Lmbacher IeiwnD ^N 52 Samstag am 3». April. »848- I l l y r i e n. ^aibach, am 28. April, Wir theilen unsern "lern nachstehendes Kriegs-Bulletin Nr. 5, welches aus der „Veronrser Zeitung« Nr. ^K vom 22. April .^ednickt, su eben hierhergelangte, in der Uebersct Am l i>. d M. wurde dic Garnison der Festung "«ntua von dem Feinde in die angenehme Lage ver-sttzt, das hohe Gcburtsscst Seiner Majestät des Kai 2. picm. Infanterie - Regiment, dann das Cavallcrie- Regiment Aosta und eine Batterie von 9 Kanonen, die das "üßlungenc Wagestück unternahmen. Zugleich besta-^9le er, daß der Feind einen großen Verlust erlitten ')abe, was durch die bedeutende Menge von Armatur "nd Rüstung, die am Kampfplätze gefunden wurde, bestätiget erscheint, und er fügte bei, daß unter den plemontesischen Truppen eine große Unzufriedenheit und <>n schlechter Geist herrsche, und daß häufige Desertionen Statt finden. Unsere beiden Compagnien von Gyulai Infanterie erlitten bei Erstürmung des Ortcs «I> /Vil^li einen Verlust von 2 Todten und 7 Verwundeten. Laibach, am 28. April. Aus einem uns mitgetheilte» Bnefe aus Brircn, datirt vom 25. April slüh -i Uhr, entnehmen wir folgende interessante Nachrichten: Auf dem Wege von ViUach hicher ist alles ruhig. Die Tyroler Schützen und Militär bewachen die wichtigsten Pässe. I„ Niederdors fand ich die Frei schaar von Tyroler Studenten, lauter hübsche junge Leu. le, und war ganz überrascht, den Oberstwachtmristcr Hawlitschet zu sinden. Die Freiwilligen sind al5 Posten an der Straße ausgestellt. Oberlieutenant Psaffenvcrg traf ich unterwegs, welcher als Eou rier nach Udine reiste. Von der Menge Neuigkeiten erwähne ich nur die eine als die wichtigste, nämlich, daß He« Murmon, Commandant der Studenten garde in Botzcn, verkleidet als Leinwandhändlcr nach der Stadt Kles hausirte, um dort zu rccognoscircn, weil ein Doctor aus Mailand die Stadt zu insurgi ren bemüht war. Murmon kam auch zu ihm unt wurde angegangen, Schützen um Geld zu werben, ?azu erhielt er 2000 Gulden. AIs er das Geld hatte, eilte r nach Botzcn, rückte mit der Garde und dem Militär nach Kles, nahm den Doctor sammt seinem Anhang gc-angen und erbeutete 6,000,000 Zwanziger. Vor ^wei Tagen sind die Revoltairs nach Innsbruck durch ?ie Garde transportitt worden. Sonntag ist Pontera beschossen worden; ein Psarrer verwundete schwer den Oberst Oorisutti, der Hochwürdigc aber fand dar-nach auch seinen Tod. Bekanntmachung. Die Wayl zum Frankfurter Parlament betreffend. Bei der großen Wichtigkeit, welche die Vcrtre tung Oesterreichs und namentlich des Herzogthums Krain bei der zu Frankfurt a. M. sich constituiren den Nationalversammlung für uns hat, hat sich das gefertigte Eomit«- die Aufgabe gestellt, Mäimrr aus. sindig zu machen, deren Fähigkeit, Gesinnung und Vaterlandsliebe eiwarten lassen, daß sie das össent liche Vertrauen mit der Mission nach Frankfurt a. M. beehren könnte, damit dort unsere vatcrländi. schen Interessen und die politische Integrität Oestcr-reichs würdig und kräftig vertreten werden. Um das unter dem obwaltenden Verhältnisse schwierige Wert der Wahlen zu erleichtern und ein möglichst günstiges Resultat derselben zu erzwcckcu, bringt das gefertigte Eomit« nachstehende Liste von Vertrauensmännern mit dem Bemerken zur öffentli-chen Kenntniß, daß cs Sache der Wahlmänner seyn wird, sich mit ihnen ins näherc Einvernehmen zu setzen: Herr Ambrosch Michael, Bezirkäcommissar in Flödnig. » Graf Aucrspcrg Anton Alexander. >> Baumgartncr Johann, Spediteur. „ Dr. Burger Mathias. » » isobath Blasius. ,> » Dollcnz Machias in Wien. » » Haan Heinrich. » Hohenwarth Andreas, Graf. » Dr. Hradcczky Victor. » » Kautschitsch Matthäus. „ » Klccmann Johann. ,) Laschan Anton, Krciscommissär zu Villach. ,, Luckmann Lambert, Handelsmann. „ Mack Wilhelm, Bezirkscommissär zu Gurkseld. „ Dr. Melzer Raimund. „ ,> Merk Albert. ), Mühleisen Johann, Handelsmann. » Philipp Leopold, Gubernial-Sccretar. « Raab l^arl Xav., Gubcrnial Secrctär. Seine Excellenz, Herr Dr. Schrott Vinzenz. Herr Scunig Joseph, Gutsbesitzer. Herr Dr. Suppantschitsch Franz, in Neustadt!. „ » Ullepitsch i^arl. ,) Vertouz Math., Pfarrer zu St. Veit bei Wippach. Uebrigens soll jenen Herren, welche die fragli. che Vertretung auf sich zu nehmen geneigt, aber bei Entwurf dieses keineswegs aus Vollständigkeit An spruch machenden Verzeichnisses übersehen worden sind, nicht nahe getreten seyn, vielmehr werden die selben ersucht, als wahre Vaterlandsfreunde ihre Be rcitwilligkeit zur Annahme dieser Sendung dein Co mitt> an den Sccrctar desselben, Herrn Dr. Klein dicnst, gefälligst zu erkennen zu geben. Schließlich bedauert das Eomit«, mehrere Man ncr des allgemeinen Vertrauens in der Liste nicht angeführt zu haben, weil sie sich erklärten, nicht in der Lage zu seyn, die aus sie fallende Wahl an^ nehmen zu können. Laibach den 27. April !848. Vom (5omitü mehrerer Volkssreunde. Laibach, am 2(l. April. Ein Mcmcranschlag veröffentlichte gestern in Laibach einen Ausruf des angeblichen Bundes Slovenia an die getreuen Bürger Laibachs, worin diese im Interesse der österreichischen Monarchie beschworen werden , die Abgabe ihrer Stim-men zur Wahl der Abgeordneten für die deutsche National - Versammlung zu verweigern. Allen Respect vor dem Schilde, hinter welchem die Slovenia ihr Geschrei erhebt, allein nur Schade, daß ein Schalk sich dahinter verbirgt. Zur einen Thüre jagten wir die Jesuiten hinaus, und zur andern schleicht ein Wols herein; nicht etwa in Schafskleidern, sondern gar stattlich mit den Fe. dern des Kaiseraars umhüllt, und tritt in ihre Fuß-stapsen! Weiß die Slovenia nicht, daß sie Oesterreichs Grundsesten untergräbt, wenn sie dessen Einfluß auf Deutschland schwächt? Weiß sie wohl, wen der Böhme, und zwar vorzüglich derDcutschböh me, für den Erbfeind Oesterreichs hält, und ihn als solchen von ganzer Seele haßt? — Das deutsche Preußen ist es, das bereits einen hübschen Theil von Oesterreich in den Klauen hält und dessen Ver-^ größerungsgclüsten Oesterreich nach den Befreiungskrieg gen leider einen nur allzu schwachen Damm entgc-gensetzte. Und diesem Erbfeinde Oesterreichs arbeitet die Slovenia so köstlich in die Hände, als wenn sie geflissentlich von ihm zum Verderbcu Oesterreichs gedungen worden wäre; denn, müßte nach dem Verschwinden Oesterreichs aus der deutschen Nationalver. sammlung das Uebergewicht Preußens in Deutschland nicht so gewaltig werden, daß wir in Kürze nicht mehr bloß Preußen, sondern ganz Deutschland zum Erbfeinde bekommen müs'ten? Den Baicrn gelüstet es nach Salzburg, den Preußen vorläufig nur nach Böhmen, Mähren und Schlesien, den Russen nach Galizien. Reicht Preußen, seinen bekannten Lieblings Ideen gemäß, an der Spitze von ganz Deutschland den Russen brüderlich die Hände, so muß Oesterreich unterliegen. Preußen und Nußland haben dieses sehr weise berechnet, und damit ersteres recht bald an die Spitze von ganz Deutschland gelange, sollen Emissäre, wle die Slovenia, den bisherigen Einfluß Oesterreichs auf Deutschland vernichten! - Gelänge dieses, dann könnte auch der Genius von Slovenien »ein Haupt verhütten, dann «rlischt Oesterreichs Stern, dann falle l die Provinzen Ober- und Niederöstermc , Tywl, Steiernun, und ^ machl, »„»usholtsa,» wird dann ""'" ., » .ach Südens.«» «.',)" WOM. ",^"^ ^ . .. ,^ .. ändern vorerst nnt ^uassmgc durch seme ^p^cl ^ '"^m^ ^. walt. denn es w.U "^ ^ner See- macht von V'd " ^^^ ^ ^ ^.^ ^^ ^I"Herrschast über ^ Gränze zu sttzen. Bald würde man dann nur noch schwäche Spuren einer Nationalität sinden, die von Oesterreichs Herrschern me unterdrückt wurde, und die sich unter den gegenwärtigen Auspici übrigens der deutschen Macht um so weniger in den Sinn kommen wird, ji kräftiger Oesterreich selbst an derselben Theil nimM. Oesterreich wüt leider nur allzu lange bloß con-servativ, während fast alle anderen bedeutenden Machte nach Vergrößerung strebten. Wer weiß es nicht, daß Nußands Politik eben deßhalb eine furchtbare ist, weil es seinen Einfluß selbst auf Kosten des Rechtes nach allen Richtungen erweitert'- Und Oesterreich soll seinen bisherigen so wichtigen und rechtmäßigen Ein-siuß auf Deutschland, den andere Staaten um all' ihr Gold erkaufen würden, aus eigener Verkehrtheit schwächen oder vollends verlieren? Eine solche Politik predigen, heißt unser Vaterland offenbar ins Verderben stürzen. Doch Laibachs treue Bürger haben stets einen zu edlen und gesunden Sinn bewährt, als daß zu befürchten stünde, daß böswillige oder doch wenigstens unvernünftige Einflüsterungen, wie jene des gedachten Bundes, einen ihrer Nationalität offenbar gefährlichen Einfluß aus sie äußern könnten. Tr. Wir erhielten vom Herrn Doctor del Eott, der auch im heutigen «Illyrischen Blatte« als unser Korrespondent aus Wien auftritt, nachstehenden Bericht . Wien am 23. April, der die gegenwärtigen Zustände der Residenzstadt in unparteilicher Auffassung veranschaulicht, und unseren Lesern gewiß von