Nr. 96. Plänumerationspreis: Im «llomptolr ganzj. fi. il. halbj, ss. 5 5>v. ylli ble ZusieAuna ins H«u« halbj. 50 lr. Mit der Post ganzl- st. ib, halbj. fi. 7 bo. Freitag, 27. April. Insertion»««»««: Für lleine Inserate bi« zn 4 Z«ilen L5tr., größere Per Zelle ß lr,; be< hsl««« Wiederholungen p«r Ziile 5 lr. 1883. Nichtamtlicher Theil. Erzherzogin Maria Antoinette f. dem ^^ ^" ^^ b' M- um 4 Uhr nachmittag nach l ". ^lemoniel stattgehabten Leichenbegängnisse wei-h"° Ihler k. und k. Hoheit der durchlauchtigstell Erz-N; °Mn Maria Antoinette wohnten in der Kapuziner-^cye hei: Se. k. und k. Apostolische Majestät, dann Es,5 "^- k- Hoheiten die durchlauchtigsten Herren lzyerzoge: Kronprinz Rudolf. Franz Ferdi-t""° von Oesterreich-Este. Otto, Ludwig Vic-G ' Ferdinand Großherzo^ vou Toscana, Karl H« vator, Leopold Salvator, Franz die d ' Johann, Engen und Rainer und I durchlauchtigsten Frauen Erzherzoginnen: Maria ^''Maculata, Maria Theresia, Elisabeth, 'k und Adelgunde, Herzogin von Modena. Nln l^" dem Apostolischen Nuntius Msgr. Van-^erl ^^^ ^^u^ diplomatischen Corps in specieller der w "6 Sl-. Majestät des Königs von Sachsen in ^leuer köu. sächsische Gesandte von Helldorf °" Kirche anwesend. Dan, ! Vertretung des k. k. Theresianischen ndcligen ftuNi "ft'sles auf dem Prager Schlosse — desseu in-^880 ^^^ssin die Höchstuelblichene seit September liH. , ^ar -^sind zu deu Trauer- und Leichenfeier« ^s"n in Wien die Unterdechantin Ihre Durchlaucht ^'"Ernestine Auersperg, die erste Assistentin Cav , ""na Welsersheimb und die beiden Stifts-"schien""""' ^'ä'sm Muray und Baronin Herbert Hofsja„^ ^^' und Staatswnrdenträger, der männliche dez w ' "" Generalität, die Präsidien beider Häuser Nieisj" jaches, der Landesantzschuss, der Bürgerte» ! ^'^ einer Gemeinderaths-Depntalion lc. wohn-^Iw^ Einsfqnung bei, welche von Sr. fürstlichen bau ^'U Fürst - Erzbischofe Dr. Cölestin Gangl-diz/^ ""^" zahlreicher Assistenz, im Beisein des hoch« g^'gen WeichiM^ "°n Prag Dr. Prucha vor-"""'Men wurde. det l! ^ ba kann man sich natürlich nicht wundern, lerlifß.. 'em Geräusch machte uud keine Sparen hin- dee, IiMam befreite der Landmann nach diesen Worten y "Nl sei von seiner Umhüllung. während Richard «l"gen ^ ^"gednld zn bemeistern vermochte und seine "' aek - ^" Ausdruck brennender Erwartung auf ^'"nisvollen Fund hafteten. °der c>j' -"iulfold wickelte vier Stücke dicken Tuches c N ""s dem Papier, fuhr er s'° Stücke waren um Toms Füße gebunden," Nklegj h >°lt. ..Nachdem er eine geraume Strecke zurück-Nkl'vnn, "^' wird der Dieb sie. wie ich vermuthe, ab« ^ Vnd,6,?"be"' da er doch befürchten musste, dass ^hell?>/"egen könnte, wenn das Pferd damit Wer ws "be- Sie fehen selbst, es ist feiner, weicher, Nickn' >!"" ih" leine Strolche zu tragen pflegen." f ,3Ln ''°hm eines der Stücke und untersuchte es. 'lagteer '"6ten Sie, fei es gefunden worden?" . '.'.D^ acht Meilen von hier, an der Poststrahe." Wahr?.."» 'st m der Richtung nach London, nicht „Ganz recht, Sir, und ich vermuthe, der Spitzbube, der den guten Tom gestohlen hat, wird ihn längst in der Stadt irgendwo verkauft haben. Es würde mir gar nicht so vielen Kummer machen, wenn Tom nicht ein so ausgezeichnetes Thier gewesen Wäre. Es war ein gelehrtes Pferd, Sir!" „Ein — was?" „Ein gelehrtes Pferd!" wiederholte der Landmann. „Es konnte den Fuß geben, über eine vorgehaltene Stange springen, auf seinen Hinterbeinen gehen und dergleichen Kunststücke mehr verrichten. Es war früher einmal in einem Circus. Später wurde es aus der Hauptstadt nach einem benachbarten Flecken verkauft und gelangte so in meinen Besitz." Der verkleidete Detectiv lauschte auf jedes Wort. „Wem gehörte es in London?" fragte er. „Das weiß ich nicht," versetzte Mu'lford. „Ist hier niemand, der das Pferd gekannt hat, ehe Sie und Ihr Vorgänger es kauften?" „Nein, niemand, Sir! Darauf verwette ich meine ganze diesjährige Ernte." „Diese Filzstreifen," verfetzte Richard, seine Auf-merkfamleit wieder den Stücken Zeug zuwendend, die er noch in der Hand hielt, „sollten Ihnen helfen, den Dieb aufzufinden. Haben Sie fchon Nachforschungen angestellt?" „Das sollte ich wohl denken! Ich habe überall herumgefragt, bei diesem und jenem, ob man nicht jemanden ein Kleidungsstück von solchem Zeuge habe tragen sehen — aber vergebens. Diese Stücke Zeuge nützen zu gar nichts und ich habe große Lust, sie ins Feuer zu werfen." „Wenn Sie das wollen, dann erlauben Sie mir auch vielleicht, eines derselben zu behalten? Vielleicht, dass es mir gelingt, Ihnen einst behilflich zu sein. Ich bin ein alter Mann und habe nicht viel Beschäf- tigung. Wenn ich daher jemandem hier und da einen guten Dienst leisten kann, so bereitet mir das stets Vergnügen." „Nehmen Sie sie alle, wenn Sie es wünschen," war die fchnelle Antwort. „Eines ist genügend," wehrte Richard ab, „und ich möchte Ihnen," fügte er jovial hinzu, „als Freund rathen, die anderen gut aufzubewahren. Einst möchte der Tag kommen, an welchem Ihnen diese Beweisstücke nützlich sein könnten. Und dann, Mr. Mulford, wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich nicht viel über die Angelegenheit außer im allgemeinen sprechen; dadurch haben Sie eher Aussicht, das Pferd wiederzuerhalten , als wenn Sie fo viel darüber reden. Ebenfo darf ich auch wohl vorausfetzen, dafs Sie über unfere jetzige Unterhaltung nichts verlauten lassen," schloss er ernsten Tones. „Sollte ich, so lange ich hier bleibe, etwas erfahren, das Ihnen von Nutzen sein könnte, so werde ich es Ihnen sogleich mittheilen." Dieser Wink war bei dem Landmanne nicht verloren. Er gelobte Folgsamkeit und steckte die übrigen Stücke Tuch wieder in seine Tasche. Richard bot ihm einen guten Morgen uud trabte gemüthlich