LaAchtt Ztltmg. ' Dienstag den n. Wemm. Inländische Nachrichten. Tvien öen s. weinm. Der Erz-herzyginen KK. HH. sind vorige Woche, und gestern sind I. M. die Kaiserin, in Vollkommenem Wohlsein aus Prag allhier «ingetroffen. — Des Kaisers Mai. haben in Gesellschaft Sr. K- H. des Ercherzogs Franz am 2. d. M. Prag verlassen, um «ine Reise durch Böhmen vorzunehmen. — Ee. k. k. Maj. haben dem Obersten v. Valtrie, in Ansehung seiner vieljährigen Dienste, das durch Absterben des Obersten V. Riben erledigte Theresianische Elisadtth-ordenskreuz allergnadigst ;u verleihen geruhet. — Se. k. k. Maj. haben aller-gnädiqst geruhet , Ihren Gubcrmalrath und Kreishaupmann von Bremißl, Hrn. Vinzen; v. Schouppe, sowohl in Rücksicht ?uf dessen Abstammung aus einem schon in, 16. Jahrhundert in Frankreich bekannten adelichen Geschlechte , als auch in . Herbsim. Am l2. Herostm. ist der rußische Legazionsrath von Iakublow in Gallölcz eingetroffen, um an dem endlichen Friedensschlüsse zwi-schcn Nußland und der Pforte mitarbei-Ml zu helfen. — Neuern Nachrichten von der Flotte des rußischen Admirals Uschakow zu Folge, hat derselbe am «Z« August allen Styss , folglich zwey Tage nach der letzten Seeschlacht, bey dem Vo,--ssebirge Kallerach 8 Türken von einem Boote, welches er daselbst treibcn oder herum irren sah , an Bord genommen, lind von ihnen erfahren, daß sie von dem in der Nacht auf den 12 August zu Grunde gegangenen türkischen Linienschiffe von ?2 Kanonen, Fatime genannt , der einzige Ueberrest waren, und daß sie außerdem noch 2 türkische Schebckcn gesehen hatten, als fie vor ihren sanken, deren Mannschaft sich aber an die Natolische Gränze gerettet habe. Ausländische Nachrichten. Deutschland. ' Regensburg den 27. Herbsim. Der Churbrcmdenburgische Gesandte am Reichstage allhier, hat nach Anweisung srines Hofes, den dortigen Gesandtschaften gelegentlich zu vernehmen gegeben, daß zwischen des Kaisers und des Königs von Preußen MM. mit Zustimmung anderer Machte bey der neulich erfolgten Zusammenkunft in Pillnitz , tü, Freundlchafts llnd Alllanzt!abtat uiittrHeichnet worden sey, der bloß auf die Sichercheit der beyder-seitigen Staaten, auf derselben wechselseitige Garantie, auf die Erhaltung der allgemeinen Ruhe von Europa, auf die Wohlfahrt des deutschen Reichs, und auf den ungestörten Besitz sämmtlicher Reichs-ständischen / namentlich auch derjenigen Lande, Rechten und Gerechtsame, die gegenwärtig vou der Krone Frankreich abge-Nssen und bedrückt werden, g'erichtet wäre. Der Hr. Gesandte meldete auch, er sco angewiesen, dem seither , sowohl durch die öffentlichen Zeitungen, als sonst ver-breitetetl Gerüchten, von einer beschlossenen Vertauscßung der Branhenburgischen Für-stmthsllner m Franken, feyerlich zu wi-dmprechcn, und solche für falsch und er-dlchtet, mit dem Anhange zu erklären, daß davon bey jener Zusammenkunft nicht einmal gedacht worden sey. Roblenz de,» 2s. Herbstm. Heute Vormittags habcn sich die ansehnlichsten französischen Offiziere zu dem rußischen Gesandten, Hrn. Grafen v. Romanzow,> der jetzt hier ist, begeben. Der Herr Gesandte hatte gestern einen Kurrier aus Petersburg erhalten. Er las sämmtliche» Oisizicren ein Schreiben der grossen Katharina von Rußland vor, worin sie sagt, daß sie das Vergnügen habe, in Ansehung des Königs von Frankreich ebtn die Gesinnungen zu hegen, wie Leopold und Friedrich Wilhelm; daß sie ihre Macht und ihren ganzen politischen Einfluß da° hin richten werde , daß der unglückliche König z«7 seinem vorigen Ansehen wieder gelangen Dieses Schreiben wird nächstens im Druck erscheinen. Aus Paris sind an dem Tage, da der König die Konstituziolk angenommen hat , 800 Bürger ausgewandert. Es ist kein Tag, wo nicht französische Auswanderer ankommen. Vorher war.