LmbacherWMtlmg. Nr. 1«2. Präi>umeration«prei«: Im Comptoir ganzj. fl. 11, halbj. fl. 5.50. Nilr bie Zuftellun» ins HauS halbl.LU lr. Mit der Post ganzj.fi. 15. hnlbl.fl.7.50. Samstag, 4. Mai InseltionSgebühr bis 10 Zeilen: imalßvlr., !im.»«lr., 3m. I fl.i sr'ust Pr. Zeile im.,, lr., 2m. »lr., 3m. 10 li. u. s. w. Inseitionöftcmpel jedcc'm. 3l) tt. 1867. Amtlicher Theil. Se. k. k. Apostolische Majestät haben dcm Licntc-nant im Erzherzog Joseph 37. Infanterieregimente Georg von Szirmay dc Szirma Bcsscnyö die l. t. Kämmercrswürdc allcrgnädigst zn verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 4. Mai. Die Blätter bringen noch allerlei Details über die Zwischenfülle, welche die diplomatischen Verhandlungen in der ^uzcmburgcr Angelegenheit dargeboten haben. Das Handeln der Großmächte war aufaugs iudividucll gc< blieben, lind die Vorschläge Rußlands, Englands nnd Oesterreichs waren dcr ftrenßischen Regierung mündlich mitgetheilt worden. Obgleich diese Vorschläge nicht ganz gleichlautend waren, unterschieden sie sich nicht von ihren Schlußfolgerungen, nnd ihre Uebereinstimmung war so groß, daß die Rede dauon war, einen Collcctiuschritt zu thun. Die ersten Unterredungen mit dein preußischen Ntinistcrpräsideuten klärten aber so vollständig die Lage auf, daß ein Eollcctivschritt überflüssig wurde. Die Vertreter dcr Mächte kouutcu somit iu ihren Depeschen dcr Hoffmmg erwähnen, welche dic friedliche Haltung des Eabincts vou Berlin ihnen einflößte. Da die Rcgicrnngcn von Frankreich nnd Preußen gleichzeitig dein Vorschlage ciucr Eonfcrcnz bcigctretcu sind, dcr anf Ncutralisirnng LurcmbnrgS basirt ist nnd die Räumung ^'Festung nach sich zichcn muß, so handelte cS sich "nr um einen schleunigen Zusammentritt dcr Confcrcnz lil v0ndon. Man hatte von verschiedenen Seiten Rnßland eine etwas zweideutige Rolle in den letzten Untcrhandlnngcn zugeschrieben. Dem gcgcnübcr versichern französischc Blatter, das St. Pctcröliilrgcr Ealunct zeigc sich iinmcr, ausgcsprochcller den Anschaiinngctl Frankreichs günstig. Wie dic „Franz. Eorr." hörl, hat sich das englische! Cabinet bei allen Bemühungen, die cS für dic Erhaltung des Friedens machte, bisher mit dem Vorschlage, das "cutralisirtc ^urcmburq unter die Gcsammtgarantic dcr ^^ßmnchtc zu stellen, nicht befreunden mögen. Das Cabinet von St. IamcS fürchtet, daß ein solcher Schritt auf den Widerspruch des Parlaments stoßen könnte, welches von keiner Eiumischnug Englands in die Augc-lcgcnhcitcn dcs Fcstlaudcs uud noch weniger von der Uebernahme von Verbindlichkeiten zu Gnnstcn irgend einer festländischen Regierung etwas hören wollc. Es ist dies jedenfalls ein Puult, dcr für die Eouferenzcn selbst offen gehalten wcrdcn wird. Ucbcr dcn Standpunkt Hollands in Betreff des Kerns dcr Frage, ob nämlich ^uxemburg als deutsche Vundcsfestuug zu betrachten sei odcr nicht, mit wclchcr Unterscheidung dic Rechte Preußens stehen nnd fallen, geben die wcitcr uutcu iu ihrcin Wortlaute fol-gcudcu Depeschen dcu bcsteu Aufschluß, und cö ist nicht zu vcrkcuucu, daß die Vcröffcutlichung dicscr Depeschen in diesem Augenblicke nicht unabsichtlich nnd ein Präjudiz gegen Preußen zu schaffen gceiguct sein dürftc. Erwilcrung auf einissc Behauptungen dcs Herrn öandta^sabsscord' ncten Svctcc in dcr Grundsteucrfragc. Vcnn l. l Obcrfmauzmthc Karl Foutai»e v. Felse»br,ll>n. IV. Nachdcnl ich nun Alles besprochen habe, was der Herr Berichterstatter in meiner Broschüre ciufach als falsch nnd unrichtig bezeichnete, ohne das Gegentheil zn beweisen, gehe ich znr Beleuchtung jener Berechnungen übcr, dic derselbe in dcn Ansschnßbcrichtcu vom 1. Februar l866 uud vom 28. December 1866 vorgetragen hat. Ich sagc nicht nur, soudcru will cs auch bcwciscu, daß dieselben vollständig unrichtig sind. Seite 401 dcs stenographischen 3andlagsbcrichtcS vom 1. Februar 1866 wird bcrcchuct, um wic viel Kraiu scit Einführung dcs stabilen Katasters im Jahre 1844 bis znm Schlnssc dcs Jahres 1865 cm Grnndstcner fammt ! dcn landcsfnrstlichcn Zuschlägen mehr gezahlt hat, als nach dem Grnüdsteuci »Postnlatc dcs Jahres 1843 cut» fallen wl'n'c. Es ist allerdings wahr, daß bci Einführilng dcs stabilen Katasters in ssrain dic Grundsteuer iin Jahre 1844 gcgcn das Postulat dcs Jahres 1843 um 146.816 fl. 22 l/4 kr. C. M. erhöht wurde; allein uurichtig ist cs, daß in Folge dieser Erhöhung das Land Kram bis Ende ,1865 um 3,043.593 fl. E.M. odcr 3,195.623 fl. ö.W. mchr gezahlt hat, als cs uach dcm Grundsteuer-Postulate dcs Jahres 1843 gezahlt habcu würde. Es wurde bci dicscr Vercchuuug außer Acht gclasscu, daß 1. iu Folgc dcr im Jahre 1849 beendeten neuer-lichcu Revision im gauzcu Rcustadtler Kreise außer der schon im 11. Semester 1849 iu Abfall gekommcucu Grundsteuer pr. 40.037 fl. 52^ kr. E. M. (nicht 40.028 fl.) im Jahre 1850 ohne Rücksicht auf die Evidcuzhaltuug ein Betrag von 72.045 fl. 39"/, kr. E. M. iu Abfall gebracht wurde; 2. daß im Jahre 1850 wegen Hcrabsctzuug dcs Grundstcucr-Pcrecntcs von 17"/^„ auf 16 die Gruud-stcucr um 60.349 fi. 23^ kr. C. M. vermindert wurde; 3. daß in Folgc dcr im Jahre 1849 beendeten Revision in einigen Thcilcn dcs Adelsbcrgcr nnd ^aibachcr Kreises im Jahre 1851 an dcr Grundsteuer abcrmal cin Betrag von 2207 fl. 55'/. kr. C.M. in Abfall kam, nnd 4. daß im Jahre 1849 noch lein Kricgszuschlag bcstaud, mithiu dcr dafür bcrcchuctc Betrag pr. 8899 fi. uicht zur Eiuhcbuug gclaugcu tonnte. Wcrdcn alle diese Daten bci dcr Berechnung berücksichtigt, so vermindert sich laut dcr uachfolgcudcu Nachweisung ^ die im Ausschußbcrichtc dargestellte Ucbcr-zahlung pr. 3,195.623 fl. ö. W. auf 1,179.879 st. 29 ^ kr. ö. W. Aber auch dicscr Bctrag wurde nicht eingezahlt, dcnn cs wurdcu laut dcr nachfolgcndcn 9tachwcisuug bis Ende 1865 davon 591.050 fl. 60'.^ kr. ö. W. in Ab-schrcibuug gebracht. Dcr — vorausgesetzt, daß alle bis cinschlicßig 1865 anshaftcndcn 3tückstäudc pr. 90.?i'>3 fl. 57 kr. eingezahlt wurden —sich noch darstellende Mehrbetrag pr. 588.828 fl. 69kr. ö.W. wird dnrch dic in Folge dcr allerhöchstenEnt< schlicßlmg vom 31. December 1864 alljährlich stattfindende Gruudstcucr-Abschrcibuug bis zur ncucrlichcu Grundsteuer» Rcguliruug sichcr gauz iu Abfall gebracht wcrdcu. Eocuso unrichtig ist mich dic Bcrcchnung auf S. 263 dcs stcnographischcu Bcrichtcs vom 28. Dccclnbcr 18(,6. Abgesehen davon, daß dic Tabcllc V mchrcrc nurich-tigc Ziffcrn.Ansätzc enthält, ist bei dcr Vcrglcichung dcr Dnrchfchnittsprcisc dcr Äodcnerzcugnissc in Kram nüt jenen in Stcicrmark ein wichtiges Prodnct, nämlich dcr Wcin, gauz ausgelassen worden. Wird dcr Wein in dcu > Vergleich einbczogcu, wcrdcn dic unrichtigeuAnfätzc bericht Fklnssrloll. vaibach. 