Dnbacher Zeitung Nr. 79. Pränumeiationsprei«: Im Comptoir ganzl. fi. 11, halbj. fl. 5.5«. Yür die l^ustcNung ing Hau« halbj. 20lr. Mit der Post gnnzj. si. 15, halbj. fi. 7.L0. Samstag, 6. April Inserti onsgedühr bl« io Zellen: imaleolr., lm. »0lr., 3m. 1 ss.; sonst pr. Zeile im. 6 lr„ lm. 8 ll., 2m. 10 lr. u. s. w. Insertionsstempel lebesm. 20 l». 1867. Alntlicher Theil. Sc. k. t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. April d. I. den Gutsbesitzer Karl Wnrzbach Edlen vou Tanncnbcrg znni Landeshauptmann des Hcrzogthnms Krain nnd den Laudtagsabgcordnctcn Fidelia Tcrftinz zu dessen Stellvertreter allcrguädigst zu ernennen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. April d. I. den geheimen 9tath, Kämmerer und Gutsbesitzer Edmund Grafen Hart ig zum Obcrstlaudmarschall dcS 5tönigrcichcs Böhmen uud den Advocaten in Prag Dr. Johann limbeck zu dessen Stellvertreter allerguädigst zu er» nennen geruht. Sc. t. t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. April d. I. den geheimen Rath, Kämmerer nnd Gutsbesitzer Emanucl Grafen Dnbsky zum Landeshauptmanne der Markgrafschaft Mähren nnd den LandeSadvocatcn in Brunn Dr. August Nenzliczkc zil dessen Stellvertreter allcrgnädigst zu klucnncn geruht. Sc. l. k. Apostolische Majestät habcu dem Johann Grafen Lcdcbur die k. k. Kämmcrcrswürdc allcrgnädigst Hu verleihen geruht. Nm 4. April 1867 wnrdcn in der k. t. Hof» lind Staatst- bluctsrei in Wien das XXIll. und XXIV. Stillt deö Rrichögesch- vlatte« ai^^cgeben und versendet. Da« xxiii. Stilct enthält unter "l'. s»(i den Handels- und Schifffahrtövertrag zwischen Oesterreich und Velgi^i uom 23. Febrnar 1667 (abgeschlossen zn Wien am 23. Februar d, I.; die Anöwcchi>lnng dcr beiderseitigen Natificirungcn hat ebendaselbst nm 20. März d. I. stattgefunden). Das XXIV. Ctiitt enthält unter "r. 5>7 die Vcrordnnng des Finanzministeriums vom 25. März d. I. über die Bereinigung dcr Fincuizlandcodircctiou zu 5trasan niit jeuer i» ^cinderq; -'«r 58 die Verordnung dr^ FiiiaiiZüiiiii^crinüis voin 2t). März d, I. über die Bcliaudlima. dei< 0on der Geincindc Wien aufzunehmenden AnlchenS üon 25> Millionen in Ansehung der Steuer- nnd Sleinpelpflichl nnd bei Canüuuslcistnngcn nnd Capiialsaiilagen, — giltig fitr die nicht zur ungarischen Krone gehörigen Hlönigreiche u»d Bänder; Nr. 5!) die itundiuachuug dcö FinaiijministeriumS vom 20. Mär, d, I, i!ber dic ^nnickucrlegnng dcS nüt dem österreichischen viebenzollamte itlcin - Anpa zusammcngcleg^u prrußi chcn Zollamts zu Echinicdeberg in Preußisch-Schlcsieu; Nr. 6« dic Kundmachung des Finanzministcrinmö vom 26. Mär, d. I., betreffend die Abfassung icurr Verzeichnisse, luel^e lici dem Erläge voil M!litärheirali«ca!llioncn mit den Obligationen cinznreichen sind; Nr. 61 die Verordnung der Ministerien dcS Inuem, dcS Krieges und der Finanzen vom M. Mär; b, I., mit ciuer Ergänzung dci! Erlasses vom 31. August 1852, N, G. Vl, Nr. 173. den 8 31 der Militäreinqnartisrnngsuorschrift vom 15. Mai 1551, R. G. Bl. Nr. 12l, betreffend. (Wr. Ztg. Nr. 80 U. 4. April.) Nichtamtlicher Theil. Laibach, 6. April. Einige ftrcnßischc Ionrnalstimmcu scheinen eine Schwenkung in der luxemburgischen Frage cinlci» ten zu wollen, welche dic im Schlußsätze nnscrcs gestri» gen Artikels ausgesprochene Ansicht vou der Ungcfähr-lichkeit des ganzen Handels bestätigen würde. Der telegraphisch angezeigte Artikel der „Nordd. Mg. Ztg." über die Luxemburger Angelegenheit lautet: „Die luxemburgische Angelegenheit hatte gestern uu-scrc Börse und von da ans rückwirlcud die Bevölkerung der Hauptstadt in eine nicht geringe, hoffentlich aber grundlose Aufregung versetzt. Man sprach von frauzö-sischcu Rüstuugcn, man sagte, der Krieg sei unvermeidlich. Der Krieg um Luxemburg? Es schciut, daß mau sich in neuerer Zeit lcichtfcr' tiger mit dem Gedanken des Krieges vertraut gemacht hat, als es früher der Fall war, dcun soust würde man es der französischen Politik kaum zutrauen, einen Krieg um ciucs Objectes willcu beginnen zu wollcu, welches uicht nur die Opscr eines Krieges nicht im entferntesten aufwicgt, sondern welches auch im Falle des Gewinnes nichts weiter sein würde — als ciu Verlust. Dcnn mit einem für Frankreich siegreich geführten nnd siegreich beendeten Kriege würde die französische Politik nichts weiter erreicht haben, als das neue Schaffen der alten Feindschaft, die wir glücklich beseitigt glaubten; der fremde Sieger würde auf dem deutschen Boden uichts anderes zurücklassen als dcu Groll des Besiegten, als ein Volk, das sich der Ungunst des Augenblickes mit dem Bewußtsein beugt, in dcm nächsten günstigen M0' mcnt Revanche sür seiuc Niederlage zu uchmen. Dies wäre der Gewinn des siegreichen Frankreich, während wir die Chance einer Niederlage nnerörtcrt lassen wollen. „Aber die französische Politik hat wohl anch diese Seite der Frage in den Kreis ihrer Vcrcchuuug zu ziehen, ehe sie daran denkt, ein Voll anzngrcifcn, welches für dic Integrität seiner nationalen Interessen kämpft. Wir sind natürlich nicht in die Intentionen des französischen Eabincts eingeweiht; aber diese Refle- xionen liegen nnS zu nahe, nm sic nicht ausznsprechen, nnd wenn wir dic Politik dcS zweiten Kaiserreichs in ihrer Gcsammtthütigkcit von jenem 2. December des Jahres 1851 bis auf den heutigen Tag betrachten, so scheint nnS dieselbe stets von dem Gedanken geleitet gewesen zu sciu, in Bezug anf die inneren und äußeren Verhältnisse Frankreichs Zustände zu schaffcu, welche eine Aussicht auf Stabilität begründen. Ein Krieg zwischen Deutschland nnd Frankreich, welchen AuSgang er anch nehmen mag, würde aber nntcr allen Umständen diese Stabilität tief erschüttern, nnd nnr dic Feinde derselben nnd diejenigen, welche ein Interesse daran haben, das Bestehende in Frage zn stellen nnd Frankreich einer ungewissen Zukunft cntgcgcnznführcn, können anf einen Krieg zwischen den beiden großen Nationen hinarbeiten." Die „Krcuz-Zcituug" mahut dazu, die Frage mit Nuhc zu betrachtcu und das Nccht anderer (nämlich Hollands) uicht zu ignorircn, denn das wäre „verkehrte Politik." Der Rückzug auS der im norddeutschen Parlamente eingenommenen Angriffsposition scheint also nicht mehr so schwer gefunden zn werden, wenn er auch noch mit einigem Waffengcrasscl begleitet wird. Auch anf französis*chc r Seite