Nr. 93. Mittwoch, 24. April 1907. 126. Jahrgang. Mlmcher Zeitung AlsnumerationSprelS: Mit Po st verse »du ng: ganzMrig 3« X, l,albjähr>n !5 li. Im Kontor: ganzjalirig , « ll, haldjährig li X. Für die Zustellung ins Hans ssanzjahria, 2 K, - Inserlionögebühr: ssür lleine Inserate bis zu 4 Zeilen 5U k, größere per Zeile l« l>; bei olleren Wiederholungen per Zeile « d. ' , Die «Laibacher Zeitung» erscheint täglich, mit Nusnahme der Sonn^ und Feiertage. Die Nbmlniftratlon befindet sich Kongrehplah Nr. L, die Medallion Talmaünnasie Nr, 10. Sprechstunden der Redaktion uon « bis 10 Uhr vormittags. Unfranlicrte Briefe weiden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Nichtamtlicher Geil'. Österreich und Ungarn. Die Erklärungen, welche Ministerpräsident Varon Vcck gegenüber einer Deputation von Industriellen über die Ausgleichsverhandlungen abgegeben hat, haben in der öffentlichen Meinung Wien sehr befriedigenden Eindruck hervorgerufen. Die „Neue Freie Presse" führt in einer Besprechung der Erklärungen des Ministerpräsidenten aus, daß dieselben mit der Darstellung des Han-oelsmiuislers Kossuth im ungarischen volkswirtschaftlichen Alisschusse nur dariu übereinstimmen, dap. beide die Aussicht auf die Einführung von Zwischenzöllen nach dem Jahre 1917 eröffnen. Nährend jedoch Ungarn einen Ausgleich will, der vorläufig uoch einige Zugeständnisse an die Gemeinsamkeit macht, mn die Trennuug vorzubereiten, will Österreich einen Ansgleich, der ein Zugeständnis an die Trennung macht, mn einen Nest von Gemeinsamkeit zu erhalten. Sei aber ein Ansgleich denkbar, durch deu diese beiden einander entgegengesetzten Ziele erreicht werden können? Und wenn dennoch auf (Grundlage der Zwischenzölle ein Ausgleich geschlossen wird, muß uicht, einer der beiden Vertragsteile getäuscht werden? Das „Neue Wiener Tagblait" bemerkt zn der Rede des Ministerpräsidenten, daß er so offen und rückhaltlos unmöglich sprechen könnte, wenn die Regierung sich auch uur im allergeringsten Maße geblinden hätte. Man begreife, daß die hervorragenden Repräsentanten der heimischen Industrie den Ministerpräsidenten versichert haben, seine Mitteilungen erzeugen das Gefühl der Sicherheit, daß sie ihrer Überzeugung Ausdruck geben, die gegenwärtige Regiernng werde, wie bisher, auch fernerhin bei den Ausgleichsverhandlungen das Interesse der österreichischen Volkswirtschaft mit aller Entschiedenheit wahren. Das „Fremdenblatt" sagt, man werde es überall freudig begrüßen, daß die Regiernng sich zwar den Mnt des Entschlnsses nicht verkümmern lassen wolle, daß sie aber keine wirtlich sachliche Entscheidung fällen werde, ohne vorher die Interessenten zn hören. Die „Zeit" schreibt: Wenn die ungarische Unabhängigkeitspartei die Illusion gehegt habe, daß sie zwar nur einen knrzfristigen Vertrag konzedieren, dafür aber alle Konzessionen, und Vorteile des langfristigen fordern könne, so werde sie nach der vorgestrigen Rede Baron Becks davon wohl geheilt sein. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" hat aus den Worten des Ministerpräsidenten den überzeugenden Eindrnck gewonnen, daß unsere Regierung klar weiß, was sie will nnd daß sie anf die Interessen nnsercr Reichshälfte eifrig Bedacht nimmt. Das „Neue Wiener Journal" hofft, daß die gegenwärtige Regiernng, die so mannhaft gegen die „magyarische Hegemonie" anfgetreten ist, die gebotene (Gelegenheit benutzen wird, die Lockerung der wirtschaftlichen Bande zu nutzen, um uns auch von der politischen Gebundenheit zu befreien. Das „Vaterland" meint, der Ministerpräsident sei über die Verhandlung des Zolltarifs im ungarischen Parlamentsausschüsse mit einer orakelhaften Wendnng hinweggegangen. Seine unzweideutige Versichernng, daß bisher nichts abgemacht, folglich auch nichts preisgegeben sei, sei jedoch beruhigend. Die „Arbeiterzeitung" findet die Darlegung des Mimsterpräsidenten wenig geeignet, die Besorgnisse der Österreicher zu zerstreuen. Die Regierung — versichei-t Herr v. Veck — sei bisher noch frei; man kann ihr also nicht dringend genug anraten, bei der Prüfung der Kossuthschen Vorschläge die notwendige Sorgfalt anf die österreichischen Interessen nicht außeracht zu lassen. Deutschland und Marokko. Man schreibt ans Berlin: Die Hoffnung, daß die in der französischen Presse erhobenen Beschwerden wegen angeblicher Verletzung der Akte von Algeciras durch deutsche Interessenteil sofort ver- stummen müßten, wenn nur erst die Prüfung der erhobenen Ansprüche dein Streite der Tagespresse entzogen und vor die berufenen Stellen gebracht sein wird, hat sich inzwischen, was den Bau des Abzugskauals in Tanger angeht, bereits erfüllt. Von amtlicher französischer Seite ist, wie auch bereits durch die Meldungen der „Agence Havas" festgestellt erscheint, zugegeben, daß der deutsche Unternehmer, die Arbeitet: an dem Kanal auf Grund des Beschlusses des Sanitätsrates in Tanger erhielt nnd daß er sich also in einer unanfechtbaren Rechtslage befinde. Was aber- die Kontroverse wegen angeblich nngleichmäßiger, Verteilung der Hafenarbeiten betrifft, fo kann auch da die notwendige Richtigstellung des Streitgegenstandes nicht mehr lange ausbleiben. In dem Protokolle der Schlußsitzung der Konferenz in Algeciras heißt es ausdrücklich: „Die marokkanischen Delegierten drücken sodann den Wnnsch ans, daß das Protokoll eines Vorbehalts wegen der Hafenarbeiten in Tan« ger, Larache, Casablanca nnd Saffi Erwähnung tue. Da nämlich diese Arbeiten privaten Unternehmungen konzessioniert wnrden, können sie nicht in diejenigen einbezogen werden, die der Adjudi» kation zu unterwerfen sind. Seine Exzellenz der Präsident erklärt, daß von dieser Erklärung 3lkt genommen werde." Vielleicht richten sich aber die Beschwerden der französischen Interessenten nur gegen das Onantum der erteilten Aufträge oder gegen die Höhe der gegenseitig in Betracht tom^ menden Summen.. Dann würde ihnen, einerseits jeder politische Eharaktcr fehlen, anderseits ist nicht ohne weiteres zn erkennen, welche Bestimmungen der Akte zur Unterstützung derartiger Beschwerden herangezogen werden könnten. Jedenfalls braucht man nicht zn befürchten, daß so geringfügige Gegenstände bei ihrer Ausgleichung erhebliche Schwierigkeiten schaffeil könnten, wenn man die guten Dispositionen in Betracht zieht, die erst kürzlich bei der Überreichuug des Beglaubigungsschreibens des Botschafters Eambon von beiden Seiten an den Tag gelegt wnrden. Feuilleton. Ginc Künstlerin. Slizze von A. no» Hlül'otv. (Schluß.) In dem, Hause einer Tante fand sie zuerst ^ufnahnle. Und diese energische Frau war es, die Ne wieder zur Daseinsfrende erweckte und sie ihrem Ael um soviel näher brachte, als sie je zu hoffeit Mvagt. Es war an einem Märztag. Sie entsinnt sich ^ssen genau. Die Sonne schien so warm in die geilster des kleinen Salons, in