heimwärts. Dicht vor dem Dorfe begegnete er Mr. Dalton. „Guten Morgen, Sir!" rief dieser ihm entgegen. „Haben Sie einen Spazierritt gemacht?" „Ja, Mr. Dalton, ich dachte, die frische Morgenluft sollte mir gut thun." „Das wird sie auch ohne Zweifel; es gibt nichts Besseres, nichts Kräftigeres für die Gesundheit, als frifche Morgenluft. Ah, guten Morgen, Sufanne," wandte er sich an eine ältliche Frau mit fcharfen Ge-sichtsziigen, die an beiden Männern vorüberschritt. „Wie geht es Ihrem Herrn heute Morgen?" (Fortsetzung folgt.) iillibacher Zeitung Nr. 96 814 27. Writ 1883. April, letzterer in dcm Leitartikel vom gleichen Tage — gegen mich zu Felde ziehen. Dieselbe Reihenfolge der Gedanken, dieselben halben Ableuguuugen, dieselben stillschweigenden Zugeständnisse, derselbe ungehörige Ton; der einzige Unterschied ist, dass Sie mir nur objective Unwahrheiten und nicht Lügen zur Last legen, weil Sie sehr wohl wissen, dass das Letztere mir gegenüber sinnlos ist. Wir haben offenbar Zwillings« brüder vor uns; dass aber Zwilliugöbrüder mehr als Einen Vater haben können, ist eine wenigstens bisher noch unbekannte Naturerscheinung. Auch hinsichtlich der ..Beziehungen" kann demnach von Widerruf nicht die Rede sein. Was nun den von mir lediglich als Ein Beispiel aus vielen citierten Artikel des „Slovensti Raroo" über die „Zukunft des SlaventhnmK" betrifft, so war derselbe an folgenden Orten, und zwar unter Angabe der Quelle wiedergegeben: in den „Freien Stimmen" in Klagensult am 8. Mälz (Nr. 9), in der „Deutschen Wacht" in Cilli noch früher, am 1. Februar (Nr. 9); in der ganz unbefangenen, unseren Parteikämpfeu ganz» lich fernstehenden Zeitschrift „Echo" in Berlin sogar schon am 26. Jänner d. I. (Nr. 21). Der „Slovensli Narod" aber, mit dessen obigem Programm er nach Inhalt und Form vollständig übereinstimmt, hat ihn gegenüber diesen durch mehr als anderthalb Monate wiederholten Reproductions bis zum Beginne unserer Polemik nicht dementiert. Bestand also oder besteht ein Grund, an seiner Existenz zu zweifeln? Besteht ein solcher Grund insbesondere, nachdem Sie beide auch die Existenz des obigen Programmartilels haben ableugnen wollen, dessen Nr. 282 ich Ihnen nun an» führe? Dass mir jene andere Nummer nicht auch zur Verfügung steht, hat also wohl lediglich seinen Grund darin, dass ein vollständiges Exemplar des..Slovensti Narod" bisher weder in den Wiener Bibliotheken, noch in Laibach mir zugänglich gewesen ist. Ich eile zum Abschlüsse dieses Schreibens und unserer Polemik. Wenn Sie angesichts aller oben an« geführten erwiesenen Thatsachen meine Behauptung, dass die verfassungstreue deutsche Bevölkerung in den südlichen Provinzen von Ihren Beziehungen zu jenem deutsch'feindlichen Organe überzeugt fei, nichts entgegenzustellen wissen, als dass Sie im Hinblicke auf die angebliche Unrichtigkeit mehrerer meiner Angaben und Informationen — nicht daran glauben, so ist das in der That bedauerlich. Es ist bedauerlich nicht blos deshalb, weil ich in der Lage bin, Ihnen die Versicherung zu geben, dass ich für meine schon seit einem Jahre eingeholten Informationen hochachtbare Persönlichkeiten in Steiermark, Körnten und Krain zu Gewährsmännern habe. noch mehr aber deshalb, weil ein Mann, welcher kraft seiner amtlichen Stellung zur Wahrung des nationalen Friedens in einem schönen Kronlande berufen ist, es als feine Aufgabe erkennen sollte, sich über die Stimmung der verschiedenen Be< völkerungskreise genau zu orientieren. Genug. Euer Hochwohlgeboren haben durch längere Zeit der Ver-fassungspartei angehört und Ihre Erinnerung wird Ihnen sagen, dass diese Partei eine streng redliche ist, deren Mitglieder es als ihre unverbrüchliche Pflicht ansehen, jeder nach seinen Kräften und ohne Rücksicht darauf, ob es ihm Schaden oder Nutzen bringt, dem Vaterlande zu dienen. Wer vollends bei den heutigen Zeitläuften dieser Partei angehört, der muss darauf gefasst sein, wenn er öffentliche Missstände blohlegt, mitunter in und außer dem Parlamente den ungehörigsten Angriffen zu begegnen. Was mich betrifft, so werde ich auch fernerhin Ihrem Wirken die eingehendste Aufmerksamkeit widmen, und wenn ich desselben wieder öffentlich zu gedenken Veranlassung haben sollte, so werde ich gewiss dabei, wie diesmal, von keinem andern Bestreben als dem geleitet sein, die Aufgaben, die das Mandat des Abgeordneten mit sich bringt, gewissenhast zu erfüllen. Achtungsvoll Wien. 24. April 1883. Dr. Heinrich Iaques. Der Herr Landespräsident hat diese Epistel nicht mehr beantwortet, und der Grund hiesilr liegt wohl sehr nahe. Dr. Iaques hat in seiner Parlamentsrede vom 15. März l. I. die Vehal'ptung aufgestellt, dass die lrainische Landesregierung mit der Zeitschrift „Slo-venski Narod" in nahem Zusammenhange stehe. Als Beweis für seine Behauptung citierte Dr. Iaques einen Artikel, der angeblich kurz vorher im „Slovenski Narod" gestanden und folgende drastische Stellen enthalten haben sollte: „Die Wunden, die uns der freche, gewaltthätige deutsche Eindringling seit einem Jahrtausend geschlagen, sind so schrecklich und zahlreich, dass sie in einer kurzen Frist unmöglich geheilt werden können. «Heute, nach tausend Jahren, ist das slovenische Voll wieder auferstanden, um seine Peiniger zu be-waw. Merkt es Euch, Ihr Deutschen, Eure Strafe "'" '!"