MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Vertat und SchriitleitunK Marburc a. d. Drau, Badcassc Nr. 8. Fernriif: Nr. 25*67, 25-68, 25-69. Ab 18 Uhi (tielicli auBer Samstag Ist die Sdiriftleitunc nur auf Fernruf Nr. 28-67 erreichbar. Unverlancte Zuidiriften werden nicht rUdiKesandt. Bei slmtlidien Anlracen lit das RUdtporto beizuleeen. Pottscheckkonto; Wien Nr. 34.608. Qeachlftsstellen In Cllll. Marktplatz Nr. 12. Fernruf Nr. 7, und In Pettau. UocartoriaHe Nr 2. Fernruf Nr. 88. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Erscheint werktlelldi als Moreenzeltunt Bezuesprels (Im voreinp Tiipferkeit und kämp-lerist ho Hurtp m-^hrfarh ausgcreichnet wniden v.'fir: Eicheuflorffs Gerli. hie. Es m-Kf biMnahe ein weniq^ide^sinniq ifheine-i, il .R d.oser Soldat während dr(»ier I'iiefi'^iahre rlas Biuh in fioineni Tornister und /u'ptzt in der Tauche seiner Fe'dblube neben dem Soldbuch mit »u.h fiihrtc, flii'ch Not und Tod der F>< hlacht"*-' unrl Miirsrhe, durch ein Leben soldalisciipr PJlicht, das nichts anderes 7.U i'er'pnqiMi «rheint als ein ehernes Herz und einen harten, iinbeunsamen Kampf\Villeii. Saqt man nicht gerade von nichendorff, dem lelzlen ileiitschen Ro-rn-mliker, daft seino zeiler'lrücVtn Lv^ik nicht mehr verstanden werden könne In einer Zeit des U'irrbittlicheii Realismus? Aber der tote Kamer,irl i^t nithl der p-inzicre gewesen, der Euhendorff im Tornister mit s'ch inm. Eifh^ndo'^ffis Ge-rtichtn und s-in »Taugenichts« sind al*; FeldpostiUi(ignben H vioirn Tausenden von Hti 'drheii im Besitz unserer Soldaten. Und als ich jenes vielqelpsene Büchlein durchblätterte und die nngp-itrichenen Verse las, nahm m'ch wieder wie in halbversunkenen Jugenrllagen der Zaiihor dieser zarten, ganz aus dem reinen Ouell rieutscher Inner'ichkelt em-porblühenden Dichfiinq nefingen. und Ich versliind, was den gelallenen Freund hier Hpfessell halte. Sie Ist |n nur scheinbar versunken und tot, die Welt des Posthorns, der klappernden Mühlen und der In zauberischer Einsamkeit ruhenden Waldestäler. In Wahrheit umschließt sie ein Stück Deulschland — ein Deutschland, dan sich nicht auf der Landkarte ausmessen läßt, sondefn nur im Widerklang unserei Seele, unseres Gemütes, ein Deutschland, das unveränderlich und ewig wie ein jugendfrischer Quell durch unsere Herzen sprudelt und, vielen unbewußt, a!fi Hlutserbe in uns lebt, d.is von uns im Anblick der Natur, im Erleben von Noi, Glück und Sohnsucht erfühlt werden kann — das uns binaushebr über den Strom der alltäglichen Dinge zur Ahnung des Ewigen. • I;s Ist kelneswegn so sonrlerbar, wenn ein »Landser« im Bunker oder in einer Ruhepause zwischen Märschen und Gefechten in fast ergriffener Versunken-heit einen Vers wie den folgen'0 läler weit, o Höhenl« — »über Wipfel und Saaten* — »Es rauschen die Wipfel und scheuern« — »O wunderbarer Nfirh'gesnng , — Anfänge der Gedichte, die rier gefallene Soldat angestrichen halte. BMckte ihn au« diesen Versen nicht das Bild der fernen Hel-mit an, (puchtend im stillen Glänze dichlerische- Schau? Lag nicht alte«, wofuf" sein Herz schlug und wofür er kämpfte, im wundersamen Lichte* d'eser Schau nahe vor ihm ausgebreitet, wenn er etwa jenes Lied vom deutschen Hf'imw<^h las mit dem jubelnden Vers; »Der Morgen, das ist melj\e Freude, da •steig ich in stiller Stued' auf den höchsten Berg In der \^^eite: Grüß dich Deutschland aus Herzensgrundl« Und er-stend "Irht d"S Rlld der qeliebten Frau beqlückend vor ihm aus den zarten Liebesliedern. in denen schlicht und rein von glücklicher (Gemeinschaft in duftenden Frühlinasnächten und von Sehnsucht und Treue nesungpn wird? All dies: Rauschen des Walde«, fernes Glnckenschlanen über silbernen Matten, Nachtigallenschlag und Posthornton. — Sehnsucht, Liebe und Glück klingt in EVhendorffs Lyrik zusammen wie da« mächtige Fli'igelschlagen der deutschen Snele, und so mag es auch meinem Freunde gegangen sein: »Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande als flöge sie U'ach Haus . ..