!. S3» Dinstag am H. Dezember «8 54 Die LaibachcrZeitnng" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- »nd Feiertage, täglich, unl kostet sammt dm Anlassen im Comptoir g,,nzjährg 1l si., hnibjahrig 5 ft. !j« lr,, mit Krcinband im Comptoir ganzjährig 12 N-, halbjährig 6 ss. Für die Zustellung in's Haus sind h al b jä h ri >; -!N lr. mehr z» entrichten. Mit der P°N poltl,-jrci qan-jäbriq unter Knuzbaud und gedruckter Adresse 15 ß,, halbjährig 7 fl, 3N kr, — Insera tionsgebüh r für cinc Spaltenzcilc oder den Raum derselben, für ei»' maliqe Einschaitnug 3 kr,, für zweimalige i fr., für dreimalige 5, fr. C. M, Inserate l'i^ 12 Zeilen f°sie» 1 fi, für 3 Mal, 5N fr, sür 2 Mal nnb i0 kr. fnr > Mal einzuschaltin. Z>l diesen Gcl'ühreu ist nach den, „prouisorischeu Gesetze »o,n 6. November !«5>N sür InserationZstäü'.?:!" noch <<> lr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlicher Theil. N^erorduung der k, k. Ministerien des Innern und der Justiz, des k. k. Armee- Oberkommando und der k. k. Obersten Polizeibehörde vom 30. November 1864, womit der Velagerungsstand im Großfürstcnthumc Siebenbürgen aufgehoben wird. Se. k. f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 30. November d. I. aller-gnädigst zu verordnen geruht: 5. Vom 1.'!. Dezember 1834- angefangen wird der Belagcrungsstand im Großsürsteuthumc Sieben-bürgen aufgehoben. Es haben daher von diesem Tage au die kompetenten Civilbchördcn und Gerichte in diesem Groß-fürstcnthnmc in den ihnen zuständigen regelmäßigen Wirkungskreis einzutreten nud die ihnen zuständigen, bisher von den Militärbehörden uud Kriegsgerichten besorgten Geschäfte «ud Amtshandlungen zn übernehmen. 2) Die bei den Kriegsgerichten gegen Eivilpcr-soneu anhängigen Untersuchungen, in welchen am 16. Dezember 1864 „och kein Urtheil ergangen sein jollte, ^'b mit Ausnahme dcr im Strafgesetze vom 27. Mai ^62 vorgesehenen Fälle, in welchen auch «Zivilpersonen den Militärgerichten unterstehe», an dic kompetenten Ciuil-Strafgerichtc zu ubcrgebcn, imd von diese» fortzuführen. Diese Allerhöchsten Vestimmnngcu werden hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Freiher v. Vach m.p., Freiherr u. Krauß m.p. Freih. v. Vambcrg m.'p. Frcih. v. Kempen m.,i. Am 2. Dezember 1864 wurde in dcr k. k. Hofrind Staatsdrnckcrci in Wien das X<^IX. Stück des NcichsgcsctMattcs ausgegeben und versendet. Dasselbe cuthält unter Ar. 30l. Die Verordnung des Justiz-Ministeriums uom 23. November 1864 — giltig für Dalmaticu — betreffend die Frage: ob auch nach Einführung der ncueu Gerichtsverfassung die Vorladung zum Vcrglcichsucrsuchc der gerichtlichen Klage vorauszugehen habe. Ar. 302. Die Verordnung des Finanzministeriums u. 28. November 1864 — giltig für sämmtliche Krön-ländcr des gemeinschaftlichen Zollverbaudes — womit, die tarifmäßige Vencnmmg „gerissenes Fisch-bcin» erläutert ivird. ^'. 303. Die Verordnung des Justiz-Ministeriums v. 23. November 1834, womit für die Stadt Krakau und deren Gebiet, über die Anwendung des Gesetzes vom 9. August 1834, Ncichsgesctzblatt Nr. 208, betreffend das gerichtliche Verfahren in Nechtsangelegenheitcu außer Streitsachen, trausito-lischt Verfügungen getroffen werden, "l. 304. Die Verordnung des Ministeriums des innern und der Justiz, des Armee-Ober-Kommando «nd der Obersten Polizeibehörde vom 30. Novem< "er 185!4, womit dcr Vclagcruugsstaub im Groß-uu'stciithumc Siebenbürgen anfgehobcu wird. lr. 303. Die Verordnung dcr Ministerien des Iu> "ern. der Justiz und dcr Obersten Polizei-Vchörde "om 30, November 1864, — giltig für das ^^'ürstcnthum Siebcnbürgcn — in Betreff der ^llksamkcit des a. l>. Patentes vom 24. Oktober 1862 und dcr Ministerial-Verordnung vom 29, Jänner 18.'i3, in diesen, Großfürstenthumc. Wien, 1. Dezember 1864. Vom k, k. Nedaktionsbureau des NcichsgcsetMattcs. Veränderungen in der k. k. Armee. Beförderung: Der Rittmeister Robert S eil)«rt, des Husaren-Regiments Kurfürst von Hessen > Kassel Nr. 8, znm Major. Ernennung: Dcr Oberst Maximilian Ritter v. Krapf, Kommandant des Uhlancn-Ncgimcitts Erzherzog Karl Ludwig Nr. ?, zum Stadtkommandanten zu Egcr. RlchtanMcher Theil. Das National - Anlehen. il. Als das Nationalanlehen aufgelegt wurde, säumte die Staatsverwaltung nicht, die dabei im Auge gc> haltencn Zwecke klar darzulegen. Es galt zunächst, die Landeswährung zu konsolidiren, es galt aber auch, noch für längere Zeit die Mittel zur Deckung jener außerordentliche!, Stantsbcdm'fnisse', bclbcizllschaffcn, dic zum größten Theile aus dcr gebieterischen Nothwendigkeit, die kostbarsten Interessen uud die Machtstellung des Kaiserreiches zu wahren, entsprangen. Kein Unbefangener wird in Abrede stellen, daß beiden Zwecken seit dem Gelingen dcr großen Operation so umfassend uud gründlich als thunlich nachgestrebt wnrdc. Was die Wiederherstellung der Landeswährung durch Konsolidirung dcr Vank betrifft, so mußte man Vcdacht nchmcn, die Schuld dcs Staates an diesclbc bis ans dcn festgesetzten Betrag uon 80 Millionen herabzumindern, ihrcn Mctallvorrath durch geeignete, nicht etwa dem beabsichtigten Zwecke selbst widerstreitende Mittel zu stärken und endlich dcn Notcuumlauf auf ein dem thatsächlichen Zirkulationsbedürfnisse entsprechendes Maß znrückzuführeu. Was