4. Mai. Der wnndcrschönc Monat Mai ist heuer sehr lau» 'usch, wie cinc Kokcttc, bald lächelt er nns hciter ans blauen Hinnnclsangcn an, bald hüllt er scin strahlcndcs "»tlitz iu ciucu graucu Witlocnschlcicr, mit dem das ^'>chc frische Laub dcr Allccn seltsain coutraslirt. Dcr ^sle Ntai, das Frühlingsfcst der Vcrcine, bot uns deu lchönsteu Älorgcngrliß, herrlich schimmcrtcn dic schucc« ^deckten Alpen im licftlarcu Horizont, uud viclc uütztcn ^ Gunst dcs Augenblickes, um zu dcm Kirchlciii Unserer uchm Iran in Roscubach, das anf Bergcshöhe so schön ine Ebene beherrscht, ein leider von dcn Sonntagsvcr-^u'lglcrn ganz verlassenes herrliches Plätzchen, odcr zn beul in der Morgcnsonnc besonders lieblichen ^Roscn-^lchcl, allwo gutes Schreincr'fchcs Bier, odcr zu dcm ^?ffccMckka Roscubach, das aber auch ciuc Alliauz "Ut dem wcltcrobcrudcu GambriuuS geschlossen, zu pil-^"u, die ..irdische Brust im Morgenroth" ciucS Mai-^^'gcus rciu zu badcn von dcr erdrückenden Atmo< ^^irc des täglichen Vcrnfs; nnd die fröhliche Iugcud Ul'scrcr Iustitutc, worunter dcs Waldhcrr'schc Kna« klunstitut mit sciucu klcincn stinken Turucru bci Troin- '^lschlag g^r kriegerisch anzuschauen, erhäschte noch die Klugen schönen Stuudcn dcs Tages. WaS von dcr 1«)öncu Damcu- uud dcr clcgautcu Hcrrcuwelt sich uach luscnbach odcr Roscubüchcl gcschut, uui zu schcu odcr >^^" ^l wcrdcu, war bitter enttäuscht. Die lang« ktlige Monotouie cincs rcgucrischcu 3iachmittagcs machte ""° schöneil Hosfnuugcu zu Wasser. Inzwischen suchte ."" sich in Eaf«s uud Gasthäusern wicdcr wohnlich ^Mrichlcn und ein Wintervcrgnügcu kam wicdcr zu ^"n. Nj^,^. Bolkssängcr, dic Gesellschaft Hagcn, . lcn (5l,ef, wie cs verlautete, ciucn einträglichen Posten del- l." ^camtenwelt vcrlasscn, um dcr Knnst als wan< uider Ba^e z^, leben, als Epigone dcr Mcistcrsäugcr, faud bci ciucm gewählte,! Publiclim in Herrn Lausch' rcnommirtcr Restauration freundliche Aufnahinc. Besonders fand man dic Nachahmung vou Grüßcn dcr Wiener Komik trcsfcud. Ihr crgcbcncr Dieucr ist zwar kein Freuud dieses Genre's aber als gctrci'.cr Herold des PublicumS coustatirt er dcu dcr Wiener Polksmuse gc« speudcteu Beifall. Eigcuthümlich darf mau cs aber wohl fiudcu, daß dicscs Mcistcrsängcrthum nicht auch bci an» deren Nationen dcs österreichischen Kaiscrstaatcs, abgc-schcn von dcn wcltwandcrndcn Harfenisten, gedeiht. Was wird wohl cin Enlmrforschcr des 20. Iahrhuiidcrts zu dicscr Erscheinung sagcn? Wiid cr darin cin Symptom dcs Anfstcigcus udcr dcs ^licdcrganges erblicken? Wird cr darin dic ^nst am uaivcu Ausdruck dcr Voltsemvfin-dnng oder dcn krankhaften Reiz ucrvcuaufstachcludcr „göttlicher" Grobheit finden? Wir wollen das Vcsscrc hoffcn. Unser Vercinslcbcu steht ziemlich stille. Wir hättcu Manches in dicscr Beziehung auf dcm Hcrzcu. Für hcutc uur dic Frage, warum vcrcinigcn sich nicht diesc Vereine, insofcrnc sic doch alle uur Strahlcu ciucs und dcssclbcu Mcnschcngcistcs, cincs nnd dcsscll'cn wisscn-schaftlichcn odcr geselligen Strcbcns sind? Was hindert doch dcn Museal« uud dcu ärztlichcn Vcrcin, sich mit dcm historischen zn verbinden? Odcr wie wäre cs, wcun uuscrc Vereine daS von dcn Klagcnfurtcru gcgc-bcnc Bcispicl nachahincn uud V crci us a bcn de ab-haltcn würdcu, in wclchcn abwcchsclnd cincr dcn Vorsitz führcn nnd dic Koslcn dcr gcisligcn Anrcgnng bcstreitcn würde? So könnten Geschichte, Natnrwisscnschaft, Physiologic einander in cdlcm Wcttciscr ablöscu. Wir habcu hicr ciuigc Vcrcinc zu gcsclligcn nnd auch zn Volks-bilduugszwcckcn. Dicscn möchten wir noch cmpfchlcu, cs ciumal mit Vorlesungen übcr vatcrländifchc Gcschichtc zu vcrsuchcn. Wir glauben, bci augcuicsscucr Behandlung dcs Gcgcnstandcs könutc man auf Erfolg rechnen. Wic soll echter Patriotismus gedeihen ohne Kenntniß dcr Gcschichtc dcö Vatcrlandcs? Das sind alles zwar nur Gedanken, erzeugt durch maicudnuklc Tagc und klciustädtischc Langeweile, aber vielleicht fällt doch ein odcr das andere Körnlcin auf fruchtbarcu Boden, nnd das sollte dem Fcuillctouisteu ciuc große Freude bereiten, dcr mit seiner Vaterstadt in Freud uud ^cid, Kurz» uud ^augwcilc iunigst verwachsen, das Gedeihen seines ^ebcnsclcmcntcs — dcr Geselligkeit — herzlich wünscht. Doch dürfcu wir in dicscr knrzlcbigeu Ehrouit cincs Vereines uicht ucrgcsscn, dcr in dcr knrzcu Zeit femes Bcstehcus in wisscuschaftlichcr Bczichuug Manchcs lci-stctc und vorgcstcrn sciuc Iahrcsvcrsaminlnng hiclt. Die juristischc Gcscllschaft, dic crstc Oestcrrcichs, lcidct, sowic dic audcrcu, uutcr dcr Unguust dcr Zcit. Gcgrüudet vou ciucm Kreise ernster strebsamer Männer nnd bcscclt von dcr energischen uud anfopfcrudcu Thätigkeit ihrcs crstcu Eccrctärs, ciucr Eapacilät in Vcrcinssachcn, nährte dic tlcinc Gcscllschast biohcr dic hciligc Flainmc dcr Wissenschaft. Daß sic sic nicht wird erlöschen lasscn, dafür birgt nns dcr frischc anfstrebcndc Gcist, dcr die Mitglieder unter dcr Leitung ihrcs so allseitig belicbtcn Präsidenten bcscclt, ohnehin ist ja crnstcs Streben immer nur dic Sachc Wcnigcr. Die gesellige Znsammcnklinft, wclchc dcr Vcrsaminlnng folgtc, zeigtc, daß iiicht allein der strcngc Gcist dcr Forin, dcs Rechts, sondern auch dcr lcichtc unfaßbare Gcist dcs horazischcu „^«l'iw «li«,»," iu dcm kleiueil Krcisc Wurzel gefaßt hat. Die gcluu« gcncn Iuiprovisatioucu eiucs Mitglicdcs licßcn dic Stun-dcu schncll dahiuflicßcu, uud dcr Fcuillctonist könnte vicl von dcn hcitercn Wortkämpfcn erzählen, wcnn er dic Ermächtigung dazn erhalten hätte. Und fo stieg das Agio dcö Silbcrs — Rcdcn, zicnüich hoch, ohnc allc R'ück. sicht anf dic protcnsähiilichc ^n^ciubnrgcr Fragc. UcbrigcuS wcrdcn dic touimcudcu Tagc. uicht ohuc ihrcu Zauber, sciu und zwar ist dics jcu'cr dcs Herrn Krütky- Baschik dcr unS die stillcu Räume unserer wintcrlichm Thcaterfrcndcn wicdcr mit augcuchmcu Tau» schuugcu bcvölkcru will. Wir glaubcu an den Erfolg dicscs Untcrnchmcns, dcnn cs hcißt ja: ^lm,!^ vxll <>^l'>!>>. Nur angcuchm mnß dic Tänschuug sciu. Also wir wollen nns täuschen lassen, nnd wir hoffcn, daß wir mir angenehm gc- aber nicht enttäuscht wcrdcn. 