« Aus diesen innigen kleinen Gedichten mag er eine Kiaff des Herzen« gewonnen haben, die den Mut und die zähe Märte des Kämpfers in ihm stärkte. Es ist die Kraft des deutschen Gemütes, eine unsichtbare Macht, lebend und wirksam in der Dichtung unseres Volke«. Indem sie uns alle tiefer und reiner das Bild unserer Heimat, der äußeren und der inneren, erleben läßt, werden wir uns der Unverletzbarkeit und des Wertes der Güter bewußt, für die wir kämpfen. Bichendorff selbst aber war niemale der allen Wirklichkeiten des völkischen Lebens entfremdete Poet. In seinen Gedichten stehen neben den Liedern vom zerbrücheiien Ringlein und vom jungei Ehemann auch stolze Bekenntnisse zun' heldischen Streiten und Sterben, wie da vom Kampf der Tiroler 1810, dessei letzten Vers mein gefallener Kamerat ebenfalls angestrichen hatte: »O Herr, laß diese Lohen wehn, sich weife auffordernd über alle deutschen Lande-und wer da fällt, dem schenk' so glorreich Endel' Aus dem Kulturleben Die Sendereihe „Bühne im Rundfunk" bringt am Donnerstagabend eine Aufführung der Komödie ,,Moral" von Ludwig Thom« unter der Spielleitung von Alexander Golling. In der Opernreihe des Rundfunks erschien am Sonntag Webers romantische Oper „Der Freischütz" mit der Staals-oper Dresden und Carl Eimendorff. Der Mittwoch wird, als eine Darbietung von Wiener Solisien und der Wiener Philharmoniker unter Lovro von Matacic die Singspielaufführung ,,Der betrogene Kadi" von Gluck bringen. Am Donnerstag werden Szenen aus Mozarts „Entführung aus dem Serail" zu hören sein. Am Freilag spielt das Linzer Reichs-Bruckner-Orche-ster unter Eugen Jochum Werke von Richard Wagner, Respighi und Cäsar Franck, Der Karl H. Bischoff Verlag in Wien hat sein umfangreiches Programm durch die Pflege wesentlicher Werke zur Musik und Muiikgeachichte erweitert. Vor kurzem erschien von Frank Thleß der erste Band BBlnes »Caruso«. Hofrat Mil-lenkovich hat, für den Verlag soeben eine Hugo Wolf-Biographie beendet und arbeitet an einer Bruckner-Biographie. Walter Abendroth schreibt an einer neuen biographischen Werk über Gluck Der Reichswissenschaflsmini«ter ha in der Berliner Universität eine Profes «ur für Theaterwissenschaft eingerich let, Sie wurde mit Dr. Hans Knudsen besetzt, der gleichzeitig zum Direktoi des seit 1923 bestehenden Berliner Theaterwissenschaftlichen Instituts ernannt wurde. Der Bildhauer Joseph Thorak hat eine Nietzsche-Büste geschaffen, die zu gegebener Zeit in der Martin-Luther-Universität in Halle aufgestellt werden soll. Frieda Kwast-Hodepp, die berühmte Pianistin, spielte Im Deutschen Nationaltheater der Stadt Weimar vor Arbeitern und Verwundeten zwei Sonaten von Beathoven. Der- slowakische Komponist Franz Dostallk veistarb in Preßburg im Alter von 48 Jahren Das Osloer Nationaltheater trat mit einer Neuaufführung des Schauspiels »An des Reiche« Pforten« von Knut Hamsun hervor, das Im Jahre 1894 entstanden ist und die Gelfiteskänipfe um die Jahrhundertwende beleuchtet. MAlii5UK<«£i«i JiiG Dienstag, 24. Ol tober 1944 * Nr. 208 * Seite 3 Die Kartoffel im Keller Einwandfreie Lagerung verhindert den Verderb Wer Kartoffeln einkellert, muß «chon ■eines eigenen Vorteils wegen darauf gehen, daß sie im Keller alle Bedingungen vorfinden, um sich gut zu halten. Denn jeder, der Kartoffeln einlagert, soll damit dc»n Anschluß an ^ie erste Ernte des folgenden Jahres erreichen. Vor allem darf der Keller nicht zu warm sein. Ein Kellerraum zum Beispiel, durch den die Rohre der Sam-molhelzung laufen, ist für die Lagerung von Winterkartoffoln ungeeignet, ebenso einer der dumpfig und feucht ist. In warmen Kellcrräumen keimen die Kartoffeln zu früh und zu stark, und Wanim Fleischschweine? In Großdeutschlrl>st (Anhalt) hatte eine Frau einen Bezugschein in ihre Schiiryontasche gesteckt. Als sie ihre Ziege fütterte, I schnupperte dsen Spit,^enrc''e' S *^0 Bpr' und Berlire"" SV 92 ihre S'egcr ^er'e D e S 90 fle.lin schlug Minerva 93 Fpi'n dauer SV 4:1 und r'rr HSV 92 t'S ' T jn ■ l'W) mit 3:0, Blnu-Weiß bc-'eg'e dp-; Titelverteidiger ITerthaT^SG m t 4:1. I Das Dresdner WHW-Spiel sah d !