das letzterwähnte Mittel betrifft, so konnte cs frcilich bis jctzt nicht in Anwendung gebracht werden; allein cs wird sich spätcr als Folge einer geregelten Ab-wickluug dcr Operation uon selbst ergeben. Bezüglich der Vcrmchruug dcs Vankbarfondcs daucrn dic Vcmühungcn dcr Negicrung unausgesetzt und eisrig fort uud sie wird sic zu bewerkstelligen suche» in ruhiger, die Interessen des Geldmarktes nicht beeinträchtigender Weise, ohne dn Gesammtheit neue, schwere Opfer dabei aufzubürden. Daß ihr diese Auf> gabc gelingen wird, kann „nr von Solchen bczwei-felt werde», welche die unermeßlichen natürlichen Ressourcen dieses Reiches nicht kennen, und wohl bald werden auch diese Stimmen unbeachtet und wirkungs» los verklingen, wie jcnc, die seiner Zeit ihre unbegründeten Zweifel bezüglich dcs Gelingens dcs Na-tionalanlehens kundgaben. Dieses Anlchcn glich einem alldurchdringendcn Lichtstrahle, dcr sofort alle Elemente der außcrordent. lichen Leistungsfähigkeit Oesterreichs aller Welt zur klaren Anschauung brachte. Os weckte in den Völkern eine Zuversicht auf ih« Kraft und eine gedeihliche Zukunft, wie sie vordem allerdings nicht vor-Handen war. Man frage sich, welche außerordentlichen Opfer hätten dargebracht werden müssen, um zur selben Zeit anf dcn gewöhnlichen Wegen ein Anlehen von vielleicht nur mäßiger Größe aufzubringcu, und man wird bereitwillig zugestehen, daß die Negierung das that, was dcr Nationale!)« und dcn wohlver-standcnen Interessen dcs Reiches am besten zusagte. Die Rückzahlung dcr Bankschuld des Staates ist aus der Phase dcs Beschlusses schon laugst her< ausgetreten; dcnu das korresponoircndc Erträgniß des Nationalanlehens ist dcr Bank nicht etwa bloß zugc> sprochcn, cs ist ihr förmlich überlassen worden; die Quoten desselben stießen ihr beständig zu und verwandeln sich in ihr Eigenthum. In dieser Richtung ist nichts zu wünschcu übrig gelassen worden, als daß dcr Wcrth dicscr Thatsache allerseits gehörig erkannt werden möge. Es lag in der Natur der großen, erst in den letzten Sommermonaten vollzogenen Operation, daß nur ein allmäliges und nicht rapides Hcrabgchen dcs Metallagio'ö erfolgen konnte. Denn ein ticfge» wurzeltes Uebel kann uon einem Organismus nur durch cinc planmäßige nnd vor Allcm stätige An> spannung seiner innerer Heilkraft ausgeschieden wer-dcn. Gilt aber die Nichtigkeit dieser Enva'gung, so läßt sich doch andererseits die neuerlich bemerkbare Hinaufschraubung der Valutcnlursc nicht rechtfertigen. Es mag darum sei», daß einzelne Spekulanten durch diese» oder jenen Kunstgriff ein Steigen der Valuten zu erzielen trachten; cs ist jedoch schwer zu crklärcn, daß cs ihnen, sci es auch nur vorübergehend, gelingen mag, ihre Tendenz auf deu gesammten Geldmarkt zu übertragen. Wir haben alle Ursache, an der Ueberzeugung festzuhalten, daß der vor einigen Tagen wahrgenommene Stand der Valuten-Devisen und edlen Metalle dcn thatsächlichen, finanziellen, wie politischen Ver> hältnisscn keinesfalls entspricht, und wir fürchten nicht, dieselbe durch irgend ein haltbares Argument er> schlittert zu sehen. Anch dcr Kursstand des National-anleheus erscheint uns zu nieder im Verhältnisse zu dcn Kursen der übrigen Staatspapiergattungen, und wir sehen in dieser Beziehung mit Zuversicht einer jener natürlichen Reaktionen entgegen, welche die realen Interessen stets angemessen begleicht und nur Jenen, die sich durch hohle Vorspiegelung und Be> füichtung hinreißen lassen, keine» Vortheil übrig läßt. Es kann bicr nicht in unserer Absicht licgcn, die crnstcn weltpolitischen Schickungen der Gegenwart in dem Rahmen dieser, einem speziellen Gegenstande ge« widmeten Erörterung zu beleuchten. Soviel aber kön» neu wir mit Befriedigung aussprcchen: wenn nur Ocstcrreich sich wahrhaft selbst vertraut, wenn es dem natürlichen Zuge seiner Interessen folgt und fest und treu an seinem kaiserlichen Herrn hält, dem dcs Reiches Wohlfahrt und Ehre gleichmäßig am Herzen liegt, so ist es sichergestellt vor allen Prüflingen und Wcchsclfällen der Zukunft. Was aber die materiellen Hilfsmittel betrifft, um die gegenwärtige Machtstel< lung des Reiches zu wahren, so si»d sie durch oas Nationalanlchcu in umfassender Weise gegeben. Oestr» «ich ist jetzt in der günstigen Lage, nicht "'tter den mißlichen Konjunkturen auf dem allgemeine» Gelo. markte zu Anlehcnsopcrationen schreiten zu müsse». Die Nothwendigkeit einer solche», wenigstens in er« heblicherem Umfange zu bewerkstelligende» Unter»eh. mung bezüglich Oesterreichs für unbestimmte Ze.t hinausgeschoben zu haben, ist emcr dcr wesentlichsten Vortheile des Nationalanlehcnö. »»4 > Indem wir diese Betrachtungen der Aufmerksam- keit der finanziellen Kreise nicht fnr unwcrth erachten, glauben wir uoch hiuzlifügeu zu sollen, daß, wir bei der Beleuchtung unserer Geldzustande kein Naisonnc-ment ohne greifbaren Anhaltspuukt geliefert, sondern Thatsachen rckapitulirt haben, deren Gewicht in die Augen springend ist und deren Wirksamkeit sich gewiß in nachhaltiger Weise erproben wird. Wir vertrauen der Macht dieser Tbatsachcu uud hoffen, daß ihnen gegenüber engherzige Zwcifelsucht uud Befürchtung nicht Platz greife» wird. Vom südöstlichen Kriegsschauplätze. Russische Berichte. (Schluß.) 