scheint nach einer Corrcspoudcnz der „A. A. Z." die politische Windfahne sich nach der Fricdcnsscitc gewendet zn haben. Die offi-eiösen Organe dürften demnächst die Anfgabc erhalten, in verblümten Worten auszuführen, daß Lnxcmbnrg zwar nur cin kleines Stück Land sei, aber durch die Natur seiner Bewohner, deren Sprache, und namentlich die sich an die Stadt Luxcmbnrg knüpfenden historischen Erin-ncrnngcn dcm französischen Patriotismus gauz bcsoudcrS zusagen müsse, also daß dieser sich sin's erstc daran tonne gcnügcu lassen. Man wiegt sich im glücklichen nnd sicheren Vorgefühl des Besitzes, nnd wenn mau hie-bei an den Vorgaug bei der Annexion Nizza's nnd Sa-voycus denkt, welcher anch der offenen Opposition des italienischen Volkes entgegen stattfand, so kann man die Siegcögewißhcit der französischen Blätter erklärlich fiu> den. Wcun cs crlanbt wäre, cin Wort Ludwigs XVIll. nmznlehren, so könnte man sagen, durch die Abtretung Lnxcmbnrgö werde cS cben nnr ^OO.OA) Deutsche weniger in Deutschland geben. Hefterreich. Wien, 4. April. In gerechter Fürsorge für daS Schicksal der gegenwärtig in Ungarn angestellten Beam» ten, die der miM'ischcu Sprache nicht mächtig sind, ist Feuilleton. Naveum und sein Pimemvald. Kaiser Angnstus machte Navcnua zu einer Flottcu« station, uud im Laufe der Zeit erhob sich au der Scc-küstc eine neue Stadt, die dcu Namen Purtus Elnssis erhielt. Zwischen diesem Hafcnplatzc lind Navcuua cut-stand noch eine dritte Stadt nnd wnrdc Eäsarea genannt. Zeit und Vernachlässigung, die Vcrwiistnngcn dcs Kricgcs und dic Eingriffe der Natnr haben diese Ansicdlungcu zerstört, uud von dcn drci Städten ist blos Navcnna übrig geblieben. Wie es scheint, stand der Ort in alter Zeit gleich dein modernen Venedig mitten in einer großen Lagune, und die süßen Gewässer dcs Nonco und dcS Po vermischten sich vnnd mn ihren Maucru mit dcm Salz-wasicr dcs adriatischcn Meeres. Die Häuser standen auf Pfahlcu, die Verbindungswege warcu "nicht Straßen, soudcrn Canälc, nud dic letzteren warcn stets mit Wasser gefüllt, das man ans dem südlichen Arm des Po künstlich ableitete. Ringsum zog sich ciu nugehcncrcr Sumpf, der größtcuthcils mit seichtem Wasser bedeckt war, ans dem aber in Zwischcnräumcu niedrige Inseln, wie der Ado, oder Murano nnd Torccllo bei Venedig sich erhoben. Diese Inseln warcn wegen ihrer Frnchlbarlcit berühmt. Dic Nebe, dic Fcigc und der Granatapfel, blc in cincm fetten Boden wuchscu, von der beständig feuchten Luft getränkt und von warmem Sonnenschein uud milder Scclnft gepflegt wurden, lieferten Ernten, ble an Reichthum uud Schönheit allcs übertrafen, was '"an vom besten Obstgarten dcs festen Landes erwarten f"ftc. Allc Lcbcnscrschcinungcn dcs alten Ravenna's Mucn dem dcs modernen Venedigs geglichen zu haben, s " "culc fuhren in Gondeln nmhcr nnd jeden Morgen 'iMtcu Barken, mit Fleisch, Früchten^ und Gcmüscn beladen, von allen Seiten znr Stadt. Auch Wasser mnßtc Ulan sich von answärts verschaffen. Wie Martial sagt, war cin Brunnen in Ravenna ebenso wcrthvoll wie cin Weinberg. Vou der Stadt lief mitten durch dic Laguuc cin Damm, der als Fahrweg diente, zum festeu Lande, wie das heutige Venedig seine Eisenbahn hat. Merkwürdigerweise war die Lnft von Ravenna wegen ihrer Gesundheit berühmt. Deshalb nnd wcgen der Lcbcnsbequcmlichkcitcn uud iusbesoudcrc wcgeu der Sichcrhcit, welche dic Lage der Stadt gewährte, wurde Ravenna während der unruhigeu Zeiten, in dencn Roin seinem Untergänge zuwankte, sür die Monarchen Italiens zu cincm wünscheuswcrlheu Znsluchlsortc. In seine ,Lagnncn zog sich ftonoriuS zurück. Odoaker, der dcn ! letzten Eäsar dcs Abendlandes stürzte, folgte ihm uud wurde sciucrseits von dem Ostgothm Thcodorich verdrängt. Das heutige Ravenna erinnert an dic friedliche nnd halbrömischc Herrschaft des großen gothischen KönigS. Scin Palast, scinc Kirchen nud das Mansolcum, »n dcm scinc Tochter Ainalasnntha die Gebeine dcS Heldcu bc-stattcte, haben die Aclagcrnngcn Velisars nnd Astolphs, die Eroberung dnrch Pipin, die blutigen Zwiste der Bilderstürmer mit den Söhnen der römischen Kirche, die mittelalterlichen Kriege Italiens nnd den Sieg Oaston dc Foix' überdauert nnd glänzen noch in Marmor nnd Mosaik, trotz der Zeit uud des Verfalles von allcm rings um sie her. , Schon im scchstcn Iahrhuudert zog sich daS Meer i so wcit vou Ravcuua zurück, daß an Stellen, wo früher die Galeeren der Eäsarcn ankerten, Obstgärten angelegt wnrdcn. An der Sccküste wuchsen Piui'eugruppcn auf in deren Wipfeln die Musik dcS Windes klingt, als ware sie die der Wellen, die auf dcm unfcrncn Sande branden. Dieses Pinctnm länft an der Küste dcs adri. atischcu Meeres etwa ncun deutsche Meilen weit fort nud bildet zwischen dcm großen Sumpfe nnd dcm wo< gcndcn Meere cincn Gürtel vou wechselnder Breite. Aus der Ferne gcschcn, stehen die nackten Stämme und die Kronen der Pinien wie Palmen da, die eine Oase der arabischen Wüste schmücken, aber kommt man näher, so sieht man, daß Gcstränch von Wachholdcr. Dorn, Eschen uud Eichcu dcn Bodcu bcdcckt, über das die brcitcn Wipfel der stattlichen Bänmc cin grünes Schirmdach breiten. Es läßt sich kaum cin schöneres uud im« vosantcrcs Schauspiel denken, als diese langen Baumgängc der majestätischen Pinien cs gewähren. Sie wachsen su dicht cinc hintcr dcr andern, daß wir sic mit dcu Pfeifen einer großen Orgel, oder dcu Pfeilern einer go< thischcn Kirche, oder dcn Äasaltsäulcn dcs irischen Rtt'seudammcö vergleichen köuuen, Ihre Wipfel sind immergrün und mit dcn schweren Zapfen beladen, aus dencn Ravenna cin beträchtliches Einkommen zieht. Am Rande des Waldes lagern Schaarcn von Aanern, dic das Geschäft betreiben, in gewissen Jahreszeiten die hohen Stämme zn ersteigen nnd sie ihrer Früchte zn berauben. Mau trockuct die Zapfcu in der Sonne, bis ihre Nüsse herausfallen. Die leeren Zapfen werden als Feuerung verkauft und die Kerne in ihrcn hartcn Scha-lcu ausgeführt. Man kaun die Vaucru, Müuncr, Wcibcr nnd Kinder, die Nüsse anf Waldblößcn zu Millioucn sortircn, trocknen, lüften nnd in Säcke, die durch ganz Italien verführt wcrdcn, packen sehen. Die Pinocchi oder Piuicunüssc wcrdcn in dcr Küche start verbraucht und die von Ravcuna, wegen ihrer Große uud ihrcs aromatischcu Geschmackes bcsouders geschätzt. Wenn man sie röstet, schmecken sie wie Mandeln, nnr daß sie milder nnd mehliger sind. Das Geschäft deS Einsam« mclus ist nicht wenig gefährlich. Ist dcr Bauer eine Pinie vielleicht achtzig Fnß hinaufgeklettert, so muß^cr sich auf cincu Hweig legen nud die Zapfen mit cincr ^ta::gc ab-schlagen. Man sagt daß jedes Jahr mchrcre Menschen bei dicser Arbcit umkommen. 