Antergrunb finben; bic menschlichen Gcsiihlc sinb einc Blnme, welchc Icicht verwelkt, weim sie nicht vom Thane beS Himmcls getrankt roirb. Die Pflichteit, welchc ber Ehe ihte Wiitdc unb Wichtigkcit geben, crstrecfen sich iiber bie Lebcn«« kreise ber Vetmahlten hinaus. Der Gtist, welcher in ihretn Zusammcnlcbcn wallet, gibt ber Fomilie ihr Gcprogc; die Fomilie cr;icht bem Rcichc GotteS seine Kinber unb bent Staate seine Biirgcr. Datum Ludwig II. von Hessen, ohne darum nachgesucht zu habcn, in den erblichen Freiherrnstand erhoben. Nachdcm ct kurz vorher einen Ruf an die Hoch-schule zu Heidelberg an Gmelins Stelle abgelehnt, folgte er im Herbst 1852 cittern Rufe Max II. nach Mfinchen, wo sich ihm als Conservator deS dortigen chemischen Laboratoriums ein neuer bedeu-tender Wirkungskreis eroffnete. Bereits 1853 wurde Liebig vom KSnige, der ihm seine besondere Gunst zugewandt, zum Borstande des Kapitels des Max!--milianordens fur Wissenschast und Kunst und I860 zum Prasidenten der Akademie der Wissenschaften und zum Generalconservatvr der wissenschaftlichen Sammlungen des Staates ernannt. Es ist hier nicht der Ort, Liebigs Leistungen in alien Gebieten der technischen, analytischen und organischen, wie der Pflanzen- und Thierchemie ein-gehend zu wfirbigen, nnr das wollen wir nicht ver-gessen hervorzuheben, bah der grotze ScheidekLnstler leine chemische Berbindung, teine Zersetzung einge-leitet und kaum ettte Zeile geschrieben hat, die nicht die Wissenschast bereicherte und nebenbei naher oder ent-fernter mil der Wohlsahrt seiner Mitmenschen zusam-menhing. Dadurch ist er ein socialer Reformator geworden, der fur Millionen die Bedingungen des Lebens aus dent Boden der Wissenschast gestampft. Durch die meisterhasten Untersuchungen, die er fiber die Prozesse der Garung und sreiwilligen Zersetzung, fowie fiber die Wandlungen in der organischen Natur gesfihrt, durch seine Arbeiten fiber Stoffwechsel und ben AthmungSprozeh, fiber die Bedingungen das Ernahrung und des Wachsthums der Pflanzen und Thiere ist cr zu cittern Wohlthater der Mcnschheit, wie zu cittern wahren Eckstein der Wissenschast vom Leben und semen Bedingungen geworden. Wir erin-nern hier nur an daS glanzende Rcsultat seiner physiologisch-chemischcn Untersuchungen, den Fleisch-Extract, ben feinsten Auszug der organischen Mate-rie, der eS uns inoglich macht, hunderttausende sriiher ungenfitzter Thierwerthe in fremden Landern zum Heile der darbenben und leidenden Mcnschheit zu vtrrombcit. Englanb bemachtigte sich fofort der Ent-decknng des praktischcn dcutschcn Denkers und suhrte selbe ins Leben cin; die nbrigen Staatcn folgten, utib die Heilwissenschast segnet dett Namen des grohen Entbeckcrs, der Balsam ffir das ermattete Herz, Starkung ffir die crschlasstcn Ncrvcn gespenbet. Zahlreiche Sauglingc, die frfiher aus Mangel der Muttermilch dahinstarben oder weg^n ungenugendcr Nahrung ein sicchcs skrosulbscs Dascin sortschlcpptcn, gcdcihcn durch den von Liebig zusammettgesctztcn nahr-hasten und wohlschmeckenden „Brei ffir Sauglingc" zu fnschem Leben. Seine Befchaftigung mit der Wissenschast hin-dcrtc nicht, dah er ein warmcs Jntcrcssc bchielt ist am hauslichen Hcrde die Werkstatte von Volker-geschicken; es soll dort auch die Vorschulc des christ-lichcn Lebens und Strebens sein. Gott vertraut den Eltern eine Secle, ffir die sein cingcborcncr Sohn ben Opscrtob crlitt, eine Scclc, bie das Dascin cmpfing, um dcreinst in bie Chore der Engel einzutrctcn ; Gott wahlct die Eltern zu seinen Stcll-vcrtrctcrn, *um fiber den hcrctnreifcnbcn Erbcn der Verheitzungen mit vaterlicher Obsorgc und mfitter-lichem Zartgesfihle zu wachen. Dcr Herr ist alien Menschen durch seine Gnabe nahe, unb nieinond entbehrt ohne seine Schuld die Hilfc von oben, bercti er zur Erffillung seiner Pflichten bedarf; wcil aber ber Bunb der Gcschlcchtcr fur die Zeit unb Ewigkcit seiner Erlbsten von so hoher Bebcutung ist, so hat ber gbttlichc Hciland dcmsclbcn cinc bcsonbere Ffirsorgc zugcwendcl. Da-mit bie cheliche Liebc burch bie Kraft der Gewissens-treue immer jung und immer