LmbacherWMtlmg. Nr. 128. fi. ii, halbj. st. Z.5U. Für t>ie ZüstcUung ins Hau« halbl.Z« lv. Mit der Post ganzj. ss. 15, halbj. ss. 7.5«. Freitag, g.Imii Inserll «nsuebuhl bi«< li» feilen: im^l «u lr., »m.80ll., »m.i N.z sonst pr. Zeile Im. Str.,ittn.Otr., »m. K> lr. u. s. w. >cl jcde?m. .10 l». 1868. Amtlicher Theil. 3e. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 12. Mai d. I. den bisherigen k- k. Ministerresidcnten am kaiserl. brasilianischen Hofc HhPolit Ritter v. S on nlcithncr znm k. t. anßer-ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am königlich portugiesischen Hofe allergnädigst zu ernennen geruht. ^ Se. k. k Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. Mai d. I. den bls-herigcu Gcneralcousul in Warschau Emanucl Grasen ^lldolf zum Miuistcrrcsidcutcu am kaiserlich brasillam-schen Hofe allcrgnädigst zu ernennen geruht. Se. l. t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Via, d. I. dcn ka.scr. ^gationsrath Friedrich Edlen v. Pilat zum General-consul in Warschau allcrgnädigst zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Dir /inan,- und Steueruorlagen im Abgc-lirdnelcnhllusc. Wien, 3. Juni. Für die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses ist dcr Gcncralbcricht dcS Finanzausschusses über die Finanz- und Stcncrvorlaa.cn dcr Legierung sammt den dazu gehörigen Einzclbcrichten l>uf die Tagesordnung gesetzt. Die Volksucrtrctnng steht ^r eincr Aufgabe, dcrcn Lösung von ticf cinschncidcu-^ Ncdcutnng für dic Zukunft Oesterreichs werden muß, ""NN hat sich dies weder in dcii Abacordnctcnlrcisen "och im Pnl'licnm iil'crhanpt verhehlt, man leimt dic Tragweite dcr Beschlüsse, welche das sll'acordnctenhan? 'N dcr Finanzfragc fassen wird, ,md aus diesem Grunde allein schon glauben wir, daß bei allem Mangel einer einheitlichen Idee, dcr sich nntcr den Abgeordneten selbst fühlbar macht, doch ein einseitiger, mit dcr Staatsllug-hcit im Widerspruch stchcudcr Beschluß nicht gefaßt werden wird. Dem Plane, wclchcn die Regierung dem finanziellen Neubau Oesterreichs zu Grunde gclcgt wissen will, stehen zwci andcrc, sich selbst wieder bekämpfende Vorschläge gegenüber, uümlich die Vorschläge dcr Majorat uud jcue dcr Minorität dcs Finanzansschnsscs. Gelier das Votnm dcr Majorität hat die öffentliche ?icimmg bcrcits ihr Urtheil gesprochen i cs lautctc cnt-^hirdcn ablehnend; denn niemand will dic Vcrantwor-^"^ anf sich nchincn, znstimmcnd sich übcr Vtaßrcgcln ^^gcsprochcn zu habcn, wclchc den Staatsbankerott bc-bciiten. Mildcrc Beurtheilung fanden die Porschläge dcr Minorität dcs Finanzausschusses. Weun auch iu vie-"'u vou dem Standpunkte, den dic Regierung einnimmt, ^"cichcno. dabcn sic doch die eine — nnscrcr Ansicht ""ü) dic wichtigste — Idcc mit den Rcaicruugsvorlagcn ^'"em, daß cs vollständig nnznlässig sci, das Deficit "l dic bequemste Art zn dcckcn, nämlich dnrch Hcran-^'huug dcr Slaatsgläubigcr allcin. Die Minorität dcs "'"nnzausschusscs ist dafür, daß dic Laslcn dcs Staatcö ,. " Nlcn getragen wcrdcn müssen. Die Ucbcrcinst.m. ' > in diesem Pnnktc läßt eine wcitcrc Annähcrnng ^lschc,, dcr Regierung nnd dcr Minorität, cincn anf jenseitige Concessionen basirtcn Ausgleich fast nut ^ißheit erwarten. s°.. Dic hiesigen Ionrnalc bcfasscn sich hcutc fast >"lich mit der Finanzfragc. Klarheit schc.nt sich m ,. schwebenden Frage noch immer nicht Vahn gebrochen I ' l"beu, abcr den Urthcilcn und Anschaunngcn, dlc U. Erliegen, siud jedenfalls jene Mäßigung nnd I,' 7"instin,im,ng nicht abzusprechen, die bisher gcfchlt r«>, ^ Ein Aussprnch dcr .Dcbatte", dcr mit unsc-''' "nsichtcn vollkommen harmonirt, verdient erwähnt cll)??"'. Die „Debatte" glanbt, in dcr Disc.ission üer v "^ der alte Spruch, „daß aus wackcrcr Mäu-h^-. ""de und Gcgcurcdc die echte Goldmünze dcr Wahr-w !?'°usgcschlagcn wird", znr vollen Geltung gclau-cii//^werde ein beleuchtender Gedanke aufblltzcu oder kliirl '""'^s Wort fallen, welche« die Situation rasch Inte,.!!" "" Verständigung anf Grund emes alle ^as K'' befriedigenden Eompromisscö ermöglicht. - "^U hat Recht Durch daS Aueinandcrprallen! dcr Gegensätze ist oft schon das Richtige zu Tage gefordert worden. (W. G.Z.) 119. Sitzung >cZ Abgeordnetenhauses vom 3. Juni. Auf der Miuistcrbank: Ihre Excellenzen die. Herren Minister Fürst Aucrspcrg, Graf Taaffe, von Plcnc r, Ritter v. H asncr , Graf Potocki, Dr. Vrestel, Dr. Berg er. Präsident von Kaiscrfcld eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 50 Miu. Das Protokoll dcr lctztcu Sitzung wird vorgelesen nnd genehmigt. Das Herrenhaus theilt die von demselben in seiner letzten Sitzung gefaßten Beschlüsse mit. Die eingelaufenen Petitionen wcrdcn dcn betreffenden Ausschüssen zugewiesen. Es wird zur Tagesordnung gcschrittcn. Anf dcr-selben steht dcr Gcncralbcricht dcs Vudgetausschusscs über dic Fiuauzvorlage nnd dic Berichte über dic einzelnen Gesetze. Berichterstatter Skene: Die Finanzvorlagcn sind uicht attcin als solche zu betrachten, sic bilden auch deu Schlußstciu dcr Scheidung der beiden Rcichshälften. Die Staatsschuld war einer dcr wesentlichsten Pnnltc unter den zur Vereinbarung mit Ungarn seinerzeit vorliegenden. Redner rccapitnlirt die einzelnen Momente der Debatten übcr die Staatsschuld bei Gclcgcnhcit der Zlus-gleichsvcrhandlungcn. Damals sci mau der Frage scheu ans dem Wcgc gcgangcn, hcutc falle uns die bittere Frucht iu dcn Schooß. Der Finauzministcr sagte siinerzcit, die Ehrlichfeit verlange, daß man dcn Rcgicruna,5amrän.cn zustimme. Wcnn man von Ehrlichkeit spreche, ''o hätte er es licbcr gesehen, wenn erklärt worden wäre, daß wir den Rest dcr Staatsschuld auf nnscrc Schultern nehmen wullcn. Vc'achdem diec» nicht liclicbt n>nrdc, miissc man sich fragen, wozu die österreichischen Ländcr cigcntlich verpflichtet sind, und dabci dic Intcrcsscu dcr hicr vertretenen Königreiche und Länder im Angc habcn. Redner übergeht auf die Frage dcs Deficits uud berechnet ziffcrmäßig, daß dasselbe sich anf 72 Millionen bclanfc. Das Extraordinarium dcs Kriegsbudgets, welches sich für uuscrcn Thcil auf 18 Millionen belauft/ werde noch mchrcrc Iahrc cinc Nothwcndigkcit fcin, dic Einrichtung dcs Extraordinariums habe überhaupt tci-ncn andcrcn Zwcck, als das ^rdinarinin duvchznbrin-gcn. Wcnn dicscs consnmirt ist (Ncdncr führt dic Hand zum Mnndc), wird das Extraordinnrium nls Dessert präscnlirt. Dic Berechnung dcs Deficits, wie sie dcr Finanz-minister ausstellte, greift der Berichterstatter in dcn einzelnen Details an, um zu dem Schlüsse zu gelangen, daß auch im Iahrc 15M sich ein Deficit von mindc-slcns 00 Mill, crgcbcn wcrdc. Wcnn dic Vcrmögensstcncr entfällt, sagt Redner weiter, so fehle auch die Nothwendigkeit, für drei Jahre dic Finanzvorlagc zu beschließen ::nd sich so dcs wertvollsten Rcchtcs, des Stcuribcwilligungsrcchtcs, auf län-!gcre Zcit zn entäußern. Wcnn man auch hcutc cinc Rcgicrnng vor sich habe, die sich dcs vollsten Vertrauens erfreue, so wisse mau doch, wie rasch cinc Aenderung cintrctcu lönuc, und dann wäre