LaitmchcrWIeitu na. Nr. 1,4. Pranumclallonsplci«: ^m Comploil ganzj. fi. il. balbj. N. 5.za. Für bic .^uftlllunss in« Hau» h,Ibj. 5» lr, Mit del Post ,,anzj. fl. 15, halbj. fi. 7.50, Dienst.!,,, 2l.Mai ilm. »U lr., «m. > ft.; lonft pr. Zcilc lui. N tl., lm. «lr., »m. I« li-. il. s. w, ^ni^Nont'Ncmp.l j^cem. >!l°nd sonst unverändert. ., Wien, am 16. Mai 1872, um 9 Uhr früh. ^of. v. B a m b e r g c r m. x. Dr. Viella m. p., l. l. Hofarzt. 9. Bulletin. ^ Gei Ihrer lais. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Wcrzogiu Sophie zeigten sämmtliche ssranlheitS-^Ichcinuugen während des Tages einen mäßigen Grad. "«S subjective Befinden ist außer dem Schwächcgefühl Wien. am 18. Mai 1872, tt Uhr abends, "rof. v. V a m b e r g e r m. p. Dr. B i e l l a w. p., l. l. Hofarzt. ^»— ------„ Nichtamtlicher Theil. Zum Ausgleich mit ValiMN. Die Journalistik beschäftigt sich noch immer mit °tn pro und contra, des von der Regierung in der ga< Aschen Frage in Vorschlag gebrachten ActiolisplaneS. Mehrere Journale bringen Enthüllungen über einen "gthcimen ÄctionSplan." Die ..Tagcsprlsse" behauptet ^s authentischen Informationen zu wissen, daß die "ttgierung fesl entschlossen ist, die Wahl reform in, " Hcrbstsesslon einzubringen und zwar ohne Rücksicht °"> den Stand der galizischcn Angelegenheit. Damit ^fallen aber die Vermuthungen, welche ein wiener 3"°tt an die angeblich indirclle Verbindung der beiden ^Nen knüpft und wornach die Vertagung der NuS-° "chsdebatten im ReichSrathe nur das Vehikel sein soll. ""H die Wahlreform hinauszuschieben, aub ^ ^Bohemia" will betreffs eines angeblich von s, °tn angewendeten Hochdruckes auf die Action in Ga» ^n folgendes erfahren haben: ..Man mag über den ' «en oder neuestenS in die Ocssentlichkcit gedrungenen 'onsplan der Regierung bezüglich der Parlamentär»'. ^ni6 ^^""bluug deS galizischen Ausgleiches, welcher rich',» "na. immer sein, man mag darin, waS wol s^ '9er ist. ein EfpcdienS oder, waS schwer zu begrei. ^n' "" Hindernis der Wahlreform erblicken: Eine ^lcke ft. Muß jedoch ausgeschlossen bleiben, die nämlich, ^chvnl/'/"" ^"lem Vorgehen irgend welche Motive ,^°mische Natur. Rücksichten der auswärtigen Po-l>a c,,,. ^" lv'll. Eine solche Version, wie si» hie und allen ^"^' befindet fich im offensten Widersprüche mit linn ,^'>Üchlichcn und persönlichen Verhältnissen. Es yeiviss. ft .^ stl'ug wiederholt werden, worüber sich lizzie b «"^ '" """» vielleicht nicht absichtslosen Irr. tlger O, tt"^"' ^^ ^^" w'c immer gearteter auSwär» lllid »u '6 ^ °"l die Gestaltung der Politik gel. ^cinsa!""^" versuchte oder versucht, so daß an die ^ng l>., ^lgierung in keinem Augenblicke die Noth» ttcht a«« , l". die Würde und des SelbstbestimmungS-^"' lvie s^^'"" StaalSwesenS so nachdrücklich zu wah. ?"^rst«u, " l^er zu thun nicht gesäumt hätte. Jene < Lütmi'^'^k aber auch die Deutung zu. als wäre "Ne Nillfsl^ " inneren Politik auf dem Wege gewesen, "«'lchten bei seite zu lassen, die sie der äußeren Ruhe und den fceundnachbarlichcn Beziehungen der Mon» Muräne schuldet. Nichts wäre ungerechter alS eine solche Deutung, die schou durch die volle Harmonie zwischen allen Faktoren der NegicilMgSgcwalt widerlegt ivird, welche feit der Berufung dcr NegicrungSgcwalt wider» legt wird, welche feit dcr Vcrufung des gegenwärtigen Ministeriums bcsttht. W:nn man jene eingangs be. zeichneten AuSstrenguna.cn auf polnische Quellen zuchck» führen müßte, so wäre dies um so auffallender, als gerade die Polen alle Ursache haben, die Unerschrocken, hcit und den Frcimuth der RegierunaSkreise, dcr gc. meinsamcn sowol als der cisleithanischen, anzuerkennen. Die politische Ehrlichkeit miißle sic allerdings auch zu dcr Erkenntnis führen, daß eine Regierung, die diesen Namen verdienen will, sich Einschüchterungen auch dann nicht gefallen lassen wird. wenn sic aus dem Schoße dcr eigenen StaatSgcnosscn kommen solltcn. Ucvriacns kann tonstatirt werden, daß sich dic hier anwesenden galizi-schen Abgeordneten dem neuen moäns ^loeoliontii gegen« über augenscheinlich noch tue griißlc Reserve aufcilcgcn. wahrscheinlich auS dem Grunde, weil sie sich selbst noch nicht schlüssig geworden sind. Mittlerweile erweisen ihnen jene Organe, die diesen NclionSplan bekämpfen zu sollen glauben, keinen gcringcn Liebesdienst." Schließlich wollen wir noch vernehmen, wie sich die ..Prcsse" in einem „Zur galizischcu Frage" über. schrieben!» Artikel äußert: „Je, der VilcnntniS dcr Noth. wcndigkeit, die galizlsche Frage endlich auS dcr Welt zu schaffen, in dem gütcn Willen, bicsc offene F Sul). com><6 habe sich das Absscocdnctcnh^u^ dercilS für eine Verständigung mit Galizien auf Grundlage cineS P^llls auSaespiochcn, der dem Pailamenle annehmbar erscheine Im Prinzipe könne abcr der Ausgleich doch nicht sttckci' bleiben, man müsse nun auch dic ssonscquen^en zichen und den Beschluß praktisch verwiillichen auf Grund irgendeines Actilmoplanc.' Voilänfig licge nur einer, der in allgemeinen Umrissen bekannte, mehrfach erwäh:,«c' NctionSplan vor. So lange nun nicht ein besserer, so lange ülicruaupt lcin anderer entworfen fti. werde man sich an dicscn halten müssin und vicl klüger thun, Miltcl und Wege zu findeu. wir er auch in formell ganz kor-rclter Weise durchgesiihit werden kann, als von vorn herein denselben zu bekämpfen. Ncichsralh. 34. Sitzung deS Abgeordnetenhauses. Wien. 16 Mai. Präsident R. v. Hopfen eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 30 Minuten. Auf der Ministerbanl: Se. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Adolf AuerSperg, Ihre Exzellenzen die Herren Minister Dr. Glaser. Dr. von Strcmayr. Dr. Ungcr, Ritter v. Chlumccly. Oberst Horst, Frcihcrr dc PretiS. OaS Protokoll dcr lehten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Der neueingetrelcnc Abg. R. v. Dormitzer leistet die Nngelobung. Vom Finanzministerium wird ein Gesetzentwurf be. treffend die Bewilligung zur Aufnahme eilzeS Lotleric-ÄnlehenS für die Stadt ssralau übermittelt und der verfassungsmäßige,, Behandlung zugewiesen. Die eittgelllufcncn zahlreichcn Petitionen werden den betreffenden Ausschüssen zugewiesen. Rechbauer und Gcnossen interpelliren mit fol. gender Anfrage: 1. Wann gedenkt die Rcaicrung die bereits in der Allerhöchsten Thronrede vom 17. Juli 1870 als noth. wendig angekündigten und in dcr feierlichen Thronrede bei Eröffnung der gegenwärtigen Session neuerlich zu. gesicherten GesetzeSvorlagen zur Regelung des Vcihäll. n'sscS dcr Kirche zum Staate im Gcislc und im Sinne unserer StaalSgrund^esetzc beim RcichSrathc zur verfas. fassungsmäßiacn Bchaüdlmig einzudringen und 2. wclchc Hindernisse stehen dcr sofortigen Vorlage dieser Gesetzentwürfe cul^zen? ! Es wird hierauf zur Tagesordnung übergegangen. Erster Gegenstand derselben isl die dritte Lesung des Gesetzes belnffend die Syndikatsbeschwerden. Das Gesetz wird in dritter Lesung ohne Debatte angenommen. Sodann wird zur zweiten Lesung der Regierungsvorlage betreffend die Besorgung dcS Religions' unterrichte« an den öffentlichen Volks- llnb Mittelschulen und den Kostenaufwand für dieselben geschritten. Dr. Edlbacher erklärt, daß er für Uebergang zur Tagesordnung stimmen werde. Abg. F u x betont, daß, so erfreulich die Fortschritte deS Ministeriums auf anderen Gebieten seien, in rcli. giöscn Fragen eine gewisse Stagnation eingetreten zu sein scheine, die in weitesten Kreisen Befremden erregen müsse. Nach Schluß der Generaldebatte ergreift das Wort S<> Exz. der Herr U nterri cht« m i n ist er, dessen Ausführungen wir an anderer Stelle mittheilen werben. Berichterstatter Dr. Dinsll bemerkt, die Kosten für den Religionsunterricht würden auch gegenwärtig von RcligioiiKfcn religiösen/razcn. In der 34. Sitzung dcS Abgeordnetenhauses ist ein Füllhorn von Vorwürfen über die Rcgiciung aus Anlaß dcr li z^ handeln; denn nicht geschrieben, sondern gehandelt soll werden! „Es ist ei-dlich noch hingewiesen worden auf die Nnslcllung eincS RcllgioiiSlehrerS, von wclchem ich heute zum ersten male erfahre, daß er ein Gegner der Schulgesetze sein soll. Ich kann mir kaum denken, daß diese Anstellung dcS ReligionolehrerS erfolgt ist, ohne daß dem Lal'.dcSschulrathe die Möglichkeit geboten war, sich vor derselben über den Betreffenden zu äußern. Eine solche Aeußerung ist mir nicht vorgelegen und cS ver->lcht sich wol von selbst, daß, meyn sie mir vorgelegen walt, ich derselben die entsprechende thatsächliche Berücksichtigung geschenkt hätte. „DieS sind die thatsächlichen Vorwürfe, welche der Regierung gemacht worden sind, an welche aber Aeußerungen dcö MiStrauenS geknüpft wurden, welche, wenn ich die vier vorliegenden Thatsachen ins Auge fasse, nach meiner Auffassung ganz und g^ar unbegründet sind. Es ist zwar nicht ausdrücklich, aber mit ziemlich bestimmten Hinweisungcn angedeutet worden, daß die Regierung sich bereits auf einer abschüssigen Bahn befinde, nicht etwa blos dcShilb, weil sie dem wiederholt gegebe-nen Versprechen gemäß nicht sofort sich mit Vorlage der Gesetzentwürfe hinsichtlich der Ordnung der konfcs« sioncllen Angelegenheiten befaßt habe, sondern weil mit den bekanntlich stattgefundencn Konferenzen der Bischöfe allfällige Abmachungen geschehen seien. „Auch in dieser Beziehung bin ich in 2er Lage, eine ganz unumwundene Erklärung abzugeben, nämlich, daß ich mit der in Wien ohne Zuthun der Regierung zu« sammengctrctcnen Konferenz der Bischöfe keine VerHand-lungen gepflogen, auch nicht Anlaß gehabt habe, mich mit derselben in Verkehr zu setzen, daher um so weniger eine Zusicherung gtgeben oder irgendwelche Konzessionen ge-macht habe. Wol habe ich in den letzten Tagen Ein« gabcn erhalten, welche von der Mehrzahl dcr östcrreicbi. schen Bischöfe unterschrieben waren, und worin webe» sondere hinsichtlich des Religionsunterrichtes in den Schulen und den Lehrer-BildungSanstallen, hinsichtlich dcs Religionsbekenntnisses der Lehrer unter gewissen pädagogischen Voraussetzungen, hinsichtlich der behaupteten Verbreitung des Unglaubens in den Schulen, dann hinsichtlich der Wehrpflicht der Kandidaten dcS geistlichen Standes spezielle Wünsche auSgtsproch'n werden. Ich kann eS alier mit Befriedigung konstatiren, daß diese Eingaben sich im Vergleich mit den früheren, meist an die Regierung nicht unmittelbar gekommenen Petitionen durch versöhnliche Haltung auszeichnen und daß diesel» ben. wenngleich unter Wahrung des bekannten kirchlichen Standpunktes, nicht auf die Abänderung der bestehen-den Gesetze gerichtet sind, sondern vielmehr den Bestand dieser Gesetzl zum Ausgangspunkt der geäußerten Wünsche nehmen. Was die weitere GeHandlung dieser Angelegen-hcit betrifft, so tann ich nur die bestimmte Zusicherung geben, daß die Regierung bei der pflichtgemäßen Prüfung jener Eingaben an den Schulgesetzen nach Wort u«d Sinn treu festhallen werde. „Ein anderer Vorwurf ist gegen denjenigen Stand« punkt gerichtet, welchen die Gesetzgebung bisher