Interesse seyn dürste: Die Dinge hier warten aus irgend eine neue Wendung, die sie zurück oder vorwärts bringen wird. Die gegenwärtige Lage wird unbehaglich und brüllend; Jedermann ahnet und fühlt es, daß bald etwas kommen muffe; die eine Partei möchte es schnell herbeiführen, die andere verhindern. Im Ganzen ist man n'ickhaltendcr geworden, als man noch vor lOTa. war; man findet schon Leute, die sich ins Ohr zischeln, man ist bedenklicher, man hat im Allgemeinen weniger politischen Frohsinn. Die schriftliche OP ' Position ist, obwohl fie es nicht gerne cingestehen möchte, eingeschüchtert durch schon erlebtes Handan-legen an Redacteure. N i t sch ner, Redacteure incs sehr entschiedenen Blattes, steht als Offizier vor dem Kriegsgericht, Medis, ein anderer Journalist, ist festgenommen. Die münd l i che Opposition ist vorsichtiger durch zahlreiche Festnahmen von Seite der Nationalgardc. Dieser überraschende Protest grgrn Rede, und Schreibsreiheit ist ohne Zweifel nur Folge jenes Schreckens, den die beabsichtigte Monstrc-De. putation hervorrief, und hat, so glaubt man allgemein, zunächst keine tiefere Bedeutung. Es wird von allen Seiten daraus hingearbeitet, der Nationalgarde die Lust am Polizeia/schält aus dem Sinn zu reden. — Zwei Parteien gibt es hier, denen man mit Recht Reactions. Gelüste zumuthet. Der Adel, in seinem Einfluß beschränkt, durch die Volkssouvcrainität um seine Allmacht gebracht, muß, es liegt im Wcscn der menschlichen Natur, nach allen Mitteln haschen, um zu retten. was noch zu retten ist. Es ist das die alte, die nie ausbleibende Nothwehre, von der uns jedes Blatt der Geschichte erzählt. Auch hier agirt er, es ist kein Zweifel, von seinen Parquctten, qus seinen Boudoirs mit Allem, was Stich hält. Man spricht von Clubbsbti Lichten st ein, von unterlassenen Einkäufen, um seine Nothwendig keit den Kauf. und Gewcrbsleutcn fühlen zu lassen, vom Auswandern aus Oesterreich, von. Ermüden und Entzweien der Nationalgarde durch Emissäre und Agenten des Adels. Daß derlei Dinge gleich in die Menge kommen, und die Opposition noch schärfer prägen, ist natürlich.—Die zweite reactionäre Hälfte besteht aus den älteren, bequemeren Besitzenden, und aus den mit Leib und Seele Gewerbe - und Handeltreibenden, denen keine anderen Interessen gelten, als die ihres Geschäftes. Daß Familienväter, und zwar Wiener Familienväter von den Wirren, die jetzt schon in die sieben Wochen dauern, genug bekommen haben, daß sie sich in die Tage zurücksehnen, wo Strauß's Geige noch Alles übertönte, muß Jeder ein- sehen, der den sinnlich behaglichen Geist des anmms il i':ml. Wieners kennt. Jedes ncuePlacat macht solchen Leuten Herzklopfen, jedes Vivat von der Universität her erregt ihnen Schwindel. Man muß sie bedauern; denn es ist wohl nicht zu erwarten, daß in diese gemüthlichen Mauern je wieder der alte liebe Gcist deö Still-Lebens zurückkehren wird. Die Politik ist keine Freundin der Verdauung und des Schlafes. Ihr armen Fallstasse, euer tkeich ist untergegangen! — Mehr berechtiget zum Grollen über die Zeit ist der Handelnde und der Gewcrbenoe. Italien, Galizien und Un» gärn hemmen den Gang oer Fabriken; Der Arbeite« ist nachlässig und mehrvcrlangcnd geworden. Dem Kaufmann bleibt die Ware liegen, die ausstehenden Posten lassen sich bei allgemeinem Geldmangel nicht eintreiben. Von allen Sciten drohen Fallimente! Wem schiebt man aber diesen traurigen Stand der Dinge in den Sackt etwa dem gefallenen Systeme, das doch thatsächlich den Krieg in Italien, den Abfall Ungarns, den Staatsnußcredit verursacht hat? — Gott bewahre!— nicht jener heillosen Wirthschaft, sondern den Männern der Revolution gibt man die Schuld; man hält sie, die den Dieb verjagten, für die Diebe. Es ist unmöglich, diese haltlose Idee, deren Verkehrtheit doch so in dic Augen springend ist, gewissen Leuten aus dem Kopfe zu reden, und zwar aus dem Grunde, wcil es eine im Stillen machinircnde Partei gibt, die mit all ihrem Einfluß dieser verkehrte» Logik das Wort spricht. — Das sind also dic Eotcrien, die mit mehr oder weniger Klarheit über ihr Zuwerkgc hen dic guce Freiheit schmälern wollen. Nicht dazu zu zählen ist der mittlere und niedere Beamtenstand Wenigstens zeichnet ihn die öffentliche Meinung nicht als solchen. Dic Hochgestellten fallen größtentheilö in die liategoric der Aristocratcn, und sind mit ihnen gleichen Sinnes. Das Volk kcnnt die Ausnahmen und läßt ihnen namentlich Recht widerfahren. Wir haben somit die Reaction gezeichnet. Die treibende, vörwärtswollendc Partei besteht aus Studenten, Litcratcn, Journalisten, Advoca-taten, Professoren, juugcn Industriellen, in denen dcr Sinn für das Ganze noch nicht im Geschäfts ciscr untergegangen; aus solchen, dic aus dem neuen Stand der Dingc sich emporarbeiten wollen, dann aus Fremden und Revolutions-Dilettanten der ganzen Welt. Baß wir es lmr nicht mit lautcr Heiligen zu tlnm haben, ist klar. Aber solche Menschen waren immer und überall der Sauerteig der Reformen ; sie sind durch Alter und materielle Interessen weniger gelähmt; sic sind sähig, sich für Ideen zu begeistern, Gefahren zu übersehen; sie haben Leichtsinn genug zum Wagen, und das ist nothwendig, uin wcitir zu kommen. Die Universität, man muß es zu ihrer Ehre gestehen, hat gethan, und thut alle Ta-gc Dingc, dic von den jungen Männern kein Mcnscy der Welt erwarten konnte, wcnn man erwägt, wie die Pcdantcric der alten Art lind Weise jede Selbst, ständigceit, jcdc Thatkraft im Keime erstickte. Man muß jedoch Universität hicr im weiteren Sinn dcs Wortes nehmen und darunter nicht bloß Studenten verstehen, sondern es hat sich unter ihre schimmernde Aegyde Alles gestellt, was nur in irgend einem nahe« reu oder weiteren Verhältniß zu ihr steht: Prosesso-ren, Assistenten, Aerzte, Schriftstcllcr, Univcrsitäts-wlirdcnträger von jetzt und einst; alle diese Elemente haben sich zu einem imponircnden Intelligenz. Kör per vereiniget, der täglich durch Reden, Adressen, Deputationen die öffentliche Meinung bearbeitet, und ihr kräftigst seinen Stämpel aufdrückt. Wenn der jüngere Theil dieser Politiker auch in Einzelreden da und dort über die Schnur haut — die Resultate, dic Endbeschlüssc sind doch immcr gesund und rcif; und mögen sich auch hic und da Stimmen gcgcn sie erheben; mag man sie mitunter zu anmaßend und vorschnell finden: ich glaube mit Gewißheit behaup-ten zu können, daß, würde die Universität den rath-losen und unbehilflichen Bürgerstand nicht in sein Schlepptau nehmen, die gute Sache stationär, oder, weil das vielleicht nicht möglich ist, rückgängig wer-den müßte! Mit machiavcllistischem Scharfsinn hat, weiß Gott wer (? ?) den Samen der Zwietracht zwischen die Stlidentenlcgion und die übrige National-garde zu streuen begonnen. Schon sing die Drachensaat an, Früchte zu treiben-., aber flugs hatten die lungen Politiker die Falle erschaut, und mit der un. widerstehlichcn Offenheit der Jugend kamen sie, Ver. söhnung bietend, dcm großen wichtigen Stande entgegen , von dcm man sie losreißen wolltc. Heute, am Ostersontag früh, umarmten sich Studenten und Bürgerdcputirte in der Aula, und machten sich begeistert Zugeständnisse wechselseitiger Achtung und !Liebc. — Mit cbcn so vicl Tact benahm sich die bewegende Partei bei S ch ü t t e's Erilirung. Journalistik und Mündlichteit benutzten diese Gelegenheit nur, um das Princip der persönlichen Sicherheit in's Trockne zu bringen. Man abstrahirtc voll Geschick von der unlauteren Persönlichkeit dcs Mannes, und bekämpft den Hergang principiel als constitutionöwidrig gegen die Behörden. Sie werden in Zukunft gewiß vorsich-tiger scyn. Ucbrigcns muß man es zugeben, daß die Stellung dcr Administrirenden eine schwere ist, da das Zwischenreich, in dcm wir jctzt stehen, wo die Konstitution noch nicht fertig, und das Alte vewchmt ist, dcn Obcnanstehendcn keine Norm dcs Benehmens bietet. Zu dem sollen sie dcr ganzen freien Presse und dcr übermüthigen Hast dcr Drängcr überall mit der nachgiebigsten Freundlichkeit entgegenkommen! Es gehört, gestehen wir cs nur, vicl Resignation und vicl guter Wille dazu!! Alle diese Vorgänge, obwohl friedlich geschlichtet, habcn Mißtrauen angeregt. Alle Schichten dcr Gesellschaft fühlen eö, und während die Presse ihren Mißimtth mwerholen zur Schau träqt, kömmt von Oben kein Zutrauen gewinnendes Wort herab. Die sondircnden halb ossiciellen Artikel der »Wiener Zeitung« sind durchaus kein glückliches Mittel zur He. bung der drückenden Spannung zwischen Volk und Regierung. Man sieht darin bald Mißtrauen, bald unerlaubte Berechnung, bald diplomatische Vornchm-thuerci. Daß alte Gewohnheit ein eisernes Hemd scy, geben Alle zu, aber Keiner hat jetzt die Geduld, damit Nachsicht zu habcn. — Dic größte und schwierigste Frage des Tages ist die um »Nundcsstaat« und „Etaatenblmd.