668 tigt, dann beträgt laut der nachfolgenden Darstellung 13 die Differenz zwischen den Productcuprciscn, bczichuugö-weise der Natural» und Geld «Brutto-Ertrag, uicht 705.198 fl. 10 kr., sondcru nur 018.944 fl. -57 kr. Ein noch größerer Fehler wurde in der Berechnung dadurch begangen, daß die Differenz pr. 705.198 fl. 10 lr. als Reinertrag angesehen und davon die 16pcrc. Grundsteuer mit 118.463 st. 18 kr. ö. W. berechnet wurde. Bon dieser Diffcrcuz läßt sich der Katastral«Reinertrag gar nicht mit voller Sicherheit berechnen, weil der Eul- ^turöaufwand nicht nach den Probuctcnftrciscn, sondern ^ nach den Eultnrcn ermittelt wurde. Annäherungsweise ^ würde die richtig gestellte Differenz ftr. 618.944 fi. 37 kr. eiucn Reinertrag von 295.137 fl. 37 kr. E. M. geben, wovon die 16pcrc. Grnndsteuer nur 47.222 st. 1'/, kr. E.M. oder 49.583 fl. 11 kr. 0.W., mithin um 08.880 fi. 7 kr. weniger betragen würde, als die Berechnung S. 263 nachweiset. Laib ach am 30. April 1867. Vtachwcisung ^ des Betrages an Grundsteuer, dann Drittel- und Kricgszuschlag, welchen Krain seit der Einführung des sta« bilcn Katasters im Jahre 1844 bis inclusive 1865 mehr zu zahlcu hatte, als nach dem Grundsteuer-Postulate im Jahre 1843 ohne Rücksicht auf dcu Abfall im Evidcnzhaltungswcgc. G r u n d st e u e r - V o r s ch r c i b u n g: Betrag in Conv.-Mzr. fl. lr. Im Jahre 1844 . ft. 682.547 34— Postulat im 1.1843 .. 535.731 11'/. daher im Jahre 1844 mehr. . . . 146.816 22'/, ...... 1845......146.816 22'/« ...... 1846 ...... 146.816 22'/. ...... 1847......146,816 22'/. ...... 1848......146.816 22'/. im I. Semester 1849 „ . . . . 73.408 11— im II. Semester 1849 kam von der Grundsteuer iu Folge der im Neu- stadtlcr Kreise vollendeten neuerlichen Revision in Abfall fl. 40.037 52^/. es blieb daher im II. Semester 1849 uoch ein Plus von......33.370 18"/. Im Jahre 1850 kam in Abfall in Folge der Herabsetzung des Stcnerpcrccuts von 17"/«„ anf 16«/, fl. 60.349 23». in Folge der im Ncu-stadtlcr Kreise voll» endeten Revision die Grnndstencr mit 16"/, ftr. . fi. 72.045 39"/. zusammen fl. 132.395 3'/. ES blieb daher nur noch ein Plus von 14.421 19— Im Jahre 1851 kau, in Folge der im Jahre 1849 bccudctcu thcilwciscn Revision im Adclsbcrger nnd Laibachcr Kreise in Abfall . fl. 2.207 55'/. Es blieb daher nur noch ein Plns pr. 12.213 23'/. In den Jahren 1852 bis 1865 an Or« dinarium mehr.......170.987 32"/. ,w Jahre 1850 an Drittelzuschlng mehr 4.807 6 /. 1851 4.071 <'/. Fürtrag . . . 1,047.360 50- Ucbertrag . . . 1,047.360 50— Im Jahre 1852 bis 1865 .. ,. 56.995 51— „ „ 185)9 an Kriegszuschlag „ 1.017 47— „ .. 1860 bis 1862 „ „ 6.106 42— .. .. 1863 bis 1865 .. 12.213 24— Summe in EM. 1,123.694 34— in östcrr. Währ. 1,179.879 29'/. Von vorstehender Summe kommen in Abfall: Die Abschreibungen im Evidcuzhaltungs» wcge ftr. . . . fl. 33.666 93— die Nachlässe wegen Elcmcutarschädcu.- in den Iahreu 1844 bis 1849 ftr. . . fl. 94.944------ in den Jahren 18.50 bis 1865 pr. . . fl. 253.187------ die den Grundholden des früheren Vc» zirles Thuruam- hart in Folge hohen Finanzmimsterial- erlassesu.30.Mai 1863, Z. 12311, abgeschriebenen Grundsteuer-Rückstände pr. . . . st. 14.534 14-die Nachlässe wegen Uncinbringlichkcit, Ucbcrbürdung nnd schlechter Ernte: im I. 1864 pr. . fl. 45.441 10',, im I. 1865 pr. . fl. 149.277 43- zusammen .... . 591.050 W'/. eS bleibt daher eine Mchrcinzahlnug pr. 588.828 69— Darstellung « der sich ergebenden Differenzen am Naturalertragc der verschiedenen Bodeuerzeuguissc in Kram bei Anwendung der in Steicrmark auf dieselben angewendeten Preise iu Eonv.-Münzc. cv n,^:>. «> . Dicic Differenz verursacht In Kram Durch- Sonnt m Kram ^M iu iiraiu eiueu in '" Prodl, ctes Ertrag ^ ^ C. Vi. z Nc>lural> und Geld-Brutto-Ertrag ^fl. ! ti.,'/. fl. , lr.,'/. si. ! lr.,'/.! st- ! lr.,'/. fl. ! lr., V., ft. ! kr.! '/4. Aiehen Wintcrweizen .... 404116 2 19 3 2 7 1 — 12 2-----------------8419050— — ---------- Sommerweizen. . . . 18652 2 8— 151--------17--------------- 528444— —------- Wintcrroggen .... 337468 119— 111 1— 7 3-----------4358937— —------- Sommerroggen . . . 8414 110 — 1 — 3 3-----------52i) 52 2 Gerste . . 242283 110- 1 1 1- 83-----------3533256 1 — ------- haf r '.'... 510442 -42.3-39 1- 32-!-------29775 47 ---------------- ^irsc ' ' ... 263015 1 8 3 — 56 2-12 1-!-------5369853 3 —--------- HiaiS ' .... 77431 112 3 1 4 1- 8 2-----------1096923 2--------------- Buchweizen od. Naidekorn 557207 11--------461 — 143-----------13698031 —------- ErdMel' ..'... 1787721 -16 1-13 1- 3---------------89386 3---------------- Stoppelrübcn .... 429577 —10--------8 1— 1 3-----------1252919 3 - ------- Crntner Heu. süßes.....1141179 - 31 1 - 26 2 - 4 3-------------9034320 l----------------- VqemischteS - - - 384087 - 26-- 23 2 - 2 2-----------^?^? "------- .. saures .... 310499 -22--------19 1- 2 3-----------1423112 1 - ^------- Grummet, süßes . . . 231750 —25--------21^--------4-----------— 15450------- — !------- gemischtes.. 145233—20 1 — 18--------2 1-----------5446 14 1 — ------- ". saures. . . 82542 -17--------14 3- 2 1-----------3095192--------------- Kleefuttcr..... 594667 — 31--------24 1 — 6 3-------— 66900 2 1 — ------- Schilfheu..... 48169 —12--------9--------3------------— 2408 27— — ------- Eimer ! ! Min ...... 314568 1 43 3 2 1-----------------------17 1 —--------9043818 — Klafter i Nol;. hartcS .... 479512 —24 3 — >30! 3----------------------6— — ---------- 4795112 — '„weiches. . . > 205962 — 282—162—^12------------— 4119224— —------- Zusammen . . . 757334 7 — 138389 W, Nach Abzug des geringeren Natural-Ertragcs pr. . . . 138389 30— ! ergibt sich ein höherer Natural-Ertrag pr......618944 37— ^ Depeschen über das Dchljungsrechl in sumnburg. „Das Land" veröffentlicht den Wortlaut der zwei Depeschen, welche die niederländische Regierung im Juni und Juli 1866 über das von Preußen beanspruchte Besatznngsrccht in Luxemburg au dcu Grafen Per-poncher gerichtet hat. Die erste lautet: l. Herr Graf Pcrpouchcr. Der köuigliche Secrctär für die Angelegenheiten des Großhcrzogthums Luxemburg theilt mir die mündliche Erklärung Ew. Excellenz bezüglich der verlangte» Aufhebung der Bczichuugcu zwischen dem Großhcrzogthum Luxcmbnrg nud dem deutschen Bunde mit. Mciu gestriges Telegramm hat schon einen vorläufigen Schritt des Herrn d'Olimart bei Ew. Excellenz hervorgerufen. In Folge einer ans Loo zuge-gangcnen Weisung glaube ich uoch einige Erklärungen beifügen zn müssen. Die Bestimmungen des Art. 3 des Wiener Vertrages vom 31. Mai 1815 nnd deS Art. 67 der Wiener Congreßactc vom 9. Juni 1815, welche die Fcstnng Luxemburg als Vuudcsfcstung erklären, sind vervollständigt und verstärkt worden durch die Eouvcutiou zwischen dem König der Niederlande und dem Küuig vou Prcußcu, abgeschlossen zu Frankfurt am 8. November 1816. Art. 4 dieser