Verein i g t e Laihachcr Zettnntz ^'"' 102. ^ Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Klejnmayr. Dienstag den 23. December 1817. I n n l a n d. Oesterreich. V^in Privatschreiben aus Spital (im Traunkrcise Obcrösterrcichs) vom 2'. 5^ov. meldet Folgendes über den am »3. Nov. bei Spital erfolgten Bergabsturz: Eine Viertel, stunde untcr dem eoemal'gen Stifte Spital, oberhalb eines Bauerngutc«, dcr Krennhof genannt, löste sick unge äbr die Mitte des sogenannten Schwarzcnbcrgeö , in einer Höde von beinahe 200 Klaftern eine Erdlawi»« von 80 Klaftern nach dem Rücken des Berges und ?N(i Klaftern nach der Sckiefe desselben , bann nach der Tiefe 3o bls 40 Klaftern von dem Berge ab, und die ganze b<-w gte Masse betrug hiernach 640,000 Kublk-Slaftern. D'ese in Bewegung geselle Erbmasse wurde bei der Höke des Absturzes und dcr dadurch vermehrten Geschwindigkeit unvermeidlich den am Fuße des Berges ziehenden Krennhof, und den nake daran vvrbei-fiießendcn sogenannten Teickelfiuß verschüttet und den Bauernhof zerstört babeu, wenn die abgestürzte Erdmasse nicht durch das mit abgestürzte viele Holz und durch die Verllem» mung der Steine aufgehalten worden wäre, «nd'eine Theilung der Lawine veranlaßt hat- te , uwvon ein Theil sich auf die Gründe des Krennhofes hinwarf, und ein Theil dersel« den durch zweckmäßige Vorkehrungen auf 40 Klaftern ober dem Krennhof stehen blieb, nachdem He vorher die Hausmühle des Klenn» Hofes verschüttet hatte. — Um das Vorrü» cken der Lawine zu verhindern und weitern üblen Folgen vorzubeugen, bewerkstelligte man sogleich ewe WasserableNung, wodurch auch wirklich die Lawine, vbne weitern Schaden zu bewirken, stehen bli b. Auf den uncrwar« tcten Fall, daß noch ein Theil nachgehen soUte, wurde der nur zwei Klaftern breite Tcichelfiuß mit starken Bäumen überlegt, damit derselbe nicht verschüttet werde, und keine Ueber chwemmung der Gegend erfolge. Die Ablösung der Erdlawine wurde nach dem Gutachten von Sachverständigen durch ein, am »8. Nov in der dortigen Gegend verspürtes Erdbeben, auf welches nach einigen Stößen ein Donnerwetter nebst einem hesn, gen Platzregen erfolgte, veranlaßt, indem durch das Erdbeben die Erdmasse von dem Fclsengrunde abgelöset, und durch den Druck des von dem »5o Rlafter odtrbalb stehenden Felsen abstürzenden W.fiers nach und nach sn Bewegung gesctztundzum Absturz gebracht wurde. (Wdr.) Am 3. Nov. spürte man zu Kronstadts Mebenbürgen) lo Minuten nach? Uhr Morgens eine kleine Erderschütterung. Ihre Richtung schien vertikal zu seyn; sie bestand nur 5, bei Raab 1809und im großen Jahre »8l3 in IUyrien und Italien — das heilige Bild mit Lorbeeren bell änzte. Würdig des Ereignißes ward die Feies dieses Gedächtnißtages begangen. Vormittag um halb 11 Uhr disilirte die Garnison in vollkommenster Parade über den alten Platz zur hiesige« Metropolitankirche, außer-und in welcher dereiiö eine zahllose Menge von Menschen sich versammelt hatten. Nachdem, die hler anwesende sämmtliche Cwil - Autoritäten, die Geistlichkeit aller hiesigen Städte Pfarrclen, der ganze Adel und die Honoratioren durch einige Herren Offiziere des Regimentes an die besiimmtea Plätze be^itct waren, begann T. Herr Gr^f v. Bellgrado, Domdcchcmt des bicli« gen M^lropolitünkapttels, dasscierlicheHochamt. Nidt bald häiten wir eine so vorzügliche Vocal - unD Instrumental - Kirchen musik. ' Rossinis qrcße Simphonie, und ein englisches Hornkonzert, durch den Kapellmewer bes Regiments meisisrbaft aufgeführt, Ze-währten viele Verherrlichung dieser gro^n Feierlichkeit. Das Militär beobachtete m der Kirche beinahe alle Ceremonien einer Fahnenweihe. Die Kirche majestätisch imIn-nern, war auch von Aussen dccorirt, und das Portal dcs Haupteinganges schmückte folgende Inschrift: v. d. K5. Iilbuni. (?Snturi0NS8- ksiMeg d^saiElk I^eKioni^ XXVI. VI. Ii suc die Niederlande ganz r»?rloren ge^en. Es w'irde neulich gemeldet, daß die Ncei-, vobner von ^upper-waro bei Amdoina slcft empört uvd den Holländischen Gouverneur mit ''einer Familie und der ganzen Garnison ermordet baben. Am 2«. v. M. erhielt man zu ^i, verpool Pri^e aus Java vom 4. August, welcbe es be^tt^en, daß die Einwohner der Iisel Amhoini sich betna^e der ganzen ^n-sel bemHckti^t und die Soldaten in ihren Forts eingesHlnssen haben. Die Einwohner 5a5e>,, unter Brittischer Flagge, schon me^rmahl"n diese Festen angegriffen. Man besorgt, sie werden vollends ganz von der In'el ^?eisior. Auch auf Celebes und an» dern Mol"pf'schen snseln herrscht der nem-licke Geist der Unzufriedenheit und man war so zar auf der ^nlel Java deßhalb in Sorgen. Preußen. (W.Z) Se. Majestät der König baben den Staatsminisser, Grafen v Vulow, von dem Finanz - Ministerium zu entbinden, und solches dem Staatsministec v. Klevitz, anzuvertrauen geruhet. Dec Grafv. Bülow behalt daber ferner daS Ministerium des Handels und fur die Gewerbe, desgleichen das.Land - und Wafferbauwesen. Dem wirklichen geheimen ObeoRegieruligsratb priese, sind die bisherigen Funkzionen des Staatsministers 0. Klewitzübertragen, und derselbe von Gr. Majestät dem Könige znm President im Ministerium des Shatzes unb für das Staats'Kreditwesen, der Haupt-bank, und zum Staatssekretär ernannt wor-den« 'del und die Gewerbe, n^d für die jGegensiande des Innern und d<-r Pö« lkey, den St-nUsm,nister v Brock"a!ise» übertragen, au b den Hofpredigec Eyler, in Potsdam, an die Stelle des verstorbenen HaH, zum ailffcrordentlichen'Nitiliede des Staatsratbs ernannt. (W 3-) Dem 'Hernehmen nach (schreibt der M?nb. Horrelp. ans Berlin vom 3. Dec) sott die hiesige U nr'lrsltit, ans höchsten B fehl, ?er folget dann die Bekanntmachung der vertheilten Nummern mit den eingegangenen Beträgen und deren wohlthätiger Verwendung.