MARBIIR6ERZEITUNG amtliches organ des Verlag und Schiitrieitung Marbuig t. d Dran. Badgam N< 0 Pararuti Ni ti-OT 2S-W, U-49 Ab 18 Uhi (lAgllrh auftei SamMag) ist die Srhrlftleitung nur auf Pernruf Ni Z8-67 erreichbar Unverlangte Zutrhriften werden Dicht rtirkgeaandl Bei timtlirhen Anfragen tat dai ROrkportn < elzuleyco Postirherkkonto Wien Nr 54.608. GetrhAftiKlellen in CIIH Mnrktpintr Nr |J, Pernruf Nr 1. nnd 't» Petlap Ungarlnrqasiie Nr 7. Fernruf Ni Ä9 steirischen heimatbundes Erschetni werkttigli'-l< t» Morgenxattung Beiugipreli (Im torav tah'bar) monatllrb RM 1,10 elntcblieSllcb 19,P Rp' Poblzeltuiigsgebflhri bei Ueferung In Streifband tu/Ogllcb Portoi bei Abholen (n der GesrhÄftsitelle RM 2,— Allrelr»- duri-b Poat monatllrb RM 2,10 lein tri 19 t Rpi l^itieltuogagebübr) und 36 Rpl Zuatell ophflhr BltiTPlnumtner" werden nur gegen Vorelnuend ung de' Flntelpreine' and ^eT Portoantlaqen moMendet Nr. 295 — 83. Jahrgang Marburg-Drau, Mittwoch, 20. Oktober 1943 Einzelpreis 10 Rpi Schaffende aus 21 Nationen „Diese Kräfte, richtig gelenkt, führen zum Siege Europas" dnb Berlin, 19. Oktober | einer sozialistischen Lösun« der Aufqa- Jn der Universität Berlin waren am be, so wie Deutschland sie sehe, qehö- Dienstag auf Einladung des Reichsorria- ren. Dieeer Sozialismus stehe im krasse- nisationsleiters Dr. Ley die ausländi- i slen Gegensatz zum Menschenterror der sehen Reichs- und Gauverbindungsman- bolschewistischen Sowjetrepubliken und ner der Deutschen Arbeitsfront zu einer Reichsarbeitstaqunq versammelt, die unter dem Motto »Europci saeqt!« ein Bekenntnis zur sozialistischen Solidarität der mit Deutschland zusammenarbeitenden europäischen Völker und den ungebrochenen Kampfes- und Sieqeswillen zu der Ausbeutunqspraxis in den pliito-kratischen Ländern, die er selbst als Seemann jahrelang am eigenen Leibe verspürt habe. Wenn Deutschland in diesem qewdlti-gem Ringen um den Bestand des europäischen Kulturkontinents nicht nur den dieser Kräfte offenbarte. Die Tagung I Bluteinsatz seiner eigenen Söhne for- vermittelte auch eineu aufschlußreichen Einblick in die Grundlagen dieses ein-aigartigen großzügigen Arbeitwinsatz-verfahrens und die damit zusammenhängende vorbildliche und umfassende Betreuungsarbeit. Damit zugleich aber brachte sie eine schlagende Widerlegung der aus durchsichtigen Gründen vom Foind immer wieder vorgebrachten Zwecklüge, die ausländischen .Arbeiter in Deutschland seien einer schonungslosen Au^eutunq und Willkür preisgegeben. Die Begrüßunqsworte — es waren Vertreter aus 21 Nationen anwesemj — sprach der Geschäftsführer der DAF Oberbefehlsleiter Mahrenbach. Die DAF sehe in dem ausländischen Arbeiter nicht etwa ein bloßes Objekt de« Arbeitseinsatzes, mit dem ein leerstehender Arbeitsplatz best'tzt wird, sondern weit darüber hinaus den europäischen Men-«chen und den Mitstreiter am gemeinsamen Ziel. Im Kampf der Völker Europas gegen den Bolschewismus seien die zusammengefaßten Wlrtschafts- und Arbeitskräfte des Kontinents ebenso wichtig wie die kämnf^nden Armeen und die Waffen. Die Millionen von Schaffenden aus ganz Europa trügen damit mittelbar auch zur Rettunq und Sicherung ihres eigenen Heimallandes und Volkes bei. Großzügige Fürsorge Der Leitet des Amtes für Arbeits-einsaiLz der DAF, OberbereichHleiter Mende, sprach über die Grundgedanken und dac Ausmaß des Betreuungsarbeit. Europa sei heute zu einer Wirtschaftseinheit verschmolzen, und dementsprechend sei auch dei Arbeitseinsatz zu einer