GIUnVDZÜGE zrn MPSOBIOSTATIK, O d LT politisch - arithmetische, auf ärztliche Beobachtung gegründete Darstellung der Nachtheile, welche durch den MISSBRAUCH BER GEISTIGEN GETRÄNKE in Hinsicht auf Bevölkerung und Lebensdauer sich ergaben. Von &r. Jr. WIM. £fpid. Erstes nad zweites Hundert der Betfkaclttnttgxtälle. t X.AIBACH, 1834. In Commission hei H, W. Korn. Gedruckt bei loiçnh Blasnid. t ,hDcr Staat müsste ob dei fürchterlichen Anwdiï 7on Menschen aurùckbebeil, welche mir der Misshfaurh des blossen Getränkes übcTaii et'W'ttfgt, Mïfi ïVfat siiuSSterjrihttls d'ut RctYirmng i\cy Obri-i-kciicii erwürgt, weiche so venig Ernst beweisen y eia, wenn scuoti nicht ganz be*wmgliches3 doch mit leichter Mühe zm schwächendes Laster ihrer ganzen Aufmerksamkeit zu würdigen*'* Jon, Petec Frank- : I SEINER WOKLGEEORN, HEEES, HERBN mm« mmw>» wm&wmÊMWM* lt. k. Ralhe, Bürgern) e ister der k. k. Provincial-Hauptstadt Tribadi, stiiintischem Verordneten der Iaiirtesfürsük'lieu Städte des llcrzc-gtluimes Kiain, Ausschuss - Mitglicde der It. k. Land- virthachafis - Gesellschaft in Jjaibaolij &c. &c. tieni thtitigen Beförderer des Menschcmvohles, widmet diesen Versuch > als schwaches Dcnkuiul uabftgviyiKier Hochachtung, der Verfasser. ftEiii TJcbel, das auf die Population m an cil er Staaten, auF Sittlichkeit dev Menschen s und auf häusliche Zufriedenheit so fieler Familien den nachtheiJißstcn Eïttfluss hat, die Trunksucht, solite ein Gegen stand der t»>sc h ifrft esteri Aufmerksamkeit eines jeden Mannes seyn, der als redlicher Weltbürger auf die Veredlung und die Glückseligkeit der Menschen mitwirken will." v, Brühl- Cramer. Vorwort J; ür die Ileilkunst in ihrer Stellung zum Staate, und für den Staat selbst, wäre es von nicht geringem Vortheile, wenn mehrere Aerzte ihre Erfahrungen über die verschiedenen Stufen und Umstimmungen des Lebens, welche der Mensch, in Folge seiner verschiedenen Lebensweise, erreicht, nebst den hier in Betracht kommenden Umständen und individuellen Verhältnissen, arithmetisch darstellten. Die vorliegenden Angaben, so wie die hieraus geschöpften Folgerungen, sind einstweilen das erste, bahnbrechende Ergebniss einer mehrjährigen näheren Berücksichtigung der Krankheiten und Todesarten, welche bei Säufern verschiedener Kategorieen gewöhnlich vorkommen. Der ungünstige Ausgang, welcher jene Krankheiten vor andern hau/ig auszeichnet, machte in mir um so VI mehr die Neigung zu der genaueren Bekanntschaft mit diesem schwierigen und dornenvollen Gegenstande der ärztlichen Praxis rege, als mich meine Eigenschaft als Amts- und Armenarzt einer Provinzial - Hauptstadt ohnehin oft mit den Opfern der Trunksucht in Berührung brachte. Indem ich nun voraussetze, dass diese populäre Vorarbeit zu einem umfassenderen wissenschaftlichen Werke auch von Nichtärzten, vorzüglich von Seelsorgern, Oberbeamten politischer Behörden, Vorstehern öffentlicher und privater Versorgungsanstalten, Oeko-nomen, Erziehern, überhaupt von manchem Menschenfreunde, berücksichtigt werden dürfte: lege ich sie, von den rein ärztlichen Bemerkungen, möglichst abgesondert, dem grösseren Publicum vor. Meinen Herren Collegen wage ich den Wunsch auszudrücken: die in ihren Tagebüchern zerstreuten Fälle des physischen Verderbens der Säufer, arithmetisch zusammengestellt, mit den Angaben und Folgerungen in diesen Blättern verglichen, und von Zeit zu Zeit nachgesehen, möchten auch Sie für die darauf verwendete Sorg- VII fait, so wie mich, durch sich seihst entschädigen. Die Verschiedenheiten der klimatischen und temporären Verhältnisse müssen hier um so, leider, interessantere biostatische Folgerungen liefern, als viele solcher Angaben, zur gewichtigen Inductions-Summe erwachsen, in der Erreichung einer traurigen, aber für die Menschheit wichtigen Wahrheit, die stets bargen Früchte der Bemühungen eines Einzelnen bei Weitem überbiethen. Es wäre mir daher sehr willkommen, wenn auch ich solche Zusammenstellungen mit den meinigen vergleichen konnte, Zwar werden einige Angaben Anderer das Verderben der Menschheit durch die Trunksucht grösser, andere geringer darstellen, als es hier geschieht. Wahrscheinlich möchten aber die an meinem Beobachtungsorte gesammelten Befunde, den Verhältnissen desselben gemäss, zu den mittleren gehören. Uebrigens bann bei Arbeilen dieser Art, wie es die Sache mit sich bringt, eine haarscharfe mathematische Genauigkeit der Bestimmungen nicht immer gefordert werden. «Die Natur, stete Uebergänge darbiethend, vin konnte hier oft nur urder approximativen Zahlenverhältnissen und unter halbwillkürlichen Begrenzungen dargestellt werden. Berichtigungen werden mir aber dennoch sehr willkommen seyn. Und obschon, selbst in jener der Wahrheit sich nur annähernden Hinsicht betrachtet, biostatische Arbeiten mit Mühe und Zeitauiivand verbunden sind, so können sie doch für den um das Wohl der Menschheit aus Pilicht und Neigung Besorgten keinen Zeitverlust begründen. Besonders zeitgemäss und lehrreich sind vereinte Arbeiten dieser Art, wo die epidemische Cholera eine auffallende Neigung zu den Säufern zeigt. Wenn, wie in diesen Blättern erörtert wird, die Hälfte der kranken Säuier den ihnen gewöhnlichen Krankheiten unterliegt, so wird man es sehr consequent finden, dass, wie die Beobachtungen bisher lehren, selten einer von diesen Unglücklichen jener Menschen-würgerinn entrissen werden kann, Wenn somit endlich die Regierungen, durch zusammenwirkende Bemühungen der Aerzte, quos non suri sacra fames exercet, nee ars IX multos aegros habendi corrumpit, genug der auf diese Art schlagendsten Beweise erhalten haben werden, dass die Trunksucht der Staaten Wohlfahrt schon physisch ausserordentlich gefährdet, dann werden wir hoffentlich weniger Industrie in Erzeugung und Raffînirung geistiger Getränke, aber dafür eine für den Einzelnen wie für das Allgemeine weit lucrativere Ordnung in der bürgerlichen und Lebens - Oehonomie vieler Staatsbürger erblicken. Bis es dahin kommt, — dürften die Ergebnisse solcher Arbeiten wenigstens als ein Gewinn für die, freilich sehr üble, Prognoftik betrachtet > werden, Laibach, im Februar 1Ë32. Der Verfasser. INHALT. Vorwort........Seife v - IX. 1. Cent. — 0. Cent Erster Abschnitt. Angaben . . Seite ò — -1 S- 1. Dus Geschlecht il.boobach t eten Saufer „ „ _ 72 g. II. „ Alter . . „ ,, „ „ 4 -_ „ g. ur. „ Temperas. „ „ „ „ 5 _ 75 g. IV. Grad und Art dur Trunkergeben licit „ 7 _ 7g g. V. Stand it. Nai-liItomjiienscIiaftderSiiiif. ,, 12 — Öi §. VI. Btirgpi-Hclier CJiarnfcler „ „ M 16 — 87 g. vtf. Wdwi......„ „ ;, „ _ 88 8- VIII. Epi dem i seb e Xthrescotistitutionen „ 18 _ s g. IX. Krankheiten u, Todesarten rter sauf. „ 19 — 89 g. X. „ u, s. w. int Vergi, mit g. J. lt. „ 20 - g5 S" XI- » » » » „ 8- BÏ- » 25 - 98 I" XIr- » » » » » §• iv. „ 26 - 99 |" X'"* » » » II }) §¦ V. „ 29 - 101 §. xiv. „ „ B 8 B g. vT, h 3y _ loa §- xv- B » j, » „ S- Vir. „ _ IQ3 * xvr- » " » ,, » §• vi». „ 3i - „ §¦ X\ir. Die Getränke als Krankheitsurs. „ 34 — 107 g. XVlil Ursachen der Troakergebeniteö „ 3g — m g. Xix. Wirkungen „ „ ); 4, _ 112 g. XX. Erfolg der ärztlichen Behandlung „ 42 — H Zweiter Abschnitt. Folgerungen . . „ 44 - 114 g. XXI. Allgemeine Bioslatik des Ortes . „ „ ¦— „ S- XXII. Einfluss der Trunks, auf d. BevöUc. „ 49 _ I' X*IIL 11 „ „ „ „Lebeitsd. „ 64 _ 126 g. XXlV- Eoig. aus der Consumi, d, g. Getr. „ — _ iJa Aulia"S ¦........„------ XJ Cr*U0 §nnì>ttt 18S — 1829. Oïtder t/lêtfcfifulL Angaben. §. i- Das Geschlecht der beobachteten Säufer. Unter 100 dem Trünke ergebenen, in Laib ach und den nächsten Urngebiutgen *) wohnhaften Personen, welche mich seit dem An fange des Herbstes 1827 bis in den Herbst 18^9 beschäftigten, waren : Männer ^4, Weiber 26';= 100. Es starben binnen der bemerkten Zeit: von den Männern 34, Weiber 12; =: 46. Bald nach jener Zeit starben von den männlichen Individuen noch 2 (Vergi. I. Hundert, §. IÏ, B.), und bis zum Schlüsse der zweiten Centurie, liïf^ — i83i, abermals 2 Individuen, nämlich 1 Mann, 1 Weib (Vergi. II. Hundert, Einleitung); sammtlich von denen, die abermals m meine Behandlung harnen. Ausser meiner Behandlung möchte bis jetzt schon mancher geftorben, seyn: *) In der Umgebung waren erkl'anftt 2 (1 Maati, 1 IVoili). Kino ti i es er Perso neu w:ir für gewöanlleJi i 11 der St;ul6 wohnhaft. 1* bekannt ist mir's von zweien, einem Manne, einem Weibe» Mithin sind von 100 kranken Säufern in 4 Jahren gestorben: Männer 38, Weiber ii-, zusammen 52. §. H. Das Alter derselben 1 A. Von diesen 100 Individuen latten : Manner. Weiber. Zusammen. ein Alter unter aq Jahren . . 1 — 1 n B von 20 l>is So ;i * 9 6 15 » „ „ 3o „ 4o n • 17 8 25 ii „ „ 4o „ Öo » ¦ ¦ . 23 7 3o ii „ „ 5o „ 6u 11 . iS 2 i5 VI » » G° » 7° 11 - 9 2 11 n ,j über 70 11 • • 2 1 3 Summe • 74 sli IUO B. Hievon starben: im Alter nuter 20 Jahren . . . — *} .--- __ n jj von 20 bis 3o 11 2 3 5 » „ 51 3o „ 40 11 • • . 6 1 7 ¦ n » 11 40 ,) 5o » ¦ ¦ . 8 41 12 ii ,, „ 5o „ 60 35 ¦ ii 2 J3 ii » 11 6° d ?" » ' - . 5 1 6 ii jj über 70 11 *> '•¥,\:\ 1 3 Summe . 3+ 12 46 ***3 *) Ein Jüngling von neunžeuh Jahre» starli nach der Be- ofoacäituiigMieit; von zfrel Jahren. **) Ein Greis von drei uud sieberizig Jahren starli bald n^ch dieser Beobachriingszeit. "**1 Die spater "Ver? t ori) en eu waren zwei "Männer ton etlichen und drcis&ig und von wehr als sechzig Jahren, diiiia fcivei \Y eiber bei vierzig Jahren. 5 Demnach starb von den erkrankten Säufern in wenig mehr aïs zwei Jahren ein fier-tel in der Biiilhe des alters! C. Aus den Tabellen A. B. ist ersichtlich: 1) Dass wegen krankhaften f'olgen des Miss-hrauches geistiger Getränke die Weiber früher als die Männer ärztliche Hülfe suchten, ohschon sie sich zu diesen wie i: 3 verhielten. Die Sterblichkeit der Weiber war zwar relativ grosser als die der Manner, aber nicht bedeutend. 2) Die Zahl der kranken Saufer stieg bis zum fünfzigften Lebensjahre, und nahm nach diesem bei einem Viertel-Reste derselben bedeutend ab. Unter fünfzig Jahren gab es: Manner 5o, Weiber 21; zusammen 71; über fünfzig Jahren: Männer 24, Weiber 5 ; zusammen 29. Hievon starhen*. unter dem fünfzigsten Jahre: Männer 16, Weiber 8; zusammen 24; über dem fünfzigsten Jahre: Männer 18, Weiber 4; zusammen 22. Doch ist die Zahl der kranken Säufer vor dem 5o. Jahre verhältnissmässig grosser als hier angegeben wurde; denn von den angehenden Säufern im Jüng\ings- und ersten Mannesalter, deren Zahl gewiss beträchtlich ist, gelangen noch nicht die meisten zur Kenntniss des Arztes; hingegen gibt es nach dem fünfzigsten Jahre wenige Säufer, die dem Arzte nicht bekannt würden, aber ihre Zahl schmilzt immer mehr zusammen. §• in. Das Temperarnent der Säufer. Die Untersuchung, ob das vorgefundene Temperament der vom Arzte beobachteten Sau- fer angehören, oder, na menili eh durch die Trunksucht, erworben war, dürfte nicht hierher, sondern in eine wissenschaftlichere Auseinandersetzung gehören. Es waren: sanguinischen Temperamentes i 2 snngtiiDÌscTi-cholcriScheii „ . l3 7 cho le ris elicti » • 4 5 p li I eg m :it i s dt e 11 „ - 1 ¦— phlegmatisch-cholerischen y, • *8 4 phlegmatisch-melancholischen ,, . 8 — ju elan eh 0 lis c h e 11 „ . 2 — sanguinisch -mèlancMîscîiéB » • 4 3 s su gain is eli - pli legai aliseli eu „ . 4 3 melancholisch-cholerischen „ 19 4 Summe 5 20 7 1 7 7 s3 74 26 10(1 Da unter tien Bewohnern LaibacVs das phlegmatisch-cholerische Temperament mit einer Beimischung des melancholischen das vorherrschen Vergi. §. XII. .B. Dauer und Grad Manner Wetter C u C rt- der 9 J-l | e à ci a a ai sj Z £ U Trunk er gel) en- a! 'S vi H m 4 .-ci 1—. <0 14 J3 i-i 1 J-l TJ heit, a s § CS o v a t. J5 U 3 a o t> S O M î3 i * S S3 en 01 3 Vater 5 Jalireu I. 2 .— —- —. 3 — --- _ 5 — •>¦> » n H. 9 I --- — 3 1 --- — 12 2 it » » III. '7 6 6 4 G o I — 3o I 2 JJ S) )! IV. S. 3 o — — — —¦ --- — .5 2 1? lì if 31 9 « 4 [2 3 1 _ 5u 16 Von 5bis i5 Jali. I. 3 — i __ y i ---. __ 5 1 Î3 » VI ìì v II. i — i i 2 o 1 i 5 4 lì » M » « ur. H b 9 7 b 2 I i 29 ib ìì » M J> « IV. s. i i S 2 --- — I i 5 4 « » » ;; » 18 7 * 4 10 9 5 3 3 44 25 lieber i5 Jahren I. — - » 5) » [I. — — i 1 — — — i 1 » W !î 111. i — 2 2 — — i i 4 3 5) M ìì IV. — — I 1 — — — —¦ i 1 S) » » s. i — 4 4 — — i i G 5 Gosamiotsumme . 5« i6 24 18 *i j 8 5 4 100146 a. Aus die >er r fab el] 2 iï f c rsu h U ich , d ass e He Zahl der Erkrankten und Verstorbenen beider Geschlechter absolut bis in den dritten Grad, die Zahl der Sterbfalle aber, bei verminderter Itrankenzahlj bis in den vleiien Grad relativ zunahm. *> *) Bei eiuer mittleren Dauer tier Tiituker^eheulieit, von 5 bis i5 Jahren, glauite teli deu ili*i(ten Grad derselben tiir den mittleren ansehen ssn müssen} da beim ersten Grade niaiicherlei Mudilicaüiiiieii verkommen, welche nicht a 11 lui li end als ïrunlcei-gebenheifc betrachtet werden diirC-(t'ir. Allein die Valga hiivlti'ic mìci) cilice- .Besser«. 10 b. Mit der Ziinabme der Dauer der TrunU-ergebenheit, his über den mittleren Standpunct, nahm, unter 5o Lebensjahren, die Kranken-zahl absolut ah, und die Sterblichkeit relativ zu. In einem Alter über So Jahren gab es, Lei längerer Dauer der Trunkcrgebenheit, jedoch nur bis zum mittleren Standpuncte der Dauer, zunehmend absolut mehr Kranke und Todle; nach jenem Standpuncte nahm hier, wie dort, die Krankenaahl ab, und die Sterblichkeit, im Verhältnisse zu derselben, au. Je junger daher das Individuum ist, um so kür-zere Zeit ist es ihm gestallet, im Genüsse der geistigen Getränke auszuschweifen, besonders toenn ein hoher Grad der Tnmkergzbenhe.il sehr schneit erreicht xoird. c. Im Allgemeinen war die Zunahme der Sterblichkeit nach den angegebenen Momenten bei den Weihern grösser als bei den Männern , obschon im Einzelnen einige Atinaberungen vorkamen, d. Uebrigens war die relative Sterblichkeit beider Geschlechter nach dem 5o. Lebensjahre grosser als vor demselben, und zwar bei den Weibern wiederum mehr als bei den Männern. 2) Da der Verbrauch bestimmter Qualitäten geislfger Getränke nach örtlichen und individuellen Verhältnissen verschieden ist, so gewähren die hierauf Bezug habenden Ergebnisse im Besonderen mehr Interesse als im Allgemeinen, Das mittlere Verhältnis hierinfalls dürfte an den meisten Orten die Weintrinker treffen, so wie das ungünstigere Extrem auf die Seite der BraimlweiuLrinker fällt. 11 a. Von den /ji Brannlweintrinkern errreìch-ten 4 den IV. Grad, 27 den III. Grad, g den II. Grad und 1 den f. Grad, der Trunkfällig-kell. — Ueber 5o Jahre alt wurden 10 Personen (7 Männer, 3 Weiber), welche meistens erst vor Kurzem, sich dem Branntweintrunke ergeben hatten. — Von diesen Branntweintrinkern starben: vor zurückgelegtem 5o. Lebensjahre, von 24 Männern id, von 7 Weibern 3; nach dem 5o. Lebensjahre, von 7 Männern 6, von 3 Weibern alle. — Demnach verhielt sich die Sterblichkeit hei den Branntweintrinkern wie 22 : 41; vor dem 5o. Jahre wie i3 : 3i, nach dem So Jahre wie 9 : 10. b. Vor« 67 Weintrinkern erreichten 5 den JV. Grad, 36 den ÏÏI. Grad, 8 den II. Grad, und 8 den I, Grad der Trunksucht. — Ueber So Jahre alt wurden 19 Personen (17 Männer, 2 Weiber), — Davon starben : vor dem 5o. Jahre, von 24 Männern 6, von 14 Weibern 5; nach dem So. Jahre, von 17 Männern 12, von 2 Weibern i„ — Demnach verhielt sich die Sterblichkeit Lei den Weintrinkern wie 24 : 67; vor dem 5o. Jahre wie 10 : 3fi, nach dem 5o. Jahre wie i5 : ig. c. Von den 2 Biertrinkern hatte der Kine den I., der andere den IL Grad erreicht. Beide waren unter So Jahren. . 12 §. V- Stand und Nachkommenschaft der Trmilïergebenen. A. Von jenen 100 Personen, deren ungefähr oo in den zeugungsfähigen Jahren sieh befanden, waren : Männer, IVeibsr. Zusammen. ledigen Stamles......27 9 36 verhciraüict........40 12 52 verwitwet......... 7 5 12 Stimme« . 74 -G Ido B. 1) T)ie gesetzmässige NachikoinuKien- schafb dieser Personen Losband in 76 während der Zeit der Beobachtung lebenden Individuen (28 dps männlichen, 5o des weiblichen Geschlechtes"}. Die Zählung wurde erst nach der Beobachtungszeit unternommen; daher ist das Ergebniss in Hinsicht einiger wenigen Familien etwas ungefähr. 3) Ueber die vor der Zeh der Beobachtung verstorbenen, so wie über die ausser der Ehe erzeugten Rinder — bann, eben desshalb, um so weniger eine genaue Nach Weisung ertbcilt werden. Wir werden aber nicht viel fehlen, wenn wir die Zahl derselben, ob sie im« vor oder während der Trun&fäUigkeit erzeugt waren, auf 20, demnach die von den beobachteten Personen erzeugten Kinder <;?5 + 23) auf 100 setzen. — iJnter den vor der Beobachtungszeit verstorbenen Kindern mochten etwa 7 von verehelichten Eltern wÄrcud der Trunkergs-benheit erzeugt gewesen seyn. — Weiter un- 15 ten wird '/on einer nöthigen Piec lineati on der Anzahl der Erzengten die Rede seyn. 3) Noch kann die Frage entstehen, ob von den noch lebenden Subjecten der Beobachtung nicht noch einige Nachkommenschaft zu erwarten ware? Allerdings, wenn man, in Betracht der Allersjahre der Zeugungsfähigen und der AÜersjahre der zuletzt Erzeugten, annimmt, dass im Durchschnitte nach vierzehn Jahren seit der Geburt des letzten Kindes von einem Säufer noch ein Kind zu erwarten wäre- Berücksichtigt man ferner den Grad, die Art der Trunkenheit, und die obwaltenden Krankheits-umstände, so können aus jenen 100 Personen, von 8, unter 48 noch Lebenden, mutmasslich auch fernerhin Zeugungsfähigen (6 Männern, 2 Weihern) noch etwa 10 Kinder erwartet werden, Diese mit in Anschlag gebracht, verhält sich die Zahl der Kinder überhaupt zu der Zahl der Erzeugenden wie 110: 100. — Von diesen 110 Kindern würden auf 74 Männer 79, auf 26 Weiber 3i kommen. Die Zahl der kinderlosen (verehelichten und verwittwelen) Frauen war 7. 4) Von jenen 76 während der Beobachtungszeit lebenden Kindern waren 46 bestimmt während der Zeit der Trunkergebenheil der Eltern erzeugt (18 des männlichen, 28 des weiblichen Geschlechtes). Die Zahl der Eltern dieser 46 Kinder, wovon 1 während der Beobachtungszeit starb, war. 56 (26 Manner, 10 Weiber). Davon war ein Paar zusammen verheirathet. (Wenn man von diesem Paare, Behufes der in der nächstfolgenden Tabelle stattfindenden Vertheilung, den Mann weglässt, bleiben 26 Männer, überhaupt 35 Personen.) 14 C. Demnach war das Verhältniss der während der Trunkergebenheit für zeugungsfähig zu haltenden Männer zu den trunkergebenen Männern überhaupt ungefähr wie 1: 3, und das Verhältniss der während der Trunkerge-benheit zeugungsfähigen Weiber zu den trunkergebenen Weibern überhaupt von den» vorigen nicht viel abweichend. D. i. Folgende Tabelle liefert eine Ueber-sicht der bei verschiedenen Graden der Trunker-gebenheit stattfindenden Erzeugungs - Verhältnisse. Erzeuger. Lebende Erzeugte. Grad der Trunkfälligkcit der Erzeugenden. 5J 3 S ra Von as trunkergebenen YUtern. Von 10 t r untergebenen Müttern. t» "A Ö IrTJ i 1 ri ji S ^3 u e S ri S tO I. ir. in. IV. i5 i 8 2 23 II I 9 5 12 7 i 21 12 1 4 6 2 10 2 3i i4 r Summe . 25 10 35 i4 20 34 4 8 12 46 2) Diese Uebersicht beweiset, dass die Fähigkeit zur Fortpflanzung des Geschlechtes mit den( zunehmenden Graden der Trunkergebenheit abnahm. Auch schien durch den Missbrauch der geistigen Getränke das Zeugungsvermögen bei den Weibern mehr zerrüttet zu werden als bei den Männern. 3) Obiger Tabelle zu Folge sollte der »weite Grad der Trunkergebenheit der mittlere für die Erzeugungs-Verhältnisse der Säufer seyn, und 15 demnach wäre die Ali nähme der Bevölkerung heim Missbrauche geistiger Getränke noch mehr auf Rechnung des gehinderten Erzeugungs-Vorganges, als auf Rechnung der Sterblichkeit zu setzen. Allein um dies zu beweisen, müssen noch weitere Untersuchungen abgewartet werden. E. Natürlich war auch die ' Dauer der Trunkergebenheit mit der Wirksamkeit des Zeugungsvermògens im umgekehrten Verhältnisse. F. i) Unter 21 theils verbeiratheten, theils verwiltweten Branntweintrinkern, welche während der Trunkergebenheit überhaupt zeugungsfähig waren, befanden sich 3 Weiher. Von Seite der 18 Männer waren seit der Zeit, als diese den Branntwein zu missbrauchen anfingen, 7 Kinder vorhanden (2 männlichen, 5 weiblichen Geschlechtes); die 3 Weiber waren kinderlos, von der Zeit des Branntweintrinkens gerechnet. Also kam auf 5 Branntweintrinker erst 1 Kind! 2) Das mittlere Verbältniss dürfte hier hei den Liebhabern minder edler Weingattungen zu suchen seju. Im Wipbacber T'iale, demjenigen Landstriche Krain's, welcher schon Oberitaliens Klima besitzt, wächst eine Weingattung,, deren Eigenschaft in Beförderung der Fruchtbarkeit bestehen soll, wesshalh sie auch der Kindermacher genannt wird. Je mehr irgend Jemand von diesem Weine trinkt, um so mehr wird, wie bei jedem andern, die Hoffnung künftiger Leibeserben — schwinden. G. Mancher Zweifel über die rechtmässige Abstammung der Kinder dürften in Betreff der Säufer erhohen werden^ da der moralische 16 Haushalt solcher Leute gewohnlich sehr darnieder liegt. H. Da von den dem Trünke ergebenen Personen mehr Mädchen als Knaben erzeugt wurden, so wäre diese Angabe als eine Entschädigungsmassregel der Natur für das weihliche Geschlecht zu deuten, welches, sowohl in Rücksicht auf die gehinderte Erzeugung, als auch wegen der grössern Sterblichkeit, beim Missbrauche der geistigen Getränke, gegen das männliche relativ mehr im Nachtheile steht. — Die physiologische Erklärung dieses, auch in der zweiten Centurie bestätigten, Ergebnisses überlassen wir anderweitigen Forschungen. §• VL Bürgerlicher Charakter der beobachteten Trunk ergebenen. Es fanden sich unter jenen Individuen folgende Classenverscbiedenheiten : Mantice. Weihet. Tnglühner, Lastträger, w~a- reuaunader u. s. w. . . . i3 Soldaten, zum Tlieil verabschiedet ....... io Gastwirthe, Auftvärter in GtaahvirtMnnen, Aufwär- Schenkliäuseru..... 