2) Auszug aus dem Bericht des Ge> ueral'Majors Timofejeff, datirt vom 7. November. Um 10 Uhr Früh, im Augenblicke, wo der Kampf auf den Höhen von Inkcrman schon im vollen Gange war, bemerkte der General-Major Termofejeff, mit dem Minsk'schcu Infanterie'Regiment und vier Geschützen der leichten Batterie Nr. 4 von der 14. Artillerie-Brigade, einen Ausfall ans Sebastopol gegen die linke Flanke der feindlichen Arbeiten. Diese Kolonne verließ die Festung durch das zur Rechten der Bastion Nr. 6 gelegene Thor, überschritt die Schlucht der Quarautaincbucht, ließ den Kirchhof links und begann nnn auf den Feind einzudringen. An der Spitze marschirtcn 2 Bataillone in Kompagnickolou-nen, gedeckt durch eine Kette von Tirailleurs und mit der Artillerie in den Intervallen; es folgten ihnen 2 andere Bataillone in Angriffskolonncn, Nachdem sie den Feind bis auf seine Laufgräben zurückgeworfen hatten, machten die Bataillone einen Vajonnct-Angriff und stürzten sich auf die Batterie; die Einen verfolgten den Feind von Traverse zu Traverse, die Anderen warfen sich auf seine Geschütze, von denen 13 vernagelt wurdeu. Inzwischen begann der Feind, von seiner Ueber-raschung sich erholend, frische Trnppen heranzuführen. Der General-Major Timofejeff verlangte Verstärkung,' 2 Bataillone der <ü. Reserve »Brigade (das 6. vom Brzcscischcn und das 6. vom Wilnaer Regiment) und die 6 letzten Geschütze vereinigten sich mit ihm. Nach» dem Gcncral'Major Timofcjeff diese Bataillone rechts uo» der Quarantaincschlncht in Kompagnie-Kolonnen formirt und die Artillerie zwischen sie gestellt hatte, befahl er den Minök'schen Bataillonen, sich zurückzuziehen, indem er bemerkte, daß der Feind ihn mit be> trächtlichen Strcitkräftcn abznschnciden suchte. Dieser Rückzug wurde so laugsam und in so vollkommener Ordnung bewerkstelligt, daß nicht nnr alle unsere Verwundeten. sondern auch eiuigc der Verwundeten des Feindes, darunter zwei Offiziere, weggetragen werden konnten. Der Feind kam auf seiner Vcrfol-gnng bis iu das Vereich der Kartätschen der Fcstungs-gcschütze uud des Gcwehrfeucrs von der Verthcidi-gungsmaucr hcrau, erlitt hier cineu nngchcuercu Vcr> lnst und ergriff die Flucht. Der General-Major Timofejcff legt Zeugniß ab von der durch das ganze Miusk'schc Regiment bewiesene Tapferkeit, namentlich aber durch deu Major Iewspawleff, der es kommandirte, den Kapitän Lia-puiwff. Kommandanten des 4. Bataillons, die Kapitäne Schukowski und Matzkcwitsch, den Lieutenant Worolucff, den Fähnrich Sagorowski, den Kapitän 2/Klasse Postolski, Adjntanten des Regiments, der mit eigener Hand 2 Kanonen vernagelte, und da er am Armc verwundet wurde, die Nägel dem Lieutenant Worobicff überreichte. Außer dieseu ergänzenden Nachrichten über den Kampf am ü. November hat Se. Majestät der Kaiser uoch folgende zwei Berichte uom 12. November von dem Fürsten Mentschikoff erhalten: 1) Dem Befehle Gr. kaiserlichen Majestät gemäß habe ich Merhöchstihrc huldreiche Ansprache an das Heer uud au die Garnison von Sebastopol durch eine» besonderen Tagesbefehl zur Kenntniß der Truppen gc. bracht. Außerdem bat der Flügcladjutaut Fürst Ga-lizyn den ihm gewordenen Auftrag pünktlich erfüllt: er hat alle Bastionen und Batterien besticht, wo die Marinetruppeu stehen nnd kämpfen. Die Dankbarkeit nud Aufmunterung ihres Monarchen, die der Fürst Galizyn das Glück hatte im Namen Er. Majestät den tapferen Seeleuten ansznsprechcn, haben jeglichen von ihnen nicht nnr begeistert, sondern anch in tiefster Seele gerührt. Unter Thränen hörten sie, wie der Ezar in Seiner väterlichen Fürsorge Sich äußert über Seine geliebten Kinder — wie Er. kaiserliche Majestät Selbst Sich auszudrücken geruht haben iu dem Ncskript, dessen ich am 19. d, M. gewürdigt wordcu biu. Mit derselben frommen nnd dankcrfüllteu Ehrerbietung nahmen die Trnppen das Geschenk und den Segen Ibrer Majestät der Kaiserin entgegen. Das von dem Fürsten Galizyn mitgebrachte Bild des Heilandes wurde, nach abgehaltenen Gebete, nnter dem Zudrang der ganzen in Sebastopol noch zurückgebliebenen Bevölkerung, aus der Michail - Kirche auf die Batterie Nikolai gebracht, und von da ans wurde in feierlicher Prozession das geweihte Bild anf allen Bastionen und Batterien nmhcrgetragen, um die Vertheidiger derselben damit zu segnen. Die Lentc horchten den erbaulichen Worten des Priesters und küßten, eifrig betend, das heilige Bild des Erlösers. Jetzt ist dieses Weih-bild an einem dazu hergerichteten Platze am Eingangsthor der Batterie Nikolai aufgestellt. 