Convention lautet: Nachdem Art. 3 des Wiener Vertrages vom 31. März 1815 und Art. 67 des Wiener Congresses festgesetzt haben, daß die Festung Luxemburg als deutsche Bundes» fcstnng zn betrachten sei, ist diese Verfügung dnrch gc< gcnwürtigc Eouvcution festgehalten nnd ausdrücklich be« stütigt worden. Dcmungcachtct sind Sc. Majestät der König der Niederlande iu seiner Eigenschaft als Großherzog von Luxemburg uud Sc. Majestät der König von Prcußcu in der Absicht, den Rest der Dispositionen der gedachten Artikel den durch dcu Pariser Vertrag vom 20. November 1815 hervorgerufenen Veränderungen an-znvasscn und auf die wirksamste Weise für die Vertheidigung ihrer respective!, Staaten Sorge zu tragen, übereingekommen, eine gemeinschaftliche Besatzung der Festung Luxemburg zu halten, ohne daß dieses lediglich unter den militärischen Äczichnngcnzn Stande gekommene Ucber-einkommcn im geringsten das Souvcräuctätsrccht Sr. Majestät des Königs von Holland, Großhcrzogs von Luxemburg, iu Bezug auf die Stadt uud Festung Luxemburg berühren könne. Die durch die Eonvcntion vou 1816 geschaffene Situation wnrdc durch die Eouvcution vom 17. No» vembcr 1856 zwischen dem König der Niederlande und dein König vou Preußen, die durch den Änndcsbcschluß vom 26. Februar 1857 bestätigt wurde, modificirl. Nach dieser Conucntiou stellt Preußen einen Theil dev Truppcu, welche das Contingent des Gvoßherzogthums zur Besatzung der Festung bilden, nnd es tritt der König der Niederlande dem König von Preußen daS Recht ab, in Fricdenszeiten ausschließlich Garnison in Luxemburg zu halten. Die Anwesenheit preußischer Truppen in Luxemburg beruht also auf Sftccialcouvcutioneu, die vou dem Bundestag gebilligt nnd zur Ausführung von Bcstimmuugcu, auf wclchcu die Fundamente des Vuudcs bcruhcu, ergriffen worden sind. Da Preußen das Buudcsbaud als zerrissen erklärt hat, so darf man sich wohl fragen, wie cS fortan die Stellung seiner Trupvcu iu Luxemburg anficht, die sich bis jetzt ciuzig als Buudcstruvpcn daselbst befanden. Auf Befehl Sr. Majestät des Köuigs-Großherzogs habe ich die Ehre, diese Frage au Ew. Excellenz zu richtcu und dieselbe zu ersuchen, mir die Entscheidung Ihrer Rcgicruug zur Kenutuiß bringen zu wollen. Der Staatsministcr nnd Rcgicruugspräsidcut: Varou V. dc Tornaco. l>. Herrn Grafen Pcrpouchcr. Ich habe mich beeilt, Sr. Majestät dem König'Großhcrzog die Note z" unterbreiten, welche Ew. Excellenz mir die Ehre erzeigt hat, mir als Antwort auf die mciuigc vom 23. Junl unterm I.Juli über die Stellung der preußischcu Gal-uison vou Luxemburg, seitdem die preußische Rcgicrui'll das Bundesband als zerrissen erklärt, hat zugehen z" lassen. Nachdem Sc. Majestät der Künig Wiener Vertrages vom 31. Mai 1815 MM" ° Niederlanden uud Preußen — Art. 67 der ^'^, Congrcßactc vom 9. Juni 1815 und Art. 10 des ^ riser Protokolls vom 3. bis 20. November 181i).. beiden ersten dieser Bestimmungen erklären m "" g. scher Beziehung die Festung Luxemburg "ls ^u estung nnd verleihen dem König.O^ßherzog daS ^ /^, den Gonverncur uud den milttär. chcn C°mnm"d^^ der Festung zu ernennen, vorbehaltlich jedoch on 669 descxecntionSgcwalt und anderer Bedingungen, die man in Gcmäßhcit der zukünftigen Änndcsucrfassnng noch zu treffen für nöthig erachten wird. Durch die letzte Bcsiimmuug wurde obige ^rtlärung wiederholt uud cö verpflichteten sich außerdem II. MM. ^ der Kaiser von Oesterreich, der Kaiser aller Ncußcn uud > der König von Großbritannien, ihre besten ^Dienste an«! zuwenden, nm für Sc. Vüijcstät den König von Preußen ^ das Vcsatzuugsrccht in Luxemburg iu Gcmciuschaft mit, dem itönigc der Niederlande so wie das Recht zu er-! langen, den Gouverneur dieses Platzes zn ernennen. ^ Diesen verschiedenen Stipnlatiouen wnrde dnrch den Pertrag vom N. )iovcmbcr 18111 Folge gegeben, dessen Art. 4 alle Äcstimmnngcn aufrcchterhält uud bestärkt, laut welcher der Platz Luxemburg als Anndcsfcstung l angesehen werden soll. Der Vertrag von 1616 ist also! nur die Folge früherer Verträge, ohne welche er nichi ^ zu Stande gckommcu wäre. Daraus crgicbt sich, daß die Anwesenheit einer preußischen Garnison in Luxemburg uur iusofcrn mit den Verträgen vereinbar ist, als bc-saglc Garnison als cinc Bundcsgarnison angesehen wird. Dies geht noch dentlicher ans der Schlnßbcstimmnng des Art. 3? des Territorialrcccsses von Frantfnrt, 20ten Juli 1819 hervor, wonach Gouverneur und Commandant der Festuug ^uxcmburg, die uach Art. 5» des Vertrages vom 8. November 1810 vou Preußen cruannt werden, dem Bundestage den Eid zu leisten haben. Wiewohl der deutsche Bundestag erst am 5>. October 1820 den formellen Beschluß gefaßt hat, kraft dessen er j crilärt, iu Bezug auf Ansbesscrnua, und Verwaltung sich mit den Buudesfestungcu befassen zn wollen, so muß man doch daranf aufmerksam macheu, daß schon im Art, 16 des Vertrages vom 8. November 1816 von der Verpflichtung für den Unterhalt der Festnng Vu^cmburg die Rede war, uud daß die coutrahircudcu Theile pr,iu< lipicll auerkanut habcu, dieser im gcmeiusamcu Iutcrcssc gebotcue Uutcrhalt müsse als eine dem gesammtcn Vuudc zufallende Last angeschen werden. Kraft der in den oben angeführten Bestimmungen festgestellten Principien behält die Convention vom 17. November 185)6, welche die durch die Couvcutiou vou: 8. November 1816 geschaffene Sitnation modificirt, in ihrem 3lrt. 4 die Zustimmung des Bundestages vor. Diese Znstimmung erfolgte durch den Vundcsbcschlnß vom 26. Februar 185)7, wic sie überhaupt immer bei Auorduungcn erfolgen mnstte, welche dic Zusammeufetznug der Bnndesfcstuugsgarui-soucu bclrafeu. Die töuigl. großherzogl. Regierung ist der Ansicht, daß unter dcu obwaltcudcu Verhältnissen cine Weitcrc Debatte übcr die angeregte Frage vertagt werden kann, allciil sic halt cs für ihre Pflicht, jetzt schon jeden Vor-l'ehalt nnd Protest, die sich aus den vorstehenden Bemerkungen ergeben, einzulegen. Genehmigen Sie ?c. Der Staatöministcr und Reaieruugspräsidcut: Baron V. v. Tornac o. (Ein bestimmtes Datum trägt die Depesche nicht.) Oesterreich. . Wie». Die „Wr. Abdpst." schreibt: Bei der Gefahr mies Krieges ist es sicherlich cinc Haudlnug gewissen-haftei! Ernstes, wcuu öffeutliche Blätter sich hüteu, vor-zettigc Fvicdeushoffuungcn zu nähren, uud Vcdeulcu uagcn, dlis Publicuin iu cinc trügerische Sicherheit ein» znwiegen, welche für dasselbe nach den verschiedensten Dichtungen hin von den empfindlichsten Nachtheilen bereitet sciu lauu. Nur als lobeuswcrth köuueu wir cs b"her bezeichnen, wenn angesehene Wicucr Blätter