II. .lalirg. Laibach, den 15. November 1874. Xr. 11. ve„ Die Krainer Biene. Illustrirtes Vereins-Orgaii der Bienenfreuiide in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien. Ueclaiuutioiiitii etc. der Mitglieder des .Krainer RienentncliteTmln»" »ind in richtm: An • Kiuwinteruug der Biene» Von A. Schmidt. — Die liieiicuturhlsgeriilhe der Neuzeit. Mit Abbildungen. — llie hevomißli- Stellung der Honigbiene im Haushalte der Natur. Von limlolf Temple. — lierieht über die Cnlleeliviiusstelhiiig des Vereine« zur Hebung der lliu-nenzui'hl ill Steiermark. Voll A. Schmidt. — llieiicninirlitidierirlll aus dem westlichen l'hg.irn. Von Isidor .Michaelis. — lit. Wnmlerversammhmg deutscher umi österreichischer liieiicnzücliter. — Vereiusmiclirichtcn des Vereines tur Hebung der lüeiieu/ueht in Steiermark. Der Honig. (Aus llarou Itolhsehiil/' illustr. Hiciien/iiclitshctricb.| Den Zucker, d. h. deu Süsstoflf /ur Honigbereitmig gewinnen die Bienen direct und indirect von den Hinten uud Neben blättern vieler Pflanzen, sowie durch die Vermittlung einiger Käfer- uud Halbkäferarten, und zwar a) als Blütensaft, h) als .Mutterkornhonig bei wenigen Gräsern, c) als Blattsäftc, dann d) als Blattlaus- und Schildlaus-Absondertingen. Die letzteren drei Nektarien nennt man auch häutig Hon igt h au, in der theilweise irrigen Annahme, dass die damit in Verbindung stehenden Bilanzen solche Zuckersäfto auf der Blattoberflächc oder an den Blattstieleu durch athmosphä-rische Einwirkungen absondern resp. ausschwitzen. Gewöhnlich wird der süsse Blütcnsaft am Grunde der Blumeukrone (d. h. der Blüte) in den sog. Houiggefässen (nectaria) ausgeschieden und hat in den Pflanzen die Bestimmung, den männlichen Samenstaub (Pollen) behufs der Befruchtung aufzunehmen. Die Ansammlung dieser zuckerhaltigen Feuchtigkeit in den Blutenkelchen ist eine erstaunlich grosse und versiegt selten, trotzdem so viele scharfe und trocknende Winde die Verdunstung begünstigen. Jene Blüten honigen vorzüglich und werden auch am meisten bellogeu, welche in grosser Anzahl traubenlormig oder rispen- und doldenartig dicht zusammenstehen, ebenso diejenigen, welche länger blühen, also wie z. B. Buchweizen, Raps, Heidekraut, (erica cornea und vulgaris), Esparsette, nach und nach immer neue Blüten Offnen. Die Einsammlung dieser Blumensüsstolle, aus welchen die Bienen den an Qualität feineren Honig herstellen, wird von ihnen durch die Einsenkung oder Einführung der trichterförmigen Zungenspitze in die Honiggefasso der Blüten bewirkt, und zwar befliegen sie bis zur vollständigen Füllung des Kropfes bei dieser Arbeit immer nur Kin« Blumenart, oft gleichzeitig mit der Pollensammlung, iiidem sie dadurch instinctiv die Verbastadiruug der Ptlauzeii verhindern. Hei der Ablagerung im Stocke kommen den Trachtbienen sogleich die jungen lirutbienen, deren kräftiger gefüllte Speicheldrüsen zur Verwandlung des Blütensaftes iu Honig geeigneter sind, entgegen, nehmen ihnen diese wässrigeu Substanzen üb, überarbeiten sie mittelst fortwährendem Zusätze der Absonderungsfeuchtigkeit (Secrete) der Speicheldrüsen iu consistenteren Schleimzucker, in Honig, und lagern letzteren schliesslich in die am höchsten im Kopfe des Stockes gelegeuen freien Wachswabenzellen ab. Nur bei starker Tracht auf nächste Entferunug geben die Trachtbieuen die Blüteusäfte in nahe beim Flugloch belegene Zelleu wieder direct durch Ansrülpsen von sich uud die lirutbienen vermitteln die Umwandlung uud Uebersiedlung erst später. Der süsse Saft des sogen. Mutterkornhouig wird als Tropfen au den Spitzen der Aeliren einiger Gräser, besonders des Roggens beobachtet, und zwar an jener Stelle, wo später aus den Sporen des dort haften gebliebeuen sogen. Keulen-kopfpilzes (claciccps purpurea) eine andere unentwickelte Form dieses Pilzes, das giftige „Mutterkorn" (Sclerotium clavus) aus der Aehre herauswächst. Letzteres trägt im Kopfe dio Samenkörner des rotlien Keuleuköpfcheus, die zu Roden fallen, dort wurzeln und nach der Sameiibilduiig durch die Sporen aufs neue in die Blüte des Roggens zur noueu Mutterkornbildung gelangen. — Verfasser beobachtete 1872 auf einem Versuchsfelde mit Probsteier Saatroggen jene fast eher salzigen als süssen Aehreutropfen. sah aber keine Bienen daran. Während die verschiedensten Theile (Organe) der Blüte Nektar gewähren, geben nur sehr wenige Pflanzen durch die Absonderungen oder Ausschwitzungen der Blätter Honig. Verfasser kennt nur zu den Wickenarten gehörige vicia fubu, die Pferdebohne, Hopp und dio vicia satira, Futterwicke, als direct, d. h. ohne