2) In meinem, unmittelbar nach der Affaire vom 24. Oktober au Er, Majestät abgefertigten Berichte über den großen Ausfall bei Sebastopol, hatte ich schon das Glück, zu bezeugen, daß Ihre k, Hoheiten die Großfürsten Nikolai Nikolajcwitsch und Michael Nikolajcwitsch sich auf dem Schlachtfclde, im stärksten feindlichen Feuer, nicht nur ihres hohen Bernfes vollkommen würdig gezeigt haben, indem sie der Gefahr kaltblütig entgegen gingen. sondern auch das Beispiel eines wahrhaft kriegerischen Muthes gegebeu haben. Ihre Gegenwart, mitten im Feuer, begeisterte Alle und Iedcu zur Erfüllung ihrer heiligen Pflicht gegen Czar und Vaterland, Das mir anvertraute Heer war Augenzeuge, uud die Tapferkeit, welche es iu diesem, auf beiden Seiten mit so viel Hartnäckigkeit geführten Kampfe bewies, war ohne Zweifel hervorgerufen durch dcu'Gcdanken, daß die dem Czaren und ganz Rußland -so theuren Söhne in unserer Mitte ware», und daß es Jedermanns Pflicht war, an ihrer Sclbstvcrlängming ein Beispiel zu nehmen, Iu meinem Tagesbefehl vom 29. Oktober habe ich es für meine Pflicht gehalten, die kriegerischen Tngcnden der Großfürsten dem Heere wieder vor Augen zu stellcu, uud mir deu Ausdruck erlaubt, daß sie sich im feindlichen Feuer als wahre russische Soldaten-- gezeigt haben. Allein ich würde meine heiligste Untcrthancnpflicht vor Er. Majestät und vor ganz Nußland nicht erfüllen, wenn ich einige nähere Umstände der Gefahren, in welchen sich Ihre k. Hoheiten befanden, verschweigen wollte. Nachdem die Großfürsten schon auf dem Schlacht-feldc ihre ganze Tapferkeit und Kaltblütigkeit bewährt hatten, wünschten sie noch an demselben Tage die Bastionen uud Batterien zu besuchen, um in Erfül-luug des Willens Er. Majestät den tapfern Seelen« tcu den kaiserlichen Dank mündlich zu. überbringen. Zu derselben Zeit waren fast alle Batterien in Thä> tigkcit nnd besonders auf dem Knrgnn Malachow verstummte das Feuer nicht, so daß sich die Großfürsten anf dem ganzen Wege zu dieser Bastion mitten uutcr dem Pfeifen der Kanonenkugeln und sogar der Vüchsenkuge!» befanden. Auf dem Kurgan Malachow gab der Feind den Vertheidigern von Sebastopol eine herrliche Gelegenheit, ihre bewährte Tapferkeit mit der hier zuerst sich bewährenden Tapferkeit der theuren Söhne Rußlands zn paaren! Im Beisein Ihrer k. Hoheiten, fast zu ihren Füßen, fielen zwei Kugeln in die Brustwehr, eine dritte, in den Merlon') einschlagend, überschüttete die Bedienung mit Erde, und endlich, wie um die Erstlingsprobe vollständig zu machen, zerstörte eine Bombe vor ihren Augen ciu Gebäude, während Ihre k. Hoheiten einige Schritte davon die Mannschaft durch die huldreichen Worte Er. Majestät aufcucrten. Es wäre überflüssig, beizufügen, daß während dieser Augenblicke, welche verhängnißuoll hätten werden kunncn, die Großfürsten sich, ich wage es auch *) Die Wand zwischen zwci Lchicßschartcn, hier zu wiederholen, als wahre russische Soldaten gc> zeigt haben! Er. Majestät werden das ganze mir anvertraute Heer beglücken, wenn Sie Ihren kaiserl. Hoheiten den Orden für kriegerische Heldenthaten cr> theilen, der Denselben nach unserem cinmüthigcn Dafürhalten gebührt. Die allerhöchste Verleihung des St. Georgcus Ordens 4. Klasse für Tapferkeit an Ihre k. Hoheiten, Denen er mit vollem Rechte zukommt, würde zugleich ein Beweis der kaiserliche», uicht genug zn würdigenden Gnade sein für alle mir anvertrauten Truppen, die Zeugeu waren der Tapferkeit und Uncr> schrockenhcit der Großfürsten, auf welche Er. Majestät, so wie ganz Rnßland stolz zu seiu das volle bcnei' denswcrthc Recht haben. ^ Dieser so schmeichelhafte Ansspruch des Ober< bcfchlshabers über die kriegerische Tüchtigkeit, welche die Großfürsten im Angeflehte des ganzen Heeres an den Tag gelegt haben, hat dem väterlichen Herzen des Kaisers eine innige Freude bereitet. Se. Majestät haben geruht, gemäß der Vorstellung des General-Adjutan-ten Fürsten Mcntschikoff, Ihre k. Hoheiten die Groß' fnrstcn Nikolai Nikolajcwitsch und Michael Nikolaje-witsch zu Rittern des St. Gcorgcu-Ordens 4. Klasse allerguädigst zu cruenuen. Oesterreich. Wien, 3. Dezember. Ueber die bevorstehende Wiederaufnahme der Wiener Konferenzen sind ncncr> dings Gerüchte im Umlanf, auf die wir, trotz der Behauptung der „Vrcsl. Ztg.", kein Gewicht legen, weil die Konferenzen unmöglich einen Erfolg herbei« führen können, sobald die am meisten dabei bethcilig' ten Mächte keine ernste Neigung znm Frieden zeigen. — Die k. k. nieder-östcrr. Statthaltcrci hat der Kammer im Auftrage des k. k. Handelsministeriums einen Antrag wegen Einführung einer systematischen Fcinheitsbezcichnung für Wollcnstreichgarnc zur gnt> achtlichcu Aeußerung mitgetheilt. — Aus St. Petersburg siud heute Nach» richten bis 26. November eingelangt; auch in den dortigen Salous tauchten Fricdenshoffnungcn anf. — Wie der «Pesti Naulu" mittheilt, wollen die Herren Anim, Icdlik, Leo Hamar und Gustau <5s"p" zur Pariser Industrieausstellung eine elektrische Val' teric schicken, die alle derartigen Apparate in mchrfa» chcr Vcziehnng weit übertreffen soll. Sie nehme ei> neu v'cl geringere» Raum ciu, verbreite anhaltend gleichmäßiges Licht, sei von größerer Wirkung als die bisherigen Batterien und könne auch als bcwc> gende Kraft verwendet werden. Außerdem will Hett Icdlik mehrere Gläser, die für die Strahlenbrechung von hohem Interesse sind, Hr. Hamar aber einen clcktro > magnetischen Induktionsapparat auösteM. Der «Pcsti Naplü" bringt eine nähere Vcschrcibiing dieser Erfindungen, die, wie er glaubt, ucbst den Ausstellern auch über die Nation ein ehrenvolles Licht verbreiten werden. — Der k französische Gcsandtc Herr v. Vour» qucney wurde am Mittwoch Mittag von Sr. Majc' stät dem Kaiser iu besonderer längerer Audicuz ci»' pfangen. — Unter Bezugnahme anf die in der vorletzte» Sitzung der hiesigen Haudclskammcr gepflogene Vc» Handlung wegen der zweckmäßigsten, das Acror v^' Nachtheilen sichernden Anwendung der ncucu Stan'' pelmarkcu auf