• ' deutschen Meister, Dre'*dne' SC", ül>i? eine starke Stadtelf von Dresden m 3:2 siegreich. Für fiie Fmu Sparsam hau'^hallen! .letzt, in der harten Kiiegszeit, m.I: leder stets dcirrut bedacht "iu, d<" nichts vfdirbt. Alles muß bit aulij klei ste zwecküiitspiecheiid autinenu zt wer den. Haben wir nun auch alles lur d u Winter in Oidnunci? Lucioin d:e Wirtev-kartotfeln auch einwandfrei? Was ni( Ii überwintert oder eingekocht weid n kann, sollte einwandfrei gelrocknel werden. Besondeis Gewiirzkräuter aller Art sollten unbedingt lüi den Winto^bi da f getrocknet zur Aufbew-ihiung kon—en. Bedenken wir doch. dal', der W'r.tü: l.i g ist, und auch in den Frühi'ihis:uo'ia;. n duifen wir nicht qanz ohne Gcniise sv i'i. Wir müssen die Lücke unb ding' zu überbrücken wiesen, bit. wir wied.'! d n eisten Kopfsalat, Suinat usw. zu: V.t-fügung haben Füi eine rieh "H" F n^ h-rung müssen wir eben auch im F üh'.h; ausreichende Nfenoen von Cjcniiise zur Verf'iqung haben, denn wir sollen g ra^'e jetzt in der Krieqszeit vollei«iunqr,fäh q bleiben I LICHTSPIEL-THEATER | □ Für lugondl. nicht zuqilsit. DD PUr Jufnill. unter 14 I. nicht iu|tlatisn ■URB-LICHTSPIELE. Nut bis einschl. Donnerstag: Dbi groBi Abentiuir, mit Maria Andereast, Alt^recht Sctioenhalt, Charlotte Susa. □ — Sondervorttellunsin; Dienstae und Mittwoch, 12.45 tthr; Annclle, die Geschichte eines Lebens mit I.ulse Ullrich, Carl L Diehl, u^a. DD_ IIPLANADE-LICHTSPIILI. „BlDch un-terwigt", ein Prac-Fllm mit Dora Komar, 0. W Fischet. Maria von Buch'.ow und Hilde von Stolz. DD _ LICHTSPIELE IRUNNDORF, Dis Don-oerstBK, jeden Tag um 19 45 Uhr: _0«r W«| de« Herians. D____ lUROLICHTSPIELE CILLI. Bis 26. Ok- tolicr: Ein lehaner Tag, t^lt Ocrtrtid Meven, Carsta Lock, Sahine Peters, Volker v. Collande D Maichcnfilm-SondcrvorKtellunK: Mnnlae um IG.45 UhT:_HBlni«lmung üliernimmt ScltXdiinqfb*-ktmpfungtanstalt A. STREIT, Wien, II. Tapdcimarktgasse 8. Tel''tin'^ A 4B-0-BS 3950 I VERMISCHTES 1 STENOTYPISTIN, gut eingearbeitete Kralt, zum solortlgen Antritt gesucht. Meldungen mit I.ebenilaul und Zeugnisabschriften erneten an Deutsche Ansti;dlu'^"<'qesell'rhari, Zweigstelle Reichenburg Sawe (U.Uer-___sleiermark). Jfl41 Sprint dl* OhitbHum» Im Winter ge^en Frostspanner, Rineel'P'nner. Hiatt-und SrhIldlAuse mit SELiNON-NFUI Erhältlich bei Itircm zu^täidigen Knutmann oder bei der Ostniärklscben rilanzenrchutz Oesellschaft m. b. H. Wien Vit., MarlahilferstraL,. R8a. NEBENSÄCHLICH ODER UNWICHTtO •Ind heute viele alt» newnhnticUen grgenUher dem einen Ziel: dem bnl-digen Sieg. Zi'bnpfle^e ist zwar nicht unwichtig, aber Aiirmachunf und fle^chmack einer Zahnpasta ..Roso-dont" bittet hlcfilr ebenlalls um Verstflndnis. ROSODONT, Birgmanns fallt Zahnpasta. Unser lieber Xltester, BBR mein gu*er Oatte. unser allzeit froher Bruder Pg. Utii. Albert Scharner Krlagsbirlchter dar Luttwaffe Ist uns am 6. Okiober d. |. durch einen Ftlecerangrlfl im Alter von 23 lahieii entrissen worden. Wir haben ihn am 12. d. M. auf dem Wiiidlrieühofe in Brieselang bei Berlin zur letzten Ruhe Rebeltet. Er Hei. wolUr er zeitlebens kStrpIte. für Führer, Volk und Vaterland und damit auch lär seine geliebte engere Heimat, die Unterr.telerma k. Petlau, Brlenelang. Am Vorholz 33 (0<;lhavelland), am 16. Oktober 19J4 Alberl und Berta Scharner, Rl- tern; Mrial Scharner, Qattin, Seekadett Kurt Scharner und Berti Scharner, Geschwister, ti Wir sind tief betrübt fff'' und vop "n»«rmrniirlicra *• Schmelz eMÜlll. da unser innigsleelleb'er und herzensguter Sotin, Bruder, Schwa gel und Verlot'er Ludwig Klösr.h Oberoelrelter Trlg«! des ((rleqn Silber und Varwunda-tcn-Abxelchsni am 4, Septembc» 1944, im 25. Lebensjahre, seinen Verwundungen erlegen ist Drannberg, Treun, Im Okto her 1944 In tletster Trauer: Tharasla Tuschacg. Mutter; Meinsatz zur VerfUguPt s'*Venden flcfolsjchaltsmliglieder dem Ar-lieitsaml mitzuteilen 3. Die Betrieh'li.hrer hahen alle Mafli.anmen iU treffen, um die unberechtigte Entferrune 1er Oefoleschatts-mltglleder vom Arbeitsplatz /u verh^nce i SO.'.A Arbeltiami Marburg-Drau. Offtzitr- und Unleroftli!erla.il''*''n«n it(n Hre'es, der Kritgsmarini, irr lufiwarie so'.vi» F'lhrer- und Untir-lllhr*rliij(liahnir ip der Waffen 44 AnKChOrice des Oeburtsjnhreanges 19?n, die Offiziere oder L'ntercffizlrie in der Wehrmacht h7W. Fiihrer oi'ei ' Unterfli'irer 'n der Waffeti-^^ wcideii wol'cn, müssen sich' Jtlzt bewerbt«. ' Eine Irüh/fMife Meldune fühn nicht zu vorzeitiger P'nbcrr.'iini». üle e-rnttelifti» lediglich planvolle Regelung (ir Für die luf*-»!»