gewaltsame Anzapfung Zuckorsäfto abgebende Pflanzen. Die Nebenblätter (stipulac) der genannten haben iiemlich auf der untern Seite eine winzige schwarzbraune Einsenkuug (Narbe), woraus bisweilen einige Tröpfchen süssen Saftes sich sondern, der besonders nach thaiifeuchteii Früh morgen oder nach Niederschlägen gern von deu Bienen geholt wird. Der Honig daraus ist jedoch wässriger Qualität und minder süss uud heisst Nebenblatthonig. Es sondern sich auch auf deu Eichen iii solchen Waldbeständeii, wo Kiefern und Eichen gemischt erschciueii, und zwar speciell auf der Wintereiche (quereus sessiflora) und auf der Sommereiche (yucrcus pcdunculata), au der unteren Seite der Blätter aus den Blattrippeu Pllauzensüsslotle ab, welche infolge des Bisses des Rüsselkäfers {orchcstcs quercus) entstehen, welcher iu die dadurch verursachte Wunde gewöhnlich seine Eier legt. Mau nennt dus gewonnene Houigproduct deshalb Orche-s tos h oii ig. Ausser deu vorgenannten vegetarischen Säften zur Honigproduction gibt uns die Natur noch animalische Süssäfte in der Ahsouderung der Blatt- als auch der Schildlausurtcii. Beide Halbtlügler schwitzen am Hinterleibe einen klebrigen süssen Satt aus, der von den Blattläusen (aphis) auf die Oberfläche der uutorhängeudeu Blätter Killt uud von der Traubeiischildlaiis (coccus oder Iccanium racemosum), d. h. von den begatteten eisebwaugereu Weibchen längs «len Zweigen der Rothfichte (pimis oder abies cxcelsa) abtropft. Der sorgsame Beobachter findet sowohl die Blattläuse (sehr kleine grünlich gefärbte Thierchen, deren Mänucheu geflügelt sind) auf Linden, Eschen, Weiden, Pappeln, Eichen, Ahorn, auch Erbsen u. a. von Beginn der wärmeren Jahreszeit ab den ganzen Sommer hindurch, als auch die Traubeuschildlaus, ein dunkelbraunes, stecknadelkopfgrosses Insect, auf den Fichtenzweigen häufig in grosser Anzahl zusammen. Der von ihnen stammende Honig ist zwar oft und reichlich vorhanden. aber nicht besonders guter Qualität, sehr zäh und von harzigem Geschmack, und es ist gemäss unserer eigenen Erfahrung anzunehmen, dass bei vorkommenden strengen Wintern, wenn der Reinigungsausflug fange verzögert wird, dip mit Cocoushonig eingewinterten Völker viel stärker durch die Kühr deeimirt werden, als jene, deren Wintervorräthe ans Buchweizenhonig bestanden. Der feinste, vorzüglichste, auch unbedingt gesündeste Honig ist und bleibt, der Blütenhonig, — alle übrigen erscheinen uns gleichsam als Surrogate, welche die gütige Natur für die durch klimatische Einwirkungen allfilllig ausbleibenden feineren Süssäfto subsidiarisch darbietet. Ueber die Einwinterung der Bienen. Von A. Srlinmll, Hl,mann ilex »teicriii. ItieiicuiurlilMVHri'iiis. Dem Anfänger in der Bienenzucht mit der beweglichen Wabe sollen im nachstehenden einige Winke gegeben werden, in welcher Weise er seine Bienenvölker für den Winter vorzubereiten hat. um sich vor Schallen möglichst zu wahren. Befolgt er dieselben, so wird er sich dabei so wohl befinden wie Schreiher dieses, der seit Jahren keines seiner Völker im Frühjahr stark geschwächt oder gar todt vorfand. Befolgt er sie nicht, und setzt es Verluste ab, so gebe er sich selbst die Schuld, nicht aber etwa dem Dzierzonstock, dessen Behandlung er eben nicht verstand oder verstehen zu lernen zu nachlässig war. Bei einem einzuwinternden Bienenstock sind in Betracht, zu ziehen: 1. die Wohnung des Volkes, 2. das innere Gut desselben, und zwar «) der Wabenbau, />) das Volk selbst. 1. Die Bienenwohnnng muss entweder an sich warmhaltig sein odor sich mit anderen so zusammenstellen lassen, dass eine gegenseitige Erwärmung der einzelnen Völker stattfinden kann, wie bei Lagerstöcken, die sich auf- und nebeneinander aufschichten lassen. Einzelnstehende Stöcke sollen nicht unter 1 Zoll Wandstärke haben. Ein äusserer loser Schutz ist nicht vorteilhaft, weil in dem verwendeten Material sich oft Mäuse einnisten und die Winterruhe der Bienen stören Der Baum, iu welchem ein Volk überwintern soll, muss der Stärke desselben augnpnsst werden. Ein starkes Volk braucht viel, ein schwaches wenig Kaum: «loch schadet einem starken Volke viel leichter zu wonig als zu viel Kanin, während es bei einem schwachen Volke umgekehrt ist Milde Herbsttage geben so ziemlieh das Anhalten für Bemessung des Ceber-winternngsraumes. Man lässt dem Volke soviel Kaum, als es in den Nae.hrriitfags-stunden eines milden Herbsttages gut besetzt hält, und grenzt denselben durch ein Brett alt: Glasfenster sind zu kältend. Steht das Scheidebrett 2 Zoll vom Boden ab. so schliesst man diese Oelfmiug durch