wirksam crhalten wcrdc, hat er die Ehe in die Siebenzahl ber Sa-crantcnte bcs tteucn Bundcs ausgenommcn. Dcr Gcist Gottcs, der sithe Gast dcr Secle, die sich ihm bereitwillig austhut, neigt zu den Eattcn sich nieder unb bictet ihnen seine Gnabenhilsc an, damit das Bewutztscin ihrer Pflicht nicht einschlummere unb fur bie politischcn TagcScrcignissc, insbesonbere ffir ben Glanz unb Ruhm seines Batcrlandcs. Wic cr fchon die Wicdcrgcburt Jtaliens aus der psasfischen Knechtschaft unb politischen Zersplitternng heraus mit Begeisterung begrfitztc, so folgte er dent Sieges-zugc ber dcutschcn Waffcn, dcr Wicdcraufrichtung des deutscheu Kaiserthrones, wodurch das deutschc Volk endlich wicder den ihm gebflhrenden Rang uittcr den Nationen cinnahm, fclbstverstanblich mit hohcn Jntcrcssc. Hattc er doch sclbst scit cincin halben Jahrhunbcrt feitt rcblich Thcil bazu bcigetragen, bah ber beutfche Name geachtct und geehrt wird im Auslande. Aber nicht minder trat cr als President ber mfinchcncr Akademik der Wissenschaften ffir die Achtung vor der sranzosischcn Wissenschast in die Schranken und warnte seine Lanbslcutc vor der Urbcrhcbung, die in allcm und jedem von Ucbel.________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 24. April. Inland Die Ernennung des Dr. Ziemial-kowski zum ostcrrcichischcn Minister ist eine vollen-dete Thatsache. Die gcstrigc »Wiener Zcitung" brachtc die offcntlichc Bcrlautbarung dieses im ge--genwartigen Momente bcdcutsamstcn Ercignisscs. Nach dem officioscn Commcntar bctrachtct die Re-gierung diefe Ernennung als die Erffillung eines Punkles ihres Programmes, mit dem fie ins Amt trat. Denn — so wird vosichcrt — mit dcr Ernennung ZiemialkowskiS zum Minister (nicht zum Minister ffir Galizien) fei die Politik des Aus-gleiches im Sinnc dcr Resolution und des Ent-wurfcs des Verfaffungsausschusscs endgiltig aufge-geben und mit dcr Partei den Schlachzizcn gcbrochcn. Zicmialkowski, dcr entschicdcn aus dem Bodcn dcr dirccten Wahlen steht, werde es untcrnehmen, aus den liberalen unb rcichstrcuen Elemcnten Galizicns eine Rcgierungspartei zu bilden, welchc dcr feudal-klcricalen Schlachta den Boden streitig zu machen bestimmt ist; im Cabinet selbst erhalte die liberate Abthcilung burch Zicmialkowski eine vcrlahlichc Startling. Auch mit bent Programme der Vcrfaffungs-partci wird die Berufung ZiemialkowskiS in Vcr-binbung gebracht und als Bcginn jetter Thatigkcit bczcichnct, wclchc bestimmt ist, die unbebingte Ein-sfigung Galizicns in ben Organismus des Gcfammt-staatcs anzubahncn. In btefern Fallc mfitztc wohl mit ter bishcrigcn unverftandigen Regierungstradition Galizien gegeniiber gcbrochcn, es mfihtcn einige Zugc-stSndnissc, wclchc die Polen fiber das Mah ber Autonomic hinaus sich zu citrotzcn ober zu erbctteln wutztcn, zurfiefgejogen werben. Ob bics allcs mit bent gegemuartigen Stattholtcr Goluchowski zu cr« reichett, ist wohl eiitc bcrcchtigtc groge. nicht wankc, damit die Gesfihle, die fie einattber widmcn, gelautert, besestigt unb vcrklart werben. So ist ber Augcnblick, welchetn Eure konigliche Hoheit unb Eure kaiserliche Hoheit nun schon ganz nahe sinb, ein sreubiger: bcntt sreubigc Hoffnungcn werben burch ihn crfullt; cr ist aber auch ein hochwich-tigcr, ein hciliger: benn cr knfipft ein hochwichtigcs, ein heiliges Banb. Der Allerbarmer verleihe, bah Sic bie Vereinigung ber Scclen ftets ohne bie ge« ringfte Lockcrung bcwahren unb das Herz einanber mit nie gctrfibtem Bertrauen offen haltcn. Ueber ber Jnnigkeit der Hingebung, mit welchcr Sic eine« in bent anberett lebcn, leuchte als ein Stern aus ber hohcrcn Welt bas christliche Pflichtgefvhl unb verbonne jeben aufbatntnernben Ncbclhanch! Nicht oft fittbet ber Mcnsch Gelcgenheit, bent Menschen in Dinzen, die sich wie von sclbst als groh ankitnbeit, Dienste zu leisten; aber hausig kommt es vor, bah aus bem Klcincn Grohes cntstcht. Den Galtcn sinb taglich Anlassc geboten, im Klcincn bie Vollkomrncnheit cchter Liebe zu bethatigcn unb fiber jebes willkommenc oder unwillkommene Bcgcbnis ben Lichtblick ber Thcil-nahrne vcrschonernb