508 die Regierung bestrebt, ciuc llllmalige Ucbcrsicdcluug dicscr Vcamtcn nach den Erbländcrn durchzuführcu. Aus dicsciu Aulassc hat das uugarischc Finanzmiuistcrium uuterm 29. Äiärz folgenden Erlaß hiuauSgcgcben: „Der Leiter des l. k. Finanzministeriums in Wien hat mir mit Zuschrift vom 25. März l. I. Z. 13,70? mit« getheilt, daß er, in Berücksichtigung der Schwierigkeiten, welche für den ungarischen Finanzdiensl dadurch entstehen, daß ein Theil der in Ungarn und Siebenbürgen verbliebe» nen Finanzbeamtcn «nd Angestellten die ungarische Sprache nicht versteht, bereit wäre, inwiefern es sich um gehörig qualisicirte Individuen handelt, flir dieselben den Umstünden angemessen in der Att Sorge zu tragen, daß sie in den deulsch-slavischen Erblandcn verwendet weiden sollen. Das vom l. l. Finanzministerium in Wien verfaßte Nolizblalt, welche? wie bisher lursircn wird, vcrlauldart olle erledigten Ticnstvosten, und das :c. hat Sorge zu tragen, daß von den dieSfälligen Conlurs>Au§schrciblMgen die untergeordneten Fmcmzdeamtcn und Angestellten rechtzeitig und in ausgc» dehntestcr Weise verständigt werden, damit sie die Gesucht mn die frei zu wühlenden Etcllen im ordnungsmäßigen Wege einbringen lönuen. Allgemein gehaltene, lediglich die Uebcrsetzung aus Ungarn und Siebenbürgen, ohne Vezcich» «ung eines bestimmten Dienstpostenö, bezweckende Gesuche können nicht berücksichtigt werden, und nur den Organen der Hinanzwachc wild gchattrt, blos das Land oder die Provinz zu beznchiis» , wohin eine Uederschung gewiwscht wild." Wie«, 4. April. Die „W. Abdp." schreibt: Die „^)i cnc F r. P r c s s e" setzt heute ihre schätzbaren Studien über die orientalische Frage fort, wobei heftige Angriffe gegcu die kaiserliche ^tegierung denn wieder cine Nolle spielen. Wenn ein solches Verfahren die kaiserliche Re-yicruua. nicht ans ihrer Zurückhaltuug zu drängen vcr-mag, so liegt das Motiv hicfiir ausschließlich in der Wichtigkeit des (Gegenstandes selbst. Eiue akademische Discussion dcr Frage würde allerdings nicht schwer fallen nnd gewiß manche Lücke in dcr Argnmentation dcr „N. F. Pr." an den I^ag legen, wie wir hier nnr beiläufig anf die Leichtigkeit hinweisen wollen, mit dcr sich das genannte Blatt die Stipnlationcn wegen Neu-lralifirnng des schwarzen Vtecres durchführbar denkt. Allein wir müssen dieser Vcrfuchuug widerstehen, weil einerseits das Publieum in einer solchen Ansführnng eine Vcthälignng dcr Absichten nnd Ansichten dcr Regie» rung erblicken würde, dann aber anch, weil wir nnö insofern in einer vorthcilhaftercn Lage befänden, als ja dcr Regierung nothwendiger Wcifc Verhältnisse bekannt sein müssen nnd sür ihr Verhalten den wahren Schlüssel abgeben, die anch dein bcsiuntcrrichtetcn nnd bestgelcitelen! Iouruale in gleicher Weise nicht zu Gebote stehen. Die, Regierung mnß sich über die Kalamität, iu dicscm Falle ^ gegen die siegreiche Eloquenz der „Neuen Fr. Presse" zu unterliegen, vorerst trösten und darf ein richtiges Urtheil' über ihr Gebahreu erst dann erwarten, wenu wirkliche: Resultate ein Substrat hicfiir bieten werden. Eine all« gemeine Bemerkung sci uns noch gegönnt. Dcr gegen» wärligc Stand dcr orientalischen Frage ist cntwcdcr vor-' zngswcise dnrch die Einwirkung des kaiserlichen CabinctS hervorgcrnscn, odcr nicht. In lctztcrcnl Falle ist fichcrlich ein Gruud zu Vorwürfen gcgcn die ^tegiernng nicht vor« ^ Handen. Ware jedoch dic erstere Annahme wahr, so lie-^ fcrtc dics lediglich den Beweis, daß dic Action des lai- ^ scrlicheu Cabinets auf die auswärtigen Regierungen viel ^ eingreifender ist, als dics sonst von den Gegnern zugc^ standen wird. Die kaiserliche Regierung will nun zwar. gern auf daS Lob, cinc solche Eiuwirkuug zu üben, verzichten, um so eindringlicher darf fic dann wohl beanspruchen, nicht für alles und jedcs verantwortlich gemacht zu werden, was außerhalb des Krciscs ihrer selbstthätigen Einwirkung liegt. — 4. April. Die „Wr. Abdftst." schreibt: Die heutigen Morgcnblätter bringen Mittheilungen, welche den Stand dcr handelspolitischen Verhandlungen Oesterreichs mit Italien als einen sehr ungünstigcu erscheinen lassen. Wir dürfen diesen bcuuruhigcudcn Angaben gegenüber wahrheitsgemäß versichern, daß zwar zur Stuude aus Florenz die Nachricht über dcu Abschluß dcr dort gcpflogcucn Verhandlungen noch nicht ciugc-troffen, daß aber gar lein Grnnd vorhanden ist, die Hosfuuug anf den günstigen Abschlnß derselben hcrabzu-stimmen. Von dcr gleichzeitig in hiesigen Blättern an-gclüudigtcn Ankuuft dcr preußischen Commissure Herren v. Dclbrück und Philippsborn ist hier in maßgebenden Kreisen gar nichts bekannt. Pest, 4. April. Das Amtsblatt veröffentlicht cinc Rcgiernngsvcrordnnng übcr das Verfahren bei Gcfällsübcr-trctuugcu. — „Hirnök" mcldct: Gestern Abends habe in Krönungsaugclcgcuhcitcn ciuc Eonfcrcnz stattgcfuudcu, au wclchcr dcr Primas, die LandeSwürdcuträger uud mehrere Minister Theil nahmen. Demselben Blatte zufolge wird für dcu Kröuuugözug an dic Stelle dcr bei Mohacö verloren gegangenen letzten ungarischen Landesfahne cinc neue hergestellt werden. Agram, 1. April. (Dcb.) Mit leicht begreiflicher Spannung verfolgt mau hier jede publicistischc Erörtc» ruug uuscrcr verwickelten Verfassuugöfragc. Aus diesem Gruudc ist auch dic (bereits telegraphisch sigualisirtc) im heutigeu „Pozor" veröffentlichte Erklärung dcö sla> vonischcu Grafcu Ladislaus PcjaccvicS von doppcl-tcm Interesse, weil darin die offene Darlcgnng des Standpunktes der gcsammtcn slavonischen Aristokratie vcrmnthct wird. Diese Erllä» ruug wurdc durch dic uurichtigc Nachricht des gcuaun-tcn Blattes hervorgerufen, daß nntcr andern anch der Herr Graf durch dcu nugarischcu Ministerpräsidenten nach Pest zu dcn Konferenzen eingeladen wnrdc. Indem dcr Herr Graf jene „Pozor"-Nachricht als erdichtet bezeichnet, antwortet er zugleich anf den dicscr Nachricht fcitens der Redaction beigefügten irouischcu, gegcu dic Uuiouistcu gckchrteu Susatz: „Das siud populäre Pa-trioteu, wclä)c