3 Cerinueii ........ 3 Eiaridwirthe, Schiffer ... 3 Handwerker 121) ii» «war: Frauen von Handwerkern 4 Fleischer........ 5 Maurer ........ 4 Metallarbeiter .... 3 Bäcker ........ 2 Verschieden, Profession 7 Gericht sdiener, Tlsiirküther 2 17 M [inné c. Weiher. Schveiiicr......... 3 Ziiiiornciantm...... 3 Lehrer, Schüler..... o Handelsleute....... 2 Ve rinili fer imi cu ..... 4 Boiììeji?" ......... 1 Miigde .......... 1 Houiii-aUorei!....... 4 Von Honoratioren .... 5 Ulme Kcscliiiriiguug • ¦ • 1 Oline Beschäftigung ... 7 Frenilo]] m ;iri, um hundert Beobachtungen ah?.uschïiessett, die Ee-obfusktimgezeit his in den dritten Herbst verlängert wurde po ist. die Zahl der Herbs! kranl;he ite« etwas grösser. Ver-gleichiingsM eise waren die FrühJUngskranMieitea häutiger. 10 Demnach bothcn im Sommer und Herbst die südlichen, im Winter und Frühling die nördlichen Stadttheilc mehr Säuferkrankheiten dar. Dieses Verhältnis« gilt von den liier vorkommenden Krankheiten überhaupt. Die epidemische Constitution war in diesen Jahren abnehmend entzündlich, rheumatisch-katarrhalisch und gastrisch. §. IX. Krankheiten und Todesarten der Säufer. A. Folgende Tabelle liefert ein Verzeichniss der vom Herbste 1827 bis in den Herbst ieÌ2<) von mir beobachteten Hauptkrankheiien der Säufer, mit Angabe ihrer binnen jener Zeit erfolgten Ausgänge. Hierzu kommen einige pbUzliche Todesarten. , * 20 Benennung iler K e a n h h e i t Hiervon sind ge- ge- nseht bes- stor- £ fi- sen sert. ben. heilt. l* u tb R s C t 3 , ¦ 3 3 S 3 » ho ^ r^ fad n ti 3 1 g ¦o ' ¦§ ii 3. ' " 5 ¦§ 'S S) ta v* S I» i £ i« C ! CC L! M t= ¦SS t. >J= K J3 t, -C r 4) ' u | 3J t) v cu bi £3. T3 ,F3 . -0 M T3 a ¦o -a ;_ (_, u ^ , die Zahl ihrer anderweitigen Krankheilen iB), und eine massige Zahl noch au erwartender Krankheilen suin-mirt, so kommen auf leinen Säufer 3 bis /( KrankhellsJormen im Durchschaue. Demnach dürfte ein Säufer in der Kegel von 2 an 2 Jahren bedeutend erkranken. Da nun die Dauer der auf frühere Krankheilen erfolgenden Leiden Cast immer zunimmt, so bleibt ein Säufer in den letzten Jahren seines Lebens kaum jemals von Krankheit irci, um so weniger, da eine Säuferkraukheit selten vollständig gehoben wird j und eine die andere eomplieirt. / 23 §. X. Zusammenstellung der beobachteten Säuferkrankheiten mit dem Geschlechte und dem Alter. Schlagflüsse ereigneten sich bei 10 Männern und 4 Weibern; 5mal zwischen dem sechs-zigsten und siebenzigsten Lebensjahre; einmal nach dem siebenï,igs£en; ßrnal zwischen dem vierzigsten und seehszigsten , amai vom dreis-sigsten zum vierzigsten. Jüngere Individuen waren vorzüglich nie t astatischen und solchen Schagflüssen unterworfen, welche während eines Keusches entstehen. Die mit Delirien verlaufenden Krankheiten -ergaben sich, Einen Fall ausgenommen, bei Männern, und der Mehrzahl naeh zwi. sehen dem vierzigsten und fünfzigsten Jahre, Epilepsieen waren vorzugsweise Weibspersonen unter dreissig Jahren unterworfen. An entzündlichen Brusì&ffeclìonen litten (inter fünfzig Jahren vorzüglich Männer, nach dieser Altersepoche vorzüglich Weiber. Kein Lungensüchtiger erreichte das fünfzigste Jahr, ausgenommen einen Fall, wo der Kranke, ein Greis, von einer Höbe herabfiel, und an Ansammlung von Eiter in der Brusthöhle, als Folge einer traumatischen Brustentzündung, starb. Unter den übrigen 10 Lungensüchtigen waren 8 Männer. Erweiterung des Herzens und der Aorta war bei a Mannern unter zwanzig und dreißig Jahren vorhanden- Asthmatische Beschwerden harnen bei Männern von vierzig bis seehszig Jahren vor. 24 Wechselficber und anhaltend-nachlassende Fieber mit galiichtem Charakter, letztere mehr bei Weihern, kamen: zwischen dem zwanzigsten und fünfzigsten, und nur einmal nach dem fünfzigsten Jahre vor. Penr>iììsche Magenentzvindnngon traten hov einem Jünglinge und hei einem imtleljährigeii Manne öfters im Jahre ein. An Gedärment-zündung starb ein Weih von fünfzig Jahren, Verhärtungen des Magens und der Gedärme wurden bloss hei Männern nach dem fünfzigsten Jahre beobachtet. Der jüngste von k Männern, welche an Leberentaündting litten, war unter dreissig, der Älteste üher sec h sä i g Jahre alt. Ausgänge der Lebererttaündung in seeundäre Krankheiten erfolgten, ohne dass Wassersucht hinzukam, bei 2 Männern. An Bauchwassersucht, meistens in Folge von Loberverhartung, litten ein Frauenzimmer von fünf und zwanzig Jahren und 4 Männer, wovon der älteste nicht volle secliszig Jahre »white. Die meisten Individuen unter dreissig Jahren starben an Lungensucht ; von dreissig bis vierzig an Lungensucht und Wassersucht*, von. vierzig his fünfzig an Schlagflü.ssen, Lungen-sucht, entzündlichen Unterleibskranldieiten und deren Ausgängen,. Nach dem fünfzigsten Jahre waren Lungenentzündungen, besonders Weibern, nach dem sechzigsten SchlagiKisse, besonders Männern, gefährlich. 25 §• xi- Piücltsicht auf das Temperament. Mit den Verschiedenheiten des Temperamentes können folgende Angaben üher die beobachteten Krankheitsfälle Ycrglichen werden. Personen mit sanguinisch-cholerischem Temperament, vorzüglich Weiber, litten häufig an Epilepsieen und GaÜenfiebem. Die vorkommenden Herzfehler fanden bei Männern dieses Temperamentes Statt. Die meisten Schlagflüsse ereigneten sich bei Personen von phlegmatisch - cholerischem Temperamente, Auch gehörten die entzündlichen Leiden des Darmkanals, ihre Ausgange und die Bauchwassersüchten grösstenlheils hiehcr. Das melancholisch - cholerische Temperament disponirte vorzüglich zum Säuferdelirium, zu Entzündungen der Leber und ihren Ausgängen, dann zu Pneumonieen, Rücksichtlich der Leoeraffectionen hatte auch das phlegmatisch-melancholische Temperament einigen Antheil. Dungense.hwindsuchten wurden vorzüglich hei sanguinisch-melancholischen Personen be-ohachtel. Die Gicht suchte meistens solche Individuen heim, die sich mehr dem cholerischen Temperamente näherten. Aus diesem ist ersichtlich , dass die textlichsten Krankheiten dem sanguinisch-melancholischen , dann dem phlegmatisch-cholerischen Temperamente anbei m fielen. 26 §. XII. Rücksicht auf den Grad und die Art der TrunkfälligUeit. A, 1) Bei Trunkcrgebeneu im ersten Grade folgten die Krankheiten grösstenteils den epidemischen und endemischen Einflüssen, und bestanden vorzüglich in anhaltend-nachlassenden GaUenfiebern , dann in Wechselftebern gal-lichten Charakters. Unter den chronischen Krankheiten verdienen periodische Magenentzündungen, habituelle Kopfeongestîonen, JLeberobstrue-lionen und Nierensteine genannt zu werden. — Von 10 Krankheitsfällen dieser Rubrik war der tödtlich abgelaufene ein Gaileniieber. 2) Die Krankheiten, welche mit dem zweiten Grade der Trunkergebenheit eïnhergîngen, waren vorzugsweise entzündlich-congestiver.Art, und besonders den Brustorganen gefährlich. Die epidemischen Einflüsse schienen hier keine grössere Gewalt auszuüben als die Lebensart. — Die Sterblichkeit verhielt sich in diesen Fällen f&st wie i ; 2, a. 3) Fiu dritten Grade der Trunkergebenheit kamen die meisten Lungenentzündungen vor; der Charakter des mit denselben verbundenen Fiebers war aber gewöhnlich nebenher gj.îlicht, oder gallicht-nervos. Ferner geboren hierher die meisten Lungensucbten und Schlagflüsse, von welchen erstere alle, letztere bis auf Einen Fall tödtlich wurden; überdies Seelenstörungen, darunter das Säuferdelirium, dann die Hälfte der EpiJensieen. Die übrigen dominirenden Krankheiten waren die Hälfte der Gallenfiebcr, 27 die gallicht-ncrvüscn Fieber, al!e Lcbercntzün-dungen mit ihren Ausgängen-, Entzündung und Entartung der Gedärme u. s, w. —-, Die Sterilii eh (tei t in der Summe dieser Fälle war hei-nahe wie i : 2. 4> Der vierte Grad der Trunksucht lieferte einzelne Fülle von Schlagfluss und Säuferwahnsinn, vorzüglich aber Entartungen der Bruchei ngeweide, Zehrfieber und die meisten Wassersüchten. Erustkrankheiten kamen in dieser Stufe der Trunkfälligkeit nicht vor, und dürften hier überhaupt selten seyn, da der fortgesetzte Missbrauch geistiger Getj-iinlre, wenn er schon ìn einem geringeren Grade Statt findet, den ßrustorganen früh gefährlich wird. — Die Sterblichkeit verhielt sich in diesem Grade wie l : l, 2. B, l) Obscbon hierorts teine geringe Biermenge consumirt wird, so gibt es doch nur höchst wenige eigen t fiche Biersäufer. Hieran ist das hiesige Bier zum Theile selbst Schuld, da es, wegen Mangel hinlänglich tieier Keller, bald sauer wird; daher man es noch nicht völlig gahr auszuschenken pflegt. Es muss da-hev, vorzüglich im Sommer, sehr massig genossen werden, wenn es nicht Blähungen, Koliken und Harnbeschwerden verursachen soü ; der betäubenden, den Kopf angreifenden Zusätze nicht zu gedenken. Zwei in der benannten Zeit mir vorkommende Fälle betrafen 2 Männer, die durch längere Angewöhnung es bis zum täglichen Verbrauche von drei bis vier Mass Bier gebracht hatten, was gegen die Beispiele in andern Ländern, zt B. in Böhmen , geringfügig ist. Einer dieser Männer ist epileptischen Au- 28 fällen unterworfen, der andere hat zuweilen Anfälle von Brustkrnmpf. 2~) Bei Weilern grösser ist der Verbrauch des ziemlieh wohlfeilen Weines. Der hier gewöhnliche Unterltrainer-Woin , so wie der etwas bessere Unterste ve rmarl:er , ist säuerlich und ziemlich kftlkveieh. Daher die bedeutende Menge von Gichtkranken in diesen Gegenden , auch bei nicht Statt findender Trunksucht, Dagegen gehören hier Sleinbeschwerden der Hern we rk-zeuge zu den Seltenheiten, die überdies meistens, so nie der von mir angeführte Fall von Nierensteinen, unter Nichteingehorncn vorkommen. Mir ist ein aus einer Rheingegend gebürtiger, hier ansässiger Handwerker bekannt, dem mehrere Steinchen mit dem Urin abgingen, und der, nachdem er sich hier eingebürgert hatte, nach und nach von seiner Krankheit, ohne Araneïgebraach, befreit wurde.*.) Die unter den Weinsäufern vorkommenden Krankheiten waren die Hälfte der Schlagflüsse, die meisten Lungenentzündungen Luneen-Schwindsüchte«, Gal Jenheber und Wechselte-ber. — Die Sterblichkeit verhielt sich wie 3) Die Verehrer des Branntweins fielen der andern Hälfte der Schlagflüsse zum Opfer. Das Delirium cum tremore kam nur hei ihnen vor, so auch die übrigen Seelenstörungen, und die Hälfte der Epüepsieen. ihre Fieber neigten sich zum gallicht- nervösen Charakter. Eut- *j Auch vom Oestevreielier - Weine vita das Ä'Sjnliciie bemerkt, Der verdienstvolle Dr, D op fer sagt : „Es ist wir noci» kein Trinlcer rief Oesterreiclier-Weines vor-g^komjtuM], welcher amUIasensteüSP gelitten hätte 11. s.w." (Jiygea, für ife Be-wohaer der Ütildte. 'Wieü 1S1H1. 29 Zündungen der Untcrleibs-Eingcweide, vorzüglich der Leber, und die Folgen hiervon, waren unter ihnen sehr gewöhnlich. — Die Sterblichkeit verhielt sich wie 22 : fai. §. XIII. Piücksicht auf die Erzeugungsverhältnisse. Physische Beschaffenheit der Nachkommenschaft der Säufer. A. 1) Schlagflüsse kamen meistens bei alten Unverheirateten vor, das Delirium cum tremore vorzüglich bei Verheiratheten : Epi-fepsieen bei Ledigen, im Geschlechtsgenusse Ausschweifenden ; Pneumonieen theils bei Verheiratheten, theils bei Verwittweten ; Lungenschwindsucht bei Letzteren selten; Gallenfie-ber unter allen Verhältnissen; u. s. w, 2) Personen , die mit chronischen Krankheiten der Brust und des Unterleibes behaftet waren, besonders Weiber, hatten die wenigste Fähigkeit zur Fortpflanzung, B. Die während der Triinkcrgebenheit der Verehelichten Erzeugten halten wahrend der Beobachtungszeit nachstehende Gebrechen: Männlich, Weiblich. Zusammen. Neigung zu entzündlichen Kouf- kranklieiten....... 1 I 2 Neigung zu entzündlichen Brustkrank h e i ten ....... 3 3 6 Neigung zu entzündlichen ITn- tcrleibfkrankiiciten..... — I i 1 Ve eh se] fiel) er..... r -— i Rlreùmatìsche Geienîdeiden . 1 ï\ 2 LitngenscIivrifidstLCht ... I — i Skrofeln....... 7 io 17 50 Männlich. Weit lieh. Zusammen. WeîelisucTit...... — 4 4 Alwelirung...... i — i SyplitHa ....... — it I ]H;uigeIlinfleK dung der Leber; des Rachens; der Lungen, mit gallichlem Charakter; SthlagOuss. J m Fr (idling. — YVl //. Lu a ge nsc h wind -sucht, Epilepsie; Magenentzündung. — S, H. Lungenschwindsüchten ; Entzündung des Magens ; der Leber. Im Sommer. — TV, H. Lungenschwindsucht; gaìllchles JNervcnfieber , mit Zittern. — S. If. Gallichtc Fieber, mit Blutspucken; Lungenschwindsucht. Im Herbst. — iV. H. Delirium cum tremore; Entzündung und Verhärtung des Magens ; Anfalle von Herzbeklemmung. — S. H. Delirium cum tremore, Desorganisation der Leber; Wassersucht. C. Aus diesem ist ersichtlich, dass die Krankheiten der Saufer in den nördlicher gelegenen Gegenden mehr entzündlich, in den südlicheren hingegen mehr gallicht-nervöser Art waren. Dabei hothen dort der Winter und der Frühling, hier der Sommer und der Herbst, eine grössere J'rankenjiahJ dar. Un) die Aefjuinoctien war vorzüglich der Kopf bei Saufern bedroht. — Die Sterblichkeit nahm im geraden Verbal Inisse mit der Anzahl und Bedeutung der Krankheiten ab und zu, und war im Frühling' am stärksten. D. Noch habe ich anzumerken, dass die Witterung seit dem Eintritte des Jahres 182H hühler und feuchter wurde als lange vorher, und dass der schon seit einigen Jahren abnehmende entzündliche stationäre Krankheils- Charakter seitdem mit einem gallichten, mitunter gallicht-nervösen Zustande Tim die Oberherrschaft stritt. Aehnlicbe Bemerkungen sind auch in andern Orten gemacht worden. 3 54 Demnach dürften diese Ergebnisse auch in Rücksicht auf die Zeitverhältnisse zu den mittleren gehören. % XVII. Krankmachende Eigenschaft der geistigen Getränke. A. Die Eigenschaft, in welcher die verschiedenen geistigen Getränke zur Erzeugung der vorbemeidelen Krankheiten sich wirksam erwiesen, kann unter sechs Hauptmomente gebracht werden. i) Die Krankheit stammte grösstenteils von andern Uvsavhen her, und wurde durc-h den vorhergehenden und noch bestehenden Missbrauch der geistigen Getränke in ihrem Charakter verändert, dem Grade nach verstärkt, in ihrer Dauer verlängert, überhaupt anomal gemacht. Dies war vorzüglich der Fall bei endemischen, epidemischen, dann auch bei einige« sporadischen Krankheiten : bei Gallenhebern ; Wechselfiebern; Kuhren; grosseittheils bei Entzündung der Leber und anderer Organe; heim Rolhlauf, bei den rheumatisch-katarrhalischen Beschwerden. Ein nervöser, zum faulichlcn Zustande geneigter Charakter, schnelles Sinken der Kriifte, Mitleidenschaft wichtiger Organe, vorzüglich. des Gehirnes, des Magens, der Leber, der Milz, waren hier, wie bei Säuferkrankheiten überhaupt, die gefahrlicheren eomplici-renden Umstände. Nur 3 der auf diese Weise Erkrankten waren über 5o Jahre alt. Die Männer mach- 55 ten àie Hälfte der Weiter aus. Demnach erkrankten auf diese Art relativ mehr Weiber. Im f. Grade trunhergehen Citren 5, im II. 4, im HI. io, im IV. ij zusammen 18 Individuen. — Branntweintrinker gab es 5, Die Zahl der Verstorbenen ^a*' 5. 2} Die geistigen Getränke, anhaltend gehraucht, erzeugten eine Disposition zur Krankheit, welche Disposition, in vielen Fälle», endlich auch die Krankheit selbst darstellte, sonst aber der Mitwirkung, oft nnr unbedeutender, veranlassender Bedingungen bedurfte, auf dass Krankheit zum Ausbruche kam. Mitunter waren solche veranlassende Bedingungen auch bedeutend , gehörten aber meistens den im Säu-ferleben häufigen Vorkommnissen an; z. ß. Leidenschaften, Wechsel der Temperatur, anderweitigen diätetische Verstössen. Hierher rechnen wir alfe angeführten Fälle von Epilepsie; ferner die meisten metastatischen und einige übrige, vorzüglich die mit Extravasal verbundenen, Seh tag/bisse (Trunkenheits- Scblag-flüsse im eigentlichen Sinne zeichnen sich durch Härte der Ilirnsubstanz und Anfüilung der Kopf-blulge/asse aus. Je spüler der Tod nach dem Bausche erfolgt, um so mehr findet man serös-lympha-tische Extravasate. Fandlängere Zeit keine Trunkenheit, oder auch nur in geringerem Grade, Statt, so wird die durch unmittelbare Wirkung de« Alkohols fest gewordene Ilirnsubstan* the'it-weise wieder schlaff; daher dann bei Einwirkung anderweitiger Veranlassungen, Blutergüsse in die zur Zerreissnng sehr dispojnrte Ihm subs La» a um so erklärlicher werden). Hierher gehören ferner die Entzündungen des Kehlkopfes; manchmal auch die Entzündungen der Leber} der 3 * 50 Mila ; dev Lungfi» und anderer Organe*, so auch sehr häufig die nervösen Fieber; und unter den chronisch«» Krankheiten namentlich die des Unterleibes: die Hämorrhoiden; der Leberfluss ; die Nierensteine ; die Harnbesehwerden überhaupt; die WerlhoPscbe Bl utfleckenkrankheit' der Scorbut; und die chronischen Diarrhöen. Unter 21 Individuen dieser Rubrik waren ß unter ao Jahren alt, und 5 des weiblichen Geschlechtes. Im I. Grade trunkergeben waren 3, im IL ii, im III, 11, im IV, 3; zusammen 21 Individuen. — Darunter 10 Brann[weintrinker, Es starben 9 Individuen. 3) Als vorbereitende un I Gelegenheit gebende Ursache zugleich bewirkte der anhaltende Missbrauch geistiger Getränke, abgesehen von den Wirkungen einer einzelnen Trunkenheit, ausser der den Säufern eigenthümlich anlcom--inenden krankhaften Umstimmnng (§. IX. B. J.), die meisten derjenigen Krankheiten, welche dem Sauferleben überall am gewöhnlichsten sind. Hierher rechne ich das Nasenbluten; das mit Zittern verbundene Irrescyn (spätere Erfahrung bat mich belehrt, dass dieses Uebel häufig nach schnell abgebrochenem Gewohn-heitstrinken entsteht, wobei demnach die gelc-genheitliche Einwirkung eine negative ist); dann die eigentlichen Seelenstörungen der Säufer" die Konfcongeslionen ; einige (besonders die serös-lymphatischen , dann die mit BIutuherfüBung verbundenen) Schlagflüssc; den Bluthusten ; die meisten jener furchtbaren gallicht - nervösen Lungenentzündungen (die sogenannten falschen Pneunionieen. welche schon Srdenltäm vorzüglich bei SiCufcrn beobachtete); die aslhmaii- L 37 sehen Anfälle; die Entzündung lind Entartung des Herzens und der Gelasse; die Entzündung und Entartung der Speiseröhre, des Magens, der Gedärme; die Sa burrai fie ber ; van Swieltiüs Febris crapulosa; einige Fälle von Entzündung anderer Organe, besonders des Unterleibes, und ihre Ausgange; fast alte Wassersüchten; die profusen Mutterblutflüsse; eine eigenlhmn-liche Abartung der Hysterie; und den Kupfer-aussclilag. Die Selbstverbrennungen , welche man bisher fast nur bei Säufern beobachtete, würden gröstentheils hierher, theils unter Nr. % geboren. lieber 5o Jahre alt waren q von 5o Individuen dieser Columne; Weiber gab es im Ganzen 4- Im I. Grade trunkergeben waren 3, im IL 4i ini III. i8, im IV". 5; zusammen 3o Individuen. — Darunter i5 Branntweintritiher. Die Zahl der Verstorbenen belief sich auf 11\. 4) Zur Krankheit disponirend, dieselbe mitunter zum Theil auch veranlassend, vorzüglich aber, durch fortgesetzten Missbrauch während des Krankheitsverlaufcs, verschlimmernd, bewirkten die geistigen Getränke noch höhere Stufen der Gefahr, vorzüglich bei entzündlichen Brustleiden und Lungenschwindsüchten. Gichtische, an langwierigen Brustkatarrhen, am weissen Flusse und an Gebärmutter- Blutflüsscn Leidende machten durch jenen Umstand ihr Uebel sehr regelwidrig urid hartnäckig. Unter 23 Individuen gab es 7 über So Jahren und 10 Weiber. Ueberbaupt sind die Säuferinnen noch unfolgsamer als die Säufer. Der L Grad der Trunltergebenheit lieferte hierher 1, der IL 4, der III. lb", der IV. keine 53 Individuen; zusammen 23. — Branntweintrin- ker waren o. Verstorbene i4-0) Als unmittelbare Gelegenheilsursache zur Krankheit war die Trunkenheit hei der ihr eigcn-thümliciien SchlagJlussform und beim Schwindel zu betrachten. (Ausser der Härte der Hirnsubstanz und der Ueberfüllung der Kopfbhit-gefässe, ist ein spirituöser Geruch der Hirn-lind Blutmasse um so mehr als anatomisches Merkmal der Tnmkenheits-Schlagflüsse zu betrachten , je stärker und dem Alkohol näher stehend das gemissbrauchle Getränk ist, und je mehr der Fall eintritt, dass die Kranken betrunken in die andere Welt übertreten, wie man sieh auszudrucken pflegt. Schon JFepfcr war in einem Falle auf jenen Geruch der Hiin-subslanz aufmerksam). Von 6 hierher gehörigen Individuen hatten 5 das 5o. Jahr überschritten, und 5 waren des männlichen Geschlechtes. 