cs uur von Nachtheil, dicscs kostbare Rccht nicht zn besitzen. Er könne sich auch nicht dcr Hoffnung dcs Finanz, ministers hingcbcn, daß nach diesen drei Jahren das Deficit vcrschwnndcn scin wcrdc, aber angenommen, daß dics dcr Fall scin tünntc, fragc cr, follcn dcnn fortwährend in Oesterreich dic höchste Bier-, die höchste Salzstcncr :c. dcstchcn. soll das ^olto fortbcstchen, sollen wir für den Unterricht nichts thun können, nichts für Eommunicationen. soll Oesterreich stets nur fiir unproductive und nichts für productive Zwecke auö- gebcu können? Von dicfcm Gesichtspuuktc habe sich das Subco. mit<> bei seinen Beschlüssen lcitcn lassen. Wenn man in solchen Momenten falsche Maßregeln crgrcifl, wärc dies auf die Dauer von argcm Schaden. Man entschloß sich deshalb, die Regelung dcr gan. zcn Frage vorläufig zu vcrschicbcn nnd sich darauf zu beschränken, für dcn nothwendigen Bedarf zu sorgcn. Eine wichtige Fragc wcrdc die dcr Steuerreform scin, dcnn dic Stcucrgcsctze müßicn früher gründlich geändert wcrdcn, bevor man das Volt zu höheren Lasten heranziehen tönnc. Redner entwickelt nun die bekannten Antrage der Majorität und fährt fort: Als die Anträge in das Publicum drangen, waren die Mitglieder dcs Ausschusses den heftigsten Invcctiven von Seilen dcr Presse ausgesetzt, ja man griff selbst zu Verleumdung und Entstellung. Ihn persönlich lüm» mere das wcnig, cr habe die Erfahrung gemacht, je mehr cr angegriffen werde, dcsto mehr nehme das Publicum Partei für ihn, und so machten die Zeitungen für ihn nnr Reclame. Eincn groben Theil dcr Schuld chicbt dcr Berichterstatter der Prcßlcitnng zn, welche cr dcr Tactlosigtcit beschuldigt, das Ansehen des Parlamentes zu untergraben und das Wort „Bankerottirer" erfunden zu habcn, welches ihm cntgcgengeschlcudcrt wurde. Wer Bankerot macht, brauche cr nicht zn sagen, dic cislcithanischen Länder gewiß nicht. Diejenigen, welche sagen: wir anerkennen das, was wir zu zahlcu habcn, uud cs auch zahlen, die machen nicht Bankcrot, wenn man abcr sagt: wir übernehmen eine Verpflichtung, und erfüllt sie nicht, dann ist man wohl dem Vankerot näher. Redner schließt mit der Ver-sichcruug, daß der Fiuanzansschuß ciuhellig in dem Be» streben war, die Regierung zu unterstützen und sich damit beschäftigte, das Einlenken dcr Regierung zu ermöglichen, aber auch die parlamentarische Nachgiebigkeit finde cine Grenze in der Ucbcrbürdnng des Volkes. Se. Exc. Minister Dr. Berg er: Ich muß in diesem Augenblicke das Wort ergreifeil, um eine ganz untergeordnete Ncbcnfrage, wclchc dcr Herr Berichterstatter in seinen Vcricht cinbczogcn hat, vorweg und zu dem Zwecke zu beseitigen, damit es ihm nicht gelingen soll, irgend-cincn Mißtlang durch oicsc untergeordnete Sache in das hohe Haus zu bringen. Cs ist kcin Geheimniß, daß ich in dcr diesseitigen Regierung mit dcr Prchlcitung, auf welche dcr Herr Berichterstatter, wie wir vernahmen, so übcl zu sprechen ist, bclrant din. Dcr Herr Berichterstatter hat dcr sogenannten officiösen Prcssc vorgeworfen, daß sie angesichts derjenigen Partei, die er in dcr Finanzfrage vertritt, zur Verleumdung, zur Lüge gegriffen habe. Das mindeste was man solchen Anschuldigungen gegenüber verlangen kann, wären die Beweise. Mit solchen hat nns abcr der Herr Berichterstatter nicht gedient, wohl aber mit Kraftansorückcn, wclchc abcr mcincs Erachtcns, selbst wenn sic anch noch kräftiger wären, dic Stelle von Beweisen nicht vertreten können. Er mcint, die diesseitige Regierung sei da von ihrcl Prcßlcitung sehr schlecht bedient wordcn; mir aber scheint dcr Grund seines UcbclwollcnS, scincr Mißstimmung sci nicht hicrin, sondern viclmchr darin zu suchen, daß cr von cincr vollständig unabhängigen Presse allzu gut bedient wurdc, und diejenige Prcssc, wclche die An-trägc dcs Hcrrn Berichterstatters am meisten bekämpft hat, steht, das kann ich osscn nnd vor aller Welt cr> klären, zur Prcßlcituug auch nicht in dcr allergeringsten Bczichnng. (Rufe links: Sehr gut!) Man hat wcitcr dcr Prcßlcitung uorgcworfen, sie hätte der Partei, dcrcn hanptsächlichstcs Organ dcr Herr Be-richtcrstattter ist, dcn Namen Vcmtrrottircr an die Stirne geschlendert. Ich kann versichern, dnß dieser Ausdruck in dem Liureau der Prcßlcitnng seinen Ursprung nicht g'cnommcn hat, daS Wort anlangte in die Oeffcntlichkeit nnd mit dcn Wortcn Banlerotirer, Baukerotcurö uud Bankerot wurde uicht bloß die Partei uud die Sache, wclchc der Herr Berichterstatter vertritt, sonderu auch die Regierung selbst uud ihre Vorlage bedient, wenn sie anch nur cincr I7pcrc. Eonponsteucr das Wort redete, und da glaube ich, könutcu wir, dcr Hcrr Bc-richtcrstaltcr uud ich, uns Arm in Arm mit einander nnr übcr dic gleichen Insulten bcschwcrcn. (Heiterkeit.) Am meisten mnß ich jedoch zurückweiscu, wcuu sich dcr Herr Berichterstatter, obschon nicht mit gleicher Kühnheit wie bei dcn andcrcn Beschuldigungen, bis zu dcr Beschuldigung verstieg, daß die Prcßlcituug das Ausehcn dcs Parlamentes untergrabe. Mcine Hcrrcn! Ich kaun mich hicbci ganz rnhig vielleicht auf cine frühere Zeit berufen; vcrglcichcn Sic dcn Ton, dcr iu dcr Prcfsc, soweit auf sic dic Regierung Einfluß nimmt, bezüglich beider Hnnscr dcs Rcichßrnthcs und cinzclncr Mitglieder desselben derzeit herrscht, mit cincm andcrcn Tone, wie cr einst geherrscht hat, nnd ich glanbc, ich werde es nicht nöthig habcn viele Worte zu machen, um die Anschuldigung dcs Hcrrn Berichterstatters auf das entschiedenste durch dcn Inhalt dcr Prcsse selbst demcntircn zu köuncn. Die Prcßleituna faßt ihre Aufgabe von cinci» wci höheren Gesichtspunkte auf. Ihr ist cs darum zu thun 346 dasjenige, was durch die Staatsgruudgcsetze an Grundlagen für dcn Ausbau dcs Staatsgauzcn gewonnen wurde, redlich und ehrlich mit den ihr zu Ocbotc stehenden Mitteln, nicht aber mit Verleumdung und Lüge zu pflegen, denen sie immer fremd bleiben wird, mindestens so lauge ich die Ehre haben werde, die Prcßleituug zu führen. (Bravo! Bravo! links.) Der Berichterstatter der Minorität Dr. BanhanS ergreift das Wort. (Schluß folgt) Zur FinanKagc. DaS englische Blatt Morning Herald veröffentlicht einen Brief aus Wien vom 25. Mai. dessen Inhalt als eine Erwiderung auf die bekannte Reclamation der 48 Londoner City-Firmen gegen die österreichischen Fi-nanzmaßrcgeln anzusehen sein dürfte. In dem Briefe heißt es: „Seit fast 40 Jahren haben die Staatseinnahmen im österreichischen Budget dcn Staatsausgabcn nicht die Wage gehalten und durch stets crucucrtc Anlchen ist die Staatsschuld seitdem um 3000 Millionen Gulden gewachsen. Zwei nnglückliche Kriege und der Verlust zweier Provinzen haden in jüngster Zeit die Einnahmen schwer betroffen, während auf der andern Seite der Ausgleich mit Ungarn die Verpflichtungen dieses Königreichs um zwei Millionen Gulden vermindert hat. Durch allmäligc Verringerung der Ausgaben ist das Deficit von 100 auf 60 Millionen herabgesetzt worden, doch fällt die Deckung desselben, ebenso wie der bishcr von Ungarn getragenen 12 Millionen