gesamleuropäischen Angelegenheit geworden. Mit den meisten europaischen Landein sind Abkommen getroffen, die darüber hinaus die Beteiligung der ausländischen Organisation an der Betreu-ungsarbeit In Deutschland sicherstellen. Dieses neue und einmalige System der Betreuung ausländischer Arbeiter hat sich bestens bewahrt. Der überwiegende Teil der vielen Millionen von ausländischen Arbeitern, die allein in 22 000 von der DAF betreuten Lagern untergebrachit sind, erfüllt willig seine Pflicht. Dankbar erkennen die ausländischen Arbeiter an, daß sich die DAF mit derselben Energie, Tatkralt und Umsicht für ihr Wohlergehen einsetzt. Wie sie es für dem müsse, sondern auch seine Jugend, seine Frauen und Mütter zu gewaltiger Arbeitsleistung heranziehe, -o ulge es dennoch nicht dem Vorbild plutokratl-scher Staaten, die den ausländischen Arbeiter rücksichtslos ausnützten, verbrauchten und schließlich beiseite würfen. Es achte vielmehr in ihm die Menschenwürde. Das deutsche Volk, so fuhr Sauckel fort, geht in seiner Gesamtheit ein über- wältigenden Opferqann, um den Deutschen und damit den europäischen Sieg sicherzustellen. Es fordert von den Mii-lionen ausländischer Arbelfer nicht mehr oder längst noch aicht so viel, wie es selbst in ledor Stunde mit seinem Blut und seinem Schweiß einsetzt. Dieser Arbeitseinsatz der fremden Nationen im Reich, so betonte Sauckel unter sfü-inlschem Beifall, verkörpere in sich bereits das neue, unwiderruflich kommende sieghafte Eurona. Niemals werde es den Feinden gelingen, das Reich der notwendigen europäischen Arbeitskräfte zu berauben. Die Mitarbeiter der Völker Europas, zu denen auch Millionen von gutwilligen Arbeltern aus den Sowjetrepubliken Oehören, soll und muß der Todesstoß für Jede jüdische bolschewistische Welt-Ordnung sein, die trotz des Reichtums dieser Erde die schaffenden Mensrhen hungern läßt. Eine Ansprache Dr Leys Reichsorganlsationsleiter Dr. Ley ging von der immer wiederholten Behaupiung des Gegner« aus, Deutschland habe mii den fremden Arbeitskräften das Trojanische Pferd selbst In sein Land gebracht. Tatsächlich seien nicht allein Arbeiter aus den befreundeten Nationen und Staaten, sondern auch viele Millionen aus den besetzten Gebieten, den Feindstaaten zur Arbeit nach Deutschland gekommen. Jeder, der in Deutschland lebe, könne bestätigen, daß bestes Einvernehmen mit den Aueländern bestehe. Die Betriebsgemeinschaften haben sich auch 60 stark gezeigt, daß sie die Millionen fremder Arbeitskräfte ohne jede politische oder arbeitsmäßige Spannung in sich aufnahmen, sie richtig einsetzten und einordneten. Dieser Geist der deutschen Betrlebsgemeinschdften, der Geist des Zusammenstehens von Betriebsführern und Arbeitern macht jede etwa versuchte Gegenwirkung unliebsamer ausländischer Elemente unmöglich. So ist der Einsatz der fremdländischen Schaffenden, wie wir heute feststellen können, ein großer Erfolg und ein Beweis dafür geworden, welche Kraft die Idee Adolf Hitlers besitzt. Sie brachte nicht allein die deutschen Menschen zur Vernunft und zu Zufriedenheit und Leistung, sondern machte auch mitten im Kriege unter äußerlich erschwerten Verhältnissen Hunderttausende von ehemaligen Gegnern zu vertrauenserfüllten Mitarbeitern an der deutschen Produktion. »Ich bin überzeugt«, erklärte Dr. Ley unter der Zust-mmung der ausländischen Verbindungsmänner und Delegierten, »daß heute Millionen von Dänen, die ehemals interesselos kamen, Freunde Deutschlands geworden sind. Ich bin weifer