5 Individuen davon waren im III., 1 im IV. Grade trunksüchtig. — Den Branntwein liebten 2. Es starben 4 Individuen. * 6) Als mittelbare Gelegenheilsursache zu äussern Beschädigungen wirkte die Trunkenheit in einem Falle von traumatischer Pneumonie und in einem andern von traumatischer Phlhisis. Der letalere Fall lief tödlüch ab, — und betraf einen 70jährigen, im II. Grade trunkerge-henen Mann-, das ebenfalls männliche Subject des andern Falles hatte den III. Grad der Trunk-ergebenheit schon, und das 5o. Lebensjahr noch nicht erreicht. Gehirnerschütterung, bei Säufern sonst nicht seilen, kam keine rein vor; man müsste nur r : 59 einen Fati von Epilepsie, wo der Kranke, entweder im Anfalle, oder während eines Rausches, über eine Stiege hei, und einen Fall von Apoplexie der Trunkenheit, deren Vorhothen sich schon gemeldet hatten, und wo das Suhject längere Zeil nachher auf ein abhängiges Slras-senpflasler, mit dem Kopfe nach abwärts, liei, ganz hierher rechnen. JB. Man ersieht hieraus, dass der Missbrauch der geistigen Getränke um so verderblicher wird, je mehr denselben die Eigenschaft der Gelegenheilsursache ankommt, und je ?i;ehr ihre umnìtteìbare Wirkung £die Trun-henheit) die Stelle der mittelbaren (der Kranit-heil) vertritt, was «m häufigsten bei Männern der Fall ist. §. xvin. Ursachen der Trunltergebenheit. Die zur Trunkergebenheit vorherrschend anregenden physischen Ursachen lassen sich in die gewöhnlich und in die seltener vorkommenden emiheilen. A, Unter jene gehören folgende: l) Ermüdende, schwere körperliche Arbeit, besonders im Freien, in der Sommerhitze, in einer übelriechenden Atmosphäre, bei verschiedenen Combi natio nen des cholerischen, melancholischen und phlegmatischen Temperamentes. Dies war der Fall bei Taglöhnern, Lastträgern, Maurern, Zimmcrleulen, Fleischern (.anderwärts auch bei AnatomiedienenO, Moras Larboitern, Klo-akfegern u, s. w. 40 3) Vieles Sitzen, Stehen, Gehen im Freien, bei wie oben geartete»» Temperament-, demnach bei Zolibedienten, Thürhütern, Gerichts' dienern, Bothen, Verkäufern, Gärtnern, müs-sigen Taglöhnern u. s. w. 3} Ein Stand, in welchem, nebst mancherlei Strapazen, Muth und Ausdauer erforderlich sind, hei einem raschen Temperamente. Hierher gehört vorzüglich der Soldatenstand. 4) Geschäftslosigkeit, Einsamkeit, besonders hei phlegmatisch-sanguinischem Temperamente. Waren die obigen Umstände der Entwicke-lung der Trunkergebenheit bei Männern günstig, so war es dieser bei Weibern, vorzüglich Wiltwen , von hysterischer Anlage. 5) Verkehr mit Saufern. 6) Verkehr mit geistigen Getränken. Beide Umstände wirkten hauptsächlich bei verschiedenen Combinalionen des cholerischen Temperamentes, welches zum Ergreifen jeder Gelegenheit das geneigteste ist. 7") Ein Gewerbe, welches viel beim Feuer beschäftigt, vorzüglich bei lebhaftem Temperamente; bei Schmiden, Bäckern, Piauchfang-kobrern u. s. w. 8) Kränkung, Verdruss, Aerger u. s. w. Bei Weibern von sanguinisch-cholerischem Temperamente, und im Ehestande, ganz vorzügäich. 9) Excesse im Geschlechugenusse, nach dem Sprichworte: sine Baccho friget Venus. Bei Weibern gleichwie bei Männern, und ebenfalls mehr hei sanguinisch-cholerischem Temperamente, übrigens mehr im ledigen Staude, B. Unter die weniger häufigen physiche« Ursachen der Trunkergebenheit werden gerechnet : / \ 41 io) Geschiffte, welche mît Anstrengung des Geistes, des Gemüthes und mit Declamation verbunden sind, bei disponirendem cholerischem, sanguinischem Temperamente. Vorzüglich bei Sängern. ii) Ein mit Vielsitzen und mechanischer Arbeit verbundenes Geschäft. 12) Das Betteln, besonders bei reichlichem Almosen, §. XIX. Wirkungen der Trunkergebenheit; als neue Krankheitsursachen betrachtet. Ausser diesen Ursachen, welche die Neigung zum Trünke, mit allen hier erwähnten und mehreren andern physischen Leiden, herbeiführen, gibt es noch andere Ursachen des physischen Verderbens der Säufer, welche zum TLeil selbst schon Wirkungen der Trunksucht sind. Nebst der vorzüglichsten Disposition zu den schlimmsten und meisten epidemischen, endemischen und ansteckenden Krankheiten , liehst den öfteren Gelegenheiten zu äusseren Beschädigungen , nebst den unberechenbaren Verderbnissen der physischen Beschaffenheit, ist vorzüglich das Gemülh der Säufer eine ergiebige Krankheitscpielle. Störrichtes Beharren in der ergriffenen Lebensweise; Neigimg eu anderen Bxcesscn eines wüsten Lebenswandels) Un ver lässlichkeit, Sorglosigkeit, VVanhelmuth ; Unbesonnenheit; Zanksucht; Aergerniss an seinen in die Demoralisation mit hineingezogenen Angehörigen; Uufolg- 42 samUeìt oder Gleichgültigkeit gegen wahre, moralische oder physische, Hülfe; Vernachlässigung des Berufes; Untauglichkeit des Geistes und des Körpers 2u Anstrengungen, die mit dem Berufe verbunden sind - Zerrüttung der hKusîiehen Umstände,; Verwilderung des Gemüthes; Verzweiflung über das sich häufende Elend; Neigung zum Selbstmorde; Verbrechen über Verbrechen; Gleichgültigkeit gegen Ehre und Schande; Verwirrung der GeistesthäEi gk eit; ein die Seele lief umnochlerider Stumpfsinn : dies sind die selbslgezngenen Feinde, welche den Sanier verrälherisch auf die tiefste Stufe des Jammers hecahziehen. Wie kann dann das lieben dem Ueberhandnehmen solcher Verirr ungen widerstehen? §. XX. Erfolg der ärztlichen Behandlung. Hierzu kommt noch der geringe Erfolg, den der Arzt, auch der umsichtigste und erfahrenste, sich bei Krankheiton der Säufer, und von ihren Angelobungen einer moralischen Besserung, versprechen kann. Es würde zu ermüdend seyti, die unendlichen Schwierigkeiten anzuführen, mit welchen der Arzt bei Behandlung kranker Säufer zu kämpfen hat, und welche zum T|bciie bereits angedeutet wurden (5. XIX). *) Welche Beharrlichkeit, *) Besonders gilt dies vou BranntweltttriaJterB-, von dPncn Uul'eland treffend sagt: „Wenn solche Unglückliche krank werden, sLnii sie selten zu fetten, wcSI ihr au den stärksten Heiz gewöhnter Körper f Ci v keinen anderen mehr EmitfanglicMteit îiiit ; und eben su gcltt es im 45 welche Kaltblütigkeit, weiche Menschenliebe hat ein Arzt vonnüthen, wenn mit seiner Kunst nicht auch sein Charakter an diesen meistens unfruchtbaren Klippen der Praxis scheitern soîl? Ein Arzt, der mit lauter Säufern zu thun hätte, würde, und wenn es auch lauter Grosse der Erde wären, falls er immer nur den geraden Weg ginge, seine Kunst bald aufgeben müssen. Doch die Welt ist im Ur-theiie über die physischen Strafen der Trunk-fiilligkeit ziemlich gerecht. Moralischen. Weder für Eliro und Scliaiule, noch fcir's Crusse, S'oliane oder Gute hat sine solche Seele Sinn, soJidty-J] blma unti allein — für JJrauutiiein," — AOìveder JtvéchmtL Folgerungen* §. XXI. Darstellung1 der allgemeinen biostalì- schen OrtsverhaUnisse. Jöevor wir zu den eigentlichen Folgerungen übergehen, müssen wir einen Blick auf das Verhältniss der Getrauten, Geborenen und Verstorbenen überhaupt werfen, um hicrnatb die partiellen Ergebnisse der Trunksucht um so richtiger würdigen zu Können. Nach den Kirchenbüchern der fünf Pfarren dieser Hauptstadt £die Land/ilialcn ungerechnet) waren : Gehören. Geworben. In den jaiireu 1730 — 1799....... 3885 4b'5i „ „ „ 1800 - 1809....... 3794 4a-3 In '20 -/.-ilirr-ii . . . Summe . 7679 üiisri Es waren also 1a5o mehr gestorben als geboren. in den Jahren 1810— 1819....... 378G $679 » » w iti^o - 1829....... ^07 38.ÔU Tri so Jaliren . . . Summe . 83cp 7^uy Es waren also 88.; melir geboren als gestorHett. in 40 j;iiii-cu gamma Sununarum . 1607^ 16438 1 45 Womit sich ein Ueberschuss von 3ß6 Gestorbenen für 4o Jahre, und von g, u für Ein Jahr, ergibt. Von Seite der Gestorbenen bedarf diese Angabe einer und der andern Rectification, Zieht man die Zahl der Verstorbenen an Blattern und Typhus in fünf epidemischen Jahren der ersteren zwei Decennien ab, und dividili man den Rest mit i5, so erhalt man als reelificirte Millelzahl 4°85 s ; vvas von der Mit-telzahl aller in 40 Jahren Gestorbenen C41Oj 9) nicht viel abweicht. Eine andere Rectification ist von Seite der Gehörnen nöthig. Es wurde nämlich im De-cennium 1820—î82o. das kurz vorher vollständig errichtete Gebärhaus von Jahr zu Jahr starker, namentlich auch von Gebärenden aus der Provinz, besetzt. Es müssen daher die von auswar Ligen Müttern während der letzten 10 Jahre im hiesigen Gebärhause Geborenen ausgeschieden werden. Diese Zahl beträgt ^3cf, Kach ihrer Ausscheidung ergibt sieh ein Rest von AifiS Geborenen für die letzteren 10 Jahre; ein Ueberschuss von 338 Geborenen für dieselben Jahre; für alle 4o Jahre ein Ueberschuss von It fi Gestorbenen, jährlich l, 1. Denn es steht nun folgendes Verhältnisse Gebotene, Verstorbene. Tu Avn Jaliren 17t}« - 1809...... 7O79 8170 „ „ „ 1810 - 18-9...... 704 ?5"9 Summe . )5633 löü/t) Noch eine Rectification erhalten diese Angaben, Sowohl in Hinsicht auf die Geborenen, als auf die Verstorbenen, durch dio Addition dui" Todtgeborncn und nach der No 111 taufe Verstorbenen, worin nur Letzlere, als Verslorbe- 46 ne, in den Kirchenbüchern zuweilen (wir wollen annehmen immer) vorkommen. Die Durchschnittszahl heider ist für die let/.ten io Jähre 26,4; die Durchschnittszahl der Todtgebornen «Mein i5, 0. Diese Zahlen wo!!en wir als für alle 4o Jahre gellend annehmen, Demnach ist das rectificirlesto Verhältniss Folgendes: der Geborenen: der Verstorbenen. In den Jaliren 170,0 — j8og . . 400,, s 41J, » 1810 — 1829 . . 42% 1 3oo, $ . Uiflerea-/, + i3, 6 — 23, 1= — (j, 5. Vcberxclxus»: 1790 - 1JÌ09........ 4, 1, 1810 — 1829 ... 3a, 1. Mitlol'/.rtlil der Geborenen: der Verstorbenen. b 4o Jatofcm . . /jib, 2 4uU, g. Hiermit ergibt sich ein jährlicher Ucber- schuss von o, 5 Geborenen. Dieser Ueberschuss, und noch Mehr, ist hei Weitem grösstentheils der Zunahme der unehelichen Geburten zu-Kuschreihen, deren sich vom Jahre 1820 bis 182g im hiesigen Gehärhause allein jäh 1]ich 90, 1 (die von auswärtigen Müttern Geborenen ungerechnet) ereigneten. Rechnet man die epidemischen Jahre nicht ah, so ist nach den zwei letzteren Rectificatio-nen die Zahl der Verstorbenen und Geborenen gleich. Allein auch bei einem so geringen Ueberschuss e findet dieses Gleichgewicht Statt -und es müssen daher für Laibach sehr günstige Verhältnisse eintreten, wenn die Einwoh-neraahl daselbst sich auch nur in einigen hundert Jahren verdoppeln sollte. » 47 Man trifft tue gegenwärtige Einwohnerzahl so ziemlich, wenn man die letzte rectifi-cirte Mitteläsahl der Verstorbenen, 4o6, 0j mit 3o rnultiplicirt. Das Facit ist 12207. Sedierende und Soldaten steigern diese Zahl auf iBooo. Mithin starb in Laibach jährlich der 3o. Mensch; ein Verbal t n iss, welches von dem der mittleren Hauptstädte nicht besonders abweicht. — Mttltïpticârt man die letzte rectifi-cirte Mit tel zahl der Geborenen , 4 1 6, 9> ebenfalls mit 3o, so erhaih.lt man natürlich eine etwas grössere Zahl; genau aber 12000, wenn man jene Mittelzahl mit 29 rnultiplicirt. Man rechnet daher in Laibach auf etwas mehr als 3g Lebende eine Geburt. Um auf die Zahl der vorhandenen Ehen die Zahl der ehelichen Geburten ku verlheilen, ist es nüthig, das Verhüttuiss der unehelichen Geburten zu den ehelichen zu erforschen. Nach den von der hohen Landesstelle bekannt gemachten Ausweisen der Jahre 1828, 1829 und i83o, betrug die Zahl der unehelichen Geburten mehr als ein Drittel der Geburten überhaupt. Folgende Darstellung ergibt das Mahere. Geburten. îatvr. Eheliche. Uneheliche. Lebende, Todte. Lebende. TotUe, 48 Jiilirliclio Mîttelziilil der eheliclien Geburten......3)8 j, „ un otte t Lilien „ .......188 „ „ Ge!)iirleii übwluiiipt......5o3 Rechnet man die zehnjährige Miltelzahl der von auswärtigen Müttern im hiesigen Ge-bärh^ause gebornen Kinder (43, pi von der Zahl der unehelichen Gehurten hinweg, so ist das Verhältniss dieser au den ehelichen näher dem wie 1 : 2. Vorausgesetzt nun, dieses Zahlenverhält-niss war in den Jahren 1820—1829 durchaus das gewohnliche; um so mehr, da die Zabi der unehelichen Geburten erst mit jenen Jahren sich progressiv vermehrte, so gab es, indem die rectificirte Mittelzahl der Geburten in jenen Jahren 44i> a "war, in denselben Jahren etwa alljährlich 294, e eheliche und l47> 4 uneheliche Geburten Da man endlich als die Mittelzahl der ehelich Geborenen auch für alle /»o Jahre 394, s annehmen kann, und die Durchschnittszahl der in diesen Jahren getrauten Paare 90, 0 (in den letzteren 20 Jahren 85, a) beträgt, so ist das Vcrhältniss der Getrauten zu den ehelich Geborenen hierorts wie 1 : 3, 2. Die Zahl der stehenden Ehen, nach War-gentin berechnet, ist 2109, Demnach kommen auf Eine Ehe 3, 1 Rinder, und zwar in Zwischenräumen von 7 zu 7 Jahren; oder es kommt auf 7 Ehen jährlich Ein Kind. Rechnet man aber nur die Frauen von 20 bis 45 Jahren, so kommt jährlich auf 5 Ehen Ein Kind. Der vorzüglichste Grund dieser nicht sehr günstigen Erzeugungsverhait-nissc (in Städten werden Gewöhnlich 3, s bis 3, g Kindtjr auf die Ehe gerechnet, und nach 1012 49 SlruYck war das Verhältnis^ rlcr Gehörnen zu den stehenden Ehen auf dem Litoti« wie i : 4,4 Lis i : 3, s jährlich) mag in dem häufigen Abortiren liegen. Auch leiden Viele am weissen Flusse. Auffallend ist, dass die Zahl der in obigen 7\ Jahren ehelich geborenen Knaben und Mädchen ganz vollkommen gleich war. §. XXII. Was hat der Staat, in Hinsicht der Bevölkerung, von der TrunUergebcnhcit einer gewissen Menge seiner Bürger zu erwarten ? Alle bisher bekannt gewordenen Thatsachen Sprech eu dafür, dass die Bevölkerung in einem Staate, wo die Trunkergebenheit ein reisst, sich in fortschreitender Abnahme befindet; indem dadurch sowohl der Abgang der Finwoh-ner vermehrt, als auch deren Ersatz vermindert wird. In dieser Hinsicht ist die Tranbergebenheit mit allem Hechle den bekannten Feinden der Population: Krieg, Hunger und Pest, an die Seite zu setzen. In manchen Gegenden ist die ßevt'ilUernngs-Abnahme durch die Trunksucht ausscrordenl-Jich. So ersah von Brühl - Cramer, dass in einigen Gegenden Russlands die Sterblichkeit vom fünfzehnten bis zum fünf und fünfzigsten Jahre, ganz gegen die gewöhnliche Einrichtung der Natur, am grüssten sey, und derselbe findet es wahrscheinlich, dass die Trunksucht h 24 50 Missverhältnisse Schuld sey. — In an diesem New-York starb im Jahre 1827 der 70. Einwohner im Folge der Trunksucht, im Jahre 1828 der 69., und im Jahre 1829 der #5. Auf das letztere Verhältniss mag allerdings, wenigstens was die scbnelltüdtiicben Krankheitsfälle betrifft, die dortige Gesellschaft zur Beförderung der Massigkeit Einfluss gehabt haben. — Nach Süssmüch sind zu London im Rausehe gleich todt niedergefallen, seit 1686 bis 1710: 27-, von 1711 bis 1755-. /*99", von 1736 his 1758: 63i; zusammen in 73 Jahren 1167 Personen. Wie viel mochten die übrigen, nicht so auffallenden Opfer der Trunksucht betragen!*) ¦— In Stockholm war, nach demselben Schriftsteller, die Sterblichkeit in den Altersjahren von so bis 4o noch ungünstiger als in London, und zwar in nachweislicher Folge der Trunksucht. Um die bald näher darzustellenden Ergebnisse der Trunksucht unter den Einwohnern dieser Stadt, wie sie in-neuester Zeit Stattfanden, mit der Vergangenheit zu vergleichen, fehlt es an früheren statistischen Daten. Was wir im Allgemeinen hierüber sagen können, ist Folgendes: Nach Megiser's k am timerischer Chronik und f^alvasor's Ehre des Herzogthums Krain, wurde im Jahre 1617, von mehreren Edlen Steyermark's, Karnthen's und Krain's, nach der *)In diesem Zeiträume wurden an Lonnon 2s33 ftuf der Strasse todt gefunden. Sii s a milch meint, wenn man einige dieser Letzteren ausnimmt, die tun Sclrtagttusse gestorben aeyn mögen, so dürften die üebrigen wohl nur (lorcli i\m Haufen geL-iidtct, woràen st3'n. tüültliclie Ordnung 1, Th. i3 Kav §• ü%- 27U-L 51 Idee des Freiherrn Siegmund von Dietrichsfein, ein Ritterorden gestiftet, der das Abbringen des Fluchens, Schelte ns und Zutrinkens wiiu Zwecke halle. Man nannte ihn den St. Christophs-Orden. Valvasor sagt: ,,ich schätze, dieser Ritterorden verdiene einen un verwelklichen Lobkranz: weil er unserer heutigen ruhen, und in ruchloser TJnmässigkeit schier ertrunkenen Zeit zum heilsamen Verweis dienen kann." — Diesen Orden verdrängte nämlich bald ein anderer, Valvasor bemerkt hierüber Folgendes: „Vor nicht vielen Jahren ist in K rain gleichfalls eine neue, aber weit Andere, Brüderschaft entstanden, deren Glieder sich Magistros geti-tulirl, und wo nicht eben ihre Regeln , doch aufs Wenigste endlich ihren Missbrauch üVncn vorigen gerade entgegen gesetzt," — „Diese neue Gesellschaft ist mehren t heils in tapferen Trinken bestanden. Je ritterlicher Einer sich hierin erwiesen, desto grosseres Amt hat man ihm in ihrer Brüderschaft gegeben: wie denn nunmehr, fast überall, die stärksten Trinker und Weinheldcn am ansehnlichsten bekräntzet werden," — „Es ist aber nunmehr diese Glas-jbrüdersebaft ziemlich auf die Neige gekommen." D. Markus Geroez, ständischer Phvsiker zu Laibach am Ende des tj. und'zu Anfang des 18. Jahrhunderts, berichtet in seinen Vindiciis aurae Labacensis, dass im Fasching kein Haus war, wo nicht Gelage, und bei dieser Gelegen-heil Excesse, bis nach Sonnenaufgang dauerten, In den schlechten Neunzigei-jahren des 17. Jahrhunderts kam kaum auf das 2ote Haus die Reihe zu dergleichen Gelagen. Namentlich ausgezeichnet wegen Misswachs und Geldmangel war das Jahr iuy7, wo man seilen einen sonst notori- 52 sehen Säufer betrunken sah (S. desselben chronologie medico-praclica}. Demnach hat sieh die gegenwärtige Generali on aliliïer in Hinsicht des Genusses der geistigen Getränke gegen die frühere Zeit zwar scheinbar gebe?5crtj die nun au ziehenden Folgerungen worden aber lehren , was von dieser Besserung zu. halten sey. Denn was im Mittelalter Kittersitte war, und von den mederei Siänden nur bei ausserordentlichen Ereignissen nachgeahmt wurde , das ist jcUt in "die Masse des Volkes gedrungen, und zur täglichen Gewohnheit geworden. Die öffentlichen Excesse haben nachgelassen, aber die heimlichen Sünden haben sich gemehrt;, Es ist zwar für den Eiostatilier von nicht geringer Wichtigheit, möglichst verlässlich an erheben, wie die Bevölheruugs- Abnahme durch die Trunksucht unter verschiedenen Verhältnissen sich besonders gestalte; da ich aber ausser Stande bint in. dieser Hinsicht durch Zus&m-menslelhingen mehrerer Ortsverhältnisse eine vergleichendß Uebersicht ih begründen, schränke ich mich bloss auf die Momente ein, welche sich ans den von mir beobachte len Umständen ergehen. Eigene und anderweitige künftige Unternehmungen im gleichen Sinne werden entscheiden, ob diese Folgerungen, so wie die ihnen zu Grunde liegenden Angaben, wirklich, wie ich voraussetze, wenigstens für Europa, zu den mittleren gehören. A. Zuvorderst ist auszimiitteln, wie sich die Krankheiten und Todes lalle der Säufer zu den Krankheits - und Sterblichkeit« - Verhältnissen eines Orles überhaupt sumerisch verini! ten. ¦ 55 Die Berechnung kann für jetzt und hier, aus leicht au ergründenden Ursachen, nur etwas mehr als ungefähr seyn, aber der Wahrheit doch ziemlich nahe kommen. i) Folgende sind die noch nothigen Anhaltspunkte der Berechnung, a. Die Zahl der Verstorbenen zu Laibach belief sich im Jahre 1828 auf 455 Individuen, um lo5 mehr aïs im Jahre ich 7, Die Ruhr und das Scharlachfieber, epidemisch herrschend, trugen ?,ur Vermehrung der Sterblichkeit hei. Ich hatte 16/jo Kranke und darunter 9/, Todte. — Im Jahre 1820 gab es hier /\56 Todte, um 19 weniger als im Jahre 1828. Scbarlachfie-her und LiiiftrührenentziinduHgen herrschten epidemisch. Ich halle 1226 Kranke und 76 Todte. — Uebcrhaupt war in den Jahren îilîîï und '82 g die Krankenzahl, und verhältnissmassig auch die Sterblichkeit, grösser als in den früheren Jahren. Wechselfieber halten sehr zugenommen. Ich muss hier anmerken, dass, wegen Mangel eines Sieebenhauses , in meinem Geschäftskreise sich viele miheilbdre chronische Iiran( besser als das gewöhnliche v*&r (spatere Untersuchungen werden ein günstigeres Verhällniss umständlicher darstellen), indem hier, wo die Sterblichkeit au den Einwohnern sich wie i : 3o verhält, jährlich im Durchschnitte der i5le bis 14te Kranke stirbt, was 6, e Procent im günstigsten Falle ausmacht: so mag die jährliche Kraiikenzahl hier etwa die Hälfte der Einwohnerzahl betragen. 2) Nun zur Berechnung seihst. .