iu "M gcgculvärtigeu Augenblicke sich cinc solche Aufgabe ?u stellen bestimmt finden. Haben wir uns doch selbst M dieser Beziehung dic größte Reserve znr Pflicht g» ^cht. Aber die erwähnte Vorsicht hat doch cinc bcstimmlc ^lcnzc, wclchc wir von zwci weitverbreiteten Orgauen ^ hiesigen Tagcsprcssc mehrfach überschritten finden, dieselben begnügen sich näiulich uicht damit, sich inncr-l>«lb jcii^- Schranken weiser Mäßignng zu haltcu, sou-^'l'n ihre Auslassuugcu vcrsolgeu uur zu oft die Rich, "ug, jcd>e auch auf Thatsachen gegründete Fricdcnshoff-"!'ug zll culkräftcn. Mau dcutc uns diese Bemerkung "'lht falsch. Unsere Absicht kauu cs uicht sciu, dahiu ^ wirken, daß dic Vermittluugsvcrsuchc dcr kaiscrli' u)cn Regierung Lob einernten. Es handelt sich dabei '"l andere Fragen von weittragender Vcdcntuug. Zunächst mögc nus dic Audcutung gestattet scin, daß "'s ciue solche Haltuug dcr Presse augcsichts dicscs 'uablässig^il Strcbcus dcr Regierung nicht patriotisch ^Uomnieu will. Dauu aber dient diese Haltung uulcug-^ ^azu, den Erfolg zn gefährden, deuu es kaun dcr lM'Ulf davon auf audcrc 3legicruugcn nnd Eabinctc »Möglich cin günstiger scin, mithin die diplomatische .lMvirknug Oesterreichs dadurch nicht gefördert, foudcrn cjcr Blät>cr im mindcstcu uahctrctcn zu wollcu, mögc s/s ^' Htnwcisung hicr Raum gcgcbcn werden, daß ^ ^lbst in dicscr Frage, wo sic ucbcubei iu so bestimmter ^, ^lsc dic Sachc des cineu dcr in dcr Differenz befind-^" beiden Theile vertreten, leicht zu dcr Vermnthnng ^Ullk geben könucu, eben dicscr Theil wollc den Krieg, lü, ^"" allerdings nicht iu ihrer Absicht liegcu: wir ^ol "^^ versichern, daß von anderer Scitc dic gedachte emit bereits iu dicscr Meise aufgefaßt worden ist, nnd wcscntlich mit nus diesem Grunde habcn wir uus vcranlaßt gcschcn, mit diesem offeu uud freimüthig ausgesprochenen Worte nicht zurückzuhalten. -- Die ..Wr. Abdpst." schreibt: Die Mittheilungen der", „Prcssc"^''übcr^ den östcrrcichisch-italicnischcu Handelsvertrag enthalten vielfache wesentliche Unrichtig« keitcu uud zeigen namentlich, daß der Florentiner Eorrc» spondcnt mit dem gegenwärtig geltenden italienischen Tarife sehr wellig vertraut ist. ^ir müssen wüuscheu, daß das Publicuin mit sciueiu Urtheile übcr dcn Vertrag bis uach dcr authcutischcu Vcröffcutlichuug dcsscl-bcu zurückhaltc. — 2. Mai. Dic gcharuischtcu Eutgegnnugcu czcchi scher Organe ans die Wahruehmuua.cn cinigcr Wiener Iourualc bezüglich der Theilnahme österreichischer Slaven an der „ethnographischen Ausstcllnng" in Moökau veranlassen hcntc „Pesti Naplo" dieses Thema abermals ;u berühren. „Also „das große Slnveu-rcich" ist es — bemerkt das Pester Blatt — was das Gemüth dcr „Prager Corrcspondcuz" uud Narodui Listy" gleich sehr bewegt. Wcuu wir uicht glaubcu müßteu, daß dcr größte Theil des czcchischeu Volkes gar kciuc Ahuuug vou dcu Ziclcu habe, dcncn sciuc sogcuannteu Führer nacheilen, wenn wir nicht glaubcu müßten, daß selbst jener Theil, der momentan hinter ihnen steht, sich ernüchtern nnd ihnen den Rücken zukehre» wcrdc, so müßten wir cs wahrlich himmelschrcicud fiudcu, daß mau cs vermag, iu dcr Wcisc Angesichts dcs täglich ans ucucn Wuudcu blutenden Polens mit salbungsvollen Dictioncn Mordmcsscr gegen das cigcnc Fleisch nnd Blnt zn wetzen. Wenn jcuc Hcrrcu etwa auch uoch mchr Gruud hättcu, dcr österreichische» Regierung zn miß« tränen, als sie thatsächlich zu habeu vcrmeiucu, löuute man selbst dauu ihre Politik billigen? — eiuc Politik, dic gcradc jcht dcm Ezaren in die Hände arbeitet, wo dcsscu jüngste Ukasc crst bezüglich dcs uuglücklichcu Polens am dcutlichsteu darlcgcu, welche Ausleguug die Russcu dcm Panslavismus gebcu. Jahrhunderte lang schon unterstehen die Ezcchcn dem habsburgischcu Szepter uud — heute noch sind sie in der Lage — ja werden cs in Znknuft wohl uoch mehr scin — um ihrc uatio-ualcu Iutcrcsscu ciucn zähen Kampf zu führen. Die Polcu gcuicßcu im Vergleiche nnr kurze Zeit crst das Glück der brüderlichen Umarmung dcs Russen uud — schon tönt das „!!»!> >!<>!,„n,,,-- «ts trauriges Epitaph dcs ciustigeu Köuigrcichcs vou Icdcrmauus Lippen." Uuslanö. Verlitt, 1. Mai. Ans authentischer Qncllc wird dic Iourualuachricht übcr dic beabsichtigte E r richt u u g cincö befestigten LagcrS in der Geg cud vou Trier als erdichtet erklärt. — Die „Norddeutsche All^cmciuc Zcilima" erklärt auf Grund amt-lichcr Quellen dic Nachricht dcr Zeitung „Silesia" über die Vernrthcilnng dcs Generals v. Knobclsdorff als in allcn Theilen erdichtet und als cinc böswillige Erfindnng. Dresden, 1. Mai. Das „Dresdner Ionrnal" dc< mentirt die Zeitungsnachricht von einer bcuorstchcudcu ucncn Ercditopcration nud fügt hiuzu, die erforderlichen Eassenbcsländc scicn vorhanden. Dasselbe Ionrnal be» slätigt, daß Sachsen bis 1. Juni von dcu prcnßischcn Truppcu geräumt wird, ausgenommcu Leipzig, Bautzen nnd der Künigstcin. Floren;, 1. Mai. Der Kriegsminister bat in der Kammer dcu Armcercorganisationscutwnrf cingc> bracht. Die „Italic" schrcibt, ohnc dic Gewähr hie« für zu übernehmen: Man versichert, Graf Uscdom, der sich in Venedig aufhielt, habc sich uach Vcrliu begeben. Madrid, 1. Mai. Die Herzogin von Mont-pcnsicr is! vou einem Sohuc cutbuudcu worden. Wiewohl Nuftland sich dcu Auscheiu gibt, als uchmc cs au dcm Luxcmburgcr Eonflictc lebhaftcn An-thcil, so läßt es doch d ie Dingc im Orient keinen Angenblick aus dcm Augc. Aus dcm Ezorlkowcr Krcisc gchcn der „Brcsl. Ztg." cine Reihc Nachrichten zn, wclchc bezüglich dcr Haltung Rußlands zur Türkei nicht schr friedlich klinge». Mau behauptet nämlich mit Bestimmtheit, daß in Russisch'Podolicu ncncrdings Truppcuvcrstarkuugeu eingerückt seien, welche von Tinoje nach dcm Duicstr sich bewcgcu. Zumal soll cs zwischcu Proskurow uud Tiuojc in militärischcr Be» zichnug schr lebhaft zngchen. nnd längs der Straße nach Kamicniec podolsli sollen alle Dörfer von Solda» tcn dcr verschiedenen Waffengattungen überfüllt sciu. Zwci Iufautcric'Rcgimentcr nebst einem Kosakenpulk cautouuircu iu dcr Umgebung von Tinojc, währcud das Uhlancn-Rcgimeut „Charkow" und vier reitende Batterien bei Laskoruu stehen. Im Ezurtkowcr Kreise (Gali-zicu) sind russische Armcclicfcrautcu erschienen, wclchc Getreide, Hülscnfrüchtc lind Hafer für ziemlich hohe Prcisc kaufen. Reisende, welche ans Sniatyn hier ciugc» troffen und dic russischen Truppen bei Kamicniec vo-dolski beobachtet, erzählen, daß ihrc Stimmuug gegen Frankreich und die Türkei cinc schr kriegerische sei. Anch in Volhynicn sollen bei Krzemicukc ctwa 6000 Rnsscu