dem sie mit einer '^Mldarbeit beschäftigt war, daß auch sie es in ihrem '^rzen Frühling werden fühlte. Sie trat impnlsiv ^u den Flügel, schlng einige Akkorde an nnd schmet-lerte „Die Finken schlagen, der Lenz ist da!" Hindis, so ganz alls voller Seele. Als sie das Lied sendet, hatte ihr die Tante, die unbemerkt herein-treten, zugenickt und noch mehr gefordert. Und ^> hatte sie gesungen, ein Lied nach dem anderen, ^airn hatte sie sich zum Ausgehen fertig machen "Nlsson — und eiue Stunde später war sie bei der ^Nihmteit, Signora Eontini nnd trug ihr die ^lignon-Lieder vor. Und - die große Sängenn Mopste ihr die Backen und flüsterte ihr mit ihrem ^sländischeu Akzent ins Ohr: „Sie haben Gold ^ Ihre Hals. Sie werden sein eine große.Mmst-'erin!" _ O. wie hatte sie gejubelt! Ja, eine große '^"nstlerin wollte sie werden! Die Mnft sollte ihrem ^'ächteten Namen wieder allen Makel nehmeil. Es folgten für sie arbeitsvolle Jahre, die jetzt reichen Lohn trngen. Ihr Name wurde unter den erstell Größen der Tangeskunst genannt. — Lyda Heinz erhebt sich. ^ie sieht wie geistesabwesend uni sich nnd betrachtet dann, ihr kurzes brauues Röckchen. Richtig, sie spielt die Mignon nnd muß sich schnell für dm zweiten Akt umkleiden. Da, es klingelt schon!---------------- Der Vorhang fällt zum letztenmal. Der Zuschauerraum leert sich nach und nach. Lyda steht wieder in ihrer kleinen Garderobe. Sie hat das schlichte weiße Gewand der Mignon mit einer eleganten Gesellschaftstoilette vertauscht. Sie ist noch ail den Hof befohlen. Die hohen Herrschaften wollen persönlich von ihr Abschied nehmen. Lyda betrachtet die duftigeu Spenden, die man ihr hier auf-gebant lind liest die Karten und parfümierten Briefchen der Verehrer uud Verehrerinnen ihrer Kunst. Hier dieses geschmackvolle Arrangement alls Maiglöckchen ist von der lieblichen Prinzessin Alice, nnd jene seltenen Orchideen vom jugendlichen Prinzen Waldemar. Und zwischen all den weißen, rosa nnd violetten Blüten lenchten Rosen, rot wie Blnts tröpfelt. Sie nimmt die Blnmen in die Hand. Schade! Es ist keine Karte zu finden. We herrlich sie 'duften! Sie dn'lckt ihre plötzlich erglühten Wangen iit die kühlen Blutenkelche. Es klopft. Sie hört es nicht. Die Tür öffnet sich. „Lyda!" Der Stranß gleitet an ihrem Kleid entlang lind fällt zn Boden. Ihre Hand faßt krampfhaft nach der Tischkante. „Bernd!" Ihre Lippen bewegen sich wider ihren Willen. Sie wendet ihm ihr Gesicht zu. Es ist marmorbleich. „Was wünschen Sie?" Sie will sich zur Ruhe zwingen, doch zittert ihre Stimme leicht. „Was ich wünsche9 — Sie sehen wollte ich, Ihnen sagen, wie Sie mit Ihrem Gesang mein Herz bewegt. — Lyda, Sie sind eine große Mnst-lerin!" In Lydas Wangen steigt eine zarte Nöte. Sie richtet sich stolz auf. Ihre Augen strahlen siegesbewußt. Er hat ihr sagen müssen, worauf sie seit Jahren gehofft. „Wie schön Sie sind!" Er nimmt ihre Hände. Sie entzieht, sie ihm langsam. Sein heißer Vlick, seine tiefe, warme Stimme faszinieren sie wie einst, lllld sie will nicht nachgeben. Sie will fest bleiben. Sie sieht unruhig nach der llhr. Es ist die höchste Zeit. Bei Hofe darf man nicht warten lassen. Sie macht eine Vcwegnng nach dem Stuhl, über den ihr pelzverbrämter Umhang leicht geworfen ist. Er nimmt ihn auf uud legt ihn ihr langsam um die Schultern. „Lyda!" flüstert er dabei heiß, „es ist die letzte Frist für mich — Sie verlassen uns schon morgen " Lyda, darf ich Ihnen sagen, wie sehr ich Sie liebe?" Lyda Heinz macht eine abwehrende Bewegung. „Können Sie die Vergangenheit nicht vergessen?" Lydas Gestalt scheint zn wachsen; um ihre Lippen spielt ein ironisches Lächeln. „Sie irren sich! Ich will die Vergangenheit nicht vergessen. Sie hat mich den Weg zum Ruhm geführ-t." Sie rafft graziös die Schleppe auf. Er hört ein diskretes Rascheln seidener Gewänder — dann ist er alleiit. Laibacher Zeitung Nr. 93. 844 24. April 1907. Politische Uebersicht. Laib ach, 23. April. Kriegsminister Feldzeugmeister S ch ö n a i ch hat an die Verwaltnnq des Lloyd folgenden Erlaß gerichtet: „Wien. 20. April 1!)()?. Seine k. und k. Apostolische Majestät geruhten aus Anlaß der Mitwirkung des Österreichischen Lloyd an den kombinierten See- und L a n d u n g s m a n^ ö v e r n im Herbste 1 !)<)(> nachstehende Allerhöchste Entschließung vom ^. April t!)07 an nnch gelangen zu lasseil: ,Ich ermächtige Sie, der Verwaltung des österreichischen Lloyd für die ganz außerordentlich sorgfältige Vorbereitung, sowie für die in jeder Beziehung musterhafte Durchführung der Truppentransporte, sowie den an den bezüglichen Arbeiten direkt beteiligten Personen, insbesondere den Kapitänen dieser Schiffahrtsgesellschaft meine belobende Anerkennung bekannt zu geben.' — Es gereicht nur znr besonderen Freude, dies der geehrten (Gesellschaft des Lloyd znr Kenntnis zu briugen." Die j n n g c z e ch i s ch en nnd die alt-czechis ch e n Prager Blätter veröffentlichten am 21. d. M. die von den Exekutivkomitees der National-Freisinnigen, respektive der Nationalpartei gezeichneten Wnlilmifrufe sowie einen von den beiden Erekntiv Komitees gemeii^sain unterzeichneten Wahlanfrnf uud die Kandidatenlisten für die Reichsratswahlen in Böhmen. Die Annahine, daß der jüngste Aufenthalt des Königs Viktor E m a n n e l in Athen Veränderungen bezüglich der staatsrechtlichen Lage K reta s zur Folge haben dürfte, wird nach einer Nachricht aus Paris dort nicht geteilt. Man hegt vielmehr die iiberzeugung, daß im politifchen Stande der Dinge auf der Insel in der nächsten Zeit keinerlei Wandel eintreten wird. — Wie man aus Konstantinopel schreibt, war unzutreffenden Deutungen, welche der Vesnch des Königs Viktor Emannel in Athen an den maßgebenden türkischen Stellen möglicherweise hätte erfahren, köuneu, durch Berichte der ottomauischen Botschaft in Nom vorgebeugt worden, in welchen anf Grund kompetenter italienischer Aufkläruugen dargelegt wurde, daß diese Reise lediglich einen Akt der Höflichkeit ohne politische Nebeiüendenzen bilde. Dem Um stände, daß nichtsdestoweniger von manchen türkischen Kreisen die Frage etvaiger unerwünschter politischer Nachwirkungen dieser Moimrchenbegeg-nuug erörtert wurde, ist keine Bedeutung beizn ^ legen. Die Mitteilung der freundschaftlichen Gesin nnngen, welche der König von Italien gegenüber dem türkischen Gesandten in Athen, Nifaat Bey, den er zweimal in längeren Audienzen empfing, für den Sultan nnd die türkische Negierung ausdrückte, wurde im Mdiz mit Genugtuung aufgenommen. Bei den am 21. d. M. in Spanien stattgehabten Wahlen in die Cortes standen den Regiernngskandidaten in den meisten Provinzen keine Gegner gegenüber. Trotzdem war ein sehr heftiger Kampf in den catalonischen und baskischen Provinzen, in Valencia und in Guadalajara vorauszusehen, wo die Bürgergarde konzentriert und