überzeugt, daß nach dem Sieg der deutschen Waffen auch unsere Idee unseren Erdteil erfaßt haben wird, und zwar krnft dieses Arbßitseinsatzes, denn diejenigen Kräfte, die Deutschland jetzt auf das genaueste kennenlernen, durchschauen damit aus eigener Anschautmg die Lügen der feindlichen Agitation. Feind unter Abschuß von sieben Panzern zu Boden. Im Kampfraum westlich Smolensk ist eine Pause in den mehrtägigen Kämpfen entstanden Sechs Tage flutet« Welle gegen Welle gegen die deutschen Linien. Im Schwerpunkt der Angriffe stand die vor kurzem im Wehrmachtbericht erwähnte 337. Infanteriedivision, an deren zähem, durch Artillerie. Sturm-geschütze und Luftwaffe verstärkten Widerstand die feindlichen Massen zerschellten. 82 Sowjetpanzer wurden vernichtet, über 700 Gefangene eingebracht. Tausende gefallener Bolschewi-sten blieben vor den deutschen Stellun-oen liegen Wo der Feind im Laufe der Kämpfe örtliche Einbrüche erzielte, eroberten die Grenadiere ihre alten Stel-lunnen im Ffturm zurück und brachten die Haiiplknmpflinle wieder fest In Ihre Hand. Eden und Hull in Moskau Beginn der Besprechungen mit Molotow dnb Berlin, 19. Oktober Der britische Außenminister Eden und der USA-Staatssekretär des Auswärtigen Cordeil Hull sind mit ihren Mitarbeitern am Montag in Moskau cinjjetroffen, um dort die Iän|{8tan(!ekündi(;ten Besprechungen mit Molotow zu führen. Gleichzeitifi mit Cordell Hull und Anthony Eden sind auch der neue USA-BotschafUr in Moskau Averell Harriman sowie der Stabschef beim britischen Ver-teidifiun({sministerium Sir Hastings Ismay und der Hilfsstaatssekretär im britischen Auswärtifjen Amt William Strong in der sowjetischen Hauptstadt einiietrofFen. j Auf der Rückreise aus Moskau will Eden in Kairo mit KönijJ Faruk und dem I äfjyptischen Ministerpräsidenten Nahas I Pascha zusammentreffen. Die Rohsioffverieilung Wie ist das Kräfteverhältnis bei uns und beim Feind? Mit unverminderter Heftigkeit Zusammengeballte Sawjetkräfte — Aufgefangener Einbruch dnb Berlin, 19. Oktober Seit vier Tagen halten nunmehr die Kämpfe zwischen Dnjepropetrowsk und Kiementschug mit uiivermmderter Helligkeit an Der Feind hat in diesem Raum noch einmal alle verfügbaren Kräfte zu-sammengeratlt und steht mit zahlreichen Divisionen und Panzerbrigaden im Angriff. Er hat den starken Druck auf breiter Fromt aufrechterhalten und darüber hinaus noch örtliche Schwerpunkte gebildet. Dadurch gelang es den Sowjets, die deutsche Arbeiterschaft tut. 21 wo- in einem Abschnitt in unsere Linien ein chenJtlich erscheinende fremdsprachige Zeitungen und Zeltschriften kommen regelmäßig in einer Gesamtauflage von 750 Oüü Exemplaren heraus Für Lagerbüch-.eien wurden allein in diesem Jahr 235 000 Bücher und 350 000 Broschüren beschafft. 90 000 Liederbücher, 27 000 Schallplatten, 5000 Musikinstrumente, daneben Instrumente für 60 geschlossene Orchester, 4940 Rundfunkgeräte und II 000 Sportgeräte, die allein 'n den letzten Monaten zur Verteilung kamen, sind ein weWerer Beweis für die großzügige fürsorgerische Tätigkeit. 3800 Sprachlehrer mit 167 000 Teilnehmer, 4000 Lagersportfeste, 5760 größeie KdF-Veranstaltunqen neben 18 000 lagereigenen Veranstaltungen In den letzten Monaten deuten das Bild der kulturellen Betreuung In großen Zügen an. Der L e i s t u n g s s o z i a 1 i 6 m u s Im Auftrage des Reichsaußenministers von Ribbentrop begrüßte Brigadeführer Frenzel vom Auswärtigen Amt die Tagungsteilnehmer. Wahrhafte europäische Politik sei undenkbar ohne Einbeziehung der gesamten sozialen Frage mit allen ihren Ausstrahlungen und Wechselwir kungen oder ohne die Mitwirkuna der schaffenden Menschen selbst. Das Stadium der sogenannten Wohl- und Mildtätigkeit ist bei uns längst überwunden. Wir denken, wir wollen, wir handeln sozialistisch. Dabei wird allein die Leistimg tracfrndes i..ul ordnendes Prinzip so/.ialer Gerechtigkeit sein. Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Gauleiter und Reichs-statthalter Fritz Sauckel unterstrich die hohe Bedeutung der Deutschen Arbeitsfront als der größten und gewaltigsten sozialistischen Einrichtung der Welt für den Sieg eines neuen, besseren Europa. Die Lösung der Aufgabe des Einsatzes von Millionen nu'sländisrher Arbeiter inmitten der vielfältigen Gefahren des Krieges nur möglich geworden sei durch die innioe Zusammenarbeit der staatlichen Arbeitseinsfltzstellen der DAF, die im Auftrage der NSDAP über die Kräfte, Erfahrungen und Impulse vufügt, die zu zubrechen. Unsere Truppen warfen sich jedoch den eingedrungenen Bolschewi-sten entschlossen entgegen und fingen sie unter schweren Kämpfen m der Tiefe des Kampffeldes auf. Durch Flankenstöße und in erbitterten Nahkämpfen, durch Gegenangriffe und Feuerüberfälle, trotz ungünstiger Wetterlage chen Einbruchs. Ihrem von Stunde zu Stunde wachsenden Widerstand entsprechen die Verlufite der Sowjets, die hier um jeden Preis und ohne Rücksicht auf schwerste Verluste unserer Abwehrfront durchbrechen wollen. gen setzten die Bolschewlsten nordwestlich Tschernigow ihre Angriffe an den bisherigen Schwerpunkten fort. Unsere Grenadiere brachten die Vorstoße aber zum Scheitern. Noch eindrucksvoller waren die wehrerfolge südlich Gomel. Nach dem bh'it.gen 'Zusammenbruch ihrer voraus-gegangenen Angriffe versuchten hier die Bolschewlsten von neuem, einen durch Luftangriffe unserer Kampf- und I schweren Schlag zu führen. So setzten Sturzkampfflieger auf vordringende 1 Insgesan.t etwa fünf Divisionen ein, die Stoßkeile und Nachschubkolonnen un- j sie in mehreren, jeweils regimentsstar-terstützit, verhinderten unsere Heeres- i ken Wellen angreifen ließen. Aber wle-vetbände die Verbreiterung des feindll- ' derum zwangen unsere Grenadiere den Am Pripjet haben sich nach der schon gemeldeten Vernichtung der hier vor-ge.jtoßenen feindlichen Kräfte noch keine neuen Kämpfe entwickelt. Dage- Millionen Tonnen. Dabei zieht der Über den kriegsertfscheidenden Einsah von Mensch und WirtschafI im Rahmen der KriegaruJung der Welt sprach kürzlich vor einem kleinen Kreise von Journalisten Staatsrat Dr, Ing. Walter Schieber, der Chef des Rüstungslieferungsamtes im Reichsminisierium lür Rüstung und Kriegsproduktion, über die Frage der Rohstoffverteilung führte er u. a. aus: Rein zahlenmäßig besteht oder bestand zweifellos eine Überlegenheit des Feindes in der Ergiebigkeit seiner Bodenschätze. Doch können nicht alle Rohstoffquellen ausgeschöpft und längst nichl alle mit diesen Rahstoffen geschaffenen Materialien gegen Deutschland eingesetzt werden. Auch in England, in dei Sowjetunion und in USA hat die vereinigte Rohstoffkommission alles Material kontingentiert. Auf dein Braunkohlengebiet besitzt Deutschland z. B. mengenmäßig eine etwa lOfache Überlegenheit, wogegen die Feindmächte über die doppelte Menge der deutschen Steinkohle verfügen. Da aber keine Vorräte vorhanden sind, zudem häufig Streiks der Werkarbeiter ausbrechen, ist die feindliche Kohlenproduktion in einen Engpaß geraten. Im Jahr 1942 war z. B. die