¦1. Angenommen, dass das Verhaltniss der kranken Säufer zu den Kranken dieses Ortes überhaupt, auch bei den übrigen Aerzten und ausser aller Behandlung , dem aus meinen Beobachtungen hervorgehenden Ergehnisse entsprach, und dass demnach in den Jahren 1ÌÌ20 und 182g im Allgemeinen ungefähr der 28te Kranke hier ein Saufer war : so würden hier in Einem dieser Jahre ungefähr 214 Fülle von Haupt Krankheiten der Säufer vorgekommen seyn. Da binnen zwei Jahren (der Tabelle A. §. IX. gemäss) 28 kranke Säufer ausser meiner Behandlung theils genasen und sich besserten, theils starben oder ungeheilt verblieben (wovon 25 aus der Behandlung sich theils von selbst zurückzogen, theils in die Spitäler Übermacht, theils bei Gelegenheit von Consultatio-nen oder Supplirungen beobachtet wurden, 3 aber, die vorhin meine Kranke nicht waren, der gerichtlichen .Leichenschau unterlagen): so könnte, wenn man die muthmassliche Zahl derjenigen, kranken Säufer, welche in Einem Jahre von mehr als Einem Arzte behandelt werden , nicht so genau in Rechnung bringen kann, die obige Zahl 11k leicht auf 200 zu reduciren. und diese die Zahl der jährlichen kranken Säufer dieses Ortes seyn, 56 Demnach wäre bier în neuester Zeit fast der 60. Einwohner j in mehr oder weniger di-recter Folge der Trankergebenheit j wenigstens einmal im Jahre bedeutend krank gewesen. b. Vorausgesetzt ferner, das,* in der Nicht-beh.and.Iuag und In der gewöhnlichen Behandlung, nicht nur in 2 .Jahren, sondern auch schon jährlich, die Hälfte der schwer erkrank-ten Säufer stirbt, so folgt: dass in jenei' Beobachtungszeit jährlich bei 100 Individuen,— 0,00a der Population, — vom Saufertode dahingerafft wurden. (Dieses Verhältnisse wo demnach der 120. Einwohner an den Folgen der Trunksucht stirbt, ist gegen das oben von JNew-Yorh angeführte um die Hälfte besser). Eine weitere Begründung der Voraussetzung, worauf diese specieile Folgerung mit beruht, wird unter den Berechnungen der zweiten Centurie vorkommen. c. Mehrere Gründe sprechen dafür, dass die angegebene ZahJ der jährlich bedeutend kranken und verstorbenen Säufer (-00—100} für diesen Plati die mittlere sey. Wenn man, in der Voraussetzung, dass liier jährlich die Hälfte der Population in verschiedenem Grade erkrankt, die Zahl dev jährlich kranken Saufer verdoppelt, so ergeben sich /|00 Säufer für diesen Ort; d. h, ein Dreissigstel (odei- y,owl der Population ergibt sich hierorts dem Trünke. (Das Verbaltniss der kranken Säufer zu den Saufern überhaupt ist gewiss ungünstiger als 1 : 2; es entziehen sich aber Viele der ärztlichen Wahrnehmung, und im Alter von ìò— 40 Jahren mag jenes Verhält-niss günstiger seva). Demnach verhalte» sieh die Männer zu den Weibern, abgesehen vom 57 Alter, wie o,m& : o,ona. — Da nun bei einer Bevölkerung von 12O0O Menschen, nach einer Siisimilch}sehen Kegel, 71 So zwischen dem 20. und 60. Altersjahre leben, so ist die Zahl der Säufer hier o,osg der Erwachsenen, und die Manner verhalten sich zu den Weibern wie 0,0*2 : 0,014. Unter 5oo erwachsenen Männsrn gibt es also hier 42 Säufei-, und unter 5oo erwachsenen Weibern 14 Säuferinnen. 3} Fernere Ergebnisse dieser Berechnung. a. Die Zahl der in einem Aiter von 20 his Bo Jahren Verstorbenen betrug hier nach einem zehnjährigen Durchschnitte jährlich bei 240 bis 260. Diese Zahl ist ungefähr die dritthalbfache der jährlich hier verstorbenen Säufer. Demnach wurde, wo nicht ein Viertel, doch ein nahm-hofier T'hai der in einem dem Staate nützlichsten heller Verstorbenen arn Leben geblieben seyn, wenn der Missbrauch der geistigen Ge-iränke es erlaubt hätte. Denn n/ich der gewöhnlichen Regel (7130:245) hätten von 400 Erwachsenen blos 12,3 sterben sollen ; es starben aber von 400 Säufern bei 100: mithin ist die reclinarle Zahl der jährlichen Opfer der Trunksucht für diesen Ort 87, also, ein Fünftel bis Viertel der Verstorbenen überhaupt. L.eider muss ich hier noch bemerken, dass von Kindern des zartesten Alters, in deren Krankheiten man hier von Mosern und Mütterchen den Wein angewendet sieht, jährlich feeine gleichgültige Zahl zu Grunde geht. So ist es beim gemeinen Volke hier zum Sprichworte geworden: um einem Kinde den Zahndurchbruch 211 erleichtern ç!} müsse man ihm Wein geben, und sollte die Müller den letzten Unterrock verkaufen. In der Keuchhuslen-Epi- 58 demie iH3o wurde den Kindern sogar Branntwein mit Feigen, als ein bewährtes Mittel, aufgetischt. Doch genug von den unschuldigen Opfern der elterlichen Unbesonnenheit. Jj. Wenn von 4oo hier befindlichen Säufern jährlich bei 100 sterben, so ist die Zeit von 4 Jahren die mittlere, die ein (unter mittleren Verhältnissen befindlicher) Säufer wahrscheinlich noch zu leben hat. ' B. Ferner ist zu erheben, wie die Erzeu-gungs- Verhältnisse der Säufer zu den ortlichen Verhältnissen dieser Art überhaupt zu stehen kommen. — Auch hier kann das Ergehnïss einstweilen nur etwas mehr als ein ungefähres seyn. i) Im Allgemeinen noch nöthige Anhalts-puncte finden wir hier keine zu erörtern, ausser den oben (§. XXI.) angegebenen, deren wichtigste wir hier recapituHren, a. Die mittlere Zahl der hier jährlich Gehörnen beläuft sich, dem letzten zwanzigjährigen Durchschnitte von ifiio bis 1S29 zu Folge, auf 423,i. Unter dieser Zahl sind 294, 0, rund 3oo, Geburten ehelich. Demnach übertraf die Zahl der Gehörnen die der Gestorbenen jährlich um ein Zwölftel. b. Die mittlere Zahl der hier in jenen 20 Jahren Getrauten ist jährlich 85, e Paare. Demnach kommen hier auf ein Ehepaar 3, s Kinder, 2) Die Berechnung, welche zunächst hierauf beruht, ist, wenn man annimmt, dass das örtliche ZeugungvSverhäJtmss der Säufer überhaupt dem von mir beobachteten sich näherte, nachstehende : 59 a. Wenn 35 Individuen während der Trunk-crgebenheit 46 in der ßeobachtungszeit lebende Kinder gesetatmässig erzeugt haben dürften (§. V. B. 5. folg.), und etwa 7 unter denselben Umstanden Erzeugte, die vor der Beobachtungszeit starben (§• V. B. 2.) nicht mitgerechnet werden: so kommen auf ein Ehepaar, wovon der eine Theil, gleichviel ob Mann oder Weib, trunkfällig und dabei noch zeugungsfähig ist, ein Kind, und in jedem aweiten Falte eins darüber C^O- Tbeüet man, mit Rücksicht auf die Zeu-gungsfabigkeit, die Zahl jener Ç46 + 7 = 53) Kinder unter die Zahl der 64 verehelichten und verehelicht gewesenen Individuen überhaupt (§. V. AO, so kommt nur unter 49 Individuen auf Eins 1, 1 Kind. Unter 64 Säufern sind daher i5 unfruchtbar gewesen; und wenn man hierunter die 7 erwiesener Massen unfruchtbaren Weiber berücksichtigt (5. V. B. 4): so mögen sich die unfruchtbaren Säufer zu den unfruchtbaren Säuferinnen wie 0,i7t 0,41; jene zu den Säufern überhaupt wie 8 : 47? und dio unfruchtbaren Säuferinnen zu den Säuferinnen überhaupt wie 7 : 17 verhalten. Man mag nun endlich, ohne Rücksicht auf Fähigkeit, Gesetzmässigkeit und Zeit der Erzeugung, die Zahl der Erzeugten und muth-masslich noch zu Erzeugenden 110 (§. V. B. 3) unter die Zahl von ioo Trunkergebenen ver-theilen, so kommt auf Ein trunkergebenes Individuum Ein-Kind, und in zehn Fällen Eins darüber 0>O> Demnach scheint sich das Erzeugungs-Ver-haltniss der Säufer zu den Erzeugungs-Verhältnissen überhaupt hierorts wie 1,1 : 3, a zu stellen. GO Mithin wurden zwei Drittel der zu Erzeugenden durch die Trunksucht zurückgehalten , oder im Keime erstickt ! b» Wo beide Theile der Erzeugenden trunksüchtig sind, kommt, der obigen Berechnung zu Volge, erst auf 2 Paare Ein. Kind- Unter den loo von mir beobachteten Individuen ergaben sich solche Palle zweimal j und es war wirklich bei dem einen Paare kein, bei dem anderen nur Ein Kind vorbanden. 3) Fernere Ergebnisse dieser Berechnung. a- In Hinsicht auf das Geschlecht der Erzeugenden können nachstehende Folgerungen gelten. Wenn man, mitgerechnet -t> (0,41) unfruchtbare, unter die trunksüchtigen. 17 Weiber, die in eheliehen Verbältnissen lebten, oder gelebt hatten, die in diesen Verhältnissen ge-bornen, wahrend der Beobachtungszeit lebenden 12 Kinder (ron 10 Müttern), und von jenen 7 vor der Beobachtungszeit verstorbeneu Kindern 3, zusammen i5 Kinder glcichmässig vertheilt (Vergi. §. V. D. 1)1 so kommen auf Ein Weih 0, ea, oder es kommt unter i5 von 17 Weibern 1 Kind, und 2 von 17 gingen 3cer aus. Da aber das wirkliche Verhältniss der un-fruchlharenSauferinnen zu den Säuferinnen überhaupt 7:17 ist: so kommt auf jede von den 10 zeugungsfähigen Säuferinnen Ein Kind, und in jedem zweiten Falle Eins darüber (1. s}, __ Aus der Theilung aller 26 Säuferiniien in alìe ihnen zukommenden 3l (von 110) Kinder, fällt auf jede 1, 2. Theilet man unter kj trunksüchtige, ver-heirathele, oder verheiralhel gewesene, Männer — die von 2.5 (20') derselben muthmass-lieh erzeugten gesetzniassigeu 5k Kinder, welche Cl während der Beobachtungszeit lebten, und von jenen 7 vor der ßßobarhturigszeit verstorbenen Rindern 4? zusammen 38 : so kommen ani ìii-nen Mann o.ai; oder es kommt auf jeden von 53 unter 47 Männern Ein Kind, und u (li)von 47 gingen leer aus. Dagegen kommt auf jeden von 2d zeugungsfähigen Verehelichten oder Verehelich[gewesenen (/wie bei den Weihern,") i,s Kind; — Aus der Theilung aller 74 Säufer in die ihnen entsprechenden 7t) Kinder .kommt auf jeden i,o6ö (i;o). Da ferner das supponirle Verhällniss der zeugungsfähigen Säufer zu den Säufern überhaupt wie Ei : 47 s das erhebliche aber wie 22 : 47 (nach Abzug von a5) sich gestaltet: so mögen wenigstens 7 unter 14 (,on 4? verehelich t e ti oder verehelicht gewesenen Säufern ausser der Ehe nicht g«na zeugungsfähig gewesen sayn. lJoeh dürften Auch die Gattinnen der Säufer nicht oft genug als Muster der Treue gelten. b. Rüchsicht auf die Zeil der Erzeugungs-Verliältnijjse. Wenn die mittlere Zeit, welche ein êcn höheren Trunks uehtsgraden aueiiendes Individuum wahrscheinlich noch an leben hat, 4 Jahre beträgt (&. XXII. A. 3. h.~); und wenn jeder Säufer nicht viel mehr als ein Kind erzeugt: so ist es folgbar, dass von Eltern, wovon der eine Theil gar nicht, der andere nahe unter dem mittleren Grade trunksüchtig ist, und das 5o, Lebensjahr noch nicht erreicht hat fist es ein Weib, noch nicht das /jo,), allenfalls erst in i5 Jahren ein Kind gezeugt werden dürfte. Sind beide Gatten trunk- ergeben, dann dürfte kaum in 3o Jahren die Erzeugung eines Kindes gelingen. Wenn die Zahl der von loo Individuen erzeugten und zu erzeugenden Kinder sich auf 110 hela'uft, so werden, der obigen Annahme zu Folge, in einem Jahre von ïoo Säufern etwa 7 Kinder erzeugt werden können. c. Vergleichen wir das hier Gesagte, so ersehen wir, dass unter den Sauferinnen mehrere zeugungsunfähig sind, als unter den Säu-fern, dann dass auf zeugungsfähige Säuferinnen fast ein grösserer Erzeugungs - Antheil fallt, als auf Säufer. Da aber diese Verschiedenheit des Antheiles gegen, die Verschiedenheit der Unfähigkeit bei den Geschlechtern geringer ist, so stehen die Weiber immer noch im Nachtheile. Dieser würde sich deutlicher ergeben, wenn man immer nur gleichgrädigc Säufer und Säuferinnen, in hinlänglichen Zahlen, zusammenstellte. Ferner ergibt es sich, dass die Ehe selbst bei Säufern ein Mittel zur Çwiewohl unbedeutend) grösseren Befruchtung darbiethe. C. Vergleichung der Gehörnen mit den Gestorbenen. 1) Theilt man jene 7 von 100 einzelnen Trunksüchtigen jährlich Erzeugte, vierfach genommen (da die Zahl der Säufer £oo betragt), unter die Einwohnerzahl, so beträgt die Zahl dieser Kinder jährlich o, 002 der Population, oder o,o6ß der jährlich Gebornen überhaupt. 2) Wenn durch die Trunksucht 87 von 400 jährlich sterben, und dagegen von den vorhandenen 400 Trunksüchtigen nur 28 jährlich geboren werden, so wird, nach Ab^ng dieser 2IÌ Gebornen von den 87 Verstorbenen, die 65 Population hierorts durch die Trunksucht jährlich um 59 Einwohner, oder 11m -^\-% (o, gn5) vermindert. Dicsemnach würde die Bevölkerung dieses Ortes, bei so fortbestehender Trunksucht, um das Jahr 2000 ziemlich auf der Neige seyn, wenn nicht anderwärts ein Ersatss Statt fände. Ein solches Ersatzmittel ist die bedeutende Zahl der unehelichen Erzeugungen, die den Schaden der Trunksucht hei Weitem Cum Hfi> überwiegt. *) Mithin macht Veiius die Felder des Bacchus **) wieder gut- und so dient in der Welt oft ein Uebe) zur .Ausgleichung des andern. 3) Bringt man die ungesunde und zur Fortpflanzung wenig geeignete Beschaffenheit der von trunkergebenen Eltern Erzeugten mit in Anschlag, so wird das Ergebniss des Schadens der Trunksucht ein noch ungünstigeres seyn. ' 4) Ohne die Trunksucht würden die Populations-Verhältnisse ungefähr so stehen: Verstorbene, Geborene. Jätirifcne AfiifelzaM.......;kio fca.3 Abzog der Verstorbene» durcit die Trunk- siiclit...........—87 Zii.«fitz der wegen tier 'Prunksucht Nicbt- "rzeugten (.28 X - == 56) -.. +56 Vergleich . 3o3 /(~f) Mithin würde sich , wenn keine Trunksucht wäre, ein jährlicher (/eherschuss von 176" Ge- *~) jfjcbt so bßjtenteaid ers&lieiBt šieses Dafcargßwiclrij weau man bedenkt, dass die meisten FiiidelltindPr, auf dem liaude, wo sie unterbracht werden, bleiben. Wahrscheinlich liiül aher diesen die ZaliJ der vom Lande einwandernden Dienstboten, die in vorgerückten Jahren hier versorgt werden, das Gleichgewicht. Die übrigen Ein- umj. Auswanderungen dürften einander weniger gleich kommen. **) iVaJirsdieinjich mir unter mutieren Verhältnissen. G4 bomen jährlich ergehen, und demnach, nach einer Euler''sehen Tabelle, die Population sich in 40 Jahren verdoppeln, anstatt dass eine solche Verdoppelung, unter den herrschenden Umständen, wenn nicht Venus noch mehr in's Mittel tritt, kaum in einigen hundert Jahren möglich wird, *} 5) Dieser Schaden durch die Trunksucht gilt von der Zahl und der physischen Qualität der Bevölkerung, Wer mag den Schaden, der auf die Moralität der Staatsbürger durch jenes Ue-bel fallt, berechnen? §.' xxnr. Welches ist die wahrscheinliche Lehensdauer der in verschiedenen Verhältnissen lebenden Trunltergeheneni* Diese biostatische Frage dürfte besonders für Lebensversiclierungs- und Versorgungs - Anstalten von Wichtigkeit seyn. **) Die Aerate, welche solchen Anstalten über die physischen Zustände der für sich, oder *) Wo die Trunksucht bei einer Bevölkerung fiber den Grad der Gewöhnlichkeit schreitet, da kann, im Allgemeinen wie im Einzelnen, die A'atur in Ausgleichung des Uebels durch Vermehrung der Erzeugungen freilieft nicht mehr ausreichen ; unti es muss daher die Bcvölke-rung, in doppelter Hinsicht, mir um so reisseuder abnehmen, je allgemeiner und grösser der Missbrauch H 6,22 3,11 8,23 6,22 4, is 2,07 4,« 3,11 2.07 1,04 P" « 0 60 11, 08 8,'si 6,23 4,18 2,08 5, sì 4,«s 2,77 1, 68 2, 77 2,03 1,38 0,60 It « 3 O" „ IO 11 ~ 70 6, (1 .'1.61 3,47 2, al 1,10 3,0a 2,01 1,64 0,77 1,64 1, IC 0,77 0, 3B rO «f II 1 M 75 4, so 5,14 2,93 1,69 0,84 2, SS 1,69 1,12 0, So 1,12 0,84 0,66 0.28 . 0 0" — -:¦ 4 cd 1 1« ¦¦ 0 80 3, 68 2,00 2,02 1,5* 0,04 1,70 1,54 0,90 rO,46 0,00 0,0* 0,46 0,2s D CI Anmcrli unge 11. Mittlere (Da a Verliii sait ter 5 — t ni sa fiii fer i5 Jatu Bi erti). Mittleres liberimi Verhül pt, lïir bea ou tu iss fui Ve insali f dere. (Säufer er ius- Mittlere (D: Vârliàl wein uer 5 - tuia s für =i:i 11 fer - i5 Jal Bra a utre). Bei mittlerer Duner undlü. Grade. 65 ihre Familien, um eine künftige, oder gegenwärtige Lebensversicherung Ansuchenden berichten, sollten daher, um den Vermeil der Anstalt, und mithin der grossem Anzahl der Interessenten, zu fördern, gehallen sejn anzumerken: oh und in welchem Grade, in welcher Art, und seit welcher Zeit die Versor-gungs- Aspiranten etwa dem Trünke ergeben sind; ferner welche Nachtheile für die Gesundheit in Foige der Trunkergebenhcit hier bereits vorhanden, oder zu befürchten sind. Wenn wir Biifforis für kleinere Städte und das flache Land berechnetes Schema der wahrscheinlichen Lebensdauer mit den obigen Ergebnissen in Vergleichung bringen, so dürfte anliegende Tabelle dem hier ausgesprochenen Zwecke genügen. Die Construction dieser Tabelle beruht auf folgenden Gründen. Wenn im Durchschnitte von 4 Säufern jährlich Einer stirbt, so ist der Durchschnitt der noch zu erwartenden Lebensjahre für ein solches Individuum, wenn es dem Trünke unter mitlleren Verhältnissen ergeben ist, ebenfalls 4 (§. XXII. A. 3. 6>: Ein fünfzigjähriges Individuum aus dem Mittelstände, von miltelmässigcr Complexion, welches, in einer Provinzialstadt wohnend, dem Trünke durch zehn Jahre ergeben ist, und während dieser Zeit den III. Grad der Trunk- so ist es gewiss, dass lici einem Fünftel der von solchen Anstalten ausgezahlten WittwengeJialte u. s. w. eine bedeutende Reduction hätte Statt finden sollen. Bei Tontine» hingegen würden im Falte verbreiteter Trunksucht die U ei) erlebend en in nicht geringem Vortheile stehen. 60 sucht kaum erreicht, hat also ungefähr noch 4 Jahre zu leben. Verschiedene Umstünde werden natürlich diese und alle übrigen Angaben der Art modifia ciren, aber mit nicht bedeutendem Unterschiede. Vergleichen wir diese 4 bei einem solchen Individuum noch zu erwartenden Lebensjahre mit der von Buffon aufgestellten wahrscheinlichen Lebensdauer eines menschlichen Individuunis dieses Allers überhaupt, so finden wir, dass die Zahl der Jahre, welche ein fünfzigjähriger Mensch überbanpt noch erleben dürfte, zu den noch zu erwartenden Altersjahren eines fünfzig jährigen Säufers sich ungefähr wie die erste Potenz von 4 06,w> verhalt. j4Iso iv ir d das Leben eines Säiifers gewöhnlich. fast am drei Vieriheile der noch zu erwartenden Lebenszeit verkürzt! Dieses Verhältniss dürfen wir für den III. Grad der Trunkergebenheit als noch geltend annehmen, Der IV, Grad der Trunkergebenheit dürfte, bei mittlerer Dauer dieser Leidenschaft erst erreicht, übrigens unter jedweden andern mittleren Verhältnissen, die noch zu erwartenden Lebensjahre auf ein Achtel zurücksetzen. Dieses Achtel, der Zahl des III. Grades hinzugesetzt, würde das Verhältniss des IÏ., und die Addition noch einmal wiederholt, das des I, Grades andeuten. Diese Operation wurde nun wirklich allen übrigen Bestimmungen , rücksichtlieb der mittleren Dauer der Trunkergebenheit, bei verschiedenen zurückgelegten Altersjahren, um so mehr zu Grunde geiegl, da sie sich nach dem alko-holometriscljcn Verhältnisse richtet. G7 Der IH. Grad bei mittlerer Dauer dürfte sieh, bei Übrigens gleichen Umständen, wie die Doppelnaht des bei längerer Dauer Statt findenden III. Grades verhallen, wenn die mittlere Zahl der längeren Dauer, su der mittleren Zahl der mittleren Dauer addirt, die mittlere Zahl dei" ìtiirzeren Dauer gehen soil. Sehr wahrscheinlich verhält sich daher der III. Grad bei mittlerer Dauer wie der I. bei längerer Dauer, der 11. Grad bei mittlerer Dauer wie der III. Grad bei kürzerer Dauer, und der IV. Grad bei kürzerer Dauer wie der U. bei längerer Dauer. Bei Branntwein Irin k er« -wiire in dieser für Weîntrinker berechneten Tabelle die der Ru-brik ,,Dauer über iö Jahren" zugehörigen Co-lumnen für die Dauer von 5 bis 35 Jahren, und demnach 2,ot für die Zahl der mittleren zu erwartenden Lebenszeit anzunehmen. Bei den starken Biertrinkern würde das Nämliche mit der Rubrik „Dauer unter 5 Jahren" an veranstalten, und die mittlere Zahl hier C, aa seyn. Bei diesen müsste die Rubrik für die kürzere, bei jenen die für die längere Dauer, nach den obigen Directiven, neu hinzu construct werden. Da nebst dem Alter, als dem vorzüglichsten individuellen Verhältnisse, noch andere, mehr oder weniger wichtige, Umstände den Einfluss der geistigen Gelränke auf die menschliche Lebensdauer naher bestimmen, so müsston bei jedem Gebrauche dieser Tabelle jene Verhältnisse mit in Anschlag gebracht werden. Demnach müssen die Angaben in Betreff der hei jungem Personen zu erwartenden Lebensjahre (wegen des §. IV. C. l. 6. erwähn- 5 * 68 ten Umstandcs) vcrliä'ltnissmässig vermindernde Correctionen *u erleiden haben. Zu diesen schlage ich als mittlere Corretti on saahl i vor. Demnach würde ein dreissigjähriges Individuimi in den mittleren Verbältnissen der Trunksucht an Statt 7 wahrscheinlich nur noch 6 Jahre zu leben haben, Die darunter stehende Zahl wäre ungefähr um o, eo; die oberhalb befindliche urn ij6o; und die oberste um 2 zu vermindern. In Rücksicht der in kürzerer Zeit erreichten höheren Grade musste bei jüngeren Individuen verhältnissmässig noch mehr weggerechnet werden. Sicherer wären die Angaben dieser Tabelle freilich, wenn sie auf den eigens hierzu rubri-cirten Ergebnissen vieler Zusammenstellungen, utid auf die Erfahrung vieler Jahre gegründet wären. Ein solches Unternehmen bann aber keinem Einzelnen zugemessen seyn. Indessen soll jeder Wink spätere* Erfahrung treulich befolgt werden. œ — 1831. <* order ytê^cnnitl. Angaben. Vorerinnerung. M it dem Herbste 1820 waren in 2 Jahren von 100 Säufern 46 gestorben, mithin am Leben geblieben 64. Von diesen 54 Individuen kamen in den nächsten 2 Jahren, i8f£—¦ i83i abermals in meine Behandlung 10, nämlich 10 Männer und 5 Weiber. Von jenen starben 3, von diesen i, zusammen 4« Von denen, die nicht in meine Behandlung kamen, starben 1 Mann und 1 Weih, Zusammen 4 Männer, 2 Weiher = 6. Mithin war in 4 Jahren von 100 ärztlich beobachteten Säufern mehr als die Hälfte todt (Vgl. I. Cent.). Abgerechnet noch 5 Individuen, welche dera Trünke Anscheinend entsagten (3M., 2 W.) und 11.) welche sich dem Orte der Beobachtung ? oder nur dieser allein, entzogen (und wovon nicht unwahrscheinlich einige gestorben seyn mögen), blieben in der Beobachtung;, während den Jahren i83o — i83i unbehandelt, vom ersten Hundert 3î. 72 Von diesen -32 waren in I. Grade trunksüchtig 2 M., 4 W. (=: 6), in einem Alter von 24 bis 62 Jahren; im IL Grade 10 M., 4 W. (— j/(), in einem Aller von 27 bis 68 J. ; im III. Grade 8 M., 3 W. C= n), in einem Alter von 28 bis 62 J.; im IV. Grade 1 M. in einem Aller von 44 J. — Einige hatten in dem Grade der Trunksucht Fortsehritte, einige Rückschritte gemacht. (Während ich dieses schreibe, ist von diesen o~ Personen 1 im III. Grade trunksüchtig gewesenes Weib von circa 40 Jahren am chronischen Durchfalle m Folge von Darmgeschwüren gestorben). Folgen die Angaben über die 100 neu aufgenommenen Individuen, S.L Das Geschlecht. BeTifimlelt minien.....71 M., 29 IV., — 100 Von diesei» sta-r&en . . . - 25 M 12 ,> ~ 5"! in iler I. fieni m* i e wurden : JI Hi mul cl C.......74 „ 26 „ ~ too Ks starben.......34 v, 12 ,5 üS '|(> Woraus sich ein etwas günstigeres Verhält- niss, besonders für die Manner, ergibt. §¦ EL Das Alter. A. Von diesen 100 Personen hatten: Männer. Weiber. Zusammen. ein Alter unter 20 Jalircii . . 