«: Von Off zii»-bcwerhern an die j Annahmestellen in Bri-sl««. Hannover, Mil''chen, Wen und Bicnkf bnre in Thür. — Von Krief*freiv'|il'<»en und Unter- [ offl^'er^ewerbcrn an den F^elwilll''<"i-Sartibea bel'er der 1 I.uf'w.if'' heim Wfh-bfTirV.cknmmant'o. dl Für dli Wntten-/l; An die für den lewell'cfn , Wohnort zuslHrdigp -PrpKniuipg>!ste'le. sowie an alle , DieP''»"!tellen dei ai'f'emelnen U und Po'izci. Eltern upd Bcworbcr erhallen hei diesen Dienststellen »He weiteren Auskünfte. 3940 Das Ohirkammands der Wehrmacht 1 FUNDE UND VERLUSTE Walfthimd mit Halsband, aiesstert zugelaufen. Abzuholen: Schlllerstraile 12, II. Stock, Tür 7, Marburg-Dr. i898-13 tammirmanlal, licht, mit zwei Schols, am Freitag, von de: Taublinger-Brücke l)is Martin verloren. Der ehritcne Finder soll Ihn gegen Belohnung tn Martin bei Dominik oder PettauerstraDe fifl. abgeben. ^ _ 7895-13 KIndirichuh, braun hocn, um Freitag altends zwischen Burggajsc his Hinter den drei Teichen verloren — iilltc gegen Belohnung abzugeben, nurgga^se 20-1. 7904-13 Von Oambrlnushalle bis Adoll-Hltler-Plntz Wohnungssch!Qiial mit roter Zwirnschnur verloren Abzugeben bei Zornttl, KfirntneritraBe 48-1. Belohnung 5 RM. 7904-13 Nett mit KInderwii-che am Sonn'ag am Wege Oeorgenberg—Marnuvg-Dr. verloren. Der ehrliche Flnuer »wird gebeten, die Sachen beim Sireiner, Mo-zartstraCe 44, gegen Belohnune ahzu geben. rftlo-13 Siidbüria, schwarz, mit Oeld, am Samstag In der I.lliencrongasse gefunden. Frani Katz, Flchtegasse 32, Brunndorf. 7921-13 madil vieles Ukiifcr: - auch ffeinsiarbcitm. Arbeit gehört lidif-zur Leistung gutes Lidit-zur Loistungssteigerung 05RAM-lidil - zur vollkommeneri Leistung ober d«r unbeirrbate Gloi^be an den Sieg uriierer geredifen Sadie OSRAM: viel Stellt für weriigöiroi/i ' h s Nur für die Zeichnung MARS-IUMOGRAPH Für den cllgemeinen Gebrouch SIAEOTLER-TRADtTION Biet und Kopier. Elnhenifunq der ann "n rrben Franziska Küster. Oemelndearme In Oonobltz Nr. 107, Ist am 3. Oktober 1944 gestorben und hat eine IctztwIlllpe Verlügun« nicht hinterlassen Es be«.tellt Herrn lohann Scmlitsch, Angestellter In Oonohitz, zum Kurator der VerlassenscHsft. Wer auf die Verla^enschaft Anspruch erheben will, hat dies hinnen seth-- Mannen von hente ab dem Op-richte mitzuteilen und sein Erbrecht r.a"hziiwelsrn. Nach Ablauf dieser Frist wird die Verla'jcensi'hatt, soweit d'e Ansprüche nachgewiesen sein werden, herau^gecrben. soweit dies nicht geschehen Ist zugunsten des Staate«; cln-gezocen werden. '■ 393'J nerlchtszwsigstelle Oonobitz, am 13. Oktober 1944. Handtasche mit I.ehensmlttelkartpn lautend auf CüclUc Kuso', Hofschewar gasse 21, und etwas Orld am Montag nachmittag in der Franzi*kmerkirche vergessen. Der ehrliche Finder «oll sie gegen Belohnung zurückgehen. 7019 13 [verschiedenes j Derlenlce Wehrmachtsancehbrlee, dei am Sonntagabend, den 22 Okt. 1044. In Obeikunigund meiner Frau beim I Fahrradslnrz geholfen nat und dam mit IIhrem Fahrrad nach Marburg fuhr, unterwegs aber von ml' zurMchbIloh, wird gebeten, das Fahrrad hei Slreiner, Mo-zartstraDe 44, abrugeben 7900-14 I KIndarschlafwigin lausen' regen Damen-Wintermantel. Daung 19, drunn-dorf bei Marburg-Dr 7897-14 Tausche sehr tut eihallenes Hrrren-fuhrrad mit Kindersitz gegen gleich gutes Damenrad Antr an Senegnt«chnlk, Clin, Schmuckgasse 2^. 3942-14 Tausche Herrenfahrrad genen Damen-lahrrad. Zuschr, an die „M. Z unter „Nr, 505", 3943-14 Sehr gut erhaltener Ub'ritanismanUl (drnnp' füi Ifiilhr. MKdrhen zu tiu-scnen gegen eine namenwolllacke In Dunkel. Karnline Klohutschar, TOffpr Nr 32. 3914-14 Htrrenlahrrad in guten Zii'land, tair-rte gegen KundfunkemptHnger In»ef Kramberper, t l^Micasse 24. Marburg-Drau 7Pn2-l4 Ofhe Chrom. Har-minlka gegen F?hr-rad. Velgl Narvlk-straDe 9. Psrterre. • 7F!t4-14 Werde dtr I NSVI LfeTWIllilHiri I • •nx*. Während „sie" im Postdicnsf hilf}, rnufJ der Hausholl weitergcher. Henkel s bewrthrte Reinigungs mittel helfen die Hausfrauen-pflichten in den Frptsfundof> erfüllen. Uenko.Sil,iM!,ÄI^ aus den Persil-Werken. IM EINSAZT ALLER KRÄFTE wi'd der am iXngstcn w dpt.