englische Kohlenförderung um 29 Millionen Tonnen gegenüber dem letzten Vorkriegsjahr zurückgegangen. Trotzdem scharfe Maßnahmen dagegen ergriffen wurden, wird sich die englische Kohlennot schwerlich restlos beheben lassen. Sie hat begreifliche Gründe: die jungen Bergarbeiter sind eingezogen und die alten nicht mehr voll arbeitsfähigen Bergleute sind durch die höheren Löhne in anderen Industriezweigen versickert. Bei den Sowjets ist die Lage nicht besser. Sie förderte 19.33 noch 130 Millionen Tonnen Kohle und 1942, nach Verlust ihrer bedeutendsten Reviere nur noch Massenolnsatz an der Front auf die Dauer soviel Menschen ah, daß auch au« Mangel an Arbeitskräften, der Förderung Grenzen gesetzt sind. In der Stahlerzeugung sind uns die Feindstaaten zwar überlegen, doch scheinen auch hier große Schwierigkeiten zu besteh^'n. Wir wissen, daß im August in den USA, die 75 Prozent des feindlichen Stahles herstellen, 150 Rüstungsbetriebe 8 Tage lang nicht arbeiteten, da nicht die nötigen Halbzeuge vorhanden waren. Als bedeutend Ist in diesem Zusammenhang jedoch das amerikanische Erzeugungstempo. die sogenannte Durchlaufzeit zu erwähnen. Doch dürfte sich diese /)er deutsche Wehrmachtbericht Schwere Kämpfe am mittleren Dnjepr Feindliche Angriffe nördlich Kiew aufgefangen — Terror angriff auf Hannover dnb Führerhauptquartier, 19. Oktober Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nördlich des Asowschen Meeres ließen die temdlichen Angrifie gegenüber den Vortagen an Heftigkeit nach. Sie scheiterten wiederum unter hohen blutigen Verlusten der Sowjets. Am mittleren Dnjepr unternimmt der Feind zwischen Dnjepropetrowsk und Krementschug seil einigen Tagen umei Zusammenfassung stärkster Kräfte große Anstrengungen, unsere Abwehrfroni zu durchbrechen. Schwere Kämpfe mit den in einem Abschnitt eingebrochenen Kräften sind im Gange. Nördlich Kiew wurden starke feindliche Angriffe in. mehrtägigen harten Kämpfen aufgefangen. Im Gegenangriff brachen Panzer und Panzergieiiadiere den zähen Widerstand der Sowjets, und schnitten eine feindliche Kampfgruppe von Ihren rückwärtigen Verbindungen ab. Im mittleren Frontabschnitt wurden die nordwestlich Tschernigow, südlich Gomel und nordwestlich SmoUnsk an gleitenden Sowjets überall blutig abge-kchlagen. Südwestlich Wellkije Lukl eroberten unsere Truppen nach Abwehr feindlicher Angriffe das in den Vortagen verloren gegangene Gelände Im Gegenangriff wieder zurück. • An der süditalienischen Front kam es nur in den Bergen des südlichen Apennin zu lebhafter örtlicher Kampftätigkeit. Im Raum von Campobasso warf ein eigener Angriff britisch-nordamerlka-nlsche Kräfte aus einer zäh verteidig-^ ten Ortschaft. Gegenangriffe des Feindes blieben erfolglos. Britische Fliegerkr«ifte drangen in der vergangenen Nacht nach Nord- und Westdeutschland ein. Während einzelne feindliche Flugzeuge Bomberv auf einige Orte warfen, griff die Masse der britischen Bomber Hannover an. Durch diesen Terrorangriff entstanden erneut beträchtliche Schäden. Die Bevölkerung hatte Verluste. Luftverteidigungskräfte vernichteten nach unvollständigen Meldungen 15 feindliche Bomber. Fünf Flugzeuge wurden üKer den besetzten Westgebieten abgeschossen. In der Nacht zum 19, Oktober griffen deutsche Flugzeuge Ziele im Raum von London an Tagung des OKW Die Teilnehmer wurden vom Führer empfangen drb Führerhauptquarticr, 19, Oktober Zum Abschluß einer vom Chef des Oberkommandos der Wehrmacht veranstalteten Tai{unj{, bei der von führenden