V«hißi»d, str AI«." VI» Jahrgang Vir VI Freitag» ?t. Mat I8EA. Die „Narburger Zeitung," erscheint jeden Sonntag. Mittwoch nnd Kreitag. Pkilse — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbiöhug SP., vierteljährig Ifl. SV kr; für Zustellung ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4fl.. vierteljährig 2fi. Die cin Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschalwng mit 10, bei zweimaliger mit IS, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu siir jedesmalige Einschaltung 80 kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Zur .jjt'jchichti' kie»; Tnne!,. 3n militärischen Kreiseo Oesterreich» erwartet man die Eriitnnungea für die Btilvaltunsttstellen der Lanl>wehr und sprich» man tavon. daß aktive Offiziere zu densrlbc« l»esördert. odcr um die öff'vtliche Meinung nicht zu erlegen, der Form t»ach pe»»sionirt und dann in di« Lavdtvehrverwallunst eingereiht werden sollen. Es ist nicht das erste daß in militSrischcn Kreisen das StandeSinterrffe allkin maß-gebend wäre, allein der Bürger !»osft. daß diesmal gewisse Erwattungen nicht in Ersüllung gehen und in schuldiger Rücksicht für die elschöpftr Steyertrafl diese Posten ans dem Stande der drfinitiv penfionitten Offiziere besetzt iverden. da ja diese Dienstleistungen tcine b.sonderen Ansorderungen weder an leibliche noch wissenschaftliche Tüchtigkeit machen. !tiorficht und Wachsamtkit schadet im öffenllichcn Lcben nir, darum tvollen »vir bei Zeiten die Aufmerksamkeit aus diesen Gegenstand lenken. Ja Baiern haben gestern die Walzlen der Abgeordnktcn slattge' funden. Mit den Wahlen der Wahlmanner Hot die psüffisch rtaklionäre Partei zufrieden sein dürflN Das Treiben der sogkn.inntcn National Liberalen, die es gar lucht erwarten können, bis ihnen daS Glück zu Tdeil wird, in den norddeutschen Bund einverleibt zn werden, ist von den Kle rikaltn und ihren Gtstnunng^enossen trefflich benützt worden. Allent halben ertönten die Ruf,; „Wir wollen uns nicht verpreußen lassen!" „Wir wollen au» dem Baierland nicht in das tzteuerland! " „Wir müssen Baiern d»a Vaiern erhalten!" u. s w. Mit diesrn Rufen war es nur zu leicht, die Wähler auf dem Lande in einlM großen Theile Baiern» irreznsühren und sie zur Wahl von sogenannten Patrioten, d. h. von Kan» didaten der tlerikalen Paitei. zu veranlassen. Uctitrall ist es lndeslcn doch nicht gelungen und gar manche größere und kleinere Orle, von welchen man glaubte, daß sie schon ganz den Ultramontanen verfallen sind, hnbcn freistunig grwählt und es wild sich gestern gezeigt haben, ob die Z^ihI der freisinnigen Wahlmänner groß genug war. um bei der Abgeordneten, wähl den Ausschlag zu geben. Die Stimmung in Paris ist eine sehr ernste und gereizte. „Die politischen Leidenschaften." Hecht es in einem Briese, „werden im Volke tvieder wach. Man kratze gegenwärtig den gemüthlichften und bla-sirtesten Pariser und ein ganz hübscher Radikaler kommt zum Vorscheine. DaS Bezeichnende der gegenwärtigen Strömung liegt eben in ihrer rodi« kalkn Richtung und gerade das ist es. waS den Kaiser höchst sonderbar btwegt. Der Hoffnung. Regierungskandidaten in P^nis durchzubrint,en. konnte tr sich^ nir biitgeben ; aber er dachte, die Pariser würden sich mit allen abgsbratichten Waschlappen wie Earnot u. s. tv. begnügen. So aber werden dir Waichlappen geringschätzig beiseite geworfen und Männer wie Gambetta. Baneel u. s. w. sind ihres Erfolges sicher.^' Das Marb»rger Sta«dr«cht. Marburg. SV. Mai. Erschreckt nicht, geehrte Leser!, wir reden hier nicht von jenem Standrcchte, dessen Lehrer und Vollzieher Windisch-Eräz uni» Haynau gewesen. Das Marburger Standrechl ist nach snnem Ursprünge das Recht, gegen Bezahlung einer Gebühr auf dem Marklplatze stehen und seine Waaren. besonders Lebensmittel, verkaufen zu dürsen. Die Besug-nih der Gemeinde zur Eiichebun^^ dieser Gebühr ist zwar erweitert und die Sache von Amlslvegen umgetaust worden — allein dieMalktbesucher halten an der früheren Bezeichnung fest. Für das alle „Recht" licße sich ein Grund, allerdings jlur ein scheinb.>r giltiger anführen; die Bertheidiger des „Standrechtes" dürften sagen: „Wir hallen diesen Platz bestimmt und hergerichtet zu dem Zwecke, daß Ihr da Geschäfte treiben könnt; der Boden aber, die Herstellung und die Erhallunjt de» Platzes kosten Geld und daS müßt 3hr uns ersetzen!" Was jedoch v.rmögen die Standrechter zu entgtt^nen. wenn die Verkäufer erwidern: „DaS Alles ist ja schon hundertfach bezalilt. Den Platz habt Ihr Eläk'tcr zu Eurer Bequemlichkeit, zu Eurem Bortheil geschaffen. Und lvis. die Euch in Winterkälte. in Slurm und Schnee, im Soitnenbraude. ost stundenweit, die Nahrungsmittel hereinschleppen, damit Ihr nicht ver» hungert — sollen wir nun zum Danke für diese gütige Erlaubniß noch rt»e Gebühr entrichten? Und ivird nicht das meiste Geld, das wir für gesunden und Verloren. Vo« eitlem flchjischen