dem ungarischcu Minister die gesetzlichen Wünsche des drcicinigcn Königreiches gewiß trcn verdolmetschen werden", mit folgenden bchcrzigcnswcrthcn Worten: „Ich stehe mit dem Kerne dcr kroatisch-slavo-fischen Station anf gesetzlicher, historischer Grundlage, ! auf dcr Grundlage des tausendjährigen staatsrechtlichen Verbandes mit Ungarn, welcher Verband gegenüber Ocstcr-^ reich jedenfalls dcu Dualismus bedeutete und auch hentc dasselbe bcdcntct. Außcr dicscm kcunc ich keinen anderen gesetzlichen Weg fürCroaticu uud Slavouieu, loüh-rcud es dem „Pozor" uud fciucu Parteigängcru auch fcrucrhiu freisteht, dcu durch sich selbst bereiteten Weg zu waudclu, nämlich „dcu Weg mit dcu sogenannten populärcu liöpfeu in die Mancr." An wcfscn Adresse die letzten Worte des Grafen gerichtet sind, ist wohl nicht schwer zu errathen uud andererseits auch der Umstaud nicht zn verkennen, daß sie geeignet sind, die betreffenden bcthciligten Persönlichkeiten zu einigem Nachdenken ;u bringen. Trieft, 4. April. Einem der „Tricstcr Ztg." mitgetheilten Telegramme znfolge hat die französische Fregatte „La Dromc", von Vera-Cruz kommend, mit ll.51 östcrrcichisch.mcxiccmischc» Fciwilligen an Bord, bestimmt nach Pola, vergangene Nacht wcgcn Sturm» wcttcrs den Hafen von Lagosta angelaufen uud lief wcgcn MaugclS an Kohlen in Lissa ein. Nach deren Ein-schiffnng wollte sie unverwcilt nach Pola gehen. Pra-tica wurdc vou der Sanität ertheilt. Dcr Comman» dant dcS Schisses „La Dromc" wurde ciugeladcn, direct nach Trieft zu fahren, um die Truppen hier auS-zuschiffen. _________ Unsland. Berlin, 3. April. (Norddeutscher NeichS-tag.) Generaldebatte übcr dcn ueuutcu Verfassungsabschnitt (Bundcökriegswcscn). Die Opposition wünschte namentlich die Herabsetzung dcr Präscnzzcit anf zwei Jahre. Gcncralstabschaf v. Mollkc hebt hervor, daß eine Verminderung der Präscuzzcit, wenn sie auch finanziell wüuschcuSwcrth wäre, doch in militärischer Hinsicht angesichts dcr allgemeinen Situation uud dcr allscitigcu Riistuua.cn uumöglich sci. Gcichwohl bedrohe Prcußcu niemanden. Die dreijährige Präscnzzcit ermöglichte es, daß Preußen nach Küniggrätz stärker als zuvor 664,000 Mann uutcr Waffcu hatte. Die dreijährige Präscuzzcit erkläre deu uugchcuren Unterschied zwischen dcn preußischen uud dcu öslcrrcichischcu Vcrlu-stcu so wie das Gefühl dcr Zusaulmcngehörigkcit dcr prcnßischcn Führer und Soldateu. Dic glänzende Tapfcr-tcit der Ocslcrrcichcr blicb erfolglos, weil die österreichische Präscnzzcit nur 15 bis 18 Mouate beträgt, wodurch dic Disciplin gelockert wcrde. Gcueral Vogel von Falkcustcin sprach sich in ähulichem Sinne ans. Abgeordneter Krygcr motivirt dcu Autrag dcr däuischcu 3lb-gcorductcu, die Wehrpflicht iu Nord. und seines Nachfolgers Wilhelm lll. treulich gewahrt und entwickelt worden sind, hat nic auf-Nchört, seine Anhänglichkeit an sein Fürstenhaus au den Tag ;n lcgen. Scit Jahresfrist hat es fortwährend nnd m aller Weise — durch die Prcfsc wic durch öffeutlichc völlig freiwillige Kuudgebuugcu — ausgesprochen uud in erkennen gegeben, daß die Bevölkerung von Ln^cm« ^lirg, so wenig sie irgendeinem ihrer Nachbarvölker irgend« wie feindlich gesinnt ist, doch ebensowenig französisch, oder belgisch, oder preußisch zu wcrdcu, oder dcm nord« deutschen Vuude auzugchörcn, sondern nur das eine wünscht: „zn bleiben was sie ist, um sich friedlich der ^ntwicklnng dcr mannigfachen reichen Kräfte des Bandes widmen zu können." Man befindet fich in dcr That allem Anscheine nach in Deutschland in Uukcuutniß, oder wenigstens nicht iu vollständiger Kenntniß dcr wahren Stim. mnng, die im Großherzogthumc Luxemburg herrscht, nnd, wie gesagt, in dein Wnnschc besteht, unter Wahrung der seitherigen Selbständigkeit mit a,auz Deutschland ebenso wie mit dcn anderen Nachbarvölkern nach wie vor in N»tem Vernehmen zu bleiben. So hoffte man denn auch iu befriedigender Weife dic Fragc wcgcn dcr Festung ^»xcmbnrg, die bis jetzt cnif Grund cincs von dcm allen Vnndcsvcrtrag unabhängigen Adkommeiis von Prcnßcn besetzt worden, gelöst zu sehen. Aian mnß aniuhincu, daß cnlwedcr dic lnxcmblirgischcillcgirrnng aus eine Fragc von ihrcr Scitc ohne Antwort geblieben, oder daß Preußen seinerseits keinen Vorschlag gemacht hat; denn so viel scheint gewiß, daß zur Zeit zwischen beiden Nc> gicrungcu kciucrlci Verhandlung zur Regelung dieser dcli-catcn Frage gepflogen wird. Dagcgcn weiß hcutc jedcs Kiud iu ^uz-emburg, daß unlängst cill frauzösischcr Agent von hohem (5ivilrang, welcher Verwandte in Luxemburg hat, von seiner Regierung dcn geheimen Auftrag cr-halteu hatte, nntcr deut Vorwandc von Familienangelegenheiten sich nach ^uxcmburg zu bcgcbcn und dort dic Stimmung dcr Bevölkerung zu sonoircn. Da er sich niachm, wic dic römische Campagna. Im Frühling, wenn dic jungen blaßgrüncn nnd zarten Rcisblätter über das Wasser schicßcu, ist dicser Sumpf sugar schön. Dann lind dic Dämme mit blühenden Biuscu lnid goldcncu Schwcrtlilicn eingefaßt, während weine nnd gelbe Wasserlilien sich in Myriaden auf dcu stillen Teichen wie« Neu. Tamarisken lassen ihrc blaßrothcn nnd silbernen Büschel neben dcr Straße fliegen, uud wo ciu Stück bemooster Erde über den Sumpf hervorragt, glüht es von pnrpnrnem Knabenkraut nnd flanuncudcu Ringel« blnmcn, aber dcr Boden ist fo wcich und vcrrälhcri'sch, da,; d>c schüncn Blumcn so uucrcichbar sind, wic dic Blnmcn eines Traumes oder Aiärchcns. Vcrqcbcus luchsten stc zn pflücken ; sic weichen Dcincr ^and ans. , F° 1- dlc ^gc dcö altcn Cassis. Nicht ^inc Spur der Romcrstad l t udr.g kcin H«»5 ,der vcrfallcncr Thuru: nichts als dtc «ltc Kirche von St. Apolliuare lu Elaste. Vou allen odcn Gebäuden ist dics das ödcstc Nicht einmal dic einsame Größe von San Paolo jcn-scit dcr Mauern Roms kann sich mit ihm vergleichen Der mächtige rnndc Glockcnthurm blickt zn cincin.