Persönlichkeiten des Staates und der Partei Vorträj{c woHiinschaulichcn und innenpolitischen Inhalts ({ehalten wurden, emp(ini2 der Führer die Taguny{B-teilnehmer und sprach zu ihnen über die politische und militärische LaiJe, An der Tagung nahmen teil die Wehr-kreis-Befehlshaber, die Oberbefehlshaber der Marine-Oberkommandos und Kommandierenden Admiräle, sowie die Kommandierenden Generäle der Luftgaukommandos mit ihren Chef-Arzten und Chef-Intendanten, ferner eine Reihe höherer Offiziere und Beamter des Oberkommandos. nicht mehr erhöhen lassen, während man auf diesem Gebiete in Deutschland noch den Höhepunkt vor sich hat Auf dem Gebiete der Erdölförderung waren die Feindmächte der Achse, wie bekannt, weit überlegen. Sie verfügten über 90 v. H, der Produktion. Deutschland hat sich dagegen durch den Aufbau seiner synthetischen Treibstofferzeugung geholfen und durch Einsatz von Generatoren zur Vergasung fester Treibstoffe öl und Benzin eingespart. Diese Umstellung von Kraftwagen auf Generatoren hat gegenüber dem letzten Friedensjahr um 400 Prozent zugenommen imd wird noch stärker forciert. Besonderes Gewicht will man dabei auf den Schwelkoksgenerator legen. »Man wird«, erklärte Staatsrat Schieber »in Zukunft in der Heimat mit dem Generator fahren oder man wird garnicht fahren,« Diese Umstellung ist mit eine kriegsentschei-dende Frage, übrigens scheinen die Sowjets trotz ihrer Ölquellen ebenfalls starke Sorgen auf dem Treibstoffqebiet zu haben, denn sie hauten im Kriege 60 000 Traktoren auf Generatorantrieb um. Der Kautschuk, auf dessen synthetische Erzeugung hei uns die Feindstnaten einst mit dem spöttischen Lächeln der Leute, die es nicht nötig haben, herabsahen, ist ihnen durch die japanischen Siege ein Gegenstand ernster Sorge geworden. Sie besitzen nur noch den zehnten Teil ihrer Vorkriegsproduktion, In diesem Jahr müßten die Veremigten Staaten, um ihren Ausfall zu decken, etwa 380 000 Tonnen Gummi synthetisch erzeugen Man erwartet jedoch von den erst in den letzten Jahren erbauten Fabriken eine Produktion von höchstens 60 000 Tonnen. So treibt man inzwischen Rauhbau an den südamerikanischen Gumml-plantagen die man auf diese Art mit Sicherheit innerhalb von zwei Jnhren ruiniert haben wird, erhöht die Preise, tim den Erzeugern einen Anreiz zu gehen und züchtet löwenzahnähnllche Pflanzen, aus deren Saft man Gummi herstellen will. Blei, Kupfer und Zinn besitzen rite Feinde der Achse in ausreichender Menge, doch müssen sie diese Metalle vielfach im Austausch gegen andere Materialien verwenden, über die sie nicht verfügen Auf dem Gebiet der Pulver- und Sprengstofferzeugung besitzt Deutschland einen bedeutenden Vorsprung. So ist die deutsche Lage trotz gewisser Rohstoffunterlegenheit auf dem Gebiet der Rüstungswirtsrhaft der industriellen Leistung der Feinde durchaus gleichwertig. Dabei ist der Einfluß Japans und auch der oberitalienischen Industrie nicht zu unterschätzen. Japan hat nicht nur seine eigene Stahlerzeugung von jährlich drei Millionen Tonnen vor dem Krieg auf acht Millionen Tonnen gebracht, sondern auch seine Aluminiumerzeugung von 17 000 Tonnen auf 300 000 Tonnen erhöht. Seine Treibstoffproduktion beträgt zwei Millionen Tonnen. Alle diese japanischen Produktions-zahlen lassen die entsprechenden Ziffern der Feindselle nicht mehr allem in de» Finsatzrechnung gegen Deutschland er scheinen. Dazu kommt, daß der Weg von der Fundstätte der Rohstoffe zur Fabrik und von dort zur Front in Deutschland