2 — 2 „ „ von 20 bis 3o ...... 8 4 12 » „ 1, 3o ,, 40 „ . . . - ig 11 5o 73 üiu Alter von 40 Ma fïo Jalireu . i5 8 ?3 71 7) 7» 5o 77 60 17 • ¦ . i5 5 20 » M H 60 17 70 17 ¦ ' , S — 8 » » üb er 70 » ' - - 4 1 5 Summe 71 ?'.) Iüo B. 1 -liervon s Ur ben: im Alter unter 20 Ja fireu . _ ,_ ._ „ „ von 'JO bis 5o 75 5 1 6 7! 71 77 3o jj 4o 17 1 2 3 17 17 7) 51 17 77 » 77 77 40 „ 5o 5o „ 60 60 „ 70 77 * -7! ' * 11 4 6 6 5 5 9 71 17 aber 70 71 ' ' 3 1 4 Summe 23 »7 Beim Vergleich« dieser Tabelle mit der entsprechenden der Ï. Centurie ergibt es sieh, dass das Maximum der Erkrankungsfälle dort zwischen dem 40. und 5o., hier zwischen dem 3ö. und ko. Lebensjahre fällt (ìn welchem Alter hier nur der 10. starb, was von der I. Centurie hedeutend abweicht). Das Verbaltniss der Weiber ist nicht so verschieden. Von Sterbe-fällen ereigneten sich hier, wie in der J. Centurie, bei Männern die meisten zwischen dem ßo. und 60., dann zwischen dem 6o* und 70. Jahre des Alters. Entscheidender wird das Resultat, wie hei grösseren Zahlen überhaupt, wenn wir beide Ceituricn addiren > und die Zahl der aus der I. Centurie ïm zweiten Beo h a eh lungs-Zeiträume Gestorbenen, d, hinzurechnen. 74 Demnach hatten von 200 Tvunkergebenen: AA. Manner. Weiber. Zusammen. eia Alter unter 20 Jaliren von 20 bis 3o 3o „ 4° 4o „ 5o 5o „ 6o 7° BB. Go über 70 ,t Hiervon starben Ü . , , 3 — 5 »7 10 27 36 *9 55 38 tS ri3 28 7 35 ; »7 ^ 19 . . . 6 2 8 Summe . 145 55 ioo im Aller unter 20 Jaliren von 20 bis3o „ „ 3o „ 40 „ 40 „ 5o » 5o „ 60 » 60 „ 70 über 70 „ r> 51 » Î) » )) » » î) n » ii Summe 7 8 13 i? 12 6 4 3 11 5 1 2 1 11 11 23 22 l3 26 «9 Zuerst finden wir hier die deutlichere Bestätigung des bereits Gesagten, dass die Sterblichkeit in jüngeren Jahren durch die Trunksucht ungünstiger gestaltet werde, als vor den mittleren Jahren. Denn es starben in einem Alter von 20 — 3o Jahren von 27 : u, im Alter yon 3o —4» Jahren bei Weitem weniger, nämlich von 55 : 11; im Alter von 40 —So schon wieder mehr u. s. w. Auffallend ist dann bei den einzelnen Zusammenstellungen die Bestätigung der schon früher gemachten Bemerkung, dass in der Blü-the des Alters this 35 Jahren bei Weibern, 4o hei Männern) ein Viertel der Beobachteten starb, — Ein anderes Vierlei starb im Greisenalter (über 60 Jahren), in den mittleren Jahren demnach 75 die Ila'Iftc, — Die meisten Todten lieferten die Weiber in einem Aller von tto — 5o, und die Männer in einem Alter von 5o — 60 Jahren. Die meisten (mehr als die Hälfte) der Erkran- kungsfa'lle überhaupt kamen in einem Alter von 3o — 5o Jahren vor: bei den Weibern in den Jahren zwischen 3o una 40, bei den Männern zwischen 4o und 5o. Demnach liegt zwischen der gross ten Sterblichkeit und der grösslen Krankenzahl bei beiden Geschlechtern eine Zwischenzeit von 1 o Jahren ; und die Weiber richten sich durch den Trunk fast um 1 o Jahre früher zu Grunde als die Manner. In Rücksicht des Einflusses der geistigen Getränke auf die verschiedenen Altersperioden ist demnach folgendes Schema als das Resultat von 200 Fidlen au betrachten. Bis zmn 3o. Lebensjahre starten von 100 Siiiifcru 3o Vum 5o. zum 40. „ „ „ 100 „ 20- „ /ko. „ 5o. „ „ „ 10Q „ 40 „ 5o. „ 60. „ „ „ 100 „ Go „ 60. „ 70. „ „ „ 100 „ 80 ,, 70. aufwärts „ „ 100 „ 100 Tleberhaujit...... „ „ (ioo „ 33o Oder........ „ „100 ,, 55 Nach diesem Schema würde eine genauere Correction der in der I. Centurie (§. XXIII.) construirten Tabelle über die Lebensdauer nicht schwer seyn, wenn die Beobachtungszeit überall 4 Jahre wäre. §¦ "*¦ Das Temperament. MÜnncr. Weiber. Zusammen. Sanguinische ........ 4 3 7 S;ui£iiìuìseIi - Chol eri sehe .... 18 8 2G Mauser. Weil) et. Zusammen. • 4 ^ 6 Phlegmatische ..... — — — P lile gm fi ti sc li - Clio le rigeli e . > ¦ 29 5 34 Phlegmatisch-Melancholische . . . 2 — 2 Melancholische..... . — — Sangu i n is eh - Me 1 aneli o lische . 2 1 3 Sanguiniseli - Phlegmatische . 5 3 8 Melatici! oli sc h - Cholerische ¦ ¦ 7 7 14 Summe 7» 29 100 Da nun die Abweichung von den Angaben des ersten Hunderts diesfalls nicht beträchtlich sind, so werden die dort gemachten Bemerkungen auch hier zu gelten 1 ben. §. iv. Grad und Art der Trunkergebenheit. A. Grad der Trunkergebenheü, ii Im ersten Grade trunkergeben waren: 8 Manner, 6 Weiber; zusammen 14 Individuen. 2) Im zweiten Grade: 34 Manner, i4 Weiber; zusammen 48. 3) Im dritten Grade: 27 Manner, 7 Weiber; zusammen 34- 4) Im vierten Grade: 2 Manner, 2 Weiber; zusammen 4- 5) Es erreichte demnach kaum ein Zwanzigstel der Saufer den höchsten Grad (bei der I. Centurie war es ein Zehntel). Gegen die Manner gab es, hei fortschreitenden Graden der Trunksucht, immer weniger Weiber. Nur im letzten Grade waren die Geschlechter tviel-leicht zufällig) gleich. 77 Uebrigens sind die Zahlen des zweiten und dritten Trunksuchtsgrades den in der I. Centurie gewissermassen entgegengesetzt. Der Grund. dieser Verschiedenheit mag vorzüglich darin liegen, dass mehrere Individuen von höheren Graden der Trunkergebenhcit auf niedrigere Stufen zurückgingen, andere aber von den Fortschritten in dieser Gewohnheit durch moralische oder physische Einflüsse abgehalten wurden, ) Vielleicht war aus eben diesen Gründen die Sterblichkeit in dieser Centurie gegen die erstere geringer. Zu läugnen ist es indessen nicht, dass die Grade der Trunksucht nicht immer so genau bestimmt werden können, und dass daher Einiges der mutbmassenden Beur-theilung überlassen bleibe. Auch ergaben sich in diesen zwei Jahrgängen um i weniger Todesfalle, welche eine legale Obduction nothwen-„ dig machten. **} B. Dem Weintrunhe ergeben waren ¦S'j Manner, 16 Weiber; zusammen 55; dem Brannt-weintrunke 53 Männer, i3 Weiber; zusammen 46" (obschon der, übrigens schlecht geralhene Wein, wegen des darauf gelegten höheren Impôts, theurer wurde, was zur speciellen Erklärung des Obigen dient, gab es also doch nicht viel mehr Branntweintrinker als in den früheren Jahren); dem Uebermasse des Biergenusses zugetban war nur 1 Mann. C. Vergleichung dieser Angaben. 1) Das Verhaltniss des Grades und der Dauer der Trunkergebenheit zum Gescblechte, zum *'i Gewiss hat die im Jahre i85i üTterhftBdneluneiide Cho-lerafurelit hierin falls einiges (Jute gestiftet. **) Vergi, d. Amu. zum g. XXII. A. 5. in. dieser Centurie, wo diese Angabe berichtigt wird. 78 Alter und zur Sterblichkeit der erkrankten Trunkergebenen dieses Hunderts, drückt folgendes Schema aus. *} Datier und Gi ad M firmer IVeibcr à 0 1 •a der Trunkergeben-heit. n ai *-> o »O a à .g n Ö o 41 O h 8 d « Ö 0 M ai I «o s 1 ? ¦s re y] ? O 2 | S 1 S H ET O Vf co (/1 h Ir >• M a ¦0 g i CO Unter 5 Jahren I. 5 1 -- — 2 — — -- 7 1 « )) » U. 2 1 --- — -- — — — 2 1 JJ 11 » III. — — -------------¦ — t 1 — -- J 1 n m )> ÏV. — — --- — ---- — — --- — -- » M » S. 7|»|- — 3 > - — lü 3 Von5?.iii5 JîiVt. 1. i 1 1 5 1 — --- 5 2 » » » » » ir. iq 3 1 1 10 4 a 1 32 'l H w ¦>•> » w ui. IO 4 5 1 ò 1 1 1 if) 7 » » S) » V! IV. s. L — — — 1 1 i 1 3 2 » » H M B 3i 1 E 7 1 5 S|»9 7 4 3 5g \ 20 Ueljer i5 Jalircn I. __ __ i — i — — — 2 — )! H )) ir. r> — 9 4 — — 2 1 ï4 5 55 M « ni. j i 11 7 — — — — M ö )) « M IV s. — — i 1 — —¦ — — 1 1 )> " » 6] l|22Jl2 »i- : 3i.i 14 G es n m m ts uni n le . 44 |,o 27 l5 23 »I « 41 LOo| 37 Da, ungeachtet derUebereinstimmung der ToUdsumme, in Rücksicht der Mittelsummen, zwischen dieser und der ersten homonymen Tabelle einige Verschiedenheilen Statt finden, *) Fortgesetzte F.rfrtlinnigen haben midi belehret, dass <ìcr Ueliergang des »wetten Grades in den dritten als der Miltclgrad der Tmaksuclit angcselieii werden misse. 79 so wird eine Zusammenstellung der Summen beider Tabellen hier am Platze sein. Als Zugabe erscheinen hier die Sterblichkeits-Procente. Auch aus dieser Tabelle ergib t sich die absolute Zunahme der Krankheiten und Slerbe-fälle bis zum dritten , und die rela-tiveZunahme letzterer bis zum 4-Gr. der Trunker-gebenheit. — Dieses Verhältniss findet in den Jahren unter oder über5o keinen bedeutenden Unterschied, — Bei den Weibern und nach dem 5o. Lebensjahre ist übrigens auch hier die Sterblichkeit grosser als vor die- IlfiueL' lind Grad e fa S3 rs I* M W TJ a 3 v: à as a D £ O VI U J> d* >a 3 tO a D I" a II S-s v] '—i ». <* M der Trunkergeben-heit. Unter 5 JUIirou [. 1 2 J o, te? 11 lì » rr. »4 g 0. 11 n " ss rtf. 3i x3 0,41 M » ii IV. 8. 3 2 o,tìa •n ii ii Go '9 O, 31 Yon5bisi5 Jiili. r. 10 3 Oj Î0 ii ii ii ii ii n. h i3 0,55 ii ii ii ii » ur. 48 23 0,48 li ii 11 ii ii IV. 8 G 0,M n 11 5) 11 ); JOŽ) 45 O, *4 Weber lSJahrea i. 2 — 0,88? » ii ii ». i5 fi 0,4* » » » ni, 18 11 0, âl ii ii ii IV. s, 3 i o. g&? i: » )) 3? JO |u, 61 Gesnmmtsiiiii) 11 lì . 1 200 ) 83 loj* ser Altersepoche u. bei den Männern. Dass die Sterblichkeit um so grosser sey,' je schneller ein hoher Grad der Trunksucht erreicht wird, ist daraus ersichtlich, dass der vierte Grad bei mittlerer Dauer weniger Sterb-11 recente zeigt, als der nämliche Grad hei kürzerer Dauer. — Im dritten Grade der kürzeren Dauer, zwischen dem zweiten und dritten 8o Grade der mittleren Dauer, und im zweiten Grade der längeren Dauer nähert sich die zweijährige Sterblichkeit am meisten der gewöhnlichen, nämlich 41 P. C. 2) a. Von 46 Branntweintrinkern (5 mehr als in den vorigen z Jahren) erreichten 4 den IV. Grad, 16 den III. Grad, 22 den II. Grad, und 4 den I. Grad der Trunksucht. — Ueber 5o Jahre alt wurden 17 Personen (i4 M., 3 W,) mithin blieben unter 5o Jahren 2g Personen. — Es starben : vor zurückgelegtem 5o, Lebensjahre von 19 Männern /|, von 10 Weibern 3; nach dem 5o. Lebensjahre von 14 Männern 7, von 3 Weibern 2. — Mitbin verhielt sich die Sterblichkeit bei den erkrankten Branntweintrinkern hier wie 16: 46 (in den ersten zwei Jahren wie 22:41); vor dem 5o. Jahre wie 7 : 29, nach dem 5o. Jahre wie g : 17. — In den gegenwärtigen zwei Jahren erreichten weniger Individuen den dritten Grad der Branntweinsucht als in den ersteren. b. Von 53 Weintrinkern erreichte keiner den IV. Grad, 17 den III. Grad (um 19 weniger als in den vorigen zwei Jahren), 26 den II. Grad (um 18 mehr als in den ersteren Jahren) nnd 10 den I. Grad der Trunkfäiligkeit. — Ueber 5o Jahre alt wurden 16 Personen (i3 M., 3 W.)- — Hiervon1 starben: vor dem 5o. Lebensjahre von 24 Männern 5, von i3 Weibern ebenfalls 5; nach dem 5o. Lehensjahre von i3 Männern 8, von 3 Weibern 2. — Die Sterblichkeit verhielt sich also bei den Weintrinkern wie 20:53 (in den ersten zwei Jahrgängen wie 24 ; 5.7); vor dem 5o. Jahre wie io : 57, nach dem 5o. Jahre wie 10: 16. / 81 c. Es war nur l Individuum, unter So Jahren, männlichen Geschlechts, dem Biertrmhen im höheren (111.) Grade, und nehstdem dem Weintrinken ergehen. Dieses Individuum starb, Ein anderes Individuum war mehr Wein- als Biertrinker, und wird daher unter erstere gerechnet. Aus der Zusammenstellung des Gegenstandes beider Centurien ergibt sich folgende Ue-bersicht. Gattung des Getränkes. Unter 5 o Jnli-ren Uebcr 5o J.1I1-reu a 0 Kranke] Todte Kr.mke To dt« ¦Z* M.|W.| M.|W. M. 1W. M. W. 2.JZ Wein ..... Branntwein .... 3 48 43 27 »7 1 ji »4 10 6 3o 21 5 6 20 i3 3 5 43 S um me • 94 44 26 16 5, >'J M 8 41 i38 42 62 41 Gewiss fallen dem Branntwein in awei Jahren mehr als 43 Todtenprocente »ur Last, wo der Missbrauch dieses Getränkes grösser ist als hicrj so z. ß. in nördlichen Ländern. In Rücksicht des Bieres können keine Sterbliehkeits-Procente bestimmt werden, da die diesfallsi-gen Daten zu gering sind. Stand und Nachkommenschaft. A. Unter den Individuen der zweiten Centurie, von denen 34, den Jahren nach zu ur-theilen, zur Zeit der Beobachtung nicht zeugungsfähig waren, befanden sich: 82 Ledigeu KUaitàeS......3-j Ä, io W.; := 44 Ver h ci rathe t e.......3:> „ 18 „ „ 53 Vcrwiiiwctc ....... -4 ,, 1 „ „ 3 Summe .71 29 100 Hierunter waren 3 Paare zusammen ver-heîrathet, davon eins kinderlos. B. 1) Die wahrend der Beobachtungszeil: bekannte gesetzEïiâ'ssige Nachkommenschaft dieser Personen bestand in 97 lebenden Kindern (41 Söhnen, 56 Töchtern). 2} Die ausser der Ehe Erzeugten bleiben auch hier von der Zahlung ausgeschlossen. Zu jenen 97 Kindern noch 9 Verstorbene von den wahrend der TrunkergebenheitErzeugten, und noch muthmassUche 6 vor dieser Zeit Verstorbene gerechnet, gibt die Summe von 112 Erzeugten Cln der vorigen Centnriß wurde die Zahl derselben auf 100 gesetzt), 3) Rechnet man von 35 verheir&theten Männern 8, und von 18 verhsiratheten Weibern 3, alîem. Anscheine nach vollkommen zeugungsunfähige Individuen hinweg, so bleiben 27 M., i5 W. Von diesen abgerechnet die Verstorbenen und Diejenigen, welche das 40. (W.) bis 5o, CM.) Lebensjahr überschritten haben, u. s. w., so bleiben etwa 8 noch zeugungsfähige Verheiratete C 4 M., 4 W.), von denen, in der Voraussetzung, dass hei Saufern im Durchschnitte in 14 Jahren die Erzeugung eines Kindes gelingt, noch etwa 8 Kinder zu erwarten wären. Diese, zur obigen Zahl 112 hinzugerechnet, geben 120. Demnach würde sich die Nachkommenzahl in der ersten Generation zur Zahl der Erzeugenden verhalten wie 120:100 (Inder vorigen Centurie war das Verhâltniss no : 100). / 83 4) Von jenen 97 Kindern, welche während der Beobachtungsaeit lebten, waren 5i während der Trunkergebenheit der Eitern erzeugt {21 Söhne, 5o Töchter}, wozu noch àie win-rend der Trunkergebenheit Geborenen und Gestorbenen , o (4 Sohne, 5 Techier), kommen, — Die Zahl der Eltern dieser (60 — g = 5i) Kinder war 3i; 21 Männer, 10 Weiber (In der ersten Centurie 26 M., 10 W., = 36). Davon war Ein Paar zusammen verheiralhel. Von demselben den Mann abgerechnet, bleiben 20 M., 10 W. ; = 3o. — Mithin war in dieser Centurie das Erzeugungsverbältniss etwas günstiger als in der ersten, wo sich die Erzeugten zu den Erzeugenden wie yà äu 35 verhielten. C. Uebrigens gestaltete sich das Verhallen der zeugungsfähigen Individuen, Männer oder Weiber, 2u den Individuen ihres Geschlechtes und zur Gesummlzahi überhaupt, gleichwie bei der vorigen Centurie : nämlich wie 1 : 3. D, 1) Aus der Vergieichung der Erzeugungen mit den correspondirenden des «rslen Hunderts ergibt sich ein fast entgegengesetztes Verhältniss der ersten und dritten Grade der Trunkergebenheit. Dies mag daher rühren, weil in den Jahren i83o und i83i weniger Individuen in die Reihen der Säufer traten, wo sie gewöhnlich mit dem I. Grade anfangen, dagegen aber mehrere schon constatine Säufer in höhere Grade nachrückten. Um diese Missverhältnisse auszugleichen, dürfte es zweckmässig seyn, beide Ergebnisse in Eine Tabelle zu vereinigen. 6 * 84 Erzeuger. Legende Krampte. Grad der TrunkergeLen-heit der Erzeugenden. c a MB s u s 1 1 Von l 44 trunk ergebenen Yäteva. Vnn 20 l run ker. geben en M iiu eni. J3 u El g XL "a; * à .-r 3 ta J3 a a 'g i 1 VI ! I. 11. in. IV. 17 18 10 u 5 4 »8 9 4 14 8 ¦2?> ia 7 4 4 o 5 ¦i 10 e 38 20 Kumme . 45 io 65 N |4> |G5 iS I»7 5 a 87 3) a. Wenn die Tabelle der ersten Centurie auffallend zu beweisen schien, dass die Fortpflanzung des Geschlechtes mit den zunehmenden Graden der Trunksucht abnehme; so kann das zweite Hundert dieser durch noch genauere Beweismittel constatirbaren Thatsacbe nicht widersprechen, ohschon hier beim zweiten und dritten Trunksuchtsgrade mehr Erzeugte als beim ersten vorkommen j da es beim zweiten Hundert, aus dem oben angeführten Grunde, weniger Trunksüchtige des ersi en Grades gibt, und da Säufer höherer Grade ihre Kinder meistens in niedrigeren Graden erzeugt hatten. Es würde die ohnehin schon mühevolle Arbeit noch mehr complicirt haben, wenn es halte angeführt werden sollen , wie viele Kinder von den betreffenden , männlichen oder weibliehen , Trunksüchtigen in den verschiedenen Trunk-suchlsgradcn , nach ihrer chronologischen Aufeinanderfolge, erzeugt worden sind, was \n Rücksicht der Gradbeslimmungen eines früheren Lehenslaufes, über den Niemand gerne g«- 85 naue Rechenschaft gibt, sehr schwer zu ermitteln ist. Es konnte also in diesen Tabellen bloss der bei der Beobachtung erhobene Trunk-suchlsgrad mit der gleichzeitig vorhandenen Kinderzabi zusammengestellt werden ; und eine solche Zusammenstellung wird bei grösseren Zahlen immer zureichender zum Beweise des obigen Naturgesetzes dienen. Uehrigens wird jeder logisch geordnete Verstand uns den streng mathematischen Beweis erlassen, dass ein Mittel, welches die Zeagungskraft herabsetzt, diese bei seinem steigenden Missbrauche immer mehr vermindere. b. Schwieriger dürfte ein anderer Wider-Spruch auszugleichen seyn, Aus der ersten Centurie schien hervorzugehen, dass durch den Missbrauch der geistigen Getränke das Zeugungsvermögen bei den Weibern mehr zerrüttet werde als bei den Männern ; die zweite Centurie und die aus beiden gestaltete Tabelle scheinen den Gegenbeweis zu liefern. Eine numerische Zusammenstellung wird die Sache deutlicher machen. I, 100 Väter Imbcn: i36 Kinder; ioo Matter: 120 ji. ioo „ „ i55 „ 100 „ 20U in. ioo „ „ 145 „ 100 ,, 160 Das der Wahrheit zunächst kommende Vcr-hältniss kann hier allerdings hauptsächlich erst bei grösseren Zahlen und mehreren Zusammenstellungen dieser Art gefunden werden. I3ei kleinen Zahlen machen oft schon individuelle, gering scheinende Umstände einen bedeutenden Unterschied. Dieser lässt sich aber leicht finden und beseitigen. So musste, z. B. , in die betreffende Tabelle der zweiten Centurie eine 3G Frau aufgenommen werden, welche, zu verschiedenen Zeiten , und mehr oder weniger anballend, trunhergeben, ihrem eben so unbeständig trunksüchtigen Galten, während der Zeit dieser gemeinschaftlichen, oft un t erbrochenen Lebensart, fünf Kinder gebar; eine Fruchtbarkeit, die bei Säufern nur eine sehr seltene Ausnahme bildet. Bei diesem Paare trat der Umstand ein, dass es nach Empfang seiner monalhlichen Einkünfte gewöhnlich flott lebte, dann aber um so langer allen Entbehrungen preisgegeben war. Der Vater dieser Familie wurde, Behufes obiger Tabelle, hinwcggelas-sen. Würde auch die Mutler mit den fünf Kindern gestrichen, dann gestaltete sich das Vcr-hültniss in folgender Weise : I. 100 Väter hatten: i36 Kiaäer; 100 Mutter 120 11. loo „ „ i55 » iüo „ iGo ili. lOt) 5, „ v i/t5 „ loo „ i/(o Ich bin daher, ungeachtet der zu Grunde liegenden kleinen Zahl , noch immer der Mei-mmg, dass die Trunksucht die ZeugnngsUrnft bei den Weibern noch mehr herabsetze als bei den Männern, obschon diese höhere Trunk-suehtsgrade erreichen, und sie zuweiien auch nicht die Ursache der Existenz ihrer Nachkommen seyn mögen. Denn sobald es überhaupt dargellian ist, dass die weibliche Natur durch den Missbrauch der geistigen Getränke mehr zerrüttet werde als die männliche, so muss das Geschlechtsleben, das im Weihe ohnehin mit der Natur desselben innige* wusammetthiingt dadurch bei diesem notbwendig mehr leiden als heim Manne. 87 3} Nach der ersten Tabelle schien es, als oh der ir, TrunUsuchtsgrad der mitllere für die .Erzeugung»-Verhältnisse ware, und dass, da erst der III. Grad der mittlere für die Sterb-lichkeits-Verhältnisse zu sejn schien, schon dess-halb die Abnahme der Bevölkerung bei der Trunksucht mehr dem gehinderten Erzeugungs-Vorgange als der grossen Sterblichkeit zuzumessen ware. In der Folge werden wir den Schlusssatz naher zu prüfen Gelegenheit haben; hier mag es indessen zu folgern genügen, dass, gleichwie für die Sterblichkeit, so auch für die Erzeugung, der Uehergang des zweiten Grades in d'en dritten das MittelrerhäÌtniss in sich f&sse. E. Dass mit der Dauer der Trunkergeben-heit die Unfruchtbarkeit zunehme, wird auch hier sich von selbst verstehen. F. Dasselbe Verständniss findet bei Steige-rutig der Trunksucht durch den Missbrauch stärker berauschender Getränke} mithin des Branntweins, Statt. §. vi. Bürgerlicher Charakter. In dieser Rücksicht theîlen wir Folgendes mit, Männer. Weib e t. Tafiliilmer, Tjîis t träger etc. Il* TngUiltuerinbeu . . . . ti Soldaten (meist ve rail s oli.) 9 We i nli un (Iter, Wirtlie etc. 5 Wi rHi i n ti en etc. . . • 7 Handwerker : Fleischer . 