ein Brettchen und kann dann nach Entfernung desselben im Frühjahre das Bodenbrett leicht säubern, ohne die Bienen /.u beunruhigen. Sorgfältig muss die Decke des Ueberwinterangsraumes verwahrt, in derselben durchaus keine Bitzen und Spalten geduldet werden, weil sonst Wärme und Feuchtigkeit entweichen. Deshalb sind in Ständen etwa vorhandene Deckbrettchen für den Winter durch ein ganzes Brett zu ersetzen. Diese sowie alle Vorbereitungsarbeiten müssen so früh gemacht werden, dass die Bienen noch alle Ritzen verkitten können. Im Notlifall muss man zum Lehm greifen. Die leeren Honigräume füllt man mit warmhaltigem Material aus. Ständern, die das Flugloch am Boden haben, eine Luftspalte etwa 5 Zoll über dem Flugloch einzuschneiden, ist sehr zu empfehlen. — Eine besondere Sorgfalt ist aber 2. dem inneren Gute des Ueberwiuterungsstockes zuzuwenden. Leere Waben müssen ebenso in genügender Menge vorhanden sein, als honiggefüllte. Wörde man die Bienen durch Entfernung der leeren Waben zwingen, ihren Sitz auf dem Honig zu nehmen. °o würden sie durch Verkühlung ruhrkrank werden und dadurch also gerade die honigreichsteu Völker zugruude gehen. Die Bienen müssen auf leeren Zellen sitzen und auf diesen dem Honig allmälig nachrücken können. '/s 'eprßi s/:i honiggefüllte Waben dürfte das günstigste Verhältniss sein. Der Honig muss zum grössten Theile verdeckelt uud 20 Pfd. mindestens vorhanden sein. Damit reicht ein kräftiges Volk bis zur Zeit des stärkereu Brutansatzes aus und das Füttern sowie die damit verbundene Beunruhigung desselben im zeitigen Frühjahr sind vermieden, wenn der Winter nicht gar zu wechselvoll war. Die Honigwaben sollen ferner dicht aneinander schliessen und es dürfen besonders in Lagerstöekeu die einzelnen Honigwaben nicht etwa durch eine dazwischengeschobeue leere Wabe getrennt werden. Gelaugt das Volk bei starkor Kälte auf den leeren Waben an, so verhungert es Jungen Stöcken eine oder mehrere Waben aus alten Stöcken in den Wintersitz zu bringen ist sehr vortlioihaft, weil diese meist viel Pollen neben dem Houig enthalten. Ausserdom sind ältere Waben auch wärmer als junge, also einer guten Ueber-winterung förderlich. Das ganze Wabougchäude muss möglichst dicht ausgebaut uud rein von Drohnenwachs sein. Don zweiten Hauptbestandteil des inneren Gutes bildet das Bienenvolk selbst.. Nicht oft und eindringlich genug kann dem Anfänger gesagt werden, da?s er keine schwachen Völker einwintere. Besser zwei starke als sechs schwache Völker einwintern, denn letztere kosten nahezu ebensoviel Honig als erstere und leisten dafür im kommenden Frühjahr, wenn sie dies überhaupt erleben, nichts, hn Süden aber, wo es gnto Frühjahr-* uud Herbsttracht, im Sommer aber meist lange Trachtpause gibt, * I .filier in den .....islen Thi'ili'ii Krains sehr sehwach, da die vielen Spätfröste jalir.ni!« jahrein eine jede Hliitenliille im Kniuie erslickcn! Wir stimmen der Ansicht de« Herrn Verfasser«, Cur starke einzuwinternde Volker hiichslc Stirpe zu Irancu, in vullsler reberzeiigiuig hei, da wir z. II. selbst aul dein Vereiiisslaudi! alle Völker vor der Einwinterung mil Volk verstärken, welches wir von den Hauern kaufen. Nur kann unserer Ansicht nach sich die Sluckgriissc nach den klimatischen und resp. nrllichcu Lauen (Gebirge »der Ebene) regeln, und in dieser Hinsicht genügen für uns vollständig eine fiinlhuiiderljährige Erfahrung spricht dafür — LtgertUScke von ca. 2500 Kuhikznll gegen Halbe 3100, Ihierzon 8600 Qiiadratzoll, Herlcp4c.l1' l.agerstock ca. 3!HX) ! feberw intern wir in Kärnten. Kraiu uud dem sleierinärkiseheu Süden diesen Haum-verbällnissen gemäss« zwei Pfund (also ca. 10,000 Stück) reines Hicueiigewichl, wie dies auch durchschnittlich der Fall, dann sind wir berechtigt, in frosll'reiereu Frühjahren Mitte und Kiele Mai sicher auf Schwärme zu hoflen. (Anm. d. Red I ion ist es unbedingt nötig. die Friihjahrtracht gut auszubeuten, nm die Völker stark in die Herbsttracht, die den eigentlichen Ertrag liefern soll, bringen zu können. Eine Tracht können aber nur starke Völker, keine Schwächlinge ausbeuten. Ebenso können nur kräftige Völker einem kalten Winter und ungünstigen Frühjahre trotzen. Gehen in letzterem einem starken Volke täglich auch hunderte von Bienen verloren, es wird hierdurch ebensowenig berührt, als wenn nach einem warmen Frühjahrswetter plötzlich wieder Kälte eintritt, wenn man es nicht etwa durch zu frühzeitige Fütterung zu einem unverhältnissmässig starken Brutansatz veranlasst hatte. Ist dies nicht, geschehen, so weiss es schon die gehörige Brutwärme