79. Tahrgang Erscheint wöchentlich sechscu.»! (mit Ausnahme der Feiertage,. Schriftleitung, Verwalliinß und Buchdnickprei Tel. 2Vfi7, 25-68. 2JS-69, Maribor, Kopaliäka ul, 6. Nr. 295 Donneittag, den )8. Deiembw 1919 lUbciaien- und .\bonnoir.L,iLu-Aiii)alimü lu uwi ilciugst'ieiÄ; Ai)- hoien oder durch die Post monatlich 23 Uin, bei Zustellung 34 Diiu für ii;> AUilaiicl niouatlich 35 Dia. Einzelnummer Dln 1*50 and 2*—. Ml-nuskriple werden nicht retournierL Bei Anfragen Rückporto beilegen. Po^tninn plaJ^ana v dotovinl. Preis Dln f'50 ünoribortr Muita um Bombenresen auf finnische Städte SlragUdbe SBeidnacDt Oed finnifd^en 'Bolfrd / 400 ruffifcOe Som6er Ober SIDelflnn / Sinnitd^e ®egenoffenfibe in Oer CHidDiung auf die ^Ba^nftredfe SeningraO-Olturmoner Helsinki, 27. Dez. Um die Gering-schfltzting des größten Winterfeiertagfes zun Ausdruck zu bringen, setzten die Sowjets am Weihnachtsabend und am darauffolgenden Christtag die schwersten ik)mbardctnents der finnischen Städte in Szene. Am Weihnachtsabend wurde Helsinki von einer größeren Anzahl sowjet-russifcher Bomber angegriffen, deren {3on^.*jen eine große Anzahl von Bränden verursachten. Am Weihnachtstag wurde Ifel^nki von 400 russischen Bombern angegriffen, die wiederholt über die Hauptstadt geflogen kamen und Bomben abwarfen. Die Flaldiatterien schössen 15 Sow]etbomt)er ab, trotzdem wurde durch das Bombardement ein verheerender Sachschaden angerichtet. Die Luftbom-i)ardements wurden auch am Stefani-Tage fortgesetzt. Nach den bisherigen Berici^ten wurden nußer Helsinki noch Ekenäs, Kuhlmaki, Tammerfors, BJöme-borg, Hivinkää, Borgo und Wiborg bombardiert. In Borgo gab es 9 Tote und 20 Verwundete. In Helsinki wurde um 10.30 i'hr vormittags Fliegeralarm angekündigt der »jls 12.45 andauerte. Der zweite Fliegeralarm dauerte von 13 bis 15 Uhr. Wie es sich herausstellte, wurden lnst>e-sondere die nördlichen Vorstädte von Hei sink! bombardiert. Helsinki, 27. Dezember. Reuter meldet: Am 25. d. wurde Wiborg durch inehrere Stunden hindurch von sowjetrussischcn Bombern mit Bomben beworfen. Die Bevölkerung zog sich recht zeitig in die Luftschutzunterstände zurück, sodaß nur drei Todesopfer zu verzeichnen waren. WiborR wurde zum ersten Mal auch von der 40 Kilometer weit befindlichen schweren russischen Artillerie aus ihren Langrohrgeschlitzen beschossen. Zahlreiche Gebäude, die gelegentlich des vorgestrigen Bombardements !?etrofffin worden waren, brannten noch gestern lichterloh. Helsinki, 27. Dez. Nach neuesten Berichten haben die Finnen Im mittleren Frontabschnitt im Osten zu einer Geg^en-offtnsh'e ausgsholt, deren Ziel die Einnahme der sowjetrussischen Bahnstrecke l.eningrad—Murmansk Innerhalb dieses Frontabschnitts Ist Die finnischen Truppen sind nach finnischen Berichten t^i LIexi fschon 55 Kilometer auf russisches Oebiet eingedrungen und setzten Ihren Vormarsch unaufhaltsam fort. Liexi befln det sich etwa 250 Kilometer nördüch des Ladogasees. Die finnischen Truppen sind nur mehr 180 Kilometer von der russischen Bahnstrecke entfernt. Es ist die offensichllche Absiclit der Finnen, diese einzige russische Eisenbahnstrecke abzu-schne!den und die bei Petsamo operierenden russischen Truppen in die Zange zu nehmen. Gelingt den Finnen dieses Operailonsmanöver, dann Ist die Nieder, lag« der Russen im Norden sehr rasch möglich, da sie von der hirchtbaren Kälte noch viel eh?r besiegt werden dürften als durch die finnischen Waffen. Helsinki, 27. Dez. Im Zusainmeii-hanf»c mit dem Luf angriff auf Borgo am 25. cl. konnte in Erfahrung gebracht werden, daß die Zahl der Todesopfer vcr. hältn .>müßig groß ist. Nach den bisherigen Feststellungen wurden nämlich 30 Personen getötet. Die kleine St it, die 50 Ki'onic er von Helsinki entfernt ist u. 7000 E nwohner zählt, besitzt keinen stra logischen Wert, da sich in Borjjo weder militärische Objekte noch Fabriken be. finden. Moskau, 27. Dezember. Der General stab des Leningrader Militärkreiskom-I mando(S berichtete am 25. d. folgendes: Im Laufe des Tages entwickelten sich die , Patrouillenzusammenstöße an verschiedenen Orten zu ernsten Gefechten, im {Abschnitt von Suomisalmi unternahmen unsere Spähtruppenabteilungen erfolgrei-jche Operationen. In der Provinz Jolomat-j si umzingelten unsere Abteilungen zwei finnische Bataillone, die vollkommen aufgerieben wurden. Eine große Anzahl von Finnen fand hiebei den Tod. 35 finnische Soldaten wurden gefangengenommen. Unsere Flugzeuge unternahmen eine Reihe von Erkundigungsflügen und gerieten in Luftkämpfe, in deren Verlaufe sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen wurden. Ein sowjetrusssisches Flugzeug ist nicht mehr zurückgekehrt. London, 27. Dezember. (Avala). Havas meldet: Da von amtlicher Seite Moskau über die Einzelheiten der m Kämpfe in Finnland keine Mitteilungen gemacht werden, behauptet der Moskauer Berichterstatter der »Time s«, daß nach Gerüchten, die in Moskau und anderen russischen Städten zirkulieren, in Finnland 25.000 bis 30.000 Russen gefallen sind, während 30.000 bis 40.000 russische Soldaten infolge Erfrierens schwere Beschädigungen erlitten hätten. Der Berichterstatter behauptet, daß diese großen Verluste den Stillstand der Operationen in Mittel- und Nordfinnland bewirkt hätten, ebenso aber auch den siegreichen Vormarsch der Finnen. London, 27. Dez. (Avala.) R e u-t e r berichtet: Der finnische Gesandte Grippenberg hielt im Londoner Rundfunk eine Rede, in der er wärmste Worte für sein Land fand und die Gerechtigkeit des finnischen Kampfes gegen den russischen Eindringling verteidigte. Redner betonte insbesondere, daß die Sowjets Finnland angegriffen hätten, weil ihnen Finnland hinsichtlich gewisser sowjetrussischer Pläne im Wege sei Die Moskauer Machthaber wünschen es, daß Finnland als freies und unabhängiges Land von der Landkarte verschwinde und zum Vasallen Rußlands werde. In diesem Falle hätte Rußland den Weg gegen Norwegen und Schweden freigelegt, in ähnlicher Weise wie zum Baltischen MecllQ!in?rOelm-Sfn!e flouen 6ie ßifmpfe oö / !mör6erlf(&e 6e6in6ert We OperaUonen / Finnin recOncn ntit balMger tnirffamer jOilfe Helsinki, 27. Dez. Die erfolgreichen finnischen Gegenangriffe haben in den beiden letzten Tagen d'c Frontiage in Finnland völlig verändert. Die Sowjet, truppen mußten sich sowohl im Norden als auch an den östlichen Fron punkten infolge der grimmigen Külte und der von den Finnen meisterhaft ausgenützten Un-wirtliciikeiten des Terrains zurückziehen. Spärliche Kampfanze'gen flackern nur noch in der karelischen Landenge auf, wo die Sowjettruppen die Mannerheimlinie vergeblich anrennen. Aber auch auf der Mannerhe'mlinie ist ein Abflauen der Kämpfe zu beobachten, so daß in den Berichten nur noch von kleinen Plänke- 3Iöo!f an D?r Sront Kommentare der deutschen Presse Berlin, 27. Dezember. (Avala). DNB meldet: Die deutsche Morgenpresse mißt dem weihnachtlichen Frontbesuch des Reichskanzlers bei den Soldaten des Westwalls größte Bedeutung bei. So schreibt der »Völkische Beobach-t e r«, daß, seitdem der Führer bestimmt habe, daß die politische Haltung als Wertmaßstab und Inhalt der Überzeugung seines Volkes sei, es keine Begriffs-vereinipfung gebe, die einen tieferen Sinn hätte als das Wort: »Führer der Nation und oberster Befehlshaber der Wehrmacht«. So wie Führer und Volk ein und dasselbe geworden seien, ebenso seien Wehrmacht und Volk durch den Führer zu ein und demselben Begriff geworden. Die »Deutsche Allgemeine Zeitung« schreibt: ^>Der gemeinsame Kampf der Front und der Heimat geben Worte ab die, in der Krieg-^weihnacht ,1039 mit leuchtenden Buch'^tnbcn ge-j schrieben sind und uns allen den Weg-, weiser abgeben. Der Sieg ist unser. Diese Überzeugung ergriff die gesnmte ticiit?che Nation, die dieser Tage den Führer als ersten Soldaten unter seinen Krlegska- leien die Rede ist. Dig in Finnland befind liehen Beobachter verweisen auf die großen Verdienste des Generals Männer. h c i m, dem es gelungen sei, seine Truppen in kürzester Zeit und immer zur rech ten Zeit dort einzusetzen, wo größte Gefahr im Verzuge war. Mannerheims Plan sei vollkommen geglückt. Die Sowjeis mußten die Offerhuve zum Stillstand brln gen, die Niederlage hinnehmen und s'ch an die Hoffnung klammern, im Frühjahr eine neue Offensive in Szene setzen zu können. Die Operationen wurden aber auch sehr stark durch die grimmige Kälte beeiflußt. Das Thermometer zeigt 40 Grad unter Null, eine Tempera ur, bei der meraden sah. Die Weihnachtsreise Hitlers an die Front festigt diese Überzeugung des deutschen Volkes und sein Selbstbewußtsein.« Errichtung einer britischen Nachrichtenagentur in Beograd B e 0 g r a d, 27. Dez. Dieser Tage wurde in Beograd eine britische Nachrichtenagentur eröffnet, die in serbokroatischer Sprache Sonderbulletins über die Weltlage und über die Kriegsoperationen sowie über Ereignisse in England und in den Dominions herausgeben wird. Panamerika-Konferenz W a s h i n g t 0 n, 27. Dez. (.^vala.) Havas tneldet: Wie von maßgeblicher Seite verlautet, beabsicht'gt der stellver-•retende Staatssekretär für Aeußeres Summer Wells das Terrain für eine neue Konferenz der amerikanischen Staaten vorzubereiten. Auf d'eser Konferenz, die 'm jänncr in Rio de Janeiro stattfinden sollte, würde man an dip Verschärfung einiger Bestimmungen der Panama. konvcntion schreiten. Es könnte aber auch zu einer neuen Einigung der südamerikanischen Staaten hinsichtlich der Sanktionen gegen diejenigen kommen, Kampfhandlungen größeren Stiles wohl sehr schwer möglich sind. Besonders mit motorisierten Abteilungen sind operative Bewegungen ausgeschlossen. E^ scheint, daß die Sowjetmilitärs beschlossen haben, die bislang eingesetzten Trup pen durch frische Reserven abzulösen. Da die russischen Truppeniransporte nur langsam vor sich gehen, hoffen die Finnen, daß diese Verschiebungen immerhin bis zum Frühjahr dauern könnten. In. zwischen, so hofft man in Finnland, dürfte nicht nur materielle und finanzielle Hilfe eintreffen, sondern auch die effektive Waffenhilfe zugunsten Finnlands. die die Neutralitätszone verletzen würden. Die diplomatischen Vorverhandlungen zwischen den interessierten Staaten Nord- und Südamerikas sind bereits im Gange. Deutsch-russische Uftverkehrskonven-tion Moskau, 27. Dez. (Avala.) Havas meldet: Zwischen Deutschland und der Sowjetunion ist eine Luftverkehrskonvcn tion unterzeichnet worden. Auf Grund die ser Konvention wurde zwischen Moskau und Berlin über Kinsk, Bialystok und Kö nigsberg ein täglicher Passagierflugverkehr eingerichtet. Die neue Luftverkehrs s recke wird durch die Flugzeuge der Deufschen Lufthansa und der russischen Staatlichen Luftfahrt unterhalten. »örfe Zürich, 27. Deiember. Devisen: Beograd 10, Paris 9.97, London 17.60*, Newyork 445=^i, Brüssel 74.30, Mailand 22.50, Amsterdam 236.70, Berlin 178.50, Stockholm 106.12, Oslo 101.30, Kopenhagen 86.05. Prag 5.30, Warschau 79, Bu-dapest 3.35. Athen 3.50, Bukarest 3.30^ Helsinki 8.50 nom., Buenos Aires 10t, >iVlariborer Zeitung«: Nummer 295 Donnerstag, den 28. Dezember 193e lugoslawiens Friedenspolitih Von Stojmiroviö-Jovanovlö, Direktor der »Samonprava« Beograd, im Dezember. Die maßgebenden und verantwortlichen Faktoren Jugoslawiens führen bereits seit fünf Jahren eine strenge Friedenspolitik, die den Interessen des jugoslawischen Staates und