ü es nur Edelleute und Offiziere; jetzt sind es die Bürger. — Der Prinz von Nassau ist gegenwatig hier, es ist nngegrünllet, daß er in Paris gewese» ist. Italien. Venedig den za. Hcrdsim. In h^e Mitte des für Roms Finanzen so uach-theiligen Zeitlanfes genießt der Pabst doch das Vergnügen der Hofnung mit dem Hof von Neapel bald in einem bessern Vcrstalldliisse zu stchen. Denn des Königs von Neapel Mas. haben den Ritter von Marco, welcher die meisten Hindernisse in WDz gefegt haben foll, stiller Stelle ent-»lassen, und solche durch eine.1 gewissen WHerrn Korradini ersezet, und zugleich den MRitter Acton, der dem heil. Stuhl sehr Wjugethan seyn soll , zum ersten Minister »erkläret. Auf künstigen Wintermonat host MMN in Rom selbst die Ankunft Sr. Si-Wilianischen Majestät. — Der Marsch der Truppen gegen die fran-Mzösische Gränze geht unausqesezr fort, und Wun dürfte das Wetter bald losbrechen. M Am ls. Herbstm. ist ein französi-Mcher Kurrier durch Florenz passirt, wel-Wher dem heiligen Vater die höchst erfreuliche Nachricht überbringt, daß der König von Frankreich die neue französische Kon-stituzion der Nazionalversammlung angenommen und sankzionirt habe. — Aus Rom ist die Nachricht eingegangen, daß Se. Heiligkeit von ihrer Krankheit gänzlich wieder hergestellt seyen. W Schwebn. . Stockholm den 13. Herbstm. Das DMrücht von der Absendung eines Trup-Rpenkorps wird täglich stärker. Die Ar, «illerie ist aus Finnland entbothen, und Me Offiziere verschiedener Regimenter ha-Men Befehl erhalten, sich nach ihren Sta-Uionen zu begeben, selbst solche Offiziere Deren Urlaub noch nicht verflossen war.— Wieser Tage kam hier ein Kurrier aus Mladrit zurück, den der König dahin ge-Wndt hatte, als er noch zu Aachen war. Much aus Petersburg sind Kurriere angelkommen , und nun erwartet man den französischen General und Adjutanten Hes Gra- fen v. Artois Baron 0' Esears, welcher von Pillnitz über Berlin auf der Hitherreise begriffen ist. Portugal l. ^isiadon den 15. August. Dis Reforme der geistlichen Orden, welche unter der vorigen Regierung durch den Marquis von Pombal vergeblich ist versucht worden, und womit sich die gegenwärtige Regierung schon seit lana/r Zeit beschäftig qer, scheint nun der Ausführung nahe. Der Hof hat , auf sein Ansuchen , vor kurzem von dem Pabste eine Bulle erhal« . ten, wodurch der Bischof von Algarvien , zum Reformator ernannt wird. Derselbe < hat seitdem mit den vornehmsten Geistli« chen Unterredungen gehalten. Eine Reforme, heißt es, ist um so nothwendiger, als die Zahl der Mönche noch mit jedem Jahre sich vermehrt, und die Kräfte des Reichs abnehmen. Laibach d?n 1«. Vl?einmonat. Am 9. d. ist der Herr General /Major Ior-dis, als Brigadir der im Herzogthume ,' Krain / Görz, und am österreichischen Ltt« torale liegenden Regimenter hier eingetro-fen.— Abends hat die hiesige Schauspielergesellschaft ein grosses paiuomimisches Bal-lrt, und das Lustspiel, genannt : Der schwarze Mann, mit ungetheiltem Beyfalle gegeben, wobey sich Hr. Borst im Balle-te, nnd der Schauspiel-Direktor, Herr Felder als Poet vorzüglich , und nc>u plus ultra ausgezeichnet haben. ^Wird alle Dienst-und Freytage nackmittaas um 4. Uhr au.f dem Platze d^ro. 133. in der von Kleinmaycrschen Buchhandlung ausgsKchen.