zu erhalten, während ein schwaches Volk vielleicht die wenige vorhandene Brut nicht zu erhalten vermag. Hat aber der Anlänger im Herbst nur schwache Völker, so vereinige er dieselben, bis er starke Völker mit genügendem Wintervorrath zusammengebracht hat. Er wird hierbei und wenu er sich etwa noch einige gute Stöcke ankauft, billiger zu Bienen kommen, als wenn er Schwächlinge einwintert, die ihm Sorge und Kosten verursachen, gewiss aber keiuen Nutzen bringen oder ihn wohl gar unter Verdammung der neuen Betriebsmethode dieser ganz abwendig machen. Ein starkes Volk muss an milden Herbstageu mindestens 20 Waben des Vereiusmasses — 91/» Zi>ll breit, f> bis Ii Zoll hoch — gut besetzt halten. Stehen diese 20 Waben in 2 Etagen, so müssen die 10 Waben der oberen Etage durchweg verdeckelten Honig enthalten. Ein mittelstarkes Volk muss noch 12 Waben zu belagern im stände sein, während ein Volk, das 10 Waben nicht besetzt halten kann, verstärkt oder mit einem andern vereinigt werden muss. Gelegentlich der Vereinigung wählt mau zugleich für die einzuwinternden Völker die kräftigsten Königinnen aus, denn diese bilden eine weitere llau|itbediugiiug von guten Staudstöckeu. Eine Königin, die bereits drei Sommer hindurch thätig war, ist der Einwinterung uicht werth. Sie kann im nächsten Frühjahr noch leistungsfähig sein, ist es aber sehr oft nicht. Stirbt sio im zeitigen Frühjahr ab, so ist das Volk oft das gauze .lalir hindurch nicht, leistungsfähig. Biskiren uud sich aufs Glück verlassen soll niemand, am wenigsten der Anfänger iu der Bienenzucht. Weiss man aber das Alter der Königin nicht, so inuss man sie gegen Ende der Tracht besichtigen, was auch deshalb sehr notwendig ist, um über die sonstigen körperlichen Eigenschaften derselben sich zu unterrichten. Eine Königin, die ebenso flink wie eine unfruchtbare auf den Waben herumgeht, die die wenige noch vorhandene Brut recht regelmässig eingeschlagen und sonst koine Gebrechen, besonders keine lahmen Fiisse hat, kann mau getrost in den Winter nehmen, sie wird im kommenden Frühjahr tatkräftig sein. Nur muss diese Untersuchung spätestens 14 Tage nach Schluss der Tracht vorgenommen werden, weil man um diese Zeit noch junge Brut, linden muss, die späterhin den Zweifel nicht mehr beheben würde, ob mau nicht etwa eine unfruchtbare Königin im Stocke habe. Bebandelt ein Anfänger seine Bienenvölker nach diesen allgemeinen Gesichtspunkten und hat er etwa ausserdem noch die Gelegenheit, dieselben während der kalten Wintermonate in ein ruhiges, ganz finsteres Zimmer oder einen trockenen Keller einzustellen, so wird er sehr bald Ursache haben, mit seinen Bienen und der neuen Betriebsmelhode zufrieden zu sein. Die Bienenzuchtsgerätlio der Neuzeit. (Bar. liolhschijlz' •Illustr. Hieiieiizuchtsberiehl.- 1. Die Wabenzange (riebe Abbild*) ist eine circa 9 Zoll lange, einer sebr starken Drahtzange ähnliche Handhabe, um den Dzierzonstöckeu die einzelnen Wabenstäbchen oder Hähmeu zu entnehmen, ohne die Hände selbst mit den Bienen in Berührung zu bringen. Sie packt, geführt von der Hand, mit den eingekerbton Zähnen das Holz des Stäbchen- oder Kähmchen-Obertheiles fest und zieht es entweder an sich heran (heraus aus dem Stocke oder schiebt es hinein in die Nuten oder auf die Leisten. Leider ist diese Wabenzunge für Stäbchen oder Hähmchen, die nach Dathe'scher Form durch Abstaiulsstifte von einander getrennt sind, minder brauchbar, da man durch den Honig durchstosseud die Wabe unter dem Obertheil oder innen um Seitentheil verletzen muss, um diese fassen zu können. Ueberhaupt bleiben Holzvor-spriinge, alles für und gegen in Anschlag gebracht, jedenfalls 2. Kino ähnliche aber bessere Vorrichtung ist die Hammer-sche Wabengabel (Abbild. 2). Bei einer Manipulation mit dieser kann von einer Verletzung der Wachswabe keine Keile sein, weil sie mit den beiden Zinkeuspitzen in die zwei offenen, meist 5 Millimeter (ca. '//') breiten Bäume eingreift, welche zwischen den Seitenwänden der Wohnung und den Seitentheilen des Rälim-cheus entstehen, und zwar dicht unter den Ohren des Obertheiles. Die Zinken sind auf der Kante eingeteilt, damit sich bei Gebrauch die Wabeuträger hineinlegen und, gleichmässig dort aufgelegt und getragen, auf ihr hinausgezogen werden können. Die äussere Entfernung der zwei Zacken von einander muss sich also bei dieser llamincr'schou Wabengabel immer nach der Breite des Stockes richten, und zwar um eine Linie (ca. 2—3 Millimeter) enger zusammengestellt sein, als das Lichtmass der Wohnung beträgt. Dein Verfertiger ist demnach jedesmal das Mass der inneren Stockbreite eventuell ob Nuten oder Leisten die Wabenhölzer tragen, genau anzugeben, da sie bei einer Abweichung von nur '/j werthlos hliebe. Die Zinken selbst sind etwa 5 Linien oder 1 Cm. breit, dagegen nur 4—5 Mm. stark. Für Stäbchen und Hähmchen muss die Breite der Einfeilung der Holzbreite des Obertheils entsprechen, die Tiefe dagegen der Holzdicke, also bei Hähmchen mit Holzvorsprüngen 35 Mm. und solchen mit Abstandsstifteu 25 Mm. (normale Wachswabendicke) betragen. Die Abbildung hat genau die Proportionen der Vereinswabengabel, 91/«" Breite. 