deis Volkes am besten entspricht. Diese Richtlinien setzen die Politik des verstorbenen Königs Alexan-der fort, die er einschlug, als er die leibhaftesten Anstrengungen zur Schaffung des Balkanbundes machte. Das Werk des Königs erhielt sich auch nach seinem tragischen Tod am 9. Oktober 1934 lebendig. Dieses Vermächtnis sicher te dem Balkan eine Periode des Friedens und der Zusammenarbeit, die bis heute niemals und durch nichts unterbrochen wurde. Auf dem Baikan hat heute niemand gegen andre Angriffsabsichten, denn jeder sieht die Zwecklosigkeit und das Verhängnis eines solchen Strebens für die eigenen und zukünftigen Lebensbelange ein. Im Gegenteil: Die Balkanvölker leben miteinander in Eintracht und im gegenseitigen Verständnis. Daher herrschen auf dem Balkan schon seit sechs Jahren ein absoluter Friedenszustand und eine Ordnung in allen innerbalkani«chen Beziehun gen. Aus dieisem Grunde konnten der Balkan als Ganzes und Jugoslawien als sein Bestandteil neutral bleiben. Darüber hinaus ist Jugoslawien auch aus eigenen Beweggründen neutral. Seine Neutralität ist selbst gewollt und nicht von außen hereingetragen oder gar aufgenötigt. Dies kommt daher, daß die Jugoslawen davon überzeugt sind, ihre Haltung nicht notwendig abändern zu müssen, und sie die Überzeugung hegen, daß diese Richtlinien von den nationalen und staatlichen Lebensinteressen vorgezeichnet sind. Es besteht zwar kein kollektiver Beschluß der Balkanstaaten. Die Völker des Balkans sind jedoch stillschweigend darüber übereingekommen, daß der Baikan neutral bleibe. Man kann sagen, daß der SikJosten in sich gefestigter dastehe als ]e und die gegenseitige Abhängigkeit der Balkaninteressen in die Augen springe und unabänderlich sei. In einer solchen Zelt setzt Jugoslawien loyal alle seine Kräfte ein, um seinen Aufbauwillen auf dem Gebiete des wirtschaftlichen und sozialen Fortschrittes zu verwirklichen. 'Jugoslawien muß dies vor allem in Anbetracht der wachsenden Bevölkerungszahl uftd der allgemeinen weltwirtschaft-Rchen Lage tun, unter deren Zwang alle Neutralen, auch Jugoslawien, stehen. Jugoslawien muß schließlich auch dem Ge-birgscharakter seines Bodens und der Armut seiner Bevölkerung Rechnung tragen, die eme zähe und jahrhundertelange Arbelt erfordern, um die schwere Vergangenheit zu überwinden: die frühere Zersplitterung und die Millionen Opfer, die in der schweren Zeit von 1912 bis 1918 gebracht wurden und von denen uns kaum zwei Jahrzehnte trennen. Jugoslawien als Balkan-, Mittelmeer-Donau- und mitteleuropäisches Land wünscht über drei Fragen nicht zu disku tieren: 1. Lieber den heutigen Krieg, den es mit Bedauern verfolgt, 2. über die Bereitwilligkeit seiner Söhne, das Vaterland in jedem Augenblick zu verteidigen, wenn es von irgend jemand aus irgendwelchem Grunde angegriffen werden soll:e, und 3., daß es selbst niemals angreifen würde, denn es sei aufrichtig neutral und von der tiefen Ueberzeugung beseelt, daß dadurch niemand. Interesse verletzt, noch ?rum europäischen Konflikt beigetragen würde, der der Zivilisation und der Welt Todeskrämpfe bringt. Jugoslawien hat diesen Weg im eigenen und im allgemeinen europäischen Interesse eingeschlagen, heldenhaft entschlossen, in der Bewahrung all seiner Werte u. seiner Lebenskräfte auczuhar. ren, die ein armes Land und ein junges, aber ehrliches Volk zum Weiterleben not wendig hat. Diese Außenpolitik und der Friede auf dem Balkan ermöglichten Ju-gosIawMcn seine innere Umordnung zu vollenden, dii* im Zeichen der Verständigung zwischen Cveikovic und Dr. MaCek Der Papst formuliert Friedensbedingungen Sflnf ]9funfte Oed ipäpftltdDrn SrieCenttprogrammd / üSapfl JüftM Uder Me fun&amMitalen dtunfitäße e.ne« gerecoien ^rieOene V a t i k a n S t a d t, 27. Dez. Papst Pius XII. hielt in der Sitzung des hl. Kardinalkollegiums eine Rede, in deren Verlaufe er seine Auffassungen über einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Welt proklamierte. Eingangs erklärte der Papst, daß er mit wachsender Sorge die Folgen des Krieges auf moralischem, sozialem und materiellem Gebiete verfolge. Diese Folgen seien solcher Art, daß sie den Regierungen Anlaß geben müßten zur Prüfung der Ziele, die den Krieg begründen könnten. Die für das Schicksal der Nationen Verantwortlichen sollten in entsprechender Frist die Grundlagen eines gerechten und ehrenvollen Friedens bestimmen, ohne von vorneherein Verhandlungen abzulehnen, soferne sich hiezu die Gelegenheit bieten sollte. Der Papst entwarf sodann die Richtlinien, die nach seiner Auffassung die Grundlage für einen gerechten internationalen Frieden abgeben müßten. Diese Grundlinien sind: 1. Das Recht auf Leben und Unabhängigkeit ist allen Völkern zu sichern als Fundamentalpostulat für einen gerechten und ehrenvollen Frieden. Der Lebenswille eines Volkes darf niemals nus dem Todesurteile eines anderen' Volkes entspr'n-gen. Sollte diese Gleichberechtigung verschwinden oder in Gefahr geraten, so müßte die Rechtsordnung die Reparation nicht m't Hilfe des Schwertes fordern, sondern mit Hilfe der einvernehmlichen Gerechtigkeit, 2. Um einer so bestimmten Rechtsordnung die Dauer zu sichern, müßten sich die Völker der Knechtschaft befrei-en, in die sie durch den Rüstungswett-stre t geraten sind, ebenso aber auch der Gefahr der materielien iVlacht, insoweit sie als tbyrannische Zerstörerin der Ge* rechtigkeit in Erscheinung tritt. Fr edensvorschläge, die der einveroehm liehen Abrüstung ^ einer organischen, progressiven, praktischen und geistigen Abrüstung — nicht fundamentalen Bedeutung beimessen würden, wurden früher oder später ihre Unhaltbarkeit erweisen. 3. Bei der Reorganisierung des gemeinsamen Internationalen Lebens müßten alle Parteien erforderlicherwe se die Leere und die Mängel der Vergangenheit erkennen. Auch bei der Schaffung und Erneuerung internationaler Institutionen müßten die Erfahrungen berücks'chtigt werden, die die früheren Anregungen dieser Art geboten haben. Da es jedoch Im Hinblick auf die Menschheit schwer oder fast unmöglich se'n würde, während der Friedensverhandlungen alles vorauszusehen und zu sichern und da es schwer fallen würde, sich von Leidenschaft und Erbitterung freizumachen, wäre die Schaffung von Rechtsinstitutionen, die die treue und loyale Anwendung von Konventionen verbürgen würden, von entscheidender Bedeutung für die Annahme eines Friedensvertrages und für die Verhinderung der willkürl chen und einseitigen Ausdeutung der Bestimmungen dieses Vertrages. 4. Wünscht man d'e bessere Organisation in Europa, dann müßten die gerechten Forderungen der Völker und der Minderheiten in friedlicher Welse gere. gelt werden, wenn nöllg, auch im We^re einer gerechten, weisen und eiflvemehm. liehen Vertragsrevision. Viele Grunde der Gewaltimwendung würden nach Wieder, herstellüng eines wahren Olechgewicv tes der Völker entfernt werden bei gleici. zeitiger Erneuerung der Grundlagen d(ü gegenseitigen Vertrauens. 5. Aber auch die besten Verträge waren unvollständig und zum Mlßerfoii; verurtelt, wenn diejenigen, die die V(/l> ker lenken, und die Völker selbst es nicht zuließen, vom Geiste der Verantwortlichkeit erfüllt zu werden, der die mens'^ii liehen Beziehungen nach den einfachet und unumstößlichen Bestimmungen d« göttlichen Rechtes und nach dem Wuns ) nach Gerechtigkeit mißt, deren moraii^ sches Fundament de allgemeine Llel< darstellt, die die Brücken zu jenii schlägt, die noch nicht das Glück besil zen, unserer Kirche anzugehören.« Am Schlüsse seiner Rede verwies dr: Papst auf die ungeheuren Schwierigke-ten, die sich der Erreichung eines gereci-ten internationalen Friedens entgegensetzten. Er teilte dem Kollegium mit, daä Präsident Roosevelt beschlossen habe, beim Vatikan einen provisorische; Botschafter zu ernennen. Diese Mittelung sei sehr angenehm, bedeute sie doci einen großen Beitrag zur Verwirklichun; eines dauernden und gerechten Frieder? und der Milderung der Kriegsnöte. Den Präsidenten der USA entbiete er deshal] seine Glückwünsche und semen Dank. 3)ir 2S(iDnacOt6&olf(Daft engiilcOen Loaiion, 27. Dez. Sonntag richtete König Georg VI. von seinem Kabinett im Sandringham-Schloß aus an sämtliche Länder des britischen Reiches eine Weihnachts-Botschaft. Einleitend heißt es darin, das Weihnachtsfest sei vor allem ein Familienfest. Bei allen freien Völkern sei diu Friedensliebe tief eingewurzelt, da nur der Friede ein glückliches Leben im eignen Heime sichern könne. Die Tragödie jedoch sei, daß es mächtige Völker gebe, deren ganzes Streben auf Angriff und auf Unterdrückung dessen gerichtet selj was dem Menschengeschlecht lieb und wert sei. Aber gerade deshalb hätten sich alle Völker des Britischen Reiches im heutl- <9rof (Slano0 ^ammerreöe Unser Bild zeigt Graf Ciano bei seiner letzten Kammerrede gen Kriege einmütiger zusammengefunden als in irgend einem früheren. Alle empfänden, daß sie gegen ein Übel kämpften. Diese Erkenntnis werde Großbritann^ en täglich mehr Kraft geben und ein Ausharren bis zum Endsiege ermöglichen. Die Daheimgebliebenen seien bereit, alles auf sich zu nehmen, was kommen könnte. Der König rühmt dann die Leistungen der britischen Flotte in den verflossenen vier Monaten, der Handels- wie der Kriegsflotte, der Offiziere und Mannschaften, das Heldentum der Flieger und die Ausdauer der britischen Armeen an den Landfronten. Wenn die Stunde schlagt, würde sich das britische Heer sehier Vorfahren würdig erweisen. Der König entbietet seinen Gruß denen, die noch für den Dienst am Vaterlande ausgebildet würden, er grüßt alle Männer und Frauen, die in den verschiedensten Diensten in den Ländern des Reiches arbeiten. Sie sei en sämtliche Mitglieder einer großen Familie, die bereit sei, alles für die Freiheit des Geistes und des Gedankens zu opfern Dieser Geist beseele das ganze Reich, alle großen Dominions, Indien, die Kolonien, große und kleine. Aus allen diesen Län dem sei Hilfe angeboten worden, für die das Mutterland nicht genug danken könne. Die Welt erinnere sich nicht einer solchen Einmütigkeit hi def Auffassung und in den tatsächlichen Anstrengungen. Dei Herrscher ist überzeugt, daß die gemeinsame Sache, die alle Völker des Reichef und die Verbündeten vereinige, in der Tal die Sache der christlichen Zivilisation zumal eine wirkliche Zivilisation auf an^ derer Grundlage nicht möglich sei als auf christlicher. Das solle man bedenken, wenn es einmal gelten werde, den Frie- durchgeführt wird. Die Kroaten beteiligen sich heute an der Regierung, und Dr. Maßek ist uiner der wichtigsten und einflußreichsten Faktoren Jugoslawiens, die 5^'ch für die Politik des Friedens und der Neutralität einsetzen. In jedem Falle ist dies eine weitere Garantie dafür, daß der außen, und innenpolitische Kurs Jugoslawiens unverändert bleibt. Diese Tat Sache bedeutet politisch und wirtschaftlich ungemein viel. In se'nem Entschluß zum Frieden wird Jugoslawien bestrebt sein, seme Erzeu- gung zu entwickeln u. seine Wirtschaftsbeziehungen zu allen Ländern, die seine Produkte kaufen, auf der bisherigen Höhe zu erhalten. Bei einer Steigerung der Erzeugung ist Jugoslawien bemüht, durch gleichzeitige Hebung des Warenaustausches mit dem Ausland seine Handelsbilanz noch weiter auszugestalten. Wenn man dies ausspricht, braucht man nicht noch ausdrücklich zu betonen, daß es Jugoslawien dabei vordringlich auf c'nen möglichst regen Verkehr mit Deu.bchland ankommt, das sein wichtig- stes Absatzland ist und in vielen Fällen auch sein Hauptlieferant. Daraus ergib sich von selbst, daß die wirtschaftlichen und politischen Kreise Jugoslawiens alles unternehmen werden, was in ihren Kräften s:eht, um das deutsch-jugoslawischc Wirtschaftsverhältnis noch herzl'cher u. nützlicher für die Wirtschaften der beiden Nachbarvölker zu gestalten, die übrigens schon bisher zum besten der beiden Völker miteinander in den korrekte, s en Beziehungen standen. DonntrsTÄg, d§n 28. Deztmber 1939 >Mariborer Zeitim'g« Nummer 295 3rlQn&d 6taa(6o&fr&aupt fOr eine QßeHfriedenöfonfrren) CINE BOTSCHAFT DE VALERAS AN DEN AMERIKANISCHEN PRÄSIDENTEN ROOSEVELT Dublin, 27. Dez. Reuter berichtet: De V a I e r a richtete an den Präsidenten Roosevelt eine Botschaft, in der dringlich die Einberufung einer internationalen Konferenz gefordert wird, in deren Rabn^en die Staatsmänner versuchen würden, alle internationalen Fragen zu regeln. Präsident De Valera betont in sei ner Bo:Pcliaft, daß Irland'und die Vereinigten Staaten nicht In den Krieg verwickelt seien und daß sie Sympathien für jene Nationen empfänden, die vom Unglück des.Krieges getroffen worden seien De Valera iSt in seiner Auffassung der Ansicht, daß es besser wäre, eine Einigung im guten Willen zu finden, als etwa abzuwarten, bis das Unglück die Nationen zu Verhandlungen nötige. De Valera betont am Scliliizsc, daß nach Beendigung des Kriegt'S Verhandlungen ohnehin erforderlich «-.