Bezugspreise Für Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2' — £ür Amerika: ganzjährig D. I 25 £ür das übrige Ausland ganzjährig K 5 • 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht b erücksich tig t, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hotlscheer Molen in Gottschee Sir. 121. Berichte sind zu senden an die Schrifikeitung des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Ir,jerate) werden nach Tarif berechnet und von der 33er-waltung bei Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott« scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Sit. 842.285. Ar. 15. KoLLschee, am 4. August 1913. Jahrgang X. Katholische Jungmannschast. Wir leben in einer Zeit des Kampfes, des Kampfes um die heiligsten Güter der Menschheit. Mit infernalischer Wut, mit teuflischem Hasse zieht der Unglaube von Tag zu Tag immer unge-scheuter und frecher zu Felde gegen Christus, gegen seine Lehre, gegen seine Kirche. Die Zahl unserer religionslosen Gegner, klagte der Landmarschall von Niederösterreich in seiner Begrüßungsrede auf dem fünften österreichischen Katholikentage in Wien, ist sehr groß, und wenn sie untereinander uneins sind, so sind sie doch sofort einig, wenn es gilt, der katholischen Kirche einen Schlag zu versetzen. Zu ihnen gehört ein Großteil der Presse fast aller Länder, zu ihnen gehört der Mammon, die falsche Wissenschaft, die religions-und kirchenfeindliche Gesetzgebung; dem Unglauben und Antichristentum dienen auch alle niederen und ungezähmten Leidenschaften und Instinkte der menschlichen Natur. Neben den weiten Kreisen der Sozialdemokratie sind es hauptsächlich die Gebildeten und Studierten, aus denen sich die Scharen der Feinde Christi rekrutieren. Auch ein leider nur zu großer Teil der akademischen Jugend ist erfüllt von christus- und religionsfeindlichem Geiste und schwört entweder auf Odin oder auf Nietzsche. Jahrelang schien es in der Öffentlichkeit, als ob es an unseren Universitäten überhaupt fast keine katholisch gesinnten Studenten mehr gäbe. Nicht etwa, als ob es solche tatsächlich nicht gegeben hätte; sie waren ja da, aber sie hielten sich bescheiden im Hintergründe, und so erfuhr die große Welt nicht viel von ihrem Dasein. Nur die Gegner machten sich breit und führten das große Wort; was katholisch dachte und fühlte an den Hochschulen, das dämmerte in ziemlicher, Verborgenheit dahin. Die Gefahr, daß dem Katholizismus in Österreich in den Kreisen der Intelligenz nahezu sämtliche Wurzeln abgeschnitten werden würden, stieg von Jahr zu Jahr. Wer das öffentliche Leben und insbesondere das akademische Leben au unseren Hochschulen in den letzten Jahren auch nur einigermaßen aufmerksam verfolgt hat, weiß, daß nunmehr ein erfreulicher Umschwung zum Besseren eingetreten ist. Die Kraft und die Hoheit des katholischen Gedankens hat in vielen und vielen der jungen akademischen Bürger Mut und Begeisterung erweckt. Der Katholizismus drückt sich nicht mehr scheu an unseren Universitäten, er schleicht nicht mehr gebückt und unbeherzt durch die Aula. Sein Banner ist frei entfaltet und flattert froh im Winde, wenn auch angefeindet, beschimpft und gelästert. Das ist ja das Schicksal alles wirklich Guten auf Erden, daß es nur zu oft Spott und Hohn ertragen muß. Und je größer der Kampf, je heißer das Ringen, desto stahlharter, desto sturmfester und erprobter wird der Charakter. Eine der erfreulichsten Erscheinungen beim fünften Katholikentage in Wien war, daß die katholischen Studentenverbindungen aus demselben in so stattlicher, imponierender Anzahl vertreten waren. Von berufener Seite wurde damals jubelnden Herzens hervorgehoben, daß von allen Ereignissen im katholischen Leben seit dem vierten Katholikentage vor allem der Fortschritt im katho- lischen Studentenleben auf das freudigste zu begrüßen sei. Und so wurden denn gerade die katholischen Jungmanuschaften mit wahrhaft stürmischer Begeisterung begrüßt, sie, die trotz der ärgsten und nicht selten geradezu niederträchtigsten Angriffe das christliche Banner Hochhalten, sie, die mit bewundernswerter Schneidigkeit und mutvoller Entschiedenheit für ihre hehren und erhabenen Grundsätze eintreten. Der Katholikentag verurteilte auch auf das entschiedenste die fortwährenden rohen Angriffe und Anfeindungen, welchen die katholischen Studentenverbindungen seitens der radikalen Studentenschaft in maßlosester, unwürdigster Weise ausgesetzt sind. Wer damals einen Blick warf auf die jungen akademischen Pioniere des Christentums, die da berufen sind, einst die Führer des katholischen Volkes zu werden, dem schwand jede Verzagtheit, jeder Kleinmut. Um die katholische Sache in Österreich steht es noch nicht so verzweifelt schlecht, wenn ihr solche Kämpfer und Verteidiger erwachsen. Eine nahe Zukunft wird in dieser Beziehung lrostvoller und günstiger aussehen als die Gegenwart, der es an katholischem Nachwuchs in den intelligenten Kreisen noch vielfach gebricht. Kommt die katholische Gesinnung in den oberen Ständen von Jahr zu Jahr wieder mehr zu Ehre, Ansehen und Verbreitung, so wird sie einen umso festeren Halt im Volke gewinnen, das im Denken und Leben sich nur zu gerne nach dem Beispiele richtet, das von oben gegeben wird. Junge Leute und katholische Gesinnung I wird da vielleicht mancher still oder laut einwenden. Das werden wohl nichts anderes als kopfhängerische, muckerische Gesellen sein! Wieder eines der vielen Vorurteile gegen den Katholizismus. Man schaue sie doch an, unsere katholischen Studenten und das Herz wird einem im Leibe lachen. Es ist frisches, lebensfrohes, junges Blut, das mit akademischer Strebsamkeit Und akademischem Frohsinn die hehrsten und heiligsten Ideale der Menschheit in schönstem Einklänge zu vereinen weiß. Wir können es uns nicht versagen, zum Schluffe hier die Worte anzusühren, welche ein gefeierter Redner über das katholische Studententum und über Religion und Wissenschaft gesprochen hat: „Das dritte, wofür wir Katholiken in der Gegenwart sorgen müssen, ist die junge katholische Intelligenz oder die intelligente Jungmannschaft. Nicht als ob wir nicht genug Intelligenz hätten — nur ist sie oft zu bescheiden (Ruse: Sehr richtig!). Die Zahl muß vermehrt, für Nachwuchs gesorgt werden. Unsere Jungmannschaft muß so herangezogen werden, daß sie fähig ist, mitzuarbeiten an der Lösung der großen Fragen, welche die Gegenwart beherrschen. Sie muß wahrhaft gelehrt sein, — nicht bloße Nachbeter, sondern Forscher — nicht Nachtraber, sondern Bahnbrecher. Und endlich muß sie gläubig sein. Man hat ja allerdings ein