3. Die Hol lisch ü t z's che Wabengabel ist den deutschen Imkern noch wenig bekannt, übertrifft jedoch dio vorhergehende dadurch, dass sie das Ge-rätli von der Stock- oder Hähmchen breite ganz unabhängig macht; sie passt eben zu allen Formen, ob nun das Stäbchen oder Hähmchen 4" oder bis 12" breit wäre, ist dadurch bedeutend verw end barer und auch verwerthbarer. Die Zinken sind nemlich * Die Abbild, isl insoweit zu ractilieiren, dass diu gezahnten Gebisse der Zange in Wirklichkeit sehr diiim, llarli und scharf zulaufen. W.il>«n/Aiige. solider. Ill nicht in der Mitte beim Grille, wie bei der vorher beschriebenen Wabengabel, fest zusammengeschmiedet, sondern sie bestehen aus zwei selbständigen Thoilen. welche in einer hohlen Scheide (Hülle) übereinanderliegend sich vereinigen und wieder auseinaudergezogen werden können, so dass die Zinkenspitzen nach Wunsch schmal oder breit auseinandergestellt werden können: zwei Stelischrauhsn bewirken die Festhaltung derselben iu beliebiger Entfernung von einander. — Hei der Anwendung der Rothschützsehen Wabengabel, die besonders für den stichfürchtenden Anlanger von grossem Wertlie ist, da sie die Hand nicht in die Nähe der Iiienen zulässt. schraubt und stellt man zuvor die Zinken genau um eine Linie (2 Mm.) schmäler von einander entfernt, als die lichte Breite des Stockes ausmacht (in Stöcken mit Tragleisten hat. man noch um deren Breite die Entfernung der Zinken von einander zu vermindern), fest, schiebt dicht an der Stockwand unter die beiden Wabenohren langsam die Zinken vor, bis man fühlt, dass diese Holztheile langsam in die Einteilung hineinsinken und gut autliegen, hierauf hebt man ein wenig * w»i.»npi.«i. die Tafel, sie ruhig herausziehend. Ist der Einschnitt von 25 Min. (für Abstandsstifte) zu schmal für die Leisten mit Holzvorsprüngen, so feilt man nur die fehlenden 10 Mm. an beiden Seiten gleich massig nach. I)a dio Wabe oder der Hoiiiglladen sicher und fest in den Einschnitten ruht, so kann man sie leicht wenden uml iu dem Wabenknecht aufhängen. Die Handhabung ist überhaupt bei kleiner Uebung eine viele leichtere u n d b o <| u e m ere, als die Arbeit mit der Hand durch direktes Fassen des Rähmchens. \ —!------ Die bevorzugte Stellung- der Honigbiene im Haushalte der Natur. (Von Rmlfitl Temple.) Dass die Thierzucht einen wesentlichen Eestandtheil der Landwirtschaft bilde, ist allgemein bekannt, dass aber darunter die Ins cten auch eine hervorragende Stellung zugewiesen haben, dafür sorgt besonders und vor allem unsere Honigbiene, über deren bevorzugte Stellung im Haushalte der Natur meines Wissens selbst in diesen Fachhlättern noch keine ausführliche Darstellung gegeben wurde. Wohl dürfte ich dem Vorwurfe begegnen, dass diese vorwiegend der Zucht und ihren Resultaten gewidmet seien, nichtsdestoweniger halte ich dafür, dass um ein Thier züchten zu können, auch dessen Natur und Lebensgeschichte jedem mögliehst genau bekannt sein müsse, schon darum, um allenfalls noch Schwankende zur Aufnahme dieser Zucht in den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb zu animiren, indem man die LeistungsITihigkeit dieses Thierchens sowie alle soiue Vorzüge im hellsten Lichte strahlen sieht. Blicken wir vor allem z. B. auf das Lehen der Honigbiene. Nachdem sie in der Brutzelle ihre vollkommene Gestalt erreicht, durchheisst sie den Deckel derselben und kriecht hervor; hei ihren ersten Bewegungen stösst sie schon mit anderen Bienen zusammen. Das Licht lockt sie an das Flugloch der Wohung, sio lliogt aus, wittert heilighaltende Blumen, sangt Honig, sammelt Hlumenstaiib an den Haaren ihres Körpers ein, mittelst besonderer Bewegungen ihrer Beine fegt sie ihn von den Haaren, klebt ihn auf deu Hiuterfüssen in Ballen zusammen und trägt ihn als Nahrungsvorrath iu besondere Zellen. Aus Blättchen weichen Wachses, das ans ihrem Körper schwitzt, baut sie mit den Vorderfüssen und den Kiefern Zellen: sie füttert die Königin und die Bieneumadeii; sie bedeckt die