^iiu. wcl auf, dcr hier bloß das Mccr und dic Cbenc überspannt ::ud ein vollkommener Dom ist, mit Sternen bcsnct wie die Decke dcö Grabmals dcr GalloPlacidia. ^avcnna liegt im Westen, im Osten dehnt sich nnab-slhbar dcr Pinicnwald. Sonst ist weiter nichts zu schcu ^ drr ivcitc Sumpf, begrenzt vou dcu weiß dämmern-°c" Alpcu, uud von dcu purpurucn Apenninen^ die fo '""zu sein scheincu, daß man die höchsten ^ommcr-"^len leichter erreichen zu köuucn glaubt. nicht darauf beschränkte, seine Erkundigungen nntcr dcr Hand einzuziehen, sonderu sich mit seinem Anliegen an eine Menge Menschen wandte, wurde die Sache natürlich schr bekannt, und hcntc zweifelt Nicmand iu ^u^cmbnrg mehr an dcu Wüuschcn und Absichten Frankreichs. Aber nmso lantcr und bestimmter tritt nuu alich das Vcr-laugen dcr Bevölkerung dcs Großhcrzogthums auf, die Selbständigkeit dcs Bandes uuter dcr Herrschaft dcs Hauses Oranicn erhalten zu schcu. Nie ist dieses Verlangen lebhafter ansgcsvrochcu worden, als gerade jetzt, nnd die französischen Umtriebe habcn dic'cs Gefühl, cincr-scils trcucr Auhänglichkcit andcrcrfcits gcwohutcr Selbst' stäudigkcit nur stärkcn uud crhöheu köuucu. So ist die Wahrheit; und die Wahrheit hat cin Recht daranf, sich geltend zu machen uud sich hören zu lasscu. Dicscs glückliche, gedeihende uud dankbare Land will eben kcincn andern Herrscher als scincn jctzigcn König Wilhelm lll. haben. St. Petersburg, 3. April. Es ist die Gründnng cincr Privatgesellschaft hicr nnd iu Moskau im Werke, welche fich dic Versorgung dcr Verwundeten in Kriegs« zcitcn znr Nnfgabc macht. Dic Thätigkeit dcr Gcscll. fchaft erstreckt sich über ganz Rnßland. Man licst im „Eonricr dcs Etalö.Uniö": „Dic uächstcu Nachrichten aus Mexico wcrdcu mit Spannung erwartet. Am 25). Fcbrnar ist Kaiser Maximilian mit cincr starken Truppcu-Colonnc nach Qucrctaro aufgebrochen, um dic rcpublicanischc Nordarmcc anzugreifen. Man hält es für wahrscheinlich, daß im Lanfc cincr Wochc ciuc Schlacht stattfinden werde, und dcr Ausfall dicfcr Schlacht dürfte cincu entscheidenden Einfluß auf die-Folge dcr Erciguifsc ausübcu. — Die Liberalen standen, wic cs heißt, mit bedcntcndcr Trnppcnmacht nnfcrn Veracruz und erwarteten das Ende dcr Einschiffung dcr franzöfischcn Trnppcn, um die Stadt zn besetzen, l^scobcdo hat dcn Befehl der Execution dcr französischen Soldaten, welche iu sciuem letztcu Zusammenstoß mit Miramon gefangen worden warcn, veröffentlicht." Hassesneuigkeiten. — (Dic Wiener C ent r al-M a rl t halle) hat sich in ihr« bisherigen Einrichtung als nicht lebensfähig her« ausgestellt und soll daher zu Folge Gemcindcrathsbcschluß vollständig reorganisirt werden. — (Der Militär.Veteran en-Vcrein in Trauten au) beabsichtigt ciil würdiges Monument den österreichischen Kriegern zu scheu, welche hier deu Heldentod starben. Von dem höchsten Punkte der Bergrcihc, welche die Stadt begrenzt, soll cZ weithin sichtbar sein, da von hier aus uuserc Tapfereu dcn Capellenbcrg so vielmal todcs» muthig stürmten und die Erinnerung österreichischer Tapfer« teil ucrcwisstc«. — (Polnisch-deutsche Zeitung.) Sine Corre« spondenz des Vtrld. „aus Gallzicn" berichtet, dah, um die Interessen Galizicns am Sitze der Regierung, d. h. in Wein, wirksamer zu vertreten, einige Landtagsabgcordnete vorge« schlagen haben, iu der Residenz ciu eigenes Journal zu grim-den. Dasselbe soll in deutscher Sprache, erscheinen und in jeder Beziehung den größten Tagesblättern Wien? sich wür> dig anreihe». Die ganze Angelegenheit ist zwar noch im Keime begriffen, dürfte aber alle Aussicht auf erfolgreiche Unterstützung haben. — (13. deutsches Vund es - A rmeec orps.)! Wie die „Mainzer Ztg." erfährt, wird das hessische Contin« ! gent nicht in dcn Verband des II. norddeutschen Armee-^ corps treten, sondern es wird die hessische Division mit der badiscben zn?ammeu cin neues Armeekorps, das 1^., bilden,! welches an5 9 Ncgimentcru Infanterie (5 hessischen, 4 ba° dischen) besteheu wnd. Zu dcm 13. Feldartillerie-Negiment würden daun Hessen 5, Vadeu 10 Vatterieu, lchtercZ auch das Pionnier-Vataillon stylen. Das Armeecorps wird also ganz wie ein preussisches organisirt sein. — (Im Salon de« Grafen V i S m a r ck.) Die Verlincr „Tribüne" schreibt' Ueber die bei Graf Bismarck kürzlich stattgefuudene Soiree berichten die „offtciösen Be« richterslatter" als besonders mcrlwüldig, daß nicht blos Wien, sondern auch deliciöses Vier, uno zwar aus silbernen Nan-ucu, den zahlreichen Gasten credeuzt worden sei. Im Gegensatze zu diesen Acnchten erzählt uns einer dcr Teilnehmer an jener Soiree: Der Glanz der Gesellschaft war allerdings ein ausgewählter, aber weder die inteiessantcu Physiognomien der hohen Gaste, noch di, funkelnden Umformen uud reichen Toiletten toilnteu zur GeWmg kommen, da die Salons so überfüllt waren, daft nur mit Mühe ein Planchen und nur mit knapper Noth eine Vufftt-Eifrischung zu erkämpfen war. Thatsache ist allerdings, dah koslliches Vicr in silbernen Humpen gereicht wurde: aber es waren unser Elf genöthigt, aus cmem Humpen zu trinken. Graf Vis-marct, von einem dieser Elf auf die Uebersüllung ausmerk-sam gemacht, äuhcrle: „Ich hoffe heute dcu Bcwcis gelic« feit zu haben, das; dics kein Hotel ist, würdig eincs Minister-Präsidenten!" — I" der That sind die Salons dieses Hotels von schr bescheidenen Räumlichkeiten. — (Ein interessanter Brief.) Zur Pariser Ausstellung wird auch die Photographic eines bisher noch nicht ! veröffentlichten Briefes Von Ncssandro Volta au dcn Prof. Varletti ddo. Eomo, 15. April 1777 geschickt. Dieser Brief ist besonders merkwürdig, weil in demselben Volta bereits den Gedanken ausspricht, mittelst der Electricität Signale auf große Entfernungen zu geben. Volta stützte sich dabei auf seine elccttische Pistole und glaubte, dah bei einer rich- tigen Leitung dcZ Drahtes, z. V. von Como nach Mailand, eine dortige Pistole durch eine in Como entladene Leydeuer Flasche losgeschossen werden tönn,. — (Gegen die franz 0 sischc Hee, rcsrcfor m) beginnt m fast ganz Frankreich eine heftige Opposition. Au vielen Orten liegen 3Idr«ssen gegen dieselbe auf, mehrere sind bereits abgeschickt. — (Arbeitseinstellung der Pariser Schnei« d ergescllen.) Am 31. März versammelten sich bei 6000 Schncidcrgesclleu in Paris und beschlossen, die Arbeiten ein» zustellen, falls nicht ihr Lohn um 18—20 pCt. erhöht würde. Gleichzeitig wurde eine sogenannte Wioerslandscasse gebildet. Die Meister traten andern Tags zusammen und setzten eine Commission nieder, welche mit dcn Gesellen unter« handeln soll. — (Nationaldaul für Frei lig rath.) In London hat sich ciu Ausschuß gebildet, um „F. Frcilig» rath durch einen Nationaldanl zu ehren und ihn seiner vollen dichterischen Wirksamkeit zurückzugeben." Diesem ancrken« uungswertheu Bestreben, dem