('Icn. Der gesunde Mcn-schcnverjitünd fordere jedoch die Einberufung einer solchen Konferenz vor der Vernichtung jeglichen guten Willens durch den Krieg. Bei Frauen, die jahrelang an erschwertem Stuhlgang leideii, weist der Gebrauch des natürlichen »Franz-Josef«-Bitterwassers — früh und abends je etwa ein viertel Glas — ausgezeichnete Erfolge auf. Selbst die empfindlichsten Patientinnen nehmen das Franz-Josef-Wap.Rcr gern, weil eine wohltuende Wirkung schon in kurzer Zelt eintritt. Reg. S br. 30.475/35. Schont clltAiigen,\ etfieut den Sinn ' ® TUNGSRAM KiyfXtcn liiseTtlli ur eine FfißflSüSll jl liliF lifAßl (Sin @d5rel6en an :|3ap;( iSiud xii. Washingt.on, 27. Jänner. Präsi- slon Taylors wie folgt; dent Röösevelt richtete aus Anlaß gegenwärtigen Augenblick könnte des Weihnachtsfestes durch den Newyor-ker Erzbischof ein Schreiben an Papst Pius XII., ein zweites an den evangelischen Kirchenvorstand der Vereinigten Staaten und ein drittes an den Oberrabi-ner von Newyork. In diesem Schreiben ersucht der Präsident die Addresisaten, sie mögen die geistigen Kräfte ihrer Konfessionen zusammenschließen, damit im geeigneten Augenblick der Welt praktische Friedensgrundlagen zuteil würden. Zum Zweck der Zusammenarbeit der Regierung der USA erklärt sich Präsident Roosevelt für die Ernennung Miron T a y 1 0 r s zum Botschafter beim Hl. Stuhl. Der Präsident präzisiert die Mls- kein kirchliches Oberhaupt keiner Regierung einen ^oresitimmten Plan für den Abschluß der Zerstörungsaktion und für die Emerjerung der Welt unterbreiten. Trotz alldem Ist e« sicher, daß die Zeit zur Erfüllung dieser Aufgabe kommt. Obzwar man nicht sagen kann, wann und wo es zu einer solchen Intervention kommen wird, Ist es gut, die enge Zusammenarbeit aller aufrecht zu erhalten, die ein gemeinsames Ziel besitzen, ohne Rücksicht darauf, ob sie Konfessionen oder Regierungen vertreten. Im Einklang damit l^antrage ich Eurer Helligkeit die Entsendung meines persönlichen Vertre- Wenn die Zeit zur Wiederherstellung des Weltfriedens gekommen sein wird, und zwar auf sicheren Grundlagen, wird es für die Menschheit und für den Glauben von größter Bedeutung sein, daß die gemeinsamen Ideale zum Ausdruck kommen, und zwar umso mehr, als große praktische Fragen in die Erscheinung treten werden, wenn dieser glückliche Tag anbricht. Millionen von Menschen aller Rassen, Nationalitäten und Konfessionen werden Ihr Leben neu einrichten können, sei es durch Übersiedlung in andere Länder oder durch Erneuerung ihres alten Helmes. D^ese gemeinsamen Ideale erfordern eine Parallelnktion. Ich glaube, daß al'e Kirchen, die an einen und den ters in der Absicht, daß unsere Bemühun-'f»elben Gott pflauben, ihren großen Einfluß gen um den Frieden und um die Linde- j für die Verwirklichung dieses Zieles ein-rung der Leiden parallel verlaufen mögen, setzen werden.« ;Der innere ^ufiE^ou ©taateö TRinificrprfifiDrnt 2)ragiia ü&er öle 3«mftftung?n 6er Ot'aferung um Mc ®et- lerung Oer Se&endDeoingungen öed Oßolfee B e o g r a d, 27. Dez. Am Sonnlag gebiet umfasse. Die Teilung des Staates »ielt in NiS der Rat der Landwirtschafts- in Verwaltungseinheiten bedeute keines-kammem für das Moravabanat eine Sit- falls, daß an die Grenze gerührt werde. Aenderung erfahren. Die Prizad könne Getreide auf dem Halm kaufen, mOSse aber später, wenn das Getreide verwertet sei, dem Erzeuger die Differenz vergüten. In einer der letzten Sitzungen des Verwaltungsausschusses der Prizad sei von den nötigen Reformen die Rede gewesen. In Jugoslawien gebe es zahlreiche Bau-lern, die vom Ertrag ihrer Aecker nicht leben könnten. Sie zögen daher in die Stadt und nehmen, da sie um jeden Lohn zu arbeiten bereit seien, den Arbeitern das Brot weg. Diese schwierige Frage müsse durch Bodenverbesserungsarbeiten und durch Gewinnung neuer Anbauflächen gelöst werden. Der Ministerpräsident erinnerte an che bereits erfolgte Lösung der Salz- und Petroleumfrage und kündigte an, daß auch die Brotpreise im ganzen Lande würden vereinheitlicht werden. Durch Tarifbe-gUnstlgungen werde man erzielen, daß das Brot Im ganzen Lande zum selben Preis werde abgegeben werden können. Zum Schlüsse sprach der Ministerpräsident über die Bedeutung des Genossenschaftswesens und umriß die Aufgabe^ der Landv'irtschaftskammern, deren Mitarbeit der Regierung die Ausführung Ihrer Pläne erleichtern werde. - zung ab, in der Ministerpräsident Dra-giäa C V e t k 0 V i c über die innenpolitische Lage und die Wirtschaftspolitik der Verständigungsregierung sprach. Der Abschnitt der Rede des Ministerpräsidenten war einem Rückblick auf die innenpolitische Entwicklung von der Vereinigung bis heute gewidmet. Besonders eingehend befaßte er sich mit den serbisch-kroatischen Beziehungen. Das innenpolitische Hauptproblem, die kroatische Frage, sei erst gelöst worden, als man zur Einsicht gekommen sei, daß die Streitigkeiten nur einvernehmlich bereinigt werden könnten. Heute spreche man viel von einer Bedrohung des Serben-tumg und seiner Bevorzugung des Kroa-tentums. Aber weder das eine noch das andere sei richtig. Der Staat habe eine einzige Grenze, die das gesamte Staats- den zu schließen. Man wisse nicht, was das neue Jahr bringen werde. So groß auch die Dankbarkeit für die Wiederkehr des Friedens wäre, so würde Großbritannien unbeugsam bleiben, wenn das Jahr die Fortsetzung des Kampfes bringe. Schließlich zitiert der König die Worte von dem Manne, der am Tore des neuen jahrts stand und sprach; »Leuchtet mir. daß ich sirher ins Unbekannte eintreten könne.« Man habe ihm geantwortet: »Tritt hinaus in die Finsternis und überlaß dich der Hand Gottes!« — »Sich der Hand Gottes anvertrauen, ist für Euch besser als das stärkste Licht, ist für Euch sicherer, als es Irgend ein bezeichneter Weg «?ein kann. Möiie Euch die allmächtige Hand des Herrn führen und erhalten I« »Wir hoffen, auf diese Weise eine allgemeine Beruhigung zu erreichen, worauf man an die l.ösung der Wirtschaf^sfra-gen schreiten kann. Die Wirtschaftsfragen können von den politischen Fragen nicht getrennt werden. Wir glauben, duH es uns gelungen ist, d e innenpolitiscJic Hauptfrage zu lösen und das so notwendige gegenseitige Vertrauen wiederherzustellen. Die Kroaten sind durch ihre besten Leute in Beogrnd verlreten. S'e arbeiten gemeinsam mit uns an dem inneren Aufbau des Stnr.tes und an der wirtschaftHchen Hebung des Volkes. Damit, daß man die pol tischen Probleme gelöst habe, sei nicht alles getan. Die Bevölkerung könne nicht von der Verst^^n-digung allein lel>en. S'e erwarte, daß ihr die Verständigung e^ne Be^iserung der Lebensbedingungen bringen werde. Vor allem müsse die Bauemfrage gelöst werden. Der Lebensstandard des Landwirtes sei so gering, dgß Jtigoslawien kein Agrarstaat genannt werden könne, obwohl 90 Prozent der Bev/ohner Bauern sind. Ein Bauemstaat v/erde Jugoslawien erst datin heißen Irönnen, wenn d?c Le-hensbedlntunfren des Landwirtes von Grund auf »^eHndert und wf»scn*Mr'i verbessert v/ürden. H'erzu seien einschneidende Reformen nötig. Eine der Hauptfragen sei der Absatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu günstigen Preisen und Schaffung der Vor bedingungen für rationelle Erzeugung, ledermann habe Nutzen von der Arbe't des Landwirts, der Landwirt selbst aber den {geringsten. Zwischen dem Preis, den der Bauer für seine Erzeugnisse erhiiUe, und jenem, den der Verbraucher zahle, bestehe ein arges Mißverhältnis. Die Außen- und Binnenhandelspolitik nilisse derart sein, daß sie dem Erzeuger Nutzen bringe iintl tiie Erzeugung fördere. Der Ministerpräsident sprach dann aus führlich über die Tätigkeit der Prizad, die ihre Aufgabe, dem Landwirt zu helfen, nicht erfüllt habe. Ihre Politik werde in den nächsten Tagen eine grundlegende Die Sobranjewahlen In Bulgarim. Sofia, 27.^Dez. Die Bulgarische Telegrafenagentur berichtet; Am Sonntag begannen In Bulgarien die Sobranjewahlen, die etappenweise in den Provinzen vorgenommen werden. Die Wahlen hn Departement Sumen verliefen in musterhafter Ordnung ohne jeden Zwischenfall. Von 27 Kandidaten gehören 23 dem Lager der Regierungspolitik an. Weitere Wahlgänge, In denen noch 160 Sobranje-abgeordnete gewählt werden sollen, finden atn 14., 21. und 28. Jänner 1940 statt. Eitler bei Cen Gruppen RUDOLF HESS SPRICHT DIE ÜBLICHE WEIHNACHTSANSPRACHE Berlin, 27. Dez. Reichskanzler Adolf Hitler begab s:ch am Sonntag an die Westfront zu den deutschen Truppen, wo er die Leibstandarte Adolf Hitlers und das Regir.rrnt »Großdeutschland« besuch te. Er überreichte Bunkern und Flaks,el-lungen Gaben und verbrachte den Abend in Verschiedenen Panzerwerk in der Nähe von Saarbrücken. Berlin, 27. Dez. Die herkümniliche Weihnachtsansprache hielt auch in diesem Jahre der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß. Er sprach diesmal nicht vom Berliner oder Münchner Mikrophon, sondern von einem deutschen Zerstörer aus, der, wie Heß sagte, auch einen Teil der Fron- darstelle, die gegen England kämpfe, das den Krieg entfesselt hätte. Heß wandte sich in erste Linie an die Ausländsdeutschen, denen der Weihnachtsgruß des Führers und des deut-sehen Volkes ftelte. Sodann streifte er ganz kurz den Krieg gegen Polen, ein i.and, das, wie er sag c, Deutschland von der Landkarte ausgclüsclit habe. Dann skizzierte er den Kampf der Deutschen gegen Frankreich und England, deren Kr egsziel die Vernichtung Deutschlands sei, weil diese Gegner die sozialen Errungenschaften Deutschlands fürchteten. .Aber stärker als der Vernichtungswille der Gegner sei der Wille Deuischland«^ zum Siege. Sodann schilderte Heß, wie das deutsche Volk seinen Führer liebe; g«rade diese Liebe sei die Stärke Deutschlands. Man wisse noch nicht, wozu Deutschland fnhig sei. Zehntausende Kanonenrohre stünden bereit, um jedem, der sich nähere, zu bedeuten: »Es ist unser«. Heß erinnerte sodann an den letzten Weltkrieg und sagte; »Diesmal sandte ting der liebe Gott einen Mann, dar das Unrecht gutmachen wird, damit endlich e'n wiiklicher Friede über die gequAlk Mensc'-heit komme.