« Es kocht und gährt darüber in allen Ecken. Die Regierung hat sich halb ossiciell für den Staatenbund erklärt; das macht, wie zu erwarten, böses Blut. Jede Tendenz, alles Hoffcn basnt auf den unbedingteste Anschluß an Deutschland. Die Regierung scheint nun diesen, Ansinnen geradezu in den Weg zu treten; sie bearbeitet, in ihren dienstbaren Blättern den Wiener. Stadt'Patriotismus, laßt Wien, wenn man sich zum BundMaat entschließt, eine unbedeutende, ihrer Souverainität beraubt? Pro-vinzialstadt Deutschlands werden; sie appellirt an Oesterreichs Großherrlichkeit in der Geschichte und fühlt dagegen dic zu befürchtende Unbedeutenhcit. Das muß wohl zünden in den warmen Herzen der Wiener. Auf der andern Seite scheint man aber selbst Oben nicht ganz entschieden; die Würfel liegen so rathlos. Man will, und will nicht; man schreir und schreibt, steckt Vormittags österreichische, Nachmittags deutsche Farben auf. Alles sicht unentschlossen vor dieser politischen Sphynr! Aber es wird, es muß sich über kurz entscheiden. Der nahe Festtag des Kaisers wird dazu Gelegenheit bieten; Regierung und Volk werden sich da über ihre Wünsche aussprechen und hoffentlich friedlichst verständigen. Der gute Genius Oesterreichs möge diesen Tag schirmen! Die k. k, priv. Zucker-Raffinerie in Laibach, in der Polana-Vorstadt, Nr. <>2, hat aus Anlaß dcs am '^5. d. M gefeierten Gebunsfcstes Seiner Majestät, dcs Kaisers, und der an demselben Tage kund gcmackten Versassungs-Urkunde des österreichi- ' schcn Kaiserstaates, der Armeninstitlitscommission den Betrag von H«tt fi. (5-Vt. zur Vertheilung unter die Armen dieser Provinzialhauptstadt so eben über. geben, wofür derselben hicmit der wärmste Dank mit dcr Versicherung gezollt wird, daß die Einleitung 33R zu dieser Vcrtheilung ganz nach ihrem Wunsche so.-gleich getroffen wurde. Von der Almeninstitutscommission. Laibach am 27. April ,848. Marschstation Loitsch am 2 t. April 1848. Das 1. Feld-Bataillon des k. k. deutschbanaler Granz-Infanterie-Regiinentö ^!r. l2 ist auf dein Marsche durch Krain, von der Cinbruchstacion Mottling ange-fauqeu, auf das Gastfreundlichste in allen Bequarti-l'unaM,uionen empfangen worden. Namentlich gebührt eine lobenswerthen Erwähllnng ln der Station Treffen der ehn'invcrthen Witwe und Gastgeberin, ^laria Schütt-""',weiche der beim Bataillonsstabe bequarcirteu Man»-Ichafc freigebigst Kost und Wein verabreichte. Ebenso "hielt die in Werschling einqnartirle l. Fcldcoinpaguie "^ Bataillons von dem Gutöbefiher, Herrn Ritter r>. 6'chte>,al>, bei 2 Eimer gnren Weines zum Geschenke, ^"e Provinzial-Hauptstadt Laibach krönte die allein-,albe» kundgegebenen patriotischen Gesinnungen des Lan-^^ dadurch, dasi sie der gesammten Mannschaft des Bataillons, in 1290 Köpfen bestehend, pr. Kopf l Halbe gnten Weines verabreichen licsi. Der lebhafteste Dank des Officier-Corps und der gesammten Mannschaft wird diesen Edlen hiemit gezollt und die Erinne-'ung a» selbe >vird in nnseren Herzen fortleben. Joseph O^werek, Major und Coinmandant des obigen Bataillons. I>l'. A chazhizh Johann, zu Neumarktl in Ober-kram am 25. December >802 geboren, geprüfter (Zi vil' und Eriniinalrichter, Bezirkscommissär nnd Aovocat, Hausbesitzer in Laibach, hat durch i2Iahrc im Lande als Bezirtsrichter, Bezirkscommissär und Herrschaftsverwalter gedient, die verschiedensten Verhaltnisse selbst kennen gelernt, und schon als Hörer der Rhetorik zur Zeit des Congresses in Laibach an weiland Sc. k. k. Majestät, Franz I., und am Schlüsse dcs Schuljahres öffentliche Ncdcn gehalten. Ueber mehrseitige Aufforderung erbietet er sich, in der constituircndcn Versammlung zu Frankfurt am Main gegen das kundgemachte Programm folgende Sätze zu vertheidigen: 1. Daß das einige Deutschland nicht als Ein Staat, sondern nur als Vereinigung von Staaten zu constituiren sey. 2. Daß diese Vereinigung nicht bloß auf die Sicherheit nach Außen zu beschränken, sondern auch auf die accidentielk-n Rechte der bishen-gen historischen Majestäten in w ferne auszudehnen sey, als dieß nach dem Befunde jedes Einzclnstaates mit seiner Wohlfahrt verträglich befunden wird. 3. Daß die cssenciellcn Majestätsrechte jedes Staates nur in so fern Object der Vereinigung seyn können und sollen, als jedem Volke eine aus die Volks.- Souverainität gegründete, sohin auch die dasselbe integrirenden verschiedenen Natio nalitäten gleichstellende Konstitution werden soll. 4. Daß die Bethätigung der Vereinigung Deutsch, lands nicht Einer Person als Oberhaupt, sondern einem durch die gegenwärtigen Deputilten fur eine bestimmte Duner, in Hinkunst aber in jedem Falle durch directe Volkswahlcn zu bc stimmenden und scincn Präses selbst wählenden Ornate anzuvertrauen sey. 2. Daß aus der Vereinigung Deutschlands kein Volk auszuschließen scy, welches derselben betreten will, wornach dem vereinigten Deutsch-land diese Benennung nur als a potim-«; cnt nommcn, nicht aber als Begriff der Ausschließ-lichteit des Deutschthums zu Theil werden soll. Laib ach, den 28. April 1848. An die Wähler iu Kvain. Das Dccret dcs h. Landespräsidiums vom 20. April belehrt Euch über die Zwecke der deutschen Na tionalversannnlung. Ihr wisset, daß die Abgeordneten ein Geschäft beginnen sollen, welches die höchste mensch liche Weisheit und Kraft sordcrt. Für die deutsche Nationalversammlung suchet daher die ausgezeichnetsten Talente. Prüfet, welche unter ihnen die Einrichtungen und Gesetze der Staaten im Allgemeinen, oder einzelne Einrichtungen und Gesetze am besten kennen. In den Talenten und Kennt-nissen besteht die Tüchtigkeit als erste uothwendige Eigenschaft der Wahlcandidaten. Ihre zweite Eigenschaft scy Erfahrung, Denket, welche Männer die Wirkungen der bisherigen Einrichtungen und Gesetze im Allgemeinen oderEinzelncn am besten beobachtet haben, damit sie durch Erfahrung unter stützt, leichter die weisesten Rathschläge geben könmu Die dritte Eigenschaft Euerer Deputi'rtcn sey: Achtbarkeit ihrer Fähigkeiten und ihres Willens. Die Deputirten sollen Männer der goldenen Mitte seyn, welche jene Achtung, die sie in ihrem Lande genießen, auch bei der deutschen Nationalversammlung behaupten werden. Weil zu dieser Versammlung seltene Eigenschaften erfordert werden, so sind nur wenige Männer wirklich wählbar. Von solchen aber, welche die genannten Eigenschaften haben, ist Jedermann wcchlfahig. Verzeihet demjenigen seine menschliche Schwäche, welchcr zu euch ruft: »Wähler! mein Stand ist der beste." Neben dieser Nachsicht übet aber die Gcrechtig-t'eit, daß Ihr die ersten Talente, die gebildetsten Kö-pse, die erfahrensten Männer und die achtbarsten Eharaktere ohne Rücksicht auf den Stand wählet. Schauet auf die Listen der Wahlcandidaten, und denket auch auf solche Männer, welche nicht darauf geschrieben stehen. Bedenket, daß die Wahl' candidate,» bei dieser ersten Wahl noch im Iung-frauenstande sind. Mehrere werden bescheiden sich nicht erklären, bis auf sie die Wahl fällt, obwohl in ihrer Brust daä Herz dem neuen Stande entgegen schlägt, schon suhlend seiue Freuden und noch unbekannt mit seinen Leiden. 1^ ^»zlchcr, hat die Ncgierungsintcrcssen zu vertreten ; diese kommen ost in Conflict mit den Interessen dcs Volkes. Kann nun der Beamte, ohne sich der Gefahr cincs Tadels von Seite seiner Vorgesetzten auszusetzen, frei und offen reden? Ist es nicht sehr erklärlich, venn er, da vielleicht seine Existenz am Spiele steht, nicht nach seiner Meinung, sondern nach seinem In tcrcsse das Volkswohl vertritt? Ist dieß unmöglich, und genügt nicht schon die Denkbarkeit einer Verkümmerung der Volkbintercssen mein Bedenken als begründet erscheinen zu lassen? ^ Bezüglich meiner Berufung auf die englische Verfassung muß ich meine Behauptungen als richtig bestätigen. Nach den englischen Grundgesetzen ist das Oberhaus ein ständisch-repräsentativer Körper. Die Anordnungen Behufs der Wählbarkeit der Mitglieder in dieses gekoren nicht Hieher, da ich nur von national-repräsentativer Verfassung, also vom Unterhanse gesprochen habe. Grundgesetzlich sitzen im Oberhause unter andern Mitgliedern auch die Minister, welche aber als solche keinen Zutritt in das Unterhaus ha, bcn. Begreiflicher Weise ist es im Interesse der Re gierung, auch die Minister im Untcrhause als Verire» ter ihrer Ansichten zu haben. Daher die Anordnung, daß die Minister, aber auch nur diese, und sonst keine anderen Beamten in das Unterhaus gewählt werden können. Eben in dieser Ausnahme ist eine Bckräfti» gung meiner Behauptung, und hicdurch glaube ich die Fragen beantwortet zu haben. Umständlicher kann sich mein Herr Gegner in den vielen statistischen Werken, worunter ich demselben vorzüglich die Statistik von !),-. Moritz Fränzl, k. k. Hof-Secretär, 'Wien bei Braumüller und Seidl, dringendst anem« pfehle, belehren. Und nun von mir eine Frage: In welchem Zusammenhange steht die Behauptung des anonymen Herrn Gegners, daß ich, durch Schuldigbleil'en der 'Antwort auf die gegnerischen Fragen den Verdacht auf mich laden müßte, daß ich nur m'" llomu muu geschrieben habe? Wenn ich lu',> liomo ml>» wirklich geschrieben hätie, wäre dieß verdächtig zu nennen? Ich und viele unbefangene Leser der Fragen haben Ver-dacht. — !)