wir den besten Erfolg wüu« scheu, liegt die traurige Thatsache zu Grunde, daß der populäre Dichter (geb. 17. Juni 1610) iu seinen alten Tagen noch einen harten, alle seine Kräjtc, in Anspruch nehmenden uud aufreibenden Kampf ums tägliche Brot zu kämpfen hat. Nachdem die Londoner Zwciganstalt der Echwcizerdanl, au deren Spihe er stand, eingegangen, befindet er sich ohne Stelle und ist für deu Unterhalt seiner zahlreichen Familie wohl ausschließlich auf die Pension angewiesen, die er von den I. G. Colta'schen Verlagöhaudlung bezicht. — (Die Ehterhazy'schen Iuw el e n.) Aus Lon« don, 30. März, wird geschrieben: Die berühmten Imvelen der Eßterhazy, die der hiesige Gol^chmicd und Iuwclenhänd» ler Mr. Vrowe von den Curatoren der Masse an sich gebracht hatte, wurden gestern, nach längerer Ausstellung durch den jetzigen Besitzer, unter den Hammer des AuclionatorV gebracht. Die einzelne Gegenstände waren meist in verschiedene Theile auscinandergenommcn, die getrennt versteigert wurden. Doch war bri dieser Theilung darauf Bedacht gc< nommeu worden, daß für den Käufer verschiedener zusam» mcngchörigcr Stücke die Zusammenstellung derselben leiner« Ici Schwierigkeiten gewährte. Von drei Ordens » Decoralio« nen des goldenen Vließes, die auf dicsc Weise stückweise ab« gingen, brachten die erste im Ganzen 443 Pfd. St. und die beiden anderen 480 Pfd. St. und 651 Pfd. St. ein. Ein dctto Miniatul'Orden realisirtc 93 Pfd. Ct., der St. Andreas Orden in Brillanten und der Stern des englischen Bath Ordens fanden Käufer für 313 und 335 Pfd. St. Von dcn verschiedenen Theilen der Hußaren-Unisorm kamen Säbel und Scheide auf 5541 Pfd. St., die Dccorationen, die zum Kalpal gehören, auf 4525 Pfd. St., der Feder» bufcb uebst Agraffe zu demselben auf 7090 Psd. St. und die Säbclkoppcl auf 5344 Pfd. St. zu stehen. Noch zwei prachtvolle Docorationen dcs goldenen Vließes, die eine ganz in Brillanten, die andere in Brillaittcn und Smaragde», wurden im Ganzcn für 414!) und 153H Pfd. St. zuac» schlagen. Die ganze perlenbcsäete Hußarcn-Uniform — auf dem cincn Acrmcl dcs Dolman hat man 10.000 Perlen gezählt — erzielte als Gesammtpreis 2173 Pfd. St. ! die Totalsumme, die aus dcr Versteigerung der verschiedenen Gegenstände icalisirt wurde, betrug 37.760 Pfd. St. — (Die „Länder der Mitte,") China und Japan, welche sich bisher so starrsinnig gegen europäischen Einfluß und europäische Civilisation verschlossen hatten, scheinen jetzt mit Riesenschritten das Versäumte einholcn zu wol« leu. Die Chinesen in Peling habcn säst mit Begeisterung dcn Erzählungen Pin Ta»jcns übcr seine europäische Neise zugehört und manche sind gcncigt, snn Beispiel nachzuahmen. Ebenso wird der Bruder dcs Taitun von Japan mit einem Gejolgc von fünfzig Personen in Paris erwartet, llr bringt dreißig junge Leute im Alter von etwa zwauzig Iahreu mit, wclche den höchsten Familien von Japan angehören und nach Paris kommen, um ihre Studien zu vervollständigen. Locales. — (Lo ca lp o liz ei li ch e Amtshandlungen) wurden im Monate März hiescldst folgende vorgenommen: 13 Flcischnachwäguugen, 5 Blolbäclerciieoisioiien, 7 Nevi» sionen von Schlachllocalitätl'u, 6 Cu»fismt!oncn von Maß und Gewicht, 6 Austänoc wegen Standaufslelluna,, 113 Ver» Haftungen, 64 Anzeigen an die Strafgerichte, 3 Ab> rafungen wegen Uebelschrciluüg der Sperrstunde, 30 Abstrasungcn wcgen Ncttelns, 92 zwangsweise Entfernungen und 34 andere polizeiliche Abstrafungen. — (Schnupftabak „Nostrau Ecagliato.") Laut Kundmachung dcr hiesigen l. k. Finanzdireclion gelangt a«ch in Krain die frübcr im Venezianischen verlauste odigc Ecynupftabalsortc um den Prei« von 1 st. 75 kr. per Pfund und 7 kr. per Loth von spätestens 20. d. M. ab zum Vrrschlciß. — (Anfrage an dcn Laibacher Turn« verein.) Wir werden von einem Milglicde des Verein« ersucht, an dcn geehrten Turnrath die Aufrage zu stellen, ob er nicht beabsichtige, die scit dem vorigen Jahre abge« brochenen geselligen Zusammenkünfte, wclche iich immer so sehr durch heitere Laune und geistige Anregung auszeichneten, wieder aufzunehmen? Es wäre gcwih zeitgemäß und vielen Mitgliedern höchst erwünscht. — (Zur Adelsbcrgcr Sendung nach Paris.) Die „Debatte" enthi.lt in einem ihrer letzten Feuilletons einige malitiöse Bemerkungen über die von der ?ldel4bcrger Grölten. Verwaltung gemachte Sendung zur Pariser Ausstellung, be- 510 stehend in einer als Natmproduct gewiß einzig dastehenden Tr opfsl ei nsü ule. Seitdem baden sich Wiener Matter des Stoffes bemächtigt, um damns Capital zur Erheiterung ihrer Leser zu schlagen. Wir swd daher geiMhi.^t, darauf einiges zu erwidern. Die Grotteiwcrwaltung hat sich allerdings an die l. l. osterr. Gesandtschaft gewendet, um ihre Vennitllung bci Uebernahme und Ausslclluug dieser so lost» baren und leicht zu beschädigenden Sendung anzusuchen. Da nun durchaus widersinnig wäre, vorciuszuschen, dah die t. l. öslerr. Gesandtschaft ein an sie gelichtetes Schreiben der Oesfcnllichlrit preisgegeben hätte, so erhellt schon hicrauZ daZ Unwahrscheinliche jener Mittheilung. Insbesondere ist es durchaus nicht richtig, daß die Intervention eines Gesandt, schafts a ttache'5 (!) bei Auöpackung der Säule ge« wünscht worden. (54 war nur von eincin sicherlich begreif, lichen Wunsche, das, die Auivactung duich ei,l Individuum der Dienerschaft beaussichligt werden möchte, die Ncde. Der die Aufschlist der Kisten betreffende Nil/. (?) durste dem Corrcspoudcnlcn wohl nur durch die bci lattinischen Lettern sehr starte Alhulichkeit von ^ uno t^ eingegeben worden sein. Die Se. Majestät den Kaiser Napoleon redend eiu> slihrende Version des „Debatte"-Fenilleton« erweist sich abl>'n Vlalle die Ein-zelul'citc» dicses Ccnccrtcs ausstchrlichcr brjprcchcn. — (Na l u r pH ä n o me n.) Gestern Mittag genossen wir ein inlercssantcö Naturschauipiel. Ein stürmischer Nord» west trieb cine pechschwarze Woltenmasie daher, welche mit einem Platzlegcn drohte. Dieser erfolgte jedoch nicht, sondern ein feines Gewitter, Welches sich in Igg entladen und line Fencrsbrunsl verursacht haben soll, unterbrach die un« bcimliche Stille, während zu gleicher Zeit die schneebedeckten Steiner Alpen im schönsten'Sonnenlichte erglänzten. — (Krankenstand im allgemeinen Kranken» l>ausc im Monate März 1807.) Am Schlüsse des Monates Februar sind in der