3 lian d werk s t'raue» . . 3 Maurer..... 2 Metxillacbeiter 5 verseilte d. Profession 6 • ÎIoll ufficiatiteli .... 5 Haiisaieister..... 2 Hausmeistcriuncn . i % 83 Manne)'. Weiber. Katizleîiliener, 8etoeîî>er • 4 Con treband ierer, Krämer . 2 Kriimerlnneu ¦ i Arbeiter bei Zuckers i oder. 2 2 3 Honoratioren .... 6 Von Honoratioren . . s Ohne Beecliäfügung . . 4 Ohne Beschäftigung . ¦ 4 Freudenmädchen ¦ 4 Suuime . loo §. vu. Wohnort. In der südlichen Gegend der Stadt und ihrer Umgehung wurden behandelt 48, in der nordlichen 41, in den Stadtarresten n kranke Trunkergebene. §. VIII. Von diesen kamen; Auf den Herbst.....11 (I11 der I. Cent. + 20 u „ Winter.....38 Frühling Summer » « 51 )> — ito 36 » » D » — G i5 » H I) » + 2) Sir mm e Demnach waren die den Säufern besonders fatalen Herbstkrankheiten in den letzten zwei Jahren die seltensten, und hieraus wieder ein Grund zum günstigeren Sterblichkeit- Verhältnisse zu entnehmen. ' 89 Insbesondere kamen: auf die nördliche Siadtluiifte: Im Stimmer und Herbst • 7 Individuen. „ Winter und Frühling ¦ ¦ 4l » auf àie sLiäliche Statitfiältte ; im Sommer und Herbst . . iG W „ Winter uud Frühling . ¦ *5 T •auf die Stadtarreste : im Sommer und Herbst 5 ìi „ Wiuter uud Friihliug . . 8 » Summe g. IX. Krankheiten und Todesarten der Säufer. A. Hierzu dient folgende Tabelle: 90 Benennung der Krankheit. Hiervon sind genasen B ja etiles-seit. slor-J)eu. nlrht heilt. Schlagfluss, Lähmung, Kopfcong. Epilepsie........., SauCeTtîeliïivuïi mit 'iittern . . . Geisteszerrütturcg ....... Gehirnerschütterung...... Augenkrankheiten . . . . . . Lunten- u. Rippenfellentzündung detto u. Bronchitis, chron., n. Folg. Lungenschwindsucht . . . . , Asthma , Mpdïucksï*..... Herzentzündung ....... Org. Fehl. d. Herzens u. der Grefasse lîalarrheuma , chronisches , . . "Wechselfieber, begleitetes ¦ . ¦ . Gallen-, gastrisches, crapulüs. Fieb. Magenerttzünd., c.hron.. nebst Folg. GedätLuerLtfcdftdimg , acuta v - * detto, chron., nebst Folgen, _. . J.eberentzündung (mit Gastritis) , detto, chron., nebst Folgen . * . "Wassersucht (Brust- und Bauch-) Gicht, acute und chronische . . Hypochondrie, Gelbsucht . . . Brechdurchfall........ Syphilis.......... Rothlauf, Aftcrrothlauf , . . . Chloasma.......... Blattern.......... Abscess (am Kopf, Unterschenkel) Säuferkachexic........ Ausgesuchte Ttunksucht . . . . S um me , _ ; — s — I — t — I — 1 — 2 — t — 2 — I — 1 — 1 57 Es waren also in den letzten zwei Jahrgängen weniger Kopfkrankheiten vorhanden , fast um die Hälfte weniger Schlagflüsse, und unter den ßrustt; Gelbsucht imal; Wechseliieber 7mal; Gicht 7mal; Chloasma imal; Rothlauf und Afterrothlauf amai; Syphilis 6mal; ausgebildete Säuferkachexie 4 mal. C. Die Summe der Krankheiten, die jeden Einzelnen traf, war mithin in diesen Jahr-gangen etwas geringer, etwa so, dass im Durchschnitte drei Krankheiten auf ein Individuum kamen: dabei bleibt aber die frühere Bestimmung, dass Säufer in der Regel von 2 zu 2 Jahren wenigstens einmal bedeutend erkranken u. s. w., im Grunde unangefochten. D. Hier wäre übrigens der Ort für die Bestimmung der Sterblichkeit*- Procente verschiedener Säuferkrankheiten; da aber die Zahlen hierau noch nicht gross genug sind, so muss ein solcher Versuch der Folge überlassen bleiben. *) *) Interessant sind die das Delirium tremens betreffenden Acçaben von Dr, Bang (niitgetli. in der Vers* der Na- 95 S- x. Rücksicht auf Geschlecht und Alter. Die Vergleichung der nun folgenden Rücksichten mit den beobachteten Hauptkrankheiten der Säufer betrifft sowohl die 100 neu aufgenommenen, als die i5 von der ersten Centurie wieder aufgenommenen Individuen. Die Zusammenstellung des Geschlechtes und des Alters liefert folgende Ergebnisse. Die Zahl der Schirtgflüsse war bei Männern und bei Weibern iai Ganzen gleich, daher bei letztern verhältnissmassig grösser (mithin auch grosser als in dfir ersten Centurie). Diese Fuiie ereigneten s:'ch nur nach dem 5o., zweimal nach dem 70. .uebensjahre. Jüngere Individuen litten an Kopfcongeslionen, Die meisten Fälle gehörten den Blulsehlagflüsseri mit Extravasat an, und kamen bei Männern vor; von den Weibern wurden zwei vom IS7er-venschlag getroffen; ein Weib erlitt àen eigentlichen Trunkenheit* - 5chIagflt^L=. Consecutive Schlagflüsse waren Folge eines Anevrysma, der Lungenentzündung, des mit Brustwassersucht t li Hors eli er i83o;i, welcher im Hospitale /11 Kop p eiiii rigeli von 1826— iÖ2q unter qooo Kranken 4^6 an dieser Krankheit hehrmdelie. Die meisten Kranken waren zwischen 5o — 60 Jahren, und von niesen stavi) die Hälfte. tJeherhaupf. starheu (von i5G) 98. Wtftiu waren Sterbliclikeits - ï'rocente 21 (o. n). Bei nicht com-plicirter KranlilieLt soll das YeHuLltntss I =6 seyn; was somit »6 P. C. (0, itìj ausmacht. — Diese Krankheit ist. das richtigste Alkoholometer der Jira 1111 lw duerni «11m-{ion. Demnach hat Laibacli noch weit, bis es Kopi'eu-lugen erreicht. Wuchte es nie so weit kommen t 96 endenden Asthma's, und der eigentlichen Sau-ferkachexie. Ein schwach ausgedrückter Fall von Delirium tremens fand bei einem 4ojahri'gen Manne Statt, Epilepsie kam bei zwei Weibspersonen vor, wovon die eine 24, die andere 35 Jahre zahlte. Seelenslö'rung war in vier Fallen zwischen ig und 45 Jahren vorhanden; bei allen war die Krankheit Morie, bei einem Manne und bei einem Weibe mit Beimischung von Melancholie. Auch Augenkrankheiten (Hjdrophthalmus und Iritis) kamen in jüngeren Jahren vor, Bei entzündlichen und katarrhalischen Lungen- und Luftröhren -Affeetionen war das Ver-haltniss der jüngeren Jahre zu den alteren, und der Männer zu den Weibern, ziemlich gleich. Der älteste Phthisiker wurde /45 Jahre alt; der Antbeil des Geschlechtes machte keinen bedeutenden Unterschied. Unter zehn Herzkranken (die Wiederbehandelten der ersten Centurie mitgerechnet) befand sich nur Eine Weibsperson. In Hinsicht der Lebensjahre fand folgende Progression Statt: 20 (zweimal), 27, 28, 33, 35, 48, 53, 62, 65. Die meisten Fälle bestanden in anevrysma tischer Erweiterung. Auch bei einigen Asthmatikern war Verdacht organischer Herzkrankheit zugegen. Auf 5 Männer kamen 2 Weiher (also fast gleiches Verhältniss), letztere befanden sich unter, er-stere über dem 5o. Lebensjahre-Gastrische und gallichle, wie auch Wechselfieber, in fast gleichen Verhältnissen bei 97 Männern wie bei Weihern, waren meistens vor dem 5(K Lebensjahre vorhanden. An chronischen Magenentzündungen litten 3 Weiber; an periodischer Magenentzündung i Mann; an Mflgenverhärtung z Männer (.in einem Falle war die Verhärtung eine totale), Auch bei Gedärmentziindung und ihren Folgen war die Zahl der Weiber relativ grosser als die der Männer. In Rücksicht des Alters war das Schlimmere VerhaJtmss nul der Seite des jüngeren. Bei Leberentziindung und deren Folgen machte weder das Alter noch das Geschlecht einen Unterschied. An Wassersucht litten 2 Weiber, i Mann, — von 33 bis So Jahren. Die Gicht sueble meistens Männer um die Vierzig heim. Eis »ur Kachexie steigerte sich die Trunksucht hei zwei jüngeren Weibern und vier alteren Männern. An bis zur Krankheit Ausgebildeter Trunksucht litten 2 Männer, von 4o wnd von 79 Jahren, letzterer im geringeren Grade. Die meisten Individuen unter 3o Jahren starben an Lungenschwindsucht und Herzfehlern; von 3o bis 4o Jahren an Gedärm- und Herzleiden; von 40 bis 5o an Krankheiten der Leber und abermals an Schwindsucht; von Schis 60 an Schlagfliissen und in Folge der Säu-/erlell>sl;mi>rd<: sind mir vmi zweien der liier cinge rechne C en Individuen htkiuint. _ 8 séìivetUr jtuóchmtt. Folgerungen. §. XXI. * a wir in Rücksicht auf allgemeine biostatische Anhalt spunde dem in der ersten Centurie Gesagten nichts hinzuzusetzen haben, wenden wir uns gleich zum §. XXII. Einfluss der Trunksucht auf die Bevölkerung. A. Verhaltniss der Krankheiten und Todesfälle der Säufer zu den Krankheiten und Todesfällen überhaupt. i) Weitere Anhallspuncte der Berechnung. a. Im Jahre i83o war die Zahl der zu Lai-hach Verstorbenen 4i5, um 21 weniger als im Jahre 1829, um 40 weniger als im Jahre 1828. Ausser den gewöhnlichen, gleichwie in den früheren 2wei Jahren häufigeren, Wech-selliebern und den gallichten Fiebern der wärmeren, so wrie den rheumatisch-katarrhalischen 115 Leiden der kälteren Jahreszeit, herrschte, zur gewöhnlichen Zeit des Spätsommers, eine gallichte Ruhrepidemie. Entzündungen waren seltener als in den vorhergegangenen Jahren. Krankenstand und Sterblichkeit war demnach nicht bedeutend. Ich halte 1282 Kranke und 62 Todte. — Im Jahre i83i waren vorhanden 5n Todte, um 96 mehr als im Jahre i83o, und mehr als in den vorigen Jahren. In meiner Praxis zählte ich 1102 Kranke und 61 Todte. Blattern, Scharlach und Masern, welche epidemisch herrschten, nahmen wenig Kranke hinweg, eben so die nicht sehr ausgebreiteten Ruhren und mit diesen häufiger vorkommenden Brechdurchfalle. Dagegen starben Viele an ka-chektischen Krankheiten, vorzüglich ,-»]$ Folge verkannter und verlarvter Wechsel fi eber. Einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Sterblichkeit lieferten katarrhalisch - gastrische und nervöse Fieber. Der vorzüglichste Krankheilsheerd war der Unterleib. — Demnach herrschte in diesen Jahren, namentlich dem letzteren, eine die mittlere übersteigende, seit mehr als zwanzig Jahren nicht erlebte Sterblichkeit: und wenn die Zahl meiner Kranken geringer war, so ist hieran vorzüglich meine sechswöchentliche Abwesenheit Schuld gewesen. Das mittlere Verhältniss der combinirten Angaben wird durch folgende Zusammenstellung gegeben. 8 * 116 6 ê TI & ¦3 . * a a« h .s à i H I « ti ._ tu c 1 C 3 « 3 - Oi ^ 'l3| . s = S 3 t: A -*= S a .S3 TS S 1 m SI *È*" 1828 iSsg 1 2-^G 11433 9| 7'' j 85 1:17 1 :i6 ^55 456 1 : ,(, 75 1 : 5, 61 i85o i83j 1282 1 102 ' 1102 52 61 »58 ) 1 :24 1:18 ii 5 5u 1 : 7, 98 1 : 8, «7 Sum. 5s5o ..... 283 1817 Durchsclmitt| 1012 J . . | 70,7» [ 1 : io] 45.j,s6| 1 : C, 61 b. In meiner Praxis starb demnach etwa der 19. Kranke, mithin etwa 6, & von 100. Uebrigcns ist das Slerblichkeits - Verhalt-nïss in den letzteren Jahren meiner. Praxis nicht so sehr in Hinsiebt auf die früheren Verhältnisse ein günstigeres, da die Verbesserung nur o, 5 Procent betragt (5, a — ,5, 5 — o,a ), sondern mehr in Hinsicht auf die in den letzle-ren Jahren vom zwanzigjährigen Durchschnitte 3g0.4 auf den vorjährigen Durchschnitt 4 54, 2 gestiegene allgemeine Sterblichkeit, nach welcher, wenn auch in der letzteren Zeit nicht viel mehr als die Hälfte der Einwohnerzahl die Zahl der jährlichen Kranken lieferte, in diesen Jahren hier (wenigstens i83i) überhaupt der 14. Kranke gestorben seyn mochte. Dies wären 7, i Procent (Wollte man annehmen, dass hier weniger als die Hälfte der Einwohner jährlich erkranke, so wäre das allgemeine Sterblichkeits- Verhältnis^ gegen das in meiner Praxis nur noch grosser}. Mithin war die Sterblichkeit in meiner Praxis überhaupt etwa um 1.6 bis 2 Procentgeringer,als die 117 Sterblichkeit der letzleren Jahre im Durchschnitte war; d. h. von 17 Kranken, die ausser meiner Behandlung gestorben sind, hatte mein Beistand vielleicht noch 2 retten kiinnen. Diese Schlussfolge thut dem Verdienste meiner hiesigen rationellen Collegen gewiss keinen Abbruch, wenn man bedenkt, dass die Ausübung der Heilkitost durch Unbefugte in neuerer Zeit hier im Zunehmen begriffen war, und dass nicht wenige Todesopfer der häuslichen Vernachlässigung zugeschrieben werden müssen. Obiges auf die Säulertodten angewendet, dürfte beweisen, dass die Sterblichkeit der kranken Säufer in zu: ei Jahren J iter nicht viel weniger als 60 Procent im allgemeinen. betragen mochte: ein Umstand, der für die Berechnung der folgenden Verhältnisse von Wichtigkeit seyn dürfte. Aus diesem aber ist ersichtlich, dass das Sterblichkeils - Verhàllnîss der gewohnlichsten Säuferkrankheiten das gewöhnliche Verhall' niss am das nenn- bis zehnfache übersteige. Rechnet man daher z. B. bei Lungenentzündungen auf 10 Kranke einen Todten, so kann man von Glück sagen, wenn man von 10 Säufern, die an dieser Krankheit darniederliegen, mehr als 2 rettet. Und wenn von 2 Cholera-kranken bisher ina Durchschnitte einer gestorben ist, so gereicht es gewiss jedem Arzte zur Ehre, der von 20 cholerakranken Säufern mehr als Einen dem Tode entreisst. *) *) Ana diesem ist es einleuchtend, dass die Cholera frei Weitem weniger Opfer fördern würde, wenn sie uiiin überall auf so viete dures eleu Trunk KCmLttete Men-scheu £6i'jcUia 118 2) Berechnung der vorigen Anhaltspunkte, — Zunächst ergeben sich folgende Verhältnisse. Wflhi'stheliilïcbfl Wirklich« C £h tj . 0 ^ 0 a V * al a> eg ^3 t- C S'È te S 6 VJ Se QJ Ä C V ft JSÎ ¦ola fï K H it co 14 ja 4 *i2 M S m« S! g Ah 1828 1829 6825 654« 16682 6685 455 436 J 445 454 1 : l5 I : i5 i83o i83i 6225 ?i54 JgG89 4i5 5n j 463 1 : l5 1 : l4 ") Als Product der Verstorbenen mit lä bis 14. Vorausgesetzt, das Verhaltniss der von mir beobachteten Säuferkrankheiten zu den von mir beobachteten Krankheiten überhaupt sey numerisch im Allgemeinen dasselbe, die Zahl der Todesfälle der Säufer betrage aber überhaupt die Hälfte der Säuferkrankheiten? so haben folgende Ergebnisse Bestand. WaïtTScfi eoliche u 'S M 3 g to ti - ï S ^ frj -crj M« ê 1 a» li ih sis If é 3 ¦° ri CS >- S Ja 2 Z* ^ "> £ 13 TS s .C ri 1828 1829 i83o vS5* j^G 2 28 [560 |5° 256 J280 U53 »9 f >M v no 138 1 , f 140 1 : 2 1 : 2 l : 2 I -.2 Ilo Ich trachtete zuerst die mutmassliche Zahl der im Allgemeinen vorkommenden Säufer-kraiikbeiten zweier Jahre zusammen au erhalten, da meine Centurien in ungefähr so viel Zeit voll wurden. Denn die Zahl meinei-Kranken in zwei Jahren verhielt sich zu 100 (von mir in fcwei Jahren beobachteten Säufern), wie die Summe der hier in zwei Jahren vorkommenden KrankheilsfäUe überhaupt zu den liier in zwei Jahren überhaupt vorkommenden Krankheitsfällen der Saufer; abgesehen davon, dass es in zwei Jahren mehr Krankheitsfälle gegeben haben muss als Kranke, da der Unterschied nicht bedeutend ist. Sollte Jemand zu weiteren Correctionen Lust haben, so dient die nachstehende Tabelle als Anhaltspunct. VerhäUnias Verhalt 11 is S Unter rtrn über- meiner meiner haupt Gesturhe- Jiihr. Kranken su Trjdteti zu tv at ïien waren dem- tien Kran- den Tob- UlticreaS' nach vielleicht ken über- ten über- noch 7A1 retten haupt. haupt, gewesen, iHiB 1 ; 4, 16 1:4," + 0, S9 1 von 8, "S 1829 1 : 5, 54 1 : 5, ei + 0,2-7 1 „ 20, *.1 jSSo J : /i, e& I ; 7l P» + 3, 13 1 „ 2, S4 i83i \ - fi, 43 1 : 8, bi + 1.89 1 ,1 4, « Durchs clin. i : 5j SO l : G, 67 1 + 1,47 1 von ö, 94 Dies stimmt mit der vorigen Angabe: „von 17 Kranken, die ausser meiner Behandlung gestorben sind, hätte mein Beistand vielleicht noch 2 retten können", überein, 120 Zur leichteren Uebersicht noch Folgendes. TV ;dir schei ulictiis Jalir Yerhältniss der Itr;inkeu Süufer in den Kranken überhaupt. 1Ö28 — 1829 ietto — i83i 1828 — i8aq i83o - i83i 28, d| ,6,, U/iter 10ü Kranken wa-rea Säufer 3,4 > 3,8 ") Verhülliiiss der versi»)-- heuen Säufer 7.11 den Ver- storiglieli iîïerhaupt, 3, a) ¦Vf 3, (1 Unter tuo Varstorbenen wuren Säufer 26, o j 3o, a "•)) 28,0 "') 4, O j Anmerkungea. *ï Ilei n5 kraulten Säufern (i5 aus der I. Centurie)- 4, a P. C. **) Bei ino + ix5 ~ 2i5 KrtmlthettsfiïUea C wem» ma* iliese, nicht die Inrtividuen rechnet): 4, 1 I'. C. **) Bei ii Verstorbenen Ci aus der 1. Centurie}: Si, s )>. C. **) Bei iG + 1 1 =87 verstorueueu Siiiil'era: sfi, ß 1>. C Zu weiteren Correctionen obiger Ergebnisse können noch einige hier zu erörternde Rücksichten dienlich sejn. Erstlich wechseln kranke Säufer, schon ihres natürlichen Wankelmutbes wegen, der ihnen in Allem, was nicht zu ihrer Leidenschaft gehört, eigen ist, häubg den Arzt, besonders den zu strengen Diäletiker; daher ein solcher Kranker manchmal für drei bis vier Kranke in Rechnung käme. An diese Hin- und liersch wan ken den reihen sich die in Spitäler Transferirten , dann die consullirend oder supplì read Behandelten. Die plötzlich Verstorbenen und Verunglückten wiegen die Zahl dieser Individuen bei Weitem nicht auf. Man kann demnach leicht, wie schon in den früheren Folgerungen bestimmt wurde, 200 (statt ^56) jährliche Säufer k ranke, und 100 (slalt 12Ö) jährliche Saufertodlc annehmen. V2Ì Ein zweiter, jedoch nur scheinbarer Cor-recliomgrvmd wäre, dass die Mchi-zahl der hiesigen Aerate, da sie nicht so sehr sich mit der Hefe des Volkes befassen, wie mir es meine Amtsslcllung auferlegt, vielleicht weniger Säufer unter ihren Kranken und Todlen zahlen werden. Diesem steht entgegen, dass mein Collega im Amte, dann die Spital- und Strafhausärzte un tor ihren Kranken und Todlen gewiss nicht weniger San fer finden werden. Auch habe ich zu er rinnern, dass von meinen Kranken ein namhafter Theil dem kindlichen Alter angehurt. Es bleibt also riaîiei (5. die Folgerungen der I. Cent.) dass in neuester Zeit hier fast unter 60 Einwohnern ein Saufer erkrankte, und dass man, wenn die der arztlichen Beobachtung sich entziehenden Säufer mit in Anschlag gebracht werden, auf 200 der ärztlichen Behandlung unterliegende kranke Säufer, ^00 Sanier überhaupt, ais stehende Zald, rech-nen dürfe. Rechnet man aber die Krankheitsfälle, nicht die kranken Individuen, so bleibt das obige Verhällniss unangetastet, wornach unter 28 Krankheitsfällen einer bei einem Säufer vorkommen dürfte. Ferner wird im Ganzen die frühere Folgerung besUitigl, dass hier o, 00» der Population oder der 120. Einwohner als Sit ufert odler jährlich in die Rechnung komme. 3} Die wetteren Ergehnisse dieser Berechnung sind mithin den aus der ersten Cenlu-rie ge/bîgcrlen im Wesentlichen ebenfalls gleich. Nur dürfte noch Folgendes erinnert werden. Wenn die Zahl derjenigen Säuferlodten abgerechnet wird , wo die krankmachende Ei- 122 genschaft der geistigen Getränke als Nebemir-sache , oder grösstenteils nur als disponirendc Ursache in Anschlag gebracht wurde, indem es zu ihrem Erkranken noch anderer Haupt-und Gelegenheitsursachen bedurfte, so wird nachstehende Correction an ihrem Platze seyn. In nicht directer Folge der Trunksucht starben : aus der I. Cent. (§. XVII. Kategorie ï. 2.) 5 + 9 = 1.4. IL Cent. C§< XVII. Kategorie 1. 2.) 2 + 11 - i3. S. 27. Noch konnte man ein Drittel abrechnen von den in der 3. Kategorie (I. und XL Cent. §. XVII) 14 + io = 24 Verstorbenen, = 8. S. 35. Diese Summe abgerechnet von den in 4 Jahren unter meinev Beobachtung verstorbenen 87 Säufern, geben als Rest 62 Individuen meiner SSuferpraxis, die in directer Folge der Trunkfà'lligkeit gestorben sind. Mithin kommen i3 streng erweisliche Opfer der Trunksucht auf meine jährlichen 70 Todten. Da sich nun meine Todten zu den Todten überhaupt wie 1 : 6, <» verhalten, so sind in den letzten 4 Jahren OÖ28 — i831) jährlich 8ß, 71 von 454, oder ein Fünftel der hier Verstorbenen als streng erweisliche, dirtele. Opfer der Trunksucht gefallen! Wie genau stimmt dieses Ergebniss mit den Folgerungen der ersten Centurie überein, wo aus der Zahl der Erwachsenen die Zahl derjenigen Säufertodten, die dem Laufe der Natur nach auch ohne Trunksucht hatten sterben müssen, ausgeschieden wurde, und wo als Rest 87 Opfer der Trunksucht ausgewiesen waren! *> *) Bei der genauestes Aufmerksamkeit, geschah es doch »u-w ei te 11, dass mir die Tjrtiulcergcbenheit meiner Kranken entging. Von Maimtieia erfuhr Luti diesen. Umstand sptU 123 B. Vergleichung der örtlichen Erzeugungs-verbällnisse mît den der Säufer, i) Die Anh<sßunclc der Berechnung sind die nämlichen, wie sie im Eingange und im Verlaufe der Folgerungen der ersten Centurie erwähnt wurden. Das Uebn'ge zeigt die Angabe §. V, dieser (II.) Ceninrie. Hier ist nur noch hinzuzusetzen, dass die Zahl der Geborenen im Jahre i83x geringer war als die der Verstorbenen, was in Absicht auf unsere Folgerungen keinen besondere« Einfluss bat. 2) Berechnung der Anhaltspuncte. Wenn 3o Individuen während der Trunk-ergebenheit 5i in der Beobachtungsxeit O83o — i83j) lebende Rinder geselz.mäs?ig «rzeugl hatten (fio, wenn die vor der Beobaehtungj-zeit Verstorbenen hinzugerechnet werden), so kommen auf Ein Ehepaar, wovon der eine Theil trunksüchtig ist, 2 Kinder (in der I. Cent. 1, 4)- MUtleres Verhältniss beider Centurien: 1, ? Bind auf 1 trunkergebenes erwachsenes Individuum, dessen Ehegenosse nicht trunhergeben ist, Nimmt man keine Rücksicht auf die Zeu-gungsfähigEteit, und thejlt man jene 60 Rinder unter die 56 verehelichten oder verehelicht gu- ter, als schon diese Centurion geschlossen waren. Die Zahl der hiesigen Saufei' ist daher vielleicht noch grösser als ich angegeben hübe. Unter den Veniitfiliidttea vergass ich eine ertrunkene SäuferimB air/.ufüliren, du. ich das Visum vepertmn verlegt latte. Zum EEßsdtaf-ten und Chrrigiren ivar dann IcHüe Zeit meür. — Uebi'i-gens ist es auffallend, dass die r/Aii\\ der in 4 Jahren Hüter meiner Beobachtung verstorbenen, und der in Hinein Jahre bestimmt ais Opfer der Trunksucht v.n he,-traclifenden v er sto ebenen Sai.ftr liberhaiiut =1 Ü7 (st. 124 vveseneiì Individuen überhaupt, so kommt trater /i5 solchen Individuen auf Eins i, 5 Kind {i, i in der I. CentO; womit sich ein mittleres Verhält-niss von 1,2 ergibt. Es sind mithin ii von 56 Säufern zeugungsunfähig gewesen (in der J. Cent. i5 von 64) zusammen 31, öü Procent). Piach den Geschlechtern fanden folgende Verschiedenheiten Statt. Unter verehelichten Säufern, Käuferinnen, sind von unfruchtbar; sind von uiifniclirtiar Ï. Centurie 100 : 17, 0 100 : 41, o K. Centurie 100 : 2i, 6 lOO : i5, 7 Durchschnitt luo : ig, i 100 : iî-8, 5 Zusammen von loo 2% e Dividirt man alle ìao Kinder der zweiten Centurie mit 100, so kommt auf jeden Säufer ein Kind, und in fünf Fällen Eins darüber, was von dem Ergebniss der ersten Centurie sehr wenig abweicht. Dasselbe lehrt die Vergleichung der weiteren Berechnung in beiden Centurien nach folgendem Schema. Erzeugte l(»TOtt\et\ bei der Vevtheiluug der iu Jer Trunksucht erzeugten jiller Erzeugt™ unter ihre Eltern : unter alle VereUI. : unter alle Säufer: auf i r/1 auf 1 £ auf 1 r/ auf 1 5 auf 1 tf auf 1 Ç 1, a . . a, i . . o, e • . Oj8 • . i, o . , 1, 2 C'-Cent.) 1, a - - 1,* - . i,o . - i,a • • 1, o . . 