ober rnitbernd zu vcrbrciten. Jc cnger aber bie Gotten oerbunben find, besto nach-theiligcr konnen a«schcinenbe Kleinigkeiten auf bas Die »Wiener Zeitung" enthielt biesertage einen tofirbigen Epilog zu ben Vcrmahlungsfctcrlichkcitcn. Dcr Artikel fucht die politische Bedeutung bes FestkS hervorzuheben. Das bynastische Prinzip fei in Ocstcrrcich ein roeit tuichtigerer Factor, als in an« bcrcn Staaten. „Mehr als anberwarts", fagt ber Artikel, „ist bie Geschichte bieses Reiches bie Ge-schichte seines Herrscherhauses, mehr als anberwarts ist bas Glfick bcs ersteren (soll heihen bes „letz>crcn") zur Bebingung ffir bas wahre Glfick seines Bvlkcs gcworben. Will man bie Bebcutung ber Dynastic ffir Ocstcrrcich mit einettt Worte bezeichnen, so ist cs bie vbltercinigcnbe Macht bes habsburgischcn Gcschlcchlcs, auf wclchc man hinweisen muh- Die auscinanbcrgehenbstcn Bestrcbungen, bie schcinbar trennenbsten Gcgcnsatze unscres offentlichen Lebens finben in biefer Macht ihrc Einheit unb Vcrsoh-nung. Das kaiserliche Dankschreiben", fahrt ber Artikel fort, „ffigt ein neues Blatt in ben Ehrenkranz bcs osterr. Volkes. Es bestatigt, bah jencS altbstemichische Bewuhtfein ber Zusammengehorigfeit unb inneren Gemcinsamkeit, welches Jahrhunbcrte lang bie Ge-schickc bcs Staates bestimmt unb beherrfcht hat, auch heute fortlcbt in ttetjUngter Kraft unb bah bas ge-wiffcrmahcn personliche Gesfihl, mit welchem bas osterreichischc Volk scincm Herrschcrhausc gegenfiber-steht, burch teinen Wandcl ber Zeit, burch feincn Umschwung ber Verhaltnissc erschfittert zu werben vermag." Ueber bie Wahlvorbercitungen ber Czechen schreibt ber „Tagesbote a. B." : „Die czechischen Blatter beginnen sich bereits lebhaft mit bee bevorftehenben Wahlcampagne zu bcfchaftigcn. Die „Nar. L." bctonen, bah bie czechifche Partei im Wahlkampfe lebiglich auf sich selbst angewiesen sein wirb, unb „wcbcr von ihren anticentraliftifchen Alliierten irgettb eine Untcrstntzung crwartcn, noch bcnsclbcn eine solchc leisten kann." Die meifte Thatigkcit, fahrt bas gcnannte Blatt fort, wcrdc in ben gemifchten Bczirkcn zu cntfalten sein, unb bazu wirb glcich die Instruction an bie Wahlcr beige-sfigt, dah sic, sobalb von Vorbcrcitnngcn ber vcr-safsungstreuen Partei ffir bie Wahlen etwas zu Horen ist, fofort zu einent Agitationscomit6 zusam-mentretcn solicit. »Insbesonbere", hciht cs wcitcr, „wird cs die patriotische Pflicht der czechischen Wahler sein, dah fie fibcrall, wo cs in gcrnischtcn odcr gar rein czechischen Bczirkcn ber Gcgcnpartci einfatlcn solite, Wahlcrvcrsammlungcn einzuberusen, sich bis aus ben lctztcn Mann in solchcn Bcrsamm-lungen einstellen, unb ihrer Ueberzeugung Gcltung vcrschaffen. „Es hanbelt sich", sctzcn bie „Nar. L." hinzu, barum, bicfen gutcn Scclcn cine tfichtige Ucberroschung zu beforgen." Was mit bem Wink gemeint ist, bah die czechischen Wahler in dcutschcn Glfick ihres Lebens zurfickwirkcn. Scgcnsrcich unb gottgefaUig ist dahcr jettc Hcrrschaft fiber sich sclbst, wclchc jcbem Anlassc zu Jrrungen vorbeugt, jene ausharrende Macht des ZartgcffihlcS, wclchc jeben Zug ber Launc, jede Regung des Augcnblicks bet Gattcnlicbc untcrthanig macht. Durch sic wirb ber Bunb ber Ehe glcich cinem Baurnc, ber, unberfihrt von Frost unb Sturrncstobcn, immerbar grfini unb irnrnerbar Frfichtc tragt. DicKinber, wclchc Gott einer solchcn Vcrbinbung gcwahrt, werben bie Erbcn der Tugcndcn ihTer cvlauchten Eltern sein und biehohe Stellung zicrcn, zu der sic durch Gottcs Ffigung bcrufcn sinb. Du aber, hciliger Gcist, TrSster, Gnadenbrin-ger, Licht dcr Scclen, heilige ben Bunb, ber vor bem Angesichte ber Kirche gefchlosscn wirb, unb ver-herrliche beinc Hulb an benen, welchc mit Vertrauen unb Sehnsucht bas Herz bir ausschliehen! Amen. So fei es. Dah bie fortnvollenbete Rebe bes Csrbinals fiber bie ethifche Nothwenbigkcit ber Ehe einige hiichst wirksame Argumente gegen — baS Colibat cnthalt, finbet wohl bas sreiblickende Auge jedes Lcsers eon selbst heraus. Wahlerbesprechungen erscheinen und dort „ihrer Ueberzeugung Geltung verschasfen" foflen, ist nicht schwer