>-. Albert Merk. W i e n. Se. k. k. Majestät haben folgendes AUerhöch. ' stes Eabinctsschreiben an den Minister des Inneren allergnädigst zu erlassen geruhet: »Lieber Freiherr von Pillcrsd orff!« „Da ich wünsche, an dem Tage, an welchem Mir Meine getreuen Unterthanen stets besondere Beweise ihrer Liebe und Anhänglichkeit geben, und welchen Ich deßhalb dazu gewählt habe. die Meinen Staaten ertheilte Versassungsurkundc kundzumachen, der dürftigen Gasse der Bewohner von Wien, welcher die gegenwärtigen erschwerten Erwcrb5verhättmsse am meisten empfindlich fallen, Meine Sorgfalt für die Erleichterung ihres Looses an den Tag zu lcgcn, so finde Ich Mich nach dem Einrathen Meines Mi-nisterrathcs bestimmt, zu bewilligen, daß eine Summe von Einhundert tausend Gulden Conv. Münze dazu verwendet werde, um die in dem Wiener-Versatzamte erliegenden Pfänder, und zwar jene, worauf die vergleichsweise geringsten Darlehen gegeben worden sind, nach Maßgabe obiger Summe auszulösen und den Inhabern den Psandzcttel mmUgeltlich zurückzustellend Wien, am 25. April 184«. Ferdinand m i> - Dieser Allcrhöckstc Gnadcnact wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, und der MaaMat und Gemeindeausschuß wird gleichzeitig auffordert, eme Commission zusammenzusetzen, welche ,ogleich aft.r Sorqe zu tr gn hat, daß die den ärmeren lassen zugedachte Wohlthat denselben schnell und unpartcu.ch zuqewcndet werde. Ww>, »M 25, AP,„ >«'»' Der Munster des Innern: Freiherr v. Pillcrsdorff m p. Se. k. k. Majestät haben an die Stelle dcs Grasen Taafse den Frcihcrrn v. Sommaruga zum Minister der Justiz zu ernennen, und zugleich anzuordnen geruhet, daß Freiherr von Somma-vug a interimistisch auch das Ministerium des Unter-richtes fortzuführen habe. Seine Majestät, der Kaiser, haben zu befehlen geruhet, daß der Eid der Armee aus die Verfassung in den Fahneneid aufzunehmen sey. 332 C5 ist demnach die. Cideoforinel jür d^!u t. l. Militär mit dem, dasselbe zur Beobachtung und zum Sü)ütze der Versassung verpflichteildcn Zusähe vcr-'sehen worden und mit Arn,eebesehl vom 2 5». April d. I. die Weisung ergangen, daß der Diensteid bei allen Musterungen und sonstigen Gelegenheiten, wo er zu leisten kömmt, in dieser ncucn Fassung abge-legt werde. Se. Majestät, unser allcrgnädigster Kaiser, ha ben in AUerhöchstihrer landesväterlichcn Sorgfalt für das Gedeihen des vaterländischen Institutes der Nationalgarde, dem Minister des Innern zur Equi pirung unbemittelter Nationalgardistcn den Netrag von fünftausend Gulden (5. M. aus der Allerhöch stcn Privat - Eassc erfolgen zu lassen geruhet. Se. k. k. Majeüät haben über den Antrag des Ministers des Innern mit Allerhöchster Entschließung vom l7. April d. I. den galizischcn ersten Kreis-commissar, Ioseph F ugliewicz, zllm Vice - Kreis, hauptmanne in der Bukowina allcrgnädigst zu erneu nen geruhet. Se. k. k. Majefiut haben über den Antrag des Ministers des Innern mit Allerhöchster Entschließung vom >7. April dieses Jahrs die erledigte Kreishaupt mannssteUe in Sandec dem galizischen Gubernial Secretär, Franz Reiß, allergnädigst zu verleihen geruht. Von dem k. k. Ministerium des Aeußcrn ist der »Wiener Zeitung" Nachstehendes zugekommen! Frcifchaaren aus Neapel und Toscana hatten sicb schon früher den ungeregelten Haufen angcschlos sen, welche unter dem Vorwande, an der Befreiung ihrer lombardischen Brüder Theil zu nehmen, die Gesildc Ober-Italiens verheerend durchziehen. Hiermit nicht zufrieden, hat die Bcwcgungs partei nunmehr auch die Regierungen von Neapel und Toscana dazu gedrängt, regelmäßige Truppen nach dem Kriegsschauplätze zu entsenden, um gegen die k. k. Armee zu Felde, zu ziehen. Bei dcr von den erwähnten Regierungen an genommenen offenbar feindlichen Stellung ist ein längeres Verweilen ihrer Vertreter an dem k. k. Hofe zur Unmöglichkeit geworden. Es sind denselben daher von dem Ministerium oes Aeußeren ihre Pässe zuge-fertigt worden, Das Ministerium des Krieges hat in Folge eines am 25. April herabgelnngtcn Rescripts Sr. Ercellenz, des Herrn Ministers des Innern, das Artillerie-Hauptzeugamt angewiesen, f^qleick l0.000 Siein-sckloßgewchre gegen Anweisung des National. Garde Ober Commando's zur Bewaffnung der National Garde zu erfolgen. Auch hat der Magistrat die Einleitung getrof-sen, daß eine entsprechende Anzahl neuer Kapsrlgc-wehre von hiesigen Fabrikanten mit möglichster Bc schleunigung für die Garde ana/.'ertigt werde. Vom Magistrate und prov. Bürger Ausschuß der Stadt Wien. Aus Veranlassung dcr verschiedenen oerunglim-pfenden und großen Theils unrichtigen Angaben, welche in mehreren hiesigen Blättern in Betreff der bisherigen Zisscrkanzlei erschiene,, sind, wird hiermit erklärt, daß Se. Majestät die Auflösung besagter Kanzki angeordnet haben und dieselbe auch bereits vollzogen sey; die dazu gehörigen Beamten treten theils'in den Pensions, theils in den Qnieöccnten. Slcmd, um bei sich ergebender Gelegenheit nach ihrer Qualification in andere Dienst-Kathegorien eingetheilt zu werden, und in Ansehung der sür den diplomat! schen Dienst notwendigen Ziffer- und translatorischen Arbeiten, welche besagte Kanzlei zu besorgen hatte, werden andere Einleitungen getroffen werden. -—--------- , Dr. Egg er, ein Krainer, spricht sich in der^ „Wiener Zeitung« vom 26. April über die böhmi ! schen Ultra - Exaltado'ö folgendermaßen aus : ! Das in Prag erscheinende constitutionelle Blatt! sir Böhmen berichtet in Nr. ,2 über eine am 13. April Stall gesundere Siyung deu sogenannten cze-cbischen Nationalcomit^'o, notches nachgerade sich der Dictatur über Böhmen, Mahren und Schlesien be mächtigen möcdte. Die Stimmen aus Mähren und Schlesien haben sich bereits entschieden dagegen ausgesprochen. Zwei Fünftel Einwohner Böhmens sind Deutsche und haben auch nicht die mindeste Lust, oon der vcrhältnißmäßlg kleinen Ezechenpartei sich kncc!> ten zu lassen Sie haben sich bereits vereinigt, um diesen separatistischen Tendenzen ernstlich entgegen zu treten, und so viel wir aus vielseitigen Mittneilun. gen alls Böhmen ersahrcn, ist selbst eine bedeutende Zahl der czcchischcn Völkerschaft, in lind außer Nöh men, gegen diesen czechischcn Separatismus entweder indifferent oder demselben streng entgegen. Daher hat es uns in um so größeres Erstall neu gesetzt, daß dcr Landesgouverncur Graf Sta dion in einem eigenen Erlasse diescs czechischc Na tional. Eomit<> als eine constituircndc Versammlung für Böhmen, als eine Art czechisches Winkelvorpar. lament anerkannt habe. Wir, vom österreichischen Standpunkte, die wir für die freisinnigste Ausrecht' haltuug aller slavischen Nationalitäten zuerst das Wort ergrissen haben, wir halten vor allen an der Einheit des Staates, und Protestiren feierlichst gegen eine solche aparte Eonstituirung. Wir sprechen unsere Ueberzeugung aus, daß Gras Stadion mit dieser Commission die Gränzen seines Amtes über schritten hat, und glauben, daß eine derlei Eonstitui rung nur das österreichische Reichsparlament vornehmen könne, wcßhalb wir auch alle Gleichgesinn-ten ill und außer Böhmen auffordern, nicht zu schwci gen, sondern laut und feierlichst ihre Slimme Vage-gen zu erheben. Noch Eines aber ist es, was uns hier ill Wien mit Indignation ersültte; einer der Hauptführer in Prag hat nämlich in dcr erwähnten Sitzung die Bc hauptung gewagt: »die Demonstration für Deutsch land in Wien (daß nämlich dcr Kaiser die deulschl Fahne aus seinen Fenstern wehen läßt) sey vo>', Seite Sr. MsjcM /ine^ehr unfreiwillige g^ wesen, dem Kaiser sey die deutsche Fahne sörmlicl ausgcdru ngcn worden « Gegen diese Verleumdung legen wir seierlichs! Protest ein. Weiß Hr. Trojan, wer die Fahne Sr, Majestät überreichte? Es waren der Professor End' l ich er lind der mcdicinische Dccan Dr. Lerch. Dies. Männer sind wohl Gewähr genug dafür, um ein solche unverschämte Behauptung zu widerlegen. Dcr Kaiser ist in Wien frei von allem Zwang oder Dränge, davor wird ihn dcr biedere Wiene, schützen. Herr Trojan aber möge sich hüten, mi ähnlichen Behauptungen writers aufzutreten, son> würden wir Manches zu erzählen haben, wie die cz^ chischen Wortführer sich bei Anstellung ihre Forderun gen gcberdrmi. Doch serne sey von uns jeder Streit, jede Vorwurf; wir wollen Einigteit und Kra st all e österreichischen Länder; nicht der Ezrche, nic!' der Slave aller anderen Zungen soll dabei seine Nu tionalitat gefährdet sehen. Aber wir erwarten, wi fordern von der Ezechenpartei in Böhmen das gleich Betragen. Klugheit und Pflicht gebieten cö ihr zu unverrückbaren Richtschnur Programm des (fentral - <5omit>»s für di Wahl dcr Ab^covdnctcu znr dcutsch.'u Nati^ ual - Versammlung iu Frankfurt am Main Bürger deo constitutionellen Vaterlandes! In wenig Tagen tritt in Frankfurt am Mai> die von dem deutschen Bundestage berufene constitui rende NationalVersannnlung zusammen. Ihre groß Aufgabe ist, die Verfassung