Laibacher,^^W Zeitung. Trotz aller drohenden Gefahr Trug, mit brennbarer Luft geladen, Die schönste der Montgolsiaden Der Luftkuriere erstes Paar, Bis an den Nand von unsrer Athmospäre, Und nun da sie zurücke sind, Erhalten sie Belohnung Rnhm und Ehre, Und wir, was sie dort fanden — Wind. L.aibach den 22ten Ianer v^e- Majest. der Kaiser haben in Nom dieSpitaler, und andere Merkwürdigkeiten besichtigt, und beschenkten die päbstl. Stall-und Reitknechten mit 8ODukat. die Schweizer mit 4? Duk. die Domestiquen des Kardinal Herzan, allwo Se.Maj.wohn-ten, mitzOO Duk.dieSpitäler u. d.gl. zusammen mit 209 Dukaten. Von demAntiochener Patriarchat der svrischen Nation, welche der Lehre der Iakobiten schon mehrere Secu-la in dem gedachten Patriarchat an- gehangen ist, sind 4 Bischöfe samt dem übrigen Clero und einer zahlreichen Menge des Volks voriges Jahr in den Schoos der röm. katholische« Kirche gelangt. ! '^^'^'! ^ ^ nz^ ! In verschiedenen öffentlich Mdruk-'ten Blattern ließt man einSchreiben, ,welches Se. Majest. der Kaiser, nock) !vor Dero Abreise nach Italien an die 'sämmtlichen Chefs derDepartements erlassen haben, worinn Höchstdiesel-ben auss gemessenste aufdieErfüllung und Ausübung aller von Ihnen gege-.benen Befehle und Grundsätze 'drin- gen, macht dem Geist und Herzen des unsterblichen Verfassers die größte Ehre. Es werden darum diePfiichten eines wahren Staatsbedicnten auf cine vonreftiche Art geschildert, die Mängel der Stcllenvcrwaltung genau angezeigt, und die Mittel ernstlich und liebreich angegeben, diesen Mangeln abzuhelfen. Die Einleitung dieses Briefes lautet folgender-maffen: " Drey Jahre sind nun verflossen, daß ich dieStaatsverwaltung habe übernehmen müssen. Ich habe durch selbe Ieit in allen Theilen der Administration meine Grundsatze, meine Gesinnungen, meine Absichten, mit nicht geringer Mühe, Sorgfalt und Langmuth sattsam zu erkennen gegeben. Ich habe mich nicht begnügt, einmal eine Sache nur zu befehlen: ich habe sie ausgearbeitet und entwi-kelt; ich habe die Borurtheile und eingewurzelte alte Gewohnheiten durch Aufklarung geschwächt und mit Beweisen bestritten; ich habe die Liebe, so ich fürs allgemeine Beste empfinde, und den Eifer für dcssenDicnst ! jedem Staatsbeamten einzuflößen ge-z sucht; ich habe gezeigt, daß von sich selbsten anzufangen, man keine ande-5 re Absichten in seinen Handlungen haben müsse, als den Nutzen und das Beste der größern Zahl; ich habe den . Chefs Vertrauen geschenkt und Gewalt eingeräumet; Borstellungen u. beygebrachte Ursachen habe ich von den Chefs, sowie von jedermann, immer mit Vergnügen angenommen; täglich und stündlich war ihnen meine Thür offen / ihnen ihre Zweifel aufzuklären. — Nun erachte ich es meiner Pflicht und derjenigen Treue gemäß, so ich demStaate lebenslänglich gewidmet habe, daß ich ernstgc-mejjenst auf die Erfüllung und Ausübung aller ohne Ausnahme von mir gegebenen Befehle und Grundsage halte, welche ich nicht ohne Leidwesen vernachlaßigt sehe:c. :c. „ Man hat vor den Linien in Wien, acht