« Unterstützet die flntituberkulosenligal >Mariborer Ziitting« Nummer 295 Die Reformen im Steuer- und fiebuiirenwesen Sa< QaitpUifl: öfrf(f)tfrc "Serteiluna 6fr &((uerlajien utiö öer toirticftofilict) &({)tDä(f)eren Wie bereite berichtet, hat der Ministerrat in seiner letzten Sitzung eine Reihe einschneidender wirtschaftlicher Maßnah men beschlossen , die sich hauptsächlich auf Änderungen im Steuer- und Gebühren wesen beziehen. Durch diese Maßnahmen soll durch eine gerechte Verteilung der Steuerlasten einerseits die Lage der wirtschaftlich Schwächeren erleichtert, andererseits das Einkommn des Staates er-tiöht weroen. über diese Beschlüsse des Ministerrates wurde eine Verlautbarung ausgegeben, in der u. a. ausgeführt wird: Die bisherigen Steuervorschriften und die- Steuerpraxis haben sich in zwei Hinsichten als unrichtig erwiesen. Ungerechte und unverhältnismäßige Belastung der wirtschaftlich schwächeren Steuerpflichtigen und unreelle Festsetzung der Steuergrundlagen bei den wirtschaftlich Stärkeren. Außerdem wurden die gegen gewissenlose Steuerpflichtige vorgesehenen gesetzlichen Strafen, die ohnehin mild waren, nicht in vollem Maße angewendet, so daß sie die gewünschte Wirkung verfehlten. Diese unrichtige und unsozial'j Anwendung der bisherigen Steuerpraxis war einer der Hauptgründe dafür, daß der Steuerpflicht nicht jene Bedeutung heigemessen wurde, die ihr im öffentlichen Interesse des Staates tatsächlich zukommt. Um diesen Zustand zu verbessern, hat die Regierung im Verordnungswege die bisherige Steuergesetzgebung jibgeändert und ergänzt. Diese Verordnungen sehen in ihren wichtigsten Bestimmungen Erleichterungen für die wirtschaftlich schwächeren Steuerpflichtigen und eine gerechtere und gleiehiTiäßigere Verteilung der Steuerlasten auf Grund der wirtschaftlichen Kraft der Steuerträger vor. Durch diese Verordnungen werden die kleinen Steuerzahler auf Kosten der stärkeren geschützt indem für letztere eine neue Art d. Festsetzung der Steuergrundlage unu eine andere Skala der progressiven Besteuerung eingeführt wird. Außerdem sind auch höhere Geldstrafen und Gefängnisstrafen Für jene Steuerpflichtigen vorgesehen, die sich bewußt ihrer Steuerpflicht entziehen. Zum Schutze der wirtschaftlich Schwä-chpren sind folgende Maßnahmen vorgeschrieben wordon: 1. Steuerbefreiung des Existenzminimums armer Umdwirte; 2. Pauschalbesteuerung der kleinen Handwerker und 3. Abschre*» cmg der Steuer- und Ge-biihrenrückstände mit Ende 1937 in allen Fällen, wo die Eintreibung d'eser Rückstände den wirtschaftlichen Zufammen-hmch des Schuldners nach sich ziehen würde bzw. mit Ende 1939 für alle armen tandwirte, deren Existenzminimum von der Steuer befreit wird. Arme Landwirte werden von der Boden bteuer befreit, wenn ihr jährliches gesamtes Katastereinkommen auf dem Gebiete einer Steueramtes nicht mehr als 1000 Dinar beträgt. Durch diese Maßnahme werden etwa drei Millionen Bauern, vor allem aus den passiven Gebieten des Landes, betroffen. Ähnliche Gründe bewogen die Regierung dazu, für kleine Handwerker in allen Orten des Staates die Pauschalbesteuerung einzuführen. Eine solche Paußchalbcsteuerung für kleine Handwerker bestand bereits in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern, während in allen größeren Orten die Steuer-gnindlage für Handwerker durch die Steuerausschüsse festgesetzt wurde. Dieses Syistem lieferte jedoch keine günstigen Ergebnisse, da es häufig vorkam, daß die wirtschaftlich schwachen und ungeschützten Handwerker Uber ihre wirtschaftliche Kraft hinaus besteuert wurden. Nach den neuen Vorschriften haben die kleinen Handwerker, je nach der Größe des Ortes, in dem sie leben, abgestuft, feste Steuersätze zu zahlen. Als Gegenmaßnahme zu diesen Erleich terungen ist für wirtschaftlich stärkere Steuerpflichtige eine angemessenere und höhere progressive Besteuerung bei den Ürgänzungs- und Mindtststeuern (Einkommen- und Gesellschaftssteuer) vorgesehen. Außerdem wurde auch eine neue Art der Festsetzung der ^teuergrundlage bei gewissen Eihkömmensteaerpfllchti- gen vorgeschrieben. Nach den bisherigen Steuervorschriften waren nämlich nur die zur öffentlichen Rechnungslegung verpflichteten Unternehmungen, die der Oe-sellschaftssteuer unterliegen, verpllichtet, Geschäftsbücher zu führen. Durch d. neue Verordnung wurde diese Verpflichtung auf folgende Einkommensteuerpflichtige ausgedehnt: Industrie-, Bergwerks-, Bank-, Eisenbahn-, Schiffahrts-, Straßenbahn- und zwischenstaatliche Transport-unternehmungen sowie Wechselstuben, ferner auch auf alle anderen einkommen-steuerpflichtigen Unternehmungen, deren Steuergrundlage im vorhergegangenen Jahre mindestens 100.000 Dinar betrug, oder deren Umsatz im vorhergehenden Geschäftsjahr sich auf mindestens 2 Mil!. Dinar belief. Gegen alle zur Führung von (! c-s c h ä f t s b ü c h e r n verpflichteten Stcu erträger sind für den Fall, daß sie ke ne Bücher führen oder in ihren Büchern nicht ihr gesamtes Einkommen ausweisen, strenge Strafen vorgesehen, S euer-pflichtige, die keine Bücher führen oder sie n'cht vorlegen, werden mit Gekl^^tra-fen von 10.000 bis 100.000 Dinar geahndet, und zwar so oft in einem Steuer-jähr, als sie es unterlassen, auf Verlangen der Steuerbehörde ihre Geschäfstbü-cher und Rechnungen zur Einsichtnahme vorzulegen. Steuerpfrchtige, die in ihren Büchern nicht ihr ganzes E'nkom. men ausweisen, werden mit lOOOO bis 200.000 Dinar bestraft. Außerdem werden solche Steuerträger auch noch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen u. mit Geldbußen im Ausmaße des di'ci- bis sechsfachen Betrages der hinterzogenen Steuer u. mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft. Die verhängten Strafen werden auf Kosten des Verurteilten in den Tagesblättern veröffentlicht. Außerdem verlieren solche S euerpflichtige das Recht auf Festsetzung ihrer Steuergrund-lage auf normalem Wege. In solchen Fällen bestimmt die SteuerbehördL- die Steuergrundlagc nach eigenem Ermessen und der Steuerträger hat den Gegenbeweis zu erbringen. Auch solche Steuerpflichtige, die bewußt eine Steuerhinterziehung begehen, werden mit dem drei- bis sechsfachen Be trag der hinterzogenen Steuer und mit Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren bestraft. Die Strafen sind also s reng, doch darf man nicht vergessen, daß sie nur gegen gewissenlose Steuerpflichtige angewendet werden, die sich ihrer Steuerpflicht hinterziehen. Hinsichtlich der Gesellschatts-Steuer wurden durch die neuen Bestimmungen keine wesentlichen Aenderun gen vorgenommen. Sofern solche Aen-clerungen vorgenommen wurden, verfolgen sie den Zweck, eine Besteuerung des wirklichen Einkommens zu ermöglichen, vor allem bei ausländischen Unternehmun gen und bei einheimischen Familicnunter nehmungen. Bisher konnten solche Unternehmungen infolge unzugänglicher und unklarer Vorschriften den groß en Teil ihres Einkommens der Besteuerung hinterziehen. Die Erhöhung der progressiven Besteuerung durch Ergänzungs. und Mindeststeuern berührt lediglich Unternehmungen mit hoher Rentabilität und großem Kapital bzw. großem Umsatz. Das bisherige System der D i v i d e n-densteuer wurde abgeändert imd dem bei uns bestehenden Steuersystem angepaßt. Die vorgesehene Erhöhung be zieht sich auf verteilte Re'ngewirne nur in Fällen, wo die Rentnbilitfit 1 v. H. überschreitet. Die unsicheren und schweren aufkmpo litischen Verhältnisse erfordern immer größere Ausgaben für die l.andesver ei-digung. Um für die Deckung dieser .Ausgaben die nöfgcn Mittel s'clu'rzustel-len, wurde der Sonderzuschlag für die Landesverteidigimg (Wehrzuschlag) erhöht, aber auch hier nur ITir d'e wirt-schaftHch Stärkeren, während er für die wirtschaf lieh Schwächeren sogar jj[emil-dert wurde. .Xußerdeiu wurde bei dem Wehrzuschlag auch das Progressivsy-stem abgjeändert, wodurch eine g'eich-maßlgefc lind gerecht^irc Steigerung der Belastung erzielt wurde. .Auch bei der Besteuerung; des ü e-b c h ä f t s u m s a t z e ft wurden ke.ne einsi^hneidenden Veränderungen vorgenommen, sondern lediglich die Kontrolle der Steuerbehörden bei der Vorschreibung und Einhebung dieser Steuer ver-schänt. .Außerdem wurden einzelne Bestimmungen im Interesse emer gerechteren Anwendung klarer gefaßt. Der Minis.errat erließ gleichzeitig auch eine Verordnung über die Abänderung des Gebührengesetzes. Durch diese Verordnung wurden die staatlichen Gebühren bei der Uebertragung von Liegen- Donners ag, den 28. Dezember 1939 I schatten durch Kauf bzw. Verkauf von 4 auf 6 V. H. u. bei Mobilien von 1 auf 2 v. H. erhöht. Diese erhöhten Sätze wa. ren berei s m der Zeit von 1922 bis 1927 in Kraft. Die Gebühren für Dlenstver rä-ge bei Staats- und Banschaftsbedienste-ten und bei Geistlichen aller anerkannten Glaubensbekenntnisse wurden abge, schafft. D:e E r b s c h a f t s g e b ü h r, die in den meis en Staaten höher ist als bei uns, wurde erhöht Und alle bisherigen Befreiungen von dieser Gebühr abschafft mit Ausnahme bäuerlicher Ver-lassenschaften bis zu 50.000 Dinar Gesamtwert, die auch bisher von der Erbschaftsgebühr befreit waren. Schließlich wurden die Gebühren für Gewerbescheine und Gewerbe bcwilligungen, die sich bisher als zu niedrig erwiesen haben, einige ausgenommen, im Einverneehmen mit d. Handelsministerium bedeutend erhöh.. IkfkäädiH MS Cäifi c. Aufruf an die Jahrgänge 1920 t)i8 1922. Der städtische Nachrich.end'enst schreibt: .Alle in der Stadt Celje wohnenden Jünglinge, die in den Jahren 1920, 1921 und 1022 geboren wurden, werden auf Grund des Gesetzes ohne Rücksicht auf ihre Zuständ'gkeit aufgefordert, sich zwecks Eintragung in die i^ilitärlis.en u. jwecks persönlicher Un.ersuchung r.nd Eignung zum Militärdienst beim Militärreferenten der Stadthauptmannschaft (Zimmer Nr. 10) in der Zeit von 0 bis 12 Uhr zu melden. An Schrif stücken sind mitzubringen: Taufschein, Heimatschein, Familienbogen, letztes Schul- und Lehrzeugnis und gegebenenfalls die Bestätigung über die seinerzeitige Militärabmeldung beim unterzeichneten Amt. Abwesende und erkrankte Jünglinge sind nach den bes ehenden Vorschriften von ihren Eltern, Brüdern, Schwestern,Verwandten, Wohnungs- u. Arbeitgebern anzumelden. Oas Nichtwissen u. die Kundmachung ent hebt niemanden der Anmeldungspflicht. Jedermann, der diesem Aufruf nicht nach kommt, wird bestraft. Die Anmeldungsfrist läuft am 15, Jänner 1940 ab. c. Auszeichnung. Herr Viktor W a g-n e Postinspektor u. Stellvertreter des Postdirek ors in Celje, wurde mit dem JugoslawischiMi Kronenorden 5. Kl. ausgezeichnet. c. Bestattung^. Mit jäher Hand hat der Tod in ein blühendes Leben gegriffen. .Am Sonntag wurde dig erst 18 Jahre alte Katharina M 1 a k a r im Stadtfriedhofe zur ewigen Ruhe besta tet. Die Schüler und Schülerinnen der staatlichen Handels schule in Celje haben Ihrer Mitschülerin das letzte Geleite gegeben und nahmen traurig Abschied von der früh Heimgegangenen. c. Die SiadtbibHothek beginnt mit ihren .Amisstunden erst wieder am morgigen Donnerstag zur üblichen Stunde. c. Sängerehrung. Der .Vlännergesang-verein i>0.jkas': erachtete es