verstärkt wurde uud eine rege Bewegung herrschte. In Barcelona durchzogen Patrouillen die Straßen, die Truppen waren tousiguiert. In Madrid hielt sich die liberale Partei vom Wahlkampfe fern. Dort standen drei Sozialisten, fünf Monarchisten uuo sechs Republikaner einander gegenüber. Während der Wahlperiode hielten die Republikaner zahl^ reiche Versammlungen ab. — Bei den Parlaments-wahlen in Madrid gewannen die Republikaner an Terrain. Während des Wahlaktes wurden zwei Urnen zerschlagen uud ein Wahllokal geschlossen. — Die „Eorrespondancia" meldet aus Vareeloua: Während des Skrutininms bei den Parlamentswahlen entstand unter den Wählern eine Schlägerei, wobei eine Person getötet uud zwei verwundet wurden. — In der Provinz wurden 11!) Regie-rnngskandidaten und :i4 Liberale ohne Gegenkandidaten gewählt. Tagesneuigleiten. - (Telephonie ohne Draht.) Waren da eines Tages bei Wesselbnren in der Nähe Hain-lmrgs mehrere Arbeiter anf einein Felde nahe der Landstraße eifrig in Akkord mit dein Putzen von Weißkohl beschäftigt gewesen: sie hatten den Wagen bereits gefüllt nnd warteten sehnlichst nnf die Nück-tehr des Gespanns, das schon mehrere Ladungen zur Vahn befördert hatte. Als dieses aber immer noch nicht in Sicht tam, meinte einer der Leute: „Wi »not ens na de Statschon telefoueern: dm duert doch to laug!" ..Ja," erwiderte ihm ein anderer, „ick tann dat pladdern un Üopen nich verdreegen. Wollt du ni ins versöten, .Ulaas?" KIcias ist wirtlich gleich dazu bereit, eilt nach der Straße nnd klettert dort am nächsten Telegraphenpfahl in die Höhe. Oben ange-kommen, rüttelt er an einein Draht, legt den Mund an einen der Isolatoren nnd ruft init Stentorstimme! „Hier Etatschon, hör'n Se mal, wie hebbt de Wagens wedder voll; nn lat Johann man en beten Draff fahren, dat wi den Wagen noch bet Zugtied voll kriegt!" Eine Antwort hat Klaas zwar nicht bekommen, aber da das Gespann wirklich in nicht zu langer Zeit eintraf, glaubt er steif und fest, daß dies seiner telephonischen Mahnung zu danken sei. — (Pförtnerin „t'o r cv^r".) In einer in den „Animles politiqnes et lit^raires" veröffentlichten Plauderei erzählt der greise Lndovic Hal(>vy folgende halb amüsante, halb rührende Geschichte: Eine der berühmtesten Pförtnerinnen der Pariser Oper — auch die bescheidenen Knlissenwächter können ihre Berühmtheit habeu — war Madame Crosnier. Sie war mit ihrem Leben und mit ihrem. Tode die energischeste Widerlegung des Arioms, das da, behauptet, es sei kein Mensch mit dem, was er habe, zufrieden. Madame Crosnier hatte einen Sohn, der, zum Unglück der Mutter, intelligent nnd vom Glück begünstigt war. Er begann seine Laufbahn als Ioui> muist, wurde dann Geschäftsmann uud verdiente in allen Berufen viel Geld. Als das Glück ihm zu lächeln begann, bat er die Mutter, ihren Käfig in oer Oper zu verlassen, aber die Frau wollte nichts davon höl-en. Zum Direktor des Theaters an der Pol-te Saint-Martin ernannt, erneuerte er den, Versuch, dber wieder vergeblich. Die Mutter lies; sich anch nicht umstimmen, als Crosnier Direktor der Komischen Oper wurde: es erfüllte ihn mit Bitterkeit, daß, während er als vieliimworbener und vielbeneideter Mann in seinem Dircktorzimmer sah, wenige Schritte von ihm entfernt seine Mutter in einer niedrigen Portierloge hauste und kommenden und gehenden Personen devot die Tür öffnete. Mit neuen Bitten bestürmte er sie, als er Abgeordneter wurde. Zuletzt bekam er gar die Stelle eines Generaladniinistrators der Großen Oper. Die Mutter schien sich auch darum nicht kümmern zu wollen. Aber jetzt ging das wirklich nicht mehr so weiter: Pförtnerin, mag noch hingehen, aber Pförtnerin des eigenen Sohnes, das war denn doch nnmöglich. Und da die alte Fran ihren Platz uicht gutwillig räumen wollte, schickte ihr der Sohn den Kündigungsbrief und ließ sie mit sanfter Gewalt aus ihrem Käfig entfernen. Aber diese Ermission, die doch nur ein Zeichen rührender Sohnesliebe war, brachte ihr den Tod: sie überlebte ihr Pförtneramt nur wenige Wochen, weil ein Leben außerhalb der Pförtuerloge für sie absolut keinen Wert mehr hatte. — (Eine V artsteuer.) Wie aus NewlM'k gekabelt wird (uicht am 1. April), hat ein Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung in Nen-Iersey den Antmg eingebracht, die Backenbärte mit einer Steuer von '> bis 50 Dollars zu belegen. Der Abgeordnete findet, daß die Mode, sich den Backenbart stehen zu lassen, im Zunehmen begriffen sei; dadurch ersparen viele Männer die Kosten für das Rasieren, und es sei nicht mehr als billig, wenn der Staat von den mühelos gemachten Ersparnissen seinen Anteil for-dere. — Die Idee, den Bart zn besteuern, ist übrigens nicht ueu. Peter der Große legte eine Steuer auf die Bärte, um die struppige» Nüssen etwas zu zivilisieren. (Die a m e r i t c n i s ch e n G e s ch w o r e n e n uud die F r a u e n s ch ö u h e i t.) Ein amerikanisches Blatt für Rechtswissenschaft bringt folgende Schilderung eines Nechtsfalles aus der Praxis des Schwurgerichtshofes eines westlichen Staates der Union: Ein Faln'iksbesitzer klagte seine Frau auf Ehefcheidnng aus ihrem Verschulden. Die schönen Augen der Beklagten stehen während der Verhandlung in ununterbrochenem Rapport init deu Geschworenen, welche den NnM.ansfuInnmgen der Par-teiendertreter weniger Aufmerksamkeit zn schenken scheinen als der eleganten El-fcheinung der koketten Fabrikantensgattin. Nach knrzcr Beratung gaben die Geschworenen das Verdikt auf kochen Pflichtige Abweisung der Klage ab. Der Nichter erklärte hierauf: „Das soeben vernommene Verdikt beruht offenbar weniger auf sorgfältiger Erwägung der meritorischen Umstände dieses Falles, als anf der Wirkung, welche die durchbrochenen seidenen Strümpfe der Beklagten Kinder der Finsternis. Roman von Anton von Perfall. (48. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Johannes blickte in, die tiefen, von auffallend har° monischen Bossen überspannten Augenhöhlen, als ob er darin des Nätsels Lösung finden wollte. „Sieh nur, wie schön der Kopf geformt ist, Johannes", bemerkte Soran. „Diese edel geformte Stirne! Er könnte auch ein großer Dichter sein, war es vielleicht unbewußt und seine, in dn: Finsternis seiner Welt erblindete Seele baute sich eine Hölle voll wilder Begierden, Blut und Mord, anstatt eines Paradieses." „Nein, mein Freund, das ist eitel Schwärmerei!" erklärte Johannes und nahm den Schädel aus der Hand des Führers. Das rote Kreuz leuchtete auf der Stirne. Georg Stubensand, mordete, den Doktor Cassan, hingerichtet am 8. Oktober . . ., stand darunter. Johannes Hand strich um das ausfallend stark ausgebildete Hinterhaupt. „Das ist der gefährlichste Typus, hohe Intelligenz, mit ausgeprägtem Mordsinn verbunden. Oh, das täuschte uicht, dieses Hinter« hjaupt muß Entsetzliches geborgen haben." „Er war ein tüchtiger