Zellen derjenigen Maden, die sich umsponnen haben, mit Wachs; sie vertheidigt ihren Stock durch Stiche gegen fremde Bienen, welche Honig zu stehlen kommen; sie entwickelt somit in ihren Handlungen eine förmlich berechnete Selbständigkeit, die uns mit Bewunderung erfüllen muss. Um dieses tliätige, auch geistige Leben der Honigbiene im vollen Umfange würdigen zu können, wollen wir es mit.dem Leben eines anderen Insectes, uemlich jenem eines Schmetterlings oder sogenannten Tagfalters vergleichen, wodurch uns die Verschiedenheit des physischen Lebens der lnsecteu untereinander fast völlig klar wird. Dieser Schmetterling ruht bei Nacht, bei Tage fliegt er ziellos über Feld und Garten, sich hie und da niederlassend, um gleichfalls Honig aus den Blumen zu saugen, indem er seinen, wie zwei nebeneinander liegende Spiralfedern zusammengerollten Küssel aufrollt und die Spitzen desselben in deu Honig taucht; doch ist dies lediglich Nahriiiigshefricdigimg. (Schluss lolgt.) Bericht über die Collectivausstelliing des Vereines zur Hebung der Bienenzucht in Steiermark bei der Eegional-ausstellung in Wildon am 6., 7. und 8. September. (Vim A. Srliiiiiill, Oliiniiiiii lies Steierl». Uii-iiciiziiclilsvereiii«.! In Anbetracht der Thatsache, dass die rationelle Bienenpflege in der schöueu griinou Steiermark vielleicht mehr noch wie irgendwo anders im argen liege, ergriff der Verein mit Vergnügen die Gelegenheit, welche durch die Kegionalausstellung in Wildon geboten wurde, allen Freunden der Bienenzucht einmal ein Gesammtbild der Bienenwirthscbaft vor Augen zu führen. Kr that dies zugleich in der Holluuug, hierdurch vielleicht manchen Ungläubigen für die gute Sache gewinnen, manchen Schwankenden in derselben bestärken und so dem allgemeinen Interesse nützen zu können. War die Ausstellung auch keine sehr reich beschickte zu nennen, so konnte sie dagegon don Anspruch auf ziemliche Vollständigkeit erheben. Lobende Bienenvölker hatten ausgestellt: Die Filiale Kadkersburg: I Weiselzuchtstock — der Transport von drei starken Völkern hatte leider infolge der grosssen Hitze unterbrochen werden müssen; — Herr K.Wieden: 1 Yereinsstäuder, 1 Wandlagerstock, 1 Lagerbeobachtungsstock; Herr J. Mat ejku: 1 Lagerstock mit kaltem Bau, 1 Weiselzuchtstock mit 3 Völkchen; Herr Baron v. H a h liste in: 2 Vereinsständer; Herr Ritter v. J eni sch: 1 Lagerstock - nach der Oonstruetion von Ortner — samiut Bienenhaus; Herr A. Schmidt: 1 Vereinsständer. Zu weit würde es führen, sollten alle die verschiedenen Gegenstände, welche die Ausstellung vervollständigten, genannt werden. Ks genüge die Bemerkung, dass nicht nur der Verein selbst durch eine Collection von Voreinsstöcken, Geräthschuften und Lehrmitteln vertreten war, sondern dass sich auch ganz besonders die noch junge Filiale Kadkersburg — welcho sogar genaue statistische Daten brachte, — sowie zahlreiche Vereinsmitglieder an diesem Wertkampfe, Gutes zu leisten, betheiligten. Und so konnte es auch nicht fehlen, dass nicht nur die ungeteilteste Anerkennung des Publiums sich kundgab, die sich besonders durch /.abireiche Beitrittserklärungen zum Vereine documentirte, sondern dass auch Se. Exe. der Herr Ackerbau-minister bei Gelegenheit des Besuches der Ausstelluug seiner rollen Zufriedenheit Ausdruck verlieh, sowie nicht minder mehrere andere hochgestellte Besucher sich mit dem Erfolge, des Vereines befriedigt erklärten, der überdies einen weitem, ehrenden Ausdruck bei der am 8. September erfolgten Preisvertheiluvg erhielt. iJem Vereine sowie der Filiale Badkersburg wurden als Zeichen ehrender Anerkennung ihrer Verdienste silberue Gcsellschaftsmedailleu zuerkannt. Der Vereinsobmanu Herr Schmidt wurde durch einen Staatspreis, Herr R. Mayr durch eine bronzene Gesellschaftsmedaille ausgezeichnet. Den Herreu Marauschek uud Zenker wurde belobende Anerkennung zutheil. während Herr Wieden deu ersten Geldpreis für lebende Völker erhielt. Ein Privatpreis, der von Sr. Exc. Freiherrn v. Gorizutti, Feldmarschallieutenant i. P., in Form einer Schleudermascbine ausgesetzt worden war, wurde ebenfalls Herrn Wieden zutheil, während zwei Lagerstöcke, welche der Verein selbst als Preise doponirt hatte, den Herren A. Ritter v. Jeuisch und Baron v. Hahnsteiu zufielen. Und hiemit hatte die Ausstellung, die besonders in ihren Nachwirkungen recht segensreich für den Verein sein möge, ihren würdigen Ahschluss gefunden. Im Anschlüsse hieran möge zugleich die Bemerkung Platz linden, dass der Verein auch bei der am 6. und 7. Oktober in Hartberg stattgefundencn Begionalausstellung — wenn auch wegen des dorthin beschwerlichen Transportes nur iu kleinerem Umfange — doch vertreten war, also auch an der Grenzmarke Steiermarks ein Keim gelegt wurde, aus dem hoffentlich dem Vereine einmal gute Früchte erwachsen werden. Bienenzuchtsbericht aus dem westlichen Ungarn. (Vom Yi-reiiixmilglii-di- lsi.inr Micliuvlis, Pfarrer zu l.iins ) Wenn auch aus unserer Gegend iubetreff der Bienenzucht, nichts besonderes zu berichten ist, so will ich den geehrten Lesern der „Krainer Biene" mit diesen wenigen Zeilen doch Bericht erstatten darüber, wie es die lieben Bienen betreffend bei uns zugeht. Bieuen werden bei uns so ziemlich viele gehalten, und wenn auch bei Gelegenheit, der letzten Volkszählung nur 11) Stöcke angegeben warden, so ist es doch nicht zu hoch gegriffen, wenn ich die Zahl der vorhandenen Völker auf wenigstens 400 angebe, da ein Bienenzüchter allein über 100 Stöcke besitzt, der aber damals nur 12 angab, vielleicht aus Furcht, sich eine neue Steuer aufzuladen, wenn er die volle Zahl angebe. — Auch wohnt in Güns Herr Johann Dax, der im Jahre IH70 ein Verfahren bekannt machte, nach weichein er die Befruchtung der Königin auch in der Gefangenschalt erzwingen könne. Herr Dax ist ein recht tüchtiger Praktiker uud weiss recht gut mit Bieuen umzugehen; davon scheint er jetzt aber doch schon überzeugt zu sein, dass er sich damals geirrt hatte, als er die Befruchtung der Königin im Kerker erzwingen zu können behauptete. Güns liegt in einem reizenden Thal an einem Bache, welcher uns Wasser genug gibt. Gegen Westen sind wir von einer mässigen Hügelkette begrenzt, welche reichlich mit Weinstöckeu bepflanzt und deren höher gelegener Tlieil mit unzähligen edlen Kastanien besetzt ist, gegen Osten haben wir die üppigsten Felder und Wiesen. — Haupttrachten haben wir drei; die erste im Frühling von den Blüten unzähliger Obst- bäume, ti i« zweite anfangs Sommer von massenhaften Linden und edlen Kastanien und die dritte anfangs Herbst vom Buchweizen oder Heiden. Trotz dieser reichlich honigeuden Pflanzen. die an andern Orten die reichste Honigernte geben würden, sind bei uns wahrhaft honigreiche Jahre selten. Im Frühling wird die Obstblüte oft durch eintretenden Spätfrost verdorben, die Lindentracht leidet oft unter den heftigen Winden, die unser Thal nicht selten wochenlang durchbrausen, und die Tracht vom Buchweizen wird durch die Kegensebauer des Herbstes, öfters aber durch allzufrühen Keif, der bei uns anfangs September keine Seltenheit ist, zerstört.* An nördlicher liegenden Orten, von Güns nur wenige Stunden entfernt, ist die Honigtracht gewöhnlich reicher, da dort von dem massenhaften Nadelholz, auf welchem häufig Houig-thau sich einstellt, die Bienen eine kaum versiegende Quelle des Honigs haben. Auch habe ich bemerkt, dass solche Gewächse, die in deu Bienenbücheru als reichlich lio-nigend angegeben sind, z. B. die Heidelbeere, der weisse Klee etc., bei uns von den Bienen leider gar nicht beflogen werden, welches ich dem zuschreibe, dass bei uns der Boden zu fett ist, die Pflanze allzu üppig aufwächst; sollen ja die meisten Pflanzen im magern sandigen Boden viel mehr Honig geben. Wenn ich nun auf die Bienenzucht selbst übergehe, so muss ich leider bekennen, dass dieselbe bei uns noch im argen liegt. Oer .Mobilbau ist noch wenig verbreitet, gewöhnlich wird in Stfilpkörben geimkert; man langt die Schwärme, die kommen, ein, stellt sie auf und schwefelt im Herbste die stärksten und die schwächsten ab. Ich betreibe seit 10 Jahren Bienenzucht mit Mobilbau. meine Wohnungen sind dreietagige Ständerstöcke mit der Innenlichte von 91/* Zoll, habe also das Vereinsmass lies „Krainer Bieuenzuchtsvereius". Auch die Bienen, die bei uns vorkommen, sind den Krainer Bienen sehr ähnlich. Das laufende Bieuenjahr ist bisher ein gut mittelmässiges. Von den 22 Stöcken, die ich eingewintert haliö, sind mir bis zum Frühjahr Ii zugrunde gegangen. Einer, vielleicht der schwerste von allen eingewinterten, fiel der Kühr zum Opfer, einer wurde mir gestohlen uud vier gingen durch meine Schuld zugrunde, da ich sie allzu leicht einwinterte, darauf bauend, dass wir doch ein zeitliches Frühjahr bekommen könnten uud ich dieselben dann durch Fütterung doch am Leben erhalten werde. Durch Schaden klug gemacht, soll es von mir gewiss nicht mehr geschehen, dass ich so honigschwache Völker einwintere. Am IS. Februar hatten die Bienen den ersten Kuiniguiigsausllug seit dem Iten Dezember v. .1. Den 8. Mär/, höselten die ersten von deu Haselnüssen, von da au bis Hude April gab es das herrlichste Wetter, reichliche Tracht und die Bieueu erholten sich wunderbar, so dass ich im Geiste schon die Masse Schwärme sah, die mir lienor kommen werden. Leider täuschte ich mich.