Aehandlung geblieben 315 Kranke, III Manner und 174 Weiber. Zngcwachseu sind im Monate März 16L7 : 106 Kranke, 81 Männer und 85 Weiber. Behandelt wurden 481 Kranke, 222 Männer und 259 Weiber. Einlassen wurden 105 Personen, 87 Män« uer und 73 Weiber. Gestorben sind 7 Männer und 9 Weiber, so verblieben in der Behandlung 300 Kranke. Ücncstc Post. Wien, 4. April. Die „Presse" schreibt: Wir haben gestern Audcutuugcu ülicr dm Stand der croati' scheu Augelcgeuheit Mcbeu u»d sind heute iu der ^/age, dieselben durch einigc Äiitlheilliügeli zn vervollständigen, die uns alls gntcr Quelle zugchcu. Hicnach präcisirt sich dcr uugarischc Standpiiült dnrch Aufstellliug folgender drei Pnnkte, dcrcn Äminhmc uon Croaticn gefordert werden soll: Einheit dcr K öni g S krönn n g; Einheit dcö I na ng n ra l - D ipl onii<; Vertretnng llngarnö nnd Croaticnö in einer nnd derselben Deputation behufs der Neichöfragen, also Nichtgestattuug cine^ dircctcn Perlchrö zwischen Eroaticn nnd der 9tcichsrcgicruug be» züglich der geincinsainen Angelegenheiten. Fügt sich Croatien in diesen drei Cardiualpuukteu, so würde Ungarn in einigen andcvcn streitigen ssragcn von minder hohem Interesse Eroatien gegenüber sich willfährig zeigen. — Man demerit nns gleichzeitig, daß obigcö Prograinin wesentlich nlö der Gedanke Deal's angesehen werden dürfe. Ob das ungarische Ministerinn! geneigt sei, das« selbe zn adoptiven, weiß nnscr Gewährsmann nicht zn sagen. Ueber das Befinden dcr Kaiserin Charlotte von Mexico in Miramar sind in letzter Zeit viele falsche Gerüchte verbreitet wnrdcn. Der Director der Oi.ncr Irre»Heilanstalt Herr Dr. Niedl steht im täg« lichen telegraphischen Verlehr mit Miramar, nnd es wnrde demselben nichts von cincr Verschlimmerung des Kraul-hcitsznstandcö dcr hohen ssrau mitgetheilt. Daö Wahre ans letzter Zeit beschränkt sich daranf, das; Ihre Majestät wieder etwas mehr eigene Willenskraft zcigt als früher, wo eine große Apathie vorwaltete. Diese Er-schcinnng kann jedoch unr in gntcm Sinne gedenkt werden. Die französische Fregatte ,M Dromc" ist mit dcn österreichisch.mexicauischcu f^reiwilligen an Aord gestern Nachmittags in Tricst eingetroffen nnd hat vor dein neuen Vazm-ctl) Anker geworfen. Ueber die Vchnndlnng des demnächst in Oesterreich erwarteten ü st crrcich isch - mcxica nischcn Frci -willigen corps bringt das „N. Frdbl." einige nähere Details als Ergebniß der in dieser Angelegen» hcit stattgefnndcncn Eommissionsbcrathnngcn. Hinsicht-lich dcr zurückkehrenden Obcrofficicvc dieses Eorps wurde del Grundsatz aufgestellt, daß die Ucbcrnnhmc der-jenigen Officicrc deren Ucvcrtritt als solche erfolgte, in die österreichische Armee, jedoch, wie die Eon. vcntion lautet, nnr in ihrer früheren Charge stattfinden soll, voransgeschl, daß die fernere Kriegsdiensttauglichleit derselben coustalirt und anch wegen dcr Nücknbcrnahmc keine anderweitigen, dcu bestehenden Vorschriften zuwider-laufenden Hindernisse sich crgcbcn. Die im Dicnstc dcr kaiserlich mcpcauischcu Regierung von Untcrossicicrcn beförderten uud aus dem Eivile hiczu ernannten Officicrc sollen nach Aedarf nud vorher zn treffender Auswahl als provisorische Osficiere für das ans dcr Mannschaft oes mcxica-nischcn Frciwilligcncorps zu errichtende Iägercorps bc-stiiumtwcrdcn. Dic Mannschaft dcs mc^icalnscheu Frciwil» ligcucorps wird unch deiu Vcfuudcdcrhiezu zusamincnlrcten-dcn Commission in ein Iägercorps, welches cvcntncll nach dcr Anzahl dcr für dic Einrcihnng classificirtcn Iu' dividnen aus 2 bis 3 Äataillous zn bestehen haben wird, formirt, nnd soll in Garnison nach Dalmaticn lommcn. Ueber die Mannschaft der in Mexico bcstandcncn Frei« willigcn'Eavallcrie uud Ez.tra-Eolps ist bisher noch keine cndgiltigc Entschcidling getroffen, ebenso w.irde anch dic Adjnstirnng nnd Bewaffnnug dicscS aufznstellcndcu Iägercorps noch nicht bestimmt, doch dürfte dcr Vorschlag, dieses Korps nach dem Mnstcr dcs im letzten Feldzngc bcstaudcucu Alpenjägcrcorps zu adjllstircn, die meiste Aussicht haben angcnommcn zu werden. Ueber die detaillirtc Organisation des in Rede stehenden Iä» gcrcorps erwartet man ans den dicscrwcgcu erstatteten Vortrag nach dcr dcmuächst crfolgcudcn Rückkuuft Sr. Niajcstät dic a. h. Sauction. Dic ininistcricllc preußische „Prov. Corr." macht in einem dic „Arbeiten dcs Reichstages" iibcrschriebcncn Aufsatz nachstehende, auf dic luxemburgische Frage be« zuguehlucndc Bemerkung: „Die rückhaltlose nationale Begeisterung, wclchc auf das crstc Anzeichen ciilcr Gefahr von Außen im Reichstage mächtig hervorgetreten ist, und wclchc nicht minder in der deutschen Bevölkerung im Südcn wic im Norden sich überall gleichmäßig geltend machl, wird sich gcwij; auch in dcu jetzt bevorstehenden Berathnngcn und bei dem baldigen Abschlnssc dcö Vcrfasfnngswcrtcs bethätigen nnd die Arbeiten des Reichstages, die nnter glücklichen Vorzeichen begonnen haben, znm daucrdcn Segen dcs dcntschcn Volkcö gedeihen lassen." Telegramme. Prass, 4. April. (Frdbl.) Das philosophische Pro-fessoreucollcginln hat betreffs der Sprachcufragc beschlos« sen: die Professoren sollen verhalten werden, in jenen Sprachen zn docircn, für wclchc sie angestellt wurden, bci der Habilitirnng soll jeder verpflichtet werden, stvcugc die bestehenden Vorschriften einzuhalten; bei Erncnunu« gen sei das Gntachten dcs Professorencollcginms cinzu» holcn. Dic Rigoroscn-Prüfungcn sollcn nlir in cincr Landessprache abgelegt werden. Endlich wurde der Wunsch ausgesprochen, die Facnltätcu nach beiden Vandcsspvachcn zn trennen. Pest, 4. April. In dcr heutigen Sitznng der Magnatcntafcl wnrdc die Nekrutiruugsvor-lage ciustinimig nugeuommcn. — „Lloyd" ineldet: Von dcr auf hcutc anberaumt gewesenen Abreise Sr. Majestät hat es neuerdings sein Abkommen erhalten und wird dcr Allerhöchste Aufenthalt uoch bis in die erste Halste der nächsten Wochc andaueru. Verli«:, 4. April. Der heutige „Staalsauzeiger" vcröffeullicht ciucn königlichen Erlaß vom 31ten März, gegengezeichnet vom Finanzministcr von dcr Hcydt. wonach in Gemäßheit dcö Gesetzes vom 28. Scp-tcniber 1866 zlir Deckung dcs außerordentlichen Geldbedarfes dcr Marine- und Militärverwaltung eine finP. halbpcrccntigc Staatsanleihe iul Betrage vou W Millioucu Thaler aufznnchmcu ist. Ein geson« dcrtcr Artikel bezeichnet als Motiv der Aufnahme dcr