Mechaniker. Hat sogar schon Erfindungen gemacht." erklärte der Führer. „Ein furchtbarer Erfinder!" Johannes blickte starr auf den Schädel m seiner Hand und nickte mit dem Kopse, als ob er ein Zwiegespräch hielte init ihm. Märchen war hente allein im Hause zurück-«geblieben. Die Mama war trotz des schlechten Wetters im Schlitten nach Gundlach gefahren und sie war allein zu Hause. Seit dem Toe war sie in beständiger Unruhe, die sie noch dazu vor Mama streng verbergen mußte. Diese sprach kein Wort mehr von Johannes Ohnesorg, noch über alle die wichtigen Dinge, deren Mitteilung sie Klärchen in der Aufregnng versprochen hatte. Ein peinliches Schweigen lag zwischen Mutter und Tochter, das mehr sagte als Worte und Klärchen verhängnisvolle Zeit ließ, sich immer mehr mit dem Erwarteten und all dein Seltsamen zn beschäftigen, das ihn umgab. Drei Tage waren so verstrichen, graue, einsame Tage und doch voll eigenartigein Leben für Klärchen, in der die Erwartnng die üppigsten Blüten trieb. Da schrillte die Glocke mitten in, ihre Gedankenwelt hinein und aus den Wellen der Töne schwebte das Bilde des blonden Knaben von einst. Sie eilte an das Fenster, schob den Vorhang bei» feite. Sie sah nnr einen Mann in dunklen, Nadmantel, sein Gesicht verdeckte der Schlapplmt. Es war eine schmerzliche Enttäuschung. Das war er nicht. Sie hatte längst aus dein Knaben das Bild des Mannes konstruiert. Irgend ein Gelehrter, der die Sammlung besucht, so sah er aus, so spießbürgerlich lang-weilig. Schon wollte sie zurücktreten, da hob er t«n Kopf. Ein blonder Spitzbart wurde einen Augenblick sichtbar, ein voller roter Mund, da tmt er schon in das Hans und verschwand. Das Blnt stieg ihr in die Wangen! Es war ein junger Mann, so viel hatte sie be,stimni.t gesehen. Sie hielt den Atem an und horchte. Niemand kmn, auch das Mädchen nicht, um jemand zu melden. Also doch ein Besucher der Sammlnng. Er wäre doch zuerst zu Mama. — Er kommt ja überhaupt nicht, nie! Er weiß wohl, daß er nicht willkommen ist bei Frau Marianne. Aber das ist ja abscheulich! Das wird sie nie verstehen. Das störte ihr das ganze Bild der geliobten Mutter. Von, neuem ergriff sie dn Unmut, und der Un-mnt schuf von neuem Bilder! Und unter diese Bilder trat jetzt auch der Mann mit dmn Schlapp' Hut, dem blonden Spitzbart. Wenn er es doch wäre? Wenn er sich gar nicht zu erkennen geben wollte, nur die Sammlung be-sncheu, dann wieder abreisen! Vielleicht hat Professor Vlessenbnrg ihn gewarnt, ihm alles erzählt, was der Amtsrichter über ihn alles Schlimmes behauptet! Dann wird sie ihn nie wieder sehen! Sie muß ihn sehen! Wenn er es wirklich ist, soll er das Haus nicht mit schlechter Meinung verlassen, der gute, schöne Johannes mit den blonden Locken. Er war es ja gewiß nicht, aber besser ist es doch, sie sieht nach, sonst w a r er es für immer in ihrer ruhelosen Phantasie. Zwar mied sie es bisher, das Hinterhaus zu betreten, es war ihr unheimlich, dieses Haus des Unglückes und des Todes; auch die MaM" wollte nicht, daß sie es betrat. Aber das war ja einmal eine Ausnahme, ci'ie Heimlichkeit, die sie vor sich wohl verteidigen konnte- Einmal von dem Gedanken gepackt, war sie auch sein willenloses Werkzeug. Sie warf rasch den Pels über und eilte hinab. Laibacher Zeitung Nr. W. 845 24. April 1907. auf die Geschworeuen gemacht zu haben scheinen. Ich Klasse die Jury und verweise den Fall an die nächste Cchlvnrgerichtssession." Bei der nächsten Verhandlung nahni die Beklagte lvieder ihren Platz vor der Geschworenen bank ein lind i,hre Blicke gegen dieselbe ließen ihre TiegesgeN'ißheit erkennen. Nach Anfrnf öer Sache beantragte der Klagealiwalt, Seine Ehren Wolle der Gegnerin auftragen, sich mir dem Rücken zu der Gefchworenenbank zu setzen. Ibr Vertreter pro testierte gegen eine solche, dem Gesetze unbekannte Maßregel. Der Richter entschied im Sinne des Klage Vertreters, da einer solchen »ahme lein gesetzliches Hindernis im Wege stehe. Diesmal gaben die Geschworenen das Verdikt zu-Musten des Klägern ab. «Wie Edison de n P h onog r a p li e n erfand,) Tie Erfiudniig des Phonographen erzählt Edison wie folgt: „Eines Tages fang ich in das Mundstück eines Telephons, als die Vibration durch öie Stimme mir die feine Stahlfpitzc der Schallplatte m den Finger drückte. Das veranlaßte mich, nach-zudenken. Wenn ich von der Spitze solche Eindrücke Dauernd erhalte und die Spitze nachher wieder ,Frcsscr", aber es kann wohl nicht beleidigend sein, denn der Ausdruck ist Selbsteinschätznng. Nach dem neuesten Nürnberger Adreßbuch nämlich gibt es dort als eingetragene gesellige Vereine neben einein Schmnusverein und vier Eßvereineu noch 5)2 schreibe fün,fzig und zwei - Freßgesellschaften, Freß-vereine, Freßklubs ufw. Die meisten sind nach der Stadtgegend benannt, aber manche haben auch noch sehr schöne Sondernamen, z. V. Freßvereiu „Vis er Platzt", Freßverein „Die Affen", Freßverein „Hau di o", Frcßvereiu „Ninimcrsatt". Freßverein „Tou de gout" (Tn dir gut), Freßvereiu „Unaufhörlich", Ireßvereiu „Viechcrei". Daseinszweck der Freßver-eine ist, solange Geld zn sammeln, bis ein ordentliches Fressen gehalten lvcrdon kann. LolaI- und Promltzial-Nachrichten. - (Anszeichn il n g.) Wie wir in der „Wiener Ze,i'tung" lesen, hat Seiuc Majestät der Kaiser mit Allerhöchster Entschließung von, 17. d. M. dem fürst-iich Wiüdischgrätzschen Oberforstmeister Anton Ha nusch in Haasberg das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordeus verliehen. Ein tragischer Znfall wollte es, das; Herr Oberforstmeister Hämisch starb, bevor diese Allerhöchste Auszeichnung amtlich publiziert wurde. < Eiuf ü l, r n ü g von Tragl a st -Marien auf den österreichischen 3 taat s b a h n e n.) Das Eisenbahnüiinisteriuin hat versuchsweise auf einer Atizahl von Ttaatsbahn strecken die Einführung getroffen, daß an Markttagen Traglasten, d. f. Gegenstände, wie sie Fußgäuger iu >lörben, Nutten, Säcken ?c,, mit sich fiihren, bis znm Höchstgeivickte von 50 Kilogramm per Fahrkarte dritter Klasse und bis zn einer Höchstentfernung von 50 Kilometern gegen Entrichtung einer einheitlichen Gebühr von W n im Gepäckwagen befördert werden. Zinn Zwecke einer möglichst einfachen Abfertigung der Traglasten wurdeu besondere Traglast-Marken anfgelegt, von denen ein Abschnitt auf die Traglast aufgeklebt wird, während ein zweiter als Aufnahms-bescheinignng dient. l? ch l a f w a g e n v e r k e h r.) Anf Grund einer Ve«e:nliarung n:it der Internationalen Schlaf Wageu-Gesellfchaft tritt mit Gültigkeit vom 1. Mai d. I. bei Benutzung von Schlafplätzen erster .Klasse auf den Strecken der Österreichischen Staatsbahnen und der Südbahn-Gesellschaft eine Ermäßigung der Gebühren in der Weise ein, daß gegen Lösung einer Eisenbahnfahrkartc erster Klasse (bisher IV2) und von l/i: Zusatzscheinen