Äusgewauderteu. Es lvar an einem heißen Iunitagc deS IahreS 18... als ich tnit dem Dampsboote an Fort Snelling (iM Staate Minnesota) vorüber den Minnesota Fluß hinauffuhr. Ich konnte mir damals nicht eiklären. tvas auch so sonderbar ergriff, als die hohen Wälle dtS ForiS im Nebel hinter mir verschwanden. Viele Monate später, und lttder zu spät, solltc ich erst den Grund davon eifahreu. An einer der letzten Stationen des Muffes, einer sogenannten Stadt, die auS drei oder vier elenden Block Häusern bestand, vou denen das eine ein Hotel und die anderen Kaustäden waren und die. »Venn ich nicht irre. Liverpool oder gar London hieb, stieß ich ans Land und setzte meine Reise iu'S Innere zu Fuß fort. Der Tag tvar drückend heiß und Reisen ist kria Vergnügen «n diesen entle-genen Gegenden, die die Zivilisation kaum nur erst leise an der Ot)tr' fläche berührt hat. Ich legte mich nach einigen Stunc^en schon ermüde! tn den Schatten unes gewaltigen Zuckerahorns aus den dustendcn Blumenteppich, der in lausend reichen Farben rings um mich her in den Strahlen der heißen Imtisonne glänzte. Ich dachte vergangener und zukünsliger Zeiten, dachte an die ferne Heimat, an daS tt0tz alledem unt^ alledem schöne Deutschland, vor Allem dachte icli aber an mein»n Bruder, die treue ehrliche Seele. Mit ih,n zusammenzustoßen, war ich in dicse Wildniß gekommtli. Ich solltc ihn auf einer entlegenen Farm in einrr der westlichen Grasschasten des Territoriums antreffen und ivir wollten dann verkinlgt das schwere Leben amerikanischer Hilitertvaldler beginnkn. hierorts die einzige.Lhancc für den UnblMittell.n. sich durch Ausdauer und gleiß eine bessere Zukunst zu gründen. Meine Gedanken gin^,rn indeß bald in Träume übcr. Müdigkeit und Hitze thaten daS llebiige und endlich mußte ich. trotz des warnenden LummrnS der MuSquitoS. scst eiNtieschlaseit seiii, denn die Sonne stand bereits im Westeit. alö ich plötzlich erwachte. „Hierher, zu Hülse!" hatte ich in englischer Sprache rufen hören und war eben noch bemüht. Mit mir in'S Klare zu kommen, ob ich dies nicht etwa blos geträumt hätte, als ich denselben Ruf deutlich nochmals aus dem nahen Hochwald vor mir heiüberfchallen hörte. Jtn Nu war ich aus den Beinen und mit ein paar Sätzen hatte ich die kurze Prairie-strecke, die mich vom Waldsaume trennte, durcvlausen, als ich auch schon dcn Ulhelitr des Hülferuses erblickte und zwar unter Umständen, die keinen Zweifel darüber ließen, daß der Zitärm in der That kein blinder sei. Es war ein junger Mann von höchstens 34 Iahren. schlank und kräftig gebaut, der einen ziemlich ungleichen Kampf mit zwei Kerlen — Irlän» dein. !vie man auf den ersten Blick sehen konnte — zu bestehen hatte. Der Kampf iuar ungleich, nicht etwa wegen der feindlichen Ueberzahl, denn der junge Mann sah recht wohl danach aus. alS ob er es mit beiden Lump'N aufnehm.n könne, sondern ungleich vielmehr wegen der äußerst ungünstigen Nebenumstände. die ihn begleiteten. Mit der rechten Hand hatte er eine Revolver-Pistole festzuhalten, die dee eine der Strolche ilzm aus dem Gürtll gezogen hatte und die derselbe fortwährend bemüht war, ihm gänzlich zu entreißen; mit der srelgebliebenen Hand mußte er den ziveittn Vagabunden abwel^ren. der mit einem dicktn Stocke auf ihn losschlug, und dabei hatte er auch noch so zu manövriren. daß er beide .Kerle von seincm Reitpferde abhielt, das an einem Baume in der Nähe angebunden war und das ihm die Schlingel jedenfalls gestohlen haben würden, wenn es nur irgend möglich geivelen «uäre. M'in Erscheinen ,nachte der Lache ein schnelles Ende. Ich war. den Revolver in der Hand, bis aus etwa acht odee zel)n Schritt zugesprungen, entschloffcn. jedem dcr beiden Ltrolche einen Denkzettel zu geben, als sie Beide, sich zur Flucht tvendend. vom Wege adwärtS in den Hochwald hineinsprangen, oesjen dicke Riesenstämme unS j^de Chance benaljmen. ihN'N noch ein paar Kugeln mit nur einiger Aussicht auf Erfolg nachzusenden. Der jilnge Mann drückte mir auf's herzlichste die Hand und bedankte sich mit Wärme für den kleinen Dienst, den ihin mehr der Zusall als ich selbst tuleisttt liatte. Er s.,gtk mir. er sei aus der Reile zur nächsten LlUid Office. habe sich diesen Nachmittag ermüdet unter einen Baum gelegt, sei fest eingeschlafm und glücklich'rwnse eben noch rechtzeitig erlvacht. als der litte der Kerle «hm schon die Pistole zur Hälfte aus dem Gürtel gezogen und der ani'ere eben tnit Lostiinden seines Pferdes beschäftigt gewesen sei. Das Ende der Geschichte ivußte ich und da auch mein Weg u»sere Waartn empfangen, wieder ia der Stadt gelaffen — in Wirtht-hinsern. IN Kaufläden, bei VeiyerbSleitten, bei Aerzten. Apl^thetern. Ad-»ßtatea ... was Alles zusammen Such wieder zu Gute kommt?" Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung und die Vertretung erklären fich gegen die Aufhebung des Platzgeldes, weil — dasselbe eine der besten Einnahmsquellen der Gemeinde! Aber der Nutzen begründet noch kein Recht und ist eine solche Zweckmäßigkeit nicht mehr und nicht weniaer, als ein Lieblingsbrauch der BismSrcker, welche daS Geld nehmen, »o fle es finden. Die Gemeinden haben ihre Selbständigkeit gefordert und erlangt; diesem Rechte entspricht auch die Pfiicht, für die, Behauptung der Selb-ständigkeit z» sorgen, zur Deckung des Haushaltes nur eigene Mittel zu verwenden Mit der Selbständigkeit der Stadtgemeinde ist eS daher nicht vereinbar, wenn Leute vom Lande beitragen müsse» zur Bestreitung der Bedürfnifse. Kreilich l Warum soll am Ende die kleine Gemeinde besser sein und rechtlicher handeln als der große Staat 7^-- und hosfen wil auch kaum, die Gemeinde werde fich entschließen und wenigstens einen Versuch wagen, alle Steuern und Abgaben, wie sie nun heißen, aufzuheben und eine Steuer einzuführen — die reine Vermögens- und Einkommensteuer mit steigendem Satz. Scheuet die Gemeinde sich vor diesem Bcrjuch. dann bleibt wohl dos Marburger „Standrecht" so lnige, bis der Staat ihr mit gutem Beispiele vorangegangen. Borangehen aber wird und muß derselbe: die Vereinheitlichung der Steuern — die eine und einzige Steuer, die «vir meinen, ist nicht allein Gerechtigkeit, sie ist auch wirthschaftlich die Quellt, aus welcher Staat und Gemeinde ihre beste, nie versiegende Kraft schöpfen. vermischte Nachrichten. (Monarchischer Haushalt.) Napoleon M. pftetit seine An-Hänger gut zu bezalzlen und dieser Umstand ist für viele ein Beweggrund Anhänger zu sein oder es zu werden. Die zwanzig höchsten Beamten des Reiches bezieh«n zusammen nicht weniger als 2.194.000 Fr Zahres gehalt. nämlich; der Minister Lavalette 20S.000 Fr., der Senatspräsident TropllNtg 194 ö00 Fr., der Erzbischof von Paris außer freier Wol)nung 181.000 Ar.. Gkner^U Cambacörvs 90.000 Fr.. Roycr 65 000 Fr., der Generalprokurator am Kaffationshofe 66.S00 Fr., der am Rechnungshof 6b.000 Fr.. Kardinal Bonald S1.000gr. Mau darf stch nicht über die Urtheile französischer Grrichtshöfe wundern, wenn mvn obige Gehalte betrachtet. (Nähmaschine.) Unter den mannigfachen Borrichtunzea zum Treiben der Nähmaschinen verdient eine als praktisch hervorgehoben zu werden, die ßch leicht an jeder Maschine «nbringen läßt. Es ist dies eine von Garzin und Adam gemnchte Erfindung. Dieselbe besteht aus einer eigenthümlichen Borrichtung von Federn, welche alle drei Stunden aufgezogen werden. Dieses Aufziehen macht keine besondere Mühe und arbeiten die Maschinen langsam und rasch nach Belieben. Die Maschme kann auch tvährend des Arbcitens aufgezogen werden. Das Aufziehen srlbst geht so leicht, daß dies von einem Kind sogar besorgt tverdeu kann. Der. Preis einer solchen Maschine mit Triebwerk ist b00 Franken. (Gesundheitspflege.) Im neuesten Vierteljahrsheft der „Zeitschrift des preußischen statistischen Bureau" nennt Dr. Engel das Schnapstrinken einen Hauptgrund zur Verschlimmerung der Cholera Vom Jahr 1S31 1867 sind in Preußen 360 000 Menschrn an der Cholera gestorben, wovon allein 120.000 lnawentlich im Krieg) im Jahr 1866. Am größten war die Hterbllchkeit in den schnapstrinkenden Provinzen Preußen und Posen. mich an der Land-Osfiee vorbeiführte. so setzten wir unsere Wanderung gemeinschaftlich und zwar zu Fuße fort, indem mein Vkgleitcr. 7vohl aus Artigkeit gegen mch. es vorzog, sein Pferd am Zügel zu sühren. Da es indeß schon Abend geworden war und die Nacht hier schmählich genug hereinbricht, so waren wir sehr erfreut, schon nach einem Marsche von einer kleinen halben Stunde ein leerstehendes Shanty anzutrkffen. wie man fie in dieser Gegend so häufig vorfindet. Wit^ richteten uns. so i;ut es gehen tvollte. für die Nacht darin ein, zündeten ein großes Feuer an. auf welches roir frische Zweige ivarfen. um uns durch den Rauch gegen die Musquitos zu schützen, und da mein Begleiter unterwegs ein paar wilde Tauben geschossen hatte, ich selbst aber noch eine wvhl..esüllte Feldfiasche besaß, so erfreuten wir unS eines recht wohlschmeckenden Mahles, nach dessen Beendigung wir unsere Pfeifen ansteckten und uns bald im unterhaltenden Gespräch befanden. Mein Begleiter hatte viel von der Welt gesehen. Er war der Sohn eines ziemlich wohlhabrnden Farmers in Ohio, hatte — sechzehn Jahre alt — das elterliche Haus verlassen, um in einem großen Hand-lungshause ja Philadelphia das kaufmännifche Geschäft zu erlernen. Dessen Einförmigkeit hatte ihm j?doch so wenig, zugesagt, daß er fich schon nach Verlaus eines Jalires gegen den Willen seiner Eltern, nur mit unbedeu« tenden Mitieln und weniger m>t einem bestimmten Plane, als vielmehr mit unbegrenzter Lust am Abenteuerlichen versehen, nach Peru aufge-macht hatte. Hier hatte ihm die Kennlniß der spanischen Sprache, seine kaufmännische Bildung und seine angenehme persönliche Erscheinung sehr bald eine Offiziersstelle in den damaligen.inneren Kriegen