Erstes Coiicert der philharm. Gesellschaft in Laibach unter der Leitung ihres Musikdirectors Herrn Josef Zöhrer Sonntag; den 8. November 1885 im landschaftl. Redoutensaale. Anfang präcise halb 5 Uhr nachmittags. PROGRAMM. r.) Carl Reinecke: Ouverture zu «Alladin», für grosses Orchester. 2.) Georg Golterniann: Concert für Violončeli (h-moll) mit Clavier-begleitung; Solo: Herr Theodor Luka. 3. a) Jos. Rheinberger: «Die Liebe ist ein Rosenstrauch.»* Gemischte b) Max Zenger: «Weder Mond noch Sterne.» J Chöre ohne c) » » «Roman.» ) Begleitung Texte zu den Chören umstehend. 4.) Julius Zellner: «Melusine.» fünf symphonische Stücke für Orchester. ) Raimund hat alles festlich bereitet, und Melusine erscheint als Braut, Unter den Klängen des Hochzeitsmarsches wird das Paar zum Altäre geführt. c) Raimund und Melusine verleben im Kreise ihrer Lieben glückselige Tage» d) Melusine hat Raimund am Morgen nach ihrer Vermählung den Schwur abgenommen , sie nie zu stören oder zu belauschen, wenn sie sich von Zeit zu Zeit in ein über Nacht wundersam entstandenes Gebäude zuriiekziehe. Falls er seinem Gelöbnis untreu würde, wäre sie auf ewig für ihn verloren. Von Neidern seines Glückes zu wilder Eifersucht aufgestachelt, bescldiesst Raimund, Melti sinen naehzuforschen. Melusine ist beim kühlen Quell und badet mit ihren Schwestern ; da stürmt Raimund zornentflammt in das Heiligthum, die Nymphen flüchten, und das Gebäude stürzt krachend zusammen. Nur Melusine bleibt zurück und erklärt Raimund, dass nun Glück und Freude vorbei, dass sie sich trennen müssten. r.) Raimund, der von Reue und Sehnsucht getrieben, den Pilgerstab ergriffen hat, kommt an den bekannten Waldbrunnen, wo er die Entschwundene wiederfindet. Sie sinken sich in die Arme, und versöhnt küsst ihn Melusine zu Tode ; er stirbt in ihren Armen. Melusine aber ruht wieder einsam in ihrem Quell. Dahin ist Lust und Freude des irdischen Lebens. / " Der Saal wird um halb 4 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist nur den Vereinsmitgliedern gegen Abgabe der auf Namen lautenden Eintrittskarten gestattet. — Da nach § 16 der Statuten Familien das Recht zum Eintritte für drei in gemeinschaftlicher Haushaltung lebende, nicht selbständige Angehörige zusteht, so wolle für jedes weitere, an den statutenmässigen musikalischen Aufführungen theilnehmende Familienmitglied eine separate Eintrittskarte beim Herrn Vereinscassier Carl Karing’or gegen Entrichtung des Statuten massigen Jahresbeitrages von fl. i gelöst werden. Anmeldungen zum Eintritte in die philharmonische Gesellschaft werden in der Handlung des Herrn Carl Karinger, Rathbausplat/,, entgegengenommen. Kleinmnyr & Bnmborg, Lnihnch. 2411, 8ß. Dir Liebe ist, ein Rosenstrauch. Text von Roh. Ke i nie k. Die Liebe ist ein Rosenstrauch. Wo blüht er? Ei nun, in unserm Garten, Darin wir zwei, mein Lieb’ und ich, Getreulich seiner warlen; Dafür er uns aus Dankbarkeit Alltäglich neue Rosen beut. Und wenn im Himmel Rosen blüli’n -Sie könnten kaum noch schöner gliih’n. Die Liebe ist ein klarer Hach. Wo zieht er? Ei nun, in unserm Garten! So viele Wellen, so viel Lust Und Freuden aller Arten; Auch spiegelt er die Welt umher, Als ob sie noch viel schöner war’; D’raüf fahren wir so lustig hin. Wie Vögel durch den Himmel zieh’n. Die Liebe ist ein heller Stern. Wo glüht er? Ei nun, in unserm Garten! Ach, Liebchen, sprich, was lässt du mich Doch heut’ so lange warlen? Denn seh’ ich dich nicht alle Stund’, Des Sternes Glut mein Herz verwund’! ; Doch kommst du, steigt er mild herauf, Als geht im Mai die Sonne auf. Weder Mond noch Steine. Toxt von («oorff SclUMll'llll. Es gehen Mond und Slerne nicht auf so fromm und klar, Als über einem Herzen ein treues Augenpaar. Und weder Mond noch Sterne beschirmen dich so licht, Als wie ein stillbeglücktes, geliebtes Angesicht. Und weder Mond noch Sterne verscheiden also bleich, Als wenn zwei Augen brechen, an Lieh’ und Thriinen reich. Roman. Toxt von Itc'nilinrri Kmlnilat. Der Wildbach bl icht sich schäumend Hahn Durch dunkle Waldesreiche; An Ufers Rand — wer liat’s gethan? Liegt eine blasse Leiche. Das weisse Kleid, das lose Haar! Wohl fliessl die Welle silberklar Von Schuld und Schmerz wäscht sie nicht rein! — Die Bäume warnten von Anbeginn, Nun rauschen sie klagend drüber hin. Am rauhen Ort, im finstern Tann. Tief in Gestrüpp und Klippen, Da harrt ein bleicher, grimmer Mann, Schneeweiss die bebenden Lippen. Er stülzt sich stumm auf sein Gewehr, Das kluge Reh zieht nah’ einher, Er harrt und hebt die Waffe nicht. Die Bäume wissen es wohl, warum Sie warten und lauschen ängstlich stumm. Im dürren Laub, horch ! Bosses Huf: Der Graf mit stolzem Trosse! Da gellt ein wüster Kreudenruf, Ein Knall — er stürzt vom Rosse! Ein Mann springt aus dem Hinterhalt, Starrt ihm ins brechende Aug’ hinein, Dann ruft er, dass es lustig schallt: Blut wäscht von Schuld und Schmerzen rein! — Die Bäume schüttelten sich vor Graus Und (lüstern die Mähr’jahrein, jahraus!