* Der Mai war auch bei uns ganz abschou-lich und es währte nicht lange, so wurde mir von gar vielen Seiten der niederschlagende Bericht, dass mehr denn ein Mutterstock verhungerte; auch ich konnte meine schwächern Völker nur durch das Füttern am Leben erhalten. Zum Glück änderte sich Bude Mai das Wetter, aber die Schwarmzeit war lür heuer doch verdorben, es kamen bei uns äusserst wenig Schwärme und ich bekam von meinen IIi Mutterstöcken nur zwei Naturschwärme, davon einer am 12., der andere am 15. Juli kam: iu anderen Jahren kommen die Schwärme im Mai und Juni. ' li.ui/ »in in I nil tkr.iiii, Ji'win klimalif-liu iin-l örtliche Vcrhiiltiiifsc tolUliiidig denen doi Güiuer Uuilo« tu enl>|iivrlipn loheincii. lir» Am 14. Juni begann die frühe Linde zu blühen, die heuer aber nur wenig Honig gab. desto mehr kam von -1er späten Linde, die am 2. Juli die ersten Blüten ölf-uete. Bis zum 18. Juli tloss nun der Honig iu Strömen und ich benützte in dieser Zeit heuer das erstemal die Honigschleuder. Offen gestanden, ging ich mit einer gewissen Angst an das Schleudern, da ich einen vollkommenen Erfolg um so weniger erwartete, als es in den meissten Berichten heisst, dass eine Beschädigung der Waben leicht eintritt und besonders frischer Bau vor Schaden kaum zu bewahren ist: es wurden aber meine kühnsten Hoffnungen übertroffen. Da aus den ersten ältern Waben der Honig so rein herauskam, dass die Wabe völlig trocken war und dabei unversehrt blieb, wagte ich es auch frischen Bau einzustellen, und siehe da: auch diese Waben blieben unversehrt. So vielistgewiss, dass erst jetzt d i e B i e n e u -zucht mit Erfolg betrieben werden kann, seitdem die Honigschleuder erfunden ist, und gewiss ist, dass Major von Hruschka u m d i e s o r seinerErfindung willen von jedem B i e u e n z ü c h t e r, d e r je mit einer Honigs c hchle ud e r a r b e i t e n w i r d, hoc h gepriesen werden wird. Jetzt ist bei uns Pause in der Honigtracht, da aber der nach der Ernte gebaute Heiden schon aufgeht, hoffen wir noch auf eine reichliche Honigtracht und dann wird mir das 1874er Jahr das reichste Honigjahr werden, das ich bisher erlebt habe. 19. Wanderversauiniliiiig l> NIim-ih-h.lande tu l'üa-en ilorl, der .-elbst ■■■(-lit- ansjji-.-.|i'lil balle. 4. Geräthe. v. Lacher-Wien 25 M., Hilbert-Narjejewo 40 M., Jenssen-Kiel 25 M., Pastor Schönfeld 25 M., Centralrerein Mailand 15 M., Klimke-Frankenthal 15 M., Dathe-Eystrup 25 M, Gähler-Steinhöffel 25 M., Günther-Gispersleben 25 M., Krancher-Eraukenliaiiseii 15 M., Huber-Niederschopfheim 25 M., Schröder-Arnstadt 25 M., Hennigs-Kiel 12 M., Beer-Ingoldstadt 15 M., Thormann-Aderstedt 15 M., Hammer-Lubast 15 M., Wohlgehagen-Wulfsmeer 15 M., "Werner-Halle 15 M., Dieme-Schre-iiingen 15 M., Otto Schulz-Trumpfsee 15 M., Kunz-Jägerndorf 15 M., Frey-Nürnberg 15 M., Gatter-Wien 15 M., Teckbaus-Soest 12 M. Vereinsnachrichten des Vereines /ur llebim»* der Bienenzucht in Steiermark. "Todesanzeige. Nach längerem Leiden wurde am Morgen des 9. September unserem Vereine eines seiner treuesten Mitglieder, Herr Baron v. Hahnstein, k. k. Oberstlieuteuant i. P. in Wildon, durch den Tod entrissen. Friede ihm. "\7"orlä,ia.fig-e ZEin.la.d.-um.g' zum Besuche der Hauptversammlung, welche nach Mitte Dezember in Graz abgehalten werden wird. Die verehrt. Vereinsmitglieder werden ersucht, allfällige, bei dieser Versammlung zu erledigende Fragen aus dem Gebiote der Bienenzucht und des Vereinlebens recht zahlreich und so bald als möglich au den Vereinsobmann — Graz, Merangasse 3 — einzusenden. Zeit und Programm der Versammlung werden später mitgetheilt. Dom Vereine sind im laufenden Jahre ferner beigetreten: Herr Ladislaus Bitter v. Tamowski, k. k. Hauptmann, Murhof. Rudolph Bitter v. Schlangenberg, k. k. Steuereinnehmer, Mureck. „ V. Witt, Director, Herdter-Schloss, Graz. , Anton Graf Lamherg, Feistriz. „ Quinz, k. k. Griimlbuchführer, Wildon. Andr. Bauch, Oberlehrer, Grottenhof. „ Mart. Kragl, Pfarrer, Felddorf. Franz Ivargl, Händler, Breiteilfeld. „ Franz Pircher, Bealitäteubesitzer. Graz. Matth. Spitzer, Grundbezitzer, Möruiug. „ Adolf Niemann, Spiiiufahriksbcamter, Noudau. Leop. Greimel, Kkelsdorf. . Ant. Habersack, Gastwirtb, Möuiclnvald. Job. Klöckner jun., Realitätenbesitzer, Gleisdorf. Job. Scbadler, Grundbesitzer, Urscha. Engelb. Kogler, Lehrer, Hartberg. Nebst einer Beilage: l'rolokoll der Au.sM-hii.s.