als seine Ehrenpflicht, vier seiner aktiven Mitglieder zu ehren. Die Herren Polizeioberbeamten i. R. Martin Drugovic und Joachim Ö 0 n c erh'elten das Goldene Vereinsabzeichen, die Herren Franz Mavec, Tisch lergehilfe, und Alois G o r i u p, Malermei ster, das Bronzen^ Vereinsabzeichen, diese für ihre zehnjährige, jene für ihre zwan z'gjährige Vereinstä igkeit. Die Auszeich nung nahm Vereinsobmann Herr Anton L ei C n i k mit einer sinnvollen Ansprache vor. Der Gesangverein »Olikac hat zurzeit den stärksten Männerchor In Ce-Ijf^ und dem ganzen Celjecr Bezirke. Sein Chiir zählt 42 Sänger. Der Verein wird in Kürze sein 20jähriges Vereinsiubiläum feiern. c. Das Zollamt I. Klasse, das nun der Finanzminister für Celje bewilligt hat, beginnt am 1. Jänner 1040 zu amtieren, höchstwahrscheinlich in der Majdic-Müh-le in Gabcrje. Dieser Beschluß ist für den wirtseliafdirlicn Aufstieg Celjes von gros ser Bedeutung, doch hat Celje und Umgebung über 50 Indnstrioimternchmun-gen, davon an erster Stelle die Vvesten-Fabrik nvt lüOO Arbeitern, dann das Eisenwerk Store mit über 400 Arbeitern, die Zinkhütte mit über 300 Arbeitern, die. Chemische Fabrik mit 200 Arbeitern, drei Te.xtilfabriken mit insgesamt 600 Arbeitern usw. Die Handels- und Industrieunternehmungen in Celje zahlen jährlich dem Staate nahezu 28 Millionen Dinar. Wie erinnerlich, hat Celje in den Jahren 1922 bis 1927 bereits ein Zollamt besessen; es war im Oeffentlichen Lagerhaus untergebracht. Damals hatte es bereits 7000 Postpakete und 10.000 Waggons jährlich zu bewerkstelligen. Die Einnah. men des Zollamtes in Celje betrugen damals jährlich 50 Millionen Dinar, die Aus gaben aber nur 300.000 Dinar. c. Sonderbare Laune der Natur. In einem Walde bei Gornji grad erlegte dieser Tage Herr Anton Cernevsek aus Bocna ein Reh, das wie ein Mittelding zwischen Reh und Schaf aussieht. Kopf und Hufe sind schafähnlich, ein Teil des Körpers ist mit dichtem weißen Wollhaar bedeckt. Möglicherweise handelt es sich um einen Bastard. In der dortigen Gegend weiden sommersüber die Schafe im Freien auf der Alm. Vielleicht hat ein Widder eine Rehgeiß z. Ehegesponsin sich auserkoren, denn in dieser Gegend soll es fast gar keine Rehböcke geben. c. Nicht einfrieren lassen! Die Stadt-vorstehung leitet alle Hauseigentümer u. Hausmeister dazu an, in diesen kalten Ta gen die Wasserleitungshähne und Leitungsrohre vor dem Einfrieren zu schützen. Es soll vor allem darauf geachtet werden, daß die Fenster der Gänge, die Kellerräume und Aborte geschlossen sind. Zerbrochene Scheiben in den Fenstern dieser Räume mögen sofort durch neue ersetzt werden, was mitunter weit billiger kommt als das Beheben der Schäden, die durch das Einfrieren der Leitungen entstehen und d'e natürlich gleichfalls zu Lasten des Hauseigentümers gehen. c. Radfahrer tödlich verletzt. In Stra-nice bei Konjice ereignete sich ein bedauerlicher Verkehrsunfall, der einem Menschenleben ein Ziel setzte. Der 26 Jahre alte Radfahrer M a r e I i c aus Travnik in Bosnien, der bereits fünf Jahre lang als Holzarbeiter in Slowenien lebt, wurde von einem Lastkraftwagen umgestoßen und überfahren. Der Lenker dcc; Wagens kümmerte sich n'cht um den Sterbenden, sondern fuhr davon. c. Kino Metropol. Bis 27. Dezember der Welterfolg »Kitty und die Weltkonferenz«, der lustige Terra-Film seit Jahren. Funkelnde Regiee'nfälle und das amüsante Zusanimenspiel von Hannelore Schroth, Paul Hörbiger und Fritz Ode-mar begründen den großen Lustspielerfolg dieses Films in deutscher Sprache. ' c. Kino Union. Bis Donnerstag jugoslawische Uraufführung des Ufa-Filmes »M a d a m e B u t t e r f 1 y« mit Maria Cebotari, Lucie Englisch, Paul Kemp und Fosco Giachetti. Drei Jah c, drei lange Jahre wartot die kleine Madame Butterfly auf d'e Rückkehr des geliebten Mannes, dem sie sich als kaum erblühtt Knospe geschenkt. Süße Unter SoOnQUf&efferung in örn 0rapDif(iDen ilnternelDniuiioeit Die zunehmende Teuerung der Lebenshaltung brachte es mit sich, daß auch die graphische Arbeiterschaft Forderungen nach einer Erhöhung der Bezüge stellte. Nach langwierigen Verhandlungen wurde ein Einvernehmen erzielt, das dem gesamten graphischen Personal Lohnaufbesserungen brachte. Für die Druckereiuntemehmungen bedeutet die Lohnaufbesserung eine starke Belastung und werden sich die Betriebe gezwungen sehen, die Preise für die Druckerzeugnisse entsprechend zu erhöhen. Hiebei ist noch besonders der Um- stand in Betracht zu ziehen, daß sich die graphische Industrie schon längere Zeit in einer schweren Krise befindet, die noch dadurch erhöht wird, daß noch immer eine große Zahl von staatlichen Druckerelen besteht. Ueberhaupt haben die Druk-kereien ständig mit verschiedenen Schwie rigkeiten zu kämpfen. All dies erschwert die Wirtschaftslage dieser Unternehmungen, deren Bestand und erfolgreiche Betriebführung für unsere Kulturhöhe und die Volksaufklärung von größter Wichtigkeit sind. "Ocffpätrier QBeiDnacDt^fcDnee In den heutigen frühen Morgenstunden «etrte bei völliger Windstille ein leichter Schneefall ein, der sich angesichts der Gefrierbodenlage sehr bald »verankerte«. Die kleinen Schneeflocken, die sehr regelmäßig herabfallen, scheinen wirklich eine ergiebige Schneedecke zu versprechen, sodaß heute von einem verspäteten Weih nachtsschnee im wahren Sinne des Wortes gesprochen werden kann. Dieser Schnee ist willkommen, da er die Saaten- decke erhöht, andererseits müssen auch die Wintersportler auf ihre Rechnung kommen. Auch für die Jugend, die bis einschließlich 10. Jänner 1940 Weihnachtsferien hat, ist dieser Schnee ein willkommenes Gaudium. Dieser Schneefall wird von allen begrüßt, die in richtiger Erkenntnis winterlicher Erfordernisse das Austoben des Winters als eine Garantie für schönere Frühlinp:stap:c hinnehmen. SBelDna cDtdfeierlöer Sruertoe^r EHRUNO DES NESTORS UNSERER FEUERWEHRLEUTE DR. JOSEF URBASZEK Wie alljährlich, veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr in Maribor auch in diesem Jahre im Saale des Feuerwehrdepots ihre traditionelle Weihnachtskneipe, die einen recht animierten Verlauf nahm. Unter den Gästen bemerkte man u. a., die Herren Magistratsdirektor RodoSek in Vertretung des Bürgermeisters, Bezirkshauptmann Dr. S i § k a und PoHzeichef Kos. Die Weihnachtsansprache an die versammelte Wehrmannschaft, die mit ihrem Hauptmann Direktor K r a m b e r-g e r angetreten war, hielt der Obmann der Feuerwehr Bankdirektor Bogdan P 0 g a C n 1 k, der in seinen gehaltvollen Worten den Sinnn de« Festes der christlichen Liebe umriß. Sodann wurden die Wehrleute mit praktischen Weihnachtsgaben beschenkt, wobei auch jener Mitglieder gedacht wurde, die sich krankheitshalber an der Weihnachtsfeier nicht beteiligen konnten. Die Feuerwehrkapelle trug mit ihren fröhlichen und stimmungsvollen Weisen zur Verschönerung des Abends wesentlich bei. Schließlich faßten die Feuerwehrleute den Beschluß, zu ihrem Nestor Dr. Josef Urba czek, der in diesem Jahre bereits seinen 99. Weihnachtsabend feierte, eine Deputation zu entsenden und ihm alles Beste für das neue Jahr zu wünschen. Sie Überreichte ihm bei dieser Gelegenheit einen prächtigen Blumenstrauß als Zeichen ihrer Verbundenheit und Verehrung. ;8lu((Qt am (SDrifttage TRAGISCHER AUSGANG EINER AUSEINANDERSETZUNG — DEN MESSER-STECHEREIEN KANN NUR DURCH DRAKONISCHE STRAFEN EIN ENDE GESETZT WERDEN Wie uns aus Ptuj berichtet wird, kam es am 25. d. M. — am Christtag nachmittags — vor der Pfarrkirche in Sv. Urban bei Ptuj zu einer wüsten Messerstecherei, in deren Verlaufe einer der Teilnehmer buchstäblich abgeschlachtet wurde. Am genannten Tage versammelte sich während des Nachmittagssegens vor der Kirche eine größere Anzahl von Burschen, die, wie es sich herausstellte, nicht wenig betrunken waren. Unter den Bauernburschen befanden sich auch der 27-jährige Besitzerssohn Franz K r a m b e r-g e r aus Desinci sowie die landwirtschaftlichen Hilfsarbeiter J. Psajt und A. Horvat aus Tmovski vrh. Im Nu gab es einen heftigen Wortwechsel, dem im weiteren Verlaufe auch Tätlichkeiten folgten. Im Handgemenge blitzten plötzlich die Messer auf und Kramberger sank von zwei Stichen tödlich getroffen, zusammen. Der Schwerverletzte hatte noch so viel Kraft, sich bis zum nahen Gasthause zu schleppen, wo er jedoch zusammenbrach und verschied. Die Teilnehmer clor verhängnisvollen Rauferei stoben panikartig auseinander. Die beiden Täter flüchteten, doch konnte Horvat bereits am Dienstag ausgeforscht und verhaftet 6(l5a&(nfeu?r fn Der 3;erlfl-fa&rif Butler & (So. In der Spinnerei der Firma J. H u t-t e r & Co. entstand am Samstag um 5 Uhr früh höchstwahrscheinlich infolge Selbstzündung ein Schadenfeuer in der Baumwollputzärei. Der Funke muß nach Ansicht der Fachleute schon seit Freitag abends in den zuunterst liegenden Schlch ten geglommen haben. Infolge Mangels an Luft konnten jedoch die Flammen in der Nacht nicht ausbrechen. Erst in den Morgenstunden des Samstag, als mit der Arbeit begonnen wurde, brach das Feuei infolge vermehrter Luftzufuhr aus. Das Feuer konnte jedoch durch Zuhilfenahm-^ der automatischen Löschvorrichtung sowie durch das Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Maribor-Stadt sofort gelöscht werden. Der Sachschaden dürfte sich auf etwa 50.000 Dinar beziffern. (Sraf ;3>ouqlad Xurn-QSaifanina geftorften In G u s t a n j - R a v n e ist am 23. d. der dortige Industrielle Graf Douglas Thurn-Valsaseina im hohen Alter von 76 Jahren entschlafen. Der Verstorbene, der in der ehemaligen Donaumonarchie die diplomatische Laufbahn erwählte, wirkte an verschiedenen verantwortungsvollen Posten, u. a. auch In Petersburg. In den letzten Jahrzehnten widmete er sich als Industrieller völlig dem Ausbau seines Stahlwerkes in Gu-§tanj-Ravne, das er zu ansehnlicher Blüte brachte. Graf Thurn-Valsassina war nicht nur in aristO'kratischen Kreisen, sondern auch bei seinen Angestellten und Arbeitern beliebt, besonders aber war er ein großer Gönner der Armen. Friede seiner Asche! Den schwer getroffenen Hinterbliebenen unser innigstes Beileid! Die neuetten Machrichten uf aus der qanxon WolL VLTmidoIt aiirh rin hllligfr UiilüX-Sl'PEH Din 2750 - Verfrauf auch auf RATEW ^ir bringen außerdem ünscren volkitümlicnen S-Röhren OrionSupar auf Monatsraten von Oifl IfiO*— 6(6n«6erlcl5lf nAlleinverkauf L* .MAMBOR - Koroika ces(a II des »P u t n i k« vom 27. Dezember: Pohorski dom und Mariborska ko5a: Temperatur —4, stark bewölkt, Ostwind, Schneefall, 10 Zentimeter Pulverschnee. Sv. Lovrenc am Bachern: —5 Grad, stark bewölkt, windig, Schneefall, 2 cm Pulver auf 9 cm Unterlage. Ribnica a. B.: —6 Grad, stark bewölkt, ruhig, Schneefall, 12 cm Schnec mit hartem Harsch. Kotlje und Rlmski vrelec: —6 Grad stark bewölkt, ruhig, Schneefall, 14 cm Pulver. Petzen: _3 Grad, stark bewölkt, ruhig, Schneefall, 10 cm Pulver auf 60 cm Unterlage, Skifähre ausgezeichnet. werden. Nach dem andern Täter wird gefahndet. Die Mescserhelden von Sv. Vrban machen sowohl der Gendarmerie als auch dem Gerichte immer viel Arbeit. Die Messerstechereien werden aber so lange kein Ende nehmen, bis nicht wirklich drakonische Strafen zur Anwendung gelangen werden. Schon allein das Tragen von Messern sollte mit drakonischen Haftstrafen belegt werden. Dazu wäre es notwendig, an Kirchweihfesten und sonst kritischen Tagen, Gendarmeriestreifen