Menschenalter hindurch gesagt und geschrieben, daß die Religion eine Gegnerin der Wissenschaft ist, glauben Sie doch das nicht. Man hat immer erklärt, das freie Wissen löst alle Welträtsel. Nun frage ich Sie, welches Welträtsel wurde bis zum heurigen Tage gelöst? Haben sie uns gezeigt, wie Kraft und Stoff in das Dasein gewandert sind, hat man gezeigt, wie der Mensch aus dem Urschleim gekrochen ist? (Heiterkeit.) Nichts hat man bewiesen, weder daß die Gesetzlichkeit die Gesetze geboren hat, noch daß die Dressur die Mutter des Gewissens geworden ist. Die Freidenker haben überhaupt nichts bewiesen, sondern nur behauptet und gelärmt und verspottet und verhöhnt und das haben die anderen geglaubt und dieser Glaube ist es, den man den modernen Unglauben nennt. (Beifall.) Man wird ja noch oft der leichtgläubigen Menge verkünden, daß man etwas gefunden hat, das mit unserem Glauben nicht vereinbar sei — aber dann ist jedesmal eines von beiden der Fall. Entweder hat man unseren Glauben nicht verstanden oder es liegt kein fertiges Resultat der Wissenschaft vor. Das ist eben die Überzeugung eines jeden Katholiken, daß es zwischen Glauben und Wissen nie einen Zwiespalt geben könne. Denn beide haben denselben Ursprung und beide dasselbe Endziel: Gott, die Quelle des Lichtes. Die Methode beider ist eine verschiedene; schließlich werden sie zu demselben Resultate kommen und sich vereint vor dem Unendlichen beugen, zu dem uns beide führen müssen. Lassen Sie sich auch nicht imponieren durch das Schlagwort „Voraussetzungslose Wissenschaft". Das war der Fanfarenton, mit dem man zum allgemeinen Angriffe gegen uns schritt und jedes der Schule entwachsene Jüngelchen glaubte, auf der Leiche unserer Kirche zu stehen und als neuer St. Georg — das setzte er voraus (Heiterkeit) — ausrufen zu können: „Der Drache ist bezwungen — es lebe die voraussetzungslose Wissenschaft I" Für diese Leute habe ich nur das eine Wort: Herr, verzeihe ihnen, sie haben nicht gewußt, was sie redeten. Eine voraussetzungslose Wissenschaft ist ebenso ein Unding wie ein bodenloser Abgrund oder ein uferloses Meer auf unserer Erde. Jede wahre Wissenschaft muß Voraussetzungen haben; denn sonst müßte ja jeder einzelne Satz bewiesen werden bis ins Unendliche und das wäre der Tod des Fortschrittes und der Untergang jeder Wissenschaft. (Bravo I) Wir setzen voraus, daß jedes Ding das ist, was es ist, und daß nichts zu gleicher Zeit sein und nicht sein kann und daß unser Verstand fähig ist, die Wahrheit zu erkennen; das läßt sich nicht einmal beweisen, nicht weil es zu dunkel ist, sondern weil es klarer ist als das Licht der Sonne. Und dann muß unsere Philosophie die Quadersteine zusammentragen zu einem Gebäude, das allen Stürmen trotzt: und auf diesem breitet dann die Theologie die Adlerflügel aus. (Lebhafter Beifall.) Nicht voraussetzungslose Wissenschaft fordern wir — sondern Vorurteils- und leidenschaftslose Wissenschaft. Man lege einmal die Vorurteile gegen uns ab und man wird einsehen, daß wir nicht die letzten sind, welche den Triumphwagen der Kultur durch die Welt ziehen." Möchten diese Worte auch in den Kreisen unserer heimischen akademischen Jugend beherzigt werden! Aus Stabt und Land. Hottschee. (Vom politischen Dienste.) Der k. k. Bezirkshauptmann Herr Ernst Freiherr v. Schönberger wurde zur Dienstleistung bei der Landesregierung in Laibach einberufen und der k. k. Bezirksoberkommissär Herr Otto Merk in Krainburg, mit der Leitung der Bezirkshauptmannschaft Gottschee betraut. Herr Bezirkshauptmann Freiherr v. Schönberger war durch nahezu sieben Jahre Chef der Bezirkshauptmannschafi Gottschee und erfreute sich der allgemeinen Hochachtung und Wertschätzung der Bevölkerung des Bezirkes. Er wußte auf dem hiesigen in nationaler Beziehung heiklen Posten durch seine taktvolle Amtswirksamkeit die Reibungsflächen möglichst einzuschränken und sowohl als Vorsitzender des Bezirksschulrates als auch in anderen Vertretungskörpern ein friedliches Zusammenarbeiten der Vertreter beider Nationalitäten sowie einen guten modus vivendi aufrecht zu erhalten. Auch das aufregungsvolle Jahr 1907 (Reichsratswahlen) stellte an den Takt des Chefs der politischen Behörde in Gottschee keine geringen Anforderungen. Als Vorsitzender des Bezirksschulrates war er eifrig bemüht, das Schulwesen im Bezirke zu heben. Als Vorsitzender des Komitees zur Förderung der Hausindustrie unterstützte er zielbewußt die Bestrebungen zur Erhaltung und Hebung der alten holzverarbeitenden Heimarbeit in den Dörfern um den Hornwald herum. Als Präsident des Zweigvereines Gottschee des Landesund Frauenhilfsvereines vom Roten Kreuze verstand er es, diesen Zweigverein neu zu beleben; auch die Gründung des Zweigvereines Gottschee des Österreichischen Flottenvereines ist hauptsächlich seiner Anregung und Initiative zu verdanken. Für die Durchforschung der hiesigen Grotten und Höhlen sowie für die auch in praktischer Beziehung wichtige Erkundung der unterirdischen Wasserläufe interessierte sich der Herr Bezirkshauptmann sehr lebhaft und beteiligte sich persönlich an den diesbezüglichen wissenschaftlichen Untersuchungen. Indem wir den scheidenden Herrn Bezirkshauptmann zu seiner ehrenden Einberufung zur Dienstleistung bei der Landesregierung in Laibach bestens beglückwünschen, gestatten wir uns zugleich den Wunsch auszusprechen, er möge auch in seiner neuen amtlichen Stellung unserem Bezirke seine freundlichen Sympathien bewahren. — Der nunmehr mit der Leitung der Bezirkshauptmannschaft Gottschee betraute k. k. Bezirksoberkommissär Herr Otto Merk ist ein Sohn des verstorbenen Hofrates Joses Merk, der zu Ende der siebziger und in der ersten Hälfte der achtziger Jahre Bezirkshauptmann in Gottschee war und wegen seiner gediegenen Amtsführung hier im besten Andenken steht. Dem neuen Herrn Amtsleiter geht der Ruf eines tüchtigen, pflichteifrigen und konzilianten Verwaltungsbeamten voraus. Wir zweifeln nicht, daß er sich in Gottschee bald heimisch fühlen und die Sympathien aller Kreise erwerben wird. In diesem Sinne begrüßen wir herzlich seinen Amtsantritt in Gottschee. — (Vom Justizdienste.) Der Kaiser hat dem Landesgerichtsrate Herrn Alexander Ravnikar in Littai den Titel und Charakter eines Oberlandesgerichtsrates verliehen. — (Vom Klerus.) Hochw. Herr Johann Ja klitsch, Kooperator in Nesseltal, wurde zum Exposttus in Ober-Skrill ernannt; an seine Stelle kommt der Neupriester Hochw. Herr Johann Žrjau als Kaplan nach Nesseltal. — Der hochw. Herr Anton Žnidaršič, Kooperator in Sagor, wurde in gleicher Eigenschaft nach