lediglich auf die westlichen Provinzen dcs Reiches. Da aber die Zunahme der Besteuerung mit der Zunahme der Bevölkerung vollständig Schritt gehalten und in Wirklichkeit die äußerste Grenze erreicht hat, wie man aus dcn Tabellen über die Rückstände ersehen kann, so ist cS klar, daß dieser Theil des Reiches nicht das ganze Gewicht des Deficits zu tragen vermag. Die Regierung ist im Einklänge mit einem richtigcu uud allgemein gebilligten Principe zn dem Entschlüsse gekommen, das Systcm, ein jährlich wiederkehrendes Deficit durch neue Anlehen zu decken, für Friedenszcitcu in der Folge aufzugeben und das Gleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen auf andere Weise herzustellen. Als ciuziger Ausweg daher, um das Deficit wirklich fortzuschaffen, bleibt nur die Reduction der ungeheuren Summen, die für die Staatsschuld bezahlt werden. Es ist das unzweifelhaft die wahre ^agc der Dinge. Die niedrigen Preise österreichischer Staatspapierc und die Bedingungen, denen sich Oesterreich bei Contrahirung von An-Ichcn hat unterwerfen müssen, zeigen zur Genüge, daß die Darlehcr die Sache richiig aufgefaßt haben. Die enormen Zinsen, welche Oesterreich zu bezahlen hat, im Verhältniß zu anderen dcntjchen Staaten, beweisen, daß die Darleher über die möglichen Eventualitäten im Klaren waren und sich zu sichern suchten. Gegenwärtig consolidirt sich Oesterreich, es hat sich anf constitu-tiouellcr Grundlage neu organisirt und zur Erlangung innerer Sicherheit Ungarn vollständig zufriedengestellt,, indem es ihm seine cigcue Regierung zurückgegebeu und Concessionen in Betreff der Nationalschuld gemacht hat. Hat Oesterreich nicht das Recht, von seinen Gläubigern Unterstützung bei diesem Eonsolidirungswcrke, das ihnen größere Sicherheit gewährt, zu erwarten? Darf es nicht verlangen, daß man ihm in Zukuuft die Versichcrungs-Prämic erlasse? Soll es fortfahren, Jahr um Jahr das Deficit durch neue Schulden zu decken? Soll es die Steuerlast so sehr in die Höhe treiben, daß die Unzufriedenheit im Innern gerechtfertigt erscheint? Oder soll es die Vertheidigung des Staates nach Außen vernachlässigen und ihn dem Untergänge aussetzen? Will der Staatsgläubigcr um einen solchen Preis auf seiner Vcrsicherungs-Prämic bestehen? Und kann die Regierung mit ruhigem Gewissen eine Stcuerbürdc andauern lassen, die schließlich alle Production erdrücken würde, um dcn Gläubiger noch etwas länger im Gc-nnsse seiner exorbitanten Zinsen zu belassen? Gibt es nicht Pflichten der Sclbsterhaltung, welche eine Regierung berechtigen, dem Principe der Nothwendigkeit in äußersten Fällen zu gehorchen? Die wirkliche Frage ist einfach: Eonsolidirung oder vollständiger Ruin. Es ist anzunehmen, daß Oesterreichs Gläubiger, die sich bisher bei ihren hohen Zinsen nicht übel befunden haben, sich nicht abgeneigt zeigen werden, mit einem kleinen Opfer bei der Aufrechterhaltung des Staates mitzuhelfen, statt denselben durch Erzwingung ihres Rechtes zu Grunde zu richten. Das hieße die Gans des goldenen Eies we-gen umbringen," Die nordschlesungschc /rage. Es wurde vor knrzem behauptet, Bismarck habe neuerdings, um die nordschlcswigsche Sache in Ordnung zu bringen, ein Ultimatum an Dänemark gestellt. „Davon kann aber, wie man der „M. Ztg." von Berlin anscheinend officiös schreibt, im Ernste nicht die Rede sein. Es gibt wohl insofern eine nordschleswigschc Frage, als noch nicht im entferntesten entschieden ist, wie ungefähr Preußen und Dänemark sich auseinaudcr-sctzen werden, allein die Auseinandersetzung irgendwie zu beschleunigen, hat Preußen für jetzt keinerlei Interesse, und noch weniger kann es daran denken, durch die Stellung eines Ultimatums an Dänemark die Spannung zu forcircn. Es intcrefsirt sich keine einzige europäische Macht für die Art und Weise, in welcher schließlich über Nordschlcswig entschieden werden wird. Daß Preußen und damit also Deutschland zu kurz kommen werde, glaubt niemand; auch ist Deutschland in seinem vollen Rechte, wenn es Nordschlcswig möglichst für sich zu behalten bestrebt ist. Der Artikel 5 des Präger Friedens verdankt seine unglückliche Fassung dem diplomatischen Eifer Frankreichs, das einigermaßen geschont werden mußte, weil Prenßen nicht in der Lage und Willens war, sich im Jahre 1866 außer Oesterreich und den meisten dcntschcn Kleinstaaten noch Frankreich als Feind ans den ^cib zu ziehen. Inzwischen jedoch hat das Tni-lcriencabinet sich wesentlich beruhigt, uud es legt, nachdem es im vorigen Jahre mit sciucn Intcrvcntionsge-lüsten Fiasco gemacht hat, jetzt. wie man vielfach annimmt, selbst kein großes Gewicht mehr auf den leidigen Art. 5) dcs Präger Fricdeus. Die Verhandlungen mit Dänemark rnhen so gut wie ganz. Zu einem Ultimatum liegt auch nicht die geringste Veranlassung vor." Oesterreich. Pest, I. Juni. (Dementi. — Vorlage dcs Wehrgesctzes.) Die Nachricht, daß Graf Au^ drassy gcsonneu sei, das Portefeuille für Landcsvcr-thcidigung niederzulegen, ist, wie ich Ihnen mit Vergnügen versichern kann, nicht richtig. Es wäre auch durchaus kein Grund abzusehen, der den Minister zn diesem Schritte bewegen köuutc. Ucberhanpt dürfte es das zweckmäßigste fein, allen Gerüchten über Veränderungen und Erncunuugeu im Schooßc dcs Landcsver-thcidiguugsministcrinms zu mißtrauen, da bisher maßgebenden Ortes diesbezüglich noch keinerlei Entschlüsse gefaßt worden sind. So sind auch die Gerüchte über die Dcsiguirung Klapla'ö zum ^andcsvcrthcidiguugsmi-nister und Vetters zum Obercommanoanten der ungarischen Landwehr (die alberne Ente über die Ernennung Vetters zum gemeinsamen Kriegsminister glaube ich leiner Erwähnung würdigen zn müssen) vollkommen aus der Luft gegriffen. Weder im LandcsverthcidigungS-ministcrium, uoch in jenen Kreisen, die dcn genannten zwei Herren nahe stehen, weiß mau daS geringste über diese Angelcgcuhcit, uud cs ist geradezu unerklärlich, wie diese Gerüchte entstehen konnten! Mit der Vorlage des neuen WchrgeselMtwurfcs vor ocu unaarischcu Reichstag dürste nicht lange mehr gezögert werden, wie schon aus der Thatsache hervorgeht, daß die Rctruti. rung für 1868 bereits nach diesem ucueu Wchrgcsctze geschehen soll. Das Ministerium hat sich zu letzterem entschlossen, weil uoch im laufenden Jahre das erste Contingent für die Landwehr eingeübt werden soll, daher die Rctrutirung für das stcheude Herr uicht gesondert vorgenommen werden kann. Uebrigens kann man sich uicht verhehlen, daß der Reichstag nur sehr schwer seine Einwilliguug zu einer Nctrutirung vor Eiusühruna. dcs neuen Wchrsystcms gegeben Hütte. Ausland. Florenz, 1. Juni. (In der hcntigcn Siz-zung der Dep utirte uka mmcr) begründete Cai-roli sciueu Antrag betreffs Vcrlcihnng der bürgerlichen uud politischen Rechte an alle Italicner jener Provinzen, die noch nicht znm Königreiche Italien gehören. Der Minister dcs Innern erklärte sich einverstanden, mit dem Vorbehalte, die nothwendigen Amcndemcnts vorzuschlagen, sobald der Gesetzentwurf von dcn Bureaux geprüft wordeu, uud die Kammer erklärte