° wchtbare sein! Blickt nur um Euch, überall ,ew ^yr von Feinden umringt, denn Ihr habt es niemals verstanden, Euch Freunde zu machen. Neunzig Millionen Slaven, der stärkste Volksstamm Europas, sind Eure Fnnde, Frankreich u„o Italien sind Eure Feinde, und das übrige Europa verabscheut Euch gleichfalls. Dahin haben Euch Eure Gewaltthätigkeiten, Euer Größenwahn und Heißhunger nach fremden Gütern gebracht, verabscheuungswüroige Eigenschaften, die sonst kein andere» europäisches Voll besitzt! Euer Untergang ist unvermeidlich." Der Landespräsident richtete an Dr. Iaques das von uns am 4. April l. I. veröffentlichte Schreiben, in welchem der Landespräsident in Abrede stellte, Be» ze .Slovensli Narod" durchsehen und fand den Art'le nicht, konnte alfo mit gutem und vollstemNe ^ sagen, dass Dr. IaqueS abermals die Unwahrheit gl" sprochen habe. « Nun also, das Citat vom „Fanatismus" ' wirklich in der Nummer 282 äo 1881 des «Stovet Narod" enthalten. Allein ist das Citat des Dr. Ia^. darum echt? Wir glauben nicht, denu Dr. Iaques ' den Nachsatz zu dieser Stelle verschwiegen — ^ Nachsatz, der den Charakter der Stelle wesenlll" ändert. Dieser Nachsatz lautet folgendermaßen: „Den ehrenwerten und friedliebenden DelW haben wir gerne in unserer Mitte, und wir bew" der«, auch die deutsche Cultur. Aber unsere O^> Deutschen und jene deutschen Elemente, die uns j.oer Gelegenheit reizen und mit ihren fünf Proceü herrschen und politische Gebieter sein wollen, kö^ wir nicht lieben. Nur solche Deutsche lott' wir angreifen und verfolgen." < Dies sagt ein Journal, ein politisches Io"^ welches den Führern der gegnerisO Partei die energische Fortführung ,, politischen Zeitungskampfes ankündigt- ^ Schärfe der Stelle ist gewiss zu bedauern, u^ ,. zweifeln nicht, dass die Regierung sie missb' Aber hat die Regierung dadurch, dass sie diese" ^ tikel nicht confiscierte — wie Dr. Iaques mein sich einer Pftichtversäumnis schuldig gemacht? .« Wir glauben, dass Dr. Iaques Iuris-Doctor Jedenfalls aber sollte er schon als Abgeord^e viel wissen, dass die Beschlagnahme eines su ^ nur dann stattfinden kann, wenn in demselben objective Thatbestand eines nach ^" ^ setze strafbaren Delictes vorhanden ist- ^, aber eine politische Partei der anderen Fehde a digt, so ist dies noch kein Verbrechen, lein ^""^g und auch leine Ueberlretung. Die Regi^ ^ durfte alfo den fraglichen Artikel u^ nicht confiScieren, ebensowenig ^'.^zü Staatsanwaltschaft, die sich eben auch '"«^ diesem Schritte bewogen gefühlt hat, obgleich -^ ^ die nämliche Stelle in seiner Nummer vom 2 > 1883 vollinhaltlich reproduciert. A' So steht eS mit den „Beweisen" des A" ^ Iaques über den Zusammenhang zwischen b"^^«. regierung von Krain und dem „Slovensli ^ ^ Wir glauben unS daher wohl überhoben, a z übrigen Auslassungen im Schreiben des Dr- ^d näher einzugehen. Wenn Herr Iaques das a ^^. von der Maßregelung deutscher Beamten ""v „d-manner singt, wenn er aus Einem regierung > ^ lichen Artikel des „Narod" auf dessen VerbllM ^ der Regierung schließt, dann ist er "ie llelV^ ^ so kinderfromm, an seine Tiraden zu glauben, „, werden sich vielleicht einige seiner Genossen ^ >„ welche sich anstellen. als glaubten sie dara ^ Wirklichkeit aber wird Dr. Iaques auch "^ ^jl seiner Weise ebensowenig Glauben sind", ^ hel seiner sublimen indirecten Beweisführung ^^-, Existenz des berühmten nichtconfiscierten >, ^". Artikels von den zu ..bestrafenden deutschen -p ^ iü Wenn Herr Dr. Iaques uns vorwirft, da, ^i< spaltenlangen Artikeln das verfassungstreu ^,^ bacher Wochenblatt" bekämpfen, gegen ^ iere", des »Slovensti Narod" aber nicht p" " M"' so acceptieren wir diesen Vorwurf mit «5 Laibachcr Zeitung Nr. 96 ^ -»— 815 27. April 1883. "lu würden uns vielleicht hie und da auch mit den "lcentricitäten des „Narod" beschäftigen, obgleich dieses Journal der Regierung nur selten Opposition macht. kin wir brauchen unsere Zeit und unseren Raum ^ dazu, um solche wackere Herren wie jene vom Wochenblatt«, welche gegen die Regierung die Waffe " Thatsachen.Entstellung und Verdächtigung unaus- , .^ fchwingen, zu entlarven und gehörig zu kenn« zeichnen l . Auf hen geistvollen Witz des Herrn Iaques von ^" -Iwillingsbrüdern" haben wir nur Eine Antwort: as Schreiben des Landespräsidenten vom 10. April "° der Leitartikel des «Narod" vom gleichen Tage a en allerdings eine gewisse Aehnlichkeit, indem der llndespräsident die Behauptungen des Dr. Iaques als "Wahrheiten". ..Narod" dieselben als „Lügen" be. ° Met. Wenn jedoch Dr. Iaques die beiden Schrift-M ^"'lllngsbrüder nennt, so möge er sich sofort i ll,l ^ ^^^ bekennen, denn kein anderer als er . >l hat beide Enunciationen erzeugt mit feinen — "hen wir — Unwahrheiten! ^enn Herr Dr. Iaques seine Gewährsmänner H allen Erfahrungen, die er mit ihnen gemacht, für "^achtbare" Männer erklärt, fo ist das Geschmacks« ^' Auch „Brutus" war ein „ehrenwerter Mann!" ^. Wenn aber Herr Dr. Iaques ironisch vom na-llusl^" frieden in Krain spricht, so glauben wir ihm ^ Wort. dass ihm dieser Friede sehr fatal ist. Er dalKs'^ Gesinnungsgenossen möchten nichts lieber, als den k ^ beiden Nationalitäten in Krain thatsächlich in läw ^k"' dass es zu Scandalen und Excessen k' um dann der Regierung oou l^more einen Streich °^ versehen. Dass die deutsche und slovenische Vevöl. M^ ^'^" Herren den Possen spielt, sich ganz 9lg zu vertragrn, dass der ganze Krieg, der besteht, ^. "n Federkrieg ist — das können Dr. Iaques diel ^ Freunde nicht verschmerzen, daher die Lust '" Herren, fortwährend zu schüren und zu schüren, seine» ^ Versicherung des Dr. Iaques am Schlüsse Vlä'sil, Reibens, er werde dem Wirken des Landes-lamk > l ^°" ^"^" ^"^ fernerhin volle Aufmerk« ^, "l schenken und bei allfälliger Besprechung dieses Pfll^' ^^ diesmal, «gewissenhaft" seine h . ^ erfüllen, erinnert uns daran, dass bekanntlich H Gewissen bei manchen Leuten oft sehr elastisch ba's begreift Herr Dr. Iaques unter seine «Gewissen« ^Meilen" auch die 1883 erzählte Geschichte vom ^Konfiscierten, nichtexistenten Artikel Ntick -deutschen Peinigern"? oder das 1882 dem s.