zu verstehen; eS follen mit derlei halboer-bliimten Drohungen die deutschen Wahler in den gemischten Bezirken eingeschuchlert werden. Dennoch barf man sich der Hosfnung hingeben, dah datum niemand feige genug sein wird, anf die Ausubung seines ihm durch das Gesetz gewahrleistelen Rechtes zu verzichten, und dah die Berfaffungspartei auch in den gemischten Bezirken die Hande nicht lassig in den Schoh legen wird." Auslaud. In Deutschland find jetzt B ier-k r a w a l l e an der Tagesordnung. Dem Bier-krawall in Mannheim, in Folge dessen die Ab-haltung von Volksversammlungen auf Diet Wochen verboten wurde, find blutige Tumulte in Frankfurt a. M. angeblich aus gleicher Ursache auf dem Fuhe gefolgt. Wie mit der mannheimer Affaire, werden auch mit diesen Auftritien socialislische Wiihlercien in Verbinbung gebracht. Neueste De-peschen aus Frankfurt bestatizen, dah es beim Ein-schreiten des Milimrs Todte und Verwundete gege-ben hat und die Rabt der Verhafteten auherordent-lich groh ist. Wie aus Paris gemeldet roirb, hat auch der ehemalige President der National - Versammlung, © reti I), mitlelst eines Schreibens der Candidatur R^musats zngestimmt. Bekanntlich verfugt der Nestor unter den Republikanern iiber einen ganz be-deutenden Einfluh; sein Wort roirb als eine Lo-sung betrachtet. Die Wahl Remusats ist daher wahrscheinlich geworden. Wiirde es gelingen, Baro-det zur Riicknahme seiner pariser Candidatur zu bewegen, was umsoroeniger Schroierigkeiten bieten kbnnte, als ja die Wahl des Ex-Maires von Lyon im Rhone-Departement gesichert ware, so konnte auch der so nolhwendige Friede in der republikam* fchen Partei toieder hergestellt werden. Einigkeit unter den Republikanern thut umsomehr noth, als in der am Samstag im Saale »Hertz" zu Paris stattgehabten Versammlnng von Conservativen die Allianz der Bonapartisten und Legitimisten unter bet Aegide Paul be Cassagnacs besiegelt rourde. In Spanien hat am vorigen Mittrooch die erste Schrourgerichts-Sitzung stattgesunden, somit ist der 15. April in der Geschichte des iibelbctufe-"en spanischen Getichtswesens ein bedeutsamer Tag geworden. Es ist der republikanischen Regictung ge-^ungcn, diese lange vermihle Reform vom Papier ‘n das Leben zu iibertragen. Bielleicht roirb man ®uch bald davon vetnehmen, dah in der madrider ^erkerhSlle, dem fur Untersuchungsgesangenen be-Mmmten ..Saladeto", nicht mchr Gefangene vor-^funden werden, welche drei, bier oder gar sieben ■oihre auf ein Vcrhor haben warten mllssen. Zur Tagesgeschikhte. — Der P op st und di e N o n n e. Es wurde ereils die trogikornische Affaire von der rounderlha-Uzen Nvnne angedeutet, welche uian dem Papste zu-W-mrt hat, damit si- eine Wunderkur an dem hoch-~«tbigen Greise vollfllhre. Die ®eschi(t)tc ist in ihren •“totiven eigentlich hatmlofer, als sie sich ansteht, °Utch diese Harmlosigkeit gerade aber nod) drastischer. ™an wollie den ungebuliug werdenden Palienlen burch jtgenb ein Mittel befanftigen und „zerstreuen", bei-^ufig nach dem Muster jeneS Arzles, der cine Ope-Mion vornimmt und auf die Frage, ob er burch ltoe ben Patientcn zu retten hcffe, naiv antroortetet: »'“eine Idee, abet man muh Kranke zu zerstreuen 'u$en." So erschienen benn eines Stages einige Pro* ®*en aus der Umgebung des heil. Balers, welche die ‘tigung seines ©emiilhes zum Mysticismus kennen, .0t ihm mit der gehdmnisvollen Mittheilung, es lebe .n "nem Kloster in der Provinz eine Nonne, welche J® Geruche der Heiligkeit stehe unb die wohl auch an ^ Ctedverlreler Goltes auf Erden ein Wunder voll-. Qtl”9{n, ihn plLtzlich heilen konnte. In der That wurde j tta* ^bunderlhaterin fofort im geschloffenen Wagen dem Vatican gebracht unb unter vielenVotsichts-Bfegcln in das Zimmer dcs Krankcn gestihrt. Na- tUrlich vollbrachte sie die verheihene Wunderkur nicht, abet sie that ihren Prolectoren Loch ben Gefallen, bent heil. Vatet bolbige ©enefung unb die Wiedererlangung der weltlichcn Herrfchafi zu versprechen. Unb wirklich ftihlte sich Pius IX. burch biefc Prophezetung so ge-starkt, bah er erklatte, am folgenben ©arnstag, beat 