angenommen hat und welcher in einer Reihe von Vestim-' mungeu seinen Ausdruck gefunden hat. ^ ..Es ist sehr su>ö,, an daS Wort „freie Kirche im freien Staate" anzuknüpfen, um sich ein ideales Bild von diesen Verhältnissen zu schaff !,. Es ist recht schöi'. ' in dieser Beziehung Phrasen an die Stelle von bestimmt! formulirtcn Normen zu setzen. i „Meine Herren! Es haben sich die Regierungen der! vorgeschrittensten Völker Europa's Jahre, Jahrzehnte! lang mit Fragen beschäftigt, welche nach Auflösung dcs ^ Konkordates nun der Lösung harren. „Wolle»! Sie der Regierung zumuten, daß sie jetzt, wo sie eben sich eist zu konsolidiren in der Lage war, jetzt, wo es darauf angekommn ist, der Regierung endlich ein der Verfassung entsprechendes Parlament gegenüberzustellen, daß sie jetzt schon ohne eingehende Prü> fung der Verhältnisse, ohne Berücksichtigung aller derjenigen Schwierigkeiten, welche bei der Lösung dicscr so wichtigen Fragen entstehen, sofort und leichthin ugcnd' e'nc Vorlage gemacht hätte? „Hätten Sie nicht in dieser Beziehung dannn selbst einen Zustand der Regierung in die Schuhe geschoben, w^lchcr jetzt schon im voraus als ein verfahrener Kar« ren bezeichnet wird? „Meine Herren! Eben wir wollen vermeiden, daß dcr Karren verfahren werde, aber daß es geschieht, dazu müssen Sie uns Zeit lassen. Ich hoffe wenigstens Ge« lcgenheit zu haben, 2nf die einzelnen Bestimmungen des Gesetzentwurfes in betreff der ^.iolgilna. dcs Religionsunterrichtes an Volks» und Mittelschulen noch näher einzugehen. „Es wurden Bedenken geäußert, daß i lmmchr jcdcr Gemeinde das Recht benommen sei, den Rcligionslehrcr anzustellen oder auch nnr ihm einc Remuneration zu gewähren. Dem ist nicht so. So wenig als dieses Gesetz irgend einem Privaten verbieten kann, einem Seelsorger deshalb, weil er ReligionS-Unlerricht ertheilt, eine Remuneration zu ertheilen, ebensowenig ist dicS bei einer Gemeinde der Fall. Es wird hier nur von dem Standpunkte ausgegangen, daß e« sich um cinc Bestreitung von Remunerationen aus öffentlichen Fonds han-dclt. Wenn dieS aber eine Gemeinde aus eigenem Pri< vatvcrmögen thun will, so bleibt ihr dies unbenommen. „Es läßt sich nicht leugnen, daß der ReligionSlehrer den innerhalb der Schulgesetze von den Schulbchörocn erlassenen Anordnungen auch Folge leisten müsse, und in dieser Beziehung ist einzia dcr Z 5 des Schulgesetzes maßgebend. Maßgebend ist der Umstand, von wein die Anstellung erfolgte. Nur jene Behörde k^'.n j.manden entlassen, von der die Anstellung ausging. Daher kann auch der Pfarrer oder Kaplan nicht deshalb des Dienstes entlassen werden, weil er dcn DiSziplinar-Vorschrif-ten nicht nachkam, sondern cS bliebe in dieser Beziehung nichts übrig, als daS entsprechende Einvernehmen mit der Kirchenbehörde zu pflegen, und wenn lein Einverständnis erzielt würde, dem Pfarrer einfach zu verbieten, die Schule zu betreten. Aber die DiSziplinar«Ent-l lassung kann nur von seite derjenigen Behörde erfolgen, welche die Anstellung vornahm." Politische Uebersicht. Laibach, 20. Mai. l In eingeweihten Kreisen verlautet, Graf Lonyay habe die Absicht, das Port-feuille des HandelSmi. nister iumS selbst zu übernehmen und Szlavy die Präsidentschaft des Ab^eordnelenhallseS zu übertragen. — Dcr „Ungarische Lloyd" vernimmt, zum fl-an^ösi-schen General-Konsul in Pest werde Montpayroux ernannt werden. Im Justizministerium stehen umfassinde Personal-Veränderungen bevor. Sul'stitui» render Staatssekretär Csemeghy soll definitiv ernannt, ferner sollen die Ministerialraths- und die Präsidenten-Stellen bei den Gerichtshöfen neu befetzt werden. „Reform" ist überzeugt, daß die Bevölkerung des Alföld die in Aussicht gestellten Verfügungen wegen Beseitigung des Nothstandes in SN^ungarm mit ledhafter i Freude vcgrüßen werde. Im bacSer Komilate allein 5 werden hundert Gemeinden ihren Besitz zurückerhalten, !und noch größer ist die Wolthat, die sich dem toron-thaler Komitate eröffnet. Eine Million Joch Ackerland wird um den Preis von 4'/, Millionen Gulden geretiet werden — das f:i das nationalölonomischc Problem. Selbst aber, wenn die Ausgaben viel größer wären, blieben sie nichtsdestoweniger produktiv. „Naplo" faßt die politische Seite des Altes in's Auge und sagt: „Die gemischte Bevölkerung jener Gegend findet die hilfreiche 'Unterstützung deS ungarischen Königs und des ungarischen Staates, des ungarischen KönigS, der so eben die Unzertrcnnlichleit der Vaterlandsliebe und der Treue gegen den Thron betont hat, dcs ungarischen Staates, der keinen Unterschied in dcn Pflichten und Rechten seiner Bewohner kennt. Wenn etwas geeignet ist, die Nationalitätenfrage radikal zu lösen, so ist dies die Arbeit und der materielle Ausschwung. Die materiellen Interessen sprechen oft eindringlicher als die Buchstaben des GeseyeS, und der zunehmende Wolstand ist der beste Damm gegen die Umsturzbestrebung." Der deutsche Reichstag hat in der Jesuiten-Debatte nach sechsstündiger Discussion einen Kompromiß.Antrag anaenomm-ü, welcher die Reichsregierung ^auffordert, einen Gesetzentwurf vorzulegen, welcher auf ^ Grund des Artikels 4 der Reichlluerfassung die rechtliche Stellung der religiösen Ordens-Kongregationen und Gcnossel.schaitcn U'.id die Frage ihrer Zulassung, sowie deren Bedingungen regelt und die staatsgefährlichc Thä' lialcit derselben, namentlich der Gesellschaft Jesu, unter Ztrafc stellt. — I„ den letzten Tagen haben zwischen hclvoll?gent>cn Mitgliedern der konse r