1,6 [H. Cent.) 1,4 . . 1,* . . 1,4 . - i,S • ¦ 1,0 . . 1,» ÇUiircli-soli-) Zusammen auf i SiiiLfei1 i, 3 Kiun. Ì25 Obschon demnach die Sänfcrinnen in der zweiten Centurie zeugungsfähiger waren als die Saufer, und zwar fast um so viel, als in der ersten Centurie die Säufer im Vortheile waren, so fällt nun dieser, beim Incinandcr-rechnen, eigentlich auf keine Seite. Im Ganzen wird aber auch hieraus das über Zerrüttung der Zeugungskraft bereits Gesagte bestätigt. C. Bei der Vergleich ung tier Geborenen mit den Verstorbenen findet tins in den Folgerungen der ersten Centurie Erörterte hier ebenfalls seine Anwendung. Hier kann noch die Bestätigung der Bemerkung nicht überflüssig seyn, dass Säufer nicht nur sich und ihren Angehörigen, zunächst ihren Nachkommen, das Lehen verkürzen, sondern dass sie überhaupt, wie Irrsinnige , für ihre Mitmenschen als lebensgefährlich angesehen werden müssen, und dass insbesondere ein Sanier dem andern , zumal bei hitzigem Temperamente, gefährlich ist. Ich will nur ein Beispiel anführen, um anzudeuten, dass der Menschenverlust schon auf diesem Wege kein unbedeutender ist. In den Jahren iBnô} iBaj, 1828 und 1829 waren unter 1120 in Prankreich verübten Mordthalen 446 solche, welche in Wirthshäusern Statt fanden. Wie viele Morde dieser Art mf.gen nicht einmal von und an constatirlen Trunkenholden, sondern nur im Zustande leichter, ungewohnter Trunkenheit, verübt worden scynï 126 Und was ist diese Zahl gegen die Ge-sammfsumnie des tödllichen Schadens, den der Missbrauch der geistigen Getränke anrichtet? Welche Politik kann diesen Schaden gleichgültig verschmerzen? *} §. xxm. Wahrscheinliche Lebensdauer der Trunkergebenen, Eine Hauptstütze für die Construction einer Tabelle über wahrscheinliche Lebensdauer der Trunkergebenen ist — das Alkoholom e 1er. Ohne hierauf genauer zu refleclii-cti, wurde, in der jener Rücksicht gewidmeten Tabelle der ersten Centurie, das Verha'ltmss des Alkoholgehaltes, bei der Schätzung der Art der Trunksucht, zur Grundlage genommen, wobei es, dem numerischen Verhältnisse nach zwar sehr wahrscheinlich, jedoch der Erfahrung zur weiteren Bestätigung noch überlassen bleibt, dass die .Art der Thunkergebenheü mit ver-scJtiedenen Kategorieen der Daner dieser Ge-wohnheä parallel za steilen ist ; dass daher die mittlere Dauer der Truoltergebenheit gegen die längere Dauer um eben so viel besser *j Wem* schon viele Menschen durch die T ru nit en li eie zu Grunde sehen, ohne dass die l'oli/.ei hiervon etwas erführt, so Itann es um so weniger auffalten , (fass, wie auch Berndt (Hufel. .Journ. 18:28. X. St.) dafür hält, Mehrere bloss in. folge eines kaum besierkbàren, alier systematischen und am meisten verbreiteten Vie Ige branches ^eisH^er ßetranfce, den -wir hier zum ersten Grude der 'l' r 11 n l( c r k e b e n h e i t rechnen, ein spateres Opfer iiircr Gewohnheit werden. 127 ist, als das mittlere Vcrhältniss der Weintrin-ker gegen das der Branntweintrinker, und etwa um eben so viel schlimmer gegen die kürzere Dauer, als dasselbe Vcrhältniss der Wein-irinker gegen das der Biertrinker. Gewöhnlicher Branntwein besteht nach Brandes zur Hälfte aus A [fco hol; Weine besserer Art enthalten von letalerem beinahe ein Viertel, stärkere Biere ein Sechstel bis Achtel. Mithin würde Alhoho) die zu erwartende I,e-benszeit eines Branntweintrinhers noch zur Hälfte herabsetzen. Nimmt man den Alkoholgehalt der schwächeren Biere als Einheit an, so entsteht folgende Scale. A. Doppelbier, Wein. Branntwein. Alkohol. i . . , 2 t . . 3.4.5. . . 7. ti. 9. . . . 16.*) Für andere Getränke werden die Zahlen leicht zu finden seyn. So z. B, fur einfachen Melh 2 bis 3; für Doppelmeth und edieren 7'ischwein 4 bis 6"; für Desertweine 6 bis 8; folgen dann die verschiedenen Potenzini ngen und Nüancürungen des Branntweins, als Rhum, Arrak u. d. gl. ; die verschiedenen Fuselge-halte , Verfälschungen und Luxuszusalze ungerechnet. Für die Herabsetzung des Lebens durch die geistigen Getränke gilt folgende Scale B. *) Diese Zalil liât öJjer noch keineswegs für den absoluten Alkoltol zu gelten, der, nacfi OrfUa's Icfirrei-clieu Versm.lien , wie eil) enl/.iimleinrt - betäubendes Gift wirkt, soutier« für ileu i in ffftiwtel unter dem Nu m en HrftiiLitweiugcist vorkommenden, nieht wasserfreien Al-kobut. Durch Trunksucht im t. II. III. IV. I. M- li III. IV. I. II. III, IV. Grade III. bei einer Dauer von weniger als s, 5 bis 15 , mehr als 15 , Jahren, wird die iu erwartende Lebenszeit hflv.ihge-setit auf 12/16 SAG 6/16 S/16 R/16 6/16 5/16 4/16 2/16 4/16 S/16 *M ,/tß Theile d.iuer-'.v.ivten. Lebenszeit; oder auf 0, 75 0, 6(5 0, S7 O, 18 O, &0 1 0, S7 [ 0, 51 1 0, 25 1 0, 12 O, 25 0, 18 0,12 0, Ö (letti). Es gehen also in Verlust:; «/16 ifiG lO/lf) i5/,6 8/16 10/.6 .l/iS 12/16 ,4/16 .2/16 i3/i6 i4/i6 i5/i6 ((etto; oder O, 2& 0,4s 0,44 1 0, 62 0, 63 0, 81 0,83 0, so LI, 62 0, os- 0, 6a o, 69 0, 76 0, 87 o, sa 0, 7S O, 81 0, 82 0, 87 0, 88 0, 95 0, 04 detto. Um nacb/diesen Scalen den mittleren Einfluss eines gegebenen Getränkes auf die Lebensdauer zu berechnen, nimmt man die in der Scale A dem gegebenen Getränke unterstehende Zahl zum Divisor, die Zahl der nach der Norm zu erwartenden Lebensjahre zum Dividendus; der Quotient liefert dann ungefähr das gesuchte mittlere Ergebniss, d, 1. die mittlere Zahl der, bei zehn Jahre dauernder, dem dritten Grade sich nähernder Trunkergebenheit, zu erwartenden Lebensjahre. Hat man 129 diese MHtcïzahl gefunden, dann ht es zwar mühsam, aber nicht schwer, das Ergebnies nach Dauer und Grad der Trünkergebenbejf zu modlficiren, wenn man die zur Construction der in der ersten Centurie vorkommenden Lcbenstabclle und die so eben bestimmte Seile B berücksichtiget. Wäre die Art der Trunk-ergebenheit eine gemischte, das fragliche Subject z. B, Wein- und Branntweintrinker zugleich, so gebrauche man den Durchschnitt der Summe für beide Getränke, in diesem Falle 6, zum Divisor, und richte hiernach dre übrigen Bestimmungen, Allein wenn auch die alkoholometrisehc Grundregel der Bioprognoslik für mittlere Verhältnisse des Sa'uferlebens noch so richtig ist, so sind doch die specielïen Bestimmfingen, — in Küeksicht des Grades, der Dauer der Trank-ergebenheit, und vorzüglich in Rücksicht des Alters der Trunkei'gehcnen , — Eigentümlichkeiten unterworfen, die durch eine solche Con-Struetionsregei, wie in der betreffenden TabclJe der ersten Centurie, grosstentheîîs nur divina-torisch ausgedrückt werden konnten. Beim Schlüsse dieser zweiten Centurie ist die Erfahrungs-Basis der au einer solchen Tabelle nothigen Angaben zwar noch immer nicht hinreichend genug; es dürfte tiber von Nutzen seyn, wenigstens die Methode anzudeuten, nach welcher hei Construction ähnlicher Tabel Jen mit überzeugender Beweiskraft vorgegangen vverden sollte. Das vorzüglichste Mittel zu diesem Zwecke ist mir nun, nach neuerer Erfahrung, die richtig« Bestimmung der, nach Verschiedenheit sowohl der Dauer \*rai der Art der Trunk- 130 ergebenheit, als auch d«s Alters der Trunker-gebenen, bemessenen — Sterblichkuits-Procente f.wier gegebenen Anzahl von Beobachtung«-jahren, und die genaue hiernach entfallende Berechnung der Jahre, in welchen jene Procente die Zahl Hundert erreichen. Denn wenn ich einmal weiss, in wie vielen Jahren von hundert Säufern keiner mehr am Leben seyn dürfte, so ist mir auch das Lebensziel bekannt, welches die Natur diesen 100 Opfern der Trunksucht gesetzt hat. Wenn demnach z. B. von 100 Säufern des I. Grades, der kürzeren Dauer der Trunker-gebenheit, und des initiieren Lebensalters, in zwei Jahren 16 starben, und es hieraus sich ergibt, dass von jenen 100 Säufern in 12 Jahren keiner mehr am Leben seyn dürfte, so wäre zu folgern, dass ein unter obigen Voraussetzungen existirender fünfzigjähriger Säufer 62 Jahre alt werden kann. Und wenn von 100 Säufern unter 20 Altersjahren hei einer schon seit 10 Jahren dauernden, allmählich dem III. Grade sich nähernden Trunkergehen-heit, mithin hei mittleren Trunkverhältnissen, in zwei Jahren 33 starben, und hieraus gefolgert wird, dass in 6 Jahren von jenen 100 Säufern keiner mehr übrig bleiben dürfte, so ergibt es sich von selbst, dass ein solches Individuum 26 Jahre erreichen kann. Es verstellt sich von seihst, dass hier das mittlere alkohol ometrische Lebensrerhältniss, nämlich das der Weintrinker, gemeint ist, und dass nach der obigen Kegel, falls das Subject ein Bier- oder Branntweintrinker wäre, die Zahl der zu erwartenden Jahre entweder um 151 das doppelte; vermehrt, oder um die Hälfte Lia zu einem Vierte! vermindert werden müsse, Wir wollen nun den Versuch zur Festsetzung einiger Hegeln wagen, die zur Construe tion einer, grösstenteils auf die Mortalitäts-Procente gegründeten, Tabelle leiten dürften. O Da eifl erfahr« ngsgema'sser Grund der Berechnungen über wahrscheinliche Lebensdauer in der Vergleichung der Sterblichkeit»- Procente mit der diese Procente tilgenden Jab» resreibe besteht, so ist diese Vergleichung auch eine sichere Grundinge der Berechnungen über wahrscheinliche Lebensdauer der Säufer; und ihr müssen alle anderen RegeÌn, besonders die apriorischen, untergeordnet werden. 2) Da das mittlere alkoholometrische Ver-häitmSS des Einflusses der geistigen GetrSnhe auf die zu erwartende Lebensdauer nur dann richtig befunden wird , wenn zuvor durch die Erfahrung bestimmt worden ist, in wie vielen Jahren die unter initiieren Verhältnissen lebenden Säufer gewöhnlich ausgelebt haben dürften, und da erst mit der auf diese Art gefundenen Zahl die alfmliolornelrische» Vermehrungen und Verminderungen vorgenommen werden künnen: so ist die al k o h o lome irische Regel tier Bestimmung «ach Mortalität*-Pro-ccnlen, oder der Morlaliläts-Regel, unterzuordnen, und wo beide Hegeln, bei unzulänglicher Begründung, ein diderireodes Ergebnis« liefern sollten, da ist der Durchschnitt der Ergebnisssummen einstweilen als Mittelweg gültig. 3} Es ist kein geringer Unterschied, ob àas Individuum, über dessen Leben man die Frage wegen Fortdauer erhebt, gesund oder krank war, ist? oder serfl wird, und mit welcher 9 * 152 Voraussicht. Da ein unter mittleren Verhältnissen lebender Trunkenhold in der Regel von zwei zu zwei Jahren erkrankt, so dürfte das Verhältnis der eine gewisse Reihe von mehr als zwei Jahren relativ gesund verbleihenden Säufer zu den binnen dei- kürzesten ßeobach-tungs'^eit von zwei Jahren Erkrankenden ziemlich gering seyn, und nur in den günstigsten Fällen dem gewöhnlichen Verhältnisse der Kranken zur Population, welches sich, wenigstens hierorts, wie 1:2 zu verhalten scheint, nahe kommen. Man kann aber weder das Evgeb-niss, welches aus dem Verhältnisse der kranken Säufer zu den Säufern überhaupt entsteht, zur alleinigen Richtschnur nehmen: indem es sich nicht um durchaus gesundbleibende Säufer handelt, die wohl eine grosse Seltenheit seyn mögen; noch das Mortalitäts-Ergebniss der Säuferkrankheiten allein: indem nicht alle Säufer, über deren Lebensdauer die Frage aufgeworfen wird, in einer gegebenen Zeit zugleich und auf dieselbe Art krank sind ; sondern es wird uns auch hier der mittlere Durchschnitt beider Ergebnisse am sichersten leiten. 4) Bei jeder Berechnung der wahrscheinlichen Lebensdauer eines Säufers ist darauf Bedacht zu nehmen, dass nach einer kurzen Reihe von Jahren die Verhältnisse sich so gestaltet haben werden, dass eine neue, von der vorigen abweichende Berechnung nothig seyn dürfte» Es müsste daher bei der Construction, noch mehr aber bei dem Gebrauche einer lnoprog-nortischen Tabelle auf die gewöhnlich bei Säufern zu erwartenden Fälle Rücksicht genommen werden. 135 Dies war bei dem ersten Versuche zu einer solchen Tahel/e nicht der Pali; indem hier die Ergehnisse durchaus nur so bestimmt sind, wie sie ausfallen würden , wenn die in Frage stehenden Individuen auf der fraglichen Stufe der Trunkergebenheit stehen bleiben, und weder Fort- noch Rückschrille machen würden, Das Verhältniss des Fortschreitens um wenigstens Eine Stufe ist aber eriahrungsgemäss dass gewöhnlichere, und wohl daher auch das mittlere , demnach hei Construction einer Lebens-tabelle zu berücksichtigen. Dann kann es nur in einzelnen Fallen interessiren, in wie weit dieses Verhäftniss durch noch weitere Nachrechnung vermehrt oder vermindert werden würde, was hei einer schon bestehenden Tabelle, oder auch nur bei gegebenen Mittelzali-]en, nicht mehr so schwierig ist, Da ferner die als Opfer der Trunksucht gefallenen Individuen grösstenteils das Ziel erreicht haben, welches die Natur ihren Jahren bei fortschreitender Trunksucht für gewohnlich gesteckt hat ; indem unter den Säuferlodten auch solche sich befinden, die in der Trunkergebenheit zurückgeschritten sind, und solche, die auf einer noch der Steigerung fähigen Stufe fassend, nicht in der Trunkergebenheit, sondern in anderweitigen Momenten , die vornehmste Ursache ihre3 Ablebens finden: so folgt hieraus, dass eine auf Berechnung der Stcrb-lichkeits-Procente gegründete Tabelle jene Rücksicht bei der Frage über die wahrscheinliche Lebensdauer eines Säufers grÖsstenlheila schon beantworte, und daher der wenigsten Correc-lionen bedürfe. Reim Gebrauche einer bloss nach der alkohotometrischen Regel entworfenen 134 Tabelle müsste hingegen immer die Frage beantwortet werden: Welche Correction fände Statt, wenn das fragliche Individuum, das nach einiger Zeit eine noch geringere Lebensdauer zu erwarten hatte, als man ihm gegenwärtig anrechnen darf, in dieser Zeit auf demselben Grade der Trunksucht nicht beharrte, und mithin nicht hloss in der Dauer, sondern auch im Grade, und allenfalls auch in der Art der Trunksucht Fortschritte gemacht haben würde u. s. w.? Anliegende Tabellen dürften demnach zur Gestaltung mittlerer Verliailnisse in Hinsicht auf die Lebensdauer der Trunkergebenen von grossem Einflüsse schon jetzt seyn, wo noch allerdings geringe, aber grüsstentheils schon den Stempel der Allgemeingültigkeit verralhcn-de, Zahlen zu Grunde liegen. Auf solche Weise werden die Ergebnisse der Erfahrung durch Correctionen bis zur Rubrik F dahin gebracht, dass sie den apriorischen Bestimmungen einer früheren Arbeit, welche die Rubrik g enthält (Vergi, die Tabelle über Lebensdauer bei der I. Centurie), in den meisten Puncten ziemlich nahe kommt. Gewiss ein überraschender Lohn für so viele Wochen, die allein diese Bioprognostik gekostet hat. Da nun der Durchschnitt der Rubriken f und g, welcher in der Rubrik h enthalten ist, in seinen Mittelzahlen A A und BB die meiste Uehereinsiimmung zeigt, und in allen Einzelheiten der Erfahrung am meisten entspricht, so habe ich ihn zu einer neuen bioprognosti-sehen Tabelle benutzt, und bin bei deren Con- (Zrn- pag, 134). A A Dauer uud Grad der Tr ti 11 ke rgel) e n h eìt. Luter 5 Jahren n » » H Von 5 — i5 » » i> » » n n » » » » » Ueber i5 » it ti n » » » t) 55 I. II. III. IV. I. II. III. IV. I. II. III. IV. Mittelzahlen A A B B Alter Unter 2o Jahren Von 20 bis 25 Jahren 25 — 3o 3d — 40 40 — 5o 5o — 60 60 — 70 70-75 1D — 80 » 11 V) » 11 » 7^ 11 » Mittel/.ahlen B B Durchschnitt der Mittel-zahlen A A + HB a, Von 100 kranken Sau-fern starben In a Jahren. 16, 00 21, 00 4i, 00 66, 00 Od, 00 35, ou 48, 00 57, DU 38, 00 44; 00 61, 00 2> 65 4, 40 3 7 i5 3i 4 8 16 32 5 : 6 11:12 23 : 24 M : 48 7 i5 3i 63 8 16 32 64 21 : 2J. 9 : 5 : 3 : 5 : 3 : 3i 63 16 8 4 8 4 8 16 32 64 10 : 17 12, 00 8, lK BT 38, 4* 63, 95 25, 00 3 2, OB 46, 00 55, ei 33, 25 41, 26 5f), 00 q3, 6i 43, S3 18, 50 23, 76 3o, 00 18, 74 3o, 00 5 s, 60 65, 62 ,7; «o BÖ, 60 ž 44j 01 lf : ig 100 P. C. Saufer über. haupl starben In Jahren. M it t eli ahi en Jahre. iti, 06 IO, 89 5, so 3, i'i 8, 00 6, ss 4, »4 3, SB 6, 01 4) 04 3, SB 6, 10 10, 77 8, 42 6, «3 lo, 67 6, te 3, SO rt 5j 04 2, 6B 2, 26 8, 96 5, 55 4, 09 Wenn die Mitìelzahl 4, li ist, so starken 100 P. C. (zum Vergleiche). In Jahren. 9, 6S 7, 7S 4, 96 2, 97 6, 8, 61 6, m 44) °6 6, » oft 62 6, 2t 5, 80 4) 90 3, 40 2, 60 2, 96 2, 45 66 4, 16 8, 00 7, 30 t), (SO 6, 00 4, 15 2, SO 1, 60 1, 00 0, 50 Millelzuhlen. 6, I f 4, » ;tj 2, 00 7, 50 4) 16 1, 00 ? A A Dauer und Grad der T ru nk e rge h en he i t. Mittelzahlen A A B B Alter Unter 20 Jahren Von 20 Ms 25 Jahren » 25 — 3o « „ 3o — 40 55 „ 40 — 5o „ 5o — Go )) „ 60 — 70 55 „ 70 — JO „ 76 — 80 *i 51 Izahkn. L' titer 5 Jahren I. 55 55 55 u. 77 5 — 55 i5 55 55 ÏV. Von 1. 5; » 55 M 5) 55 11. IH. IS » 11 55 Jeher 55 i5 55 11 IV. i 1- 55 it 55 55 51 in. SS 55 15 55 IV. Jou P.C.Sau fax starben Ein Durchschnitte f + g 12) 4t 5, » 2, IC 18 OC „ MittelzaMen B B 8? Durchschnitt der IWittelzahlen A A + H B ,S1 ¦1 7,47 5, (5(5 4, OS 2, 4« 4i 64 3, &i 2, ap I, Bt> 5, 02 6, 74 fi, sc 6, 25 kt 44 3, 04 2, IS 1, ÌZ I5 « 4j 25 4, 6s Mittehahl 7, ai 4) 5o 2, 07 4) 5° ? G, 54 1. 77 4; S3 4, Ca 155 slructìon nach folgendem Detail zu Werke gegangen. Die Zahlen der Rubrik h, Tabelle AA, schrieb ich, von der Linken zur Rechten, in die dem Alter von 4o bis 5o Jahren entsprechenden Felder ein, mit Ausnahme des mittleren Feldes, welches leer gelassen wurde. Die Zahlen der Rubrik b, Tabelle JBß, theîlte ich von Oben nach Unten in die Felder einer zwischen den II. und III. Grad der mittleren Trunksuchtsdauer angebrachten, die mittleren Trunksuchfsverhältnisse jedes Afters enthaltenden, Columme dergestalt ein, dass die Zahl 4i4t, welche nun dem mittleren Trunksuchtsverhältnisse des 5o, Lebensjahres en l spri cht, in das bei der er s ter en Vertheilung leer gebliebene Feld kam. Auf diese Art kreuzte sich der mittlere Durchschnitt der Trunksucht mit dem mittleren Durchschnitte des Alters. Um die übrigen Zahlen zu finden, wurde die Verhältnissregel angewendet; denn es musste sich die Zahl der bei zurückgelegtem 5o. Lebensjahre zu erwartenden Lebenszeit zu der Zahl der bei andern Lebensepochen zu erwartenden Lebenszeit so verhalten, wie die Zahl der bei 3o Altersjahren, hei dem bestimmten Grade, und der bestimmten Dauer der Trunksucht, zu erwartenden Lebensjahre __ zu der unter denselben Trunksuchtsumstän- den zu erwartenden Lebenszeit der in Frage stehenden Lebensepoche. Demgemâ'ss verhielt sich: io", 58 : 33,42 ~ 12,4i ¦• 20j oi ; ï6, sä : 3o,7i, =3 13, 41 : 23, 07J U. S. W. l6, 68 : 33. 43 = B, *T : 17,07 "- s. VY. — Die bei Deci rnai rech nun gen oft unvermeidlichen Verluste sind hier von keinem Belange. Die hiermit für das jüngere, einer weiteren Correction bedürftige, Alter entfallenden Contingente waren Folgende: Dauer der Trunksucht, unter 0 Jähren Ton 5 — 15 Jahren üher 15 Jahren Grud der Trunksucht. I. 11, 1 IIE. IV. I. II. MitteH FTT g«d- 1 ¦"' IV. 1. II. III. IV. Alter u- 20 Jahr. ^h Ol i 17, OT 10, B4 5, 74 ij. 0* 11, 41 8, 0t J 3, » 4/ o» f), KT 7, ifl 4, 8J 2, Û2 - von20—2a - 2S, QT j l5, TO 9i 5t 5, 2a l3, Ò&! 10, 40 8, as J 7, a? 4, 6+ 8, 62 6, 58 ! 