19., offcntUche Audienz geben unb die „Gesellschafl zum Schutze der katholifchen Jnlereffen" empsangen zu wollen. Man zweifelte jeboch, ob seine Krcifle ihm die Ausfllhrnng dieses Enlfchlnffes gestatten werden. Local- unb Provmzial-Angelegenheilen. Origiual-Correspoudeuzen. Steill, 22. April. Unterhaltung, Kriinzchen im Casino! Wie lieblich unb beraufchenb Hang das nach longer, longer, ttautiger Fastenzeit! So mancheS Mobchenherz mochte babei freubiget pochen unb in fchnelleten Schlogen bos junge stihe Blut in bie Abern pumpen. Slang es ja doch selbst flit mein altes Trommelfell wie Sphorenrnusik, die es in angetiehme Schwingungen versctzle. Es war fchon lange, lange Zeit aUes fo tvdt, fo obgestorben geroefen, bah ich bereilS baton zu zweifeln begann, ob nnfer Siobichen nvch irgendwelchen fiebens jahig fei. Unb boch lebte es noch unb zeigte auch, bah es Leben Habe. Unb ich sah mit biefes Leben an und sand, doh es ein srifches, stohes Leben fei. Det KreiS bet „Ans-ertodhlten" roar zroot llein, abet es roaren ebcn AuS-erwohlte, bie noch Sinn stir geselligcs Leben haben unb benen die Fronziskoner unb der Kalvotienbetg noch nicht zur nochroendigen Lebensbebingung gerootben. Es roar ein recht frohet, gemlithlicher Abend, biefer Abend im hiefigen Cosino, unb ich roiinfchte, es milchten bold mehrere folgen. Nebenbei hege ich noch ben ftommen Wunfch, der heilige Gcist mtichte am Pfingstfeste die Freundlichkeit haben, geroifsen Kbpfen hier einige Tro-pfen Sinn fUt ©efeHigfeit unb VersionbniS fitt ben Wohlsptuch „viribus unitis“ einzutrichtern. — Do ich nicht tanzte, ftetlte ich meine Betrochlungen an unb lieh zuerst die eittzclnen Toiletten Musterung passieren. Die verschiedenen Haarsrisnren zwangen mich umvill-tUrlich zum Lachen. Da to tire ein recht hlibfches, in« tereffantes Gesichlchen gewesen, roenn »icht bie abfcheu* ltdje Ftisut es oerunftaltet HStte. Es sah getabe aus, roie roenn ein alter ©renabier, um sich ben Schroeih bon bet Slime zu roischen, seine Biitenmiitze onsS Hinterhoupt verschoben hotte. Im stillen bcrechnetc ich, roie biel Quobrolzoll einer ehtlichcn Hout biefer Hoarthurm einft wohl zu bebeien im fionbe roar, unb ftrengte mich an zu ergrilnben, welch lebenbes Individuum wohl die Haare geitagen, die dotl in Form eines (eifien BibetschwanzeS auf einen vollen, fchiinen SJiacken herabhingett. Es roaten intereffante, unter-haltenbe Sludten, unb gerne hotte ich nebenbei auch noch die Lange det Schleppen gemefien. Aber ein SoQjlab that es nicht unb ein Erdholbmesser root letter nicht z» haben. Unten so long unb oben so kutz, bachte tch, unb erinnctte mich unwillkllrlich on Herrn Mtinchhaufen, bet auch immer oben abschnitt unb unten anfttidtie unb schliehlich in eine stinkende Mistloche ftel. Mottling, 22. April. Unset gemiithliches Stiidt-chcn rooUte auch nicht bos letzte bleibett in den Rei-hen jener Stable, benen dos VetmahlungSsest det Kaiserslochlet Anlah zu befonberen Festlichkeilen gob. Dem letzlhin einstimmig zum Biirgermeister gerodhl-ten Herrn Felix Heh muh in det Hinsicht die grofjte Anerkennnng zuerkonnt werden, do sich wirklich doS Leben hterorts feit bet letzten Wahl in jedet Hinsicht zum besten gestoltet hat. Aus Anlah bet Giseloseier hielt Sonntag urn Vs 9 Uht in'det hiesigen Pfottkitche der Propst deS D.-R.-O. Herr Dr. Terkek ein Hochomt, bei dem stch auher ben BehSrden noch ein sehr zohlreicheS Publtcunt versommelle. Nach Beendignng deS Gotles-bienstes durchzog die hiesige durch bett jetzigen Bilr-germeister euichlele, burch die Miihe und Aufopserung deS Oberlehres 2EB. Sturm eingefchulle unb fast von sLmmllichen Bewohnern bet Slobl unlerstiitzle Musik-k op el I e die Gafsen, urn alien Bewohnern anzuzeigen, welch stohliches Fest heule zn feiettt ist. Nochrnilog 5 Uht versommelle sich die ganze Jnlelligenz im Dr. Sovinfchegg'schen Garten zu eine« Festbankete. Obroohl Uber 80 Personen versornrnell roaren unb es olle zufriebcn zu stellen fchroierig schieri, muh boch odgemein anetkonnt roerben, doh die Festordner, die Herren BezirkSorzt F. SoIIoker unb I. Kopelle, wirklich