Vati ven Partei dcs Reichstages vertrauliche Besprechung!,!, staltac» funden, welche dcn Zwcck verfolgen, die lonsci votive Partei überhaupt auf einem neuen Prugrammc zu loi" solidircn. und zwar mit entschiedenem Hinblick aus das ^usllmmcnwiilcn deS Reiches und der prcuß sä-"' Regierung. Es dürsten voraussichtlich diese Besp'.c» chungen eine wesentliche Klärung und eine Neugesialttmg der Parleiveihältnissc zur Folge haben, Die Idee einer viermonatliche» Vertagung des preußischen Landtages, ausgehend von dem Prasidenlm 5:S Abgeordnetenhauses v. Forckcnbcck. wird eifrig erörtert. Diese Vertagung ist indeß abhängig rM der Zustimmung dcs Herrenhauses und deshalb noch problematisch. — Saling'S „Börsenblatt" meldet au« „zuverlässiger Quelle": «Der Reichskanzler beauftragte noch vor seiner Abreise den Geschäflüttägcr in Rom, dem Kardinal Antonelli zu ei öffnen, daß Kaiser Wilhelm infolge der von seite deS Papstes abgelehnten Ernennung deS Kardinals Hohen lohe auf die Errichtung einer bereits vereinbarten päpstlichcn NlM' tiatur in Berlin zu seinem Bedauern augenblicklich leinen Werth legen könne, da unter dcn also verändec« ttn Umständen zur Regelung der diplomatischen iöezie« hungcn dcr deutschen Reichsregierung mit der römischen Kurie die Belassung cincS Geschäftsträgers bei delN Hciligcn Stuhlt vollkommen genügend erscheine. In der National-V ersam m lu ng zu Versailles wurde den 16. d. dcr Gesetzentwurf bezüglich del Zusammensetzung des Kriegsgerichtes über Ga" zainc ong.'nommcn. Während der Debatte erklärt der Herzog von Anmale, d^ß er bereit sei, jedem Appell von seitc des Kriegsministers zu entsprechen und z" thun, was ihm die militärische Pflicht gebietet. Eine Errungenschaft, welche die französisch! Nati onal' Ver sammln', g seit Wiederbeginn ihi" Sitzungen auszuweisen hat, ist die erfolgte Annahme d^ dculsch.franzüsischen Po st Vertrages. Das „Journal deS Dcbats" beme,kt.- «Wir zollen dem Post' vertrage'' mit Deutschland nicht nur unseren Beifall» sondern wir bitten auch dringend um ein analoges Uebel' einkommen mit Amerika und mit Rußland. ViShel brachte man die Interessen unseres Handels und unserer I"' dustric lindischen Ansprüchen der Verwaltung zum Opfer! man entfremdete uns mit elender Kleinlichkeit Völl" Nlsultat und am allerwenigsten, damit verknüpft, ci^ Finanzmaßre^el zu gewärtigen ist. DaS provisorische Budget Italiens f'" 1873 weist auf: Ordcniliche Ausüben 1 Milliard l40.75l.818. außerordentliche 11^,992,508, ordcntl'^ Emnahm'.n 1.05,8.997,544, außerordentliche 116 M'"' 768.000. danach Mehra^qaben 26,089.102 nnd MV" l einnahmen 113,570.5)40 Frantcn. s Der Iustizminister hat im Namen deS Königs «^ 16. d. zu Stockholm dcn Reichstag geschlossn Die Thronred- spricht das Bedauern aus über die ^ Hinderung deS ssöinas an der persönlichen Theilnah^ durch Gesundheitsrücksichten, zählt die verschiedenen ^ ^ rathungsgegcnstünde auf. über welche ein EinoerständN^ ^ erzielt wurde, und empfiehlt bezüglich derjenigen Frag^ in welchen die Beschlüsse vertagt worden sind. die gH" seilige Achtung aller Ansichten als den einzigen 20^ einer glücklichen Lösung. Der Sultan hat sich am 15. d. unter P°^ zur hohen Pforte begeben. Der Großoezier uerlaS e> Expos6 über die allgemeine Lage deS Kaiserreiches "" zeigte dcn Abschluß eines Arrangements mit s^o Hirsch an. Der Sultan erwiederte, eS sei immer l^ Wunsch, das Kaiserreich gedeihen zu schen. aber er ' besonders von dcn seit sechs Monaten infolge von "! formen und Ersparungen gemachten Forlschritten bes. digt. Der Sultan empfiehlt eine gute Verwaltung "^ Aufrechthalluna. deS LanbeSlreoitS; er drückt seine H. friedenheit aus über das Gleichgewicht im vudget u über die Maßregeln bezüglich der rumelischen ^ , bahnen, — Ein neuer thcilweiser MinisterweOI hat sich vollzogen. Achmed Vefit Efenoi wurde 5 ^ UnterrichtSminister, Derwisch Pascha zum Präsid^ der Reformen.Kommission und Safvet Pascha »^, Musteschar (Unter-Staatssekretär) deS Orohvezlers nannt. «<7 Wiener Weltausstellung 1873. Die ..Weltausstellung« < Korresp " theilt das nach. stehende, für die Allsstellung wichliac Kalcndari um °cr Ansstellum, mit: 1. Juli 1X72. Bckaniügabc der definitiven Naumv rtheiiung an die Nlrul. Direktors. — 1. Oktober 1872. lHinsendung der °>e Unterabthcilungcn (Gruppen) c>sichtlich machenden «usslcllungspläiic an den Generaldircllor scilenS der vlttrreichischcn und fremdländischen AusstellungS-Kom' Missionen. — 1. Januar 1873. Schlußtermin für die ^nsendung der Verzeichnisse der auswärtigen Aussteller und der die einzelnen Aufstellungen ersichtlich machenden ^ttailpläne an 5cn General.Direltor. Schlußtermin sin dle Einsendung der zur Abfassung deS NlitalogcS nöthi. gen Daten seitens der fremdländischen und österreichi» «chm Kommissionen.