des deutschen Bunde für die Zukunft festzusetzen, und dadurch eine wahr. Einheit Deutschlands zu begründen. Von dcr Lösum dieser schwierigen Ausgabe hängt das Geschick dei deutschen Volkes, die Macht und das Ansehen Deutsch lands nach Außen wie nach Innen ab. An uns Oestcrreichern, Mitbürgern des großen Deutschlands, ist e5 nun, durch M^nn'.r m'.senc WM an diesem wichtigen Wcrke Theil zu nehmen, und die Rechte und Ansprühe unfercs Vaterlandes geltend zu machen. Die Wahlen für diesen Zweck und von der Regierung bereits ausgeschrieben. Dieß ist der Zeitpunct, daß sich die politisch-gebildeten Männer Oesterreichs über die Hauptgrundsätze ausspreclV-n mögen, von welchen diese Wahlen geleitet seyn sollen, um dabei das Wohl Oesterreichs mit jenem von ganz Deutschland innig zu verknüpfen, um durch die neue Bundesverfassung sür die Gestaltung und Erhaltung eines einigen, freien und starken Deutschlands sichere Gewähr zu bieten. Dieser Zweck soll erreicht werden durch einen deutschen Bund mit volksthümlichem Parlament, welcher die Gesammtheit des deutschen Vaterlandes umfaßt, und dadurch den innigsten Anschluß Oesterreichs an das übrige Deutschland verwirklicht. Die Souveränität und Integrität des österreichischen Kaiser-staatcs soll jedoch durch diesen Anschluß an Deutsch-land nickt ausg«holx'n, sondern die Souveränität des österreichischen Staatcs darf durch die zu schassende Blindcsgcwalt nur in so weit beschränkt werden, als es zu dem wirksamen Bestände des Letzteren und zur Herstellung eines wahrhast einigen und starken Deutschlands unumgänglich nothwendig ist. Zugleich soll die vollständige Aufrechthaltung und gleichmäßige Berechtigung der nicnldeutschen Nationalitäten in den zum Bunde gehörigen Ländern Oesterreichs kräftigst > gewahrt werden. Dieß sind die Grundsätze, welche die Wähler Oesterreichs standhast verfochten sehen wollen. Nur freisinnig Männer, welche dem constitutionell-monarchischen Principe mit allen stinen Folgerungen huldigen, können die Männer ihrer Wahl seyn. Siesollen vor den Augen der Welt den festen Willen ihrer Wähler bethätigen, keinerlei Rückschritt aufkommen ;u lassen, aber auch eben so kräftig allen republikanischen Tendenzen entgegenzutreten. Uni die Wahl zu erleichtern, werden bei dem gefertigten Eentral-EonM, welches aus Mitgliedern oes nieder, östcrr. ständischen Ausschusses, des Bürger-llusschnsses, des juridisch-politischen iicse. Vereines, oes kaufmännischen-, des Gcwcrbc undSchriftslcller Vereines besteht, und in dem n. öst. Landhause seinen Sitz hat, Kandidaten-Listen aufgelegt, in welchen alle, die in sich den Beruf fühlen, Oesterreichs In. lercssen in Hinblick auf das große Gesammt-Vater-.and bei der deutschen National-Versammlung zu ,'crtreten, sich einzuzeichnen eingeladen werden. — Das Eentral Eoinit^ sür die Wahlen zur consti- tuirenden deutschen National - Versammlung. Wien am 20. April l8-l>8. V ö !) m c n. Das „Journal des österreichischen Lloyd" vom '2. April meldet Folgendes aus Prag v. l?. d. M.: Oie ersten politischen Bewegungen unserer Stadt gin-M hauptsächlich von dem czechifchcn Theile der Be-.'ölkerung aus, wenigstens war es das slavische Ele-nent, welcl>5 sich in den Vordergrund drängte, die Früchte dcs von den Deutschen in Wien errungenen Zieges vorzugsweise genießen wollte, und die Intcr-,sen der im Lande wohnenden Deutschen ganz un-eachtct ließ. Dabei hatte man noch die Naivetät, ie, Deutschen zur Einigkeit lind Mithilfe auszufor-, ern. Dicse sahen eine Zcit lang rndig dem bcdenkli-hen Treiben zu, scharf die Stritte des Bürgcrco-,iil,!'s beobachtend. Allmäüg traten Männer deutscher 'icsiilNling alls Ullt' sprachen lallt die Befürchtungen >lls, die bereits dic Mehrzahl ihrer. Stammgenossen egte: „Die Ezechen wollen nicht nur ihre eigene l »Nationalität zur Geltung bringen, sondern jene'der Oeutschen untergraben; man spreche bereits von Los-mlnnng von» deutschen Bunde, von dcr Einverleibung Mährens und Schlesiens mit Böhmen, von „niger Verbindung mit Polen und den Slowaken .lngarns; man verlange besondere Ministerien für Böhmen, uin einen exceptionellen Weg desto unge-stö'rter einschlagen zu können; man sordere, daß von ,um an alle öffentlichen Aemter und Gerichtsbehörden in Böhmen (selbst in vollkommen deutschen Gegenden) nur durch Individuen, welche beider Landessprachen 333 kundig sind, besetzt werden, um alle Nichtl'öhmcn! vom Staatsdienste fern zu halten, während doch andnr Provinzen der Monarchic mit böhmischen Bannten überschwemmt sind. Diese Provinzen müßtcil Nc Prefsalien gebrauchen, w^dci nicht immer die simcuic Unterscheidung zwischen (özechcn und Dcutschr^hmcn gemacht werden dürste, wodurch mancher, Beamte, aus der Fremde ausgewiesen, in der Hc'lmat keine Aufnahme fände.« Veranlaßten schon diese und ähnliche Betrach tlinqen ein engeres Anschließen der Deutschen und dcr Dcutschgcsinnten anrinander, so rief insbesondere ein Umstand ihre feste Vereinigung ins Leben. Da5 größtenthcils aus Czcckcn bestehende Bü'rgcrcomit« consti tunte sich zu einem Natlonalcomit« und übertrug sich selbst die Vorberathung der auf dem nächsten Landtage zur Sprache kommenden Verfassungsfragcn. Dicß war das Signal zu einer Versammlung der Deutschen, selche auch Männer ihres Vertrauens, selbstgewählte Verfechter ihrer Interessen im Nationalcomit»> haben Zollten. Es wurde ein deutscher Ausschust gewählt und der Beschluß gefaßt, durch Wort und Schrift dle feste Vereinigung der Gcsammtmonarchic, die In« lessen der deutschen Bewohner Böhmens und das verharren beim deutschen Bunde zu verfechten, und als Zeichen der Sympathien für Deutschland die schwarz.-roth - goldene Farbe zu tragen. Die moralische Wirkung dieses Schrittes war groß. Das Nationalcomitö erkannte die wichtigen Folgen dieses einigen und festen Auftretens der Deutschen; es erkannte den ungeheueren Einfluß, den die deutsche Versammlung aus die bereits sehr beunruhigte und mißmuthige Bevölkerung der deutschen Kreise ausüben mußte; es erkannte die Gefahr, welche für das Land aus einer schroffen Sondenmg der Nationalitä-ten erwachsen konnte — und entschloß sich, den deut-schen Ausschuß zu den Verhandlungen bcizuziehen, zugleich aber die Deutschen zu ersuchen, die schwarz-roih -goldenen Abzeichen zur Vermeidung jedes Miß Verständnisses vorläufig noch nicht zu tragen, was auch bereitwillig zugestanden wurde. Bedarf es doch nicht des dreifarbigen Nandcs, um echtdcutsche Gesinnung zu manifcstircn'. Um die bisher nicht gestörte Ruhe der Stadt zu erhalten, entschloß man sich, ein Nccht zeitweilig auszugeben, welches unbestritten blieb, dessen Ausübung aber vielleicht eine gefährliche Aufregung erzeugt hätte. Um die deutschen Interessen kräftiger vertreten zu können, wurde auch beschlossen, eine eigene Zci tung herauszugeben, an welcher sich Männer bethet ligen werden, deren Namen nicht bloß in Böhmen, sondern auch im großen deutschen Vatcrlande guten Klang haben. Diese werden einen starren Phalanr gcgcn die etwaigen Ucbergrissc der czcchischtn Ultra's bilden, während eine Anzahl junger Männer nacl) Holstein zieht, um für die deutsche Sache Blut und ^cbcn einzusetzen. D a l m a t i e n. Das „Journal des österreichischen Lloyd" vom 25. April schreibt Folgendes aus Trieft v. 2-l. d. M.: In Dalmatien und Istricn herrscht, laut den Bench.-ten mittels des heute von dort eingetroffen en Dam-ftscrs, vollkommene Ruhe und die beste Stimmung. In Hola ist für die Kriegsmarine eine beträchtliche Anzahl der im ungarischen Küstcnlandc, in Dalma. tien und auf den Inseln neu angeworbenen Matro sen eingetroffen, und weitere Transporte aus jenen Gegenden sind noch auf dem Wrge dahin. Deutschland. l)>ll« «t <.ll,l!