Altlag versetzt. — (Gymnasialdirektor Jodok Mätzler f.) Am 24. v. M. starb in Innsbruck nach längerem, schwerem Leiden und Empfang der heiligen Sterbesakramente Herr Jodok Mätzl er, k. k. Gymnasialdirektor in Feldkirch (Vorarlberg), Mitglied des Landesschulrates, im 62. Lebensjahre. Der Verstorbene stammte aus Andelsbuch in Vorarlberg, besuchte dort die Volksschule, sodann das Gymnasium in Brixen, absolvierte die philosophischen Studien an der Universität in Innsbruck und kam im Jahre 1875 als supplierender Gymnasiallehrer nach Gottschee, wo er im Jahre 1878 definitiv als Professor angestellt wurde, in welcher Eigenschaft er hier bis zum Jahre 1894 sehr verdienstvoll und pflichteifrig tätig war. Als tüchtiger Schulmann, der warme Liebe zur Jugend mit väterlichem Ernst bestens zu vereinen verstand, genoß er nicht nur die Liebe und Verehrung seiner Schüler, die ihm alle ein dankbares Andenken bewahren, sondern erfreute sich auch in den Elternkreisen stets der ungeteilten Hochachtung und des vollsten Vertrauens. Der hiesige Gymnasial-Unterstützungsverein zählt den Verblichenen zu seinen Ehrenmitgliedern. Als redegewandter, tatkräftiger Mann, den die Gesellschaft unserer Stadt nach Gebühr zu werten wußte, wurde er im Vereinsleben Gottschees mehrfach zu leitenden Stellungen berufen, die er alle in mustergiltiger Weise zu versehen verstand. Im Jahre 1879 vermählte er sich in Gottschee mit Fräulein Gabriele Pfefferet, einer Tochter des verstorbenen Steuereinnehmers Herrn Adolf Pfefferet. Dem glücklichen Ehebunde entstammten drei Kinder, von denen eines in frühesten Jahren in Gottschee starb, während ein Sohn und eine Tochter gegenwärtig öffentliche Stellungen in auf-Takt An-ifrig über ziel-ilten oalb des-iefen ines :iner lung lcher iter-ligte gen. iben buch rus-xem rehc k. 1. stör-ber war rken ßen, Wir unb irnte bes- unb k00- mt; jav ;ic, tlag 24. unb k. k. )es-els-ym-ber tber iitio bis Als hem iebe tken ber sige neu bte trbe gen mb. :iele :rrn ber, :enb t in Tirol, bezw. Vorarlberg bekleiben. Im Jahre 1894 erhielt ber Dahingeschiebene eine Lehrstelle am Staatsgymnasium in Klagenfurt. Die aus allen Kreisen unserer Stabt überaus zahlreich besuchte Abschiebsfeier, welche damals bem Scheibenben veranstaltet würbe, gab Zeugnis von ber großen Beliebtheit, bte er unb seine Familie in Gottschee genossen. Nach mehrjährigem Wirken in Klagenfurt würbe Prof. Mätzler in sein geliebtes Hdmatlanb Vorarlberg berufen, inbem ihm bie Stelle eines k. k. Bezirksschulinspektors in Bregenz verliehen würbe. Auch in bieser neuen Stellung entfaltete er eine sehr ersprießliche Tätigkeit im Interesse ber Hebung bes Volksschulwesens seines Jnspektionsbezirkes. Wegen ber bestehenben politischen Parteiungen in ben Kreisen ber ihm untergeorbneten Lehrerschaft war bei ber Versetzung bes Jnspektionsamtes bie Vereinigung von besonberem Takt, von Klugheit unb Schneibigkeit notwendig. Aus diese Weise gewann Inspektor Mätzler bas allgemeine Vertrauen ber gesamten Lehrerschaft. Vor ein paar Jahren würbe ber Verewigte zum Direktor bes Staatsgymrasiums in Felb-kirch unb sobann auch zum Mitgliebe bes Landesschulrates bes Laubes Vorarlberg ernannt — ein sprechenber Beweis bafür, wie hoch bie Tätigkeit unb Befähigung bes erfahrenen, verdienstvollen Schulmannes in Regierungskreisen eingeschätzt. würbe. Schließlich sei noch bemerkt, baß Gymnasialbirektor Mätzler, ein Sohn gut katholischer Eltern, seine treukatholischen Grundsätze in seinem ganzen Lebensgange niemals verleugnet hat. Ehre seinem Anbeuten! — (Ernennung.) Der Minister für Kultus unb Unterricht hat ben Lehrer an ber Vorbereitungsklasse bes hiesigen Staatsgymnasiums, Herrn Übungsschullehrer Alois Petsche, zum Hauptlehrer an ber k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach ernannt. Herr Übungsschullehrer Petsche war Lehrer an ber hiesigen Vorbereitungsklasse, unterrichtete seine Schüler auch freiwillig im Turnen, betätigte sich als Hilfskraft bei ben Kanzleiarbeiten ber k. k. Gymnastaldirektion unb war Zahlmeister bes „Unterstützungsvereins für bürftige Schüler bes Staaisgymnasiums in Gottschee". Alle seine Dienstesobliegenheiten versah er stets mit regem Pflichteifer. Als gewissenhafter Lehrer erzielte er recht gute Unterrichtserfolge. Seinen Amtskollegen gegenüber war er stets gefällig unb zuvorkommenb. Als aufrichtiger, warmer Freunb seiner engeren beutschen Heimat nahm er sich auch bereitwillig unb mit lobenswertem Eifer ber beiben beutschen Kinbergärten in Gottschee unb Gottschee-Schalkenborf an, bie unter seiner amtlichen Leitung sich gedeihlich entwickelten. Inbem wir bem scheibenben Herrn Professor ein freunbliches Lebewohl zurufen, wünschen wir ihm Glück unb Erfolg für seinen neuen um-fafsenberen Wirkungskreis in ber Landeshauptstadt. — (Reifeprüfungen.) Fräulein Hermine Scheschark aus Gottschee har an ber Lehrerinnenbilbungsanstalt Hut-Haus in Laibach bie Reifeprüfung für Volksschulen mit Auszeichnung bestauben. — Herr Josef Locker aus Altlag hat an ber Lehrer-bilbungsanstalt in Marburg bie Reifeprüfung mit gutem Erfolge abgelegt. — (Ernennungen.) Der Minister bes Innern hat ben Rechnungsrevibenten Herrn Heinrich Czerny zum Rechnungsrate im Rechnungsbepartement ber Lanbesregierung in Laibach ernannt. — Das Prfifibium ber Finanzbirektion in Laibach hat ben Steuer» osfizial Herrn Franz Starin zum Steuerverwalter ernannt. Der Steuerpraktikant Herr Anbreas Hutter würbe zum provisorischen Steuerassistenten ernannt. ■— (Bom Steuerbienste.) Der k. k. Finanzrat Herr Dr. Wilhelm Kreft in Gottschee ist nach Laibach versetzt unb bort zum Chef ber k. k. Steuerabministration ernannt worben. Die Leitung bes hiesigen k. k. Steuerreferates übernimmt einstweilen ber k. k. Steuerverwalter Herr Franz Star in. — (Übersieblung.) Am 30. v. M. hat Herr Fachschullehrer Stanislaus Mostecky Gottschee für immer verlassen, nachdem er 6 Jahre hier unter oftmals schwierigen Verhältnissen gewirkt hatte. Er hat sich auf seinen neuen Dienstort Villach begeben. Der Scheibende ist nicht nur als tüchtiger unb strebsamer Lehrer und aufrichtiger Kollege bekannt, sondern ist auch schriftstellerisch auf gewerblich-kaufmännischem Gebiete mit Erfolg tätig. Die Gründung des Stenographenvereines in Gotrschee, des einzigen beutschen Stenographenvereines in Krain, ist sein Werk. In politischer Beziehung hat er niemals einen einseitigen Standpunkt hervorgekehrt. Möge er auf seinem neuen Posten recht zufrieden unb glücklich sein! — (Ehrung.) Anläßlich ber Erhebung der Ortschaft Groß-laschitz zum Markte hat die dortige