dieser Republik verschafft und er war wirklich für den Zeitraum von sechs Jahren — der ihm wie eine Ewigkkit erschien — stationär geblieben, als plötzlich die Kunde von der Auffindung fabelhaft reicher Goldminen iM ivestlichen Kalifornien ihn mit unwiderstehlicher Gewalt in das neue Eldorado gelockt hatte. Unter Abenteuern, Gefahren und Strapazen aller Art war es ihm hier wirklich geglückt, in einigen Jahren ein paar tausend Dollars zu erwerben, mit denen er dann nach den fernen Sandwichsinseln hin« übergesegelt war und dort sich in Landspekulationen eingelassen hatte. Er hatte es hier abermalt beinahe sieben Jahre ausgehalten, als ihm uner-wartet eine günstige Gelegenheit wurde, seine Besitzungen an die englische (Schulbildung) In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 28. April d. I. (Verhandlung über daS Bolksschulgesetz) erwähnte Figuly, daß in Oesterreich von mehr als 2 Millionen schulpflichtigen Kinder b65.111 ohne Unterricht geblieben. Die Affentirungslisteu zeigen, daß von 100 Rekruten in Unterösterreich 96 schreiben können, in OberKsterreith 89. in Böhmen 68. Schlesien 62. in Salzbuig 60, ia Mähren 46, ia Steier-mark 40. in Tirol 37. in Galizieu und Bukowina 4, in Krain S. ia Dalmatien 2. Marburger Berichte. (veffentliche T«rfammlung des Arbeiterbil-du ng svereins. — Schl u ß.) Die zweite Frage, die zur Verhsnd' lung gelangte, war: „Freiheit und Nationalität". Herr Macher (Graz) betonte, daß dieser Frage gegenüber die Ar-beiter fich zur sozialen Demokratie bekennen müssen. Wie die Liebe zwischen Mann und Weib keine Rücksicht nehme auf die Nationalität, so mögen auch die Arbeiter sich wegen ihr«s Stammes, wegen ihrer Sprache nicht entztveien. Der Redner erzählte von den Bemühungen der Schwarzen, unter der Arbeiterschaft in Graz nationalen Hader zu stiften; allein die Arbeiter haben die Gefahr erkannt und sind nicht in die Falle gegangen. Herr Moser (Graz) führte de«» Beweis, daß die Lage der Arbeiter die gleiche sei in allen Ländern und müßten deßhalb auch die Arbeiter mit dem „internationalen Prineip" einverstanden sein in der Erwägung, daß die soziale Frage keine nationale ist. sondern eine internationale. — Herr Losch erinnerte, daß das Raubritterthum des Mittelalters nur durch internationale Bemühungen gefallen. Der Kampf für die Rechte der Arbeiter sei auch ein internationaler und könne nur durch dieses Prineip erfolgreich ausgefochten iverden. Herr Üofch meinte, daß es de-fonders für die Arbeiter in Marburg nothwendig sei. auf diesem Prineipe zn beharren und ivarnte von den Urrttriebrn der Klerikalen, die im Trübe» des Rationalitätenschwindels fischtn möchten. Wiesthal,r suchte aus der Geschichte zu beweisen, daß die verlorne politische Freiheit wieder errungen werden könne — die verlorne Nati0' nalität aber nicht. Wir wollen politische and nationale Freiheit; wir. trennen beide nicht — werden sie aber durch die zwingende Macht der BerhSltniffe getrennt, dann komme in Frage: was ist zunächst gefährdet, was muß zunächst vertheidiget oder erkämpft werden? Auf dem Boden der vollen.politifchen Freiheit muffe auch der Nationalität ihr Recht werde» und liefere in dieser Beziehung die schilieizerische Eidgenoffenjchaft ein glänzendes Beispiel. Die Arbeiter, obgleich verschiedener Rationalität, seien einig im Streben nach politischer Berechtigung — einig im Streben nach Verbesserung ihrer sozialen Lage: sie können und werden nur durch diese Einigkeit siegen. Herr Tillner (Graz) entwarf ein getreues Bild von den nationale« Kämpfen in Ungarn, namentlich in den Jahren 1848 und 1849. Herr Moser fragte» Wer hat die nationalen Streitigkeiten in Oe-sterreich hervorgerufen? Wer anders, als die Reaktion! mld wohin sei Oesterreich in Folge dieses Haders gekommen und welche Gefahr drohe noch von dieser Seite? Herr Andreas Gürtler (Marburg) geißelte das Pfaffenthum, den Adel und i^re Gesinnungsgenoffen. welche den nationalen Haß überall geschürt. Herr Macher beklagte die nationale Feindschaft in den Rechen des Heeres, die nicht wenig unsere Niederlagen mitverschuldet. Die Soldaten, .die aus dem Volke hervorgegangen und wieder zurückkehren in das Volk, Miffionsgesellschaft verkaufen zu können Durch dieses Geschäft hatte er. wie er meinte, eine ziemlich beträchtliche Summe realisirt. als mit einem Male lange geschlummerte Sehnsucht nach den Seinigen und zwar mit solchem Nochdrulke in ihm erwachte, daß er mit fieberhafter Ungeduld das Schiff erwartete, das ihn der Heimat zusühren sollte. Achtzehn Jahre tvaren verftoffen, seit er das elterliche Haus verlaAen, und in diesem langen Zeiträume tuar ihm auch uicht eine Knnde von den Seinen zugekommen. Mehrere Briefe, die er in langen^ gwischen-räumen an sie geschrieben, ivaren ohne Antwort geblieben, nad er »vußte nicht, ob das treue Elterapaar. das mit solcher Liebe und Sorgfalt über seine Kindheit geivacht