Wechseln, theilt der Herr Präsident n> der letzten Sitzung mit, daß von sehr beachtcnswcl' thcr Seite die Frage aufgeworfen wurde: >vic "' Ansehung solcher Sckundawechsel, welche vom Aus» lande nach Oesterreich Vchnfs der Auswechslung g^' gen die bei einem inländischen Gcschäftshause dcp0' nirten Prima gesendet werden, die bisher amtlicher» folgte Stämpcluug jetzt nach Einführung der StäM' pclmarken vorzunehmen sei, um sowohl das k. -Stämuclgcfällc vor Nachtheil dnrch den Wicdergcbrauch bereits verwendeter Marken sicher zu stellen, als auch die frcieste Bcweguug des Verkehrs, welche durcy ciue Ueberstämpclung zu sehr beschränkt wurde, "n'g' liehst zu wahre». Nach reiflicher Erwägung der ", geworfenen Frage pflichtet die Kammer der A»>l^ ihres Präsidenten bei, daß es am zweckmäßigste" ' dürfte, jenes Haus, welches die Sekunda gcge" Prima auszuwechseln hat, gesetzlich zu verpM V»5 das Datuin dcr Empfangsbestätigung der Prima üb« die der Sekmw.i auf;ndrückende Stämpclmarkc zu schreiben, welcher Antrag auch hohen Orts zur Kennt, niß gebracht ivuvde, — In Lcmberg hat sich seit längerer Zeit cm Verein von polnischen Gelehrten gebildet, der nach dein Vorbilde der mo»uml>nla «-«rmmüoa ein ähnliches Unternehmen für die Geschichte Polens beabsichtigt. Das Unternehmen soll alle Quellen dieser Geschichte uon den Piasten an umfassen, und in gereinigtem Tcrtc mit den Varianten und den kritischen Erläuterungen geben. Die Unternehmer haben sich bis jetzt uergcblich nach einem Verleger umgesehen, W i c n. Die k, „Wiener Ztg.« veröffentlicht folgende - Kund m a ch n n g. Am 30 November l. I. sind in Wien 7 Per-sonen an der Vrechrnhr erkrankt, 26 genesen und 2 gestorben. In Behandlung verblieben 240 Kranke. Seit dem Ansbrnchc sind 4933 erkrankt, 3148 genesen und 1347 gestorben. Wien am 1. Dezember 1884. Klagenfnrt. Aus Anlaß einer Bemerkung, welche die kärutuischc Handelskammer in ihrem Iah» resberichtc für 18!!3 machte, daß nämlich das inlän-bische Hanoelswcsen seiner Aufgabe einer erfolgreichen Vermittlung zwischen den Produzenten und den ausländischen Abnehmern bis jetzt nur unvollkommen genüge, hat das Handelsministerium erklärt, daß diese Nemerkuug zwar ganz gegründet, daß aber die Abhilfe dafür hauptsächlich in der Energie, der Intelligenz und dem Unternehmungsgeiste des Handclsstan» des selber zu suchen sei. Allerdings können auch die Konsularämtcr, ohne eine mit ihrer Stellung und ih> rcm Bernfc nnuercinbarliche Einmcngung in die Pri-vnt.Handelsthätigkcit, durch nützliche Winke und Fingerzeige fördernd mitwirken, und es werden solche konsnlarämtliche Berichte auch täglich von Seite des, Handelsministeriums in der „Austria" veröffentlicht. Was die angeregte Weisung an die Konsulate bc° ^sft, um ihnen die Beantwortung der von der Han> "klammer über einzelne Gegenstände an sie zu stel-"Aden Anfragen zn empfehlen, so kann das Ministerium eine solche direkte Korrespondenz der Handels-kainmer mit den Konsulaten, außer besonderen Aus-»ahmsfällen, in der Ncacl nicht für angemessen Hal-ten, dagegen ist es der Handelskammer unbenommen, sich zum Behufe einer solchen Einvcruchmnng an das Handelsministerium zu wenden. Die kärntnischc Handelskammer hat eine Dank» adressc an Se. Maj, den Kaiser für die Allcrh. Verleihung der kärntn. Obcircal schule verfaßt. Deutschland. > Berlin, 30. Nov. Die uon Sr. Majestät dem ^«uige verlesene Thronrede lautet: «Meine Herren der ersten und zweiten Kammer. Die heutige Eröffnung Ihrer Sitzungen trifft zusammen mit einem frohen Ereignisse in Meinem köuiglielM Hause. Mein Neffe, der Prinz Friedrich Karl, hat gestern Seine Vermälnng mit einer Prin> zrssin ans einem Uns alt befreundeten und nahe verwandte» deutscheu Fürstcnhansc gefeiert. Sie wer-b">. Meine Herren, mit Mir den Wunsch theilen, bnß Gottes Gnade diesen Bund reichlich segnen möge. Mit Genugthuung sehe Ich die neu gebildete "ste Kammer heute znm ersten Male um Meinen Thron versammelt. Ich gebe Mich der Hoffnung hin, b"ß diese ueue, unter Anerkennnug bestehender Rechte »,!d unter Berücksichtigung dauernder Verhältnisse gc> Mündete Körperschaft, im Vereine mit der zweiten Kammer, Meiner Regierung in ihren Bestrebungen uu' das Wohl des Landes immer eine kräftige Stütze sc>n wird. Die Wiedcrcinbcrnfung des Staatsrathes habe ^ zu dem Zwecke angeordnet, nm in geeigneten «"lim auch dadurch eine gründliche Vorbereitung der ksetzentwürfe zu bcförderu. Einige derselben sind "cits vom Staatsrathe berathen worden und wer- " Ihnen unverzüglich zur Bcschlußnahnie vorgelegt l'dc». Mehrcrc andere wichtige Gesetzentwürfe, na> ""ich sch^. ^ ^„h>^ Gcmcindcverfassung und ^""crwaltnng in den sechs östlichen Provinzen und über die kreis» und provinzialständischen Verfassungen in sämmtlichen Provinzen der Monarchie liegen dem Stantsrathc noch zur Prüfung vor. Nach deren Beendigung werden dieselben zur weiteren Berathung ebeufalls au Sie, Meine Herren, gelangen. Ans den, auf den Staatshaushalt bezüglichen Vorlageu Meiner Regierung werden Sie die beruhigende Ueberzengung gewinnen, daß die Finanzen des Staates sich in einem befriedigenden Zustande befinden. Das strenge Festhalten an den überlieferte» Grundsätzen weiser Sparsamkeit nnd Ordnung macht es möglich, die