schließlich letzteren für dringend. Die „Oftin." spricht sich dafür aus, daß die Verlcihnug der bürgcrlicheu uud politische» Rechte auf jcue Italicucr beschränkt werde, die den römischen Provinzen angehören, woraus sich dann von selbst die Folgerung ergebe, daß auch die Unterstützungen für die Emigration aufzuhören haben. Aoudun, 30. Mai. (A us dem Parl amentc: Ruffel und das Ministerium Disraeli. — Die irische Kirchen bill.) Im Ober Hanse erhob sich gestern Earl Russell, um die Aufmerksam-teit des Hauses auf die gegenwärtige Stellung des Ministeriums zum Untcrhause zu richtcu. Ohne das Vertrauen der letzteren Versammlung zu besitzen, bleibe das Cabinet im Amte. Nur unter ganz besonderen Verhältnissen könne ein solcher Zustand geduldet werdeu, auf alle Fälle aber feien die Ncnwahlen möglichst zu beschleunigen, mehr als bisher, wo über vielfache Verschleppung zu klagen sei. Redner verlangt darauf ciue deutliche Erklärung über die Politik der Regierung; die Kirchensteuer-Angelegenheit hoffte er durch die dem Ober-Hause jetzt vorliegende Bill bald erledigt zu sehen, dann aber handle eö sich noch um die Schulfrage, zunächst und vor allem um die Schulen fur die ärmeren Classen, die dotirtcn Schulen nnd die Oeffnung der Universitäten. Die allerwichtigste Frage aber sei die irische, und er wünsche eine Erläuterung über die Erklärung dcs irischen Ministers, nach welcher die Regierung beabsichtige, religiöse Gleichstellung herbeizuführen, indem sie sämmtliche Gemeinschaften hebe, ohne eine einzige herabzuziehen. Er (Earl Russell) könne darunter nur Dotirung. aller Confessionen verstehen. Am Schlüsse vcrurthcilt der Redner entschieden die Handlungsweise der Regierung, namentlich, daß sie ohne das Vertrauen dcs Unterhauses au ihrem Platze bleibe, und endet mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß ein neues Parlament bald einem so unconstitutioncllcn Zustande ein Ende machen werde. Der Earl of Malmesbury protcstirt gegen die Behauptung, daß die Negicruug nicht das Vertrauen des Unterhauses besitze, und fordert die liberale Partei heraus, ein Mißtrauensvotum einzubringen. Den Vorwurf der Verschleppung schleudert der Earl auf die Opposition zurück, Gladstone habe dem Hause die irische Kirchenfrage aufgcuöthigt, während die Regierung nur darnach strebe, das Reformwerk zn beendigen, nm damit zur Auflösung schreiten zu können. — Im Untcrhause erkundigte sich Gladstone, welche Stellung die Negierung in der Comitt'berathung der irischen Kirchcnbill gegenüber einzunehmen gedenke. Disraeli erwiedert, die Bill sei schlecht, aber es sei nicht Sache der Regierung, sie zu verbessern, und sie werde daher in der Comit<'berathung von dcn Reaierungsvänken leine Opposition erfahren. Nachdem darauf Mr. Walpolc den Bericht dcs Sonderausschusses über die neue Einthcilung der Wahlbezirke vorgelegt, beantragt der Premier Vertagung dcs Hanfes bis zum kommenden Donnerstag. (Die Comit«'bcrathnng über die irische Kirchenbill ist auf Freitag ausgesetzt.) Mr. Forster richtet alsdann an die Ncgieruug die vou ihm angekündigte Anfrage, welche Schritte die Regieruug zu thun beabsichtige, nm die Auflöfuug des Parlamentes zu beschleunigen. Nach seiner Ansicht könne ein neues Parlament am 12. November zusammentreten und am 17. seine Thätigkeit beginnen. Mr. Hilbcrt uud Lord Eliho halten eine Herbstscssion nicht für wünschcnswcrth und nöthig, wäh« rend Mr. Clay der entgegengesetzten Meinung ist. Sir R. Knightlcy dringt auf Erledigung der Bill gegen Bestechung bei dcn Wahlen noch im Laufe der jetzigen Zession, und Mr. Otway tadelt gleichzeitig den in letz' tcr Zeit im Hause eingcrissenen Ton uud die Glcichgil-tigteit der Regierung gegen die öffentliche Meinung. Mr. Disraeli erklärt die Erledigung der Reformbill für absolut uothwcndig, weniger gelte das von der Bestt-chuugsbill, obgleich auch deren Abwicklung höchst wün-schenswerth sei. Eine Herbstsession habe die Ncgierunli fortwährend im.Auge gehabt. Bis jetzt habe mau keine» Tag versäumt und die Regierung widme der ganzen Angelegenheit ihre reiflichste Erwägung. Gladstone hält die Antwort in Actreff des AuflösunaMrmins für z» unbestimmt und stellt für den Fall, daß keine deutlichere Auslassung nach dcu Feiertagen erfolge, weitere Schritte zur Veranlassung desselben in Anösicht. Im weitere« Verlauf der Erörterung äußert der Minister deS IN5 ncrn, die Regierung beabsichtige, sobald es irgend mü^ lich, aufzulösen, was Mr. Cardwcll mit Befriedigung constatirt. Haag, 2. Juni. (Das n eue Cab in ct) wurde in folgender Weise gebildet: Der Bürgermeister vo» Amsterdam Fock wurde zum Minister des Innern, Vanbossc zum Finanzmiuister, Vanlilaa zum IustiziM-nistcr, Rost van Limburg zum Minister des Acußcl», der Frcgaltcucaftitän Brocx zum Mnrineminister, Dc> waal zum Minister für die Colonien und Banmultcü zum Kriegsminister ernannt. DaS CultusministerilB wurde aufgehoben. Mgesneuisskeiten. — (Eisenbahn V il la ch - Triest.) DaS l. l< Handelsministerium hat m!t(5rlah vom 27. v.M. dcm Tml^ städtische,! Gsenbahncomit«', welches die Vorconcession f^ die Linie Tricst-Görz-Plcdil.-Goggau besitzt, auch die Vorm' sicm für die Strecke Goggau-Villach auf die Dauer v"" scchs Monaten verliehen, obscho» die 3tudolphsbahn-Gcs^' schalt, der nach tz 2 der ihr verliehenen Concession die 2^' pflichtung obliegt, die Eisenbahn von Villach nach Trieft a" Verlangen der Regierung zu bauen, sich bereits im Ves>^ technischer Studien befindet, welche sie Über den groß"" Theil dieser Strecke hat ausführen lassen. — (Ein Postgaul, der zuverlässige! al sein Kuticher ist.) Kürzlich wurde das Gerücht " breitet, daß zwischen Schühbuig und Mediasch der Postw^' ausgeraubt wurde. Die angebliche Beraubung reducirt !' auf folgenden Vorfall. Der Schahburger Posllulschcr lehl auf scincc Fahrt nach Wsabcthsladt in einem Dorse e>^ und liediadusl'lte sich kannibalisch. Landlcute spannten ^ Postgaul aus und banden ihn an der Rückseite dcs ^ rens, damit er von dem darin befindlichen Heu fresse. ^ Thier muhte aber ahnen, das, man in Elisabethstael auf Schähburger Vrufpost warte: cs wußte sich loszuma^ und lief, nicht etwa in seinen Stall nacd Schäbbura, >^, dern direct nach Llisalielhsladt, wo es sich im Postamt« e.^ sttllte. Unterdes; zogen einige Spaßvögel den Poslta"en^ einen Chausseegraben, stürzt ihn da um und legten schnarchenden Kutscher neben dem Karren auf dem 2)°^ Hier wurde der pünllliche Vriefpostbefürdcrer von der .