^;.md''iihii b'"i-ben. der seine KÖrpcrenetglen n ^tit leichtfertig verschwendet. Ki.lfli-guncs- und Vorbcugingsmlttel, wie z. B. Sanntoeru unrt rnimam'nt, d-e früher manche UrpäHilchkeit üb-.r-brücken hallen werden erst nach dem S'e" wiedr iipbeThr.l'ikt ■'U haben sein BAHFR A ciB, Rap-:to-genworkl, RERL'N. bi'ld SU'l}> iiill}>ctiutzbi.-itLt 4 41 Nr. 4t UicLsUd. 24. OKiobti 1V44 M.iKbbKuhK Zt:.llüNG HeitKoKUke hutiuUa» \ Vom Einsatz einer jungen RAD-Flakbatterie Pie drei Fragen des Sokrates ' Ist es wahr, was du mir erzählen willst? Oder hast du „es" eben gehört, der oder jener, hat es vielleicht gt-'sagt, ohne selbst zu wissen, ob es sich so verhält, in der Stadt, in der B >hn, im Geschäft hat es einer erzahlt, um sich wichtig zu machen, und nun eoahlst du es weiter und machst dich mit lächerlich, oder noch schiim-niT mitschuldig. Ist es etwas Gutes? Dann sollst du es freilich erzählen, du sollst dainen Fj udi,- damit erfreuen, deinen Nachbarn damit stärken und Betrübte damit aufiichlcn Du sollst es dir auch selbst zur Lehre, zum Beispiel nehmen und sorgen, dtiß es Früchte trage. Ist es notwendig? Oder ist es leeres Geschwätz, mit dem du den anderen aufhallst, störst? Oder wäre e» aus irgend einem Grund nicht klüger, du behieltest es für dich, weil du die Wirkung auf den andern nicht voraussehen kannst, weil es ihn ängstigen, kränken kiinnte? Wie vieles bliebe ungesagt, wenn du diese drei Fragen stelltest, ehe du schwatzest I Der leichte Morgennebel vermischt sich mit dem grauen Qualm rauchender Schlote, die wie weiße Finger aus dem Rauch und Nebelbrei ragen. Oben auf der Höhe aber lacht die klare Sonne, auf dem Grai glitzert Tau, und tausend bunte Sänger musizieren in Feld und Baum. Das ist die Stellung einer jungen RAD-Flakbatterie. Elf weiße Ringe zeigen die noch fast neuen Rohre. Elf Abschüsse, von denen die erstcai vier «chon am ersten Kampftag auf die Junge Batterie entfielen. Doch von den weiteren Ringen sprechen die Kameraden der Nachbarbatferie spöttisch von „großen Kartoffeln", Das it in der qanr.en Umgebung von Ratsch ü)s nie nüchtern bekannt. Am 11. Mai erschien bei Muster der Orts-bauernführcr und leqte im behördlichen Auftrage der Kreisbauernschafl ein Schloß an den Weinkeller des Besitzers an, damit Muster nicht Wein entnehmen könne Als der Ortsbauernführer am Nachmittag wieder erschien, macht" er die Wahrnehmung daß das ange'egte Schloß entfernt worden war Darüber kam es zwischen Muster, dfr wieder betrunken wai, und dem nrlsbnuernfüh'er und dessen beiden Bogleitern zu einer Keilerei, bei der Musl»> den kür/e'Pn , zog, Mutjter .set7te sich aber "in seinem , ausgesprochenen Rausch so enernisrh zur Wehr daß er h'erhei dem Orlsb.iu-I ernfiihrer Verlefunaen an der beibrachte. Mus^e' wurde weq»n im Zustand der Trunkenheit aurgfiihlen Gewalttätigkeit gegen eine Amtsperson zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Kalkbeton für Behelfsheime Angesichts der vordringlichen Bauten für die Reichsverteidigung ist Zement für wichtige Zwecke heute knapp. Beim Bau von Behelfsheimen vermag aber der unbeschränkt verfügbare Kalk als Bindemittel den Zement in vollem Umfang zu ersetzen Diese wichtige Festatellung t"ifft Hauptabteiluhgs'eiter Krieg vom Sonderbeauflraglen für das Deutsche Wohnungs-H'lfswerk Das Bf-^uen mit Kalkbeton ist uralt und wurde durch den Portlandzement nur verdrängt, weil dieser noch fester ist und schneller abbindet, d. h. hart und trocken wird Kalkbetnn an Stelle von Zementbeton hat übe all dort seine Be- I "erhtiaung, wo der Beton keiner hohen | Bo ^nsn'-uchunq und kenner Säurc^'nwir- ' kung ausnenfHche und private Wal-' dünnen gleich günstig zum Verwen-dünasort. dann erfolgt die Ahpabe a\is Waldunnen der öffentlichen Hand Der Einschlag qesrhieht nach Weisung und unier Aufsicht der zuständigen Forstdienststellen, hzw Waldbesitzer. Seit 8. Oktober vermißt. Frau .