<>l l»»l «!»l i'lu ziutrin luuri. Nationalgcfiihl und Nan'onalbcwllsitjV'yn smd ii, Deutschland endlich alls ihre», lallen Schlllmmci', auö ihrer stumpfe» Apathie clwachr, und schim'llc» di^- ^'ilüt des deutschcli Volkcs wicder mit ihrem belebenden Hauche. Der Volkswille hat den Herrn v. Pechlin genöthigt, am deutschen Bundestage die Vertretung dcr IiM'l'csscn emcr undeutschcn Macht mcdel-zulea>'N, »veil si? dem eia>'iien Vatcrlande fcmdücl) waren. Dicß Bci-spicl ist qut und heilsam, al^r es uiusi überall bc-folgt wc'rdeu. Deutschland darf »intends »nehr zulafsc-n, das, sciuc eig»,'uc'N Söhne Nl'ulos uud ven-.nhensch ihlc K'äftc, sey eS in den Waffen, oder auf andern Fel-dclu, gegcn das Vaterland kchl'eu. Wmde co das kerngesunde englische Nationalgcfuhl wohl dulden, dasi <>iu Bntte am Hofe von St. Iamcs, als Vcttrct^r einer frc,nden Macht feindliche Interessen gegen Großbritannien verfolgte? Und doch dulden wir ncch am Berliner Hofe eiuen Grafen Plessen als dänischen, eine» Hrn. v. Meycndorss als russischen Gesandten. Die diplomatischen Beispiele könnten noch vermehrt werden ; indeß ist die Frage noch riel weiter zu fassen. Ein deutsche) Heer steht bereit) unter den Waffen gegen Dänemark, und wir stehen am Vorabend eines Krieges mit Rußlaud, der über kurz oder laug unfehlbar ausbncht. In der klei»e» dänischen Armee, wie auf der Flotte diene» Deutsche; zahllose Deutsche stehen in den großen russischen Heeren, zum Theil in hohen Bcfehlohaberstellen. Hier ist es Zeit, daß eingeschritten werde. Will die hohe Bundesversanmiluug noch durch eine wahrhaft nationale That sich die Gunst und das Vertrauen des Volkes wiedergewinnen, nun, so säume sie nicht, den Bann und die Acht, den un-widerrusiichen Fluch des Vaterlandes über jeden Deutschen ausl/lspreche», der hinfort noch den» Auslande alo Diplomat gegen das deutsche Voll und ^and dient, oder der vollends in den Reihen feindlicher Heere die Waffen gegen seine deutschen Brüder trägt. Und wenn der Bundestag sich nicht mehr dieses Verdienst erwer bcu will, sosey ein Beschluß in solchem Sinne eine der ersten Handlungen des neuen Reichstages, und möge der Fünfzigerausschuß i», Frankfurt den Entwurf dazu vorbereiten! Königreich beider Sicilien. Neapel, 27. Mä.z. Der Vesuv ist heute, crwar es gestern, ,» heftiger Bewegung —mn die ?lufi egui>g der Völrer zu accouivagnir«!? In immer breiteren Snö-men sah man in dieser Nacht die i?ava sich über den dunkeln Kegel ergießen, sich ausstreuen. Der gauze Berg schieu sich entzünden zu wollen, so tauchten Glutfunken an sonst dunkeln Stellen hervor, und die Fackeln der Führer, welche man ans Santa L»cia deutlich unterschied, zogen sich mit ihren Besuchern zurück. In Torre del Greco geht heute Niemand zu Bett, sagte» die Wirthe, und wer sollte e) »ichr glauben, der eben von dort und Pompeji zurückgekommen. Königreich Sardinien. Der »No,l8«l,l-l1«I.)n,i« meldet, daß die dreifarbige Fahne Frankreichs in Chambery aus das Empörendste insultirt worden sey. Man band die Fahne einem Hunde um, zog sie durch den Koth in der ganzen Stadt hrnim, und ließ sie endlich durch andere Hunde in Stücke zerreißen. Dicse Komödie soll ans Anstiften des dortigen (5lerus erfolg? seyn, der vor Allem die Einverleibung Savoyens in Frankreich fürchtet. N u ß l a n d. Aus russisch Polen kommen haarsträubende Privat' Nachrichten nach Deutschland- DieTiuppeuiuassen vermehre» sich dorr taglich; die Festung bei Warschau ist gegenwärtig so armirt, daß jeden Augenblick die ganze Stadt in Grund uud Boden geschossen werden kann. Auf al-len Plahen, in allen Straßen Warschau's stehen Trllp-penhaufen mir scharfen Patronen. Da) Zlisaiuineinre-ten von drei Personen, das Vorlesen einer Zeicuüg, eine) Briefe) zieht augenblickliche Verhaftung nach sich; aber trotz den, wird auch dort nur da) Signal aus Krakau und Galizien erwartet, um den leyr^n Kampf der Verzweiflung zu beginnen. Walachei. Bukarest, 2ss. März. Wen» die französische Revolutiou hier schon eine» bedeutenden Eindruck hervorgebracht hat, so ist derselbe durch die Kunde der jüngsten Ereignisse in Wie» noch gesteigert worde». Unser Fürst hat nach erhaltener Kunde davon, was sonst nicht Gebrauch gewesen, alsbald alle Bojaren um sich versammelt. Er bringt die Nächte nicht mehr im Pal-laste, sonder» i» der Müitarcaserne zu und die Fürstin wird immerwährend von 200 Soldaten, die sich bei Tag in den Kellern aufhalte», bewacht. Der russische Eouslll vou Kohebue soll sich zum Fürsten geäußert haben -. „Wir zwei werden keine geiveihm» Ostereier in Bukarest genießen." — Nachrichten aus Constaminopel zufolge habe» die Russen in Tscherkessien eine entlchiedene Niederlage erlitte», wobei der General-FeldmarschaU Nomanzow von, Pferde gestürzt ist ">ld ei» Auge ver-lore» hat. Bukarest, ».April. Je freier man sich i» Dcutschlalld und besonder) in Ungarn lind Oesterreich bewegt, desto gedrückter, wie von e!ner chinesischen Mauer umfange», fühlt man sich hier. Es ist also sehr begreiflich, daß einerseits Unmuch und Unzufriedenheit sich bei jeder Gelegenheit kund geben, und d.isi a»dere,-seits die Furcht vor emem Durchbruch uicht «ur s,ch von Tag zu Tag vermehrt, sondern daß die geuom-menen Maßregel», um dieselbe zu vermmdern, immer »»erträglicher werden. Von dieser Mißstimmung geleitet, haben sich 28ft Bojare» der l., 2. und 3. Classe zu eiuer Petition bestimmen lassen, in welcher sie um Al'sehnng aller Minister, um Regulirnug des Gerichtsverfahren), um Aufhebung der schimpsiiche», e!»er freien Nation unwürdigen Tnbut) an die Pforte, um Errichtung einer Natioualgarde, um Aufhebung der Eensur, um Rede-freiheit,--die der 4. Classe anch »och um Aufhebung des Adel), un» gleiche Vercheilung der Steuer auf Alle u»d Aufhebung der Frohndienste uud völlige Emaoci-patio» des Bauers baten. Dem Petersburger Cabinet! war eine so unverschämte Bitte nach Erweiterung der bürgerlichen Freiheit des Voltes ein Graue! m,o der Fürst soll mit Kosaken und Spahi's zugleich gedroht haben; seitdem aber hat sich der hiesige politische ?»-sta»d bei Weiten, nur »och mehr verschlimmert, und die Furcht vor Ercesseu sich vo» oben nun »ach umen verbreitet. Nothgedruugene Grklärnng. Eine Zeitung ist und darf kein Tummelplatz für Privatmtercssen und Personal-Dcbattcn scyn; ebenso kann man der Redaction nicht zumuthen, daß sie die Ansicht jedes Einzelnen, das Ra,sonnement des Nächstbesten und enolicb u> l>>6 20 (^nt« gegnungen und Berichtigungen auf jeden erschienenen Aufsatz, d<^t. Obl»^. zu » ij» <>(!t. 5o vbl'fiat. t>tr allq,»,. ul,0 llligar z« 3 ^><^t ^ — ^ofkal»»»«s, der ältern Üom. <« »« I — bardischen Schulde». der in zu»»l4 »< ) — ^lor«»^ u«d Genua aufge» zu » «» l äc» nommolei! Quieken ^>> ' 3>4 »» / —» vank.Actien pr. stück »>c»c» <>» H. Vl. Aciien der Kaiser Ferdinande « Norvbah» «!, »ooo tt. C. M.....85o »l. in >!. M. Aeliei, der österr- Donau > Dampfschissfahrt zu öoo ft. E. M......444 N. m l3. M. Lsremven « Änjeige der hier Angekommenen und ?lbgereisten .. Den 25. April 1848. Hr. Leonhard Freiherr yon Hohenhausen, k ba»e>'. Kamlnelhell' und General-Major, von Trieft „ach Salzburg. — Hr. Michael Fürst vo>, Ghita, Gros,-Bojar der Wallach", sammt Familie, 00,, Triest nach Wien. — Hr. Joseph Michael Goy, Pri. vat, nach Triest. — Hl'. Franz Preschern, Realitäten, besiher, nach Wien. — Hr. Sin,o» Weiß, Dr. der Medicin, von Iessemy nach Agram. 'Am 26. Hr. Joseph Ritter von Aschim , Consu-lats-Kanzler in Corfu; — F>'. Anna Straüdma», k. russ. Generalstochter;— Fl'. Gräfii, von Olga Tall, k. russ. Generals-W'twe; — Hr. Joseph Buccarich, — u. Hr. Nicolaus ?lccuiti, beide Handelsleute; alle 5 von Triest nach Wien. — Hr. Fran; banger,— und Hr. Alois Seimi; beide Handelsleute, von Wien „ach T>,,st. — Hr. Dr. Naqy, Professor, nach St. Oswald. — Hr. Stephan Wolf, Besitzer, nach Gott schee. Am 27. Hr. IuliuS Prinzhofer, Courier, von Klagensurt nach Triest. — Hr. Cheraliere Vmccn« Ra- mirez, k. sardin. außerordentlicher Gesandte. sammt Familie und Gesandlschafispersonale, von Wien nach .Triest. — Hr. Hermann Dmell,, — u. Hr. Faustin Zanellato; beide HandlungSagenten, vo,< Glah nach .Tr,est. — Hr. Ca,I Buschbeck, Psarrer, von Tllest nach Wien. Verzeichniß ver hier Verstorbenen. Den 2i. ?lpril. Frau Maria Baumgartner, Nealitätenbesitzers-witwe, starb im 67. Ilhre ihreS Alters, ,n der Ora-dllcha» Vorstadt Nr. 72, a» d.r ClNlraflUlia., — Dem Carl Okorn, Zuckerfabüts'Arbeiter, sein Kind Caro. lina, alt 2 Jahre, in der Polana. Vorstadt Nr. 24, a» Fralsen. — Dem Johann Saou, Zucke,fabrlts-Arbeiter, se,n Kind Maria, alt 4 Jahre, in der Po. lana-Vorstadt Nr. 58, am Bungen ' Oedema. Den 2!i. Dem Hrn. Jacob GarbelS, Wagner-meister, sein Hmi Fran, ziska Slixa, Getre,de, «hr ^>nd Coine^ l,a, alt ^ Jahre, in der Capuzmer Vorstadt Nr. 8, an der Abzehrung. Den 25. Johann Faltin, IustltutSarmer, alt 76 Jahre, im Versorgnng^hause Nr. 4, an der Au^eh rung. — Mar,a Ra^niann, Iliwohneril'n, alt 70 Jahre, »n der Capuzlxer-Vorstadt Nr. 49, am i^lllt schlag und wurde ge,ichtl,ch beschaut. — Dei» M> chael l^oben, Hausbcsil^er, sein Ki»d Maria, all 2 Jahre mid Zt> Monate, im Hühnerdorse Nr. 33, an der Auszehrung. Den 27. Frau Carolina Wmschbauer, Handrls-mannswicwe, storb im 7lj Jahre ihres Alters, in der Capuziner. Vorstadt Nr. 5,» an der Uebelseylmg des Krantheltöstoffes auf dle U»tellelbse,ngewe,oe. Im k. k. Militär - Spital. Den ^3. Aprll »84«. Giovanni Casagrande, Glmeiner des Infanterie-Regiments Baron Wlmpfe» Nr. l3, alt 22 Iahle, an der Llmgensucht. Z UW (1) Bade-Anzeige. . Am 1. Mal 1Utt wird das Ma, nen-Bad am Badhausplaye eröff-net, zu dessen Besuche Unterfertigter seme Emladung macht. Laibach am 2tt. April 1U«. Johann Koschier, Inhaber.' V er) e i ch n i ß der el!'a.ea,a»a.en«,'n Beiträge auf die >» den Iotrlli, genzblätU'in dieser Zeuima ein^eschalccte ?l!,;ei^e'. »Bitt^ an edle Menschenfreunde," welche der in di.ser A»^ig»> gedacht»,!! unglncr'llch,!, Familie abgesühlt »uorden si»d: Nr. 1. All, 30. Maij l846: Von elnem wolthati- gen Menschenfreund . . l fi. — kr » 2. ddo. von zwei Unbebalinteu . — » ^>l) „ ,3. 3,. März, von I. 5. . . . 1 ,, — « „ 4. ddo. für die arme Familie . — » 40 „ , 5. l. Api',1, von Frälllnn N. . 