auhetorbentliches leifleten, fo roie fie es Der-ftanben haben, burch iht Arrangement fo Diele Be. theiligte zufrieben zu stellen. Unter ben bielen Toosten, bie bei her Gelegen-Heit ausgebracht wutben, betbienen btfonbers hetvot-gehoben zu roerben bet bes BtirgermeisterS auf boS Koifethous, bes F. Sadder auf bag neuDermfihlte Poor, bet bes BezirkSrichterS Hoffmann auf Biirger-fchoft unb Biirgermeister unb enblich bes F. Hkrem auf ben fchiinen Kronz bet anroefenben Domen. Um es kurz zu fogen, batin ist bos Urtheil allet Anwe-fenben einig, bah hterorts noch nie fo ein frLhlicheS unb gut arrangiertes Fest gefeiert wurbc, wie boS Gi-felafefi. Ich fann bei bet ®elegenheit nicht umhin, die gtohe Freude unb bie Gesiihle bet Donkborkeil zu ver-tisfentlichen, bie sich jebeS BewohnerS bet wasfetatmen Gemeinbe (Semič bemSchliglen, als iht burch die Be-ftirroortung des Herrn Dr. v. Savinfchegg von Seite des hohen Ackerbau-Ministetiums und der londwirth-fchoftlichen Gefedschost in Laibach Die Summe Don 4 00 fl. als Unterstiitzung zum Bon einer Cisterne beroilligt rourde. Alles daS, unb Dielefl, woS ich feit meiner Anroefenheit in Mottling erlebte, bringt mich zu bem Schluffe: gliicklich ist die Stodt, in det Einigkeit herrfcht, die geroiffenhafle Manner on ihtet Spitze hat unb in bet sich (lets aufopferungsvode Manner sinben, roenn es bafl odgemeine Beste gilt. — (Ernennung.) Det Koiset hat mil Allet-HLchstet Enlschliehung vom 17. April d. I. ben Fi-nanzroth Albert Thietiot zum Obetsorstmeister unb Vorstonb det Forst- unb Domonenbireclion flir Krain, bos Ktistenlanb unb Dolmotien ernannt. — (Die Obst- unb Weinboufchule) auf bem Gute bes Herrn Gtofen Lanthieri in Slap im Wippochetlhole fann nunmehr ins Leben treten; die AdaptierungSorbeiten sind bereits fertig. Die Leitung biefer Schule rourde Herrn Richard Dolenc Ubertrogen, der seine Schule in Ungarifch=A(ten£mrg gemacht, ben Leinbau in Mohrifch-Schiinbetg unb ben Obst- unb Weinbou in Klosterneubntg flubiert hot. Fiir die ge-nannte Anstolt. roerben noch ein zweiter Lehret unb ein Winzet aufgenommen. Acht StiftungSplLtze kamen bereits zur AuSfchteibung. — (NeueS Posta mt.) DoS hohe k. k. Hon-belsministerium hat bie ©trichlung eines PostamleS in Bi Hichbetg bewilliget unb die Verbindung bes* felben mit bem Poftamte Littai angeorbnet. — (KinbsmLtberin.) Am 22. d. abends routbe in Triest bie bienfilofe Mogb Heleno Z. aus Jggdorf bei Laibach, welche wegen TSdlung ihres ncugebornen KindeS steckbrieflich vcrfolgt ist, von Si-cherheitswachen in einem Bierhause in der Bio bi Vienna ermittelt, Derhaftet unb bem k. k. LandeSge-richte Ubergeben. Wiucrrmg. Laibach, 24. April. Anhaltciidcr Regm, fatter Ostwind. In ben Alpen Schneefall. Wiirmc im rafchcn Abnehmcn. Morgens 6 Uhr + 6 2', nachmittagS 2 Uljr + 6 4° C. (1872 + 17 0°, 1871 + 14 4".) Barometer im raschen ©leigen 727 24 Millimeter. Das gefirige Xageemittet ber SBdrme + 10.0”, um 0.1° iiber bem Normale. Der gefirige Niederschlaa 22 80 Millimeter. ______________________________ ttlnflcfcnDet. Promcffcn auf ungarische Pramienlose fiir bie Ziehung am 15. Mai v. I., Haupttrefser fl. 150,000 a fl. 1 75 unb 50 fr. Slernpel unb Lose der XV. StaatS-Wohlthcitigkeits-Lottcrie, (Ziehung am 26. Iuiii b. I., Haupllrefier 100.000 fl. Silberrenle L 2 fl. 50 fr ) find zu beziehen burch «u«lolf Flucb, W eehselstube, (219-6) Graz, Sackstiatze Nr. 4. Briesliche Auslriige roerben prompt esfectuiert. Telegramme. Wien, 23. April. Abgeordnetenhaus. Ziemial-kowSli auf der Ministerbank. Nach Vornahme der Wahl der Delegierten: filr Galizien Bodnar, Ja-nowsky, Kalnocki, Kochanowski, Scharschmidt, To-maSzcuk, Wlodek; fur Krain Jeffernigg; filr Tirol Fontana; nach Beantwortung der Jnterpellationen wegen der Rheincegulierung, betresfs Errichtung einer griechischen D?etropolie und in Angelegenheit der Arlbergbahn und nachdem daS HauS auf der be-schloffenen Fassung des Vagabundengesetzes theil-weise beharrt, halt Prasident Hopfen die Schluh-rede unter Betonung der Rcichsrathsthatigleit; er weist auf ein kSnfliges direct gewahltes