^Maria Matzner, Angeßtellte eines Grazer Unternehmens, geboren am ,5. Jänner 1902 in Znierschenie (Kreis Lemberg im Ge-neralqovivernement) wird, wie die Kriminalpolizeistelle Graz mitteilt, seit 8. Oktober vermißt. Die Vermißte ist 164 cm groß, hat braunes, in der Mitte gescheiteltes Haar (Bubikopf), ovales Ge-«•icht, niedrige Stirn, hellbraune Augen, großen Munfl mit vorstehender Oberlippe und gelben, vorstehenden Zähnen. Sie war zuletzt mit einem großen Velour-Mut mit Dachshart, Hiihertusmantel, braunem Rock gehleichter Seidenbluse hr,=iunen Strümpfen und Haferlschuhen bekloidet. Zweckdienliche Angaben über die Vermißte werden an die Kriminalpolizeistelle Graz bzw die nächste Polizei- oder Gendarmeriestelle erbeten. Die Tochter von der Arbelt ibgehalten. Mit einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten wurde ein Mann bestraft, der seine vierzehnjährige Tochter dazu verün-laßt hatte, nicht wieder in ihre PfHcht-jahrstelle zurückzukehien. Das Mädchen sollte zu Arbelten he'angezogen werden, die vorher nicht vereinhart worden waren, Die Tochter kam mit einer gerichtlichen Verwarnung davon. TAPFERER UNTERSTE IRER Au«, der Ortsgruppe Margareten, Kreis Pettau, wurde Gefreiter Franz Ko-watechetz mit dem £K II auegezeiciuvet. Aus hiacil und Uind pa Erlachsteln. Im Bereiche der Ortsgruppe Erlachstein, Kreis Cilli, kamen im Moifat September sieben Knaben und drei Mädchen zur Welt. — Geheixatet haben der Maurer Franz Koller aus Bischofshofen in Salzburg und Landarbeiterin Maria Gobetz aus Alt«tätten 6, Landwirt Franz Sewer aus der Gegend Lemberg 35 und Landarbeiterin Verorblke Aus^z aus Lemberg 3.1, TischlergehUfo Karl Reberfichak aus Graz-Straßgang und Fabriksarbeiterin Amalia Pirsch aus Graz, Herrgottwiesgasss 88. — Gestorben sind zwei Männer, drei Frauen und drei Kinder, darunter auch die 90jährige Gertrud Wergles aus Naudorf 13. — Die Bevölkerung kam ihrer Ablieferungspflicht in vorbildlicher Welse nach. Die Getreideabgabe wurde lOOprozenlig erfüllt. — In der Nacht zum 29. September brannten die Wirtachaftsgebäude de? Landwirtes und Gasthausinhabers Joh/anti Hahian bi« auf die Grundmauern nie der. Da» Feuer entstand durch Unvor sichtigkeit. Der Schaden i«t sehr groß. — I Landwirt Alois Gaischek aus Herge' wurde beim Kukuruzbrocken von unbe ; kannten Tätern angeschoeeen. Er erlar i seinen Verletzungen. Die Beerdjgunr wurde auf dem Ortefriedhofe In Erlach-stein vorgenommen. Die Bevftlkerunc beteiligte sich In großer Zahl an der Beisetzung. Tflffer-ROmerbad. Dem Ehepaar Knef wurde als zweites Kind ein Sohn Franz geboren I dem Ehepaar Weirhowechek als erstes Kind ein Sohn Vinzenz» den Ehepaar Supnnz ■ als. erste« Kind eüie Tochter Franziska und dem Ehepaai Kolschek als vierte« Kiad edne Tochter Theresia. Gestorben «ind; die 81jährige Gertraud Oblak aue Petersberg, der 20-jährige Johann Lach aus Kailgraben 112 und der 20iährige Micbael Guneek aus Tüffer-Klelnbirken. Knlttelfeld. Der Präsident der Reichs bahndirektlon Vlllach, Dr. Zechmann, wellte dieser Tage unter den Männern und Frauen «einer Dienststellen in Knlttelfeld und Leoben. Bei dem Appell In Knlttelfeld war auch Krelelelter Kotz von Judenburg anwesend. Fn unerschütterlicher Zuversicht sprach der Präsident Ober die gegenwärtige Lage Deutschlands. Kein Bombenterror und kein Geschoßhagel feindlicher Tiefflieger können den Eisenbahner, ob Mann ob Frau, als Kameraden In dieeem Kampfe in vorderster Linie, daran hindern, in opferbereiter Pflichterfüllung die Versorgung von Front und Heimat sicherzustellen, so führte er n. a. aus. Der Schwund bei der Kaffeezuteilunü In Buer (Ruhrgebiet) wurde ein Fall verhandelt, der wegen seiner grundsätzlichen gerichtlichen Stellungnahme allgemein interessieren dürfte Bei einer Sonderzuteilung von Bohnenkaffee waren Klagen der Verbraucher über Mindergewicht laut geworden. Das pfiffige Ernährungsamt Heß sich daher bei nächster Gelegenheit in ungefähr 50 Geschäften heimlich als Kunde eintragen, um eine Übersicht über das Vorgehen der Kaufleute zu erlangen. Es erhielt die Sonderzuteilung, und siehe da: ein großer Teil der Tütchen hatte nicht das erforderliche Gewicht von 50 g. Die Geschäftsinhaber schoben die Schuld auf die Verkäuferinnen und Lehrmädchen, die den Kaffee ausgewogen hatten. Nun Ist, wie alle wissen, Kaffee schwer auszuwiegen, er fügt sich den veränderten Lagerverhältnissen bald an, wird schneller trocken, als man vermutet, und verliert dann an Gewicht. Zum Ausgleich dieses Schwunds