^ darmerie sammt dem unversehrten Briefbeulel, welcher Folge des Vorgefallenen um 24 Stunden verspätt! M ^ mannstadl einlangte, bald aufgesunden und — ""» gemacht. ^,li< — (Sin anständiges Honorar.) D" ^. lanische Verlagsbuchhandlung Missrs. Appleton hatte „ les Dickens 20.000 Doll, für einen Roman von ""'^ft» Länge wie „Our Mutual Friend" angeboten, der V» 947 seller das Anerbieten jedoch abgewiesen, weil er augenblicklich nicht beabsichtige, ein glöhcrcä Werk zu schreiben. Locales. itaibach, 4. Juni. Wir couslutiveu mit Vergnügen, daß die „Novice" auf unser letztes Wort an sie, in Nr. 124 d. Äl., wnc andere Antwort finden, als eine wohlfeile Verdächtigung, welche ein Blick in den Urtext des citirtcn Nomcc-Ar-titels widerlegt, und eine Frage von jener Art, welche wir nenlich durch ein bekanntes Sprichwort charaktcnint haben, nämlich: warum wir von der Einstellung der gerichtlichen Untersuchung gegen Dr. Costa anlaßlich des Solol - Excesses tcinc Erwähnung gemacht haben/ Darauf diene den „Novice" zur Abfertigung, daß wir, so wenig als wir seinerzeit des Antrages auf Einleitung der Uutcrfuchung erwähnten, uns bemüßigt erachten konnten, von der Einstellung Act zu nch-wen. Wir nnscrcrscitö legen dem Gegenstände mcht jene Wichtigkeit bei, welche cr in den Augen der „No° vice" zu haben scheint nnd glaubten ihn durch stillschweigen am rücksichtsvollsten zu behandeln. Die von uns gemeldete Abreise "ncr Depu atw, der höchstbesteuerten Bürger Laibachs nach Wien zu dem Zwecke, um dem h. Ministerium cme, unsere Lag bc-leuchtende Adresse zu überreichen, ^""t den Nou cc großes Unbehagen zu verursachen. Sie will wissen w l die Abgesandten seien, während wir doch u crzeuat pnd daß sie ihre Namen, welche zu den geach ct,tcu Laibachs gehöre.., sehr gut kennt; sic bcstreitet dcr Burgcrscha daS konstitutionelle Recht, >hre Beschwerde vor dm Na Krone zu bringen, und möchte d.e Adreßdepu a on die Polizeianfsicht dcs Herrn Wellt wissen. Diese Herren enueu ,nnsere Bedu n e und Wiin I,c besser, als die Unterzeichner der Adresse! Es u^i ns .nr Wunder, daß die Herren To man und C o eu als legale Vertreter des LandeS noch keinen An aß zu einer Beschwerde über d,c Unterdrückung ihrer Partei bei dem h. Ministerium genommen haben. Oder halt sie vielleicht ihre patriotischen Bestrebungen fü die Aesscruug unserer Zustände nur so äugst-lch g ciü? ^ ist ja doch sonst bei den ttonphaen diesn Partei nicht üblich, ihr Licht unter den Scheffel ^" " Uebriacnö genügt zur Erkenntniß unserer Zustände schon die Lcttürc der ..Novice," und cö würde in der That die beste Beleuchtung ihrer Tendenz m dcr wörtlichen Wiedergabe ihrer Elucubratiouen gefunden ^ürdcn ^n eine Widerlegung der Anwürfe gegen die „deutsch-thümeludc Partei" einzugehen, halten wir fnr iil'cr-siiiss. nnd wir nlaul.cn fcst, daß das hol). M.mslc-ri. . f.er Vcschwcrdc einer bcdcutcndcn Anzahl an^e-l mr BÄ die crfordcrlichc Beachtung schculcn w rd olmc sciucm bisher noch stctö vertretenen Wahl-svruche- „Jedem das Seine" etwas zu vcrgebcu. Wie die „Novice" die Gleichberechtigung auffassen, scheu wir aus dem „Vl>l'il>- (Eiuladuug) ihrer Patrioten ^!>»»(>>"l!») ,'Nl- .>xc< !!< >nl>, worin ein^Ma,-ansflua cine Demonstration genannt und zum Schutze der Gleichberechtigung ausgefordert wird, nachdem cbcu crst in der letzten Nummer der ..Novice" von „deutschen Bettlern" die Nede war, welche der Verachtung preisgegeben wurden. Uud ..Norme" wagten es, von Aufhetzung e eu die Glcichberccht.gnng zn redcu nachdem ste gelbst das uns nicht rcmoe, sondern hc.malberechl.gtc dcut,che Ewncnt in Acht und Bann erklärt haben. wohl das fremde Element, das dic Vcmiwnc dcr Novice" in unser ehemals so friedliches chdi^Loalitut, Frömmigkeit uud Biederkeit seiner Bew hner ausgezeichnetes Lauo verpflanzt haben 's ist das Element des gemachten, künstlich erregn nnd kachelten N'acenhasscS, dcs rclig>o,cn Fana.su.us dcr "«ch rcmden Muftcrn gebildeten factwseu Oppop,ou, der egoisl chc,i Sonder>wecke, und er sYste.ua , cheu ^itaiio en i den niederen, leicht erregbaren Voltssch.cl,-le>' uud der herauwachseudeu Gcncrat.m, wen Fruchtc wir iu deu letztcu Gewaltthätigkcitcu sow.c in audcrcn f°st alltäglichen Vorl.mmnisseu «"' Äug^u ha e.. Ein Verdienst müßte Mr auch dcr Meiste Feind der voi, d.' Nov!cc" sovcrlästcrteu "dcutM uu. ^ ^rtei nlacstlicn -daß sic noch "ic dcn Wcg dci ^csetzf?ä ! verlassen wie sie densclbeu auch me-dcr in^i^r^ftcn Manifestation auf d:e geradeste ""d loyalste Weise eingeschlagen hat. - (Gefunden.) Vor einigen Wochen wurde im ^"ten d/s Gaslhofes zur Schnalle der .ückwä.l.ge Dcckel """ goldenen Damenuhr gefunden. Der Verlusttrüger "">Uc sich dicifallö beim Sladtmagislratc anfragen. . - (Polizei bericht,) Vorgcste.n wurde Worts "7 von Neumarltl Hieher zugereiste Magd wegc» bede.k '"b"'Verka.ssanbotes eines ncuen schweren, schwarz se.denen ^"es u„d ^„ sch,y„zcn Sammlmanl.lle, >m Ge,°mmt-""'de «on 150 ft., angehalten, nnb da sie sich über d,e ^'""'bungöart nicht auszuweisen vermochte, dcr Etrc>sbeho>de ""gclirfeit M <^ (Zum Concertvlogramm des Herrn ^°'s"l) wird uns mitgetheilt, d°si das von Frau Anna ^Uial vorzutragende ungarische Lied: >>I^ ' "'-^ " m.ll^en N23>," ungarisches Volkslied von Egressv sei. — Karten zu diesem Concerte sind bei Herrn Karinget zu bekommen. — (Musitalisches.) Die bei uns in gutem Andenken stehende Sängerin Fll. Caroline Pichler befindet sich gegenwärtig wieder in unserer Mitte. Wle wir zu unserer Freude vernehmen, ist dieselbe für die nächste Saison am l. l. HosopernthecUer in Wien lügagiil, wozu wir ihr herzlich gratuliren und dcn Wunsch aussprccheu, sie möchte sich auch hier wieder einmal h?rc» lassen, und uns die Fortschritte zeigen, welche sie i» der Zwischenzeit ohne Iweijel gemacht hat. — (U nglüässall.) Vorgestern Abends sicl der Maurer Franz Misic aus Trata, als er im Hofe des Hauses Nr. 232 in der Stadt arbeitete, von einer Leiter, und beschädigte sich derart am linken Fuhe, daß er in das Spital übertragen werden muhte. — (Durch den Vlil) getödtet.) Das Gewitter, welches gestern sich über Laibach und dessen Umgebung entlud, forderte leider ein Menschenleben als Opfer. Bei Melsche wurde das Fuhrwerk eineö Müllners vom Blitze getroffen und der Knecht lammt zwn Pfcrden gclöotct. — Militärisches.) Lin oft geüuherter Wunsch der Bewohner von Nudolfswerlh wild sich, dem Vernehmen nach, jetzt in Kürze eiMen. Das 11. Iägcrbalaillou wirb nämlich dorthin in Garnison verlegt werden. — (Dcr japanische Seidenspinner Yama-Ma i) ist seil einiger Zeit auch in Kram eingefühlt. Herr Mach in Slatriiegg (Untertiaiu) ist der Eiste, der sich mit VMlichcn in dieser illichlung oü'chäsligt. Gestern halle» wir Gelegenheit, bei dcm venhiten Senior unsern Natur-foisckcr, Herrn Schmidt, wclchcc bekanntlich cine der n'ichhaltigslcn Sammlungen (',1000 Küfcl-, 3000 Schmtt-k>,Iingö- und 2000 Conchylicngaltungen) bcsilU uud Freu," drn dcr Naturwissenschaft mit ocr gröhlen BereitwilUgteit uoizcigt, lebende Raupen jener japanesischcn Gattung. auK welchen Herr Schmidt den Schmelttlling zu erziehen beabsichtigt, in Angei.schein zu nehmen. Die Naupe ist schön hlllgriln mit sillierähnlicher Pun^lirui'g, der Cocon ist eben-iVlllö bl'llM,, und dcr Schm.llelling, von welchem wir zwei prüparirte Exemplare sahe», ist ziemlich groh, braun mit Slll'elsüdcn. Sitzung dcr Handels- und Gewcrbekammer für Kraiu vum 7. Mai. Protokoll über die außerordentliche Sitzung der Handels- und Gc-wcrdclanilucv für Kram, wclchc am 7. Mcn 1868 ^cach^ utiltagij b Uhr int Eaalc