^srathe aufgetischte Märchen vom nichtquali-^ tlten Beamten, den der Landesprä» Nt von Krain in den Staatsdienst auf-^^vlnmen hat? Ist auch bei diefer letz. chjl^ ^schichte nichts zu widerrufen, ge-sjch'Rafter Dr. Iaques? O gewifs, Sie fetzen bie ü^ ^^" liefen kleinen I^p8U8 eälami hinaus, illian "^ "^"^' ^^ '"' „Don Carlos" Lerma der lind ^.^"llnnt wird. „der Lügen nie gelernt hat." so toider l ^ ^xeellsueo der Mann, „der nichts zu etie^" hat!" Wir drücken Ihnen unsere volle An. """8 aus. Laibach, 26. April. ^chlti^ ^'^ "'^" ^"' ^^ d. M. das bekannte ^Uez ^^ H""' Reichsrathsabgeordneten Dr. ^ltvit, ^ unseren Herrn Landespräsidenten und die theil,^""3 bes letzteren auf dasselbe veröffentlichten, freie H ^^ zugleich unseren Lesern mit, die »Neue die ^^'^" habe dem Schreiben des Herrn Iaques Gefahr ""9 beigefügt, „dass vor einem Jahre un-Vlat^z^sl'ch der Confiscation eines deutschen »liffe ' ^lches den Herrn Landespräsidenten ange« ^ltfa,^ ' '" ^aibach eine Einspruchsverhandlung ^lveis t! ^' ^^" der Vertheidiger den Wahrheit«, oder I f !^ anbot, dass Herr Winkler der Verfasser tine,, H^^l einiger vom „Slovenski Narod" gegen ^ilside f ^ ""^ llegen einen Oberlandesgerichts, eine U, gerichteten Artikel gewesen sei. Es wurde ^trll/^ slovenischer Blätter vorgelegt und der ^lnebm ^"ladung des Redacteurs und auf eidliche UestM ^ desselben über die Person des Verfassers der y' „ bericht lehnte jedoch diesen Antrag mit objects"^ung ^' ^s, da es sich lediglich um "erfahren handle, von einer Erforschung der auf den subjective» Thatbestand bezüglichen Umstände nicht wohl die Rede sein könne". Dem gegenüber wurden wir zur Abgabe folgen« der Erklärung ermächtigt: Die dreiste Behauptung, dass der Landespräsident der Verfasser oder Inspirator von Artikeln im „Slo. vensli Narod" gegen die gedachten hohen Staats« beamten sei, nimmt sich zu plump aus, als dass sie nicht von jedem auf den ersten Blick als eine reine Erfindung, dictiert von blinder Partei« leidenschaft, erkannt werden sollte. Uebrigens wird der Urheber dieser Erfindung den Beweis zu erbringen haben, welche Artikel des „Slovensli Narod" der Landespräsident verfasst oder inspiriert habe. Der Urheber der Erfindung hat sich bisher nicht gemeldet. Wir haben übrigens zur Beleuchtung des Sach-verhalteS nun noch zu constatieren, dass hier in der That anlässlich der Confiscation eines deutschen Blattes — es war das „Laibacher Wochenblatt" — eine Einspruchsverhandlung stattgefunden und dass dabei der Vertheidiger allerdings einen Wahrheitsbeweis angeboten hat, jedoch nicht etwa darüber, dass der Landespräsident Verfasser oder Inspirator von Artikeln des „Sloven ski Narod" (um welches Blatt es sich überhaupt damals gar nicht gehandelt hat) sei, son» dern darüber, dass der Landespräsident in Beziehungen zu der — officiellen „Laibacher Zeitung" stehe. Nun, über diesen letzteren Umstand war freilich von Seite des Herrn Vertheidigers eine Beweisführung ganz überflüssig, denn es wäre wohl traurig, wenn der Herr Landes-prä'sident nicht wusste, welche Leitartikel in dem Negierungsorgan erscheinen. Angesichts dieser Thatsache und unserer obigen Erklärung erwarteten wir von der „Neuen freien Presse" eine Berichtigung der von ihr gebrachten un< wahren Nachricht; wir erwarteten auch eine diesbezüg« liche Kundgebung von Seit? des Herrn Dr. Iaques, welchen das eben gedachte Blatt mit seiner Nachricht in Verbindung gebracht hat, gleichsam als ob es von ihm informiert worden wäre; wir erwarteten endlich eine entfprechende Erklärung von Seite des Herrn Vertheidigers selbst, dem es als Rechtsanwalt nicht gleichgiltig sein kann, in welchem Lichte seine Vertheidigungsmethode in der Oeffentlichleit erscheine. Wir warteten vergebens und befinden uns nun leider wieder in der unangenehmen Lage, darauf auf. merksam machen zu müssen, auf Grund welcher Art vonInformationen gewisfe Blätter das lefende Publicum über die hiesigen Verhältnisse zu unterrichten pflegen, und welche Art von Informationen sogar als Ausgangspunkt zur Besprechung unserer Verhältnisse im Parlamente dient. Reichsrath. 303. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 24. April. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um 10 Uhr 10 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Mini« steriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemial-kowski, Graf Falten hayn, Dr. Freiherr von Prajäk. Dr. Freiherr v. Conrad-Ehbesfeld, FML. Graf Welfersheimb. Dr.Ritter v. Duna« jewski und Freiherr v. Pino. Unwohl gemeldet ist der Abg. Neuwirth. Der Gesetzentwurf, betreffend die Herstellung eines Gebäudes in Wien zur Unterbringung der Staats, qewerbeschule. der Lehrerinnen-Bildungsanstalt und der Vorbereitungsschule der Kunstgewerbeschule, wird dem Budget.Ausschusse zur Berichterstattung zugewiesen. Es wird hierauf die Specialdebatte über die Schulgesetz.Novelle fortgefeht. Präsident richtet vor Beginn der Debatte mit Rücksicht auf die in den letzten Tagen trotz wieder-hotter Mahnungen vorgekommenen Ruhestörungen die Aufforderung, sich jeder Beifalls, und Missfalls-Aeußerung sowohl während der Verhandlung als bei der Abstimmung zu enthalten, da er bei der ersten Wiederholung ohne vorhergegangene Mahnung die Gallerie räumen lassen würde. (Beifall rechts.) Zu § 21, welcher die Dauer der Schulpflicht festsetzt und zugleich die Bedingungen fixiert, unter welchen vor vollendetem vierzehnten Jahre Erleichte« rungen in Bezug auf den Schulbesuch gewährt werden können, spricht Abg. Dumba, polemisiert gegen den Abg. Obern-dorfer und behauptet, dafs die Frage der Schulbesuchs« Erleichterungen auf dem Lande eine überwundene sei, dass dort die 14jährigen Kinder vom Schulbesuch thatsächlich befreit feien. Die Bestimmungen, wie sie § 21 festsetze, werden die Kinder der Schuldisciplin