erhalten die Geschäfte 1.5"/o zusätzlich geliefert. Daraus soll der Schwund gedeckt werden. Als In einer Filiale einer Lebensmittelhandlung in Buer eine Tüte anstatt 50 nur 43 g enthielt, ergab sich, daß der Geschäftsinhaber die Menge, die er als Einwiegeverlust erhalten hatte, den einzelnen Filialen nicht zuteilte. Er sagte sich vielmehr: die Filialen bekommen, was sie als Bedarf smenge erhalten; und damit sollen sie auskommen. Das war natürlich verkehrt, denn den Kaffee, der für Einwiegeverlust ausgegeben wird, hat derjenige zu erhalten, der den Kaffee auswiegt. Der besagte Geschäftsinhaber erhielt deshalb 2000 RM Ordnungsstrafe. Dagegen erhob er Einspruch und forderte gerichtliche Entscheidung. Die Rechtsfindung war nicht ganz einfach. Vom Bestraften wurde erklärt, daß er von den l'/iVi Manltoausgleich ein halbes Prozent schon beim Auswiegen der Rationen für die Filialen verwogen habe, das andere eine Prozent habe er in der Zentrale zurückbehalten, um, wenn die Filialen nicht auskommen sollten, dort ausgleichen zu können. Auch hätte er bei Diebstahl den Verlust aus dem Bestand von einem Prozent decken müssen. Zwei Verkäuferinnen erklärten als Zeuginnen, sie hätten es vermieden, ein Manko beim Einwiegen bei der Zentrale zu melden, da sie sonst in den Verdacht gekommen wären, unreell abgewogen zu haben. Das Gericht lehnte schließlich den Einspruch auf eine gerichtliche Entscheidung ab. Es steht auf dem Standpunkt, daß der Geschäftsinhaber insofern nicht richtig gehandelt hat, als er das eine Prozent nicht mit zum Auswiegen an die Filialen gab, sondern in der Zentrale behielt. Die Schwundaus-glelchsmengen an Kaffee hat dem Gericht zufolge der zu erhalten, der der Kaffee im Kleinen auswiegt, damit ei Jedem Verbraucher die eriforderlicht Menge geben kann. Auch das Ernä»i-rungsamt ist der Ansicht, daß der Schwundausgleich beim Auswiegen dei Rationen verwendet werden muß, da-nrüt jeder Verbraucher die vorgeselio nen 50 g erhält. Verdunkelt wird vom 23. bis 20. Ok tober von 17.30 bis 6 Uhr. Äu Die Mädchen 55 in der ROMAN VON E M MUNGENAST Nactidructisrecht. Wilticlm Heyne Verlag In Dresden Ais aus der Ferne der schwache, deutlich vernehrubdre Piiii einer Lokomotive ül>er den Wald schwebte, wnn es unentwegt aus dem Gewölbe der Nacht und um die Büsche des geheimnisvollen Grundes. Langsam durchguerten sie ih' Das Nachtgezücht, das die beiden Wanderer scharl beobachtet hatte, atmete auf, da der Mensch ihm nur go-ffihrlich war, wenn et stehenblieb, nicht aber, wenn er ging. Die Rehe traten aus, der Marder bäumte ab, der Dachs trollt' zu Tale, nach fetter Gelegen suchenr! und der Fuchs trabte im Schatten des Waldrands. Er war teist und angefressen geworden. Mit Begmn dos Frühjahrs gab ee vollgedockte Tafeln, alle Tiert waren liebstoll, unter den Männchen die um die Weibchen gekäinpil, gab ee zahlreiche Invaliden, und allenthalben roch es veiheißunnfivoll na 7h Brut und Jungen Da suchte Reinecke nicht n Aas, nach Kerbtieren, und Würmern, df» liefen ihm die fettesten Bissen einfach in den Fanq. Es war daher kein Wunder wenn er sich nich' sonderlcih anstrengte Mit angemäsletem Bauche war man vornehmer und bphShiopr. AmuLf und Gabriele hatten keine« der Tiere gehört oder erbürkt. Wohl aber hatten sie geheimes Lribcij ge. hnt. Jetzt, da sie den Wiesengiund verlassen hatten, lief und trabte es unhörbur auf Sohlen, Läufen, Ständern und Pfoten k'fuz und guer umher. Sie schlugen einen qro ßnn Bogen durch den Narhtwald und kehrten über die Ciiesbachei Sle'n-brücke unterhalb dei Eisenbcihnbrücke nach Ingellingen zurück. Sie betraten 'den »Ritter« und bestellten e'nen Srhop Den Weißwein Kläre Meiersheini bediente sie. Dr. Collani kam von einem Landbesuch zurück, setzte sich zu ihnen an den Tisch und bestellte das verspätete Abendessen. Als ei etjuhr. wie es zwischen Pleß und Gabriele und zwischen Stefanie und einem Herrn atis Stuttgart stand, verfiel er in gramvolles Schwei rien. Oh,' er gratulierte mi* lachender Augen und mit lauten Worten, aber d^" schien er ganz mit dem Braten, mit dfm Gemüse und mit den Kartoffeln he^^chäf-tigt zu sein. War man schon zu alt zum Freien geworden? Auch jetzt noch, da