wesentlich kürzer ist als auf der Feindselte. Die Kapazität der deutschen Püstungs-induetrit ist aber in der letzten Zeit außerordentlich gesteigert worden und die Leistungssteigerung wird noch weiter erhöht. An der Front wirken sich diese Fortschritte stets erst etwa ein halbes Jahr später aus. Die Waffen, mit denen jetzt gekämpft wird, wurden im Früh jähr gebaut. Zur Zelt läuft die Produk tion für das kommende Frühjahr, Dabei kommt uns die leichte Umstellbarkeit unserer Produktion, der Verzicht auf die starre große Serie zustatten. Während die Russen aus Produktionsgründen bei ihrem Massenfabrikat, dem Panzer T 34 lange bleiben müssen haben wir den »Tiger* und andere verbesserte Typen geschaffen. Seite 2 * Nr. 293 * MiltwocK, 20. Oktober 1943 MARBURGER ZEITUNG Miiteltfalienische Landschaften Die Äbruzzen und die Marken Tn einer der herrlichsten Gebirgslandschaften Europas — Die natürliche Zitadelle Italiens Von unserem ct-Korrespondenten in Mailand Dr. M. Mailand, im Oktober Dem deutschen Itahenfahrer, der begreiflicherweise zumeist die Stätten der hohen Kultur oder die südliche Land-schalt autzusuchen ptlegt, ist das Kernstück des Apennins, die Abruzzen, so gut wie unbekannt. Dieser zwischen den Flüssen Tronto und Sangro massig nach Sudosten streichende Gebirgsrücken ist Italiens breitestes, höchstes, aber auch am wenigstens erschlossenes Berglnnd. Dort erheben sich im »großen Fels«, dem durch die kühne und glückhafte Befreiung Mussolinis in das Licht der Weltgeschichte gerückten Gran Sasso mit dem 2914 m hohen Monte Corno und mit dem in der Majella emporsteigenden Monte Amaro (2795 m) die höchsten Zmncn des Apennins. Andere Gipfel des schwer zugänglichen Hochgebirges beiderseits des oberen Sangro ^sind der Monte Veluio (2487 m|, der auf das Sehl irhtfeld Konradins am Flusse Salto in d.T Pcilentinischen Ebene hernieder-^ieht, der Termmillo (2213 m) bei Rjeti nrl der 2283 m hohe Monte Greco. S.pht man von der Talsache ab, dal? Iie Abruzzen keine südliche Landschaft m eigentlichen Wortsinne sind, so sind lic doch eine der herrlichsten Gebirgs-'(indschaften Europas, die man ohne I hpu mit den Schönheiten der Alpen-(>U vprrjleichen kann. VVdhrend die Abruzzen noch bis zum efzicn Drittel des vorigen Jahrhunderts iurch die Bahn kaum erschlossen waren, füh'-t Meute eine Querverbindung von Rom dtKch das Gebirge bis zur adria-tifichen Küs'e In nicht allzulanger Fahrt qelrtngt man von Rom über Tivoli und Ave7zano nach einem der srhönsten l'unk'e der Ahru77en; nach Solmona Vnn führt die B-ihnlinie weiter nach d^in Adriahnfen Poscara in df^n M'irken A\o7''ino, ein kleines LnndsfäH>tr-Hpn ' m't rinförmin sich kr^iiTenden StrflRr>n- j ziint>'i liegt unterhalb des eh«m=tl!qen Fuciner Sees, im Mittelpunkt des alten Marserlands. Dieser landschaftlich prachtvolle See, einst ein Schmuckstück des Gebirges, brachte schon im Altertum der Umgegend durch seinen wechselnden Wasselstand oftmals bedeutenden Schaden. Er sollte schon unter Kaiser Claudius trockengelegt werden, und der unterirdische Abzugskanai mit 5J4 km Länge und 4—1.5 qm VVeite ist eine der größten unterirdischen Bauten der Antike. Er führte durch den Monte Sal-viano in das obere Liristal und war vor der Durchbohl ung des Monte Cenis der längste Tunnel auf der Erde, allein er war fehlerhaft angelegt und verfiel Im Laufe der Zeilen wieder. Lange danach, nämlich 1854, übernahm es Fürst Tor-loniä, den See auszutrocknen und vollendete das Werk mit Hilfe französischer