1, » — » „ 6. ddo. von Frau M. N. . . 1 » — » „ 7. ddo. Hrn. Ed. Frech. v. Schweiger 2 » — >, n 6. 3. April von Hl» Dr Verbiß 5 „ — ., , !). ddo. von Frau Debellak . . l » — »» « ,0 ddo. N. N.......1 „ — „ " >,. 5. April. Hr PH. Bar. v. Rl'hbach 5 ,, — ,> u 12. ddo. von Herrn Dr. Pfefferer l » — » » 13. l2. April. Mit emem Schreiben von »Ddolilia . . . 19 » — » » 1^' bdo. Für eine arme unglückliche Witwe sainmr Kamille — „ 29 ., ., 15). 17. April, von M. P. . . — „ 40 ^ » ,6. 2>. Aprll, von L.....2 „ — " , 17. ddo. von Herrn Freiberger . — , 40 „ „ 18. ddo. von I. T......2 . — « , >9. 22. )lpril, von H.....2 » — » », 20. ddo. von Frau Aloisia Grafin Auersperg, geb. Freiin v. Fallersteiu 5 " — »> Summa 43 fi. 2<1 kr. ^. 674. (l) Neue Erfindung uon besonderem Werthe fiir Illle, die der Brille bedürfen. Nachdem der Gefertigte schon seit einer Reche von Jahren, aller Müyen und Opfer ungeachtet, sich mit allen un Fache der OpM uno Oculistlk sich ergebenen Neuerungen vertraut gemachl, und durch Anschaffung des ersten Liugenmessers, vom Hrn. Prof. Stampfer im Jahre itt)6 erfunden, auch ln ganz Oesterreich und den k k. Erblanden einen glänzenden Ruf verschaffte und dieß durch Zeugnisse auszuweisen vermag; andererselts seinen ^. '1'. Kunden stets nnt den feinsten Berg-Krystallglasern zu dienen bemüht war, so daß oel ihm nie eme Klage über Empfindung ei nes Schmerzes oder Druckes des Auges vorkam, — so ist er auch dießmal so frei, eme neue ^Erfindung, die gewlß für alle Brillendedürftige von besonderem Interesse seyn dürfte, namllch: die oolllwmlneu alle achromatischen Ei- genschastendes besten Schu»ei;er-Ilint- Olttses haben, hiermit einem verehrlichen Publikum anzuempfehlen. Der ergebenst Gefertigte hat sich an die Glaoschmelzerei Kohlgrub bei München gewendet, ^woselbst mehr als 5M» Combinationen von Schmelzarcen versucht wurden, bis die Composition erreicht wor den, die besonders für Brillengläser alle bisher bekannten Glasmassen, selbst alle Arten von Berg-Klystallen nicht ausgenom-mm, weit übertrifft Dem Gefertigten dünkt es daher überfiüsslg die Echtheit und heilsame Wirksamkeil dieser Glaser zu preisen; die Brillenträger mögen sich durch die Probe überzeugen: dasz ein solches Klarsehen mit einer solchen angenehmen )luhe für das Auge noch nie empfunden ward. Auck laoet Gefertigter alle Herren Aerzte und Sachkenner höflichst ein, sich von der Wahrheit obiger Thatsachen durch Augenschein zu überzeugen und öle Wichtigkeit dieser Erfindung zu prüfen. -Außerdem hat er noch ein resp. Publikum auf sein sonst wohl assortirtes Lager sonstiger optischer Fabricate: Fernröhre, Theater-Perspective, Microscope und dergl., die er so eben von München erhalten, aufmerksam zu machen. Gegenwärtigen Mai-Markt befindet sich seine Hütte m der 1 Reihe, rechts Nr. 2.__________________________ Z «Stj. (!) Anzeige. Die neu erfundenen und approdirte« 3Vall-ratl) ? Lichter des Unterzeichneten sind ihrer Sparsamkeit im Brennen u. der Reinlichkeit wegen vorzüglich zu empfehlen und mit einer kleinen Maschine auf die zweckmäßigste Art eingerichtet. Ein Licht davon brennt 8 Nächte, wenn man jeden Abend bcim Anzünden das Licht um den achten Theil seiner Länge nachrückt, welches vermittelst der Einrichtung ohne Besckmutzung der Hände ge. schehcn kann. Die Zeugnisse uon mehreren Orten über deren Brauchbarkeit werden den Vorzug dieser Nachtlichter vor allen andern bestätigen. Eine solche kleine Maschine mit den dazu gehörenden 52 Lichtern auf ein ganzes Jahr kostet 3U kr. Conv.'Mze. Fr. 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M., im Laibacher Kreise nachbenamite Hauptdezirke bestimmt worden sind, als: I) Der Bezirk der Prov.-Hauptstad t Lalt)ach, bestehend aus dem Laibachcr Magistrats - Bezirke mit ........ I!>M»3 Seelen. demBezirke Umgebung Laibachs 23,233 „ ,» Decanate Oberlaibach 21,781 « «3,077 Seelen. Nahlort: die Provinzial-Hauptstadt Laibach. — 2) Wahldezirk Kralnburg, wird gebildet durch den Bezirk Krainburg mit 27,328 Seelen. „ ^ ., Lack „ 2«,WU ., ,. ^ « Radmannödorf 20,lMtt ,< , „ „ ^ Kronau «323 „ 7!>,9«ll Seelen^ Wahlstation: Stadt Krainburg. — 3) Wahlbezirk Stein; dahin gehört der Bezirk Po-novitsch mit 15M» Seelen, der Bezirk Münkcndorf 19,313 ,< ,. ,. Eggu.Kreutberg 12,9«2 ^ ., ^ Neumarktl 5i93wrujjn!h „ ll!i4 — Malchau ^ !02l — Mottling „ 6t76 - Tschernemdl „ 6l3l — Semizh „ 4968 - Weinitz „ 45^4 — Poosemel ^ 2567 — Adleschitz „ ,720 - Präloka ,. l!9> — Landstrah „ l787 — Großdollina ,. »564 — Hschact.sch „ »39? — H. kreutz bei Landstraß „ 2056 — <^l. B.nthelmä im F.loe ,, 48M — Zirkle „ .. 2093 — Seisenberg „ 3430 — Unt! ^ 26^l — Rieg „ 1957 -^ Mitlerdorf „ 2666 — Halra be, Kostel „ 209ü -^ Altl^ck ,. 2139 — Morse! « i5l4 — Oßinnitz „ 1272 — (Z. Amts-Nlatt Nr. 52 v. 29. April ,648.) ! Suchen mlt l8i4 Seelen. Tschcrmoschniz „ 2 »86 — ^chw.inberg „ ^00l — Pöllandl „ 7»l — öaulaloka „ »460 — Unlellag „ 105 l — Hmovitz .. ljl0 — Htockcnoorf « 762 — Hbi'nchül .. 625 Uut^rwalmberg „ 509 — Hiaaser» ^ 537 — Göncllih » 5l1 — Uinerdrulschau „ »273 — Ob.lskril « 463 — Rcisllch „ 5066 — Gutt.nftld „ 3199 — ^li'edndorf ^ i693 — ^sch'lsck ,, 2921 — ^scrbach „ 22ti9 — Hooerschih „ 26»0 — Hinnach ,» 2443 — Ambruß ,» 1i60 — strug ,, 856 ^ Roob ,. !3->7 -- s-t. Gregor ,, »167 — Oorra ,. 450 — sl. läantian VN Auelspilg „ »403 — Schloß Auelsprrg „ 326 — Gl. G.orgen bel Auersp^rg ^ IU42 -» Kopain 1, ^06 — 2t. Michael bei Selsenberg „ 70? — Obcrgurk ,. 2092 — Sagrah ,, "60 -^ SllMlna . . . 66.8l6 Eeelen. Wahlbezirk: NI. N e u d e g g. Pfarreien: St. Margin mit 30lg Seelen. Lc. Veith bei S'ttich „ 47 l 8 — W,ix- Obcrn^ff.nfuß „ 2541 — Döbrrmq „ 1891 — Unternassenfuß „ 15 l 5 ^- H. Krcuh bei Hhurn „ 2085 — IohanlNSthal « 1gl3 — Neudegg ^ 166I — H. Drklfalti„klit „ i650 — Vt. Lorenz an der Thrmeniz ^ ,2»3 — Tschattcsch „ 930 — Hello bei Schönberg « 538 — Hajelbach ,. 5726 — Arch ,. 3779 — Savenstein „ »9i7 — Oloßdorn ,» 1369 — Brundel « l588 — Buzhka ,, »339 ^ 3umma . . . 70. l84 Se.len. K. K. Kreisamt Neustadt! am 23. l >8>8. Z 7W. (1) Nr. 221^1'., «ä 7U59 Verlautbarung Mit Beziehung auf die mit Druck verlaut- barte Kundmachung des hochlöblichen k. k. Guber- »iums vom 17. d. M., Z. 714, wird es hiemit allgemein bekannt gegeben, daß für die Wahl des einzigen, auf den Aoelöbergcr Kreis entfallenden Abgeordneten zur deutschen National-Versamm-^ lung in Frankfurt a. M. und emcs Stellvrttreters, der Markt Adelsberg als Wahlort des Hcw'?t-wahlbezirkeö bestimmt wurde, und diese Wahl daselbst am 5 Mai l, I., um neun Uhr Vormittags, vorgenommen worden wird. — Alle Jene, welche als Wahlcandidaten für diesen Wahlbezirk auftreten wollen, werden eingeladen, sich dafür in Bewerbung zu setzen, und ihre dicßfallige Erklärung noch bei guter Zeit, mit Angabe ihres . Wohnortes, Standes und Alters an den Kreis» amtsvorsteher einzulegen. — K. K. Kreisamt Adelsberg am 23. Apnl 1848, Z. «55. (3) Nr. 5271. Kund m a ch u n g. Es wird hiemit bekannt gegeben, daß die Stelle eines Wasenmcisters für die Bezirke Capodistria, Buje, Pirano und Castclnuovo, mit dem Standorte Capodistria, in Erledigung gekommen ist. — Die Bewerber um diesen Posten, womit der Genuß von jährlichen 15U st. Dienstlohncs und freie Wohnung, nebst den übrigen norm^lmäßigen Bezügen an Bereisungs,- Verscharrungs- und Strafgeldern verbunden ist, haben binnen 6 Wochen ihre Gesuche beim Istrianer Krcisamte einzureichen, und hiebci auch die Kenntniß des erlernten Handwerkes und wo möglich der italienischen oder einer slavischen Mundart nachzuweisen, wobei bemerkt wird, daß jene Individuen, welche thierärztliche Kenntnisse besitzen, vorzugsweise berücksichtiget würden. Nach erfolgter Wahl wird mit dem ernannten Wasenmeister der bezügliche Dienst-Contract abgeschlossen werden. — Vom k. k. Istrianer Kreisamte. Mitterburg am 12. April 1948. Stadt- u. landrechtl. Verlautbarungen. 3. 688. (1) Nr. 3078. Edict. Vom k, k. Ktadt- und Landrechte in Kram wild bekannt gemacht: Es scy über Ansuchen o^r Laibacher Spaarcass., durch Dr. Wurz^ach. die executive Feilbietung der zur Jacob Blut'« schen Verlaßmasse gehörigen Realitäten, nämlich : ii) dcs in der Carlstäotervorstadt 5ud Consc. Nr. 6 liegenden Hauscs, sammt An< un0 Zugehör, geschäht auf 2873 ft. 55 kr.; ii) des ln lllov/.u gelegenen Gemein» Antheiles Urb. Fol. 2i0l, Rcct.Nr. l602, mit der dar« auf befindlichen H nfe. geschätzt 538 si.; c!) des in Illuv?.» iillli j>l^^pii<:» Nr. 2i7 li»- genoen Gemein-Antheiles, geschäht 29 ft. 25 kr., wegen aus dem Urtheile cl^lu. 30. December l»»7, zugestellt 1l. Jänner lö^U. schuldigen 700 st. c. «. o., bewlllig^t, uno hi/zu die FeilbietlUl^6ter,nine auf d«n2 2. M a i, 3. Iul» ulld 7. ?l uau st l84ll, Vormiltags um l0 Uyr vor diesem berichte mit dem Bvlsahe destlmmt worden, daß, wen» diese Realitäten »veder bei der l. noch 2. F.llbi'luogsla^s^tzung um den Schätzungswert!) oder darüber an M^nn gebracht wereen sollten, dieselben bei dcr 3. auch unter dem Schätzul^öwtrche h,ntang»get'e» wer« den würdin. Hlevon werden die Kaustustiae" mlt dem Bemalten uelsländiget, daß d>e Scl'ähling und o»e Licitationsdedingnisse bei d^r unteri^heuden Registratur ln den gewöhnl.chen i1."tbstu..den, 'Ule uuch b,im Dr. Max. Wurzl'ach, Vertreter oer Ex.cutionöführerin, eil'geschen warden ton. nen. Laibach am tz. Aprtt »8^8. ä. 692. (.) ^. Nr. II.