Mittel für viele gesteigerte Anforderungen des öffentlichen Dienstes bereit zu stellen uud in Fällen außergewöhnlichen Bedürfnisses die Hilfsquellen des Staatskredits mit günstigem Erfolge nnd völliger Sicherheit für die Erfüllung eingegangener Verpflichtungen in Anspruch zn nehmen. Der Verkehr des Landes zeigt in fast allen Zweigen eine vermehrte Regsamkeit. Die Einnahmen der Post» und Telegraphen-Einrichtungen, so wie der Staats- nnd Privatcisenbahncn sind in stetigem Stei> gen begriffen. Fortwährend werden große Kapitalien in gewerblichen Unternehmungen angelegt. Der Bergbau erfreut sich eines zunehmenden Aufschwunges. Der Handel befindet sich i» einer, im Allgemeinen befriedigenden Lage. Solche Erscheinungen, — dop' pelt erfreulich in einer Zeit, in welcher manche ungünstige Verhältnisse einen hemmenden Einfluß anf den Verkehr ausüben, gebe» Zeugniß von einem gesunden wirthschaftlichen Zustande des Landes und las> sen weiteres Fortschreiten anf der Bahn gedeihlicher Entwicklung mit Sicherheit erwarten. Bei dieser Lage des Verkehrs und bei der Fürsorge, welche Meine Negierimg der Förderung desselben, insbesondere der Vermchrnng nnd Verbesserung der Kom-mnnikationsmittcl zuzuwenden fortfährt, wird es, wie Ich zuversichtlich hoffe, auch ferner an Gelegenheit zu lohnender Beschäftigung nicht fehlen. Es gereicht Mir dieß um so mehr zur Beruhigung, je weniger die Erwartungen in Erfüllung gegangen sind, welche uon dem Emflust dcr dil-ßjähnge», im Allacmciiisü gcsl-giicteii Ernte auf die Preise der erste» ^cbeiisbcdürsnlssc gehegt wurden. Die anlialtende Theuerung dcrselbcu, die noch immer schwer empfunden wird, hat Mich bestimmt, die zollfreie Einsuhr der nothwendigsten Lebensbedürfnisse fortbestehen zu lassen. Ich hege die zuversichtliche Erwartung, daß, in Folge dieser Maßregel und bei dem Vermeiden cin> scitiger Eingriffe in den freien Verkehr, ein wirklicher Mangel auch im kommenden Jahre nicht cintre-ten wiro. Durch verheerende Ucberschwemnmngen sind in diesem Sommer fruchtbare Landstriche schwer betroffeu worden. Mit voller Theilnahme habe Ich Mich an Ort und Stelle uou der Größe der angerichteten Scha« den nnd von dem gottucrtraucndcn Muthe überzeugt, mit dem die heimgesuchten Einwohner zu deren Vcsei> tignng Hand anlegen. Meine Regierung ist bemüht gewesen, die angcublicklichc Vedrängniß möglichst schnell zu minder» und durch geeignete Veranstaltungen weiteren verderblichen Folgen dieser Unglücksfälle uorzu> beugen. Durch eiucn patriotischen Beschluß des schlc-fischen Proviuzial-Landtages Md die Mittel zu nach. haltigcr Aufhilfe für die verwüsteten Oder-Niederungen beschafft. Zugleich hat sich in allen Landesthei-lc» n»d über die Gränzen der Monarchie hinaus der lebendigste Eifer zn wirksamer Abhilfe des nnverschnl' deten Elcuos in erhebender Weise kundgethan. (Folgt der bereits mitgetheilte Passus.) Ueber die bis jetzt nnr zu einem geringen Theile erfolgte Verwendung der neuen Anleihe wird Ihnen umfassende Auskunft ertheilt werden. Meine Herren! Indem Sie sich zur Bearbeitung der Ihnen obliegenden Aufgaben anschicken, darf Ich Ihnen die Versicherung gcbcn, daß Meine Regierung Ihnen dabei in jeder Weise entgegenkommen wird. Andererseits aber vertraue Ich, ft sehr Ich die Bc> rechtiguug verschiedener Ansichten anerkenne, daß Sie in allen denjenigen Fragen eine Stütze Meiner Ne-gierung sein werden, wo es sich darum handelt, dem Auslande gegenüber die volle Uebereinstimmung der Regierung nnd des Landes zur Geltung zn bringen ^nd^amit^in echt preußischer Weise zu bewähren daß wir durch Eintracht stark und um so stärker sind, je schwerer die Zeit ist. Dazu gebe Gott seinen Segen!" Schweiz. Bern, 2ü. November. Der große Rath von Tessiu vertagte sich gestern, nm den Entscheid des Bundesrathes, betreffend die ihm ertheilten Vollmachten für den österreichischen Konflikt, abzuwarten. Niederlande. Haag, 28. November. Gestern stellte Hr. Thor» bcckc Interpellationen an das auswärtige Amt. Er tadelte die Haltung des Kabinets in der Neutralität«' frage, verlangte Aufschluß über die Affaire Gibson und wollte wissen, ob auch die Niederlande an den Unter» Handlungen Theil nähmen, welche die Schifffahrt durch den Sund betreffen nnd die Interessen der Niederlande darum so nahe berühren. Der Minister verweigerte über Alles das eine Auskunft. Großbritannien. London, 29. November. „Times" gibt die Hoffnung auf, den Kampf in der Krim zu einer un> mittelbaren Entscheidung gebracht zu sehen. Die Ver< stärkungen werde» zu spät an Ort und Stelle sein; ehe die Verbündeten es wagen können, den letzten entscheidenden Schlag zn führen, wird die Strenge des Winters ihnen Halt gebieten und das Zerstörungs» werk mnß bis zum Frühlingsanfang verschoben blci> be». Es handle sich nur darum, wie mau die Winter» frist am besten benutze. Bei dieser Gelegenheit bemerkt dasselbe Vlatt, daß die Negierung sich bewogen gefunden hat, die er> forderliche Anzabl Mini«>Vüchscn in Lüttich zu destel» lcn, da die Birminghamcr Fabrikanten mit ihren Lie» ! fcrungc» 3 Monate im Rückstand geblieben sind. Weiter erklärt die „Times", indem sie eine gc< strigc Angabc zurücknimmt, daß die Nothwendigkeit einer Anleihe unbegründet sei; eben so sei es nicht wahr, daß die Kriegführung „durch ei» ängstliches Äcinühen, innerhalb der Grenzen des Einkommens zu bleiben", knapp gehalten und mit den Rüstungen von Anfang a» geknickert worden sei. Umgekehrt, die Rc> gierung habe nichts gespart und dem Kriegsminister 6»lle bllmolie gegeben. Telegraphische Depeschen. 