Marktgemeindevertretung Seine Exzellenz den Lanbespräsidenten Herrn Theodor Freiherrn von Schwarz unb ben Herrn Bezirkshanptmann Ernst Freiherrn von Schönberger zu Ehrenbürgern ernannt. — (Matura mit Auszeichnung.) Die Lehramtskandi-datinnen Maria Erker und Emma Kraul and aus Mösel und Josefa J aklitsch aus Ort bei Mitterdorf, welche an der Lehrerinnenbilbungsanstalt bei den Ursulimm in Laibach studierten, haben bte Matura mit Auszeichnung bestanden. — (Unterkrainer Bahnen.) In der Sitzung des Laibacher Gcmetnberates am 16. Juli l. I. erinnerte Bürgermeister Dr. Tavčar an ben seinerzeitigen Beschluß bes Berwaltungsrates ber Unterkrainer Bahnen hinsichtlich ber Einschränkung ber Konzessionsbauer von 90 auf bloß 75 Jahre, wodurch die Stammaktien dieser Bahnen entwertet worden seien. Die Stadtgemeinde Laibach, bie 550 Stammaktien der Unterkrainer Bahnen im Nominalwerte von 110.000 K besitzt, sah sich hiedurch geschädigt und brachte gegen diesen Beschluß des Verwaltungsrates beim Wiener Handelsgericht die Klage ein, welche auch angenommen worden sei. Der bezügliche Beschluß des Verwaltungsrates wurde nunmehr vom k. k. Eisenbahnministerium genehmigt (!) und der Bürgermeister beantragte deshalb, daß gegen die Genehmigung des Verwaltungsratsbeschlusses bie Beschwerde an ben Verwaltungsgerichtshof eingebracht werde. Der Antrag des Bürgermeisters wurde stimmeneinhellig zum Beschluß erhoben. ■— Es sind also gegenwärtig zwei Aktionen im Zuge zur Wahrung der Rechte der Stammaktienbesitzer der Unterkrainer Bahnen, nämlich bte Klage der Stadtgemeinde Laibach beim k. k. Handelsgerichte in Wien und bte Beschwerde beim k. k. Verwaltungsgerichtshofe in Wien. Die Stadtgemeinde Gottschee hat in dieser Angelegenheit bekanntlich ebenfalls eine Beschwerde an das Ministerium des Innern gerichtet. — (Vom Wetter.) Seit etwa Mitte Juni Regen, Regen und wieder Regen! Und dabei eine Kühle wie etwa zu Ende Oktober. Daß es anderswo geradeso oder noch schlechter stand, war für uns ein magerer Trost. Das Einbringen des Heues war ungemein erschwert und man befürchtete bereits, daß bte Feldfrüchte faulen würden. Da trat endlich am 24. Juli Der lang ersehnte Umschwung ein. Wenn bte Hundstage ihrem Namen Ehre machen, wird bei den Feldfrüchten kein allzugroßer Schaben zu verzeichnen sein. Freilich machen auch bie Engerlinge (Wurmfraß) heuer nicht unbeträchtlichen Schaben. Ob der Mais noch zur Vollreife wird gelangen können, ist zweifelhaft. — (Falsche Silbergulden.) Wir machen darauf aufmerksam, daß, wie in Untersteiermark, auch in Gottschee falsche bleierne Silbergulden im Umläufe sind. Man erkennt sie an der verdächtigen bleigrauen Farbe, bie etwas dunkler ist als bei den echten Silbergulden. Das Metall ist so weich, daß es sich mit dem Messer schneiden läßt. — (Die Viehpreise sinken — das Fleisch bleibt teuer.) Auf sämtlichen Zucht- und Nutzviehmärkten Österreich-Ungarns ist zum großen Nachteile der Viehzüchter ein starkes Sinken der Preise zu verzeichnen. Auch für die Mäster herrscht schon seit längerer Zeit auf ben Schlachtviehmärkten eine ungünstige Preislage. Von einem Herabgehen mit ben Fleischpreisen hört man aber wenig oder nichts, obwohl jetzt eine Verbilligung des Fleisches mit vollem Recht gefordert werden müßte. Manche Landwirte helfen sich dadurch, daß sie selbst Kälber schlachten und das Fleisch um K1 30 bis K 1"40 verkaufen. Es ist in den letztvergangenen Jahren in Österreich für bie Förderung der Viehzucht manches geschehen, auch die Kälberprämiierungen haben zur Zucht aufgemuntert. Nun ist ein relativer Überschuß an Vieh da, während andererseits die Kon- summten infolge der hohen Fleischpreise den Fleischverbrauch stark eingeschränkt haben. Eine wesentliche Besserung der Viehpreise dürfte in naher Zeit nicht zu erhoffen sein. — (Das Sommerfest des Gottscheer Turnvereines), das am 20. Juli nachmittags stattfand, nahm trotz des wechselvollen Wetters einen herrlichen Verlauf. Das Sommerfest zerfiel, wie wir schon in Nr. 14 berichteten, in das Wetturnen, das Schauturnen und in den Festabend. Das Wett- und Schauturnen ivicEelit sich auf der Schulwiese, der Festabend im Gasthause des Herrn Adolf-Kraus ab. Pünktlich um 1 Uhr nachmittags traten zum Wetturnen 12 Turner, darunter einer aus Laibach, an. Das Wettturnen bestand in den volkstümlichen Übungen Kugelschocken, Diskus-, Speer- und Schleuoerballwerfen sowie Stabweitspringen. Aus diesem Wettkampfe gingen als Sieger hervor: Leopold Ra morals erster, Anton Hönigmann als zweiter und Franz Honig mann als dritter. Josef Marn und Franz Hrieber erreichten die nächsten Punktzahlen und erhielten belobende Anerkennungen. ' Äußer Wettbewerb turnten freiwillig mit Herr Lorenz Hönigmann, der die höchste Punktzahl, nämlich 76 Punkte, erreichte, und Herr Xaver Zehrer vom Turnvereine aus Laibach. Die Höchstleistungen waren: im Kugelschocken 12'22 Meter (Xaver Zehrer), im Diskuswerfen 22'60 Meter (Lorenz Hönigmann), im Speerwerfen 24 90 Meter (Lorenz Hönigmann), im Stabweitspringen 5‘75 Meter (X. Zehrer) und im Schleuderballwerfen 34'80 Meter (Lorenz Hönigmann). Als Kampfrichter walteten gewissenhaft ihres Amtes die Herren: Adolf Fornbacher und Alois Kresse. Um 3 Uhr nachmittags, nach Schluß des Wetturnens, hatte der Himmel Erbarmen. Die Wolken zerteilten sich und die Sonne schien heiß auf die in sieben Riegen stark zum Schauturnen angetretenen Turnerinnen und Turner. Ein reges und abwechslungsreiches Treiben herrschte nun durch mehr als drei Stunden auf dem Festplatze, denn die verschiedenen Riegen turnten am Barren, Reck und Pferd Übungen von der leichtesten bis zu den schwierigeren Stufen. Einen herzigen Anblick bot die zweite Schülerriege, welche aus lauter jungen Schülern bestand, und einen herzerfreuenden Eindruck machten die schmucken Turnerinnen, zwölf an der Zahl, in ihrer einfachen, kleidsamen Tracht, die ziemlich schwierige Übungen am Barren mit einer Schneidigkeit und Sicherheit turnten, die allgemeinen Beifall fand. Nach dem Riegenturnen traten 60 Turnerinnen und Turner zu den allgemeinen Freiübungen an, die den Glanzpunkt des Schauturnens bildeten. Der schöne Aufmarsch in Kreuzfvrm mit Gegenzügen wirkte schon erhebend auf die lautlos zusehenden zahlreichen Zuschauer, und die tadellos und ohne Fehl ausgeführten schönen, ansprechenden Freiübungen boten einen großartigen Anblick. Ein buntes Gewoge zeigte der Abmarsch, der im Laufschritt ausgeführt wurde. Begeisterter Beifall lohnte die Darbietung. Die nun folgenden Spiele trugen viel zur Erheiterung der Zuschauermenge bei; ein