erster Klasse der Schlafwagen Gesellschaft ein ganzes Abteil erster Klasse in An fpruch genommen weiden kann. - (Aufstellung eines neuen provisorischen Gendarmeriepostens.) Auf die Tauer des Vahnbaues Treffen-Johannestal in Unterkrain wird iu der Ortschaft Neudegg ein Gen-darmerieposten, bestehend aus dem Postenkoimman-danten nnd zwei Gendarmen mlfgcstellt werden. Tiefe Maßnahme war fchon ans dem Grunde erforderlich, weil zu Bahnbauen Arbeiter aus allen Ge genden herbeiströmen, deren intensive Überwachung dringend geboten erscheint uud weil der Geudarmerie-posten Treffen, zu dein der nuu dem neukreierteu Posten zugewiesene Überwachuugsrayou gehört, ohnehin dnrch den Patrouillendiellst scharf in Anspruch genommen lvar. — (Au f n a h nl s b e d i u g u ii g eu der f. n. t. M , litärbi l 0 nng s a n st a l t e n.) Zweite Auslage. Gerade zur rechten Zeit erscheint diese Samin- lung von Aufuahmsbedinguugen für Eltern, die ihre Söhne in irgend einer Militärbildungsanstalt unterzubringen wünschen. Das Büchlein, das alle praktischen Fingerzeige hiezn enthält, umfaßt nachfolgende Aufnahmsbedingungen: Militärakademien. — Mili-lärrealfchulen. — K. u. k. Kadcttelifchuleu. — Marine« akademie in Fiume. - Seeaspirantenschule iu Pola. Preis l ^< 50 !>. Zu beziehen durch die Hofbuchhand-lnng von GrU-Nenkö in Budapest, und sämtliche Buchhandlungen Österreichs. — (Von der Erdbebenwarte.) Gestern beehrte Seine Erzellenz Herr Dr. Ritter von Wit» tek, k. k. Minister a. D., in Begleitung, des Herrn Hofrates Grafen Chorin sky nnsere Warte unt seinem Vefuche. 1^. " (Ein Herausgeber vo:, Fünf-kr 0 n e n - uud G u l d e n f a I f i f i k a t e n a n ° gehalten.) In der vorigen Woche langte bei dein städtischen Polizeidepartement die Anzeiae ein, daß ein gutgetleideter Bursche im Gafthaufe (>rne in der Hilschergasse der Kelllieriii die Zeche von 40 II mit einem Fünfkronen-Falsifikat und im Gnsthaufe „Zum Ritter" an der Römerstraße mit einem Guldenfalsi fikat bezahlt hatte. Sofort wurden von der Polizei die umfassendsten Vorkehrungen getroffen, um dcs Herausgebers, ehe er der Stadt den Nucken kehrte, habhaft zu werden. Das Polizeidepartement, ließ durch ihre Organe alleil Geschäftsinhabern, teils um sie vor dem drohenden Schaden zu beuxchren, teils um den ! Verdächtigen zu erhäsche», desseu Personsbeschrcibung bekannt geben. Auch die Gendarmerie wnrde von dem Falle verständigt. Samstag vormittags gelang es nnn einem Sicherheitswachmann, den verdächtigen Burfchen am Alten Markt anzuhalten. Auf der Zentralwachtstube nahmen die Organe eine Leibesvisitation bei ihm vor uud fanden in feinen Tasa>'u einen Geldbetrag von 72 K. drei Gnldenfalsisikate und ein Fünfkronen-Falsifikat. Der Verhaftete ist der im Jahre 1885 in St. Peter bei Nudolfswert geborene und dalnii zuständige ledige Niemergelu'lfc Lildiuig Starn', Sohii des dortigen Gemeindedieners Josef Stnrn-. und stand vor einigen Jahren beim nunmehr verstorbenen Riemer nnd Taschner Bartl in der Schellenburggasse ili der Lehre. Bei der sofort voi> genominenen Einvernahme stellte die Polizei fest, daß Staru- am ltt. April abends mit dem Unter-tliiiner Znge nach Laibach gekomnien war nnd in der Floriansgaffe in einem Eintehrgasthaufe übernachtet hatte. Die nächste Nacht brachte er bei einer befreundeten Familie an« Briihl zn. Stariö gab an, die Falsifikate bei seiner Ankunft in Laibach in der Vahn-hofgasse iu einem Fetzen eingewickelt gefnnden zu habeu. Die Detektivabteilung fand nn Eintchrgast-hause auä) die Handtasche vor, die er mitgebracht hatte und von der er nichts wissen wollte. In dieser Tasche wurden anßer einigen anderen Gegenständen Der alte Tominik war nicht iu seiner Loge, also wit dem Fremden ili der Sammlung. Nasch konstruierte sie eine Ausrede. Sie sucht Dominik, um Hm eineu dringenden Auftrag zu gebeil, die Straße su kehreu oder ans der Apotheke etwas zu holen, gleichviel. Jetzt glich sie ganz ihrer Mutter. Die hohe, schlanke Gestalt iu deu Pelz gehüllt, das glänzend schwarze Haar in der Mitte gescheitelt, zu beideu Seiten leicht geivellt in die blühweiße Stirne ragend. DaH zarte Oval des von der Winterlnft rosig an-yehanchten Gesichtes, die von der Erregung des Unternehmens leuchtend dunklen Augen, der leise offen stehende Muud mit dom feurigen Lippcnraud voll-endeten den Reiz der Erfcheinnng inmitten dieser winterlicheil Öde. Sie hüpfte wie cm scheuer Vogel durch den ' hohen Schuee, sich ängstlich nmseheud, und rauschte von Seide und Spitzen nnd duftete uach Frühling unter den tranrigen schwarzen Ulme!n. Ie>tzt war sie an der offen stehenden Tür. Sie vernahm die monotone Stimme Toininiks Heralls, ""nn eine fremde unverständliche. Sie blieb stehcn, horchte, wieder alles still! Das Herz schlug ih,r zum Zerspringen. Sie legte die Hand auf die Klinke zum Arbeitszimmer. Also den Domiuik holt sie. Da trat sie schon ein. Sie hatte bald anfgeschrieu vor Schreck! Zwei Harren standen in den, Zimmer. Schon wollte sie wieder zurück, da bannte sie der Anblick des eineu, ^'5 Blouoen. Er hielt einen Totenkopf in der Hand. Schon hatte er fie erblickt. „Fräulein Klärchen!" Jetzt kannte sie die Stimme, so verändert sie lvar, d"5 Antlitz! Sie fühlte ihre Wangen erglühen, Scham. Verdrutz über ihr Kommen, die Warnung der Mntter und riihrre fich nicht von der Stelle. Da kam er aus sie zu, reichte ihr die Hand, wäh rcud die andere den eutsotzlicheu Schädel hielt. „Fräuleiu Klärchen, kennen Sie den Johannes nicht mehr?" Ans der Stimme, aus den Augen sprach alles eher als das, was man von diesem Manne behauptet. Ihre ganze Teiluahme war wieder rege. „Ich bin so überrascht, Sie entschuldigen schou, ich wollte nur Tomiuifl" wandte sie sich ver,-wirrt an den Führer. „Du sollst in die Apotheke — das Rezept für Ma'ma " „Aber das hab' ich ja fchon ^ die Herren wollen doch--------" „Jetzt nicht, uatürlich nicht — ich wußte ja nicht die Herren entschuldigen schon —." Sie wollte sich zurückziehen. „Erluubeu Sie, daß ich Ihnen meinen Freund, Graf Coran, vorstelle," bemerkte Johannes, „ein eben so großer Verehrer Ihres seligen Vaters wie ich selbst. Klärchen wagte kaum, den Blick zn erheben. „Ihre Frau Mutter war so liebenswürdig, mich einzuladeii, persöulich zu kommen--------" „O ich Uxnß, wir erwarteten Sie--------das heißt meiue Mutter." „Können Sie sich noch erinnern, Fräulein Klär° chcii, unserer lctzteu Begegnung unter dem Denkmal? --------mit dem kleinen Durchgänger--------und dcrnn auf dem Bahnhof - am Wnggonfenfter--------" „O gewiß, g'ewiß, Herr Doktor — ich fuhr mit Mama iils Peusiouat.