entwöhnen. Eine Gefahr liege auch für jene Gegenden vor, wo Fabriken bestehen. Dort werden dann die Arbeiterkinder mit Rücksicht darauf, dass nach dem Referenten-Entwürfe für die Fabriksgefetzgebung Kinder erst mit 14 Jahren zur Arbeit herangezogen werden dürfen, die Kinder vom 12. bis 14. Jahre müssig herumgehen. Er warnt davor, in jene Länder, in denen keine Nationalstreitigreiten bestehen, durch die Novelle den Kampf wegen der Schule hineinzutragen. (Beifall links.) Er stellt schließlich einen Antrag auf eine andere Fassung des § 21 und behält sich bevor, diesen Antrag für den Fall der Ablehnung der Novelle als besonderen Antrag einzubringen. (Beifall links.) Abg. Fürnkranz erklärt, dass die in der Novelle gelegenen Erleichterungen ihn bestimmt haben, für das Eingehen in die Specialdebatte zu stimmen. Er stützt sich auf die Kundgebungen der Bauernvereine, und zwar nicht etwa der clericalen, sondern der liberalen Bauernvereine aus Oberösterreich. Salzburg lc., sowie auf zahlreiche andere aus der Bevölkerung her« vorgegangene Emanationen, welche den Vertheidigern der Novelle ihre Zustimmung aussprechen. Alle bisher ausgesprochenen Wünsche seien unbeachtet geblieben. Auch der Antrag Dumba würde alles beim alten lassen. Deshalb werde er gegen denselben und für § 21 stimmen. (Beifall.) Es ergreift Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht Freiherr v. Conrad-Eybes-f,e l d das Wort. (Wir haben die Rede Sr. Excellenz bereits in der gestrigen Nummer mitgetheilt. Anm. d. Red.) Abg. Löblich verwahrt den Wiener Gemeinderath gegen die Vorwürfe des Abg. Oeltz und führt fodann aus, dass § 21 eine tief einfchneidende Aenderung deS Schulgefetzes involviere, welche zur sechsjährigen Schulpflicht und zur Verringerung des Unterrichtes führen werde. (Beifall links.) Es wird Schluss der Debatte angenommen. Generalredner Dr. Kopp erklärt den z 21 als Unicum in der österreichischen Gesetzgebung, welches die Gemeinde-Autonomie n.ä adlmräum führe und die Gemeinde zum Richter in eigener Sache mache und nicht einmal einen Recurs zulasse. Die Folgen der Novelle würden in Herabdrückung der allgemeinen Bildung und in geringerer militärischer Tüchtigkeit zum Ausdrucke kommen, und Redner hofft, dass der gesunde Sinn der Bevölkerung sich gegen die Herabdrückung der Schule zur Wehre setzen werde: es sei aber auch möglich, dass das Volk die Partei des Redners im Stiche lassen, allein die Verfassungspartei werde ihre Existenz nicht um den Preis zu erhalten suchen, dass sie die Berechtigung ihrer Existenz aufgebe. (Lebhafter Beifall links.) Nach dem Schlussworte des Berichterstatters wird der Antrag Dumba mit 169 gegen 158 Stimmen abgelehnt und § 21 bei namentlicher Abstimmung mit 172 gegen 159 Stimmen angenommen. Zu § 23, welcher die Bedingungen enthält, unter denen Kinder von der Verpflichtung, die öffentliche Schule zu besuchen, zeitweilig oder dauernd entbunden werden können, spricht Abg. Professor Exn er und bemerkt unter Verlesung einzelner Stellen, dass die Broschüre Titelber-gers über die Reform der Volksschule nicht als Argument für die Novelle reclamiert werden könne. Er macht darauf aufmerksam, dass die in der Novelle festgesetzte Substituielung der Volksschule durch gewisse gewerbliche, landwirtschaftliche und Fachschulen nicht möglich sei, weil diese Fachschulen die Vorbildung der Volksschule voraussehen. Er fragt die Verfasfer der Novelle, wo die Fachschulen existieren, die in der Novelle citiert sind. Es charakterisiere das die ganze Mache der Novelle. Wer überhaupt dem Axiome huldige, dass man in solchen Fragen die Wünsche der Landbevölkerung zu vertreten hat, der sei nicht mehr weit von dem Axiom entfernt, dass hier die Wünsche der Schulbuben vertreten werden sollen. (Lebhafter Beifall links, Widerspruch rechts. Rufe: Zur Ordnung!) Referent Abg. Lienbacher hält die Richtigkeit der Citate von Eitelberger aufrecht, verwahrt sich lebhaft dagegen, dass hier die Wünsche der Schulbuben vertreten werden (yört! hört! rechts. Rufe: Zur Ordnung !) und erklärt, dafs solche Aeußerungen die Würde des Parlaments und den Constitutionalismus untergraben! (Zustimmung rechts, anhaltende Rufe: Zur Ordnung!) Abg. Exn er erklärt, dass der Sinn seiner Ausführungen nicht richtig wiedergegeben fei. Referent Abg. Lienbacher verliest die bezüg» liche Stelle des Protokolles. (Große Unruhe. Rufe: Zur Ordnung!) Präsident erklärt, dass kein Anlass zu einem Ordnungsrufe sei. — Nächste Sitzung morgen 10 Uhr. Lnibacher Zeitung Nr. 96 81« 27. April 1883. Zur «age. Die Debatte über § 21 der Vullsschulgesetz -Novelle findet in den Wiener Blättern ihren Nachhall. Die „Neue freie Presse" bietet all ihren reichen Vorrath an Sophistil auf, um aus den Worten des Herrn Unterrichtsmimsters den Nachweis zu führen, derselbe habe seine frühere Behauptung, die vorliegende Novelle enthalte leine principielle Aenderung des Schulgesetzes, preisgegeben, indem er zugab, § 21 enthalte in Pädagogischer Hinsicht unbezweifelt eine Be« schränkung der Schulaufgabe. Dieser tendenziösen Wortklauberei gegenüber sei hier der bezügliche Passus aus der Rede des Hrrrn Ministers nochmals reproduciert. Se. Excellenz sagte: „Ich beschränke mich darauf, zu sagen, dass der § 21 und die Normierung der Schul-erleichterungen, welche darin ausgesprochen ist, einen wesentlich anderen Inhalt hat, wenn man ihn als Aenderung, Rechnung tragend den thatsächlichen Verhältnissen, die seit der Einführung des Schulgesetzes sich gezeigt haben, oder blos als eine Correctur am Schulische selbst betrachtet. Wenn an einem Gesetze eine Aenderung, eine Modificieruug eines Theiles desselben vorgenommen wird — und ich habe mir schon einmal erlaubt, darauf hinzuweisen — so genügt