^m' zUom t.k. stlidc- und Landrechce. zugleich Melcanlil« und Wcckselg.richte in Krain, wird ftek^nnt gemacht: 6s jey über Ansuchen des Ioh. Baumgarcner, ^cqen Ios.pl) Wurschbauer, wcgen Zahlung von 202 st. /»0 tr. <-.. 5. 0,, in oie öss"»tllct>' FeildlNung der, den, Vfecuten ^hörigen, uuf 232 ft. 9 kr. geschätzten Fahr« „,sse giw'lliget, und hlezu dle L'cllaNonölage ^us oe» »8. M^i, 8. Juni und 5. Iul, ,648 „, dtn gewoyl.lichen Amtöstunden >n Nr. 56 auf der Tri.stnslraße mit bem Anhange angeordnet, daß jeue Psandstücke, welche bei der 332 I. Ul»o /. ^^Uoirluii^vca^jatzullcj Nlchl UN» oo»>l ü^'cr ^,,'n SckahunqSwerth an Mann gebracht N'.ld^i, sollten, bei der 3. auch unter demselben hintangeqeben würden. Laidach am l6. April ,8^9. I^cmtlichc Verlautbarmtgen. Z. «97. Nr. 25>l!8. Kundmachung. Se. Majestät haben über Antrag des hohen Minister-Rathes anzuordnen geruhct, daß die auf einen Tag des nächsten Monates Mai nach Frankfurt a. M. berufene constitulrende deutsche Nationalversammlung aus ihren, zm5. deutschen Bunde, gehörigen Provinzen in der Weisc zu beschicken sey, wie dieß das Vorparlament zu Frankfurt gewünscht hat, und wie die Bundesversammlung mit Beschlüssen vom !>. Apvil d. I' diesen Wünschen bclgctrctcn ist. — Mit Rücksicht auf die aufgestellten Grundsätze hat die Provinz Krain zu jener Versammlung 7 Abgeordnete abzuschicken. Nach d.'n Nahl - Census ist aber Jedermann als w a l) l b l rechtiget und als w a H l-bar zu betrachten, der volljährig und ein selbst-ständiger Staats-Angehöriger ist, so wie auch jeder Deutsche als wählba r erscheint, wenn er die vorbedachten Eigenschaften besitzt, wobci es uicht nothwendig ist, dasi er dem Staate angehöre, welchen cr bei der Versammlung vertreten soll. — Der voran gedeutete wahlberechtigte pandesmsaffe «st in der Pfarre, in der er seinen Wohnsitz hat, stimmberechtigter Urwäh-lcr, insofern er nicht aus öffentlichen Mitteln eine Armenunterstützung bezieht. — Da nun in 'Mge h. Präsidial-Erlasses vom 2N April 1848, ^;. 735, das k k. Kreiöamt Laibach unterm 23. April l. I., Z, 7478, die Vornahme dcr Urwahl auf den nächstkomenden Dinstag den 2. Mai l. I. angeordnet hat, so werden hierzu oie sti m m b crechtigt c n U r w ählc r zum dieß-fälligen Erscheinen an dem obbcsiimmten Tage, Vormittags um l) Uhr, mit folgendem Bemerken eingeladen: I. Mit Rücksicht auf die Scelen-zahl^ sind: .,) aus der Pfarre St. Nicolaus . . . . (l >>) ., ., St. Jacob. . . . 7 <) ,. ,. Sr. Peter . . . 1U »:) „ , „ St. Johann in d. Tyrnau 4 Wählmänner bei der Urwahl zu wählen. — 2) Diese Urwahl wird, wie oben bemerkt worden, am 2. Mai l. I., Vormittag 9 Uhr, beginnen, wo möglich den nämlichen Tag geschlossen, und für die Pfarr St. Niklas im magistratlichen Raths» saale, für die Pfarr St. Jacob im ständischen Redoutcngebäude, für die Pfarr Maria-Verkündigung im Franziskaner - Convcnte, für die Pfarr Et. Peter im pfarrhösiichen Gebäude, und eben dort für die Pfarr St. Johann in der Tyrnau vorgenommen werden. — :t) Kann die Urwahl der oben angegebenen Wahlmänner, bei deren Vornahme mündlich oder durch Abgabe gehörig unterzeichneter schriftlicher Wahlzettcl vor sich gehen, — Diejenigen nun, welche nach den obigen Bestimmungen als stimmberechtigte Urwählcr erscheinen, werden eingeladen, an dem obbestimmtcn Tage, Stunde und Orte zur gedachten Wahl zu erscheinen. — Stadtmagistrat Laibach am 27. April 1818. Z. «. (,) Nr. 25»W> Kundmachung. Der Magistrat und provisorische Bürger-Ausschuß hat in Berücksichtigung der gegenwärtigen Zeitumstände zu verordnen befunden, dasi für den nächstkommenden Jubilale-Markt im Innern der Stadt kcinc Markthütten und keine Verkaufsständc aufgestellt werden dürfen, im Uebrigen aber die gesetzliche Marktfreihcit unbeschränkt ausgeübt wcrocn könne. — Wien am l3. April 18 !8. Concurs - Kundmachn na. Im Bereiche der k. k. stcyermärkisch-illy-rischcn Camera! - Gefallen-Verwaltung ist eine Kanzltiassistentenstclle, mit dem Gclialte von Vierhundert Gulden C. M., i>, Erlediquna gekommen, zu dercn Besel^ung, und im Vor rückungsfalle auch einer derlei Assist.ntenstclle. mit dem Gehalte von Dreihundevr odcr Zwei. hundert fünfzig Gulden, der Concurs hiemil bis 20. Mai l. I. ausgeschrieben wird. — Jene, welche sich um eine oder die andere die-ser Dienststellen bewerben wollen, haben ihre belegten Gesuche mit der Nachweisung über die bisherige Dienstleistung und die erworbenen Kenntnisse im Gefälls- und Kanzleiwesen innerhalb der Concursfrlst im Dienstwege bei dieser Cameral-Gefällen-Verwaltung einzubrin-aen, und in dens.lben auch anzugeben, ob und in welchem Grade sie mit einem Gefällöbeam-ten des hierortigen Amtsbereiches verwandt Äcrmischlc Vrrlanll'nrnugcn. Z. ti?6. (l) Nr. Il-72 Edict. Vom Bez. Gerichte Krupp wird limit zur a'l-gemeinen Kcimmisi qcdracht: Es sey i,be, Ansuche» des Ia(ob Mi^elzhizl) von Brcsuvalcbcr ^il». o, o^e crecullve Feildietlmg del, d»m Iostph R,-,ut) von Plä-loge ^ir. l gehöiiqeu, gklicdüich auf 175 fi. Zy kr. geschätzten, im Wcingedirgc O^i^-ljlxllll dlsindlichcil Fährnisse, als: l()5 liandeilner Wein, 3 Fässer, I Prcsse u»d 2 Ballungen , wegen schuldigen 55 fi. 1!j tr. (5. M. l'. 5. c bewilliget, mid seycn zu deren iUoittaymc 2 Feildietullgslagsci^ungcn, nämlich auf den 2 3. Mai und U. Juni d. I., jidcsmal von 9 — »2 Uyr Vormittag im Orte dcr Psaidfiücke mir dem Beisätze angeordnet worden, daß die Pfünd-stücke bri der 2. Feilbiettmgstagsatzung auch unter dem Schätzungswettlie wüiden hittt.nigegebrn werden, und das) der 35erkauf nur gegen gleich bare Bezahl lung Staat finden werde. Bezirksgericht Knipv am 6. April »848. H. 663. (2) Nr. 477. Edict.! Von dem k. k. Bezirksgerichte dcr Umgebung Laibachs wird bekannt gemacht: Es habe, Joseph SdraM" vuu Ärunndorf, durch Hrn, Dr. Ovjiazh, wider die' unbekannt wo bcsindlichci» Martin Buzhar und Joseph M^iditsch und deren gleichfalls unbe-r'anntc Erden, die Klage auf Verjährt- und Erlo« schenc'klänmg der, auf dcr zu Brunndorf gelegenen, der Herrschaft Sonncgg »ud Urb. Fl'l 78 «t Nect. 'llir. 74 dienstbaren '/,, Hübe, mit dem Schuldscheine li April »803 intabulirten Forderungen pr. 100 fi. und ,00 si. eingebracht,worüber die Vr»l)«!idlungsiagsatzung auf den 6. Juni l. I., Vormiclagö um c) Uhr angeordnet wird. Da dev Ausenlhalt der Vcklaglcn und ihrer allfälligen Erben diesem Genclttc unlct.nint ist, so hat man zu ihrcr Vcrtheidizumg. auf ihre Gefahr und Kosten den Hrn. Dr. Burger als (Zurawr bestellt. Welches ihnen zu dem Ende bcüinnt gegeben wird, daß sie zu der angeordneten Tagsahung selbst zu erscheinen, oder dem aufgestellten Kurator ilne Ncchlsbchelfe an die Hand zu geben, odcr aber sich selbst einen andern Sachwalter zu dcstrllcn und diesem Gerichte namhaft zu machen, und überhaupt nach den bestehenden Gesetzen einzuschreiten wissen mögen, widric>ens bei der Verhandlungstagsatzung mit dem aufgestellten Curator verfahren, und nach den bestehenden Gesetzen entschieden wcrden wird. K. K. Bezirksgericht Umgebung Laibachs am 24. Februar 13^8. Z. «71. (2) Nr. 175U. E d i c t a l - V 0 r l a d u n g. Von dem f. k. Bezirks-Commissariate der Umgebung Laibachö werden nachstehende, zur Militärstellung berufene und nicht erschienene Individuen, als: ^^ Name Wohnort. Z^ Pfarr HH Anmerkung. __ ^ ^^ _________ !_______^«------^—^^-^. "^ Z___ _ 229 Jacob Schelesnikar Vißoku 9 Igq 1828 231 Martin Petrin U'ttcrgollu 8 Gollu „ 2Ü8 Martin Bresovar Bresie bei Panze 7 Lipoqlou ^ 252 Joseph Gadcr Scdinavast ? Sostru ^ 3 2W Johann ^oschar Uutcrsadobrova 4 Mariafcld „ 3 27^ Johann Dobrauz Laase 11 St. Helena „ ^ 327 Joseph Knifitz Svctje 1U Zayer ^ '77 335» Lorcnz Oßredek Govcjtk 7 ^ „ „ 3H3 Franz Schcrounik Bashe 1 Preöka „ ^. 349 Franz Zhepclnik Vischmarje 12 St. Veit „ -^ 375, Franz Merhcr Sapushe 14 „ „ 3'N^aspar Koß Stranskavaß 24 Dobrova « 3 27^Johann Schuft Shelimle 22 Shelimle 1827 ^ 35,!Blas Tautscher Scdinavaß 1 Sostru „ ^ 52^Fran; Kosiek Swille 1« Flödnig „ ^ 'Iohann Ienko Obcrschischka » St. Vc,t ., 3z i:N^Iohann Kleschnig Unterkaschcl 3 Mariafcld 1826 148jCaspar Matschet Untergamling 24 St. Martin „ '^ 15,1 ^Stephan Iamnig Govejck 3 Zayer >, ^. 15,3^ Franz Icnk> Vashe 21 Preska ,, ^ ittijAnton Knvitz Unterschischka 1 Maria-Verkünd. ,< it»7^A>Uon Kosamering Stranskavaß 12 Dobrova « 183^Johann Tschcrne Salloch 28 Mariafeld " ! aufgefordert, sich binnen 6 Wochen so gewiß hiehcr zu stellen und ihr Ausbleiben zu rechtfertigen, als sie widrigens nach den bestehenden Vorschriften behandelt werden würden. K..K. Bezirks-Commissariat Umgebung Laibachs am 20. April 1848.