Staffettenlauf beschloß das Schauturnen. — Um 8 Uhr abends nahm der Festabend seinen Anfang, den die Militärkapelle mit flottem Spiele einleitete. Schon vor 8 Uhr waren die geräumige Veranda und zum größten Teile auch der große Garten mit Festgästen gefüllt und immer noch strömten Besucher herein. Doch der Wettergott hatte keine Rücksicht, denn nach Blitz- und Donnerschlag setzte plötzlich ein strömender Regen ein und veranlagte, daß sich ein Teil der Gäste in die Nebenräumlichkeiten zurückzog, ein Teil war jedoch wegen Raummangels leider gezwungen, die Festlichkeit frühzeitig zu verlassen. Die Musik begab sich in die obere Veranda und ließ von dort die flotten Weisen ertönen. Auch der Gottscheer Gesangverein, der mit dem gemischten und mit dem Männerchore auftrat, ließ es sich nicht nehmen, sein aufgestelltes Programm einzuhalten. Der überaus stimmungsvoll vorgetragene gemischte Chor „Im Grase taut's" löste einen wahren Beifallssturm aus. Angenehm fiel auf der Viergesang, der von den Fräulein Wilhelmine Petsche, Fanny Stöckl, Stefi Perz und der Frau Paula Bartelme mit Innigkeit gesungen und vom Chore verständnisvoll begleitet wurde. Man merkte es dem Chore an, daß er gut einstudiert worden war. Auch die beiden Männerchöre: „Das Schwertlied" und „Lützows wilde, verwegene Jagd" fanden Anerkennung, doch litt der Vortrag durch die Ungunst der Ausstellung. Denn wegen des Regens mußten die drei ersten Gesangsvorträge auf der wenig Raum bietenden schmalen Veranda gesungen werden. Besseren Anklang fand der Männerchor „Schatzerl klein", der im Garten gesungen wurde, denn mittlerweile hatte der Regen wieder nachgelassen. Die Chöre wurden von dem nimmermüden, verdienstvollen Vereinschormeister Herrn Lehrer Friedrich Kaucky in bekannt guter Weise geleitet. Den Glanzpunkt j des Abends bildete die von Herrn Prof. Dr. R. v. Schoeppl gehaltene Gedenkrede auf die Zeiten Deutschlands unter der Gewaltherrschaft Napoleons und des folgenden Befreiungskampfes. Die lebendige Schilderung der Zustände im damaligen Deutschland und der Hauptpersonen, wie: Freiherr von Stein, Scharnhost, Gnei-senau, Blücher, Körner u. a., fesselte alle Zuhörer. Auch auf die Gottscheer nationalen Verhältnisse kam der Festredner zu sprechen und forderte auf, in der Liebe zu der angestammten und von den Vätern ererbten Scholle nicht zu erlahmen. Statt auszuwandern, möge lieber mit unermüdlichem, unverdrossenem Fleiß getrachtet werden, der wenn auch kargen Scholle das abzuringen, was des Levini' Notdurft erfordert. Nicht endenwollender Beifall lohnte die eindrucksvollen, ernsten Ausführungen des Festredners. Eine Abordnung des Turnrales begab sich sofort zu Herrn Prof. Dr. R. v. Schoeppl und dankte ihm im Namen des Turnrates und der Anwesenden. Die gehobene Stimmung ließ nicht nach bis zum Schluffe, obwohl das Wetter draußen alles daransetzte, um sie zu stören. Einen überaus reizenden Anblick bot der Gasthausgarten, der sehr hübsch und geschmackvoll mit Blatt- und Blumengewinden sowie Abzeichen und bunten Fahnentüchern ausgestattet war. Dieser mühevollen Arbeit hat sich die Jungmannschaft des Turnvereines, Turnerinnen und Turner, freiwillig unterzogen, und auch der überaus schöne Erfolg, den das Fest erzielte, muß zum größten Teile ihrer rührigen Werbearbeit zugeschrieben werden. Ein Jahrzehnt schon wenigstens fand in unserer Stadt kein Fest mit so schönem Verlaufe statt und kann der Erfolg alle Beteiligten mit berechtigtem j Stolze erfüllen. Da Küche und Keller der Gastwirtschaft Kraus auch nichts zu wünschen übrig ließen, im Gegenteile Vorzügliches boten, wird dieses Fest wohl noch längere Zeit den Festteilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben. Allgemein wurde der große Auf- | schwung, den unser Turnverein in letzter Zeit nimmt, bewundernd anerkannt. — (Gesellenprüfung.) Am 27. Juli um 2 Uhr nachmittags wurde die erste Gesellenprüfung im Jahre 1913 abgehalten. Die Prüfung fand unter dem Vorsitze des Genossenschaftsvorstehers Herrn Josef Pav licet im Sitzungssaale des Stadtamtsgebäudes statt. Eingefunden hatten sich außer der Prüfungskommission und den Prüflingen mehrere Handwerksmeister aus der Stadl. Punkt 2 Uhr begrüßte der Vorsitzende die Anwesenden und wies darauf hin, daß die heutige Gesellenprüfung die erste sei, wo nur Angehörige des Handwerkerstandes die Prüfungskommission bilden, was einen gewaltigen Fortschritt bedeute. Ec forderte zunächst die Herren Meister auf, auf der nun beschrittenen Bahn unentwegt zu Nutz und Frommen des deutschen Handwerks in Gottschee fortzuwandeln, und bat die anwesenden Gehilfen und Gehilfenprüflinge. nichts unversucht zu lassen, um sich im technischen wie im theoretischen Wissen alles jenes anzueignen, was die neue Zeit von ihnen fordert und for- (, dem muß, denn sie seien berufen, in absehbarer Zeit die entstandenen Lücken in den Reihen der deutschen Meister auszufüllen. Zur Prüfung waren fünf Gehilfen zngelassen worden, und zwar 2 Schmiede, 1 Tischler, 1 Uhrmacher und 1 Wagner. Die Prüfung haben bestanden zwei mit sehr gut (Matthias Hodnik, ausgelernt bei Herrn Wagnermeister Johann Mandelc, und Anton Jakomini, ausgelernt bei Herrn Schmiedmeister Anton Jakomini), zwei mit gut, einer mußte auf ein halbes Jahr zurückgestellt werden. Die Prüfung nahm über drei Stunden in Anspruch. — (Die Jahres-Hauptversammlung des Handelsgremiums in Gottschee) fand Sonntag den 27. Juli im Gasthause des Herrn Josef Verderber in Gottschee nachmittags um 4 Uhr statt. Den Vorsitz führte Gremialobmann Herr Matthias Rom fett., welcher pünktlich um 4 Uhr die Sitzung mit einer herzlichen Begrüßung sämtlicher Erschienenen eröffnete, mit Bedauern aber die gesetzliche Wartestunde, da nicht ein Drittel der Mitglieder erschienen ttmtj walten lassen mußte. Um 5 Uhr wurde die Sitzung neuerdings eröffnet und bei Anwesenheit von nur 12 Mitgliedern als beschlußfähig erklärt. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der Tätigkeitsbericht, dem wir unter anderem folgendes entnehmen: Das Handelsgremium zählt 94 Mitglieder, 18 Handelsangestellte und 27 Lehrjungen. Wie alljährlich wurden auch dieses Jahr den Aufnahmen und Freisprechungen besondere Stunden gewidmet und wurden in fünf solchen Zusammenkünften 8 Aufnahmen und 16 Freisprechungen durchgeführt. Es wurden vom Gremialansschusse drei Sitzungen abgehalten und 69 Schriftstücke erledigt. Nach dem Kassa-berichte betrug der Kassastand am 11. August 1912 K 1688'88, seitheriger Zuwachs an Zinsett K 68'48; Aufding- und Freisprechgebühren K 71. Ausgaben K 37'90, somit der Kassastand am 27. Juli 1913 K 1790'46. Zur Hauptversammlung wurden eingeladen die k. k. Bezirkshauptmannschast in Gottschee, der Genossenschaftsinstruktor Dr. Blodig und die Handwerkergenossenschaft., Letztere hat ihr Fernbleiben durch den Obmann Herrn Josef Pavlieek entschuldigt. Von den auswärtigen Gremialmitgliedern war nur Herr Georg Eppich aus Altlag erschienen, Herr Alois Hönigmann in Altlag entschuldigte sein Fernbleiben brieflich. Nach Beantwortung verschiedener Anfragen wurde die Sitzung nach einstündiger Dauer vom Vorsitzenden um 6 Uhr geschlossen. — (Geschworenenauslosung.) Für die am 25. August beginnende dritte Schwurgerichtssitzung beim k. k. Kreisgerichte in Rudolfswert wurden als Hauptgeschworene u. a. ausgelost die Herren: Heinrich Grill, Besitzer in Steinwand, Josef Stöckl, Bergverwalter in Gottschee, Johann St alz er, Müller und Besitzer in Maschel. — (Zwangsversteigerungen.) Beim k. k. Bezirksgerichte, Abt. II, werden nachstehende Liegenschaften zwangsweise versteigert, und zwar: I. Am 2. September 1913 vormittags um 9 Uhr, a) die Liegenschaft E.Z. 45, Katastralgemeinde Reichenau, bewertet auf 2571 K 85 h, das geringste Gebot beträgt 1714 K 56 h; b) die Liegenschaft E.Z. 142, Katastralgemeinde Reichenau, bewertet auf 780 K; II. Am 7. Oktober 1913 vormittags 9 Uhr, die Liegenschaft E. Z. 464, Katastralgemeinde Mitterdorf samt Miteigentumsrechten, bewertet auf 2140 K, das geringste Gebot beträgt 1430 K. Unter den als geringstes Gebot angegebenen Beträgen findet ein Verkauf nicht statt. — (Bemerkenswerte Rindvieh Märkte im Monate August in Krain.) Am 4. August: Reifnitz, Krainburg, Rudolfswert: am 5. Aug.: Tiesental, Mariatal, Videm; 6. Aug.: Laibach; 7. Aug.: Tfchernembl; 8. Aug.: Briindl; 9. Aug.: St. Peter, Ratschach, Seisenberg; 11. Aug.: Krainburg, Gereuth, St. Lorenz; 14. Aua.: Haselbach, Töplitz; 16. Aug.: St. Marein, Watsch, Laas, Treffen; 18. Aug.: Krainburg; 19. Aug.: Möttling; 20. Aug.: Laibach, Sittich: 21. Aug.: Kandia; 23. Aug.: NafsenfuH; 25. Aug.: Adelsberg, Gottschee, St. Barthelmä, Krainburg, Javorje, tstein; 26. Aug.: Großgaber, Rudolfswert, Moränisch; 30. Aug.: Gurkfeld. — (Das Kriegsministerium gegen die Mißbräuche im Aus wand er un gs wesen.) Einige Korpskommandos, in deren Bereich die Auswanderungsbewegung einen größeren Umfang angenommen hat, teilten den ihnen unterstehenden Kommandos kürzlich einen Erlaß des Kriegsministeriums über die Auswanderung und die Mittel zu ihrer Verhütung mit. In dem Erlasse wird aus das schädliche Treiben von gewissen Auswanderungsagenten (in Galizien und anderswo) hingewiesen und insbesondere ans die Gefahr, die durch gewissenlose und unbefugte Auswanderungsagenten, die für die Canadian Pacific Railway Co. (Auswanderung nach Kanada) agitieren, hervorgerusen wird. Das Kciegsministerium, das in seinem Erlasse den Einfluß der Auswanderung auf die militärischen Verhältnisse ausführlich darstrllt, weist schließlich die Vertreter des Heeres bei den ambulanten Stellungskommtssionen an, der Aus- wanderung und insbesondere dem Treiben der Auswanderungsagenten, ganz besonders aber den Agitationen seitens der Organe der Canadian Pacific Railway Co. die höchste Aufmerksamkeit zu widmen, alle Wahrnehmungen dem Kriegsministerium ungesäumt und allenfalls telegraphisch zu melden, und wenn Abhilfe dringend nötig, auch der politischen Behörde mitzuteilen. — Man sieht daraus, daß die von agrarischer Seite schon lange beklagte Förderung der Auswanderung auch sür unsere Wehrkraft eine nicht zu unterschätzende Gefahr bedeutet. Die Reichsratsabgeordneten sollten darauf dringen, daß bald ein Gesetz zustande komme, durch,, welches der immer größeren Umfang annehmenden Entvölkerung Österreichs ein Riegel vorgeschoben werde. — (Konkursausschreibung.) An der Vorberettnngsklasse des Staatsgymnasiums in Gottschee gelangt die Stelle eines Lehrers mit den Rechten und Pflichten eines Ubungsschullehrers zur Besetzung. Gesuche sind bis 10. August l. I. beim k. k. Landesschulrate für Kram in Laibach einzubringen. Ansprüche auf Anrechnung der an öffentlichen Volksschulen zugebrachten Dienstzeit sind im Gefnche zu begründen. — (Einführung des Telegraphendienstes beim Postamte in Kandia.) Am 15. d. M. wurde beim k. k. Postamte in Kandia, politischer Bezirk Rudolfswert, der Telegraphendienst mit beschränktem Tagdienste eingeführt. — (Marine Unteroffiziers schule in Sebe nie o.) Für die Heranbildung des Unterosfiziersnachwnchses der militärischen Spezialitäten (Deck, Artillerie, Torpedo, L>eeminen, Steuer und Telegraphie) der k. u. k. Kriegsmarine diente bisher vornehmlich die Schiffsjungenschule in Sebenieo. Die Jungen wurden aus dieser Schule im allgemeinen als Matrosen entlassen und mußten die Unteroffizierschargen während ihrer Dienstzeit zu erwerben trachten. Dieser Ausbilduugsgang entspricht aber nicht mehr den auf Grund der technischen Fortschritte an den Unterosfiziersnachwnchs gestellten Anforderungen. So wurde denn die ehemalige Schiffsjungenschule reorganisiert, auf eine moderne Basis gestellt und zu einer „Marineunteroffiziersschule" umgestaltet. Alle Schiffsjungen, die diese Unterosfiziersschule mit mindestens genügendem Erfolg absolvieren, verlassen sie bereits als Unteroffiziere. Dadurch sind sie schon frühzeitig in ein Korps aufgenommen, dem eine besondere Obsorge zugewendet wird. Dank den für das Unteroffizierskorps bewilligten Geldmitteln und den sonstigen zugedachten Begünstigungen können diese jungen Leute einer gesicherten Zukunft entgegensetzen. Dieser Umstand mag besonders in den jetzigen Zeitläuften, wo der Kampf um eine gesicherte Existenz immer schwerer wird, von Wert sein. Die Atifnahmsbedingungen können bei der Schriftleitung unseres Blattes eingesehen werden. Aufnahmswerber müssen mindestens 14 Jahre alt sein, dürfen aber das 17. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. — (Der Nachfolger Williams.) Präsident Wilson hat, wie „Atlas" aus Newyork erfährt, an Stelle des'.sehr einwanderungsfeindlichen Mr. Williams den kalifornischen Staatssekretär Antonio Caminetti zum Generaleinwanderungskommissär ernannt und dieser, ein Italiener, dürfte kaum geneigt sein, seinen italienischen Landsleuten das Tor der Einwanderung zu versperren. Ihm geht auch der Ruf voraus, sich viel mit sozialpolitischen Studien beschäftigt zu haben. Die früheren Einwanderungskommissäre wurden meist ans Vorschlag der organisierten Arbeiter ernannt, und es waren Leute, die fast alle in der Gewerkschaftsbewegung eine große Rolle spielten. Dadurch erklärt sich ihre Einwandermtgsfeindlichkeit von selbst. Sie wandten die bestehenden Einwanderungsgesetze in strengster Weise an und schickten so viele Einwanderer zurück, als sie nur eben konnten. Von Caminetti wird erwartet, daß er eine mildere Praxis einführen werde. Wilterdorf. (Trauung.) Am 12. Juli wurden in der Dreifaltigkeitskirche in Cleveland Johann Perz aus Malgern 28 und Paulina Sami de aus Hohenberg getraut. — (Verunglückt.) Der 52 jährige, ans Koflern Nr. 22 gebürtige Johann Perz, der schon jahrelang in Amerika weilt, ist dort vor kurzem in einer Fabrik verunglückt. Ein herabgesallener Eisenklnmpen brachte ihm den Tod. — (Eheschließungen.) Am 22. Juni wurden Johann Primosch aus Mitterdorf Nr. 4 und Anna Erker aus Windisch-dorf Nr. 52 in der Kirche der Unbefleckten Empfängnis in Nero« Iork getraut; am 6. Juli schlossen Johann Siegmnn d aus Mitter-dors Nr. 11 und Antonia Lobisser aus Kerndorf Nr. 13 in der St. Leonhardskirche in Brooklyn den Bund fürs Leben. — (Von der Schule.) Vergangenen Freitag besichtigte ein Vertreter der Hauptleitung des Deutschen Schulvereiues unsere Schule, bei welcher Gelegenheit er sich über den Umfang der im nächsten Frühjahr vorzunehmenden Bauherstellungen Aufschluß geben ließ. Das von hier aus an den Verein gerichtete Gesuch um einen Beitrag zu den Baukosten dürfte nun erledigt werden. — (Eröffnung der StationMitterdorf beiGott-fchee an Stelle der gleichnamigen Halte st eile.) Ani 1. August 1913 wurde die zwischen den Stationen Reifnitz und Gottschee gelegene Station „Mitterdorf bei Gottschee" an Stelle der bisherigen gleichnamigen Haltestelle für den Gesamtverkehr eröffnet. Die Verkehrszeiten der in dieser Station Aufenthalt nehmenden Personenzüge sind in den ab 1. Mai 1913 gültigen Fahrplänen kundgemacht. OLentak. (G asthaus er össnuug.) Am Sonntag den 10. d. M. findet hier die Eröffnung eines neuen Gasthauses statt. Der neue Wirt, Herr Matthias Maußer Nr. 15, ladet zu zahlreichem Besuche ein nnd wird jederzeit, was Keller und Küche anbelangt, die Gäste aufs beste bedienen. Viel Glück! — (Aufteilung der Hutweide.) Die gemeinschaftliche Hutweide in Tiefental wird an die einzelnen Besitzer verteilt und ist mit der Austeilung der Anfang bereits gemacht worden. Alltag. (Spritzenweihe.) Die hiesige Feuerwehr feiert Sonntag den 17. August das Fest der Weihe der neuen Spritze, zu welchem alle Verbandsfeuerwehren sowie die edlen Spender von Unterstützungen und geschätzten Gönner der hiesigen Feuerwehr hiemit geziemend eingeladen werden. Festordnung: 1. Von 9 bis 10 Uhr vorm. Empfang der auswärtigen Feuerwehren und liebwerten Gäste. 2. Um 10 Uhr feierlicher Gottesdienst. 3. Um 11 Uhr Spritzenweihe. Nachher Defilierung der Feuerwehren. 4. Mittagspause. 5. Um halb 3 Uhr nachmittags Übung der Altlager Feuerwehr. 6. Gemütliche Unterhaltung. (Freibier.) 7. Um 9 Uhr abends Fackelzug anläßlich des 83. Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers. Der Wehrausschuß. — (Sterbefälle.) Am 14. Juli starb Joses Eppich, Besitzer in Grintowitz Nr. 5, 71 Jahre alt; am 24. Juli der „lustige Hansl", Johann Kikel von Altlag Nr. 84, 69 Jahre alt; ein allseits beliebter Mann. Walgern. (Gemeindeangelegenheiten.) In der Sitzung des Gemeindeausschusses am 20. Juli wurde über folgendes verhandelt: 1. Für den minderjährigen Anton Perz in Wien wird eine vierteljährige Unterstützung von 15 K auf die Dauer eines Jahres gewährt. 2. Die korrigierte Wegstrecke Malgern-Tiefental, abzweigend von der Ebentaler Straße bis zur Gemeindegrenze, wird als Gemeindestraße erklärt. 3. Der durch die Äcker der Ortschaft Riegel auf die Hutweide führende Zaun wird nicht hergerichtet. 4. Dem Ortsarmen Anton Eppich in Malgern wird eine monatliche Unterstützung von 6 K bewilligt. Unterlag. (Straßentrassierung.) Am 24. und 25. Juli trassierte der Ingenieur Herr Franz Rödlbach die Straße von Graflinden nach Unterlag. Wegen der großen Steigung zur Ortschaft Graflinden, insbesondere der großen Gefälle im Dorfe selbst, mußte die Absteckung der Straße vor dem Dorfe unmittelbar zur Straße Gottfchee-Tschernembl bewerkstelligt werden. Dieser Umstand hat bei einem Teile der Bevölkerung in Graflinden zwar einige Unstimmigkeit verursacht, doch sieht man auf den ersten Blick ein, daß die Straße unmöglich durch die Ortschaft geführt werden kann. Wieg. (Zwangsversteigerungen.) Am 16. September vormittags 9 Uhr werden beim k. k. Bezirksgerichte in Gottschee nachstehende Liegenschaften zwangsweise versteigert, u.zw.: a) die Liegenschaft E. Z. 1 Katastralgemeinde Rieg, bewertet auf 8000 K 15 h, das geringste Gebot beträgt 5334 K; b) die Liegenschaft E. Z. 30 Katastralgemeinde Rieg, bewertet auf 3001 K 94 h, das geringste Gebot beträgt 2002 K; c) die Liegenschaft E. Z. 86 Katastralgemeinde Rieg, bewertet auf 4946 K 23 h, das geringste Gebot beträgt 3298 K. Unter den als geringstes Gebot angegebenen Beträgen findet ein Verkauf nicht statt. Fschermoschnitz. (Einbruchsdiebstähle) wurden in der Nacht zum 20. v. M. in der Gemeinde Tfchermoschnitz von bis nun unbekannten Tätern verübt. Beim Besitzer Johann'Juran in Neutabor, dann beim Georg Maußer und bei der Theresia Tanko in Mitterdorf entwendeten die Diebe Kleidungsstücke, Beschuhung und einige Goldsachen im Gesamtwerte von 334"30 K. Tatverdächtig erscheinen drei Zigeuner, die in der kritischen Nacht in den genannten Ortschaften gesehen wurden. Wösel. (Vom Orts sch ulrate.) Nachdem der Vertreter der Gemeinde im Ortsschulrate und der erst vor kurzem ernannte Ortsschulratsaufseher Hans Jonke Möfel dauernd verlassen und die genannten Aemter zurückgelegt hat, wurde bei der am 30. Juli stattgefundenen Ortsschulratssitzung als Ersatzmann für Hans Jonke in den Ortsschulrat Rudolf Herbst aus Dürnbach ausgelost. Der neue Schulauffeher wird vom k. k. Bezirksschulräte erst ernannt werden. — (Heirat. — Auswanderung.) Am 20. Juli wurde in hiesiger Pfarrkirche Josef Verderber aus Unterfkrill Nr. 15 mit Ursula Crnkovič aus Podstene, Kroatien, getraut. Durch die Auswanderung der Gottscheer Mädchen ist bereits derart ein Mangel an heiratsfähiger weiblicher Jugend eingetreten, daß besonders am Grenzgebiete zum Schaden Des Deutschtums die Männer auf die kroatische Seite auf Brautschau gehen müssen. — Anfangs August wandern wieder Mädchen aus Otterbach, Dürnbach und Niedermöfel nach Amerika, so daß Mädchen mit 17 Jahren und darüber fast nicht mehr in der Heimat anzutreffen sind. Höerskrill. (Der neue Seelsorger.) Nach anderthalbjähriger Verwaisung, infolge Priestermangels, erhält die Exositur wieder einen Seelsorger. Da