es nicht, das bestehende Gesetz herzunehmen und am grünen Tische etwas daran zu verbessern, die Terminologie, den Inhalt desselben zu corrigieren, weil man in dem ganzen Systeme den nothwendigen Zusammenhang oder die richtige Auffassung nicht erkennt. Man kann das Gesetz an sich als vollkommen richtig gedacht und vollkommen logisch ausgearbeitet erkennen, allein man hat nicht das Gesetz, den Buchstaben des< selben vor sich, sondern dasjenige, was im Laufe der Jahre in seiner Anwendung daraus geworden ist, und darum handelt eö sich, diese erkannten Verhältnisse in den Rahmen des ursprünglichen Gesetzes hineinzufügen, diese Verhältnisse demselben zu adaptieren, daher — und ich bitle, es wenigstens als meine Ueberzeugung gelten zu lassen — sind die Bestimmungen des § 21 über Schulbesuchserleichterunllen gegenüber dem Wortlaute und dem Inhalte des Gesetzes vom Jahre 1869 allerdings eine Beschränkung, die darin besteht, dass in den letzten Jahren der Schulzeit gewisse Erleichterungen, gewisse Abkürzungen des Unterrichtes gegeben werden sollen, die in pädagogischer Hinsicht unbezwei« felt eine Beschränkung der Schulaufgabe ausdrücken. Ich sage: in pädagogischer Hinsicht, w e i l in didaktischer Hinsicht eine Beschränkung da-durch ausgeschlossen ist. dass das Lehr-ziel, wie es durch den Lehr plan und das Gesetz gegeben ist, erreicht werden muss. Aber in pädagogischer Hinsicht enthalten diese Erleichterungen deshalb eine gewisse Beschränkung der Schul-aufgäbe, weil es nichi gleichgiltig ist, ob die Kinder in den letzten zwei Jahren, wo ihr Geist entwickelter und ihre Auffassungskraft mehr geweckt ist, einen täglichen, vollständigen, oder ob sie einen abgefondertcn, abgekürzten Unterricht erhalten. Dies gegenüber dem bestehenden Wortlaute des Gesches. Gegenüber demjenigen aber, was aus dem Schulgesetze und aus seiner Anwendung in den 15 Jahren seines Bestehens geworden ist, gegenüber den thalsächlichen Verhält, nissen der heutigen Volksschule liegt darin nicht ein Zurückgehen hinter den gesetzlichen Bestand des Gesetzes, sondern ein entschiedener und bedeutender Fortschritt, eine bedeutende Verbesserung der Schule." — Wie man aus diesen Worten — sagt die „Wiener Abendpost" — folgern kann, der Herr Uoterrichtsminister habe eine principielle Aenderung des Schulgesetzes zugegcben, ist für Leute mit normalem Denkvermögen schwer ergründlich. Tagesneuigkeiten. — (Gliethe.Denkmal in Wien.) Wie wir berichteten, wurdr einer Deputation des Goethe«Ver-eines unlängst die Ehre zuthril, vun Sr. Majestät dem Kaifer in Audienz empfangen zu werden. Se. Majestät haben zur Errichtung eineS Denkmale« für Johann Wolfgang von Goethe einen Beitrag von 1000 fl, zu bewilligen gernht. Damit hat der Vorschlag, dass auch ein Standbild Goethes die Stadt Wien verherrliche, die ein Monument Schillers besitzt, die Allerhöchste An» erkennung und Förderung gefunden, und es ist zu er-warten, dass die vom erweiterten Denkmal-Comite ein« zuleitenden Sammlungen bald zum Ziele führen werden. — (Schnee) Schneeverwehungen haben in der vorigen Woche im Udvärhelyer Comitat arge Verheerungen angerichtet. Stellenweise liegt — wi^' dem „Bud. Hirl." geschrieben wird — meterhoher Schnee. Die Feldarbeiten mussten eingestellt werden, und die Land" Wirte vermögen ihren Viehstand nicht mehr zu ernähren. Man musste in manchen Ortschaften zu dem desperaten Nothbehelf greifen, die Strohdächer abzutragen und zu verfüttern, um das Vieh nur am Leben zu erhalten. — (Gewicht eines Kanarienvogels.) Der ..Sächs Post" schreibt man: Einen Kanarienvogel nach dem Gewichte zu kaufen, diirfte wohl noch kaum vorge-'°m.u^ ,ew. Ein Herr in der Nähe von Lübau bot md w R!3 c^" ^ N.chdem der Kauf abgeschlossen «no yn ^" üew°2,n wnr. erzielte der Verkäufer einen Erlös von 2 M, 60 Pf. denn der gelbe Sänger wog auf der Psefferwage netto 13 Gramm. — (Auf dem St, Gotthard verunglückt.) Der Kaufmann Groß aus Berlin, der vor einigen Tagen den St. Gotthard ohne Führer übetschreiten wollte, hatte das Unglück, sich zu verirren und bei seinen Bemiihun» gen, den richtigen Weg wieder aufzufinden, von einem Felsen herabzustürzen. Herr Groß blieb sofort todt. Seine Leiche wurde von Bauern au3 Curolo aufgefunden. In den Kleidern des Verunglückten fanden sich ungefähr 3000 Francs in Gold und Papier und eine goldene Uhr, Locales. — (Ordensannahme.) Se, k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. April d. I, allergnädigst zu gestatten geruht, dass der k. und k. Gesandtschafts-Attachi Nikolaus Ritter von Gutmannsthal-Venvenutti das Ritterkreuz des lün württembergischen Friedrich »Ordens annehmen und tragen dürfe. — (..Narodni Dom".) Die lübl.l k.Postdirection in Trieft hat, wie „Slov, Nar." meldet, dem Vereine „Närudni Dom" zugestanden, dass die Lose zur Lotterie 'n allen k, t. Postämtern in Krain und im Küstenlande zum Verkaufe aufliegen dürfen. — (Hofopernsänger Herr Scaria) erhielt infolge Anfuchens der deutschen Botschaft in Rom von Sr. Exc. dem Herrn Generalintendanten Baron Hofmann einen viertägigen Urlaub, um am Samstag in Wagners ^Rheingold" als ..Wotan" in Rom auf. zutreten. Herr Scaria, der gestern noch in Wien im „Lohengrin" den „König" zu singen hatte, reist heute früh nach Rom, trifft daselbst morgen (Samstag) abends ein und singt zwei Stunden später seine Partie. — (Internationale Hufbeschlags-Concur' renz in Hamburg.) Wählend der landwirtschaftlichen Thierausstellung, 3. bis l l. Juli d. I, findet, und zwar Donnerstag, den 5. Juli. früh 9 Uhr in der Huf-beschlagsschule zu Altona eine internationale Husbcschlags« Concurrenz statt, für welche zwei silberne Medaillen als erste, und zwei bronzene Medaille« als zweite Preise für die beiden besten Leistungen im