--------Dann haben Sie wohl uichts mehr vou mir gehört." — „Oder vielmehr, Sie habeu nichts mehr von sich hören lassen — —" „Allerdings — ^ " Der Ton des einen Wortes sagte ihm alles. — Der Mann fühlte, wie die Mutter zu ihm stand. — Zum erstenmal sah sie ihm voll ins Gesicht — jetzt ei-tauntr sie ihn erst, Zug für Zua nur ein Mann war ans dem Knaben geworden und ganz der Mann, den sie sich dachte start, ernst und gut. „Geben Sie mir dock) den Stubensand!" sagte Dominik uud griff nach dom Schädel, den Johaunes noch immer unter dem Arme hielt. klärchen zuckte sichtlich zusammen bei dem Namen, mit dem sich das Fürchterliche verband, das die Mutter vergebens viele Jahre lang ihr zn ver-heimlichen suchte, Sie sah starren Blickes aus den Schädel. „Das ist der Entsetzliche! O mein Gott! Sagen Sie der Mama um Gotleswillen nicht, daß ich da,s gesehen." Sie barg sckMldernd das Gesicht in ihren Händen. „Schrecken Sie sich nicht, Fräulein Klärchen!" sagte Johannes. „Das ist nnr eine leere Maske, was hinter ihr gesteckt, ist längst zerstoben wie eine nn heilvolle Wetterwolke." „Uud einmal irgendwo saümnelt sie sich vielleicht, zu einem befruchtenden Gewitterregen! Was weiß, mau!" bemerkte Soran. „Indes ich glaube selbst, daß dies kein Platz für Fräuleiu Cassan ist. Wenn wir vielleicht bitteu dnrften, der Frau Mama unfere. Auswartuiig zu machen." Jetzt kam Klärchen die Angst vor der Mntter, oor der Verwicklung, ill die sie sich begeben. „Ja, gewiß gerne — aber die Mama — und dann - ich muß mich wirklich schämen. ^ Ich bitte Sie, der Mama nichts davon ,',n sagen, daß ich Sie hier getroffen. Sie liebt es nicht, daß ich den Raum betrete." „Uud ich bekomme auch was ab, wenn's anfkäm'," erklärte Dominik brunnnig. „Da kann ich Ihrer Mama nnr recht gebeu," erklärte Soran. „Übrigens können Sie anf unsere Diskretion rechnen. Dürfen wir jetzt bitteu?" Er machte Miene zu geheu. Da öffnete sich die Tür und Frau Marianne trat stürmisch ein. Der Schlier lag noch auf ihrein Mantel. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 93.___________________________ 846 24. April 1907. elf Fünfkroneil- und drei Guldcnfalsifikatc fowic 'einige verdächtige Korrespondenzen vorgefunden. Stariö, der im vorigeil Jahre beinl Krcisgerichte in Nndolfswert wegen einer Wechfelsälschnng eine drei-monatliche Kerkerstrafe verbüßte, wurde nach vorder-gegangener dakthlofkopischer und photographischcr Aufnahnie den« Qandesgerichte eingeliefert. — (V er ei n s w ese n.) Das k. k. Landespräsidium für Krain hat die Vildlmg dor Ortsgruppe des ersten österreichischen Staatsdieiiervereines mit dem Sitze in Lrlibach nach Inhalt der vorgelegten Statute,^ im Sinne des Vereinsgesetzes znr Kenntnis genommen. —. mit einem geringerl'u alo dem' niedrigsten fiir, das Inland festgesetzlen Feingehalte hergestellten) Gold- und Silbergeräte dahin abgeändert, daß die Erzeugung derartiger Waren für Erportzwecke unter gewissen Kontroll-und Vorsichtsmaßregeln gestattet wurde. Anknüpfend hieran hat das Finanzministerium nunmehr die Erlaubnis erteilt, daß die in den privaten Pfandleih-anstaltcn zur Feilbietnng gelangenden unprobhäl^ tigen Gold- und Silbcrgeräte, welche nach den bisher geltenden Bestimmungen in der Negel nur nach vor-heriger Zerschlagung in Vruchform zur Veräußerung gelangen durften, künftighin auch in nnzerschlagenem Zustande an die zum Exporte derartiger Erzeugnisse befugten Händler hintangegeben werden können. — (Bautätigkeit.) Am Poljanadamm nächst der nenen Iubiläumsbrücke ist soeben mit der Demolierung des ehemals Ple^koschen Hauses begonnen worden; in den nächsten Tagen soll auch das ehemals Kkrjancsche Haus an der Ecke der Kopitar-gasse und des Poljanadammes niedergerissen werden. Beide Objekte sind Eigentum des „Katholischen Preß. - Vereines". Auf dem hiednrch gewonnenen ansgedehn-ten Bauplätze soll nun ein großes, dreistöckigem Gebäude aufgeführt und in demselben die „Katholische Druckerei", Buchbinderei nnd Buchhandlung sowie die Redaktion des „Slovenec" untergebracht U>erden, während in den oberen Stockwerkm Privatwohnun-gen errichtet werden sollen. Mit den Nauarbeiten wurde die Firma G. Tönnie s betraut, von welcher auch die Baupläne ausgearbeitet wurden. — (Etwas vom S t r a ß c n v e r k e h r e.) Dn. Straßen in und um Laibach werden, dein hiesigen großen Verkehre entsprechend, in ganz gutein Stande erhalten, weshalb man keinen Grund hat, sich über Keren Zustand zu beklagen. Doch gibt es gewisse Umstände, welche die Benützung der Straßen oft mehr oder weniger behindern, worüber mit vollem, Rechte Klage geführt werden kann. So ist das Bicycle-fahren in der Hauptrichtung der Lattcrmannsallee des vielen fich dort aufhaltenden Publikums wegen verboten, und wird doch häufig betrieben. Ebenso werden die rechten und linken Seitenwege ter Kla-genfurter Straße znm Vicyclesnhren vielfältig in Anspruch genommen, wobei manche Vicyclisten, wenn sie einem Fußgeher begegnen, i'hre Richtung mut-willigcrweise ändern und absichtlich gegen den Passanten richten, um ihn zum Ausweichen zn zwingen. Auch ist das schnelle Motorfahren durch die Ortschaften unter Strafe verboten, und doch wird es — besonders von Neklamefahrern — sehr oft geübt ohne Rücksicht auf die auf dem Wege befindlichen Personen, die dann Gefahr laufen, dadnrch beschädigt zu werden. Auch die gewöhnlichen Fuhrleute fahren oft viel zu schnell, wodurch die persönliche Sicherheit des Pu» blikums außerordentlich gefährdet wird. Anderseits wird häufig geklagt, daß sich in Unter°Kißra viele Kinder ohne Aufsicht auf der Gasse herumtreiben, was den Fuhrleuten große Umficht gebietet, damit nicht ein Unfall geschieht. Namentlich üben die Kinder mit Vorliebe, das Nadtreiben, wobei sie nur auf das Rad schauen, die vorbeigehenden Fuhrwerke aber übersehen und verunglücken. Die Eltern sollten darauf bedacht sein, ihren Kindern nicht befahrene Spielplätze anzuweisen. ^ — (Gewerbebewegung in Laibach.) Im Laufe des Monates März haben in Laibach Gewerbebetriebe angemeldet, bezw. Konzessionen, erhalten: Maria Binder, Slomüct'gasse, 14, fabriksmäßiges Vautischlergewerbe; Michael Maröiö. Nudolfsbahu-straße 16, Handel mit Wein, Bier und Branntwein: Maria GradiZnik, Nosengasse 15, Dnmenschneiderei; Maria Stopar, Pogaöarplatz, Verkauf von Obst; David Scravalli. Slomßekgasse 19, Betonbanuntcr-nchmung- Franz Kovaöiö, Nömerstraße 11. Fiater-a<Äverbe- Helene Henko, Vodnikplatz, Verkauf von Grünzeug: Thcrese Mostlcr, Metelkogasse 2, Photo-graphengttverbe; Anton Brecel, Froschplatz 1, Schuh-machergewerbe; Josef Plankar, Unterkrainer Straße 10, Gemischtwareichandel; Johanna Slcipnioar, Martinsstraße 7, Damcnschneiderei; Kalistus Pon-tello, Elomöekgasse W, Erzeugung von Kunststein und Vetonbanunternehmnng: Franziska Kavzlarii-, Nö-merstraße 19, Gemischtwarenhandlung; Andreas Gaber, G?richtsgasse 2, Fiat'ergewerbe; Franz Lo/ar, Martiiisstraße 19, Väckcrgewerbe; Theresia Majzelj, Pogac'arplatz, Verkauf von Leliensmitteln; Nosa Worni, Nathausplatz 9, Gemischtwarenhandel; Franziska