hatte und gegen das er wohl manche Sünde auf dem Herzen haben mochte, noch am Leben sei. Eine lange und gefahr« volle Seereise hatte ihn endlich in den gewünschten Hafen gebracht, mit steigender Ungeduld ivar er dann, Tag und Nacht reifend, dem wohl« bekonnten Landstädtchen zugefahren, von tvo aus ihn nur noch wenige Meilen von der Farm seiner Eltern, dem Schauplatze der glücklichen Tage seiner Kindheit, trennten. Aber ach, das wohlbekannte Landstädtchen war unterdeffeir zur unbekannten großen Stadt geworden; mit bangen und immer zunehmenden Besorgniffen mar er auf neuen Wegen der alten Farm zugesihritten. Der Anblick eines Obstgartens von hochstämmigen Fruchtbäumen brachte Thränen ia seine Augen, diesen wenigstens konnte er noch von früher hrr und sein Herz klopfte gewaltig, als er daran dachte, daß er hinter demselben endlich das. väterliche Farmhaus erblicken müsse. Ja. hier stand es wirklich, dasselbe Hausl Er mußte einige Augenblicke anhalten, sich sammeln. Die vorübergehenden Feldarbeiter hatten ihm mit neugierigen Blicken nachgesehen; er suchte seine Aufregung, so gut es gehen wollte, niederzukämpfen, er stieg über die Fenz und trat mit schtvankenden Schritten in das wohlbekannte Haus. Ein mächtiger Neufundlärider stellte sich ihm drohend und die langen s^pitzen gähne lveisend entgegen und eine fremde Stimme fragte ihn. was er wolle. Er nannte seinen Namen und fragte nach den Seinigen; der Mann ivarf ihm. statt aller Antivort. die Thüre Von der Nase zu und noch lange hörte er das heisere Bellen des Hundes, das allmählich in ein leiseres Knurren überging und zuletzt mit einem langen Gehenl endigte, «»Isen ganz besonders dahin wirktn, daß der nationale Haß verschwind, aus dem Heere, aus dem Volte. Herr Roman Zug (Graz) sprach jloveaisch; er beschwor die Genossen seines Stammes, sich nicht gegen andere NationalitSten. namentlich «cht gegen die Deuische htKen zu loffen. Die Arbeiter aller Stämme sollen sich nicht mißbrauchen lassen von den Feinden der politischen wie jeder anderen Areilzeit. Die Arbeiter aller Stämme haben ihre ganze Kraft einzusetzen sür die Erlösung von politischer und sozialer Rechtlosigkeit; die nationale Berechtigung sei gesichert, wenn dieses Ziel erreicht worden. Wiesthaler dankte den Grazern fnr ihre Theilnahmc, bat sie. il»ren Bereinsgeuossen die freundlichsten Vriße zu überbringen und die Einla« duvg zu dem Gtündungsseste. welches im September hier stattfindet. Herr Macher erwiderte und gab der sicheren Hosfitung Ausdruck, es werde der Besuch im September ein zahlreicher sein. Nach vielen Hochrufen wurde die Versammlung geschlossen, und gingen die Mitglieder in die Vrülil; deutsche und slovenische Luder, von den Sängern des Marburger ArbeiterbildungSvereinS vorgetragen, schloffen um 8'/, Uhr Abends die Feier. (Verbreche» gegen Sitt lichkeit und S i che^r h e i t.) Am Pfingstmontag. S Uhr Nachmittag traf eine Kirchgängerin aus Ober-Rothwein — ein Mädchen von 30 Jahren — zwischen dcm Brandhof und dem Dorfe zwei Hußaren: der eine packte sie. verhielt ihr den Munl) und schleppte sie in das nahe Getreidefeld — der andere stand Wache. Eine Bäuerw^ welche dies bemerkte, rief mehrere Dorfburschen zu Hllfe und wurden der thäter und sein Kamerad verscheucht, ehe noch das verbrecherische Torhaben des Ersteren zur Ausfützrung gekommen. Bald daraus ertchienea die Hußaren im Wirthshause zur Llnde und wurden von den Dörflern erkannt; da aber kein Unteroffizier in der Nähe und bei Fest« nehmung der Hußaren durch Gemeiudediener ultd Bauern Widerstand und Blutvergießen zu befürchten waren, so begnügte man sich, Leide zu beobachten und die Thorwache der Kaserne von dem Sreigniß brieflich zu benachrichtigen. Als gegen 7 Uhr sich die Hußaren entfernt, folgten ihnen drei Dorfbewohner. Am Saume des Windenauer Walds versuchte der nämliche Hußar. welcher die Kirchgävgerin überfallen, dasselbe Verbrechen an einer Bäueria von Roßwein zu verüben. Er wurde du»ch die aus-gesandte Militärwache verhastct — seinem Kameraden gelang es zu entfliehen. (Selbstmord.) Philomena Schimmer. Magd bei grau Justine Tauchmann, wird seit dem 17. Mai Abends S Uhr vermißt und diirfte sich in die Drau gestürzt haben: am IS. Morgens fand nämlich eiN städtischer Wachmann am Ufer des Stromes in der Nahe der Serneß-Mühle Kleider, welche von d,r grau Tauchmann als das Sigenthum dieses Mädchens erkannt wurden. Unglückliche Liebe wird als Beiveggrund zur That bezeichuet. (Trtefterfa hr») Die Pfingstfahrt nach Tricst. die von der Shddahngesellschaft Heuer veranstaltet worden, hat zahlreiche Theilaehmer gesunden, obgleich das Wetter nlcht besonders günstig war. Die Meeres-fahrt — von Triest. an Miramar vorüber bis in Sicht von Kapo d'Sstria — wurde auf zwei großen Dampfern in Begleitung der Musik-kapelle des unsere» heimatlandischen Regimentes Graf Härtung unternommen und dauerte über zwei