Anleihe die Dccknng dcr durch den lctztjährigcn Nricg veranlaßten Anögabcu nnd die Wicdcrbcschaffnug dcr im ssricgc verbrauchten Gegenstände, Bcklcidnng, Waffen, Mnnition nnd Fahrzcugc. — Ein zweiter Erlaß dcs „Staatsanzcigcr" verordnet die Aufnahme einer Anleihe im Betrage von Z Mill. Thaler wegen Uebernahme dcs TaxiS'schcu Poslwcscns. — Ein dritter Erlaß vcr-ordnet die Aufhebung dcs Zuuftwcscus nnd dcr Gcwcrbc-bcschränlnng in Hannover. Frankfurt, 4. Apiil. (,.)c. Fr. Pr.") Am nach-steu Ntoutag bcginucu hier die Coufcrcuz »Verhau dlnngcn zwischen Prcußcu und Bnicru zur beiderseitigen Grenzregulirung, welche später in 5kasscl fortgesetzt werden. Florenz, 4. April. Ricasoli verständigte dic Kammer, daß das Mini st crium scinc Dcmissio n gcgcbcu und dcr König dicsclbc angcnommcn habc. Paris, 4. April. Im gesetzgebenden Körper zcigt Piccpräsidcnt Schneider seine Erncnunng znm Pvä« sidcntcn an. — Dcr „Abend-Monitcnr" sagt in seinem Wochcnbnllctin bezüglich dcr Interpellationen im Bcr» lincr Parlauicntc, daß ssraulrcich immer Deutschland lind dcsondcrS Preußen Rücksichten und Sympathien bcwicscn habe, wclchc Frankreich das Recht gcbcn, voMommcnc Gegenseitigkeit von Preußen zu erwarten. Biömnrck habc dicö vollkommen bcgriffcu. PariS, 4. April. (..N. Fr. P.") Dcr kaiserliche Botschafter am Wicucr Hofc, Herzog von Grain out, ist soebcu (zur Berichterstattung uud Eutgcn-nahmc von Instrnctionen) hichcrbcrufcu worden. St. Petersburg, 4. April. Officiös wird vcr-sichert, Rußland werde als Mitnnterzcichncr dcr Verträge von 1839 auf dic preußische Berufung iu dcr Luxemburger Angel genhc it den Einsprnch er-hcbcn, daß cö durch dic Auflösung dcs deutschen Bundes dic Luxemburger Verträge nicht aufgehoben erachte und die Abtretung vou Luxemburg ohuc Zustimmnng dcr Großmächte nicht crfolgcu köuuc. Belgrad, 4. April. Iu Folge einer heutet aus Eoustautiuopel cingetroffeucu Ordre bcgiuut'dic Räumung der Festung am nächsten Montag. Zncrst erfolgt der Abmarfch vou zwei Bataillons türkischer Infanterie. Der Rest der Garnison, aus ciucm Bataillon und Artillerie mit Geschützen bestehend, verläßt die Fcstnng erst nach dcr Rückkehr des Fürsten aus Coustautiuopcl. Telegraphische Wechselcourse vom 5. April. 5plrc. Ä'iftlllliqneS l>8.«0.— l.pcrc. Mctallique« mit Mai' unl» ?ic».'c!nl>cr:Zinssil62.l(X — 5perc. ^lational Äiilchsn W.4l), --Vaut« actirn 720. — Crcditactien 180.70. — 1300cr Staatsanlehrn 85,50. — Silber 127. — London 129.75. — K. l. Ducaten 0.12. Geschäfts-Zeitung. N>,dolpl)sbah,llActic,l. Bei dcr am 26. Mär; statt« gchMen Suliscription wnrdm I59.?0l; Actieil statt dcr cmfge-lcczttn 50.00«. c,c;cichnct, daher einc Reduction ans durchschnittlich 30 M. stattfindet, 2chwevc«dc Schuld. Nach einer von der Staatsschnl« den-Eontrolliccünnnssion veröffentlichten Kundmachung befanden sich ;u Ende März 18^!7 iui Uinlaufü: ni: zu Staatsnotcn erklär« ttn lHin- nnd Fllnf^uldcnbanlülllcn 111,5^1,610 fl,, an förinli' chcn Staal?!ic,tfii I07.W0.000 fl.. endlich an Partialhyvothclar-anweisimgei! '''».NXI.'I^ sl., iin (Zanzen 321,055.005 fl. Der Ninlauf an StaalSnott'i, bctrn^ sonach 221,921.640 fl odcr '1,l»i<),000 Onldlii nichr ali« ;n Cüdc Ffliruar. Am 31. Min'; wars,! ^57.5I.'j,»,2!> sl. an Vmitiwlm iin Umlauf od« 15,514.780 fl. w^iiia/r als ,zu Ende Frlirnar. EZ wiid demnach dic Vautuote iinmcr m,'hr von dcr Stant5iic,!r vcrdläucit. Dic Gcsamnttcircn-laüon uun Papicr bclief sich Cod.: M^rz anf 479,467,6»^» fl,, U'ährcud si- ündc sscbrnar 490,102.440 fl. bctrnc,. Sie nahui also i,n i!ansc dc>3 Monatö H'lärz nm 10,034,780 fl. ab Thenerllng i» Wie». Än5 cincr vcnsicichcndcu Ucbcr.-sicht dcr Lcdcnömiüclprcisc dc« uurjahiisseu sic'l'niarS init dcm Februar von 186? crgibt sich cine durchschuiltlichc Erhöliuna, von mchr als 50 Pcrccut, znmcist in Mchl, da? in nichreicil Sortcu (BNcferscmmrlmchl von fl. 4,43 anf 10 50, lami,cö Poh! von fl. 4 anf 9.62) sonM nin mchr als 100 Pcrecitt gcsticgcn ist. Dic sscriiisserc Verlhcncruna, der animalischen Prodnele stfllt den Dnrchschuilt hrl, sslcichwuh! ist Nindflcisch um 3'/, lr. Schasslcisch u!» 4'/, lr. und Schwmilflcisch um 6'/, lr. pcr Pfund thcurcr, alö in der glcichcu voriährigcn Pcriodc. Verstorbene. D-u 29. Miirz. Hclcna Waltrr, Iiouohncnn, alt 83 Jahre, iu dcr Polamworstadt Nr. 16, am wirdcrholtcn Schlac,flnssc. — Dcm Hcrrn Franz Hcuc,ll,aler, l. l. i,'audcSha!iplcassc-Off'lcial, scinc Galliu Maria, alt 46 Jahre, im Hühuerdorf Nr. 15, aü dcr ^uuiiciNubcrculose. — Frau Katharina Knschischuis, Veamlcui'« ivilwc, alt 73 Jahr-, in dcr Gradischavorstadt Nr. 1, an dcr ^u^culähnui»^. Dcn 3<». März. Dem Michacl Krioie, Fafchiudcracsellc, seinc Tochter Elisavclha, alt 17 Jahre, iii dcr Gradischavorstadt ^)ir. 12, c>» d«' Tiivcrciilos,,'. Dcn 1, April. Dcm Varth-Imä Wunder, Tagli)hncr, scin Kind Ursula, alt 2'/, Iahrc, iu dcr Ctadt Nr. 31, am Z^hr-sicdcr. — Ursula Vcgusch, Hau^bcsitzcroiviliuc, alt 67 Inhr'c, iu dcr Kralau Nr. 3,5, an dcr kmigciiculziiuduug. T> c n 2. Apri I. Antu» ' Rcmölar. HilblcrSsohu, alt 20 Jahre, im Ciuilspital nu dcr all^'mcincu Wasscisucht. D e ii 3, Apri l. Mathias Armic, Schüciocrgcsrllr, alt 3^ Jahre, im Ciuilspilal, nnd dcm Joscf Proßcn, vcus, Amlödicn-r, seinc Tochtcr Johanna, alt 17 Iahrc, in dcr Stadt Nr. 20!, l'cidc a» dcr ^niigculul'crenlosc. — Vinccn; Dolcuc, gcivrscncr Han?l,'csll)cr, alt 55 Iahrc, in dcr Gradischa Nr. 43, am öchlagflusse. — Jacob Tome. Hauöbcsitzcr, alt 84 Iahrc, iu dcr Tiruan Nr, 2, an Nltcröfchwächc. Dcn 4, A p r i l. Thomas ^fbcu, Zimmcrma'iu uud HauS» bfsitzcr, alt 71 Iahrc, in dcr St. Pttlrdl'orstadt Nr. 81, an ÄIttl'in S t a c> dcn 6. April: Znm Vortheile dcö Oplrusäusscrö I. Mtlln «. Die Jüdin. Große Oper in 5 Acten von Halcvy. Morgen S o n n t a a, den 7. April: Der Haus me ister auö der Vorstadt. Posse iu 3 Acten. ^ ZI? ^« !_______^ 3ZS s6'l!?Mej7 322 o/ -j- 5.7 O. schwach"! bewolli^ ! ^ 5. 2 „ N. 322,^ ^-12., NW. st«rl ^ hcitcr i 0 oo l10„ Äb. 325 7» I 5,4 O. mäßic, sternenhell ! V>.,rmi!tag »vtchscludc Vtwijlluun Mittag das crstc, hculisse Gewitter auö NW lldcr dic Stndt zichcnd mit cin paar clcctri- schcu Eu!laduua/u. Nachmillac, ziemlich starkcr NW. auhaltciid. Abcuds ^stwind. Abcudrolh. SchucllcO Slcigcn dcö Varoinclcrs, VcraiUwortlichcr Ncdaclcur: Ignaz v. K l e i „ m a Y r.