Novak, Vodnikplatz, Verkauf von Milch und Grünzeng: Eustachius Vilfan, Nesselstraße 12, Kleidermachergewerbe; Helene ^kof, Vodnikplatz, Verkauf uon Lebensmitteln; Marimilian Nardi, Ieukogassc 13, Erzeugung von Gipsfiguren; Nudolf Altfchnl, Domplatz 19, Verkauf von Teppichen. — Anheimgesagt, respektive faktisch aufgelassen, wurden folgende Gewerbe: Karl Binder, Slomkekgasse 14, fabriksmäßige Bantischlerei; Gertrud Fortuna, Wasscrleitungsstraße 2li, Verkauf von Branntwein; Anna Jäger, Nömerstraße 11, Fiakergenx'rbe; Franz Porenta, Bohori^gasse 11, Fleischhauer-gewcrbe; Maria Podlesnik, Alter Markt 18, Ver-tanf von Schuhlvaren; Johann Gale, Triester Straße 12, Tapezierergewerbe: Johanna Pirnnt, Äahnhofgasse 2l), Verkauf van Ansichtskarten; Nudolf Altschul, Domplatz 19, Verkauf von Teppichen. — (Das Panorama International) Unter der Trantsche macht uns in dieser Woche bis 2!). d. M. mit der Nepnblik Peru in Südamerika bekannt. Da werden interessante Ansichten von der Hauptstadt Lima vorgeführt, so der Dom, die Earmen-und die Francisci-Kirche, der sehenswerte Friedhof, die schöne Barfüßer-Allee, der herrliche Pavillon im zoologischen Garten, weiters die freundliche Stadt Calluo, die Kirche in Matucaos, der eigenartige Tunnelweg nach Ria Perced, Zucker- und Kaffee-Plantagen usw. Alle Bilder dieser Serie sind ganz naturgetreu und plastisch, deshalb sehr belehrend. — Nächste Woche: Dalmatien nnd Trieft. (Im P an o ram a-Kosm orama.) am Burgplatz find i,l dieser Woche zn sehen: sehr interessante Ansichten uon dein in Beisein des deutschen Kaiserpaares unter großen Festlichkeiten erfolgten Stapellaufe eines deutschen Kriegsschiffes, wciters deutsche uud englische Schiffe jeder Art, als Schnelldampfer, Kreuzer, Panzerschiffe nnd Torpedoboote, teilweise auch deren innere Näumlichleiten. Diese Bilderseric verdient vine besondere Beachtung. — (Gin Gedenktag.) Vor 50 Jahren, am 30. April 1857, wurde vom Triester Hafen aus die erste österreichische Weltumseglung angetreten. DaZ zn dieser wissenschaftlichen Expedition bestimmte Schiff, die Fregatte „Novara", war das größte Schiff, das Österreich zu jener Zeit besaß. Es war ein altes, aber sehr tüchtiges Segelschiff, das sich selbst ill den stärksten. Stürmen bewährt hatte. Stolz trng das Schiff die Flagge Österreichs in die entlegensten Meere des Erdballs und kehrte mit einer reichen,, für die Wissenschaft geillachten Ansbeute zurück. Erz° herzog Maximilian wählte für seine zahlreiÄM Fahrten zumeist die „Novara", und dieses Schiff war es, das ihn nach Mexiko trng. Die Zeit der Segelschiffe war vorbei und darum wurde die „Novara" durch Einsetznng einer Maschine ill eineil Propeller verwandelt. 18U6 nötigte der drohende Krieg mit Italien zu>r Ausrüstung aller nur irgend seefähigen Schiffe, und fo wurde auch die gerade ill der Ausbesserung befindliche „Novara" in die Oi, 80 n und 40 k. — Der Neinertrag fließt dem Unter-stützungsvorein für dürftige Realschüler in Idria zn. -^ (Eine schwierige Verhaftung.) Am verflossenen Sonntag, gegen 5 Uhr nachmittags, kamen in Mdolfsweri die beim Bane des Frauen-spitales als Erdarbeiter beschäftigten Franz 5w«ter-5i5- aus Töplitz und Franz Mazek aus Dole, Bezirk Gurkfeld, in halbangeheitertem Zustande johlend anf die Straße und wurden vom Sicherheitswachmanne Lnbi, der ihnen entgegentrat, znr Nuhe genlahnt. «ui. U. V. AeinnW z N NmbeO AWnÜlW in Aaibach. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Kram für die Zeit vom 13. bis 20. April 1907. Es herrscht: die Rotzkrankheit der Pferde im Bezirke Guilselt» in der Gemeinde St. Crucis (1 Geh.); die Räude bei Pferden im Bezirke Nbelsberg in den Ge» mcinden Adelsberg (1 Geh.), Hrcnovil) (^ Geh.); im Bezirke Laibach Nmgebuna. in der Gemeinde Iez'ica (1 Geh.); der Rotlauf der Schweine im Bezirke Rndolfswert in der Gemeinde Treffen (1 Geh.): die Schweinepest im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Nlederdorf (1 Geh.); im Bezirke Gottschee in den Gemeinden Fara (3 Geh.), Mitterdorf (1 Geh.), Nesseltal li Geh.), Ossiunitz ('! Geh,); im Bezirke Gurkfeld in den Gemeinden Catez (3 Geh.), Landstraß (3 Geh.); im Bezirke Littai in der Ge< meinde Stockrndorf (l Geh.); im Bezirke Nndolfswcrt m den Gemeinden Hönissstein (4 Geh.), St. Michael«Stopic (1 Geh.), Pretna (1 Geh.), Treffen (1 Geh.); im Bezirke Tschernembl in den Gemeinden Suchor (2 Geh.), Weinitz (2 Geh.); Nläschenausschlag bei Pferden im Bezirke Laibach Um» gebung in der Gemeinde Tomiöelj (2 Geh.); die Wutkranlheit iul Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Kosllna. Erloschen ist: der Milzbrand im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Dorn« egg (1 Geh.); der Rotlauf der Schweine im Bezirke Rudolfswert in der Gemeinde St, Michael'Stoftic (1. Geh.); der Nläschenauijschlag im Bezirke Laibach Umgebung in den Gemeinden Igglack (1 Geh.), Vrbljene (1 Geh.). Fl. k. Aandeüregier«»^g für Mrclin. Laibach. am 20. April 1W7. <47i!«) 150 -?» Verstorbene. Am 22. April. Johann Umek, Inwohner, 64 I. Radetzkystraße 11, ^rtkriti« clotormlln». Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Teehöhe 30« 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. A U ^D ßZ Wind ,esV^^Z ^^"__________« j____________________________________ „,. ^ uM ^^(^b^^^iI'SOT'schwach ! teilw. heiter ^' 9 U. _______ heiter 241"7 U. F. , 737-0! b'ij RO. mäßig j ^ ^0^ Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur i)-1°, Nor» male 11 0°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 23. April 1907. Die notierte» Kurse verstehe» sich in Kronenwährung. Die Nstierun sämtlicher Nllien und der „Diversen Lose" versteht sich per Stück. Geld Ware Allgemeine Staats' schuld. Einheitliche Rente: lonv, steuerfrei, Krone» (Mai-Nov.) per Kasse . , 98-2V 98-70 detto (Iä»,-Juli) per Kasse 98-4,' 88 «0 -4 2°/„ ö. W. Noten (sscbr.-Aug,) per Kasse......99-92 t„>) 15 4 2°/„ ö. W. Silber (April'Olt.) per Kasse......100-100 20 1860 er Staatslose 500 sl. 4"/„>5i-- tb3-I860 er ,, 100 fl. 4^209'öl N1 b« 18Uier ., 1«0 sl. . .il>» - l!«4'- 18L4er ,, 5>0 sl. . . !ib» - ^64 - Hom,Psanbdr, i>, ,20 sl, 5"/„!i88 - üLo - Staatsschuld d. i. Reichs» rate vertretenen Künig» reiche nnd Länder. Österr. Goldrente, stfr,, Gold per ttasse . . . , 4«/„ li7'l" l17'öl> Dsterr. Rente i» Kroiicnw, stsr., Kr. per Kasse . . . 4°/<, S8 5,», Ä8 75 ^, ditto per UKmw , , 4"/„ 8« bü »8?b «ft, I»vesi»s,-Rente, ftsr,, Kr, per Kasse . 3'/i"/<> «h'iö 88-35 Glftubllhn.zltaalzschnld' »erschltibnngen. Glisabelhbahn in G,, steuerfrei, zu 10,0,10 sl. , , . 4°/„ —-- —--yranz Iosef-Nahn in Silber (div. St.) , . . 5 >/<"/„ l23'S0 l24'Sl> Gal. Karl Lndwin-Vahn (blv. Vtücte) Krone,, . . 4°/„ 9«'l»d L» 55 Rudolsbahn in Kronc»wäl)runn, steuersr, (div, Sl.) . 4"/„ 98'«5 W'«ü Voiarlberger Bahn, steuerfrei, 40« Kronen , . . 