—31. Jänner l873. Schluhlclmm sUr die Anuuldung für gesonderte Slallbaulcn. — Iten uebruar bis 15. April 1873. Zulassung der Au^stcl. unusobjelte in den Ausstellungsraum. — 15. Februar ^<3. Schlußtermin für die Vollendung der ;ur Äuf» "?t,me von Ausstellungsobjekten dienenden Vorrichtungen. "> Februar bis 25. April 1873. Arrangement der t'nzelncn Ausstellungsobjekte. — 28. Februar 1873. ^chluhlcrmin für die Anmeldung von Thieren. — ^- bis 2ari hat von Janina auS cine Rundicisc in Aus-ltllllngsangellgenhcitcu angetreten und wirkt im Vereine ."'l dcn anderen österreichischen Konsuln bcsondcrS da« ^n. um Material«: für die zur Ausstellung gelangende ""slcllung des Welthandels zu sammeln. , Der Bau der rumelischen Eisenbahnen soll in «iner A°phischen Darstellung zur AnSstcllung gelangen. Hc,r ""on Hirsch hat für diesen Zweck 2000 L. gewidmet z"° Herrn Generalkonsul v. Schwegcl ersucht. das! "^anglment dieser Ausstellung zu veranlassen, bei ^lwfs Vereinbarung eines einheitlichen Vorgehens ^, "r Weltausstellung sind am 10. d. die Weißgcrber ^ltns bei dem Mitgliede der tais. Kommission Herrn w' ^ ^ ^"^ ^" """ Berathung zusammengetreten, flil,^ ^" ^"' ^sten Resultate in dieser Richtung Wen, ' ^" Weichem Zwecke fand am 14. eine Zusam-Ntr, s-'^ ^" ^cdcrfadrikanten statt. — Die Sammlun. den »z ^" Ausstcllungsfonds in Graz haben bisher llaeb ^ ^°" cilftauscud fünfhundert neunzig Gulden sich ? ,^'e AuSslcllungs.Kommission für Kärnlen hat (H^."^US am 16, d.M. nach crfolgter Allerhöchster blitrn Ulwa. '^" Ergänzung lonstituirt und ihre Nr. c°Nl!!ä""" "'" Sectionen vertheilt. In daS Exccutiv. sPf^ wllrden die Herren: Generaldirektor C. A. Frei Vloro s?' ^' ^''"sl Edelmann. Leopold Rillcr von ^ustn ^äslbent) und Graf von Fugger-Vaben-dtl«law^^^^ ""b zum ständigen Referenten der Han« dtr g ""«Sekretär H"r Leod. Canaval. zum Sekretär "°lnniission Herr Rudolf Primärer bestellt, Tagesneuigkeiten. — Se. Majestät der Kaiser haben am 16. d. Über 50 Audienzen und unter Anderen Se. Erz. den Grafen Protesch zu empfangn geruht. — Die ..Oestcrr. Korr." schreibt: ..In den Voran-schlä^n Ubcr die Erfordernisse zur Bestreitung dcr Reku» tirungSauölagen im Jahre 1873 zeigt sich beinahe dmch-c^ehcnds cine Erhöhmiq der Ersoldelinsanscihe siil die Vei-stellung dcr Assenllolaiiläte»,. ^-i dcm Umstände, daß den > Oelneindeu durch die uuf allseitiges Ansuche» bewilligte Vermehrung der Stellungsbezitte und Assentstalionen sehr wesentliche Erleichterungen zugewendet worden sind, würde sich eine Mchrcmforderung flir die Mieche von Nssenllola, liliile» nicht vertreten lasse», und dies um so weniger, als der Slaalbschatz die infolge dcr ^estslellimg kleiner Stel-lunc^sbeziile olnehin bcdeulcnd vermehrten Slellungslom» missionöwstcn zu tragen hat. Nachdem durch die neue ölellungsdcznls-Einlheilung dcu von seile der Gemeinden gellend gemachten national» Monomischen Rücksichten Rechnung getragen worden ist, darf wol mit Zuversicht darauf gerechnet werden, daß iu Würdigung der dcn Gemeinden zugewendeten bedeutenden Hllcichlerungcn die Assenllolali. lälen liinslighin ohne Vclastung dcs Staatsschätze«, daher entweder uncnlgelllich, oder doch nur auf Kosten der zum betreffenden Slellmlgsbezirle gehörigen Gemeinden beigestellt werden. - Die bisher als Zentralstelle fungirende Direktion der l. l. Staatslelegraphen sammt den ihr unterstehenden Teleglapheuinspekloralen Hal mil dem 15. d. M. ihre AmtSwirlsamleit eingestellt, und sind von diesem Zeitpunkte an die Agenden derselben, soferne sie nicht in den Wir. kungStreis der in Wien, Linz, Graz, Trieft, Innsbruck, Zara, Brimn, Prag und Lemberg neu aufgestellten Tele graphendirettionen fallen, an das Handelsministerium über» gegangen. — (DaS Echloß Miramar) soll, wie die „Tr. Ztg." meldet, in den Äesih dcs Prinzen Leopold von Baiern, künftigen Gemal« dcr Erzherzogin Gifela, über. gehen. — (Vollblutp ferde. Lizitat ion.) Bon seile des lönigl. ungarischen Ministeriums für Ackerbau, Industrie und Handel wird bclannt gemacht, daß im Staatsgestllle zu Kisber am 28. d. nachmittags vierundzwanzig Bolldlut» Jährlinge im öffentlichen Lizilcuionswcge zur Versteigerung gelangen. Da der Zweck dieser Lizitalion der ist, das Vollblut in der ganzen Monarchie möglichst zu verbreiten, so werden nur solche Herren als Käufer zugelassen, die ihren bleibenden Wohnsitz in der österreictnsch-ungarischen Monarchie haben und sich verpflichten, leiues der gelausten Pferde vor dem zurückgelegten fünften Jahre ms Ausland zu verlaufen. — lUhren diebstahl.) Einem pester Uhrmacher wurden silberne und goldene Uhren im Werthe von 60s) fl. gestohlen. — (Die größte Glocke) wird Köln besitzen; Kaiser Wilhelm hat der Stadt Köln zum Guß einer Glocke Kanonen im Gesammlgewichte von 500 Ztr. gespendet. Wir finden fchwere Glocken in Nom zu 38, in Wien und OlmUtz zu 36, London und Paris zu 34, in Erfurt zu 28 Ztr. Dcr Mclallwcrlh dcr neuesten Glocke des kölner Domes wird auf 25000 Thaler veranschlagt. — (Vom deutsch, französischen Kriege.) Die süddeutsche Armee lonstalirle folgende Verluste im letzten Kriege: Baiern 747 Offiziere, 15.541 Ma„n; Württemberg 122 Offiziere, 2545 Mann (einschließlich 47 Offiziersaspiranlen); Baden 44 Offiziere, 723 Mann. Diese drei Länder verloren somit 1051 Offiziere, 21.442 Mann. Baiern verlor 1662 Pferde (113 Offizier- und 154U Dienstpferde.) — (Diamantenfelder in Südafrika.) Eine neue Post vom Kap der guten Hoffnung bringt ent. mulhigende Nachrichten von den Diamantenfeldern im Süden von Afiila. Kompetente Beurtheil« sind der Mei. nung, daß in wenigen Monaten eine große Neallion ein» treten wird. Die neucnldecklen ,,i-u«1l08" werden einer nach dem andern als unergiebig abandonnirt. — Auch in der Sann nächst CiÜi sollen im Flußgerölle kleine Dia-manlcnliirner so wie auch andere kleine Edelsteine gefunden worden sein. — (Eine fürchterliche Feuersbrunst) fand in Yeddo. der Hauptstadt Japan's, statt. Der Brand er-streckte sich auf 4 Quadralmeilen; 30.000 Perform, sind obdachlos. fokales. — (Der hoch w. Herr Fllrstbischof) hat an den zwei Pfingstfeiertagen mehr als 1700 Personen das Sakrament