Hufbeschlage zur Vertheilung gelangen. Anmeldungen sind bis spätestens 20. Juni an den Schriftführer der Ausstellung, Herrn Dr. R. Seelemann in Hamburg, zu richten. — (Literatur") Gesehsam mlung. Die Taschen«Au?gabe der Neichsgesetze für das Kaiserthum Oesterreich aus Heinr. Mercys Verlag in Prag, welche, in zwanglosen Heften erscheinend, den Abnehmern in drei gesonderten Abtheilungen vorerst den genauen Wortlaut des Reichsgesehblattes, sodann die aus den verschiedenen Quellen gesammelten administrativen Verordnungen und Kundmachungen, endlich die Erkenntnisse deL Verwal-tungSgerichtshofcs in entsprechender Auswahl bietet, be' gann mit den kürzlich ausgegebenen Heften Nr 127 und 128 den XV. Jahrgang der österr. Reichsgesehe. Ver. ordnungen :c. Aus deren reichhaltigem Inhalte, dessen Aufzählung der beschränkte Raum nicht gestattet, ver» dienen besondere Erwähnung aus: Neichsgesetze 1883 Bündchen 1. Verzeichnis der österr.-ungar, Zollämter und ihrer Befugnisse vom 28. Dezember 1882, die Ueber, wachungsinstruction für den zollbegünstigten Bezug von Alteisen zur metallurgischen Verarbeitung vom 23sten Jänner 1883, gollpflichtigte.it gewisser Postsendungen nach Deutschland, Erl, vom 25. Jänner 1883: Erkennt, nisse in Bezug auf die Gehürenbehandlung von Tanz' musitlicenzen, Aenderung von Geschlechtsnamen:c. Der Preis dieses Heftes beträgt 60 kr., nach auswärts 65 kr. Reichsgesehe 1883. Bändchen 2. Gesetz, betreffend die Abänderung und Ergänzung der GewerbeVorlage an. Vonstantinopel, 26. April. Ein Einvernehmen der Botschafter in der Llbanon-Frage scheint unmittelbar bevorstehend. Wien, 26. April. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde die Specialdebatte über die Vollsschulgesetz Novelle fortgesetzt. Die Dis-cussion war im allgemeinen schr lebhaft und nahm mitunter Formen an. welche die Grenze des parlamentarisch Zulässigen überschritten, so dass der Präsident von seinem Rechte zur Ertheilung des Ordnungsrufes Gebrauch machen musste. Paris. 25. April. Durch ein? wenige Minuten vor B'ginn der Vorstellung staltgefundene Gasexpw' sion in der Statistrnloge des Ambigu Theaters w"r-deu >m 20 Personen, darunter einige schwer verwundet. Das anwesende Tyeaterpublicum, welches von der El' plosion keine Kenntnis hatte und glaubte, dass d>e Vorstellung infolge Krankheit eines Schauspielers abgesagt wurde, räumte das Theater ohne weiteren U"' glucksfall. Ala is, 25. April. Durch eine Explosion in den Gulden von Brssege wurden neun Personen gelobtet und drei verwundet. Beim Namensaufruf fehlten 127 Arbeiter, und fürchtet man, dass die Zahl der Opfer eine weit größere ist. London, 26. April. Dienstag mitternachts fand im Kanal eine Collision zwischen den Segelschiffs „County of Aberdeen" und „British Comnmce" statt. Letzteres fank, wobei 25 Mitglieder der Mannschaft ertranken; nur der Capitän und der HochbootsmaN« wurden gerettet. Hlnstekommeue Fremde. Am 26. April. ^ ,., „ Hotel Stadt Wien. Graf Erwin Auersperg. herrschastsbM", Thurnamhart. — Marquis von Gozani, NezirlscomM«!!«'' Gurlfeld. — Dr. Sterz. Irrenanstalts.Director, Pergine -7 Larisch, Fabrikant. Iägerndorf. — Vichler, Kfm. Vudapc'l' Hotel Elefant. Dr. Zaplotnil. Stein. — Zarnic, Pl"^' Mitterdorf. — Mayr. Innsbruck. — Rainer. Kaufm.. """ Angeles, Wien. Mohren, Oppel, Maler, Berlin. - golon. Privat, Trieft^. Verstorbene. Den 25. April. Martin Nebel, .Handlungslehrling. 1?"^ Knhthal Nr. 11. Nauchfclltuberculose. - Maria ssania, H°"' besiherin, 84 I., Stadtwaldstraßc Nr. 10, Marasmus, -^/A ricm Hrcn, Inwohner, 72 I., Vradaschzagasse Nr. 20, »ru>l Wassersucht. Lottoziehuug vom 25. April: Arünn: 29 34 39 28 42. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^, 7U.Mg. 735.61! l> 6.0 O. schwach thcilw,heitc< _„ 26. 2 „ N. 734.69 ^13.6 NO schwach halbhciter 0."" 2 „ Ab. 734.07 ! ^- 7.5 NW. schwach heiter Wechselnde Vewollung. intensives Abendroth; die Alp" ziemlich llar; sternenhelle Nacht. Das TageSmittcl der TeMf"^ ratur j- 9,0°, um 1,5° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radic s^^. > Danksagung. D M Der allgemein überaus herzlichen Theilnahme M ^ gegenüber, welche mir anlässlich des Hinscheide»" ^ ^ unseres einzigen innigst geliebten SohncS des Herrn ^ W k. l. RegimcntsarztcS im 6. Husaren - Regimente, M ^ erfahren haben, sind wir unvermögend, besonders M zu danken und bitten daher, alls diesem Wege hicfur « >> sowie für das aufrichtig lhcilnehmende. unseren u»' M ^ slussprechlichcn Schmerz lindernde großartige Gelege ^ W des Verblichenen zur lchten Ruhestätte und für die « ^ schönen Kranzspenden unseren herzlichen und tlel« « ^ gefühlten Danl entgegennehmen zu wollen, W W Rudolsswert am 25. April 1833. W W Die trauernden Eltern^W W Schmerzersüllt geben die Unterzeichneten allen M ^ Verwandten, Freunden und Bekannten die tiesbetru ^ M bcndr Nachricht von dem Tode des Fräuleins M ^ Therese Schlechter, > W Private. W W welche am 26, d. M. um 3 Uhr nachmittags nach W W langem schweren Leiden, versehen mit den 2.