Stunden. Diese Kapelle fuhr auch bis Adelsberg mit und spielte abwechselnd mit der dortigen Musikkapelle im Tanzsaal der Grotte Die Beleuchtung wirkte überraschend auf die Besucher, die beinahe drei Stunden lang dort verweilten. Mitglieder des hiesigen Männergesangvereins stimmten im Tanzsaale der Grotte Kärntner-lieder an, was allgemeinen Beifall erregte. Um 9 Uhr Abends (Montag) wurde in Aeelsberg die Heimfahrt nach Marhurg angetreten^ wo die Lupjügler «m 6 Uhr Morgens eintrafen. (Aus der Kaserne.) Mittwoch um 2 Uhr grüh haben die Tirolerjäger Marburg Verlaffen und die Heimfahrt auf der Kärntuerbahn angetreten. Die Blumen und Sträuße, die von schöner Hand gekauft worden, um a!s Erinnernngszeichen mitgegeben zu werde», haben diese Waare am letzten vor dem Abschiede sehr vertheuert. Die Neuner-Jäger, die bis Mitte Juni hier eintreffen, werlien manches verwaiste Herz zu tröften haben. (Auszeichnung.) Der steiermärkische Kunstindustrie-Derein hat s. Z. drei Preise ausges.yrieben; von dem Preisgerichte ist »u» der erste Herrn Johann ErHardt. Büchsenmacher, und der dritte Herrn Btneeaz Kanduth, Kassenfabrlkant. verliehen worden. Hrri? Schuhwaareufabrikant A. Kleinschuster erhält die sillierne Denkmünze. (Schulwesen.) Wir befinden uns in der angenehmen Lage, berichten zn können, daß der Landesansschuß von jenen 10000 fl.. welche der Landtag zur Bertheiluug an nichtstädtische Unterlehrer beivilligt hat. dem hiesigen Bezirksausschuß 840 fl. übersandt. Die Entscheidung des Bezirksausschuffes. daß die Pfarrschulen in der Grazer-Borstadt und in St. Magdalena als ntchlstädiische zu betrachten ftien, weil zu denselben meistens Landgemeinden konkurriren. wurde vom Landesausschuß gebilligt; ebenso ging der Landessusschuß auf den Antrag des hiesigen Bezirks-ausschuffes ein. die Widmung der Person des Unterlehrers nnd nicht der Unterlehrerstelle zu verleihen, damit nicht von Solchen, die im Laufe des Schuljahres als Provisoren oder Schullehrer angestellt werden. Ansprüche auf Thtile dieser Wtdmuug erhoben werden können, sondern der äugen-dlicklich noch als Unterlehrer Angestellte dieselbe unverkürzt genieße. Die fraglichm 840 fl. sollen vertheilt werden: an die Unterlehrer in der Graze^Borstadt. in St. Lorenzen. Maria-Rast. Gams. Witfchein. Jaring. St. Mdrgamhen uud St. Jakob je 50 fl. - Zellnitz. St. Martin. St Peter. St. Magdalena und Kötsch je 40 fl. — Lembach. Schleinitz. F?auhetm und an den ersten Unterlehrer in St. Egydi zu S0 sl — an den zweiten Unterlehrer in St. Eghbi 20 fl. Der Bezirksausschnß hat dl« Bertheilung auf Samstag den 29. Mai in der Kanzlei der Bezirksvertretung anberaumt Demselben muß wegen der Befürwortung des itN Vorjahre an den Landtag gerichteten Gesuches der Unterlehrer »m Ausliesleruu^ ihrer Bezüge ein wesentlicher Einfluß auf den Beschluß des Landtages eingeräumt werden, der endlich auch der bedrängten Unter-lehrer sich erinnert. Möge nur auch das seit Monate» scho» erlaffene Gesetz über dieSchulaufsicht einmal duechgeführt werde»; bis jetzt merke» wtr uoch gar nicht den Anfang. Nach Vollziehung di.jes G.setzes wird und muß jede Schulgemeinde die höchste Ehre darin finden, die Lage ihrer Jugendbildner zu einer sorgensreien zu machen, woraus ihr das Recht erwächst, zu beanspruchen, daß dcr Unterricht »ach «es tzlicher Vor-schrist uud nicht wie jetzt noch aUerwärts — nach psäfftscher Willkür erthiilt werde. wir vernehmen, soll das Damenseitett des Fräuleins Josephine Weinlich aus Wien, welches in verschiedenen Stüdten den größten Beifall errungen, dieser Tage nach Marburg komme» uud hier einige Konzerte geben. Letzte Post. Dahsen Wik Ht»flejbtUes» deO AftOrretehtfeibe» Gff»er»IKOtO« Werkes »i« berichtig»«de4 Wort in der etge»e» Sache spreche». »wische« «ngla-d «»d «»ertka s»a gKtlich verursacht vermuthlich durch ein paar Fußtritte seitens des neue» Besitzers der Farm. Mein Begleiter schwieg hier und als ich ihu srageud ansah, glänzten ihm em paar große Tropfen im Auge, hell bestrahlt von dem lodernden neuer, das vor l>er Thüre »nseres Shantys knisterte. — Wir saßen lange seit schlveigeud neben einander. Ich frag ihn endlich, ob er erfahren, wodurch die Farm in andere Hände gekommen sei? „Subhastirt," sagte er; „vor sechs Jahren." „Und Ihre Eltern?" „Ich tveiß ei nicht." gab er mir zur Antwon. „Ich erfulir nur. sie seien gleich nach der öffentlichen Versteigerung mit dem Wenigen, ivas ihnen geblieben, nach dem Westen gezogen. Seit drei Monaten suche ich ste vergeblich. Ich habe keine Mühe, keine Kosten gejcheut. um sie aus-zufinde»; ich bin endlich ihrer Spnr bis hierher nach Minnesota gefolgt; ich habe im ganzen Territorium in jeder Land-Offiee die Register nach schlagen lassen, die über den Ort ihrer Ansiedlung Auskunft geben könit« ten; es ist nur noch die einzige in Lefiueur übrig, an die ich mich morgen wenden will. Wenn auch diese mir keinen Nachweis