4«/a S» «) LS i>0 ?u z>l,llt«schul!>»»lschlelbun»tn °b,lft»«ptlte »>l»nb«hn.AkiitN Elisabeth-V, LNO ft.KM. 5''//,, von 400 Kronen .... 4«e'ü5 4«8'25 dettu Uinz-Vudweiö 200 fl. «. W, S, 5'/<"/n - - - .»»»—43i>50 betto Salzb»rn Tlrol 20« . ü, W, <2. b"/<> , - - 48«—433 50 Veld Ware ßc>» Ztllllte zur Zahlung nb«> n»mmen« ßistnbllhn > Priorität»» ßbligatlontn. Vühm. Westbahn, Em. 1895, 4W Krone» 4«/„ . . . , 99 30 1U0 3» Elisabethbahn U«0 und »000 M. 4 ab in°/<,......ll«'4u li? 40 Elilabethbahn 400 und 2N00 M. 4°/„........117-05 118 01, ffranz Josef-Bahn Nm. 1884 (div. St.1 Silb. 4°/n . . 99 IU 100-05 Galizlschc Karl Ludwig-Bahn ldiv. St,) Eilb, 4°/„ . . 98 70 «U^( Ulig. galiz. Vahu 80U sl, S. 5«/« l10 — 111 -Vorarlberger Bahn Em. I884 (biv. St,) Silb. 4°/, . . 88 65 89 8b Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4°/« ung. Golbrente per Kasse . iiü 50 il!i?<> 4°/a detto per Ultimo 11« ün 112 7» 4°/c, »ng. Rente in Kro»«n^ »ühr. stsrei per Kaise , , «4-3N 94 k» 4«/^ detto per Ultimo ,14 »5 «»ü.'i 3'/,°/« betto per Kasse . «3 l« 83 3» Ung. Prämlen.Anl. il 10U fl. , i!>'/'l,5 1«» üö bettll k 50 fl. , 1N7U5 l!,9 Ä5 Thelh,Reg,»Lose 4°/» . , , .149 50 lül l>0 4°/n ungar. Orundentl.^Oblig. 84 3« 95-Zl, 4°/» krollt, u. slao. Grundentl.^ Oblig........»5 45 —'- Unbere öffentliche Nnleyen. Uo»». Lande«.«»!, (biv.) 4°/n »»'«»b »4K5 Vosn. - herceg, Eisenb.-Lande«. Nulehen (dw.) 4>/,"/, - 89eb 100 »f, 5°/u Donau Reg,M»lechr 1878 i!»«-5»> ,»4 b! Wie»er Verlehr^Anll'ihr 4°/„ »8 i,,', «U 9^. detto 18U0 4°/u 98 «5 99 90 «nlehe» der Stadt Wien . . 102 - 10« -dettu (S. od. O.) . , . 121 — l^'— detto (1894) .... 8«'?5 97 ?!, detlo (1898) .... 98 80 »9 8u detto (IW0) . , . . ««iic' W'.^' detto I»V.-N.) 1902 . 98'65 99 6l> Nürlebau-Nnleben verlosb. 5°/<> 99 40 10!»'4> Bulg. Elaat«ellenb.-Hyp.»«lnl. 1889 Gold . . . . ««/<> 110-60 12«, k< Vlila. Staat«. Hypothekar Nnl. 189!i .....l>"/„ 120 6^ tLI ,!<' «eld Ware Pfandbriefe?c. Vudc»lr.,allg,üst,/» 883» 9910 Vbhm. Hypothelenbanl Verl. 4°/v 9920 100 ib ^enrral-Nud.-Kred.-Vl., österr., 45I. Verl. 4>/'<'/o - . , 10150 108 5< Zentral Goo.^ttreb.-Nl,, »sterr., 65 I. verl. 4°/„ , , , . 99 10 1S0 10 jtied.-I»ft,,«sterr,, f. Verl..U»t. u.öffcntl,«lrb,Kat.^,ul.4'>/« 98-10 99--UandeLb. d, Kö», Gallzie» mid Ludom. 5?'/, I. ruclz. 4"/« 87-25 9»-2!> Mähr, Hnpathelenb. verl, 4«/« 88«') N9^n N.'üstcrr. La»de«.H»iP,'A!lst.4"/° 99-10 ino-io detto iilll, 2"/,Pr. verl. 3>/,°/o 91-75 82^7!, detl<,K.>Ochuldsch,vcrI.3'/,°/n 9150 92 50 bettu verl. 4°/« 89 — i«n - Ostcrr..ungllr. Vanl 50 jähr. verl, 4°/„ ». W.....99'25 100 25 betto 4°/« Kr.....897" i»o:<> Spart. I.üst.. 60 I. veil. 4°/« ibi'20 iu« 20 Eisenbahn-Prioritäts-Obligationcn. sserd!nand«.«urbbahn Regulierung« - Lofe 100 sl. «. W..... ^48— Ab«-- 2erb.Präm..«nl. v.100Fr.2°/<, 9«2ä l06-2ö zlm>«,ln,ll« z«!t. Äudap,.Vas,lila (Dombau) 5 fl. 218U 2880 »retiittole 100 fl...... 487— 447 — Clani-Luse 4U sl. K. M. , . Is«--- 14S- Ofenrr Lose 40 sl..... 175 — i«b - Palsflj.Lose 40 fl, K. M, . . 150-- 180- Nolen Kreuz, öst. Ves. u., 10 fl. 4«-— 48'- ^oten Kreuz, ung. Ges, v., 5 fl. 27 40 »9 40 Nuduls.Luse 10 sl......K.''-— —-- öalm.Lose 4N fl. K. M, , , 183-— ,9,!-- Veld Ware Türl. E..U..«lnl. Piim..0blig. 400 ssr, per Kasse . . . —- —- dettu per M. . , . 188 75 1^.9-75 Wiener Komm,»Lose v. 1.1874 481- - 491- -Gew.'Sch.d. 3°/«Prüm.'Echuldv, b. Vodentr,.«nst, 2- illuschtiehrader ltisb, 500 sl. «Vl. 3000 — »N ü» -- betto (lit. ll.) 2<>a fl, per Ult. N23-— 1129 -Donau ' Dampfschiffahrt«. Ges., 1., l. l. priv,, 5<>U fl, KM, lN30 — 1040- Dux.Bobenbachcr Eisb. 400 Kr, 55S — 560 — Fer'd580 -Lenlb..Ezern.>Iassy. Eisenbahn» Gesellschaft, 200 sl. S, , 57? — 579- L>oud,üst!,-rr,, Trieft.,5N0fl. KM, 4«7- 493-- Öslcrr, Nordwestl'llhn 200 sl. E. 43420 437- detlu (Ut, lj,) 20a sl, S. p, Ult, 429 - 431— Vrag.Duxer Eise» b. 100sl.abgst, 225- 22?'- Staalseisb. 200 sI,T, per Ultimo K8N 75 681?!- Südb. 200 sl, Silber per Ultimo 134 50 135-50 Südnorbbeutsche Verbindungüb, 200 fl. KM...... 404-b« 40475 Traniway'Ges., neue Wiener, Pri°rität«.Ältirn 100 fl. . —— —-— Ungar. Westbahn (Raab'Vraz) 200 fl. E....... 408-— 4S4-75 Ur, Uolalb..UNien.Ves. 200 fl. 190— 18« — Vlmlen. «nglo.Österr, Vanl, 120 fl, . . 30« bl> »0? 5^ Bankverein, Wiener, per Kasse — —-— belto per Ultimo . . . 54650 i>4? 50 Vodcu!r,.?lnst. Ssterr.,200sl.S, t<>61 — 106«-— ^e!!lr..Uod,'Krebb. »st., 200 fl. 554 — 556-Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, iko fl.. per Kasse --— —-- dett« per Ultimo 665 — 66«-- Krcditbanl aNg. ung., 20« fl, . ?'<9 — 78»-> Dep<»s>te»vll»l, all«,, 2 fl. per Kasse....... --- —'- dctto per Ultimo .... 447 25 4482.', „Merkur", Wechselst.. «Men. «esrlMaft, uoa fl. . . . «?«— l!37 — »eld Ware Öfterr..ung. Nant 140» Kronen »767--. »77? — Unionbanl 20l> fl...... L65-5U 56650 Äerlehrsbanl, allg., 14» sl. , 838- 339 — zndnstrie>zlnt«lUth»nngln. Äaugel., allss. «sterr., 10» fl. , 125— 12? — VrüxeiKohIenbcrgh..Ges.lnoll. 728— 730-— 3ifenbah»w,.Leil)g., erste, lousl. 204- !iu?.. ,,Elbemühl", Papiers, u, A..G. 202 50 204 — ltleltr..Ges., allg.osterr,, 200sl. 4«5— 436 — bettu internal., 200 sl 63N— «8150 Hirlenberger Patr.», Ziinbh. u Mct..ffabrik 4»a Kr. . . li42 — 1152 — Liesinger Äraucrei ivu fl. , , 280 — 286 — Montlln»Vcscllsch,,österr,.alpiiic 605 50 «06 50 „Poldi.Hütte". liegelgußstahl. ff..A,»G, 200 sl. ... 481'- 485'— Vrager Elllgll»Tarjanci Eisenw. 100 fl..... 55Z--10 554 40 Tlllg0'Tarj. Steinkohlen ino fl, 579— b»ll — ,,Schlüglmülil", Papiers,,Lnsfl, 350-- 855-— ,,Echodnica", A,.«, f. Petrol.. Ind., 500 Kr..... 547— b5l»'— ,,Steyrermühl", Papierfabrlk u»b V.'G...... 452b!» 456-— Trifailer K°hle»w..<», 70 fl. . 26950 »71'— Tüll. Tabalregie.Ees. »00 ssr. per Kasse . —'— —'— betlo Per Ultimo 417 — 418'— Wasse»s,.Ges,, «sterr,, i» Wien. 100 fl........ 553- 559 — Wllggon.Leihanstalt, aNgem,, in Pest. 40» Kr..... —— - — Wr. Baugesellschast lüo fl. , . ibli'bU 157 — Meuerbergcr ZieaeIf,.«lt..Ges. 770 - ??»-— Devisen. Anrzt zlchtm «ni zcheck». Amsterdam....... 19825 lS9'55 Deutsche Pläye...... 11? 55 ii?-?5 London........ «40 5^' 240-75 Italienisch« Vanlplähe ... »5 »2' S5-25 Pari«......... ,555 gb-«7» Zürich und Vasel..... »5Uü »5'üi» Valuten. Dukaten ....... ii »6 114«^ 20-stranlen.Otülte..... 1»12 19 li ^o.MarlStiicke...... «45 2»üü Leutsche «elch«banln°ten . . K7-60 l1?-80 ^talieüijch»- Vanlnuten . . . 9b 8^> 8b-i>5 «»bel-Note« , . . . »'bi «'Hl" Ivou Re«.«», SSibHSÄnTSSSf^, AM.eu, I, •»- «. MHäJT^Ä- ... Wvat - Depot« (Safe- Deposits) Loien «to., I)«tIn«ii uud Valuten. || Bank- -u.ia.dL TX7~ecla.slexg-escla.ä,ft III "^a.t«r «ler.n^m V«r»olMia«« d»r Part»!» (4) Los-VersTcherung._____________________________________i,»lb»cli, Hti-ltaryawso. '______Utzluaaj »on Btrgliliqci I« Ktmto-Kosr»t »< us flln-KiDtt,