stehen. Bukarest. I. Mai. Dcr nordainerikauischc Gc-ncralconsnl lind diplomatische Agent Czapkai überreichte hcutc sciuc Accrcditivc. Fürst Karl reist Samstag in dic kleine Wallachei. Jagesneuigkeiten. — (Aus Wien.) Die Arbeiten zum Aufbau der Weißgärber Küche schreiten lustig vorwätts. Das Mauer-weit der Scimischisfc ist nahe lüs zu den Gesimsen fertig: beim Thurme sind die Stcinvl'lklcidungen der Halle bis zur Höhe der clstcn Galelic vcisltzt. Mit Schluß der Aauzcit inl heurigen Jahre werden die Dachcindectungen der Seitenschiffe uud die zweite Galerie dcs Thurmes vollendet sein. — Die Ungunst der Witterung hat heuer die traditionelle Maifahtt und dadurch ein doppeltes Fcst vereitelt, da bekanntlich die neue Pratcrallce eröffnet werden sollte. Das Fest wird wohl auf Sonntag verschoben werden. — Der Wasjerstaud der Donau nimmt fortwährend zu, am 30. April vetruq dersllbe im Canale bereits 7 Fuß 9 Zoll ober NuN. — Vei der am 30. April beendeten Nclrutirung m Wien wur-dln im Ganzen 687 Mann asstntiit. Mit Einschluß dcr auf Rechnung dcs Wiener Contingnitcs von anderen Orts» gemeinden Abgestellten, sowie der wegen jchiger Krankheit:e. nachträglich zu Asscntirenden dürfte sich die Gcsammtzahl aus circa 1U00 belaufen, gegen in früheren Jahren 745> Mann. — Man erzählt, daß das Harmonictheater mit Mann und Mauü in dic „Ntue Welt" des Herrn Echwendcr übersiedeln werde. — (Kronprinz - Rudolfs . Bahn.) Auf der Strecke St.-Valentin bis z„r Naming-Arücte waren in der zweiten Hülste dcs Monates April täglich im Durchschnitte 070 Arbeiter mit dcr Dlimmhersttllung, Anschüttung des Etalionöplakl's C'Nlslhufen, mit Versichcrungsarbriten :c. lie« saMigl. — Ihre Majestät die Königin von Preußen hat sich am 28. v. M. über Codlenz nach Aaden-Aaden begeben. — Se Majestät der .«önig der Velgier ist am 27. v. M. Abends con Berlin nach Brüssel zurückgereist. — Se. MajestHt dcr Köxig von Griechenland ist in Paris am 29. April angekommen. — Se. l. Hoh. der Pri»; Albrecht von Preußen ist am 29. v. M. von Aeilin nach Tilsit abgereist. — (Ausgrabungen.) Im Vereicke der Gemeinden Muntl'ndorf, Dernouo und Has.lbach zwischen Gurt und d»r Cave, wo einst Noviodunum stand und die römische Heerstraße von Aquileja über Aemona (Laibach) nach Sisicl führte und bereits frülier römische Münzen, Schwerter Steine :c. gesunde» wurden, ist man nach einer Mittheilung in der Grazer „Tagespost" bei Gclegcnht'il, von Erdauö» Hebungen auf jonischc Säulen gestoßen, die von großem wissen« schastlichcu Interesse sind. Menschen« und Pferdetnochen, die in großer Menge vorgefunden werden, lassen darauf schlie» ßen, daß die Gegend im 15. Jahrhundert ein Schlachtfeld gegen die Tüllen war. Locales. — (Folgende Currende oeö f ü l stb isch ö f« lichen Co n s ist o r iums in Laib ach) an sämmtliche Echuldistlictöaussichten liegt dem slovenischcn Blatte „Ue. To« varö" bei: Das hohe k. k. Landcspräsidium hat unterm 31. März d. I., Z. 1082/P., wörtlich Nachstehendes hicr-ber erlassen - „Vei der dicsiahna/n Vornalnnc der Land» tagiwahlen habcn laut amtlicher Miltheilungcn Lchrcr sowohl ' dcr Haupt- als Triuialschulen eine außerordentliche Thätig» leit in regicruugsseinvIicht'M Sinne entwickelt. Großcntheils delhciligtcn sich entweder dieselben in hervorragender Weise cm den dicösalligcn Agitalioncn, odcr übernahmen sogar die Rolle dcr Agitatoren und sckrueten sich nicht, zur Nealisiruug ihrer Zwecke selbst der ihrcr Leitung anvertrauten Jugend sich zu bedienen, mittelst welcher nickt selten die Beförderung der Wahlzcttcl stattzufinden pflegte. Die t. l. Landesregie« rung hat bereit? mit Erlaß vom 24. Mai v. I., Z. 4749, auf Grund der hohen StaatZministerial-Verordnung vom 16. April 1800, Z. 829/C. N., entschieden crilärt, daß sie dcr gefährlichen Sucht der Voltsschullchrcr nach politisch-na» lionalem Treiben mit allcr Schärfe entgegentreten und Lehrer, wclchc, statt sich in ihrcm Fache pflichtgemäß fortzubilden, Politik treiben und dadurch auch den Schulen schädlich wer» den, durcdans nicht duloen werde. Ich kann es nicht unter» lassen, das hochwürdige sürslbischöfliche Consistorimn auf die obberührtcn «nstatirtcn Thatsachen mit dem Ersuchen aufmerksam zn machen, dt'n Volksscbnllehrern dieses pflichtwidrige und sträfliche Benehmen nachdrnctlicbsl zu verhalten und sie crnstlich aufzufordern, daß sie ausschlichlich und ganz ihrem Berufe leben und sih nickt auf ein Feld wcrsen sollen, wel» ches mit ihrcm Berufe und ihrcr dienstlichcn Stellung un» verträglich ist. Gegcn Dawiderhandclnde wird im Sinne dcs obcitirten hohen Staatsministenal-Erlasscs unnachsichllich, nach Erforocr»i>; sclbst mit Dienstentlassung vorgegangen weiden müssen." Hiervon wollen alle Schulvorstände und L>hr-individuen des dortigen Scbnldistrictcs zur künftigen Dar» nachachtung in die Kenntniß gcsetzt, jcne aber, die sich dieser Nügc ctwa schuldig gemacht haben, durch wohlwollende Be> lehrungcn und Mahnungen vor allfcilligem Unglücke crnstlich gewarnt werden. — (Vaterländisches.) Zur Geschichte unseres valeiländischen Regiments Baron Kühn Nr. 17 gchört als ein ewig leuchtendes Vlalt der Tag von Custozza (24. Juni I860) im letzten italienischen Fclrzuge. Der Herr Oberst des Regiment«, Graf Altem s, hat Sorge gcttag/n, dah dicscr Rnhmestag für dic Mit- und Nachwrlt im Bilde festgehalten wcrdc, indem er durch den renominirtcn Wiener Schlachtenmaler Wilhelm Richter in zwci Oelgcmälden au Ort uud Stcllc die zwci hervorragendsten Momente jcncs Tages, nämlich die Etlhcilung der Absolution au das Regiment durch Fcldcaplan Zi'k unmittelbar vor dem Angriff 670 auf da3 Dorf Oliosi und diesen Angriff fclbst aufnehmen ließ. Durch gefällige Gestattung dcS Herrn Obersten wur« den von diesen OclgcmcUden zwei Photographien abgenommen, welche in dcm Gewölbe des Herrn Vergolders Macel ncben dem Nalhhause zu sehen sind. In dem ersten Bilde sehen wir den wackern Feldcavlan Herrn Zitz, wie er im pricsterlichen Feslgcwandc mit dem Crucifix in der Hand den knienden Braven den Segen d,s Himmels spendet, Herr Oberst Graf Attems und sein Stab in der Mitte der Scene vor der Front zu Pferde haltend. Granaten schwirren durch die Lust und in der Nähe sehen wir das Torf Oliosi vor uns. Dem lühnen Sturmangriff auf dieses Dorf gilt das zweite Bild; von drei Scilen, ihren Obersten mit geschwungenem Sadel an der Spitze, dringen die Tapfern auf ein fcstcs steinernes Gebäude vor, an dessen Mauern der Helden« inuth sich erschöpft. Todte dcdcckcn fchon den Boden, Ver« wundcte werden hinweggetragcn