des Gemcindcrathcs unter dcni Versitze des Herrn Kammerpräsidenten B. C. Supan abgehalten »vurde. G c^ ci, w ci r t ia.: Die Herren Mii^licdcr und (5rsatz-uiciiincr: Ioscf Blaouig, Johann Fabian, Ioscf (^rc^orite«, Johann Icimöck, Baso Pctricic, Franz ^l'ößmann. Mat thän<< i>chrnncr, Josef Schwcntner, Palil Slale, Gnsiar Tönnics, Blas Vcrhovec, Johann Vel. — Schriftführer: KauiUlcrsccretärs-Substitut I. Murnil. Der Herr Präsident H>. (5. Supau eröffnet die Sitzuuss uuo lheilt mit, daß dcr (5onnt«-Herichl, betrcsfoud das ^cdührcugesctz, verfaßt sei, uud dasselbe dcv Hiainn.er-secrctärs-Snbst'itttt vortragen werde. ^l'achdcm das Protokoll der letzten Sitzung vom 14. April l. I. genehmiget wurde, trägt der Sccrctärs'Si.bstitiit den obdcrühncu Bericht nber jene Verändernngeu nnd Abänderungen dcs zu ^echt bestehenden ^cbiihrengcsetzes vor, welche sich auf Grundlage der vou Judiistricllen nnd Hau-dcltrcidcudc,! gemachten Erfahrungen als empfchlenswerth düzeichnen lasseu. Mch Schluß dieses ansfiihrlicheu Berichtes eröffnet der Herr Präsident dl'c Debatte iu diesem Gegenstände, au der sich die Herren Blasnig und Petruic und dcr Präsident bcthciligen. Alle Redner crtlärcu sich mit dcm Berichte einverstanden, dazu jedoch hat Herr Kaimner-Mit-glicd Baso Pctvicic dcautragt, statt der vom Comitt> bei T. P. 8!l für Ncchnungcil ausgestellten nachstehenden Tarife als: ' Rechnungen dis 1 fl. llndcdingt frei, über 1 fl. bis 20 fl. 1 tr.,'üvcr 20 fl. bis 100 fl. :i tr., über 100 fl. 5> tr folaeuden Tarif: Rechnuligeu bis 10 fl. unbedingt frei, über 10 fl bis 50 fl. 1 l'r., über 50 fl. bis 100 fl. >> tr über 100 fl. bis 500 fl. 3 kr., über 500 fl. bis 1000 fl 5 fr., über 1000 fl. 20 tr. Nachdem .5crr Petricic diesen Antrag mit dem begründet daß der gegenwärtig zu hohe Tarif eine Um. qehung der Entrichtung dcr Gebühr sehr häufig zum Schaden des Aerars veranlasse, daß derselbe insbesondere deu tlciucrcn Geschäftsmann nnd die ärmcrc Bevölkerung ein-pfmdlich treffe fo taun cs wcdcr im Interesie deo Verkehres noch dcs Aerarö licgen, dcn bc,tchcndcu hohen ^ar.s beizubehalten. Vei der Abstimu.m.g wurde der ^m.t.'-Bcricht ulit dem Äendcnmgsantrage des Herrn V. Pctri- nc "'^""''^ ^^ Gcgenstaild bildete die Wahl der Sachverständigen im Sinne'der, zum Schutze dcr Markemumu-stcr und Modelle für Indüstric-Erzcugnlsse erlassenen Ge-ctze voui"? December 1858. Bei dieser wurden cwstim-mm nachstehende Herren, ilnd zwar: a) aus denr Gebiete dcr Mauufactnr- und Galautcrie-Naareu, dann i,'andeS-productcu-Industrie, die Herreu: V. C. Supan, Ioscf Gregorits und Baso Petrtac, .vandelöleute in Laibach; d) aus den« Gebiete der Holz- und Leder-Industrie und verschiedenen anderen gewerblichen Unternehmungen die Herren : Ioscf Schwentner, Johann Ncp. Lwrat und Gustav Tönnies in Laibach, und 0) aus dem Gebiete der Mon-icm-Industrie, die Herreu: Johann Thomau, Gewerk in Steiubl'lchel, Friedrich Langer, Gewerksdirector in Sagor uud Johann G. Winkler, Handelsnlaun in Laibach — gewählt. Nachdem der Borsitzende Herr Supan an die Her» ren Kannnerräthc die Anfrage stellte, ob niemand einen Separatantrag zu stellen wünsche, und sich niemand zum Wort meldet, fährt er fort und fagt ungefähr Folgendes: „Meine Herren! ich werde mir erlauben mit einer möglichst kurze» Einleitung einen Antrag zu stellen, der zwar von allein Anfang ail scheinbar für unausführbar nnd sogar in Bedenllichteilen gezogen werden dürfte, allein bei klarem Licht betrachtet wird dieser gewiß als ein höchst wesentlicher für unseren gar so sehr verarmten Kammerbezirk bezeichnet werden. Letzthin schon äußerte ich mich, daß nicht alles, was deu Berfall des Handels, dcr Industrie, dcr Gewerbe, überhaupt des materiellen Wohlstandes anbelangt, in die Schuhe der Regierung zu schieben sei; doch ich will den Gegenstand nicht wiederholt behandeln, und gehe ohne viel Worte zu machen gleich zur Hauptsache über und werde mich möglichst knrz fassen. „Ich habe als Gemeinderath vor längerer Zeit in einer Gemeindcrathssitzung den Antrag gestellt, man möge die erforderlichen Schritte einleiten, um eine eigene städtische Fcuerassecurauz zu gründen, und habe diesen meinen Antrag damit motivirt, daß wir in der Stadt für unsere Häuser, für Misere Waarenlager, für Möbel :c. an die auswärtigen und ausländifchen Feucr-Versicherungs-Gesell-schaften jährlich einen großen Tribut bezahlen, und dabei ist es jedoch unbestrittene Thatsache, daß während meines mehr als AOjährigen Aufenthaltes in Laibach, mit Ausnahme einiger öffentlichen Gebäude, so zu sagen kein Privathaus :c. abbrannte; und die Vergangenheit ist der SchlUs-sel für die Zukunft. Mein Antrag wurde einstimmig angenommen, dem löblichen Magistrate zur weiteren Behaud-luug zugewiesen, nnd es wurde leider bisher in diesem Gegenstände meines Wissens nichts veranlaßt." „Ich habe mir erlanbt diese Einleitung, die zwar die Kammer nicht berührt, ans dem Grunde vorzutragen, weil ich heute diesbezüglich einen Schritt weiter nehme und die Absicht habe die ursprüngliche Idee bezüglich der Hauptstadt auf unseren ganzen Kammerbezirt anszndehnen. Es ist allerdings wahr, daß die Verhältnisse des Landes mit jenen der Stadt total verschieden sind, aber meine Herren! wenn ich bedenke, daß gar so viele Agenturen für auswärtige und ausländische Gesellschaften" in nnserem Lande, nämlich in unserem Htammcrbezirtc, für Fenervcrsichenmgeu ?c. bestehen, so scheint mir denn doch, daß dieser hochwichtige Gcgeustand, wufiir so viel Capital ans dem Lande strömt, uud bei den Gesellschaften nach und nach das Vermögen zu Millionen anwächst, endlich einer näheren Prnfnng und ausführlicher Berathung unterzogen zu werden verdient. Ich will nur noch lnrz andeuten, daß zur Zeit der Savc-Schifffcchrt die hiesigen Productcuhändlcr unter sich eine eigene Assecuranz für ihre Schiffe gründeten, dic vom be-stcn Erfolge begleitet war. Kurz, um dic verehrte Versammlung nicht weiter zn ermüden, stelle ich, ohne mich in'ö Weitere einzulassen, dcu Antrag: „Die löbliche Handels- und Gewerbetammer möge jetzt, heute aus ihrer Mitte cin Eomi<6 vou 5 Mitgliedern wählen, welches Eomit« sich — ähnlich wie bei der Frage dcr Laibach-Villachcr Eisenbahn — nach Belieben auch mit anderen löblichen Eorporationen und sonstigen Persönlichkeiten von der Hauptstadt und vom Lande verstärken soll, nm die Berathung zu pflegen, ob und anf welche Art und Weise eine eigene Assccnrcmz im ganzen Kcnnmerbezirte und dcr Hauptstadt errichtet werden könne." Herr KR. Iofef Gregorits begrüßte mit warmen Worten und lebhafter Zustimmung diesen Antrag nnd constatirt, daß seiner Zeit dic Getreidchändler, nachdem sie bereits au 50.000 Gulden an auswärtige Versichcrnngs> Anstalten gezahlt, nun nntcr sich eine Schiffahrts-Vcrsicherung mit eincr Einlage von 200 fl. gründctcu, nnd später, als bei Herstellnng dcr Eisenbahnen die Schiffahrt aufhörte und sich die in Rede stehende Gesellschaft aufgelöst habe, eine Snmme von 40.000 fl. an die Gesellschafter vertheilt worden ist, so zwar, daß jeder Theilhaber, wozu auch Ned-ncr gehörte, circa 4000 Guldcu erhalten hat. Herr Grcgorits, sowie anch Herr KR. Blasnig sprechen entschieden für den Antrag des Herrn Präsidenten welcher auch einhellig angenommen nnd in das diesbezügliche Comite die Herrcn V. E. Tupan, Josef Gregorits, Vaso Petrink, Gustav Tönnies und Johann Fabian einstimmig gewählt worden sind. Sonach wurde die Sitzung geschlossen. * In unserem Äammerbezirke bestehen ssegniwärtig folnende FeuerMsecuranzrn: 1. 