große Platze abgestochen, welche achtFreytböfe bestimmt sind, woselbst man alle Todte begraben wird. Man hat auch schon mit dem bekannten Landkutscher Nadlinger einen Kontrakt abgeschlosseu, welcher für 2502 fi. jährlich alle Todte dahin führeu muß. Aus Wien melden Privatbriefe folgendes: Wie man vernimmt, so ist denIuden die Wahl gelassen worden , entweder sich der Soldatenbeschreibung wie jeder andere Einwohner zu unterwerfen, oder 2sOOOMann Ausländer zu stellen, und die Anzahl derselben immer voll zu halten, oder aber einige tausend auf eigene Kosten zu unterhalten. In dem verflossenen Jahre sind in dem gesammten Umfange der Stadt Wien und der Borstädte in allem verstorben: 11093 Personen-Darnn-ter waren 26s6Manner,24iO Frauen, 3215 Kinder männlichen,«. 2812 weiblichen Geschlechtes. Die Zahl der Getauften in allen Pfarren beläuft sich auf 9232 Seelen, außer welchen noch 342 Kinder todt zur Welt gekommen sind. In dem nämlichenIahre sind 2332 >1 .paare getraut worden. !l .Die gegründete Erwartung, daß "le Ankunft dreyer Kouriers aus Konstantmopel auf einen nicht unbe-dentendenVorfall Bezug haben dürfte, ist nicht ganz unerfüllt geblieben. Folgender Auszug eines bey dieser Gelegenheit aus der türkischen Residenz, nach Wien gelangten Schreibens vom 3^. Nov. soll hierüber, wie Man es versichert wissen will, meh-rers Licht verbreiten: " Sie werden wissen, daß der Verzug einer kathc-gorischen Aeußerung ,des Divans über die so oft wiederholten Anfode-rungen der beyden kaij' Höfe allezeit sorgfaltig in den Dekmantel eingehüllet ward , daß die Pforte vorher erst für dieZukunft vor ähnlichen Ansprüchen gesichert zu seyn wünschte. Dieß war das Stckenpfcrd, auf welchem die Minister der Pforte fleißig herumritten, und es machte hicbey allezeit eine gute Figur/ besonders beym Volk, weil es sich hiedurch in nichts Bestimmtes einließ. Auch gab das den beiden kaiserl. Höfen immer Hofnung, folglich keinen Anlaß zum Bruch. DicBeseitigung dieses Vor-, wandes war zeither dasHauptaugen-Mcrk der Kabinette von Petersburg mnd Wien, und nach einer langen Pause, die die allzugroffe Entfernung der vermittelndenHöfe von dem Mittelpunkt der Unterhandlungen nothwendig machte, ist man mit der Pforte einstimmig eins geworden, i)daß zween besondere Traktaten errichtet, 2) beyde vonEngland und Frankreich gemeinschaftlich garantirt, Z)der zwi- schen Rußland und der Pforte ins besondere aber noch von dem römischen Kaiser, und 4) jener zwischen diesem leztern und dem türkischen Reich insbesondere von Nußland verbürget werden solle. Der Divan hat sich erkläret, daß er hiemit zufrieden sey , und es stehet also itzt zu erwarten , ob das türkische Mmisteri-um , seinem so oft gcthanenen Versprechen gemäß, sich aufdicAnfode-rungen Rußlands und Oesterreich naher und bestimmter herauslassen werde- :c." Amsterdam ist seit einigen Tagen in einen bestandigen Nebel eingehült, der daselbst verschiedene Unglücksfälle verursacht hat. Unsere politische Atmosphäre wird auch immer trüber. Das Gouvernement der