und neue Schaaren stürzen mit dem Bajonnet auf die Mauern los, welche den Namen Hohenlohe verewigen. Wir zweifeln nicht, daß diese interessanten Schlachtcnbildcr nicht allein bei denen, welche an den tapferen .kämpfen thcilgcnonunen haben, sondern bei unseren Lanbslcuten überhaupt viel Anllang finden werden. Allfallige Subscription auf Abdrücke dieser Photographien übernimmt Herr Macct und sührt dieselben aus. — (i5 lisabeth - KlndersvitaI.) Eine ungenannt snn wollende Dame hat ein complettes Bett gespendet. - — (Inristische Gesel > sch aft.) (3in am 2. d. M. Nachmittags 2 Uhr in Prag aufgegebenes Begrüßungö« t'legramm der böhmischen juristischen Gcs»llschc,st an die Gc--nernluersammluna. der Laibacher juristischen Gesellschaft ge» lcuiglc leider erst am 3. Morgens in die Hände der Ge» jchaslSlcitung, und wird daher aus diescm Wege zur Kenntniß ter Mitglieder gebracht. — (Das geslrige Co n c e rt) des Herrn Z 0 hrer war ziemlich gut besucht. Frl. Echaumburg debütirte sehr glücklich mit der Pianoproduction und .Herr Zöhrer halle mit scinem meisterhaften Spiele glänzenden Erfolg. Näheres Montag. — (Kompetenzen.) Im Sprengel de3 Grazer OberlandeSgericbtes sind für Zürnten, Krain und Steiermarl mehrere nicht adjutirle, fowic auch für Steiermarl eine und für Krain fünf adjutirte Auscullantenstcllcn zu besetzen. — ^Auswanderung.) Vorigen Sonntag tamcn über ^0 Oberlraiucr sammt Frauen und itindern aus den beiden Ortschaften Moistrana und Langenfeld nach Villach und reisten von da mit der Bahn nach Bremen, von wo sie sich nach Amcrila einschiffen. Ihr Bestimmungsort ist St. Joseph, wo schon mehrere Landkleule vou ihnen wob' nrn, die sie eben zum Verlassen ihrer Heimat bewogen haben. — (Berichtigung.) In dem gestrigen Berichte aus dxr juristischen Gesellschaft wolle statt: (Buchbinderauslagen) vermeiden, gelesen werben: vermindern. Aus der Sitzung des Gemeinderathes vom 3. Mai. Es werden 4 neu aufgenommene Bürger beeidigt. Cohin theilt der Herr Bürgermeister Dr. Costa mit, daß I. Se. Excellenz Statthalter Freiherr v. V a ch seinen licuoi« stehenden Abgang nach Trieft dcm Gemeiodcrathe notisicirle; ^!. dcr Landesauöschuß ein Capital von 20.000 fl. der Stadt aufgclündct habe, welches demnächst zurückgezahlt weiden wird; 3. dah dcr Bescher de3 Haufes Consc.'Nr. 34 an der Schusteibrückc einen Proceß gegen die Stadt Laibach eingeleitet habe, indem er au5 Anlaß des Brückenbaues Beschädigungen für dieses Haus befürchte; er sei daher zunächst um Vornahme dcü Augenscheines zum ewigen Ge-dächtnih, um nämlich den gegenwärtigen Vauznstand seines Hauses zu ccmstatiren, eingeschnttcn, dessen Vornahme vom Gerichte aus den 6. d. M. anberaumt worden. Dcr Bürgermeister ersucht in Bezug auf den letzleren Punlt die Mitglieder dcr Nechtösection, am Schlüsse der Sitzung mit ihm zusammenzutreten, um ihren 3lath in Betreff des weiteren Vorgehens zu erlheilen. Nun ersuchte GR. V. C. Supa n den Bürgermeister um AuSlunft über den Stand der daS Waisenhaus betreffenden Verhandlung, welcher erwiderte, daß die Ver« ' kandlung wegen Uebernahme des Waisenhausfoudes in dcr Schwebe sei, abcr thunlichsl gefördert werde. Se. l. l. apostol. Majestät habe übrigens genehmigt, dah der Waisenfond sül eine dcr nächsten Staatöwoblthäligkcitslolterien in Vormer, lung genommen werde. Dr. Valenta vellangte Auslnnft über die Modali« täten, unter wclchcn dcu durchziehenden Doctoren und Opera« teuren die Ausübung dcr Praiis gestaltet werde? Dcr BürgellM'isler liwidertc, daß blos die Anmeldung beim Magistrate und Voilegung der Belege über die Befähigung erfoidrllich fei, dcnn die Heilllwst sei eine freie Kunst, nir» gends wcidc eine andere Nachwcisung gefordert. Dr. V a lent a bezicht sich auf einen vorgelommenen Fall, wo ein französischer Operateur polizeilich verfolgt wurde, und der Bürgermeister billet, ihm ähnliche zur weiteren Ver< sügung anzuzeigen. Sohin wird zur Tagesordnung übergegangen: l. Feststellung der Gemeindewahllisten. Da der Herr Bürgermeister referirt, so nimmt der Vicebürgermeister Dr. Orel das Präsidium ein. Bürgermeister beginnt sein Referat, indem er demerit, daß zur Grundlage der ncuen Listen die vorjährigen genommen und die vorgefallenen Veränderungen und Berichtigungen vorgenommen wurden, und zwar: 1. die Loschungen: 2. Uebertragungcn aus einem Wahllörperin dkn andern: 3. neue Aufnahmen: 4. Ausscheidung der Steuerrüäslündler. Zu 1. spricht GR. Horal gegen die Loschung eines Bürgers weil er au3 dem Vürgerfond einen Bezug genieße, der Aürgerfond fei lein Armcnfond, der Bürger sei als solcher wahlberechtigt und l0nnc sein Wahlrecht nicht verlieren. Er bezeichnet es als . Gem. Stat. nur solche Priester, welche die psarrlirchlichen Iurisdictionsiechte selbständig ausüben, wahlberechtigt sind. Bürgermeister findet das wesentliche pfarrliche Juris» dictionsrecht im Aeichthbren und beantragt daher Verleihung des Wahlrechts an die Genannten. GR. Stedry wendet ein, daft die eingeholte Aeußerung des Ordinariats selbst sagt, daß die Genannten nicht mit allen pfarrlichen Rechten versehen seien. Dcr Bürgermeister repluirt, es sri eben nicht nöthig, dah die Geistlichen alle pfarrlichen Rechte ausüben. GR. v. Kalten egg er schließt sich dieser Ansicht au. GR. Ho rat spricht dajür, den Geistlichen das Wahlrecht zu gewähren, weil dies freisinnig sei und weil die Geistlichen bei uns mit dem Volle leben, sterben und gehen. Dcr Antrag wird mit Majorität angenommen. Aus Anlaß dcr Bemerlung des GR. Stcdry, es seien nur die in dcm vorgeschriebenen Termine eingebrachten Rcclamationen zu prüfen, weil fönst der Termin illusorisch wäre, berichtigt Bürgermeister, dcr Gc» meinderalh habe die Listen von Amlswegen festzustellen, und als GR. Stedry bei seiner Ansicht bcharlt, das; dcr Gc-meindcrath nicht bercchligt sci, ohne dah Rcclamatioin'n eingebracht werden, die Listen richtig zu stellen, entspinnt sich eine heftige Scene. Der Bürgermeister, diesen Einspruch als Beeinträchtigung scincö Ansehens auffassend, ruft in gcreiz-tem Tone den Viccbürgcrmcislcr um Schul; desselben an, und fordert ihn unter großem Lärm auf, dem GR. Stcdry eine Rüge zu ertheilen, iüdem er hiebei anf die in der „Laib. Ztg." angeblich täglich vorkommenden Verdächligun» gen des Gemeindcrathes (?) mit Bezug auf die Rubrit „Fcn-slereinwerfen" anspielt, was nur bei einer allen Wilwe vor» gekommen (und Tcschmann, Hansel, Mahr und Waldherr?) — gegen welche Verdächtigungen derselbe leinen Schutz fm> den könne (! ?). Dcr Viccbürgcimeistcr meint, dcr GR. Sledry