durchzuführen und Leibesvisitlonen in' den Gasthäusern, auf Kirchplätzen usw. vorzunehmen. Schon allein der Besitz eines Messers müßte die sofortige Verhaftung nach sich ziehen, da die Burschen im Zustand der Trunkenheit notorisch ihre Messer zu ziehen pflegen. ^au^aberfoir Mehr als 10.000 Schade» In Sv. Andraz erbrachen dieser Tage zwei bisher noch unbekannte Täter das Häuschen des Auszüglers Johann Tajn-5ek und überfielen den alten Mann Im Schlafe. Die Gauner fesselten ihr Opfer und forderten von ihm Aufklärung, wo sich das Geld, die goldene Uhr und der Revolver befänden. Sie durchstöberten alle Kästen und Läden und ließen 8000 Dinar feargeld, ein Jagdgewehr, zwei Mäntel und verschiedene Wäschestücke mit sich gehen. Der Gesamtschaden beläufl sich auf etwa 10.000 Dinar. Da die Täter gut sichtbare Spuren hinterließen, werden sie sich kaum lange ihrer Beute freuen können. Jedenfalls sind ihnen die Verhältnisse im Hause gut bekannt. kleiner OtacDflang Wcihnachlcn ist vorüber. Aber wenn man nach den Feiertagen zum ersten Male wieder an die Arbeil geht, die Aktenmappe unter dem Arm durch den kalten Morgen trabl oder, als Hausfrau, daheim in rüsligen Schaffen die Arme regt — dann ist es doch, als trüge man noch ein Stück der weihnachtlichen Wärme und des Kerzcn-glanzes in sich, die den Alltag hell und froh machen. Früher, als Kinder, pflegten für uns die ..Feiertage" beinahe endlos m sein, es kam uns gamicht darauf an, noch einen drilten, vierlen, fünften, sechsten zu enienneu — bis dann wieder Silvester und Neujahr kamen. Manche von mis machen es noch beute so. Zwar wird gleich nach dem Fest die Arbeit wieder mit frischen KräHcn angepackt, aber danach, am Feierabend, ist immer noch WeilinacliLcn. Wenn man von der Arbeit iieimkomml, Irlll mau zu Haus in die weihnachlliclie Stube. Noch sloiil der Taunenbaum in seinem bunten Schmuck, und weicher Tamienduft eriiUlt die Wohniuig. Es macht auch nichts, dass die Aadeia des Baumes schon ein wenig zu rieseln bcgimicn -- deswegen können wir ruhig abends noch einmal die Kerzen anzünden, und friedlich in das neue Weihnachtsbuch verliefen und sehen, ob wir etwa auf unserem „buhteji Teller" noch etwas Süsses übrig gelassen haben. Manchmal nehmen wir sogar ein Stück „Weihnachten" mit in den .\11-tag zur Arbeit Einer kann es nicht lassen, einmal den neuen Schal oder die neue Kravalle umzubinden, damit die Arbeitskamcraden ihn bewundern können, Fräulein Wilke sielu nicht ein, warum sie nicht die neue Woih-nachts-Handlasche einmal vorfi' ron soll, t nd sehr viele lassen morgens, ehe sie haslig die Treppe hinunler-eilen, schnell ein Slückchen Pfefferkuchen oder Scliokolade in der Tasche verschwinden, das später, in der Frühstiicks- oder Mittagspause als kleine weiimachtliche Zugahe mit Ge-nuss verspeist wird. Es kann auch sein, dass Vater in seinem tr'^"^'ion Frühstückspnket noch ein besonderes Päckchen vorfindet — denn Mutter hat es sich bestimmt nicht nehmen lassen, ihm noch ein Stück Wcihnachtskuchen mitzugeben. Dies sind die kleinen weihnachtlichen Nachklänge. Sic leiten uns langsam und allmählich wieder in den .\11-lag hinüber, der der Arlvit gehört. Aber auch das dauert nur ein paar Tage ■ dami stehen schon wieder zwei Feiertage vor der Tür; Silvester imd Neujahr. Der Kalender meint es in diesem Jahre gut mit uns.., m. Kanarienvogel-Ausstellung. Im kleinen Sokol-Saal eröffnete dieser Tage die vom Verein der Kleintierzüchter organisierte Kanarienvogel-Ausstellung ihre Tore. Begrüßungsworte sprachen Erster Staatsanwalt i. P. Dr. J a n f i f und der bekannte Züchter U r S l i. Von den s-Mariborer Zeitungc Nummw 296 6 Doancrft«f, dM 38. D«e«fnber 1030 ausgestellten Rollern erzielten die gefiederten iSan^'er des Feldwebels LadiSlav R a k 0 V e c in der A-Gruppe die Höchst zahl an Wertungspunkten. Den zweiten Preis erhielten die Schützlinge des Herrn J. G o r j u p, den dritten die Tierchen des Züchters Ladislaus N o v a k und den vierten die Roller des Züchters Jakob M 1 a k a r. m. Hohe Auszeichnung, Wie wir erfahren, wurde der agile Obmann der Freiwilligen Feuerwehr in Maribor Bankdirektor Boj;;dan PogaCnik mit kgl. Ukas und über Vorschlag des Ministers für Körperertüchtigung in Anerkennung seiner hervorngenden Verdienste für die Organisation des jugoslawischen Feuerlöschwesens mit dem St. Sava-Orden 3. Klasse ausgezeichnet. Direktor Pogaönik ist nicht nur Obmann der Mariborer Feuerwehr, sondern auch Präses des Mariborer Feuerwehrgaues und Vizepräsident des Feuerwehrverbandes für Slowenien. Zur verdienten hohen Auszeichnung unsere herzlichsten Glückwünsche! . Altes Gold zu höchsten Preisen kauft 0. Kl ff mann, Aleksandrova cesta 11. m. Der älteste Bürger von Pobrezje gestorben. In Pobrezje ist Herr Michael M e g 1 i (5, der das hohe Alter von 96 Jahren crrc'chte, gestorben. Der Verstorbene war der älteste lUirger der großen Uni^ebungsgemeinde. R. i. p.! ni. Trauung. Tn der Franziskaner-Basilika wurde am 26. d. M. der Assistent des Ethno!7raphi?chen Museums in Ljubljana, Herr Franz Kos, mit der Privatbeamtin Frl. Klnra v a r c au^, Maribor getraut. Ais Trauzeugen fungierten für den Bräutigam sein Schwager, der Zollvermittler Herr Franz Pivec aus Maribor, und für die l-Jrnut der Verwalter des Staat. Kohlenbergwerkes Zabukovica Herr Ing. Stefan K 0 n s 0 I a r i. Unsere herzlichsten, Glück wünsche! m. Prämienvorstellung im Theater. Dem Wunsche der Theaterbesucher nach kommend, hat sich unsere Theaterleitung entschlossen, auch heuer zwei Abendvor-stellunpjen mit Prümienverteilung zu veranstalten. Mine l'rämienvorstellung findet Jim Silvesterabend und die andere am Neujahrs a b c n d statt. m. Opfer des Glatteises. Die Vereisung der Gassen und Straßen forderte während der Vv'L'ihnachtsfeiertage mehrere Opfer. Mit Beinbrüchen wurde der 24-jährige A. F e r j a n c i der 32-jährige J. C i-i a n, der 16-j<'lhrige J. D a m i s und die 3ß-jährige Maria Germ ins Allgemeine Krankenhaus eingebracht. m. Wetterbericht vom 27. d., 9 Uhr; Temperatur minus 2.6 Grad, Luftfeuchtig keit fiOVo, Baromesterstand 732 mm. — Windstill. Gestern Maximaltemperatur plus 3, heute Minimaltemperatur —47. Schneefall 10 cm. =•« Eine Au^^stellung der Sarajevoer Teppichweberei wird im Jänner in Maribor u. Ljiibljana stattfinden. 11945 m. Burschen unter sich. Am Stefanietag wurde in Kosaki der 25-jährige Z!e-geleiarbciter Josef G u 5 t I n auf der Stral^e von einem Unbekannten überfallen und durch einen Messerstich verletzt. In Race wurde während eines Tanzes in einem Gasthaus der 30-jährigc Ariiei-ter Josef P o fT o r e 1 c c angeschossen. Beide wurden ins Krankenhaus überführt. m. Kleines Schadenfeuer in der »Tek-sta«. im Heizhaus der »Teksta«-Fabrik entstand auf noch nicht geklärte Art und Welse ein Schadenfeuer, das zum Glück rechtzeitig bemerkt und von den Arbeitern selbst gelöscht wurde. Die alarmierte städtische Feurwehr war rasch am Brandplatz eingetroffen, brauchte aber nicht mehr in Aktion zu treten. m. Spenden. Für den armen Invaliden mit mehreren kleinen Kindern spendeten Panc jim. 10, »Ungenannte 15 und 20 Dinar. Herzlichen Dank! hinter 6tDlo^ unö !7^irgel Die gesamte Etnbreeherbande, die ia dos Geschilft Lah am HauptplaU elngpbrorhon war, iinsclittdlleli gcmacht Wir iK'richlek'ii beroils in der vtr-gimj^cncii Woche, dass von deu Tä-lern, die vor zwei Wochen oLwa in die Spezereiwarciihandlung Lah am Ilau]jl{)lalz in den Millagsslundon eingedrungen waren und eine liandkas-selte mit Bargeld uiid Werlpapieren im Werte von mehr als 300.()(K) Dinar verschleppt hatten, schon vor den Feierlagen drei Burschen feslgenomnien wurden, wogegen sich der Hädelsfüh-rer der Bande einstweilen noch ver-sleekL hielt. Nun gelang es dem wachsamen Auge der Polizei, auch den vier-len Täter dingfest zu machen. Wäli-rcnd der Feierlage promeriierlc ein verdächliger Mann in Begleitung eines Mädchens dnrcli die Stadl. Der Wachmann wrurde auf ihn anr.'.icrksani u. verhaflele ihn. Es slcllte sich heraus, dass niiui das gesuchte llaupl der DiL"l)sbande gefassl hatte. F's handelt sich um den 27 jährigen Alois Mulavec. der den Einhracl in (las (ieschni'l Lah ausgeheckt und auch daran teilgeiioninion haL Mulavec eilte nach der Tal mit seiner Beule auf den Kalvarienherg, wo er die Kasselle gewaltsam öffnete und sich des Inhaltes bemächtigte, worauf er nach Zagreb fuhr. Er behauptet, in der Kassetie hätten sich nur 20() Dinar Bargeld befunden, doch ergaben die mittlerweile an[)e, die sie im Kampfe um den Milteleuropniio-kal in Bu(laj)esl erlitten hallen, ans-wclz/cn und die liäsle mit 5;I) !J:0) td)rerligcn. Am zweiten Tag trat der „L'Jj)esr' gegen den Beograder Klub e d i n-slvo" an, blieb aber diesmal Sieger. Die Gäste sieglen mit 3:0 (2;0). In Novi Sad gastierte zu Weihnachten die bekannte imgarische F e-rcnczvaros-Mannschafl, die verdient mit K:2 '^2:0'; gegen die tlorlige „Vojvodina'" siegle. Selilicssücb waren ungariselie Gaste auch in Borovo zu Gaste. Am ersten Vü'iiiiiachlstag siegle die Bala-.Mannschall über den SK Szeged mit ;i:1, am zweiten Tag wandte sich jedoch das lllall und die ,/'i;"^ed" siebte eheni'alis niil 3:1. In .lugoslawieii wurden zu Weih-nacliien auch einige Spiele unter hei-misclien i.iaiui .ciuillen zur Durchführung gebracht, wovon einige hier genannt seien. lüajdifk ; s nioni (Splil )G:3. .S'a; jjn : iJlii'ka (Subntica) 5:0 (3:0). Sas'i ; Zrlsijskl (Sarajevo) 3:3 (2:2). ('oneordiji: Orieiil (Zagreb) 7:0 (5:0). : Im Wasserball siegle die ilalic-nisch(^ l^epräscnlanz in Budapest überlegen gegen die heimische Repräsentanz mit 3:1 (1:1). im Alter von 5 und 7 Jahren. Etwaige Spenden mögen in der Redaktion der »Mariborer Zeitung« abgegeben werden. Aus ?Mi p. Todesfall. In Ptuj verschied die Posl beamtin Frl. Anna Job im Alter von 50 Jahren. Die Dahingeschiedene war viele Jahre in Ptuj bedienstet und trat erst vor kurzem in den Ruhestand. Friede ihrer Asche! p. Schießerei am Lande. Am Christtag kam es beim Besitzer J. Z u p a n i ö in Sp. Velovlek bei Ptuj zwischen den Gästen zu einem Streit, in dessen Verlauf der Besitzer den Revolver zog und gegen den 22-jährigen Keuschlerssohn Konrad V i 1 (5 n i k einen Schuß abgab. Vilönik wurde am rechten Arm getroffen und mußte ins Krankenhaus nach Ptuj überführt werden. p. Fahrradmarder. Vor einem Geschäft in Ptuj wurde dieser Tage dem Besitzer Marko K o r e s aus Borovci ein NSU-Rad im Werte von etwa 1500 Dinar entwendet. p. Stadtkino. Mittwoch und Donnerstag »Auf den Elyseischen Feldern«. Als Beiprogramm ein Kulturfilm. — Es folgt der Filmschlager »Am Bezirksgericht« mit Hans Moser. p. Royal-Tonkino. Bis einschließlich Donnerstag läuft der Großfilm »Der weis sc Flieder«. — Von Freitag bis Sonntag die Filmkomödie »Dreizehn Stühle« mit Hans Moser und Heinz Rühmann in den Hauptrollen. — Als Neujahrsprogrannn »Der Jäger von Fall« nach dem bekannten Gaiighofer'sehen Roman. Ms oUet lillät Spinnen fressen Vögel Die größten lebenden Spinnen, die fast ausschließlich in den Tropen vorkommen, sind die sogenannten Mygalen, die Vogel spinnen. Sie fressen gelegentlich außer Insekten auch kleine Wirbeltiere. Vorzüg-licli machen sie Jagd auf kranke oder verletzte Vögel, die sie verschlingen. Die javanische Vogelspinne, die in der hinterindischen Inselwelt häufig vorkommt, erreicht eine Länge bis