1WM In«uiÄnc« dc'MM".v «n i'iver Pool; 2. Aersichenmgsbauk Hnngaria iu Preßburq; 3, ^2i>iinx. 50 Clr. Tragfähigkeit, vorerst nur mit Einem Geleise, aber in der Breite der Nachbar« anschlußbalMn zu bauen. Die Anlagetosten einer solchen Bahn würden gering sein, leicht im Lande selbst aufgebracht werden, die Bahn werbe schnell zn stände kommen, unzweifelhaft lebensfähig sein und sich gut reutiren. Uebrigeuö sei die eventnclle Vergrößerung der Bahn dadurch nicht ausgeschlossen. Leider fanden diese Vor« schlage nicht die verdiente Würdigung, denn diese äußerst wichtige Frage für das Wohl und eine glücklicht ZuklMft Krains ist eben — nach nutzlos verflossenen anderthalb Jahren, in anderer Weise, ^- noch immer nicht erledigt nnd wird auch wohl — will man auch diesen Zuruf wiedcr überhören — niemals g ü u ft i g erledigt werden! — Diese wenigen Worte haben theils den Zweck, jcncn Artikel über die zu erbauende Mig-non'Bahn ins Gedächtniß des Bandes zu rufen, theils auch zu ergänzen. Möchten die zur Erledigung dicfcr Frage Berufenen deö Landes dicfc beiden Artikel eingehender und vor» urtheilS los prüfen und berathen und diesen Vorschlag nnr dann verwerfen, wenn fie im Stande sind, einer Privat-Eiscnbahugescllschaft, die keine oder nur eine geringe Slaatssubvention blicht nnd ihre Tarife den, Nachbarbahncn gleichstellt, uollc Garantie für die gewissen Verluste einer großen Bahn zu gewähren. — Hätlc man sich vor anderthalb Jahren für die kleine Bahn sofott entschieden, würde diese schon im Herbst d. I. in Betrieb kommen tonnen! — Mit dieser Zeit wurde auch viel Geld ucrlorcu! — Dieses schciut nicht minder falscher Ehrgeiz — man stieß sich an die kleinen Dimensionen — als das Verkennen der Bahnlage verschuldet zu haben, und vielleicht auch das Fußen auf hohe Staatsbcitrage und hohe Tarife. Man lege sich die Eisenbahnkartc von Mittel-Europa vor, werfe einen nur flüchtigen Blick darauf, und man wird den hier entwickelten Ansichten ihre Berechtigung zucrkcnncu müssen. Theilt man nämlich daS ganze Eisenbahnnetz durch eiue Senkrechte von Norden nach Süden, substitnirt dafür den stark verflochtenen Eisenbahnstrang, welcher in kürzester Linie mit den Ac-rührungSpuukten Lübeck, Hamburg, Magdeburg, Rcgenö-bnrg, München, Innsbruck, Venedig, die Ost- und die Nord-Scc mit dem adriatisclicu Meere verbindet, wird man sofort sehen, daß nur der westlich von diesen, Strange gelegene Theil Deutschlands sür scinc Durch-zügc nach'Eruaticn und in den nördlichen Wmtel der Türkei nnd umgekehrt cinc, und zwar eine nur schr geringe WcgMürznng — Strecke Marburg - Steindruck, circa 10 Meilen — gcwinncn. Möchte dcr Verkehr auf dieser Route ciu auch immerhin starkcr wcrden, (?) so ist die Bahn Laibach-Villach abcr zwischen ihrer mäch-tigcu NiuaUn, der Südbahn, an wclchc sie mit ihren Endpunkten gleichzeitig ihre Abhängigkeit verknüpft, eingekeilt und gewiß u u r dcr Ungnade dieser verfallen. — Bei der Verhandlung über die Gegcnscitiglcit des Wesens bci der Bctricböucrbindung auf den Ein- und Ausgangs' Stationen Laibach und Villach wird zweifellos dic Südbahn das erste nnd maßgebende Wort zu reden haben nnd kann hierin dicsc Hauptvahu die kleine Bahn schon so belasten, daß von einem Gewinne durch jcuc Abkürzung von 10 Meilen überdies schon keine Rcdc mchr sein kann, abgesehen davon, daß die Gütcr und Personen unbequem und mit keinerlei l" m> höchstens letztere mit einer schr geringen Zeitersparnis;? — die Hauptbahn verlassen müssen, um sie bnld wiedcr neuerdings zu bc< treten. — Endlich ist der Südbahn auch freigestellt, für Durchziehendes die Gebühren dcr Strecke Villach-Mar-burg-Stcinbrück so weit zu ermäßigen, daß Passagiere und Frachtenucrscndcr selbst auch noch für ciucn kleine», Zeit« Verlust entschädigt werden. Die Linie St. Pctcr - Fiu m c wird - aus gleichen Gründen — diese Laibach-Villacher Bahn ebenfalls nicht erheblich stützen, dagegen licgt auch Trieft zu nahe, dessen großer Hafen eben so leicht den kleinen von Fiume immer dominiren wird, wie jene große diese kleine Eisenbahn. Für die ganzc östliche Seite des besagten Eisen« bahnstrangcs Lübeck-Venedig, so wie speciell für Ungarn, besonders wenn mau auch hier wicdcr derselben Gründe gedenkt — aber hat dicsc ncuc Bahn gar keine Bedeutung. Nur für die Noute iu Ablenkung von dcr Senkrechten: Arixcu-Villach-Laibllch-Tricst, kann sie, diese mit dem Hafen in Verbindung gebracht, iu stärkere Besah« rung gezogen wcrden, doch nur, w cun cS eben wicdcr die Südbahn will. Dicsc kurze Darstellung bcwcist klar und verständlich genug, daß die Bahn Laibach-Villach mit Sicher» heit nur eine Landes-, niemals aber ein Theil einer Welt bahn wcrden kann, so schr anch das letztere dem Lande Krain zn wünschen und zu göunen wäre. Aber läßt sich dies erzwingen? Könnte man der Südbahn verwehren, wenn sie — die doch wohl nuu endlich, wie alle anderen Bahnen auch, ihre Tarife wird ermäßigen müssen — für ihre eigenen Interessen alles Erlaubte auwcudct? Würde sic daher cinc fremde, in ihr Netz sich verstrickte, also sich selbst gcfangcngegebcne Bahn zu ihrcm cigcncn Nachtheile aufkommen lassen dürfen? Dies ist wohl nicht zu erwarten! — Nur die Südbahn, als Erbancrin dieser Bahn, könnte sie allenfalls in großen Dimensionen errichten. Sie könnte ihr in Zeiten sehr starken Verkehrs anf den Zweigstationcn Marburg, Prngcrhof, Steinbrück einigermaßen ableitend dienen, und würde cinc Einbuße dicscr Verbindungsbahn für den ganzen großen Körper weniger empfindlich sein. Diese muß doch wohl geuau eal-culirt haben, nicht minder dic Nudolfsbahn, und lassen sich dicsc Bahucn zu dcm Baue herbei? Nein! Weil sie cben nnr Vcrlnslc hcrauscalculirt haben! — Und gewiß würde einen solchen cinc große Eisenbahn ganz bestimmt zu tragen haben! Oder soll der Staatssäckel wicdcr durch hohc Subvention oder gar das arme Land durch übcrschraubte Tarife dicsc decken müssen? — Was wäre da dicsem durch sie geholfen? — Die Tarife für Durchgehendes müßten denen der Anschlußbahn doch unweigerlich gleich sein! Daraus ergibt sich nnn folgender Schlnßzug: Dic Eise ii b a h u Laibach-Villach ist d u r ch auS für Krain cme Lebensfrage. Darum soll sic das Llind selbst, und zwar so bauen, daß sie nur Gewinn einbringt, sowohl für das Unternehmen, als anch für das ganzc Land, also überhaupt für das ^and, weil dieses, bci solcher Voraussicht gewiß allein die Acticn zeichnen würde. — Man entschließe sich dahcr, lieber hcntc als m orgcn — ohnc Engherzigkeit — für dcn