östcrr. Ni-e derlande geht in seinen Prätensionen täglich weiter. Der Kommandant von Lillo, Oberst Pabst, hat den Generalstaaten ein weitlauftigesSchrei-ben übcrsandt, worinn er neue Klagen und Beschwerden über gedachte Regierung führt, welche unter andern die Passage über den Damm untersagt, welcher zur Kommunikation des Forts dient und sonst frey gewesen war. Sollte der Wienerhof darauf beharren, den 2ten Barriere- Traktat nicht weiter zu erkennen ; so dürften Venloo, Montford und Stephanswerk auch verlohren gehen. Man macht in öffentlichen Blättern die Anmerkung, daß Oesterreich sich jetzt diese Lage etwas hart zu Meinen maäv, welches in^ m-w !>äl^ Mtc tbuii lassen, wenn wir England' Dziun Bundaenossen behalten bättcn ,j Mdcnn dieses war Garant dc5 b^ü!>m-Mcn Barricrc-Traktatc. »' ^lni :>. v.-???. machten aber dic W^rostcr der ^lders auf dieser Sei-! Dtc von Swl5 bekannt, daß üe befe!>^ »liat wären , allc ^cmcine Soldaten Rund Umcroffniers. dic sich 'auf,nc^ Whachtcl' Dainin würdcn aittrcffcn la>> Mscn, al:;ul>a!lcl^, und zu Krio-Mlnculicütcnant lc Noir, als c«n "Narr Mnnt dlDkucm ^::tt.-1:-'- Zuchthaus gc- M ^ci: i.'. ^i:.:cr ^^<:.<^ >^,. .ü?cm' M^ctila^ssuß ;u Landsprcls uinvcit Msl'udolpbs'wcr^ bco dcm a^ ' M^crrn l^larar, Hcrr Gcncr^.. ^,. , Mdon Basse, Briaad,cr und^estun-«ommandant von.^arlltadl. Da, M^r. Odrlfter c^raf r. ivuaacr :c. ?c.! Wda''l)ii Na^rläu cr!>,elt, verfmuc cr> Wslä> samt dcn übriaenOffliierkorps u.' MGeinelncn aus Rudolpl'swcrtl' na^ Wkand5prci5, n'el^cs ; ^tund davon Memlccicn «st, um dcn kelcdnam m,t ei-licm drcomallgm Ealvc zur Ruhe, zu besmlttli. l ! Nun clwas von der ^alcc, wo , einten cinacl'cltt wurdc. Vor ci!)cr ! beraumen Zcil i>attcn wir alll>icr eine fc!>r starke Kälte, wclcke sich abcr j von Taa ul ^aa vermindert. Da abcr un'rc bcnaclchartcn Laibachcr Baucrn merkten, daß dic Kältc eine ^ lanae Zeit anhielt, kauften selbe da? Hol; dcn wcic cntlcacnen Ba'^ ^ em i:n l'crclnfülnvn untcr Weges ad, um selbes bev der Etadt um den doppelten ^ ;u verkaufn. Al-lc«n inan crl^as^te, durch die beßteu /Veranstaltumien , zwey der Äor/ kaufcr, un^ führte selbe ittdc!scn i'..s s Gefängniß. Taas darauf, wc,l selbe ^ es nickn '.lm!0'.'.!t vcrlu!^..e:) konnten , ^ ;ä!>ltc man cincn zc^n cl>^".n ^nrato ' von 12 Stockstrcichcn vor dem biesl-aen Natdl'aus a.:s.— ^ein cä aber « künftig wieder ix'liebcn soülc.dcr wird j wobl cmcn ^'.llnttcrno aus dcr fünf-'iiaftc'i "'^'"'" ' ;u ccw^'"'"'''>ci:. , Eil-.e^u^eibatlalie. Zu C. c^nicill i in Untcrkarntcn , tiat die Frau^ Psic-« . in »l>re Köchin mit dcm Schier-« bagcn todtgcschlaacn. ! Als man das Cpillertl>or in« Nürnbcra öffnen wollte, fand man ,« daß cs durcl> die cinacfallcnc außer- > ordentliche strcnac Kälte i^ l> ivar. Niemand bat cinpaß:^.. . — '! ncn. und erst um 9 Ubr dcs 5?'orgel1s« ist durch Mafchmcn dic Stadtgcöff-1 nct worden. i ^ Gedruckt in de? Klcinmavrisckcn Buchdruckercy, log. im Gcrsonischcu Haust k'.io. iudcr Kapuzincraasse, allwo dicZcimn^ aUcDoncrftaF in der §rühc zu habcn ist.