zu 11 Zentimetern. Völker, die nicht bis drei zählen können So unwahrscheinlich es auch klingt, es gibt Völfter, die nicht bis drei zählen kön nen. Sie kennen keine Zahl »drei« und müssen sich deshalb auf primitive Weise behelfen. Auf der Inselkette Adamanen westlich von Malakka gibt es einen Ein-geborenenstamin, der jenseits von »zwei« keine Zahl mehr kennt. Wollen Stammes angehürigc eine größere Zahl von Gegenständen bezeichnen, so wiederholen sie ein Wort, das etwa »vrcle« bedeutet. Je mehr Einzelgegenstände es sind, desto öfter sagen sie »viele«, um nur annähernd einen Begriff von der Vielzahl der Gegenstände zu geben. Der brasilianische Stamm der Botokuden kennt überhaupt nur die Zahl eins. Dahinter kommen schon »viele«. Bei anderen Stämmen in südamerikanischen Urwäldern reicht das »Zahlensystem« gleichfalls nicht über eins oder zwei hinaus. Hutfedern streng verboten! Iis gab eine Zeit, in der es mehr als anstößig war, auf dem Hut eine bunte Feder zu Ir.'i.m'ii. So wurde im Jahre 1781 ein Schweizer Mädchen mit einer schwe- Das hOnoen Sie nicht! liorinfe" So gerne Sie es auch wollten, nein! Auch hier hilft Ihticn, wit in fast allen sonstigen Lagen, eine Jlmi! Viele Zehntäusende Leier werden Ihnen die Aufmerlc-samkeit danken; die Ihnen entstehende kleine Ausgabe macht sich somit rsitlillcb beiiililll Bitte, verlBfigM 9te den Betueh utMeres Vertreters oder rufen Sie 20-67 an! Mittwoch, 27. Dezember: Oeichlos»M. Donnerstag, 28. Dezember um 20 Uhr: »Konto X«. Freitag, 29. Dezember: OeschloSMn. Sanistag, 30. Dezember um 20 Uhr: ;>Verk)bung an der Adria«. Uu-Kikc \iTr •T'-tv.i'L jnrjni Esplanade-Tonkino. Der musikalische Gesaugfilm »Drei Frauen um Verdi«, der uns das große Schaffen und die Liebe des genialsten Komponisten schildert. — Es folgt der neueste und bisher beste Tarzan-Film >>Tarzan und sein SoHn«. hl der Hauptrolle der bekannte Frauen-Herzensbrecher Johnny W e i ß m ü I-I e r und der 6-jährige Wunderknabe Tarzan Junior. Dieser unübertroffene Film bringt ein ganz neues Sujet, neue Sensationen und Abenteuer des Königs der Dschungel. Der populäre Affe Cheeta und der kleine Elefant Bea wirken mit. Union-Tonkino. Bis einschließlich Donnerstag der großartige Schlager »Die hellen Köpfe« mit Stan Laurel und Oliver Hardy, den beiden unverwüstlichen Humoristen. Die lustigen Abenteuer Stanleys und Olivers lösen wahre Lachsalven aus. Ein Film, bei dem man von Lachen weint. In Vorbereitung »Kosakenblut«. Burg-Tonkino. Bis einschließlich Donnerstag, den 29. d, »L'ebe streng verboten«. In den Hauptrollen Hans Moser, Carola Höhn und Wolf Alpach Retty. Ein Lustspielschlager mit viel Humor und Ilei terkeit. Da bisher alle Vorstellungen ausverkauft waren, empfiehlt es sich, die Kar tcn im Vorverkauf zu versorgen. — Es folgt die »FrÜhllngsparade« (Marika) mit Franziska Gaal und Paul Hörbiger. _ In Vorbereitung »Doktor Rettert Koch«. ^IpotrteTennacTitMen't Bis 20. d. versehen die Stadtapotheke (Mag. pharm. Minafik) am Hauptplatz 12, Tel. 2585, um die St. Rochus-Apothe-ke (Mag. pharm. Rems), an der Ecke Aleksandrova und Meljska cesta, Tel. 2532, den Nachtdienst. ren Geldstrafe belegt, weil es auf einer Reise ins Bad Schinznach Federn auf dejn Hute trug. Ein gewisser Herr von Muralt erhielt eine noch schwerere Strafe, weil er in demselben Bad einen Diamantnng getragen hatte. Auch für das Tragen von Perücken gab es einige Jahrzehnte früher genaue Vorschriften, deren Uebertre-tung bestraft wurde. Die Stadt Bern verbot im Anfang des 18. Jahrhunderts Personen unter 20 Jahren bei Strafe, überhaupt Perücken zu tragen. Die »WeltlU chen« sollten anständige, nicht allzu lange Perücken tragen, d'e hinten nicht mehr als 3 Zoll über den Mantelkragen herabhängen durften. Auf der Stirn erhöhte, lange, geknüpfte oder hängende ärgerliche Zopiperücki'n waren in Bern überhaupt verboten. Donners.ag, den 28. Dftzcmber 1930 7 yManbnrer Z^'itiinp'. N'uminffr ZfTrS Aid Bär im Lande der lamd Seen :B)aiDfroOe61unDtn im nor&finnM(0(n|6(tnee/01teifter3raun erliest 6er ,e(8neefdDuiD-f$ürf(&' Das neueste Buch »Weidfrohe Stunden« des bekannten Ja^dschrift stellers u. Jägermeisters Hans Kühl* mann bringt wieder herrliche Jagd-schilderungen aus allen europäischen Jagdrevieren. Tiefe Üebe zur freien Qotteswelt und Ihre Geschöpfe zieht sich wie ein roter Faden durch das schöne inhaltsreiche Werk, das mit 343 Abbildungen geschmückt ist — Wir bringen mit frdl. Genehmigung des Verlages J. Neudamm, Neudamm und Berlin, daraus einen kurzen Abschnitt. Gegen Nachmittag erreichen wir die wundervollen, völlig vereisten Schären zwischen Reval (Tallin) und Helsingfors (Helsinki). Mit Wucht und Getöse brach sicli unser Dampfer »Nordiand«, der zugleich als Eisbrecher ausgebaut war, seine Fahrrinne durch das vereiste finnische Meer. Abends gelangten wir nach Heising forsr und fuhren nach kurzem Aufenthalt in nördlicher Richtung weiter. Am nächster Tage, Dienstag, kamen wir nach fast 20sliind ger Bahnfahrt auf unserer Bestim mungsstation in Nordfinnland an. Tiefer Schnee lag in den endlosen Wäldern. Eigenartig berührten uns die Kontraste: hiei noch tiefer nordischer Winter, da-hein der lachende Frühling. Der folgende Tag brachte uns mit Schlitten zunächst 50 Kilometer weiter nach Noiden. Außer einem Schneehuhn, einigen Kreuzschnäbeln und Schneehasen spuren sahen wir nichts. Abends quartier ten wir uns in einem sauberen, an einer Verkehrsstraße liegenden finnischen Gast hof ein. Interessant war es für uns, zu be obachten, wie ein schweres Postauto seinen Weg einfach über einen riesigen zugefrorenen See nahm, um den Weg abzukürzen. Bei knirschendem Schnee und klingendem Frost fuhren wir am Donnerstag in aller Frühe weiter nordwärts. Leuchtend spiegelte sich das lodernde Morgenrot in der nordischen schneeigen Landschaft. Quer über zugefrorene Seen und Moore glitten die Schneekufen den weiten, blau- Vom »Jäger vom Rhein«. schimmernden Wäldern entgegen. Nur die Waldwege konnten wir benutzen, die von Holzschlitten ausgefahren waren, denn wenn das Pferd mal neben die schmale Fahrbahn trat, saß es unweigerlich bis an den Bauch im Schnee fest und konnte sich nur mit allergrößten Anstren gungen aus den weißen Massen herausarbeiten. Bald hörten wir den ersten Bericht von dem einheimischen Jäger, und zwar teilte er uns mit, daß der von ihm eingekreiste Bär recht stark sei, aber schon seit längerer Zeit allnächtlich unstet in den weiten Wäldern umherwandere. Sein Winter lager hatte also Meister Braun schon auf gegeben, er wechselte jede Nacht weiter, um sich tagsüber dann irgendwo zu verstecken. An diesem Morgen hatten wir etwa 20 Grad Kälte, aber unbekümmert darum balzte ein Birkhahn in der Sonne munter darauf los. Wahrlich ein Beweis dafür, daß das hochnordische Wild, also auch die Waldhühner, gegen Kälte abgehärtet ist. Als das Himmelsgestirn höher Stieg, wurde es merklich angenehmer, und man empfand es bei der dauernden Schlittenfahrerei ungemein wohltuend, als die Strahlen der Sonne die Kälte minderten. Endlich gelangten wir dann in die Gegend des einsam gelegenen Waldwärter-hauses. Die letzte Wegstrecke war fast unbefahren, so daß das Pferd öfters in dem tiefen Schnee versank. Einmal vcr-sackte es ganz und gar mit der Hinterhand, während die Vorderbeine oben auf dem verharschten Schneee standen. Ich dachte bestimmt, daß sich das arme Tier dabei das Kreuz verle.zt hätte, aber es ging alles gut ab. Im Waldwärterhaus wurden die Schneeschuhe herausgekramt, denn es sollte sofort losgehen. Der einheimische Jäger hatte den Bären etwa drei Stunden vorher im schütter bestandenen Walde frisch gefähriet, wo Meister Petz an alten, morschen Bäumen nach Larven und Engerlingen gesucht hatte. Er war dann gegen Wind langsam weitergewechselt. Der Jäger glaubte daher, daß Meister Braun bei der zunehmenden Sonnenwärme irgendwo in der Nähe stecken würde. Mein Hoffnungsbarometer war inzwischen gewaltig gesunken, denn ich konnte nicht glaubea, daß der Mann während des Einkreisens dicht am Bären war, ohne daß Petz ihn bemerkt haben sollte. Je denfalls wähnte ich den bereits regen Bä ren irgendwo in weiter Ferne. Doch es kam anders. Mit erstaunlicher Passion be richtete der Jäger alle Einzelheiten und entwarf seinen Plan. Ganz besonders hatte er scheinbar diesen Bären aufs Korn genommen, weil ef sich im Sommer wiederholt unliebsam bemerkbar gemacht und Schafe, Kühe und Pferde gerissen hatte. Bald ging dann die Reise auf Schneeschuhen los, und es sah wirklich schncdig und elegant aus, v/ie der Jäger auf Seinen Brettern daherlief, wie er die Abhänge im dichtesten Gebüsch ausnutzte und wie schnell und geschickt er die Hänge nahm. Ihm folgten gewandt und sicher dlü beiden einheimischen Herren, doch der erfahrene Jäger hatte nicht mit uns, besonders nicht mit mir gerechnet. Denn während der Sohn der nordischen Wildnis auf seinen Skiern ur so dahinflog, machte ich auf den mir durchaus nicht passenden Schneeschuhen mehrfach wundervolle Sal os. Endlich erreichten wir dip Bärenfährte, die längere Zeit auf Stärke, Richtung usw. geprüft wurde. Sehr interessant war es, zu beobachten, wie Meister Petz auf seinen Widergängen kreuz und quer sämtliche S ubben und morsche, flechten-behangene Bäume auf überwinternde Lar ven und Engerlinge untersucht und mit Branten und Gebiß auseinanderg(;a''beitet hfitte. Mit größter Spannung und Vorsicht folgten wir dann der starken Fährfe dts Bären. Nie im Leben werde ich diese Stunnen vergessen. Es war eine äußerst spannende »Schneeschuh-Pirsch«! Vor mir schob sich der einheimische Jäger vorsichtig, fast lautlos durch die Wildnis, immer wieder blieb er stehen, prüfte den Wind, ferner die Richtung der hin und her führenden Bare fährte und ach-fcte genau auf das vor uns ließonJc Ge^ lande. So pürschten wir imt^; Anspannung der Sinne i .