Abgeordnetenhaus, welches die parlamertarischen Rechte irn Namen bes Gesammtreiches auSuben wird, hin und endet mit dem Ausdruck treuer Anhanglichkeit und Dankbarkeit gegen den Kaiser. Dreimaliges Hoch dem Kaiser I Herbst dankt dem Prasidenten, welcher warmstens erwidert. Herrenhausfitzung: Nach Vorstellung deS neuernannten Ministers Ziemialkowski und nachdem daS Vagabundengesetz und andere aus der Tages-ordnung stehende Gesetzentwiirfe conform den Be-schlussen des AbgeordnetenhauseS angenommen, danlte Prasident Auersperg fttv die Unterstiitzung. Das Haus brachte ein dreimaliges Hoch dem Kaiser aus! prst Collvredo danktc dem Prasidenten. Wiener Borse bout 23. April Staatsfonds. »Perc. Rente, Sst.Pap. bto. bto. oft. in Silb. Sole eon 1854 . . . . 8ofe von i860, ganze Lose eon i860, Siinft. Priimiensch. e. 1864 . Grundontl. - Obi. eteitrmar! ju 5 pCt. »ituten. Strain, u. Rttftenlanb 5 „ Ungarn ju. . 5 „ «ro»t.n.Slav.5 „ eiebentiltg. ju 5 „ Action. ffiationaltant . . . Union - Bank . . . . Cretitanflalt . . . . It. 1. E«comPte-Ges. WngIo.-6ftcrr.8anf . Deft. Bodcncreb.-A.. Dtp. Hvpoth.-Bank. 6teicr. E«compt.-Bk. Franco - Buftria . . Saif. Ferd.-Nordb. . Siidbahu-Gesellfch. . Saif. Msabeth-Bahu. Sarl-kudwig Bahn. . eiebenb. Lifenbahn. StaatSbahn . . . . Saif. grauj=3ofri«6.. Rflnff.«8arcfer 6.-8. effUlb-gium. 8ahn . Pfnndbriofo. Kation. I.W. eerlofb. Sag. ®0b.-6iebllanft. Tin- 6ft Lob.-Credit. Me. in 86 3. riidj. . Geld Ware Geld Ware 70.40 70.50 Deft. Hypoth.-Bank. 91.50 92.— 72.90 97 25 72.2 97.50 1‘rioritats-Obl. 102 60 121.— 142 — 10 .70 121.50 142.50 Slibb.-Gef.zu 60« Fr. bto. Son« 6 pEt. Norbwb.llOOfl.SM.) Sicb.-8.lL0v fl. 6 8B.) 108.75 100.75 109 25 101*25 90.25 90. »0 90.- 91.— StaatSbahn pr. Stiick 128.50 5 29.50 Slaatsb. pr. St. 186: 123.75 124.- 89.50 81 25 90.50 81.75 Rubolfb. (SOOfl.B.Sffi.) granz-Iof. (zou fl.S.j 93.75 94.25 160.40 100.80 83.75 83.75 Lose. 79.25 79.75 Crebit 100 ft. 6. W. . 181.50 182.— Don.-Dampssch.-Gef. ju 100 ft. EM. ■ . 98. 99.— 941.— 942.— Triester 100 fl. EM. 118.— 118.50 245.— £4 6.- bto. 60 st. i>.W. . 57.- 58.— 330.— 330.50 Ofener . 40. ft 8.83. 30.50 31.- 1175 1185 ©aim . „ 40 , 38.— 39 — 286.25 286.50 PalffY . » 40 „ 27.75 28.55 2^4.— 295.— Clary . „ 40 „ ©t.@enoi«„ 40 „ Winbifchgritz iO „ Watbstein . 20 , 38.- 1.1 i 156 50 27.25 23.2f> 24.60 27 50 83.75 24 — 2260 22K5 jttglceid) . 10 i Rubolf«stist. 10 „ 17.06 18.25 189.51 190.— 14.— 15.— 243.-2-6. - 244.— 2127.— Wechsel(32Ron.) 170.-334 — 171. -385.— fIufl86.iOOfl.fflbb.8B. 91 80 92 — 222.50 182.— 223.— 183.— SJtanlf. 100 ft. „ m Lonbou io Ps. Sterl. 91 95 109.- 9210 109 20 170.— 171.— Pari« 100 Francs . Mtinzen. 42.60 42.70 90.30 90.55 Sais. Mtiuz-Ducateu. 20>maukSstttck . . . 5.20 5.21 87.75 88.— 8.70 8.71 100.25 100.50 BereiuSthaler . . . 163 50 163 75 88. 89.50. Silber K-7.90 108.— Telegraphischer Cvuribcricht am 24. April. Papier-Renlc 70.10. — Silbcr-Renie 72.85. — ISfiOtt St-atS-AnIehen 102.25. —Banfactien 942 — Creblt 328 75 London 109.—. — Silber 107.85.— K. k. Milnz-Ducaiki- — — 20-Fr°vc-St1icke 8.71'/,. Der Ausschauk des oberlaibacher fngcrbims befindet sich in ben zwei Gasthiiusern „Zur goldenen Schnalle" Wienerstrasze, „Znr Sternwarte" (Virant) Jakobsplatz. Der AnSstotz des Mitrzciibicres crfolgt ill circa 4 Wochen unb tciib feitierjrit Hamit gegcben. ' (221—5) Lrjle bohm.M'sner-Merbrauerei in Oberlaibach. Berstorbene. Den 22. April. Martin Anbolsek, Gartner, 49 I., Civilspital, Abzehrung. — Apolonia Schetina, Tabalfa-briksarbeitersgatlin, 40 3., Grabifchavorstabt Nr. 18, Wasser-sucht. Den 23. April. Karl Skerbic, Settler, 49 I., Civilspital, Lnngentuberculose. — Franz Kovai, FLrster, 40 I., Civilspital, infolge edittener Verletzung. — Katha-riittt Jeuniker, Hansbesitzerskind, 3 T., Gradischa Nr. 65, Fraisen. x# <\S: v sind sogleich in Stein bet Vaibadl zu vermiethen-im 1. Stocke tine Wohnnng, bestchkiid aus 3 Zimmern, Kitche unb Speiskammer; im 2. Stocke eitie Wohnnng aus 3, anch 5 Zimmern, 2 Kiichen unb špeiftfommer. Anslnnft erlheilt bag Annaneen-Btireau in Laibach, Hauplplatz 