'Berlin, 2. Dez. In heutiger Sitzung der zweiten Kammer wnrdc die provisorische v'eiwöchcnt» liehe Präsidentenwahl vorgenommen. Gewählt wurde znm Präsidenten Graf Schwerin, zu Vizepräsidenten Graf Armin und die Herren v. Ncustctten und Beth» man'Hollwcg. " Kopenhagen, 1. Dez Die hier vorge> nonuncncn neuen Wahlen sind sämmtlich antiministe-ricll ausgefallen. " London, 2. Dez. Die Königin eröffnet das Parlament in Person. " Kon st ant inopel, 23. Nov. Ei» Minister' wechsel hat hier stattgefunden.' Ncschid Pascha ist zum Großvezier, Ali Pascha zum Minister des Acußern ernamit worde». Das Bombardement von Sebastopol wird fortgesetzt. Typhus. Dyssenterie und Cholera herrschen unter de» beiderseitigen Truppen. Frische sche türkische Truppen sind von Varna bereits nach der Krim geschickt worden. — Nach einer telegraph. Nachricht aus Odessa vom 26. v. M. waren dort Gerüchte von neuerlichen blutige» Gefechten in der Krim im Umlauf, Die Sceuusälle durch die Stürme vom l4. Nov. werden wiederholt als sehr bedeuteub geschildert. Gin nördlich uo» Enpatoria gestrandetes französisches Kriegsschiff, das Plilvcr und 40 Pferde an Bord hatte, soll nach einigen Schüssen genöthigt gewesen sein, sich zu ergeben. - Einc Pariser Prwatdepeschc aus Madrid uom 26. November lautet: Ei» Dekret dehnt die am 7. Nov. verkündete politische Amnestie auf das gauze Königreich aus. Die Sitzung der Cor.es war der Verlesung des Euiwurfs der Geschäftsordnung ge» widmet. ^^_______ __ ______ , ^ÄlMMN MV HMMmevSell'MM« Börsenbericht aus den, Abendblatt« der österr. kais. Wiener-Zeitung. Wien 2, Dezember Mittags ! Uhr. Die Stimmung bcr Börse war cmch heute günssig. In den Kursen ergab sich bei stillem Geschäfte wenig Aenderung. Geldmangel wirkte nachthcilig auf die Vffcktcnpreisc, welche sich gegc» Gnde detto Gloggüitzcr m. N. „ 5°/« 91 '/,—»1 V. dctto National Anl. „ 5 °/» 86 '/.^«'/, StaatsschuldUcrschrcibuugcn „ 4'/,°/» 72-72'/, detto „ „ 4°/» «»V.^«»'/. detto v. I. ! 850 mit Niickz. ^ "/» !>2 7.—«2 V, detto ,552 „ ^"/, 89 7.-8»'/, Staatsschuldvcrschreibungen „ 3°/» 49-^9 7. detto „ „ 2 7."/» ^0 7.-« detto „ „ ! V« 16 7.-16'/. Gnmdcntlast.-Oblig. N. Oester. zn ^ V» 79 - 80 detto anderer Kronländer 7ä—?8 «otteric-Anlehe» vom Jahre 1834 231-^32 tctto dctto 1839 122-,22 7, dctto dctto 1s.N 97—97 7, Vaino-Obligatioum zu 2 7, °/^ 57 7,-57 '/. Obligat, dcs L. V. «nl. v. I. 1^59 z„ 5 °/^ ^.' ^ 97 Vanf-Micn mit Aczug pr. Stück 12^4—123», dcttll ohne Aczug l«I!5-N>36 dctto »emr (lmission 9Ü8-100U NScüMptebank-Altie» ül!-9« 7. Kaiscr sscrhinands-Nordbahn l80 V, ^180 7, Wien-Naaber 95 7.-95 7, Ä!ldwcis»Lmz-Gmund»er 253 —2Z5 Prcßb. Tyrn. Eiscnb, 1, Emission 17—20 2, „ mit Priorit, 30—35 Ocdcubing-Wien-Ncustädtir «5 7. -63 7, Dampfsch'iff-Nkticn ^33 -534 dctto 12. Emission 528-530 detto des Lloyd 545-547 Witücr-Dampfmiihl-Neii,'!, 129 — 130 «loyd Prior. Oblig. (in Silber) 5"/, —9i> Nordbah» dctt» 5°/» 84'/,—85 Gloggnitzcr dctto 5°/» 79-80 Donau-Dampfschiff dctto 5°/, 80—82 Conw Rextschcme 14 7,-14'/» Werhüzy 40 ss. Lose «7 7.-87 7, Windischgräi^-losc 28 7.-28 7, Waldstein'sche ., 3l)7,—30'/, Kcglcuich'sche „ II 7,-11 '/. Kaiserl. vollwichtige D,ifat,„-?lgio ' 3l 7,—3l °/. Telessraphischer Kurs - Bericht der Stoatspapiere vom 4. Dezember 1854. Etaatsschuldvcrschrcibungen . zu 5pCt. (in CM.) 82 9/l6 detto......., 4 !/2 „ „ 72 dctto ......„4 „ „ «4 Dar!ehc,i mit Verlosung v. I. 1839, für 100 ft. 12 l 1/4 Lotto Änlchcn u I. 1854..... 97, fl. in C. M. 5 '/» National-Anlehcn...... 86 7/8 fl. in C. Vt. Aktien der Nicdcröstcrr. Vscomptc-Gc- sellschaft ftr. Stück zu 500 >>. . . . 481 7/8 fl. in C. M. Aktien der österr. Donau-Dampfschifffahrt zu 500 fi, E. M....... 537 fl. in C. M. Acticu des österr, Lloyd in Trieft zu 500 ft. C. M. ...... 550 1/2 ,1. i» C, M. Wechsel-Kurs vom 4. Dezember 1851. Augsburg, für 10» Gulden Cur. Guld. 12« 3/4 Vf. Uso, Frankfurt a, M, lsür 120 ft. sndd.Vcr-) eins Währ. im 24 !/2 fl. Fuß, Guld.) ! 26 Vf. 3 Mmiat. Hamburg, für 1»0 Mark Banco, Gulden 93 1/2 Vf. 2 Monat L, udo», für 1 Pfimd Sterling, Gulden 12-10 3 Monat. Mailand, für 300 Oesterr. Lire, Guldc» 123 7/8 2 Monat. Pari« für 300 Franken . . Guld. KL l/2 2 Monat. K. K. uollw. M„nz-Dmatcn . . . 30 3/>l". Cent. Agio. K. K. Lottoziehungeu. I^, Wie» am 29. November 1854: 6^. 49. 71. 82 42. ^>l' nächste Zich»»^ >vil0 am l3. Dezember l»54 ,» Wicn geholt,» N'cldc». Getre id -Durchschnitts- Preise i" liaibach am 29. November 1854. Marktpreise !! Magazins. Ei„ Wiener Mctzcn Preise. Weizen . . 8 6 8 27 Kukurutz ... — — 5 40 Halbfrucht . . — — 6 30 Korn .... — - 6 — Gerste .... - - 4 36 Hirse .... — — ! 4 46 Heiden ... — — ! 4 40 Hafer .... 2 28 ! 