der bereits anher dekretierte Pfarrer A. Hriber verzichtete, wurde der hochwürdige Kaplan von Nesseltal Johann Jaklitfch nach Oberskrill ernannt und wird noch im Monate August den Posten antreten. Der neue Seelsorger ist aus Mitterdorf gebürtig. Oberskrill bekommt also einen Gottscheer Priester, was umsomehr mit Freude begrüßt wird. W§andl. (Spar-und Darlehenskassenverein.) Auf Grund des Protokolles vom 29. Juni 1913 wurde vom k. k. Preisgerichte im Genossenschaftsregister durchgeführt die Löschung der aus dem Vorstande ansgeschiedenen Vorstandsmitglieder Franz Grill, Karl Gramer und Johann Kump, und die Eintragung der neugewählten Vorstandsmitglieder Johann Grill, Besitzer in Krapfleru 6, Andreas Maußer, Besitzer in Pöllaudl 34, und Andreas Kump, Besitzer in Neuberg 49. — (Trauungen.) In der hiesigen Pfarrkirche wurden getränt : Am 14. Juli Franz Kraker, Landwirtssohn ans Komntzen Nr. 9, mit der 16jährigen Landwirtstochter Maria Schnsteritsch aus Kleinriegel Nr. 1. — Am 20. Juli Josef Adolf, Lehrer und Schulleiter in Steinwand, mit Oer Landwirtstochter Christina Samide ans Steinwand Nr. 4. — (Übelstände.) Bekanntlich steht unsere Postablage mit den Postämtern in Tfchermoschnitz und Töplitz durch die zwischen diesen Orten verkehrende tägliche Postbotenfahrt in Verbindung. Der bei Herrn Franz Klemen in Tschermoschnitz Bedienstete Postillon verlor nun vor ungefähr 14 Tagen auf der Rückfahrt von Töplitz in der Nähe des Dörfchens Unterturn die für Pöllaudl bestimmte Posttasche samt den Briefschaften. Erst drei Tage darnach brachte ein redlicher Finder die Tasche zur Postablage nach Pöllaudl zurück. Daraufhin hat das hiesige Gemeindeamt in dieser Angelegenheit eine energische Beschwerde an die Post- und Telegraphendirektion in Triest eingeschickt. So eine Schlamperei wäre unter dem seligen Postmeister Franz Wittine nicht möglich gewesen! Walgern. (Gestorben) ist am 1. August die 20 jährige Maria Ho ge aus Malgern Nr. 13. Mudokfswert. (Trauung.) Kürzlich hat sich hier der aus Klindorf Nr. 4 gebürtige Herr Alois Händler, k. k. Kanzleivsfiziant in Rudolfswert, mit Frl. Maria Kogej aus Sittich vermählt. Biel Glück! Laiöach. (Geschäftsstelle der k. k. österreichischen Klassenlotterie.) Dem k. k. Tabakhauptoerlag des Herrn Alexander Gruber in Laibach wurde eine Geschäftsstelle der Klassenlotterie verliehen. — Die Ausgabe der ersten Lose der in Österreich neu eingeführten Klassenlotterie soll, wie verlautet, Ende August d. I. erfolgen. Die ersten Ziehungen (erste Klasse) werden am 12. und 14. November stattfinden. Die Ziehungen der folgenden Klassen werden jeden 12. und 14. der folgenden Monate vorgenommen werden, und zwar Monat für Monat für je eine Klasse. Die Ziehungen der letzten Klasse werden einen Zeitraum von 20 Tagen umfassen. Wien. (Aktion zur gänzlichen Ausweisung der Hausierer ausGast-undKaffeehäusern.) Die Ortsgruppe Neubau des Deutschösterreichischen Gewerbebundes hat im Einvernehmen mit dem Neubauer Wählerverein an sämtliche Gastwirte, Kaffeesieder und Kaffeeschenker des Bezirkes Neubau nachstehendes Rundschreiben gerichtet: „Es ist eine unbestrittene Tattsache, daß ein großer Teil der ohnedies unter den schwierigsten Verhältnissen um ihre Existenz ringenden Handwerker und Kaufleute durch die befugten und unbefugten Hausierer, empfindlich getroffen wird. Da im Gesetzwege eine durchgreifende Änderung der Hausiervorschriften, bezw. die Aufhebung des Hausierhandels nicht zu erlangen ist, müssen die Gewerbetreibenden zur Selbsthilfe schreiten und dem Hausierwesen entgegentreten. Es ist absolut keine Notwendigkeit, daß die Hausierer die Gast- und Kaffeehäuser besuchen und dadurch sowohl den Gastwirt und Cafetier als auch die Gäste schädigen. Wir richten daher an Euer Wohlgeboren, da Sie ja selbst dem Gewerbestande angehören, die Bitte, in Ihrem Lokal das Hausieren zu verbieten und Ihren Angestellten die strenge Weisung zu geben, jeden Hausierer aus dem Lokale zu weisen. Die Hausierer sind keine Gäste der p. t. Gastwirte und Cafetiers, während die Gewerbetreibenden gewiß Kunden bilden, überdies die Schädigung der Gewerbe- und Handelstreibenden durch die Hausierer ja auch in den verminderten Einnahmen derselben ihren Ausdruck finden muß und dadurch dieselben verhindert, Gast-und Kaffeehäuser besuchen zu können." — Se. Exzellenz Herr Bürgermeister Dr. Weiskirchner hat bekanntlich Sr. Durchlaucht Fürsten Karl Auersperg, der für die Hausierer aus Gottschee bei ihm ein gutes Wort einlegte, zugesagt, daß den Gottscheer Hausierern aus nationalen und humanitären Gründen nichts Nachteiliges geschehen werde. Wir hoffen demnach zuversichtlich, daß das auch für den Bezirk Neubau gelten wird. Die Gottscheer Hausierer fügen überdies den heimischen Gewerbetreibenden keinen Schaden zu, sie nützen sogar den Südfrüchtenhändlern, indem sie ihnen die Ware absetzen helfen. Briefkasten. S. in M. „Die Gesellenprüfung des Tischlers" von Heine-Mostecky können Sie durch die Handwerkergenossenschaft in Gottschee erhalten. — Herr H. in A. ist nicht Verfasser des Aufsatzes „Die Zukunft der Gottscheer". _______________ Trinken Sie über Anraten des Arztes bei Dysenterie, Darmkatarrhen und Brechdurchfällen J, Sehwarz's Sohn, Rudolf Schwarz, .. V. Schönbrunnerstrasse 76-78.. (12~9) Heidelbeerwein! Nur echt mit der Schutzmarke —|— und Stoppelbrand. Zu haben in allen Apotheken u. Delikatessenhandlungen. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene ^ Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung rcieindruckzeile ober eren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger jede AAkMi gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein. Einschaltung 8 Heller. 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Die Direktion. Vom Guten das Veste ist doch immer die Ar iginat - Smgernährnaschine. Iu haben nur durch die Vertreter: in Gottschee hauptplatz Nr. 7I, 12—3 jn Rudolfswert im hause des Apothekers Bergmann, in Laibach petersstraße n Arainbnrg hanptxlatz und durch die Vertreter. | üfillionen | gebrauchen gegen Keiserkeit, Katarrh, Werschleimung, Krampf- --------- — und Keuchhusten ------------ „-p- />^aa not. b'egl. Zeugnisse von Ärzten und OJLUV Privaten verbürgen den sicheren (Erfolg. Waket 20 ttttb 40 Keller, Dose 60 Keffer. Zu haben in der Apotheke von Leopold Wichak in Hottschee (26—13) sowie bei Hg. Eppich in Äktkag. Herein der Deutschen a. ßottscbee ■ in Wien. — Zitz: I., Himmelpfortgasse Hr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. 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