sei dem Gemcindcralh sehr nahe gctrcten, es gebühre ihm ein Mißtrauensvotum (!). Die GNR. Dr. Toma n und Vleiweis llpliciren dem GR. Stedry mil Heftigkeit und, nachdem Herr Fi« nanzrath Dr. v. Kalten egg er erklärt, er fei der nämlichen Meinung gewcicn, wie GR. Stedry, sci aber jelzt aufgeklärt, wird endlich die Ruhe wieder hergesttllt. Es wer» den sohin die von den GRR. Dr. Supan, Dr. von Kaltenegger, Stedru, Bürger uud Deschmann eingebrachten Reklamationen gegen den Inhalt der Wühler° listen erledigt, 10 davon als berechtigt, I I als unbegründet erkannt, und endlich, was die Steuerrücksländlci belrisst, nach dem Grundsatze vorgegangen, daß, wer Eine Steuer» latcgorie in dem zur Wahlberechtigung genügenden Betrage bezahlt hat, wahlberechtigt ist, wenn er auch mit den ande» ren rückständig ist, oder sonst wenn er nur überhaupt als Doctor, Beamter und dgl. an und für sich wahlberechtigt ist. Endlich wird befchlossen, die Rückständlcr zur Zahlung mit Hinweisung auf den Verlust des Wahlrechtes einzumahnen. Der Bürgermeister resumirt das Resultat dahin, es werde 1. die richtig gestellte Wahlliste genehmigt. — Einstimmig angenommen. 2. Es werden die Steuerrückständler, welche ihre Rück« stände nicht rechtzeitig berichtigen, dcr Wahlcommission aus» gewiesen. — Angenommen. 3. Es werde die Regierung um Abordnung eines Wahlcommissärs ersucht. — Angenommen. 4. Es werden die Wahlen sür den III. Wabllürper am 23. (Nachwahl 24.), ll. Wahllölper am 85. (Nachwahl 27.), l. WalMrpel am 28. (Nachwahl 29.) d. M. vot. genommen, jedesmal von 8 bis 12 Uhr früh. Angenommen. Endlich werden über Vorschlag des Bürgermeisters die Mit« glieder der Wahlcommisston bestimmt. Wir haben noch nachzutragen, daß GR. Horal bean« lragte, in den Gemeindclislen statt des Ausdruckes „Schuster," der sich nicht gut mache, den Ausdruck „Schuhmacher" zu setzen, wogegen lcine Einwendung erhoben wurde. Nacddem noch das auf die Stadt entfallende Drittel einer für den Obcrrealschuldiener Andreas Kolail bean, tragten Remuneration per 60 fl. bewilligt worden, wirb die Tagesordnung abgebrochen, um nächste Woche sortgesetzt zu werden, und es folgt eine geheime Sitzung. Telegramme. Assram, 3. Mai. In dcr heutigen Landtags sitzn ng wurde nach einer kurzen Debatte beschlossen, bezüglich des königlichen Rescripts, betreffend die Land« tagScinbcrnfnng und die Wahl der nach Pest bis 15>tcn Mai zn entsendenden Depntirtcn, diese Angelegenheit einem auS nenn Mitgliedern bestehenden ComitV' znr Berichtcrstattnng zuzuweisen. Znr Wahl dieses Comit«-wird die öffentliche Sitzung in eine geheime verwandelt nnd wnrdcn nachstehende Personen in das Comit«'' go wählt: Dcr gewesene Hoftanzlcr Maznranic, Pri'ea, Ccpnlic, Mrazouic, Prkovac, Dr. Nacky, Hcllcnbach, Zivkovie nnd Dr. Stojanovic. Berlin, 2. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg." deinen-tirt die Nachrichten der Pariser „Presse" über die angeblich von Prcnßen aufgestellten (5onfercnzbcdingnngcn nnd theilt mit, es scheinen außer den friedlichen Erklärungen des „Monitenr" weitere bcrnhigende Erläntcrnngen nuS Paris hier eingetroffen zn sein, welche in dem ncnlichcn Minister-conscil zur Erwägnng kamen. Von dem iu Anregung gebrachten PferdeanSfnhrverbot scheint hicranf wieder abgestanden worden zn fein. Kanfmännische englische Berichte jedoch melden noch immer, daß dort die Ankäufe von Hafer, Weizen nnd Pferden anf französische Ncchnnng fortdanern. — Der König empfing heute den neu accre-ditirten griechischen Gesandten Fiirslcn ^osilanti. Dresden, 2. Mai. (N. Fr. Pr.) Der Berliner offieiösc Correspondent der „Constitntionellen Zeitung" constatirt, daß trotz dcr Monitenr-Notc die französischen Nüstnngcn nnd Truppenbewegungen fortdauern; werde die (5'instcllnna. dcr Mstnngen nicht in aller Kürze zur Wahrheit und in bestimmter Form uotifieirt, so wcrde Preußen ungeachtet dcr Konferenzen, deren Nesnltat sehr fraglich, anch e r ustc Borke h r n n g c n treffen. — Die iu England gebaute prcnßischc Panzer-fregatte „Kronprinz" länft binnen acht Tagen vom Stapel. Hamburg, 2. Mai. (N. Fr. Pr.) Der „Bör« scnhalle" wird aus Berlin geschrieben: Preußen hat die Znmnthnng sofortig e r N ä n in n n g ^ n j.' e m > bnrgs energisch znrnckgcwicscu. Prcußeu wird ohne Gegenleistung keinerlei Concessionen machen. Die NnstuugSabschlüssc sind nur vertagt. Pariü,2. Mai. Äian versichert, das ^agcr von ChalonS wird am U). Äiai unter Conimando des Generals Ladmiranlt cröffuct. Pari^, 2. Mai. Morgen findet eine Sitznug des gesetzgebenden Körpers statt; man glanbt, die Negicrnilg werde eine Mittheilung über die lnxcmbnrgischc Frage machen. Die Akademie hat Jules Favrc liud den P"tcr Garntvy zn ihren Mitgliedern gewählt. - Dcr „Etcn dard" sagt: Wenn die Wimschc dcr Äorlmev „Provinzial Corrcspondcnz" erhört werden sollten, so wi'iroc dic Cou-fcrenz nnr die Einlcitnng znm Coilgrcssc scin. Nichl wir wnrdcn es scin, die wir diese Idee bekämpfen würden, besonders, wenn man die Begründung einer ncncn cnro^ päischcn Ordnnng auf dcr legitimsten Grnndlagc nnd anf dem Willen der Völker sclbst vorschlägt. Telegraphische Wechselconrse vom 3, Mai. 5perc. MctalliqucS i»8.!)0. — 5>pcrc. Metalliqncs mit Mail mid November-Zinsen 00/.- ZtaatSaulchen 83 ^l). — silbrr I2N.75. - London 1 >N -W. — K. l, Dncatei, <>.2». ^ Verstorbene. Dcu 25. April. Ursula Hilti, Schnriderswitwe, alt 5>2 Jahre, im Civilspital an dcr Lmigeiitubcrculusc. — Hcrr Johann Pltschl», biirc,crl. Holznmrsnhiwdltr nnd HaliSbcsi^r, alt 08 Iah", iu dcr Stadt Nr. 3l1, an dcr Lähnuinc, in Folgc vmn Schlagflussl- Den 27. April, Dem Herrn ^orm; iiimschi^. jubil-l. l. Landcöa.cricht«rall) ?c., scine Frau Maria im 72. ^d?«öiah", iit dcr Stadt Nr. 191, am schwcrcn Blnlschlagc. — Josef Kiiwul, Trahlliiüdcr, all 4-1 Jahre, im Civilsvital au'bcr i'lingcnlähiüU»!!' — Herr Thomas Hosbancr, Priuaticr, alt 25 Jahre, in derP^ lauauorstadt Nr. 7<», am ^uiissciibllilsturze. D c u 2«. ?l pril. Dcr Frau ^liaria Lüclmainl, vlN'g>. Haus- nnd Ncalitatcndcschcr^ivitwc, ihrc Slieftochtcr Clisabctl), all 49 Iahrc, in dcr Palaiiauorstadt Nr. 7, am Zchrsiebcr, "^ Nalal ^aniiil, Hnia'na,Ii>!a,. alt 7.^ Ial,rc, im HwanMrlilitslMc Nr. 47", an Altcr^schwächc. — Martin Waancr, Iiistitultjariittl, alt 5)8 Iahrc, im Civilspital an dcr Liilia/innbcrculosc. .. Dcn 2 9. April. Pcttr Vcrhovnit, Sattlcrgcscllc, "> 60 Iahrc, im Civilspital, an dcr Älntzcrsftzung. ,, Den 30. April. Maria Stalar, Iüwühucrswitwl. "' 66 Iahrc. im Civilspital, au dcr LuiigciitubcrcMose. -- -^^ Gcorg