geben kann, so habe ich jede Hoffnung, sie auszufinden, Verloren." Die helle Klamme vor der Thür beschien abermals eine Thräne. die langsam über die gebräunte Wange meines Begleiters rann. — Er hatle ein offenes, ehrliches Gesicht, das beim ersten Blick sür ihn einnahm. Das Oberhemd von rother Wolle, das sich eng an seinem Körper schmiegte, hob dessen kräftige und wohlgestaltete Formen anmnthig hervor und die uervigen Fäuste, denen man die schwere Arbeit ivohl ansah, paßten gut zu der kraftvollen und rüstigen Gestalt. — Ich nahm in»»igen Antheil an seinem Schmerze, sprach ihm Muth zu und sagte ihm, »aß ich jeden-falls morgen in Liffueur de» Ersolg seiner Nt^chsorschungen abwarten wolle. Er drückte mir schiiieigeud und sichtlich beivegt die Hand. Wir brachen am andern Morgen schon sehr srüh auf. Die Strecke nach Leffueur war ziemlich beträchtlich und es war ziveifelhaft. ob wir unterwegs an bewohnten Farmen vorüberkommen würben. Auf meinem Plaue fanden sich zwar Städte genug vor. meist mit stolzen und viel-versplechende» Name«, wie Toulouse, Florenz. Genua u. s. w.. iu dene« ein in hiesige Verhältnifse Uneingeweihter leicht erwartet habe» würde, ivenigstens einen Schluck Brandh und einen soliden Imbiß vorzufinden, mdessen wußten wir Beide befferen Bescheid. Ich war erst am gestrigen Tagt an einer Stadt vorübergelaufen, die San Franziska hieß und aus eiiikm halbverfallene» Blockhause bestand, aus dem drei große Raubvögel krächzend und erschrocken lierausflogen. als sie mich gewahrten. Das Land ist hier meist in den Händen von Spekulanten, die — das Bor-kaufsrecht für sich ausbeutend —^ große Strecken in Besitz genomme» haben und günstige Gelegenheit, wie projektirte Eisenbahnen oder znströ-mcnde Emigration abwarten, um es z» vortheilhafte» Preise» los-schlagen zu können. Der Weg. de» wir zu verfolgen hatte», war auch nicht von der Beschaffenheit, ein schnelles Zuschreiten zu gestatten. Ge-ivohnlich mit den. an den Hochstämmen des Urwaldes Mit ein paar Azthieben von der Bermeffungs-Kommiffion angezeigten Sektionslinien zusammenfallend, sind diese Wege nichts weiter, als aus dem Giöbsten durch den Wald gehauene Schneusen. Hier und da überwuchert sie das nachwachsende Unterholz, die Axteinschnitte an den Stämmen vernarben und es ist liäufig. ivenn man nicht mit einem Kompaß versehen ist. t^erudezu unmöglich, sich zurecht zu finden, namentlich in den dichteren Stellen des Waldes, in die selten oder niemals ein Strahl der Sonne dringt. Wir wußten dies Alles und deshalb schritten lvir so wacker aus, ^s möglich; unsere Blicke von Zeit zu Zeit nach den Artmaalen an den Bäumen — der Linie — richtend. Das tiefe Schti»eigen des Waldes wurde nur hier und da durch einln Zug wilder Tauben unieibrochen. die prastelnd durch das dichte Laubiverk schwirrten. Mein Begleiter pfiff j.des Mal. gerade wenn der Zug über unjern Köpfen ivar; die ganze zahllose Taubenlchaar flog wie auf ein Kommando ein und setzte sich auf die sich unter ihrer Last die-genden und knarrenden Aeste; er schoß in der Regel eine einzelne Taube mit dem Revolver herunter, so das Signal zum plötzlichen Aufbruch für die ülirigen g'bend. Ich habe daeselbe Verfahren später noch häufig von Indianern gesehen und es selbst oftmals und nie ohne Erfolg angewendet. ^Schluß folgt.) Chtilirhmtt-Kirtt» f«r de« »«. Mat ISS» in Windtfch-Ketstrttz find aus Gefälligkeit zu erhalten bei Herrn E. JanschiK und wollen sclbe bis längstens 23. Mai behoben werden. (331 (3Ä4 triN Lovlltax äeu 23. . juni S27) llorrovssaise Xr. 120. Ow «SblieteA Ai««e» mit separirtem Eingang, zwei «Sbttrte Ai««e» mit i Eingang, Herrengaffe Nr. 112, ersten Stock. (326 vis von echt «mkrikuischtli Utk-Mlsollw»» i>«i' WlwÄvr ck Wilson unö LIi« Xov« dekockst »iok vi« ?vvor ksi R»II«r, llerrsuzasso I l2, 1. Ltoole. «r. S087. (SS9 GxekUtive Wew'Berfteige»««g. Zur Hereinbrinaung eine» Rückstandes an landessürstlichen Steuern wird a« BS. d. M. um 9 Uhr Bormittags im Hause Nr. 247 in der Meischergtisse zu Marburg die exekutive Feilbietung von 18 Halb« ftartin ^68er Weine sammt Gebinde stattfinden. Hiezu werden Kauflustige mit dem Bemerken eingeladen, daß bei dieser schon zum zweiten Male angeordneten geilbietungS-TagsaKung die Psandolijekte auch unter dem Schähn^swerthe werden hintangegeben werden, nachdem die auf den 14. d. M. angeordnete Lizitation durch Entfernung des EigenthömerS vom Hause vereitelt worden ist. Vom Gtadtamte Marburg am 18. Mai 1869. Wsoi'SKklsiÄsi' i«> gn»»»«!' Kitt««I>I l V»vr« von v»umvoU-, Ll»^b>Lod»fvoU- unä l^vmvll-8toKsv voll A. K di» ü. JA — von äsn dv8tvu SokktvoUgtoKsa von ü. 14 bi» tl. ZV «lupüvdit 2vS) llvrrvvßskg»«, ?»^vr'sol^e>i Geschäfts Berlegung. Ich mache hiemit dem geehrten Publikum ergebenst bttauut, daß sich, mein >lAdvII»Asr von jetzt an im Hause der Friiu Schmiderer w der Grazer-Vorftadt befindet, und empfehle mich zu geneigtem Zu-spruch. (282 Marburg 2b April 1SKS .IvIlSllN I^SLllvr. eo dS »s vrI»»»vze«lL, prskt. AfZt, 9 l/^7' Vo7'- ttnci V07t ^2 hzs ^ m sems?' ^äT'Tiine/'Aassö, .Veeoö'so^ Äaus ^7'. 