In der nächsten Woche mit dem Aus schachten der Fundamente für die Klinik begonnen wurde? Man merkte ihm nichts an, wie es überhaupt sehr sc^iwer war in seinem Gesichte zu lesen und das zu erraten, was ihn gerade bewegte, Gabriele prostete ihm zu. Er trank mit leuchtenden Augen zurück. Man sprach von Vetter Morell, Lachte und gratulierte und begannt dann von Steianie zu erzählen Richtig verlobt sei sie noch nicht, meinte Gabriele. Collani begann zu meditieren: »Da verlaßt so ein Mädchen einfach die Au, verläßt Mutter und Schwestern, verläßt einfach alles, was ihm bisher so lieb und teuer war, und folgt einem Manne nach Stuttgart und ist obendrein noch glücklich. Welch ein Vertrauen vor allem zu sich selbstlo »Wenn man einen Mann gern hat!« Der Arzi nickte und hob sein Glas an die Lippen. Spätsommermärchen Noch immer brannte heiße Sonne vom Himmel herab. Das Hohenloher Land glühte in allen Farben. Unermeßlich war heuer der Segen der Erde. Apfel- und Birnbäume krachten unter der Last der Früchte. Goldgelb hatte das Korn gestanden, Glutheiß schmorten die Weinberge. Alles war trächtig und re'fte der nahen Vollendung entgegen. Die Wiesen und Auen dufteten nach Oehind, die Gärten nach Tomaten und Melonen. Unermeßlich war heuer die kraftstrotzende Natur. Segen der Erdel Die Leute gingen umher und priesen den Schöpfer dieser köstlichen Erde. Wie trunken gingen sie durch die Paradiese, Herrgott, war das ein Jahrl Scheuern und Kammern barsten von der Fülle des Seyens. Ein Glüclurausch hatte alle ergriffen, und noch immer brannte die Sonne herab, gerade so, als solle aus den Trauben der reine Zucker werden. Aber die Trauben waren groß, da es Immer wie-dei geregnet hatte, Windlos und schwer waren die Tropfen herabgerauscht Machtvoll wai der Saft im Holze gestiegen. Die Weinbauern rangen um Atem, Herrgott, war das ein Jahrl Und eines Tages trafen unüber-I sehbare Scharen frohgestimmter Gäste in I Ingelfingen ein. Jeder Zug, der durchs Tal stampfte, brachte neue Massen. Es I waren Freunde, Bekannte und Verwandte, Häxiser und Höfe waren über-I füllt. Ingelfir\gen glich einem aufgeregten Bienenhaus Vor Toren und Türen standen Bottiche. Hotten und Körbe, und am nächsten Morgen, ehe die Sonne übet die Hügel stieg und mit ihren Strahlen das Tal zu betäubender Farben-I pracht entzündete, trippelte es aus allen Häusern und wanderte es in kleinen ' Armeen die Hügel hinauf, überall kribbelte und krabbelte es. Es waren Ingel-i fingens Mädchen und Buben, die das I Signal zum Herbst gaben. Ja, und als 1 die ersten Sonnenstrahlen durchs Tal zuckten, stürzten die Kurgäste in Gnst-I höfen und Hotels aus den Betten an die \ Fenster und starrten in die Luft. Von j allen Hängen und Höhen in der Runde I schoß ,es donnernd Ine Tal und hallte I und jauchzte es aus ungezählten jungen Kehlen! Jetzt wurde der Lohn für die I Mühen edne« ganzen Jahre« eiingeheimstt Jetzt war der Herbst gekommenl Unti .während es ringsum schoß und jauchzto verließen die Weingärtner mit Frauen Töchtern, Söhnen, mit Müttern und Vätern, mit Mägden und Knechten, mit Bekannten, Verwandten und Freunden die alle herbeigeeilt waren, diie Häuser stiegen singend und lachend hinauf Ir die Weinberge und begannen diie Lese Und während die Sonne immer höhei stieg, wurde der Jubel immer bewegter Aus den Weinbergen hallten die Lieder der Winzerinnen, vieltausend eifrig'^ Hände pflückten die herrlichen Beeren und bald darauf knallten die ersten Peitechen in Straßen und Gassen, rollten die ersten laubumwundenen Wagen mit blumengeschmückten Zugtieren nach Ingelfingen herab und knarrten mit ''hrer süßen Frucht zur großen Kelter. Abends war es eine unübersehbare Wagen reihe die von den beiden Schulgebäuden guer durch die ganze Stadt bis hinaus an die Au reichte. In der Kelter aber wurde während der ganzen Nacht gepreßt, und Rufe des Entzückens drangen aus Ihren Rätimen in das freudige Gewoge der Straßen und Gassen. Herrgott, war da« ein Jahr' Die ganze Gemeinde befand sich in einem Rausch der Freude und Dankbarkeit. Glutheiß stand die Sonne am Himmel. In den Gärten prangten Dahlen, leuchteten Margueriten, flammten Sonnenblumen, dufteten ApfeJ- und Blrn-bämna.