2 48 Fremdeu-Anzeige der hier Angekommenen nnd Abgereisten. Den 30. November 1854. Hr. Josef Ritter v. Pußwald, Konsular-Eleve; — Hr. Andrew Gree», k, englischer Major; — Hr. Emiüo Bernaldi, Capita,,; — H. Wilhelm Rosen-kart, Handelsmann, — und Hr. Angelo de Kin, Privatier, von Wien »ach Trieft. — Hr. August Lauenstein, Privatier, von Wien nach Piacenza. Z. 967. (3) Die im In- nnd Nuölande als die lieblichste und beste Toilette-Scifc anerkannte c.F^ I>i». Vorchardt'sche k. k. a. priv. ^L^ aromatisch-medizinische ilräuter-Teife hat sich durch ihre besonders wohlthätige Wirkung auf die Haut einen so nam-haftcn Ruf nworbcn, daß eine Anzahl Nachahmungen entstanden, und cs sind die Känfcr dieser Seife sehr häun'g durch die allgemeine Vczcichnnng „Kräuter - Teife" mit fremden Fabrikaten getäuscht worden. Die gcchrtc» Consumcntcn der >»,'. Vorchardt'schen Kräuter-Seife wolle» daher bei ihrcn üinkäufcu besonders genall auf den Namen --- -- «»>. Vorchardt -- -- ^----^-^^ sowie darauf gcf, nchtcn, daß die »,'. Vor- ^nns«HNN73H chardt'schc f. f, a pliu, Kräntlr-Scife nnr in Ä °ilM,!^i«,NZ weiften nut grüner Schrift bedruckten und an ^^ö^"^/ b"d''" Enden mit nebensteliendem Siegel verschcncn 'llackctchcn ^, 24 Xr. ft'M, «erkauft wird und in ilaibach riuzig und allein echt vorräthig ist bci Alois zraisell, sowie auch in (5apodistria: Apoth, Giou, Dclisc, Worz: G, Grignanehi, Klllgenfurt: Apoth. Anton Veinitz. Trieft: Äpoth. Anton Zampicri und Sign. W, ei ii berg er, und in T'illach bci Math. Fürst, Z. 1923. (3^ ' ^ DH^° Nicht zu üderfthen Die Gefertigte empfiehl! dcm l,o!)ei, Adel und geehrten Publikum sür Nikolai-Geschenke ihr ganz »cu wolUlissurtirtcz ^^ »on schönsten und geschmackvollsten Zucker-, Galanterie- und Tra-gantwareu, wciche durch drci nacheincinder folgende T>>gc, uitttr der schönsten Dekoration und bci Abendbeleuchtung zil haben s,in werden; empfiehlt sich ei' nem geneigten und zahlreiche» Zuspruch im Dr. Ovjiazh'fchc» Hause am Kongreßplatz. Z. !899. (2) H a u s v e r k a u f. In Agram, ubeve Stadt, Bräucigafse, ist ein sehr solid gedautts, I Steck hohcs Haus aus freier Hand zu velkaufcn. Dasselbe liestcht aus l9 Zimmern, 3 Küchen, K>mmcl'n, Holzleger,, 2 W.'gcnremisen, Btall auf l(» Pferde, Brunnen mit bestem Wasser, Keller auf 8N E,-mer, Gemüsekellcr, E,sg:udc, geräumigem Hof mit Bauarund auf die Gasse von I« Klafter Länge und einem Obstgarten von 8W ÜIMaf-ter, mit einem Ertrage von I5W si. Nahe« rcs zu erfahren briesiich oder mündlich bei der Eigcnthümerin, Frau Julie v. Fodroczy in Agram. Z. l900. (2) ^ Zum Pottaschcribrand sind i» Kroatien im Walde ^eliii») nahe bei Ziuil-St. ^ Ivan , 2 Posten von Agram, mehrere tausend Stämme, zum Brennen geeignet. Unternehmer dieses wullen sich hierüber bei der Eigenthümer!», Julie v. Fodroczy, Post Zivil-St.-Ivan, anfragen. Z. <94«. (!) Bestellungen auf Torf, vollkommen schöne trockene Ware, werden im Hause Nr. 58, Triester Straße 1. Stock, entgegen genommen, und dle Ablieferung um ^ kr. pr. Zentner franco in die Wohnung des Bestellers besorgt. Z. 1930. (I) ' Das Haus Nr. 15 in der Po-lana - Vorstadt, das ein ausgewiesenes Zmserträgniß von 330 si. abwirft, und sich in sehr gutem Baustande befindet, lst um den Kauf-schllling von Z200 st gegen sehr billige Hahlungsbedingniffe;u verkaufen. Das Nähere erfährt man Nr-187 am Raan, im 2. Stocke, von 2 bis 3 Uhr Nachmittags. ^ Z? 1939. (I) Woh nu n gs-V era nd e ru n g. Der Unterzeichnete macht die er-aebenste Anzeige, daß er nun ain Iakobsplah im neuqebauten Virand'-schen Hause im 2. Stock wohnt, und taglich von 9 bis 12 Uhr Früb und Nachmittag von Halb2 Uhr bis 3 Uhr zu treffen ist. Laibach am 4. Dezember 1954. L. Krach, Maler imd Photograph, 3. 1924, s!) zzeihbibliotheks - Anzeige. Johann Giontiiii, Buch-, Kunst-, Musik., Landkarten, Papier- und Schreibmaterialien-Händler in Lalbach, hat das Vergnügen, hlcmit bekannt zu geben, d^ß die große öffentliche Leseanftalt l, Stadt, Hauptplatz Nr. 237) den verehrten Literatur-Freunden täglich von 8 Uhr Früh bis 8 Uhr Abends (w>t Ausnahme der Eonn- und Feiertage) zu Befehl steht. Durch diese Anstalt wird einem hohen Adelund geehrten Lese »Publikum eine reichhaltige ausgewählte Bibliothek, welche fortwährend durch die neuesten Erscheinungen bereichert wild, zur freien Benützung gestellt. Die fünf Kataloge, enthaltend !2.W0 Nummern (Bände), sind käuflich zu haben «no kosten zwei daoon je l« kr , drei je « kr. Nachträge dazu erscheinen so oft sich hicfür ein Vef dürfniß h.rausst.Ut. Die Benutzungs-Gebühr ist im Verhältnisse der gebotenen Bücher äußer!» gering, und beträgt: bei Verabfolgung einer Nummer täglich, ibei Vcrabfolgung von zwei Nummern tag^ oder 5 auf ein Mal wöchentlich: lich, oder IU auf ein Mal wöchentlich- für I Jahr . . . 8 ft. - kr. für l Jahr . . . " fl. -- ". » 6 Monate . . 4 » - » ^ „ « Monate . . . ^ » »^ » „ l Monat . . . !» — »!»! Monat . , . !>',«" » 14 Tage . . . — » 3« » > >> ,4 Tage . . ' . ^ >' "" " » l Tag . . . — » 2 » ! » 1 Tag . . . ^ " ".ßia Einlage für icden Band ist I fl, bei Benützung mehrerer Bände verhalt»'!'"'"!'» geringer, und wird solche nach Ablauf der Abonnements-Zeit zurückerstattet. DielReichhalti - ^ it dieser Bibliothek macht es dem erqebenst Gefertigten m^ l'ch, auch den verehrten Lesefreunden auf dem iiande, in Wadevrtcll, ,,^ naher und weitester Gntfernnnft kleine und größere Parthie« von ^ chern für längere oder kürzere Zeit unter den billigsten Bedingung^ verabfolgen. «FVHl«I«I« Hs««»«5