Ban der MignoN'Vahu, wclchc höchstens die Hälfte dcr für cinc große Eisenbahn veranschlagten Kosten beanspruchen, also gcwi s; cinc gntc Dividende abwerfen würde, und man wird das Eapiwl sobald einstießen sehen, um noch in diesem Sommer — auf gewissen Strecken nach dcr Ernte — mit den Erdarbcitcn :e. beginucn zu können. Der Betrieb derselben nnd überhaupt die Znknnft wird beweisen, daß es so gut war. — Sollte sich aber dann wider alles Erwarten dennoch als wnhr herausstellen, daß sich diese Eisenbahn, anch in dcn gewöhn« lichcn großen Dimensionen errichtet, gut vcrinteressircu müsse (?), nun dann hat man nach erster Abnützung des Oberbaues nnd der Verkehrsmittel jenen und diese nur in großen Dimensionen zn ersetzen. — Das ist das sicherste, das am ehesten zum Ziele führeude und daher einzig zu empfehlende Vorgehen! Endlich sci noch dic Fragc gestattet: Glaubt denn jemand wirklich im Ernste an den Verkauf der für cinc alleinstehende große Eisenbahn nöthigen Anzahl Acticn? — Von diesem bestätigten Glauben würden allerdings viele Gläubiger ihre mittelbare Ableitung finden! — Juristische Oejellschast in Mbach. dcr I.XI1. Versammlung, welche Samstag am 0. Juni d. I. Abends ti Uhr im Gcscllschaftslomlc abgehalten wird. 1. Mittheilung des Einlaufes. 2. Fortsetzung dcr Besprechung der Rechtsfragen über Besitz und Scrvitutcn an nnvcweglichen Sachen, von Herrn Dr. Johann Ahacic. 3. Ncchtöfall übcr ein testamentarisch angeordnetes Schiedsgericht, mitgetheilt von Dr. Robert v. Schrey. 4. Ueber die Befähigung dcr FinanzprocuratinS-bcamtcu zur Advocatie, besprochen von Herrn Finanz-procurator Dr. v. Kaltcnegger. Laibach, am 4. Iuui 1808. Vom Präsidium dcr juristischen Gesellschaft. Einladung zur dritten General-Versammlung der Gründer und Wohlthäter dcS Elisabeth, Kinder« spitals, Samstag dcn tt. Inni 1808 um 4 Uhr Nachmittags im Sitzungösaale dcS Rathhauscs. Tagesordnung: I. Jahresbericht des VcrwaltuugsratheS. 2. Iah' rcsrcchuuua, uud Voranschlag. A. Neuwahl dcö Vw waltnngsrathes. 4. Wahl der Schutzfraucn. 5>. Wahl zweier Rcchnuugs-Nevisorcn. Vom vn-wulwmM-athe drs Elislü'etlMndcrspiwls. Dcr Obmanns-Stellvrrtrcter: Dr. Emil Bock, k. k. Nsgimmtöarzt, Ncntjle Post. Wien, 4. Juni. In dcr heutigen Sitzung dauerte dic Finanzdebatte fort. Nygcr für den Majoritätöan-trag erklärt, er sehe im Principe keinen Unterschied zwischen dcm Majoritäts- und Minoritätsgutachtcu, es handle sich nnr um die Ziffcrhöhe, es sci einerlei, ob dcr Staat traft feines SteuerrechtcS cinc Eouponstcuer cinhebt odcr den Slcucrbetrag vom Coupon Vorwegs abschreibt, dics sei kein Bankerott. Mendl, gegen oaö Majoritätsvotum, erklärt, er werde iu erster Reihe für die Negicrungs-vorläge, fodauu für das Minoritätsgntachtcn stimmen, in cinc pcrccntualc Stcncrerhöhung alicr niemals cin-gehen. Die progressive Euitommenstcucr sei daS einzige Mittel zur Aujbcsscriing dcr Finanzen. Mayer gegen das Minorilälsvotum weist dic ungerechten Beschuldigungen gegen die Majorität betreffs dcr Princip-losigkcit zurück. Äcust spricht sich in längerer Ncde für die Nichtschndignng dcr Stnatsgläubigcr auS und hofft, man werde nicht die Schwierigkeiten, mit denen dcr Minister des Acnßcrn zu kämpfen hat, noch vermehre». Dicnstl gegen die Majorität. Die Sitzuug dauert fort. Paris, 3. Iuui. Das „Ionrual de Paris" fagt, daß heute Morgens in Folgc eines leichten Unwohlseins des Kaisers kein Ministcrrath stattgefunden habe. Dcr „Abcnd-Monitcnr" meldet im Gegentheile, daß sich dcr Minislcrratl) unter dein Vorsitze dcs Kaiscrs hculc versammelt hat. Dasselbe Journal meldet weiter, dcr Mi' nistcr des Acußern habe aus Tunis vom französischen Eonsnl ein Telegramm vom 30. Mai erhalten, welches Folgendes berichtet.- Dcr Khasnadar hat sich hcnlc Morgens iu Uniform, in Begleitung dcs Grafen Naffo, z" mir bcgcben, um mir das von. Bey ratificirtc Ueber-einkommen zu überbringen. Ich habe die Flagge aufgehißt und die Beziehungen zur tnnesischc Regierung wie" dcr aufgenommen. Telegraphische N5echselcvurse. oom 4. Iuui. 5pell. MrlüMqnri! 56.49. — 5pcrc. MeialliqueS mil Mai- u»d 'Itoucmbci'-Ziiiseu 57 75. — 5ftrrc. National Nulchel, 62,50. - - lttMl Illlittöank'w, 81.40. -- Uuutactim 7V. — Lreditaclieu 183.90. — ^udm, 116.45. — Gilder 114 35. — K.k Dueaten 5.56, Vcraulwortlichcr Ncda^eur: Igimz u. Kleiumayr. KZl^kuv^lU!!' ÄZien, 3. Juni. Fonds und Nctieu warm theils etwas schwächer, theils etwas fester. Devisen und Valuten blieben unvlriiudcrt. Geld flüssig. Geschäft limitirt. Vessentliche Tchnld. k. des Staat«« (sür 100 fl.) Geld Waare Hu ü. W. zu 5pEl. für 100 st 5^.75 53 55 Iu östcrr, Währung steuerfrei f.? 75 5,7.8,', '/, Stcucraulchcu iu öst. W. . !»^,75 9Z. Silber-Aulchen vou 18>i4 . . <;^_. ,19'.^, Silberaiil. 1865 (Frcs.) riickzahlo, iu37I.zu5pLt. für100st. ?5>,- 76.- Nat.-Nul. mil Iäu.'Eoup. zu 5°/, «3.— »3 10 „ „ „ Apr.-E°up. „ 5 „ 62.70 63.80 Metalliques . . . - " 5 „ 56.50 56.70 dett« mit Mai-C°uft. „ 5 „ 57.75 57.85 detto.....„4;„ 50,75 51. - Mit Verlos, v. I 1839 . . ^ ^ : : : : !«60zu500st. 6!.50 8160 .......1860.100., ^'.- W.^ .......,1864 „100« 84.20 «4 40 H°mo-Nmteusch, zu 42 I.. nuzl. 21-^ ^1.50 Domaiucu 5pere i» Silber 105.75 106.— 8. der Kronlciuder (für 100 fl.) Gr.-Vutl.-Oblig. Grid Waare 'NiedcMcrrcich . zu 5°/« K5.75 86 25 Obcrüstcrreich . „ 5 „ 8?.f>0 88.- Salzburg , . . . „ b „ 87.-. 88.-Bühmc^ .... „ 5 „ i>1... !»2... Mährcu .... „ 5 ,. 88,75 «!>.?5 Schlesteli , . . . „ 5 „ 88.50 8!) 50 Steicrmail ... ,, 5 „ 87.50 88. -- Uugaru.....„ 5 „ 75,50 7C.-.. Temeser - Pauat . . „ 5 ,. 73.50 74.— Ernatieu uud Slavonien „ 5 „ 74,75» 75,— Galizim .... „ 5 „ 6L75 65.25 Siebeubürgen ... „ 5 „ 69.50 70.— Butovma .... „ 5 „ K5.— 65,50 Uug. m. d. V.-E. 1867 „ 5 „ 72.25 72.75 Tem.B.m.d.V.-H. 18«7„ 5 « 72.— 72.25 Actien (Pr. StUck). Nc>Uoualbaul......705— 706 — K.Fcrd.-Nordb.zu iooo fl. ü. W. 1795 - 1737 ,. Kredit-Nustalt zu 200 fl. 0. W, 1^,4'^ i«?.- Bühm. Wcsibahu zu 200 fl. . I46.l>0 147.- Öest,D^u.-Daiupfsch.-Gcs. ^^ 506.— 50«.— Oestreich. i!lol)d iu Trust Z Z 230.— 232.— Wicu.Dampfm.-Al.lg. . . . 355.— 365.— Pcstcr Kcttliubrüclc .... 393.— 400 — Äugln-Austria-Baut zu 200 ft. 134.25 135.75 Lcmbcrg Czcnwwitzer Acticu . 1?2.50 !73.— Pfnndbriefe (für 100 fl.) Natioual- ^ baut auf > verlosbar zu 5"/« 9« 7l' 96.90 E. M. 1 ^atioualb.aufü.W.dcrlosb.5,, 82.— 92.25 Uug.Bod.-^red.-Aust. zu 5'/, „ '^.25 92.75' Allg. öst. Bodm-Ercdit-Austall vcrloöbar zu 5"/.. iu Silber 100.50 101,— Uose (pr. Stück.) c5red.-N.f.H.u.G.z.100st.ü.N. 132.- 132.25 Dou.-Dmpfsch.-G.z.l00fl.EM. 93.- 94.- Sladtaem. Ofeu „ 40 „ ü. W. 27.- 27.50 Csterhazy zu 40 fl. CM. 155.- -.- Salm „ 40 „ „ . 35.— 35.50 Geld Wan" Valfju zu 40 fl, CM. 26.- 26.b? Clary „ ^0 .. .. . 27,75 2".^ St. Gcuoiö „ 40 „ „ . 24.— 24.5^ Wiudifchlir^ „ 20 „ ,. . 18.- I8-A Waldstriu „ 20 „ „ . 22.- 2^-^ Krglcvich „ 10 „ „ . 13.25 13-A Rudolf-Slistuug 10 „ „ '. 14.— 14 b" Wechsel. (3 M°uate) Augsburg für 100 fl, südd. W. 97.— 97.2" FrauIsurtll.M.100 ft. dctto 97.25 97.