4 t 4* 2, 41 - - 26—SO - 20, OS 14, 50 8,66 4) ei 12, DO 9, 56 7, » 6, 78 4, » 7, 85 5, 39 4, 03 2, 19 Es fand demnach eine Uebereinstimrnung und Annäherung in Hinsicht der gleichnamigen Angaben der nach der erslen Centurie entworfenen Tabelle Statt, wie sie bei den fast übereinstimmenden Mittelzablen nur erwartet werden konnte. Das Nämliche galt von den übrigen Feldern, Was zunächst hier bei dem Mittelgrade der Mitteldauer berücksichtigt werden musste, war der- Abstand der durch die Verhältnissregel gefundenen Zahlen von den in der Rubrik h, Tabelle Bß, enthaltenen Mittelzahlen, welche letztere als durch die Erfahrung bewahrt, und keiner umständlichen Correction bedürftig, natürlich die zuverlässigeren sind. Jener Abstand beträgt aber fast gerade so viel, »Is zur Correction des jüngeren Alters nüthig seyn dürfte (Vergi. Jic betreffende Tabelle der I. Cent.); denn 8, m — e> » — 2;2°i 8, so — 6,10=1,37; und 7,49 — 6,ea= o,87. Dieser Umstand gab also den Fingerzeig, dass die obigen ZaMen im Verhaltnisse zu diesen mittleren Correctionszahlen vermindert werden sollen. Hierzu diente die in diesem §. enthaltene Scale E. Nach dieser verhalt sich die dort angegebene Mit-telzald der in Verlust gehenden Theile der zu erwartenden Lebenszeit zu den Differenzen 2,20; 1)9t; und o,8T) wie die nach Grad und Dauer bemessenen Zahlen, o, ss; 0,44; 0,b2 u. s. w, zu y. Nachdem die auf diese Art erhobenen Correctionszahlen (o, B2 ; 1, 40; 2, 20 u. s. w.) von den ihnen entsprechenden Zahlen obiger Enlwurfstabelle abgezogen wurden, kamen folgende Ergebnisse zum Vorschein. D a u e r der Trunksucht. unter IS Jahren ron 6 — « 1 ahren über js J.ihren Grat! der Trunksucht. I. H. III. IV. L II. Mittel-grad III. IV. I. II. III. IV. Alter u. îo Iaht. 24î to l5, 07 8, 54 3, 13 l3, 46 9' ** 6, 74 6, Tt 2, 13 6, DB 4, 65 2, 0» 0, 00 - ironîo—25 - 2 2, SÖ i 4, 45 7, 72 2, sa 12, «S 8, 70| 6, sg| 5, u j 2, 03 6, 48 4, u I j 92 0, 00 - - ss—so - 20, 64 i3, is 7, 80 3, 18 11, 97 7, 18 | G, 62 5, 84 J 3, 09 6,9t 4, 96 Ï, 93 1, 01 158 Hierbei ist nun noch der Umstand be-merldich, dass d Je Zahlen des Alters un 1er 20 Jahren in den höheren Trunksuchtsgraden noch einer Correction bedürfen, da sie gegen die des Alters von 20 bis 25 Jahren besser sind, wo doch dieses gegen das Alter von 26 bis 3o Jahren olïenbar im IVachtheile steht. Dieser Umstand rührt bloss davon her, dass die Zahl der im Alter unter 20 Jahren von mir beobachteten Säufer zu klein war, um hier zur Grundlage dienen zu können, obschon ich hei der Rubrik a, Tabelle BB , einen nach der Be-obachtungsz.cit verstorbenen Jüngling (I, Cent. §. Il«) für zwei mit eingerechnet habe. Um daher dem erfahrungsgemässen Sat7,e, dass der Missbrauch der geistigen Gelränke um so mehr schade, je jünger das Individuum ist, und je schneller es höheren Trunksuchtsgraden zueilet, in det" neuen Tabelle möglichst vai ge-nügen , wurden die Zahlen des Alters unter 20 Jahren um so viel vermindert, als die Differenz des gegen die folgende Altersepoche ini Nachtheile stehenden Alters von 20 bis 26 Jahren beträgt (7 >ao —" 7» '2 = o, "j 3, th — 2, na — o, 90 ; 8, TB — 8, 70 = o, ob u. s. w.) j was die nachstehende Tabelle nachweisen wird. Gewiss ist auch diese Correction für das jüngste Alter noch au gering; allein aus Mangel eines weiteren Anhaltspunctes wage ich hierüber nichts Näheres zu bestimmen. Die durch die Verhältnissregel Für die Mit-lelcolumnen nach dem Alter entfallenden Ergehnisse waren nach dem 3o. Lebensjahre durchgehends geringer als in der Ruhrik h, Tabelle Bß, und wurden diesen vorgezogen, da sonst eine gleichmassige vermehrende Cor- ------.—-------__——-------_--------- (Zur pog. 138), Tob. II. Wahrscheinliche Lebensdauer der Truntargcbencn (Nach den Mortalitäts-Procenten). Wahrscheinliche ; L ! ¦' 11 . ¦ II!.: . ¦ ¦ f ^!:-"i , 1'l'l'T überhaupt. Noch KU erwartende Lehens/.cit der Tnmkergebeueu. ». liei verschiedener Dauer de/ Tninkergelimlieit. Zurückgelegt Lebensjahre. Noch zu erwartende Lebensjahre. 1) Von 1 bis 5 JfUireu. 2) Von 5 his i5 Jalircn. 3) Uetior )5 Jstlircu. h. Bei verseli i p de nem Grude der Tninljorgebeuheit. '¦ 1 ". j HI. 1 IV. J L 1 JI. iMitteigrad in. 1 iv. 1 1. »¦ "'¦ IV, 20 33, 42 24, 19 1 5, 6T 8, ST 2, M l3,4l 9,3» 6,58 6,00 Iris 6, 66 3. 7S 1,00 0,00 ¦j5 3o, 76 2 2,30 14.45 7,« a, 88 12,45 8,70 6,itì "¦ ~~I 5, M Ï.05 6. 4S 4,14 1,92 0,00 3o 28, 00 20,64 ]3, 76 7^*° 3, 78 11-97 8, TB 6.151 5,84 3,03 *6,9i 4,56 2,01 1,01 40 22, ÜB 16, 61 1 1,37 6, BS 3, in 9>9* 7,63 6,26 5,86 3,81! 6,19 4,12 3,18 1,B1 5o l6, ES ..,*, «.»7 5) i* 2, as 7,47 5,ee 4,44 4, os 2,46 4.66 3, ss 2, BP IjSO Go 11, OB 8,19 5, 66 3,42 1,00 4, 9B 3, T8 2,06 Ï, «8 1,6s 3, io 2,07 1,69 0,86 70 * C, n i.tìi 3, is 1, 90 1,06 2, TT Î, 10 1,05 1,49 0,91 1, TS 1,52 0, SB O.4B 1 7* 4, «0 3,30 2, SB 1,69 Q,T7 2,01 1, 63 1,10 1,14 0,6a 1,90 0,06 0,64 O.B6 80 3, 59 2, GB 1,84 I, 10 0, ci 1,61 1,10 0,0» 0,flö P, 62 1,00 O, Tfi 0,61 0, as 1 .Mittlere Verhälmisse fiir Bier-EÜufer (Dauer 5 - 10 Jahre). Mittlere Verhältnisse für Hutt nbeHwUul, und für Veiusäufer insbe-soiidcrc. Mittlere V«rhültnifls?e mr uiiiuut-ve influii fer (Dauer 5 - 10 Jalirej. 139 recfìon mit den übrigen Zahlen hatte vorgenommen werden müssen, die für das höhere Alter nicht gültig seyn kann. „Si quid nov/sli rectius isiis, Candidus imperli, si non, his utere mecum.iC §. XXIV. Folgerungen aus der jährlichen Con- sumtion der geistigen Getränke. Nach einer offiziellen Mittheilung sind an diesem Platze im jahrlichen Durchschnitte con-sumirt worden, und zwar beiläufig: Branotweiji , . 4000 *) Eimer (den Eimer /.u 40 Muss) Wefc, «her . . 2ÖÜ00 „ „ „ „ „ „ Tn welchen Proportionen diese Quantitäten jährlich producirt, oder eingeführt wurden, kann nicht angegeben werden ; indessen kommt es hierauf zu unserem Zwecke weniger an, als auf den Umstand, wie viel von diesen Quantitäten jährlich durch- oder ausgeführt wird, was genau zu ermitteln mir nicht vergönnt ist. Doch kann die Durch- und Ausfuhr höchstens beim Branntwein einen merkbaren Unterschied machen, da für das Land die Zufuhr des Weines aus Unter- und Innerkrain ? so wie aus *) In Reelmuag kommea zwar nur 2000 Eimer, dieso sind aber BrannUeingcist, und werden reit noch einmal so viel Wasser u. s. w. versetzt. Denn da im Tariff der Briioiitweingcist mit 4 "¦ Vr- E. besteuert ist, und der Branntwein '"'^ 3 fl-, so finden die Prcduceoteu bei jener Manilinlatiouâ - Weise ihre Rechnung. 140 den angrenzenden Provinzen, nicht an die Laibacher - Commerzialstrassc gebunden ist, und weil auf dem Lande Brauereien exisliren, von weichen die meisten ein besseres Eier liefern als das hiesige ist. Ueber die Provins hinaus erstreckt sich aber der hiesige Handel mit geistigen Getränken nicht. Bei der Vertheilung obiger Quantitäten auf die Einwohnerzahl muss diese den Zusatz des Militärs und der Studierenden enthalten. Was von diesen weniger eonsumirt wird, kann auf Rechnung der Durchreisenden, der Marklieute, der fremden Taglöhner u. s, w. wieder zugelegt werden. Nach diesen Prämissen sind folgende Thei-iungs-Ergebnisse von Gültigkeit. A. Populations-Antheüe der geistigen Getränke. Es kommen auf Jerica von i5,oop Einwohnern: Jährlich. Monatlich. | Täglich. Bramitweia . , . 10, 66 M&ss 5, 6t. Settel O, ti Seitcl Wein.....6t), 33 Mass 5, t7 Mass I o, t6 Seitel Bier.....26, 66 Mass 2, 22 Muss o, &o Seilei Rechnet man von diesen iSooo Einwohnern ' die Individuen his zu 16 Jahren, die meistens ein Drittel der reinen Population (hier 12000) ausmachen, und von den Studierenden zwei Drittel, hinweg; so erhält man (i5ooo — üafiQ (Einwohner =: /(000) ¦+• i-*^ X 2 (Studierende =3 1000), mithin nach Abzug von 5ooo Nichtconsumentcn) die Zahl von 10000 Consu-menten. Demnach bestehen folgende Verhältnisse : 141 B. Consumetiten - Antheilc der geistigen Getränke. Ks Itoniirieii auf Jeden von i«,coo Cnnsunientcn : Jährlich. M on a ti ich. Tu £ I idi. Hrauntiveiu . . • l(i Mass 5, î2 Seilei 0, 17 Seifei t o4 Mr*9 8. M Ma$a 1, 1+ fieilel Tier..... 40 51 a ss 3, ïs Mass 0, 44 Seitcl Um nun die Quantität der geistigen Getränke, die, nach dem hiesigen Localverhalt-nisse, au jedem Grade der Trunksucht erfordert wird, au bestimmen, ist es noting, zuvor die Mittelzahl zu ßadeau Zu diesem Behufe wird es nothig seyn, die auf 10000 Consumenlen entfallende Quantität um so viel zu verringern, als von den Nichtsäufcrn unter den Consumenlen verbraucht wird, und dem Reste das Quantum, welches auf die Nichtconsumenten fällt, zuzusetzen. —¦ Man erhält fast das gleiche Ergebnis, wenn man den von der Gesammtzahl der ISichlsäu-fer unter den Cortsumenten verbrauch! ichen Populations - Antheil von dem Consumtions-Ouantum abzieht. Obschon der letztere Weg der einfachere ist, so habe idi àoeh den erster en erwählt, weil er der deutlicher h e "eisende zu seyn scheint. ) *} Nicht viel verschieden ist das Resultat, Menu man von dem Consurntious - Quantum de» «est absieht, welch«« ans der Subtraction des Populations - Anilieiles der Niclit-Bäuter unter den Cousmaeutea von dein Consn m enten-Anllieilc derselben entsteht) und diesen ' Rest als den SäHferanHieU, den ITmiPtrest aher als das Bedarfs - Quantum ansieht. Oh eine, und -welche, von diesen Krfor-sehnugsmetuotten die richtigste sey, wird die weitere Brfair«»g leîiren. 142 C, Sä'uferantheile der geistigen Getränke. 1) Anlheilc der Weinsäufer. Wenn man von dem Antheile a,IIer loooo Consumenten pr, täglich 11397 Seite! den Consumenten- Antheil aller Nichtsäufer unter den Consumenten (i,H X 10000 — 4oo) E3 iog/i4 Seitel abzieht, und zu dem Reste, 4Ö5 Sei Lei, den Populations-Antheil aller Ni eh icon sum en-ten (o, to X 5ooo) — 38oo Seitel hinzuschlägt, so gibt die Summe, 4^53, Seite], den Säuferan-theil des Weines, wornach auf Jeden von 400 Säufern 10,62 Seitel, oder etwas über 2^ Mass W. kommen. Da aber unter 200 Säufern 87, mithin unter 4oo Säufern 174 Branntweintriukcr sich befanden, und da man annehmen kann, dass die Hälfte derselben keinen Wein trinkt, so kommen auf Jeden von 3i3 Weinsäufern (da die Biertrinker keine so wichtige Abrechnung fordern) täglich etwas mehr als 12, so Seitel oder rund 3 Mass W. als Mittelzahl. Mithin sind hier erforderlich: „. Wem. Für eia Individuum des I. Truiiksuchtsgriidea 5 Seitel. ¦n ¦>¦> î> » Hl ii 10 » 51 1? y> » Itf" v> !3 m IV. on „ 4 AYeiasitiifor aller Grade . . Summe . . 5o „ als täglicher, oder fast täglicher Bedarf. 2) Antheile der Branntwein sau fer. Wenn man von dem Antheile aller 10000 Consumenten pr. täglich 1763 Seitel den Consumenten - Antheil aller Nichlsäufer unter den Consumenten (o, 17s X 10000 — 400) — 1680 Seitel abzieht, und zu dem Reste, 73 Seitel, den Populations - Antheil aller Nichtconsumen-ten (o, it X Sooo) = 55o Seitel hinzuschlägt, so 143 gibt die Summe, 6a3Seiteï, denSäuferantheil des Briuintw,, wornach auf jeden von 4oo Säufern 1,66 Seite!, oder etwa i± Seitel Br. kommen. Da über unter /too Bestundsäufern 174 Brannt-weìntrlnher sich befinden, so Itommen (indem man annehmen kann, dass der Antheil des Branntweins für Wein- und Biertrinker nicht in Betracht genommen zu werden verdient), auf Jeden der Branntweinlrinker täglich 3. -n Seitel, oder rund fast 1 Mass Br. als MitlelzahJ. Mitbin sind hier erforderlich: Branntwein. Fi'iï ein Individuum dea j. Tj-imlisijchtsgt-ades J,60 Beitel. v lì >•> » >'¦ » 3, 00 i> Ti » « lì Mt » 4, 60 )> » v, » » rv- » 6'00' » „ 4 Bramihveinshufer aller Grade S. , . i5,00 „ als täglicher oder fast täglicher Bedarf. *) Da das Verhaltniss der Biersau/er hierorts zu gering ist, so muss ich mich der diesfalls zu ziehenden Polgerungen enthatten. Obigem nach verhält sich, beiläufig, das Quantum des Missbrauches zu dem des Be- *) Demnach scheint sich der Alkflholgehalt des hiesigen, Weines zu dem Alkoholgehalte des hiesigen Bra 11 ut-¦wein.es nicht wie 4 r 8, sondern mehr wie 3 : o, 7.11 verhalten. — Sollte übrigens die Erfahrung das Quantum der uiuxelocs Cäuferuniheile als %u gross Jiaehtveir sen, was beim Weine Nicht «0 leicht der Fall seyii durfte, als neun Branntweine, so mochte die Z:ihl der Saufer grosser, eher noch aber das nicht abgerechnete Ausfiihrsquantum an jenem Meltrverhaiteu Schuld seyn. Wahrscheinlich ist beim Brauntweiue beides der Fall, und daher vielleicht 3, no Seite! der mittlere tägliche Saufernutfteil. 144 darfes beim Weine wie 1:2, und beim Branntweine ebenfalls wie 1:2, *) Es würde daher die allgemeine Radical-cur der Trunksucht, für den hiesigen Ort, am sichersten darin beziehen, dass man die Production der genannten Getränke auf zwei Drittel herabsetzte. Um diesen Zweck zu erreichen, müssten im Herzogthume Krain die Weingarten, deren Flächeninhalt zu dem der Aecfeer sich wie ig3io zu 219067 Joch verhält, um 6^36 Joch vermindert werden, wornach sich der Flächeninhalt derselben zu dem der Aecker wie 12874 zu 2 255o3 verhalten würde. Um so mehr müsste dann auf die oben bemessene Beschränkung der Branntweinerzeugung gesehen werden , deren Betrieb hier vor wenigen Jahren noch beinahe unbekannt, und jetzt schon nicht unbedeutende Fortschritte gemacht hat. Daher müssen, wenn nicht Einhalt geschieht, die hiesigen Trtmksuchtsverbältnisse die Stufe des Gewöhnlichen bald übersteigen. Dieser Vorschlag wird aber, wenn er auch realisirt werden sollte, mehr als zur Hälfte ein frommer Wunsch bleiben, wenn nicht in allen Länderti, wenigstens unsers Kaiferstaalcs, nach Beschaffenheit der LocalumstSnde, eine ähnliche Beschränkung der Industrie in Erzeugung der geistigen Getränke gehandhabt wird, **) *} Also veri) alt sich das Qu an 111 m des Missbrauch es zum Quantum des Bedarfes, autor mittleren Umständen, wie die Killil der Wich t con-k it m en t e n zu der Zahl d er C o n s u m e n t e d! Dies deutet offenbar auf ausgleichende Natur-Opposition hi», **) Man ivirn giuli h olenti teli nicht auf jene »nsgleüdieuae Kalur - Ouoosition verlassen, da dies sclion einen nb- 145 Beschränkung der Industrie! — Diesis Wort klingt unserm technologischen Jahrhunderte heinahe wie eine Dissonanz ; obschon es sich hier gar nicht um eigentliche Beschränkung, sondern nur um richtige Massgebung handelt, und der Erzgang in einer Rubrik des Staatshaushaltes durch den Zuwachs in einer andern, oder durch Vermehrung der Auflage, sich seihst ersetzt, oder ersetzen lässt. Klingt es aber nicht noch weit misstönender, was die BJostati]< der hier abgehandelten Luxusartikel ausspricht? — Kann es nicht nachgewiesen werden, wie hoch derjenige Stnats-ökonom ein Menschenlehen schätzt, der den Bevölkerungsschaden durch die Trunksucht nicht beachtet? — Man mtiltiplicire nur die Zahl der jährlichen Opfer der Trunksucht mit der Mitlelmenge des auf Einen dieser Unglücklichen fallenden Consumtions-Antheiles, schlage dann jeden beliebigen Zoll tariff nach, und — — ¦— Die Ihr die Ruder der Regierungen lenket, lasset Euch die traurigen Ergebnisse dieser Beobachtungen an di'is Hens gelegt seynl Haltet, bevor es zu spät wird, die Riesenschritte auf, mit den die cuitivirte Menschheit einer furchtbaren Ausartung entgegeneilet! moniieu Ktistaad andeutet, und, bei gnisserem Watlis-(.Imme des Uebels, nicht immer ausgleicht; weil alsdann mit dem Quantum des tFelxwflusses die Kaiit der Coiisiiinenteu wächst, folglich wich der MlssUranefi /.lini mint. t lo Anhang. sehr ich mich auch vor allem Theoreli-siren in dieser, nur eine gedrängte Schaar von Thatsacben und Ergebnissen enthaltenden, Abhandlung gehüthet habe, so kann ich doch nicht umhin, über die Wirkungsweise der geistigen Getränke auf den Organismus Einiges anzudeuten , was jedoch auf Erfahrung beruht. Meine Absicht hiermit ist zunächst, die irrige Vorstellung, als seyen diese Getränke bloss als Reize zu betrachten, die auf das Ge-fäss- und Nervensystem nur consensuel! wirken, zu widerlegen, und somit auch auf diesem Wege die Gleichgültigkeit zu bannen, mit der man Dinge, die man sich hloss als leere Reize wirksam denkt, anzusehen gewohnt ist. Leider besteht die Wirkung der geistigen Getränke nicht in blosser Aufregung, und ihre Nachwirkung nicht in blosser Abspannung, Sie greifen als coaguli rend- entzündende Potenzen tiefer in die organische Masse ein, was sie oftmals schon an den Stellen ihrer Erstwirkung beurkunden; sie gehen, und zwar je weniger sie an diesen Stellen sich entzündend äussern, fast unverändert in die Venen-Blu t-masse über, und schwängern, ibeüs vermittelst einer Ablagerung durch die Capillar - Schlag- 147 ädern, theiJs durch directe Penetration, vorzüglich die Nerven-, Rückenmarks- und Ge-hirnsubstanz, dann aber auch die Substanz der übrigen Eingeweide, mit einem nervenbetäubenden, blutentzündenden Hauche. Sie geben in die Mischung der Säfte ein, die sie chemisch verändern. Sie sind dem Athmungspro-cesse direct entgegengesetzt, und bewirken eine Anhäufung brennbarer Stoffe, namentlich des Fettes, daher man auch den abgezehrtesten Säufer nicht ohne Fett findet. Der Verlauf der durch sie in verschiedenen Organen , nach Mass-ga.be der individuellen Empfänglichkeit, sehr häufig in den Blutgefässen und in den Nerven-hüiien, hervorgerufenen Entzündung — ist meistens chronisch, und zur Subslanzentar-tu ng, vorzüglich zur Anschwellung, Verdickung, Verhärtung, bis zur Verknocherung und Versteinerung, geneigt; und so sind auch die meisten Nervenkrankheiten Trunksüchtiger Folgen einer durch Entzündung unigearteten Textur des Nervensystem s und seiner Nachbarschaften. Unter gewissen Umständen , vorzüglich .bei der Einwirkung des Feuers, der EJec-tricitat u. s. w., entzündet sich der im Organismus angehäuft habende alkoholische Hauch im buchstäblichen Sinne selbst, und liefert das schreckliche Phänomen der Selbstverbrennung, Diese Sttfze sind aber nicht bJoss Ansicht, sie sind die sorgfäliig geprüften Ergebnisse eijies mehrjährigen Studiums der Krankheiten und Todesarten der Säufer, theils nach eigenen Erfahrungen, theils nach Erfahrungen Anderer, unter denen der unsterbliche Morgagni mit mehr als vierzig der lehrreichsten Seclions-geschichten obenan steht. Es ist unbegreiflich, io * 143 wie, nachdem schon dieser Heros der pathologischen Anatomie die Folgen der Trunksucht so deutlich mit dem Messer auseinander gelegt hat, der Missbrauch der geistigen Getränke durch Bfoitm sogar mit der Firma eines Heilverfahrens gestempelt werden konnte! Auf den bis in die Stätte des Seelenlebens fast untersetzt dringenden Hauch der geistigen Getränke kam ich durch Autopsie. Der erste und eclatanteste Fall betraf einen, am 23. Jänner 1827, im Rausche, nachdem er 2~ Seite! Branntwein zu sieh genommen hatte, plolalich verstorbenen Zimmermahler von 18 Jahren. dessen Section ich am einem andern Orte umständlicher liefern werde. *) Ich wurde bei der Obduction desselben auf den Spirituosen Geruch der dampfenden Cerebral- und Blutmasse durch mein myopisches Gesicht geleilet; und dieser Fund wurde von Allen , die bei der ' Section gegenwärtig waren, bestätigt. Ich berichtete diesen Umstand gelegentlich meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor D. Hernl in Wien , welcher die Güte halte, mir hierüber Folgendes «u erwiedern: ,,Die Resultate der von Ihnen angestellten Le ich en section eines dem Branntweintrunke ergeben gewesenen Zimmer-mahlers sind merkwürdig. Der starke Geruch der Blutmasse und des Gehirns nach Weingeist scheint mir die Selbstverbrennungen der Branntweirisäufer erklärlich zu machen." — Finige Zeit darauf wurde mir die in /last's Magazin für die gesammte Heilkunde (XXV. Bd. 1. Heft 1827.) erwähnte Section eines Braimt- *) Dieser Fall M iu 'leu vorliegenden Ceutui'ien niuhf eattiaitoa. U9 Yveintrinlters bekannt, welcher, nachdem er drei Quart Branntwein getrunken hatte, im Rausehe gestorben war. Hier wurde der spiri tuòse Geruch vorzüglich hei Oelïhung der Hirn ven trik è\ bemerkt; eines ähnlichen Geruches der Blutmasse geschieht keine Erwähnung. — Diese für die medicinisch- gerichtliehe Zeichenlehre wichtige Thatsaclie /and ich bisher hei verschiedenen Obductionen mehr oder weniger bewährt: es kommt hierbei auf Umstände an. Am hemerkenswerthesten unter diesen späteren Fällen war der einer am 7. November 1828 im Laibachflusse todt gefundenen Schustersfrau (die in diesen Centurien nicht eingerechnet ist); wobei nur der alkoholische Geruch der Blut- und Nervenmasse auf den Zustand deuten konnte, in welchem diese Person verunglückt war. Alle diese Fälle werden, mit vielen anderen, zu ihrer Zeit wissenschaftlich erörtert und benützt werden, Ueberhaupt ist die pathologische Anatomie derTrunkergebenen eine wahre Fundgrube reichhaltigen Studiums und grosser Vorthcile für den Arat. Sie ist es aber auch für die Regierungen, da durch sie ein vorzügliches Mittel gegeben ist, die Opfer der Trunksucht völlig zu constntiren , und viele Zweifel über anderweitige Todesursachen zu beseitigen. Möchte es meinen ferneren Bemühungen gelingen, hierin dem Allgemeinen mehr, als mir bisher vergönnt war, zu nützen. I>ru c Ji verb es s ei-u a <;e n. Seite is, Zeile 2, v. u, **> , 5, V, U» sa, , , 18, v, 0. 58, , i IC, v, 0» 45, , , J, T. u. 48, , ! *) V* 0. ] -, v. i;. A , , li, v. C» ?9, , "1, T, Û. 8+, , , 1«, v\ 107, , 3, T. 0. Iss, , , P, V, 0. 155, , , 15, T- 0. Erra ta: dürften . , Durchschitte diätetische . sieh . . , worin * . . 310 , . . . Gewöhnlich Abweichung sein . , D . . . dass - . Coi uiij me Corri gè: dürfte Durchschnitte diätetischen sich wovon 515 gewöhnlich Abweichungen seyn 9? C das Col umne, I » %