der Firmung gespendet. — (Die erste Zivilehe iuKrain) wird im Verlaufe dieser Woche stallfinden. Der Schmiedmcister Herr Schivichofen in Schischla bei Laibach heiratet eine thm verwandte Frauensperson. — (Der Arbeiterbildung«vere in) veran» staltet zu Unlerrichlszwecken am 9. Juni ein großes «r. beiterfest mit Tanzlräuzchen. — (Die Gencraldireltion der l. k. priv. Südbahn) hat die von Trieft aus betriebene Einführung von Nachleilzügen in einem an das l. t, Handelsministerium gerichteten motivirten Berichte abgelehnt. — (Ein slovenischer Verein der Alpen, freunde) ist in Bildung begriffen, j'.wcck ist: GemMh-liche Ausflüge, Studenten-Massel, ^clusionen. Herstellung von zuverlässigen Wegweisern, eigene Blblioihel, Publila« >ic>l> intcrcssanler Äeisel'cschreibungen u. f. w. l — ( Vrddcben.) In der Nach! vom 17. auf den, 18. d. M, um 12'/, Uhr wurde in Laibach ein von un. terirdischem Gelök' degkileter Erdstoß verspürt. Derselbe scheint in ewigen Cladnhcilcn heftiger aufqel.cicn zu fein, so daß dic Bewohner auö dem Schlafe aufgciiitlelt wurden, ,md die Gläser zu klirren begannen. Wahrend der ganzen Nacht herrschte em ziemlich stalker Scirocco. Der Himmel war ganz heiter. — (Die Brauerei in Liesing bei Wien) ist an eine Aliiengcsellschast übergegangen. ES werden 40.000 StUck Aktien ^ 100 fl. zur öffentlichen Subskription gelangen. Die Zeichnungen I000 Laib ach werden am 24. und 25. d. M. bei der Filiale der steier. märtischen Eslompte.Bant stattfinden. Die Bräue» rei in Liesing genießt Weltruf, steht in der Reihe der Biererzeugungs-Elabllsscmems ersten Ranges da, ist lein neues, sondern ein bereits durch mehr als ein halbe« Sä» culum solid dastehendes Geschäft, welches alle slurm-bewegten Krisen siegreich Überwunden hat. Wir machen das geehrte Publilum des hiesigen Platzes auf diese vor-theilhafle Geldanlage aufmerksam, bemerken nur noch, daß diese Brauerei nahezu 60.000 Quadratllafler Area, darunter 12.000 Quadralllafter mit Hochbauten bedeckt, besitzt und jährlich nahezu 600.000 E»mer Bier erzeugt. Das fragliche Nklienunlernchmen kann mit vollem Rechte als ein gesundes, aus festen Grundlagen beruhendes und ge« sicherte« bezeichnet werden. Die Aktien wurden ber»its am 18. d. auf der wlener Börse eingeführt und gehandelt mit 123 st., Aussichten nus höhere Chancen äußerst günstig. Bei solch eminenten Erscheinungen ist auf regste Theilnahme mit Eichelhcit zu rechnen. Schließlich berichten wir noch, daß uns so even ein Originallelegramm ^ur Einsicht vorliegt, aus welchem wir entnehmen, dah die Aktien auf der wiener Börse glänzenden Erfolg haben, starke Kauflust und die Aussicht auf volle Subskription vorhanden ist. — (FUr militärische Kreise.) Das im 'Jahre 1849 gegründete Militä'r-Dienstzeichen wurde sür die damals im engeren Sinne so genannten „Offiziere" gestiftet. Enlspnchend dieser Bestimmung hat nun das Ncichs-KriegSminislerium infolge einer Anfrage entschieden, daß auch in Zutuxft nur Offiziere deS Soldalenstandes, nicht aber auch die Nuditore, Militär»Aerzte und Truppen-Ncchnungsführer, welche gegenwärtig ebenfalls besondere Gruppen von Offizieren bilden, Anspruch auf diese mili« tänsche Auszeichnung haben. — (Zur G efangenhau « statistil.) Die Zahl der Häftlinge in den Gefangenhäusern der dem grazer Obtllandesgcrichte unterstehenden Gerichtshöfe betrug mit Ende April l. I. 1054, und zwar 927 männliche und 127 weibliche Individuen. Von der Gefammlzahl der Gefangenen waren 427 Untersuchungshäftlinge und 627 Kerlersträslinge; von ' letzteren waren mit einer Strafzeit bis zu einem Jahre 457 und mit mehr als einjähriger Etraszeit 170, und zwar 160 männliche und 10 weibliche Individuen. Der Gesundheitszuslannd war in diesem Monate ein günstiger, indem im ganzen mit Schluß desselben nur 82 Kranle ausgewiesen erscheinen. Von der Gesammt-zahl der Häftlinge entfallen auf da« Landesgerichl Graz 224, aut^ daö Kreisgericht Cilli 178 und auf jenes in Leobcn 116, auf das Landcsgericht Klagenfurt 256, auf jenes in Laibach 186 und endlich auf das Kreisgericht in Rudolfs werth 102 Individuen. An die einzelnen k. l. Bezirksgerichte zur Elrafausstehung wurden 25 Individuen abgeliefert. Nach ausgestandener Strafhast sind entlassen worden 164, und zwar 157 männliche und27 weib-llche Individuen. In die Strafanstalt in Karlau, dann in jene am Kastcllbergc in Laibach und in die weibliche Strafanstalt in Lanlowitz wurden 33 Indivi^ie» u. z. 23 Männer und 10 Welber abgeliefert. — (Allgemeine Berg- undHUtlemän» u er»V er fam mlung im Jahre 1873.) Bei der letzten allgemeinen Berg- und Hültenmänner' Versammlung in Ostrau im I^hre 1663 wurde der Antrag gestellt, die nächste „allgemeine vierte Versammlung von Berg« und Hütlenmännern" im Jahre 1866 zur Zeit der allgemeinen Weltausstellung in. Wien zu halten, und der Antrag mit dem Beisatz angenommen, im Falle 1866 die Weitaus» stellung nicht zu Stande kommen sollle, die Versammlung schon 1865 nach Wien einzuberufen. Das Jahr 1865 war der Einberufung nicht günstig und ist so der Kern des Beschlusse« der vierten allgemeinen Versammlung, die nächste Beisammlung mit der wiener Weltausstellung zu verbinden, aufrecht geblieben, womit — wie ein Beschluß des obersteiermärlischen Vereine« beweist — auch die in Ostrau minder zahlreich vertreten gewesenen inner«österreichi' schen Fachgenossen übereinstimmen. In der langen Pause seit 1863 hat sich aber das fachgenossenschaslliche Vereins, leben so rege entfallet, daß der Aufschub einer allgemeinen Beisammlung vollkommen natürlich erscheint. 