< stärksten Raubwildes Kilometer i;>:' Iv i meter vorwärts. Plötzlich zeigu^ der Jage; nach vorn auf eine ziemlich licht bestandene, von der Sonne beschienene Flä che, und fast gleichzeitig sah ich auf etwa 100 Schritt des gcwaltir^e Haupt und den Hals des Bären über die vor uns liegenden Schneemassen hinausragen. Das Blatt und der übrige Körper waren teils durch Schnee, teils durch überhängende Aeste verdeckt. Mit dem Doppelbüch*drIlling im halben Anschlag, wartete ich das Weiixja-e ab. jetzt wandte s'ch der Bär nanh liniis, dann äugte er, sich auf/ichtend, iji unif-re Rich.ung. Nun drehte er sich um u.id stellte sich für einen Augenblick breit. An scheinend wußte er nicht recht, wa5 er aus uns maciign 'r'olltc. Al^, und Teil des Blatte? m diesem im lichten Holz frei A^.'urden, rchickt'j ich die 9.3 mm mit 3.5 g Blätchenpulvor und der großen Bleispitze hinüber, v/orauE siHi der Bär nach rückwärts überr.clilug und in der Fährte zusammenbrach. A'j 'v'r j vorsichtig an ihn herantraten, stellten I wir fest, daß Petz sich auf dieser von der Sonne beschienenen Stelle elf.o kleine Ver.iefung nach Art des Scliwnr^\\ ildes geschlagen hatte, um dort den Tag zu verbringen. Es war sein letzter gcwet-ew. ®cn tJDölfni dfEcgert Fur^jlitbares Abenteuer während ^int-r St I mnacht. C 0 s en z a, 2c Dezember. Ein furchtbares Abenteuer erlebte die Bäuerin Margherita Marino, die ihr Maus in Palataci verlassen hatte, um sich aufs Feld zur Arbeit zu begeben. Ehe sie es noch so-richtig s:ev/ahr wurde, brach ein schweres Unwetter herein, so daß sich die Bäuerin genötigt sah, unter einem Gebüsch Zuflucht zu suchen. Kurze Zeit darauf bemerkte sie einige Hunde in ihrer Nähe umherschleichen, die sich zu ihrem Entsetzen aber als Wölfe entpuppten. In ihrer Todesangst kletterte die Bäuerin auf einen nahen Baum und verbrachte hier unter strömenden Reffen, von acht Wölfen stäii-dig belae:ort, die ganze Nacht. Erst am frühen Morgen wurde die Frau von ihren Leuten, die sich inzwischen auf die 5u- öog' 5od) ja 3U mir ROMAN VON GERT R0TH3ERG Urheber-Rech'sschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau. 24 Sonderlich erbaut ist sie über den Besuch des alten Weibleins nicht. Ste kann sich auch nicht denken, was die »Unke ra. Nun wird sie weinen; und hätte doch glücklich sein können, endlich am Ziel ihrer Wünsch^ zu stehen, wenn nicht def unerbit liehe Tod gewesen wäre. — Wie gezwungen wandern die Gedanken wei. ter, folgen der Fährte des Bruders. Wo mochte er sein? Was war wohl aus 'hm geworden? Die Tatsache, daß er das Geld wieder zurückbrachte, wie auch der beigefügte Zettel ließen doch nur einen einzigen Schluß zu: daß der Bruder sich ein Leid antun woll'e. Anka senkt das Gesicht auf das Köpf,, ehen des Kindes. (Fortsetzung folgt.) ^Marfborer Zeittinge Nummer 295 8 Donnerstag, den 28. Derember 1939 che nach der Vermißten gemacht hatten, aus ihrer verzweiflungsvollen Lape befreit. feuittsiau 3t)namfn Von 0:to V i o 1 a n Ich komme von einem Spaziergang durch den Nebel heim und finde auf meinem Schrcibtisch, den in der Regel sachliche Strenge und ruhiger schriftstellerischer Ernst kennzeichnen, ein wundervol !c's G_'w ndc aus dunkelroten Zyklamen. :AVas sollen diese Blumen, Susanne?« wende ich mich mit einem leisen Vorwurf an unser Mädchcn. s>!ch habe heute weder Geburtstag noch feier^ ich sonst . .« »Die Zyklamen sind heute vormittag von einem Dienstmann ftir Sie abgegeben Avorden, Herr Doktor!« unterbricht mich Susanne. »Für inich?<: Susanne zieht die Achseln hoch. »H er liegt natürlich eine Verwechslung vor«, kläre ich das Alädchen auf. »Ich wüßte wirklich nicht, wer mir — noch dazu jetzt im Win.er — Zyklamen ins Haus scli cl:^n sollte. Wahrscheinlich gehören sie einer Sängerin oder einer Schauspielerin, d:e hier wohnt . . ,« s>Aber, Herr Doktor, Sie wissen doch, daß wir nur zwei Mieter im Haus haben. Der alten Frau Geheimrat Sibelius schickt man schon lange keine Blumen ins Haus. Und Herr Architekt Stöger hat eine inständige Frau!« »Anständig? Was hat das mit den Blu-men zu tun? Sie kann sie ja von einem Vetter oder meinetwegen von ihrem Groß onkel bekommen haben!« Susanne lächelt. »Solche Zyklamen schenkt kein Großonkel, Herr Doktor!« Damit hat sig recht. »Egal«, gebe ich ihr zur Antwort. »Nehmen Sie das Zeug da von meinemSchreibiisch weg, ich muß arbeiten! Wenn der Dienstmann wieder kommt, folgen Sie ihm die Blumen selbst vers ändlich aus!« Susanne trug die Zyklamen in eine Ecke des Zimmers. Sie kam erst nach einer Weile zurück. Mit einem Glas Was. ser. Sie schlich in einem weiten Bogen um mich herum und besprengte, vielleicht eine Viertelstunde lang, mit einem hingebungsvollen, beinahe sakralen Eifer die Blumen. Zwischen den Zyklamen und ihrem alternden Herzen, das merkte man, hatte sich eine heimliche, zärtliche Liebe entsponnen. Der schwere, dumpfsUße Oe ruch im Zimmer ließ mich nicht zur Arbeit kommen. Eine Zeitlang stand ich vor den Zyklamen und betrachtete sie. Der Dienstmann, der die Zyklamen bei mir abgegeben hatte, meldete sich n'cht. So standen sie, zwei und einen halben Tag, in meinem Zimmer. Wenn Susanne nicht gerade in dem Raum war, roch ich mit einer scheuen Andacht an den dunklen, melancholischen Blüten. Und schrieb — nach vielen Jahren zum ersten Male wieder — Verse, gegnete >ch der Gattin des Architekten auf der Treppe. Gegen ihre Gewohnheit blieb sie stehen. Und zog mich in eine nichtssagende, lächelnd geführte Unterhaltung. Wir sprachen vom Sommer, von den ersten Theaterereignissen des Jahres und von der Herbstmesse. Ganz plötzlich kam sie auf eine Orchideenschau im Glasgarten zu reden. Und dann fragte sie mich ziemlich unvermittelt, ob mir Zyklamen — dunkelrote Zyklamen — gefielen. Ein leichter Schwindel befiel mich. 0, gewiß . . sie war eine entzückende Frau. Ich hatte das immer schon bemerkt, aber . . . Wir waren in der ganzen Zeit, da wir in einem und demselben Hause wohn ten, nur mit einem flüchtigen Gruß aneinander vorübergegangen. Nie hatte ich daran gedacht, daß ihr Lächeln, wenn wir uns begegneten, mehr sagen wollte als Freundlichkeit, wie man sie Jedem Nachbarn gegenüber bezeugt. »Die Blumen sind also von Ihnen. , .?« frage ich betreten. »Und ich zerbreche mir schon seit Tagen den Kopf, wer . .« »Nein, Herr Doktor«, unterbricht mich Frau Stöger; ihr Gesicht überzieht sich mit einem dunklen, flammenden Hauch, der dem Purpur der Zyklamen gleicht. »Das Gewinde war eigentlich .. für mich bes'immt . . .« »Für Sie . ,.? Ja, aber wieso wurde es dann in meiner Wohnung abgegeben?« »Ich bin dem Dienstmann — Gott sei Dank! — auf der Treppe begegnet. Mein Mann telephonierte gerade im Vorzimmer. Da hab ich . . , seien Sie m'r, bitte, Am Nachmittag des dritten Tages be- nicht böse ... da hab ich den Mann In Ihre Wohnung geschickt . ..€ Seit diesem Tage hüte ich in meinem Zimmer Zyklamen, die gar nicht mir ge. hören; die nur da sind, weil eine Frau, eine schöne, kluge und, wie es mir scheint, doch anständige Frau sich mcht zu Ihnen bekennen darf. Das Verseschreiben habe ich wieder aufgegeben! Drafitseflbafni — 1320 iVteter lang Eine der größten Drahtseilbahnen der Welt, wenn nicht die größte Uberhaupt, befindet sich auf dem sogenannten Tafelberg in Südafrika. Sie hat eine Länge von 1320 Metern, die ohne Zwlschenstütz-pu>ikte nur durch die Drahtseile überbrückt wird. Die Reisenden fahren also ohne Zwischenstation 768 Meter auf den Tafelberg hinauf. Jeder der beiden Wagen wiegt 3000 Kilo und in jedem Wagen können 40 Personen befördert werden. Mmm AkB&upii ^™ St Zoologische Expedition nach Abesslnieo Der Zoologische Garten in Rom hat eine Expedition für Tierfang und Tierforschung in Abessinlen ausgerüstet, wel che vor einigen Tagen nach Addis Abeba aufbrach. Die Leitung der Expedition Ist einem Dr. Taubel anvertraut worden. Es sollen nicht nur für den Zoologischen Öarten Roms Tierexemplare aus dem Im perium beschafft werden, sondern man hofft auch auf Entdeckungen neuer Tierarten in dem weiten Areal von Italienisch Ostafrika. Finanzierung und Organisation wurden vom Zoologischen Oarten Roms gestellt Kleine Any^igert Koatan 60 Pars pro Wort, In dar Rubrik „Korr*-«pondiani" I Dinar i Ol* Inaaratenstouar (3 Dinar bla 40 WoHa 7'60 Dinar fCr grds»«re Anzeigen) wird basondara barachnet / Olt Mlnd^sttaxa för aina klaliia Ansalga batrftgt 10 Dinar / Für dia Zu< •endung von chiffr. Qrla'an Ist «Ina 9abQhr von 10 Dinar su arlagan Anfragen Ist eine Gebah.«von3 Dinar in Poatnnarkan balzuachllaaaar Vmdtisüeus» Feines Oliven-Spciseül Liter Diti 19.—. Bester Kafiee. Ice. Schokoladespczialitäton, Likö re, FiinfkiloKrainnipakete fürs Ausland. »KAVALIR«. Go-sposka 28. 11596 Radio Starkel K^aribor v-m,', ii>i-i rwflnartiii Maschinschreibarbci'en. Ver- vieliiiltiKiniKCii, Lichtnausen. L'cbersc /unjicn billißst bei Kuvai3, Alaribor. Tyrkva 14. _11296_ Schlac werker für Silvester frei. AntrnKc an die Verwalt. unter »Routiniert«. 12049 _ Besitz, 3J^ Joch Grund, giin .st.s zu vcrkaii'cii. Lcdcrcr F"r:uic, PoliCka vas 39. no5ta .Tarenina. 12047 htkou^^^esuää Kaufe gut erhaltenen Herren wlniermantcl. Anträge an d. Verw. unter ^.MIttcigroB<'. 12050 Kllrblftkcrnöl. ;:iit und stöts frisclu bietet Delfabrik« Ma-ribor. Tnborska 7. 12014 iu ifeeutidek Schönc Drcizimnicrwohiiunit» Uad und Zuboliür zu vergehen. Maistrova 16, Tür 7. __12051 Schftnc abKcscblos.scue W(»h niins^i 2. l'tucki 1 Zimmer, j;ro."e K liehe. Ncbenrilume i. vt.Tin'cten. Alcksandrova ce-sta f)7-l. 12048 Wohnungen, Zimmer und Kü che, zweiziinnieripe u. drel-zimnierlKc, Badezimmer. Veranda, sofort zu vermieten. Smetanova ul. 54, Gasthaus. 11979 Scliönesi rein möbl Zimmer-sep. I^injianK, Parknabe, sas-senseitlK an 1 oder 2 Personen ab 1. Jänner zu vermieten. Vrazova ul. 6. Part, links 11647 Gold u. Silber Brillanten. Versatzscheine drinRcnd zu kaufen eesucht M. üserlev sin Maribor. Gosposka ulica 15. iu 0HieteH fesuiU Ein älteres, ruhiges Ehepaar sucht zum 1. Ii. eine wo dorne Zweizimmerwohnung. Unter »Solid« an die Verw. 11927 Techniker, mit technischer Mittciscbulbildung, für eine 'A\etallwarenfabrik als Kalku-Innt gesucht. Angebote mit Gebaltansprüchen an die »Po-litika« Novi Sad, unter Chiffre »i-ür die Vojvodina* zu Hebten. 11992 Nettes, reinliches Mädchen f. alles mit Kochkenntn'ssen n. Jahreszeugnissen wird bis 15. Jänner gesucht. Vorzustellen von 10 bis 12 Ubr. Adr. Verw. 11887 Aushilfskellner für Silvesternacht sucht Cafe Rotov2. 12046 Gesucht wird ein braves, flin kes« nettes, deutschsnrechen des Mädchen für alles mit Jaiireszeußnissen, welches ko eben, schön waschen und bü-peln kann. Reichliche Ver-pfletrunp: und gute Behand-hniK. 0. Billerbeck. Kamnl-ca 4-1. 12041 I • m m ymighatu CHBEN J«I¥ nVB STSJiK>L&AKS JeitSO^afiAZfi % 1 ^•1 BflUnnichtn aHen guten Uhi%.'nfachges(^äfiat» Teile dem P. T. Publikum mit, daß ich Mittwoch die renommierte Union - Restauration in der Aleksandrova cesta übernommen habe. Ich werde bestrebt sein, meine werten Gäste stets mit der bekannt erstklassigen Küche und ausgezeichneten Weinen in jeder Hinsicht zufrieden zu stellen. Für zahlreichen Zuspruch empfiehlt sich Rcslauraleur Alois iarc bisher Gasthaus »Triglav«, Hauptplatz 3. Ein glücldiches Neujalir! wünscht den verehrten Chefs und dankt nochmals für die schöne Weihnachtsspende DIE OESAMTE ARBEITERSCHAFT DER »UNIO« DRU2BA, iVlELJE. liF III bei Kranzat)lösen. VerElei-chen und ähnlichen Anlässen der AniituberkulosenllKa in Alariburl — Spenden übernimmt auch die »Marlborei if«» Sdiöne Grossmütter ifersuchen Sie dieses einfache und leichte Mille!. um frisch und jung ausiusehen h tichrahm and OUvenOl, beide digtriert und paeteurfiferl, • * aiod mit anderen wertvoUon, gebcfmM Bütandtellm in der berübratea Fornnel vermUcbt, die ttit fwintig Jahren lur Herstellung der fettfreien, weisceo Tokalon Creme verwendet wird. Tokalon Creme nährt und verjQngt lebr reich Ihre Haut, entfernt Rumeln und Teintfehler. Sie macht dlt Haut friech und Jung, verleiht Wohlbehagen und eng»« nehmen Duft. Sie behindert überflüialgen Haarwuohi. Maa bau die Trenzöalnnen Im groeeen und giosea beute für weit ichöner ali «le es vor einigen Jahren waren. Speslaliateo sagen, daaa diese erataunTIche Veränderung durch den weit verbreiteten Gebrauch von Tokalon Creme herbelgefOhrt wurde. Put eine Million Tuben werden devon Jeden Mon«t i^erkautt. Beginnen Sie noch heute ale tu benutcen und 81« werden Jeden Morgen Jünger aussehen. Erfolgreiche Ergeb-nlsae werden In jedem PaU garantiert oder der Kaufpreli wird eurückerstattet. Wenn man Gefchä/tfertotge hat so Ist es meist das Inserat i Chclredäkteur uiid'für die Kedaktion verantwortlich: UDO KASPllW. - - Druck der vMariborskn tiskarnn« in Mnribor. -uicircuaiticur in antwortlicli Dircktoi STANKÜ ÜtTELA. Uciüc wohnludt in Maribor. Für den Herausgeber und den Druck ver-