^ « M stungen der heil, Religion, im 76. Lebensjahre >" « ^ ein besseres Jenseits hinübergcgangcn ist. M > Das Leichenbegängnis findet am 28, d. M- "" » W 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause PeterssttM ^ W Nr. 16 aus statt. ^^,« > M Die heil. Seelenmessen werden in meyrerr. « M Kirchen gelesen werden. M ^ Friede ihrer Asche l W W Uaibach am 26. April 1883. W W Karl Schlechter, pensionierter Rechmmasrath. M W Vrnder. - Nmalie Schemer! geb. S^ech ", » W Schwester. - Victor Schemerl. ,. l. HauPtma'"' « W Nlelander Schemerl, k. l. Statthalterenatl). Ncs ", « W — Gabriele Schemerl, Amalie VugenbiHle», ^ Emilie Schemerl, Nichten. W ^ »e«b/s ""hrcre "ach dem unbefangenen Ur< "Mie anerkannt rechtschaffener und bewährt "esundener Kunstverstäudiger gclnngenc Pro-"N und Knnstleistungen — mit Ausschluss °ws mechanischer Arbeiten — vorthcilhaft bargcthan und erwiesen haben, und welche ^ eifrigst beflissen sind, ihre Ideale der Knust A't den vorzüglichstell Meisterwerken der "vr. nnd Mitzeit vergleichend zusammcu' Malten, zu studieren, sich zur Vervoll' lommnuug aufzuschwingen und in ihren Leistungen mit Erfolg zn ueraugenscheinlichcn, uoerhauftt durch ein sinniges Betrachten und Studium vollendeter Meisterwerke sich und 'yren ilunstdarstellungeu die möglichste Voll. v)k^"h"l zu erstrebe»; ">.r ^jenufs der Stiftung dauert ununter-pochen durch zwei Jahre uud kauu bei Abzüglich guteu, durch öffeutlich gegebene groben ausgezeichneten Talenten und ge-Achten Fortschritten anch auf ein drittes ^"yr verlängert werden. Die Vcrlängeruug ist in diesem Falle ebenso wie die erste Verleihung beim Präscutator an> zusucheu, und entfällt für diesen Fall die Bei» bringung der später angedeuteten zwei Preis-arbeiten. — 5) Die Obliegenheit des Stiftlings ist leine andere als die ihm die Liebe zur Kunst selbst zur Pflicht macht, nämlich, dafs er wenigstens zwei Drittheile der an-beraumten Ieit iu Italien nnd be< sonders in R o m einzig der Knnst lebe lind bei dem Austritte aus der Stiftuug die Kirche seiues Tauf- oder letzten hicrländigen Wohnortes (wenn er in Böhmen nicht geboren wäre) sogleich mit einem Prodncte seiner Kuust, einem Gemälde, einer Statue u. dgl. auf eiue der Kuust, der Kirche, dem Vatcrlande nnd seiner für die Mit» und Nachwelt würdige Art bcdenle; ß) wird dem Künstler der Stiftuugsgeuuss noch auf ein drittes Jahr eingeräumt, so muss er die hier ausgesprochene Verpflichtung gegen die betreffende Kirche schon während des dritten Jahres unter sonst zu gewärtigcnden Folgen erfüllen; 1i) der Concurs für diese Stiftuug wird auf ein Iayr, und zwar vom 1. Mai 1883 bis 30. April 1884 ausgeschrieben, lind die sich hierum bewer» bcnden Künstler werden aufgefordert, zwei Concurreuzarbriteu eigener Erfiudnng zu liefern, von denen die eine aus einem m Oel gemalten oder iu Stein oder Thon. geformten Bilde mit wenigstens ein oder zwei Menschengestalten in etwas verkleinertem Maßstabe und die andere in einer Zeichnung von mehreren Menschengestalten zu bestehen hätte, deren Darstellung aus" den hl. Schriften des alten und neuen Buudes, I den Legenden der Heiligen, der Geschichte überhaupt, uud jener des Vaterlandes ins< besondere zu nehmen sein wird. Diese beiden Arbeiten sind portofrei, wo< möglich in der Prager Kunstausstellnng deö Jahres 1884 zur Exposition zu bringen, falls dies jedoch nnthnnlich wäre, bis Ende April 1884 bei dem Mitpräsentator der Stiftung, t. l. Bczirkscommissär Rudolf Maria Klar in Prag, Klcinseite, Thomasgasse Nr. 15, gegen Empfangsbestätigung zu überreichen. Jene Künstler, denen die Stiftung nicht verliehen wird, erhalteil die als Bewerber eingesandten Concnrrenzarb eiteu zurück. Prag am 9. April 1883. K. l. Statthalterei. (1752-2) Coneurzauzslkreibung. Nr. 3644. Bei dem l. f. Oberlandesgerichte in Graz ist die Stelle eines Officialen in Erledigung glsommcn. Die Bewerber um diese Dienstesstelle haben ihre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bi_ , llefert echt die (1747) u-2 iu?o™ - Apotheke ^^j^bach, Rathhausplatz Nr. 4. alkalisckor Zauerkl'unn, ln zflo»««ll LorÄeuux - t'lttlivllvu ^ ill) llr. ^.xotiis^s kioooli „2NM ÜN3«1", I»«.tb»od,1Vlsuor»tr«.»,«. (1622—1) Nr. 2226. Relicitation. Vom k. k. Bezirksgerichte Littai wird bekannt gegeben: Es werde über Ansuchen des Josef Milaö von Sagor wegen nichtersüllter Licitationsbedingnisse die executive Ne-licitation der der Gettrand Tii von Vevsek gehörigen, im Grulidbuche Einlage N>. 75 der Steuergemeinde Sagor vorkommenden, auf 1K0 st. geschätzten, von Andreas Inh von Trifail um den Schätzwert erstan« denen Realität bewilliget und deren Vor« nähme auf den 2 2. Mai 1883, vormittags 11 bis 12 Uhr, Hiergerichts mit dem Anhange angeordnet, dass diefe Realität bei der Relicilationstagfahrt um jeden Preis auf Gefahr und Kosten des säumigen Erstehers an den Meistbietenden hmtangegeben werden wird. K. k. Bezirksgericht Littai, am 27sten März 1883._______________________ (1604-1) Nr. 2341. Executive Realitäten-Versteigerung. Vom k k. Bezirksgerichte Gurlfeld wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Anna Krajec (durch Dr. Mencinger) die exe-cutive Versteigerung der dem Johann Nac'ii! von SenoZet gehörigen, gerichtlich auf 1040 fl. geschätzten Realität Nrctf.-Nr. 358 ad Herrschaft Thurnamhart bewilliget und hiezu ciue Feilbietungs-Tagsatzung, und zwar auf den 19. Mai 1683, vormittags von 10 bis 12 Uhr, hier» gerichts mit dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfandrealität bei dieser Feilbietung auch unter dem Schätzwerte hintangegeben wird. Die Licitationsbedingnisse, wornach insbesondere jeder Licitant vor gemachtem Anbote ein wproc. Vadium zu Handen der Licitationscommission zu erlegen hat, sowie das Schätzungsprotokoll und der Grundbuchsextract können in der dies« gerichtlichen Registratur eingesehen werden. K. k. Bezirttgericht Vurkfeld, am 15. März 1883. (1446—l) Nr. 1474. Uebertragung dritter exec. Feilbietung. Vom l. k. Bezirksgerichte Noelsberg wird bekannt gemacht, es sei über Ansuchen der Iosefa Lavrenöiö (durch Dr. Deu) Mo. «8 fl. 42 kr. die mit Vescheid vom 24. September 1882, Z. 8186, auf den 16. Februar 1883 angeordnete dritte exec. Feilbietuna. der dem Anton Penko gehij. rlgen, auf 850 fi. geschätzten Realität Urb.-Nr. 15'/,. Auszug-Nr. 1442 ^ Prem, auf den 2. August 18 83, vormittags um 10 Uhr, Hiergerichts mit dem frühereu Anhange übertragen. K. l. Vezirtsgrrlcht Adelsbera, am 28. Februar 1883.