22^, sdsTzsT' Ff'sie. 'Aü!»7!Am 1. Juni 18K9i»?l» »» Vwßt Vt«iayithai»g des k. k. ößerrtichifchn» Ataats-Mtheis vom Zahn 1864. dt» Äultheiw fl. zso.ooo, fl. 2zo,ooo. fl. 200,000. fl> lso.ooo, fi. S0.000, fl. 2ö.000. fl. lö.ooo, fl. 10,000, fl. S000 Zt. u. ltleiost» Ttwia« 160 fl. Gesetzlich gestempelte Authettschet«e, welche s« la«gt gllnä stad, di« densribe« der j«a»jigftt lheil «ia«» Eewi»«« «m?. SSV.WV bi« abwärt« >. M D, «MPfehlcn gegen Sinsendiina de« Betrage« «ver Posteinzahliiag » L pr. Mck, 9 SM si. 7«. Lv SM fi. lSS. kotlliielülil öS vvMP., ?osl«>s8e Hr. l«. Vivv. Wiederverkäufer werden a«geftellt.^W> (289 Eeisn Uhtti-Mrit»-Mnl«« ^ bei «Z »«rnINU«? Ortgi«Rl.?adrikspretse «uter Garantie. S1». Ein Lehrjunge (328 wird.in einer Gemischtwaarenhandlung auf dem Lande soaleich aufge uommen. Anzufragen bei Herrn Anton Tombasko in Marburg. Da» Spielen der allerneueste« heezoglichen BrannsAveiger Ttaats- Vrilmienloofe ist in allen Staaten gesetzlich erlaubt. S80 se«r 4 Sthl». Pr. «et. tostet ein ganzes Original.Staatsloot (keine Anzahlung, noch weder mit den verbotenen Promeffen zu vergleichen, sondern jeder Theilnehmer bekommt von mir Hie Brannsekweigiseben Öriginal-Loose selbst in Händen) der vom ^aate V^au^chwei^enehmigten und garantirten großen ^ dsiRn Gevinnziehung schon am 10. und N. Juni beginnt, wo jedes gezogene Loos unbedingt gewinnen muß, und folgende Haupttreffer, als ev.: t«« ««« vm 80,000 70,000 «8,000 ««,000 «5,000 «4,000 62,000 LI,000 40,000 20,000 12,000 2 » 10,000 2 8000 2 » «000 2 it 5000 4 ^ 4000 3 i» 2500 12 k 2000 2Z ^ 1500 105 1000 5 500 158 il 400 13 » 300 271 k 200 320 k !00 und Über 20,000 Gewinne k 80 «0 50 40 Thlr. Pr. Crt. tt. ic. zur Entscheidung kommen. Krankirte Aufträge werden gegen Einsendung de» Betrage» selbst nach den entferntesten Gegenden prolnpt ilnd verschwiegen ausgeführt, und sende nach vollen-deter Siehung die amtliche Liste nebst Eewinngelder prompt zu. ^ Meine Interessenten habe allein in Deutschland die allergrijßten Haupttreffer und erst wiederum, am 14. April d. I.. das große Loo» auf Nr. 7775 in hiestger Eegend persönlich ausbezahlt und es ist überall bekannt, daß die meisten Hauptgewinne stets in meinem Debit sollen. Man wende fich baldigst direkt an __Staatseffekten-Handlung in rUanKZDUUr'Dx. DWk^ Lu sämmtlichen von den verschiedenen Staaten angekündigten Berloosungen si^diefelben Original-Staats Prümienloose stets vorthetlhaft von mir direkt zu beziehen. lSt1A>sr'«A^lKr'Si». v7Uuä«r»vkrsn, 4 Rub. . st. 10^12 dto. üolärAuä . dto. krystall. Glas Vamou v^.-vkron vergoldet (Zxliuävr-^rvn Doppelgehäus dto. Nemontoir Xllkor-IIItrso, IS Rub. . . ^ 12-14 „ Ib-17 „ 1b—13 „ 1S-S2 dto. dto. dto. dto. dto. dto. dto. Goldrand krystall. . . Doppelgehäus kryst. Savonet^ lkemontoir. . „ krystall. . „ »2-»S „ 8b—SS ^ 4S-»4 48^b4 ^ 7b—»o „ 40-b4 „ Sb.I20 ^ 8S—45 ^ 4S-S0 „ 4S-70 „ 49-00 80-120 0»illou-v7l.>vdr«Q 8 Rub. . si.2S—8S dto. emaillirt. . dto. Goldmantel. dto. krystall. Glas dto. Savonet . . 20-28 dto. Sav.'Nemont. 14—IS VkwSQ-^ukor VdrvQ IS Rub. 15-19! dto. Remontoir . 17—2b llvrrvu-^vleor vlu'ov 1S Rub. Ig—26i dto. Goldmantel. 26-LS dto. Doppelgehäus 23-85« dto. krystall. Glas 29—89j dto. Remontoir . ... . 82-S3j dto. 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Die Mittel, um einem ausgebrochenen Feuer schnell die Spitze zu brechen, fthlen in den meisten Mllen ganz, oder es lieat bis zum Beginne einer wirksamen Aktion gegen dasselbe so viel Zeit, die dem Feuer gestattet, mittlerweile zerstörende Dimenflonen anzunehmen. Die moderne Industrie hat aus dem Gebiete des Feuerlöschwesens durch ^i» Erkndung des „LXI'IUVI'LVKZ" den immer allgemeiner werdenden Grundsatz „Nett l»t Velä" zur höchsten Geltung gebracht. Dieser Apparat vermittelt zwischen Entdeckung eines Schadenfeuers und den Mltva 8et»HV«rtKIUslt«lt«ii dadurch, daß man vermöge dessen Kombinationen, als: dessen rrsAd-lrlteit, stete und den vir- kungen seines Int«ii»»tvvn. livklvasttorv enthaltenden Strahles, jedem Feuer un-gesäumt allerortlich direkt und wirksam zu Leibe aehen, im Keime ersticken kann. Mlt Hinweis auf die vielseitig össentliih abgehaltenen Proben empfiehlt fich dieser Apparat allen Industriellen, Haus- und Realitätenbesttzern, für öffentliche Gebäude, Theater, Waarenlager ic. ic und wird die Intelligem und jeder EinMtsvolle in demselben einen Faktor erkennen, welcher im ernsten Momente das sicherste Unterpfand des Schubes gewährt. jzzb Au Originalpreisen bei Ilslnr'lol». Ingenieur in Annenstraße Nr. 681. ' Ausführliche Prospekte stehen jederzeit stanko zu Diensten. Verantwortlicher Redakteur: Franz Wiesthaler. 2. «l. Druck und Verlag von Eduard Zanschitz in Marburg