313. (232 —1) C. J. II a in a n n „zur goldenen Quaste“ Laibach, llauptplatz, empfiehlt sein stets mil dem Neuesten gut sortiertes Lager von: Seiden- und Woll-Crcpin, Gallons, Quasten, Behange, Spangen, Woll- und Seiden - Fransen, schwarz und farbig Reps, Atlas, Noblesse und Taffetas, schwarz und farbig Seiden- und Baumwoll-Sammte, Woll- und Seiden-Pliisch, schwarz und farbig Noblesse, Faille, Atlas, Molree-und Sammt-Bander, schwarz, weiss und farbig Baumwoll-, Zwlrn-, Seiden- und Woll-Spltzen, weiss und schwarz, glatt und fafonniert Seiden-Tiill, •/. und •/, Blondgrund fur Brautschleler, Gaze, Frou-Frou, Hutschleier, Tull’ anglais, Batlst-Clalr, Moul, Crope-Lisse, geschlungene und gestickle Moul-, Batist- und Leinen-Streifen, Mousselln, Organtln, Aermelfutter nnd Futterleinen, Sarslnet, Percall, Vor-hang- und Schlafrock-Quasten, weisse Vorhang-Halter, Miibel-Chenillen-Fransen und Crepin, Wagenborten, Lelnen-und Rercail-Bander, Knopfe jeder Art, Seide, Zwlrn, Na-deln etc. etc. Bestellungen nach Auswarts werden poslwendend expe-diert und Gegeustande, die nicht auf Lager, bereitwilligit besorgt. (12—42) Angekommene Fremde. Am 23. April Hotel Elel'anl. Erlach, Weihenfels. — PrimoZic, Rihar, Billichc>raz. — Pes-tauc, Semandl, Altenmarkt. — Somazzi, Tricst. — Graf Pace, Pettau. — Huber mit Frau; Zimmer, Wien. — Zormanu, Cooperator, Oberkrain. Hotel Stailt lVIen. W. v. Beckina, M. von Bechina, Wien. — Rob. v. Zicglauer sammt Frau, Bruck. — Rothl, Bar-thelme, Kaufleute, G ottsdiee. — Zellarz, Private, Oberlaibach. — Braune, Gott-schce. SSalrisclier Hof.. Bi- chait, Geschaftsreis., Pest. Ein Zahlkkllnkr, cautionssiihig, wird filr tilt im bcficn Be-triebc stehendes Gasthaus in Laibach ausgkiiommcu, 9lit*tunft crtbnlt baS Annoncen - Bureau in Laibach, Haupiplntz 313. (231) Hausverkaus. Das Haus Nr. 14 zu Her-incigor in Cbcvfdrntcii, am Rirchenplatze, Litz der k. k. Bezirkshauptmaiinschast, gele-gen, ein Stock boch, mit 10 Zimmern, SpcisgewLIbe, 2 Kam merit, 2 K iichen, ciite mit Sparberd,Waschkiiche,l Magazin, 3 Keller, 3 Stallungen mit Stadel, Gartensalon, c>edeckte Kegelbahn, Obst- und Gemitse-gartenl280 l^Klstr, Eiskeller, Aeckcr unb Wiesen zusammen 1165 □Stftx-., dan n 2 Joch 1000 □Slstv., uebst Gemeinde-icditcn, wozn tin Antheil an ber Glasfabrik zn Tscherni-heirn gvlfiirt, ist aus frcu-v Haiidzuverkausen. Dasselbe eignet sick zu jedem Geschafts-betriebe, it. ertliciltnahere Aus-tunft hieriiber bič Eigcmhii-merili im Marfte Hermagor. (2iz6-2) Theresia $brftvr. Die Wechselstube der Wiener Commisstons-Sank, Schoitenring Nr. 18, cmittievt Bezngi-ichcine auf nachstehenb verzeichuete LoSgruppen, nub sinb biefe Zufammenstellungen schon aus dem Grunde zu ten uorttjeilbafteften zu zahlcn, meil jedem Jnhaber eines solchen Bezugsscheines die MLglichkeit geboteu wird, sammtlicke Haupt- unb Nebentreffer allein zu machen und ciuherdem ein Zinsenertraqnis von 30 Frew. In Gold uuil lO II. in Banknote« zu geniktzen. Grruppe (Jahrlich 16 Ziehnngen.) Monatliche Raten a 10 fl. Rack Erlag der letzten Rate erhcitt jeder Theilnehmer solgcnde 4 Lose: 1 5]»ere. iSttOep «. lOO-Staatelos. Hanpttreffer fl. 300.000, mit RiickkanfsprLmie der gezogenen Serie v. W. fl. 400. 1 Spere. Uals. fiirk. 400 Francs - Staatslos. Hanpttreffer 600.000, 300.000 Francs effectio Golb. 1 lierzogl. BramiHeliweiiter 80 Thaler - Eioe. Hanpttreffer 80.000 Thaler ohne jeben Abzng. 1 Inn sit rn cli.er- (Tlroler-) fiOS. Hanpttreffer fl. 30.000. Gruppe B. (Jahrlich 13 Ziehungen.) Monatliche Raten a fl. 6. Nach Erlag der letzten Rate erhalt jeder Theilnehmer folgende Lose: 1 Spere. kals. tiirlt. 400 Frcs.-Staatslos. Hanpttreffer 600.000, 300.000 Frcs. effectio Golb. 1 lierzogl. braiinweliwelser 30 Tlialer-IjOS. Hanpttreffer 80.0( 0 Thlr. ohne jeben Abzng. • Saeli8eii-l?lelnln*eii-E.oa. Hanpttreffer fl. 45.000, 15.000 siidb. Sffiiihr. Ferner Beziiiesselieiiie an I* ITml'tel liOer Spere Staats-lose. Monatliche Raten a fl. 6. Ferner Beziifewselielne aiel" ganze 18«Jer Staatslose. Monatliche Raten a fl. 10. Ferner Keziigsselaeine auf lialbe 18