1864 in Leoben. später wiederholt in Böhmen, in Laibach, wie-der in Leoben, in Cilli, in Klagenfurt haben sich'Berg. und HUtlenmänner zu engeren Versammlungen zusammengefunden, welche vielfach die Fachinteressen mil steter Rück. sicht ihrer Ländereigenthümlichleiten erörterten und die per. sönliche Mittheilung in kleineren Kreisen mächtig förderten. Jetzt hat sich die lonstituirende Versammlung des obersteier-märkischen Vereine« zu Leoben für eine Persammlung im 818 Nusstellungsjahre selbst, und zwar im September 1873 ausgesprochen. Da« Comitö für die allgemeine Veisamm» lung wird nunmehr demnächst zusammentreten, um im Einvernehmen mit der Wcltausstellungslommisfion die erforber» lichen Einleitungen zu treffen, damit nicht Collision«« «it anderen ähnlichen Kongressen entstehen und thunlichst RUcl« stcht auf verwandte Zusammenkünfte genommen werden tonne. — (An der Turnerfahrt nach Eilli und Tliffer) haben von Laibach aus 60 Personen lheilge-nommen. Die Witterung war äußerst glinNia,; vertreten waren die Turn», Feuerwehr, und Sänger-Vereine von Cilli, Laibach, Tliffer, Ratschach. Jubel nnd Frohsinn waren die Losungsworte an beiden Psingstfeiertagen. — (Das Grottenfest in NdelSberg) war am 20. d. M. von mehr als 5000 Personen besucht. Die SUdbahn brachte aus Wien mehr als 600, aus Sleie» marl mehr als 700, aus Ungarn und Kroatien mehr als 300, mit den diversen Pi.'stzllgen 1000, der Vergnügungszug aus Laibach mehr als 500 Gäste, aus der Umgebung Adelsberg's mögen auch nahezu 1000 Menschen lheilgenom» men haben. Die ankommenden verschiedenen Eisenbahn» ziige wurden von der Musikkapelle deS k. k. 79. Inf. Reg. Grafen Huyn begrüßt. Das Waren > Magazin der k. l. Siidbahn wurde in eine Restauralionshalle in fest' licher Weise umgestaltet. Die Gasthäuser Adelsberg's konnten die große Zahl der Gäste gar nicht fassen. Die Promenade durch alle Räume der Grolle dauerte von 3'/, bis 6'/, Uhr abend«, mehr als 3 Stunden; da« Schauspiel der Grottenanficht ist ein überraschendes, das großartigste seiner Zeit. Wir hörten von seite des Publikums zwei Wünsche aussprechen: 1. die Beleuchtung hätte in einzelnen Partien, namentlich jene des See's, eine reichere sein, 2. die Grottenansicht bereits um 1 Uhr beginnen sollen, damit man die Herrlichkeiten und Wunder der Natur mit mehr Ruhe genießen könnte. — (Das reizende Veldes) war an den Pfingstfeiertagen von vielen Fremden befucht. Am Ufer des herrlich gelegenen Sees, den noch mit Schnee bedeckten Triglav i.: Fernsicht, fanden sich bereit« zahlreiche Natur, freunde ein. — (Der wiener Vergnügung« zug) brachte gegen 200 Gäste aus den verschiedensten Ständen nach Trieft, welche am 19. d. in Venedig den Markusplatz und die Piazetta nach allen Richtungen durchkreuzten. — (Schlußverhaudlungen beim l. l. ?ande «ger ichte Laibach.) Am 22. Mai. Anton Iupanöil: schwere körperliche Beschädigung; Jakob Kerl: Diebsiahl; Andreas Rosmann: Diebstahl. — Am 23ten Mai. Josef Bernit: Meuchelmord; Primus Hace: schwere körperliche Beschädigung. — Am 24. Mai. Johann Slra« z,«ar und Komplott: Diebstahl; Jakob MaM: Diebstahl; Johann Ciö: schwere körperliche Beschädigung. — (Nützlich für Gärten.) Zur Vertilgung der Raupen an Bäumen, Stachel« und Iohannisbeersträuchen u. dgl. sind folgende Mittel erprobt und bewährt befunden: 16 Pfund Ruß werden mit ca. 6 Eimer Wasser gut vermischt. Mit dieser Lauge werden die Aeste und Blätter Vermittelst einer Spritze des abends bespritzt;, am anderen Morgen liegen die Raupen todt an der Erde. Ten Bäumen schadet das Rußwafser durchaus nicht. Die Blätter bekommen ein frisches Ans-Hen. Wenn man auf Stachel» und Io» hannisbeersträucher des Nachts wollene Lappen legt, so ziehen sich die Raupen dahin, man muß dann frühzeitig die Lappen mit den Thieren wegnehmen. Utn Raupen von Kraut und Rüden abzuhalten, pflanze man Hanf dar» unter. Ganz kleine Blattraupen werden nur dadurch be» seitigt: man löst ungefähr für 1 Sgr. schwarze Seife in 2 Quart Wasser auf, rührt es tüchtig um, thut diese Auflösung in eine Gießkanne und begießt damit 'die Sträucher, sowie auch die Erde unter denselben. — (Obstbaumzüchtern) empfehlen wir folgende Methode : das begießen der Obstbäume während der Blütezeit ist nach den Erfahrungen eines tüchtigen Landmannes sehr zu empfehlen, namentlich wenn große Dürre während des blühen« eintritt. Das Verfahren selbst ist folgendes: Bei trocken« Witterung werden zuerst einige Eimer schwache Mistjauche 2—3 Fuß vom Stamme um denselben herum, gegossen und gleich darauf 7—6 Eimer Wasser; das gießen mit bloßem Wasser wird fortgefetzt, so lange die Blütezeit währt, und vorzüglich am Stamme hinauf, so huch man! kommen kann. Bäume, vorzüglich Npfelbäume, welche fo begossen wurden, setzten noch Früchte an, während die« jenigen, welche nicht begossen wurden, gar leine Früchte brachten. — (Wichtig für P fer de b esi h e r.) Die höhere landwirthschaftliche Lehranstalt in Worms berichtet ll^er die Ursache ber Kolik der Pferde, daß sie meisten« theils in verdorbenem Futter oder ungenügender Zubereitung desselben ihren Grund habe. Bezüglich der ersteren wird mitgetheilt, daß in Nordheim eine Anzahl Pferde vom Ge> nuß verdorbenen Heue« gefallen ist, wobei sich herausstellte, daß in dem He« Milben vorhanden waren. In der! Regel aber seien es nicht Milben, sondern Sommerpil^e,! welche da« Futter verderben, und an deren Entstehung sei > die undichte Stalldecke oder das Ziegeldach schuld. Man solle daher das Heu nicht unmittelbar über den Pferde«! stallen, sondern besser in den Scheunen, in«besonders oer« schlagenen Mumen, w» e« gegen Staub geschützt ist, auf» bewahren. Eine andere Ursache der Kolil soll in dem füttern de« zu kurzen Häcksel« liegen, her oft ungelaut verschluckt »ird, fich im Magen festseyt und Verstopfungen! herbeiführt. E« tfi bah« zweckmäßiger, nur längeren! Häcksel zu verfuttern, der nicht nngelaul Utrschluckt werden ^ kann. Ginladung ;nr Generalversammlung des Gartenbau-Vereines am R l.Iuni nachmittags .5 Uhr im hiesigen Rathhaussaale. Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht drö AnsschnsscS. 2. Rechnungsabschluß fllr das Jahr 187l nnd Präliminare > fllr das Jahr 1872. 3. Gericht ildcr die auf dem Pereiusgarlen gemachten Kultur: versuche. 4. Anträge des AuSlchusse« »u^gen Vcthciliguug deS Gavten-banvereins an der Weltausstellung, i» Wini, 5. Neuwahl des Ausschüsse«, bestehend aus dem Obmalin, Sekretär, Kassier und vier Ausschußmitgliedern. Laib ach, am 15, Mai 1872, Vom Ausschüsse des krainischeil Gartrubauvereines. (5inssrsendet. Hlleu kläukeu kraft Ulla <5e8lluädeit olillb Nelliciu ullä oklle Ko8teu. kevalesciöre vu Larr? von ^e»<'.!»>se bei Erwachsenen nnd Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. I» Blrchbuchso, v^n ; Pfund fl, 1.50. I Pnind sl 2.50, 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfund fl, 10, 12 Pfund ft. 20. 2i 'Wu" fl. 36. Ii-l:o!-,l!^ in Pulver und in Tabltttoi M 12 Tass/u sl. 1.50. 24 Tassen fl, 2 50. 4« Tassen fl. ^-'"'.'" Pulver sllr 12" Tassen st. l", Mr 2tttt Tassen sl. 2". Mr 570 Tafs.'u sl, :z«>. '^u b'zicheil duvch Barry d>: B a l l u ä kowp, in ^i«n. ^?»iitI«oI»«H«»« Ilr. S,W I<»id2cb Ld M°!>i. in Maivmg F, Kolleinig, m Klagcnfin: P. Vlruliachc l. in Graz Gebrüder Oberrauzmayr. in Innsbrncl DiechU « Frank, in Vin, Hafelmayer, m Pest Türot. in P"!, I. Fuvsl, in Brunn F. Eder, sowie in all.n Statuen liei ssM" Apothekern >:ud Sveccrrlhändler"; anch versendet das Wiener H»>" nach allen Gegenden gegen Postanweisung ode, Nachnahme Neueste Post. Wien. 20. Mai. Ihre Majestät dic Kaistli" haben das 'p'äsidium dtS Abgeordnetenhauses, roclchcs die Glüclwüüsche dieses Hauses anläßlich dcr VelloblM dcr Erzhtljoqil, Gisela mit dem Prinzen Leopold von Gaiern zu überbringen hatte, Sonntaa,, den 1!) Ma>. nachmittags im Schlosse zu Schönbrunn zu empfangen geruht. Prag. 18. Mai. Der Gesundheitszustand Sr. Maies'ät dcs Kaisers sserdinand ist seit einigen Tagt« infolac cingetretcner Abnahme der Kräfte Gegenstand ernster Besorgnisse geworden. « aram. 19. Mai. Die Majorität im Landtage, auch ohne die Virilstimmen, ist del Neuerung gesichelt. Verläßliche Nachrichten garantiren die Wahl von min' destenS vierzig Unionisleii. Vcllili. 19. Mai. Nls erste offizielle Erwiederung an den Vatikan auf die Nicht Ainiahme dcS Kard. Hoheulohe als deutschen Ootschaster. erklärte Vismalck, daß er für den Augenblick wenigstens einen einfachen GeschäftSträucr beim Papste für genügend halte. Paris, 18. Mai. Nach einer ge» üchlweisen Ml' dung von der Grenze hätten die Carlisten bei Mbao eine Schlappe erlitten. Die Verhaftung EarloS' >sl unbestätigt. Rom, 19. Mai. Kardinal »nlomlli Hal einlN sciner vertrautesten und tüchtigsten Sekretäre mit einll besonderen Mission in Deutschland betraut. Telegraphischer Wechselkurs uom I» Mai, 5pcrz M^^Ilians» «4.40. ^p?,z National.Nlil^eu 7l.^ l8tt0er s.la<,l»-V:,lehei, l<»2,75. . »ttalll-Nttien «!j3 - Kred>>' 'i.ltieu 3^> 00. . Vc,:,dc»! 1lA,l(). 3,!!,t> 110.75. » l Mli« ' Dlililen 5.38 - ^lapolensVoi l).— Handel und Dolliswirtljschaslliches t.'aibach, 18. Mai. Ans d«n henligen Maille sl»d "« schinleu: ? ttlaflcr) m,t Holz. _______________D ulchschnitle-Picise._______ ____ »lkl.. Vt»,.. Mlt.. ««i ll. kr. st. l». fl. ll. st^.' Wil,c« pr. Mehf» 6 l»s/ 7 10 Bnller pr. Pfund ^41 —, " Kor» „ 4 20^ 4 55 <2»-------Tanb^i, ., ,5^" iüüsen « 6------------ Heu pr. Centner 120 ^ Erbsen ,. 6-------- Glrvh „ ,------! -F's'len „ 6,0--^ Holz,hart.,prKlf«. - - 6 6" Nuldsschmalz Psd 52^------^ wcichc?, 22" ^— 4 ^ Zchweineschmalz „ - 46!-------Vein, rc»th., Eimer 14 ^ Speck, frifch. ..-38- - lvciher ^ _. ^. 12 ^ -geräuchert,. —42^-------- ! ! Lottoziehunssen vom >H.Mai. Wien: 24 4 43 t>7 47. __________Graz: 30 84 9 78 88. ^«rll»nl,l»ri<^t Wie», 17. Mai. Die Tpelnlatianspapiert waren durch die fllr Nnglo-Altieil flaue Stimmung mehr oder weniger gedrückt und schwaniteu. Gegen Schluß befestigte sich HlUl^UUlNUjl. die Stimmung. Aulagspapiere blieben ohne wesentliche Veränderung. ^ M. ?l»a»'n«ine Vta«t«fli ulo. ifilr 100 st. O»ll> Waar Lilihiitliche Staatsschuld zu 5 p. Eisenbabnllnlehen zu 120 st. ö. W. Silber 5", pr. Slllcl 109 7b 110.--'^lll, Prämiel'anlcheu zu 100 ft. «.L'.^!''! <^wl^l.)vr. »"ick 103 75 104.. Wiener Commuualanlehen, rilcl, Teld Wo»« zahlbar 5 pQ,O.i. i3.hl:,,.>.Cll?. 103 50 104.— ^st-r, ^.^V;^.,»,u . 101.50 I01.7i> Gelb Waare siebeub. Vahn in Gilber nerz. . 93.- "3/" Btaatsb. O. 3'/. ^ 500Fr. „l, «lm. 132 50 l^^7 Blidb.O, 3°. i. 500 Frc, pr. Stllck I I3 50 N3.-74) , 500 Frc« pr. Gtück . . —— ^^ Uu« Ostbahn fllr 100 fl . , «2 40 ^ "^ «. Prlvatlose sper Glllck). ^rcditanftalt f. Handel u.Äew. Geld V°°" ,u 100 st, ii,W......18550 1?6A 'tudalf-Gliftung zu 10 fl. . . 14.75 1»" HU-cklelt3M°n) V'lb W°°^ »nasbnr« fllr 100 fl slldb. W.-------«