Ingenieure im Jahre 1875 Ein großer deutscher Reisender, Ferdinand Grego-rovius, bekam 5uf einer seiner Wanderungen die Arbeit der Trockenlegung des Lago Fucino zu sehen, er beklagte in bewegten Worten, daß ein herrliches Stück Natur zerstört und Italien um eins seiner schönsten Juwele gebracht werde. Und es ist als ob ihm die Natur hätte recht geben wollen. Das abflußlose Karslpolje war der Ausgangsherd des Erdbebens vom 13. Januar 1915, das d e Gegend des Fuciner Sees und des Liristal helmsuchte, das Städtchen Avezzano von Grund auf zerstörte und insgesamt 30 nno Opfer forderte. Im allen Marserland nj^mlich in den frurhtbnren Campi Palentini. die von hohen Abruzzenbergen elngeschlnssen sind, unter denen dort der zweigipflige Monte Velino der hftrh<;te ist hat sirh auch eine der größten Trnaöd'rn der deutsrhen Gesrh'rhie erpinnet- D'e Niederlage des junoen Konr.^'d'n am Sallofliisse. d'e nach dem n-iheael^oenen St.TfUrhen den N-"Tien der Sfhlarht von Tfgl'aro^/.o erhielt Eine heroische Land- schaft hat auf den Kampf des letzten SJau-fensprossen herniedergeblickt: Der Monte Velino mit seinen glänzenden Schneeflächen, und die andeten gewaltigen Bergfelsen. Auf den Vorbergen ragen die zerfallenen Kastelle des Mittelalters, alte Marsen-Burgen, Kirchen und Klöster. Im Blickfelde liegt auch das alte Alba Marsorum oder Fucatia auf einem felsigen Hügel, mit Resten von Zyklopenmauern und antiken Tempeln. Alba war einst Staatsgefängnis der römischen Republik, dort waren Syphax von Numidien, der Mazedonierkönig Perseus und Bituitus, der Arverner-könig, interniert Hier gab es kein Ent-rinneni man könnte die Gegend die natürliche Zitadelle Italiens nennen Die Schlacht zwischen Karl von Anjou und dem Staufer Konradin hat sich im Zen-»■•tim Hoc P'>'ai*ini'""hen J^eld"^ unterhalb des Ortes Scurgola abgespielt. Koniadin veilor Krone und Leben Noch heute sieht man an der Saltobrücke d!e Trümmer eines Klosters, das der bluf'ge Sieget zum Gedächtnis der Schlacht erbaut hat. Tagliacozzo selbst ist ein malerisches altes Städtchen mit Rena's-sancepalästen, einer freundlichen, von einem schönen Brunnen gezierten Piazza, überragt von der verfallenen Burg der Colonna. T'efer im Abrurzennebirqe liegt im Anblick der GeV''''q9arupnen des Gran S'i«i6o und der Ma'ella d'e kle'ne St«Hl Sulmona. Vatersfnr't des rftni"'5'-hen DVh-ferp Ov'd In p'nem wn«t»e''rei''>ir>n fni^-ht-baren T;ilo. d^s ein e'nT'ner Garten ist. UTTi«;rb''">C'sen von rie^pn man Hpti G'^an S;»s- so. den ^'"■nV-örtin He»- Arienn'nen rri't se'rien ^f-TP^en 7'nripn nnH FpI*?- • n-mpn m't pp'rpn 'Hh P'Tinp'*'««"rpn K'iTif'nn iinfl «Jr-hTiffon unH r»^rT| erVinpe «n-n'''» 'lorn« ICn'rQ *>014 F'Vinbuni de*" A npnp'ppn^'''^'n<äri1, a'*; sein Nachbar ragt westlich davon In den blauen Himmel, der Pizzo Intermesoli (2646 m). Der beste Zugang zum Gran Saseo ist von Aquila aus, einer von der Hohen Staufen Friedrich II. als Schutzwehr ge gen die Päpste gegründeten Stadt, die noch von den Stadtmauern aus dem XIV Jahrhundert umechlossen ist, nachdem «ie von König Manfred wegen ihrer Partei nähme für c'en Papel zerstört von Karl von Anjou wiec'er neu aufgebaut worden war. Von Aquila aus gelangt man über das herrlich gelegene Bergdorf Assergi zur Talstation Fönte Cer reto der 3240 m langen Schwebebahn, die zum Campo Imperatore hinauf einen Höhenunterschied von rund 1000 m bewältigt. Dort oben liegt in einsamer Wildnis auf schmaler mit Geröll übersä-ter Beignase das 1934 erhaute moderne Rei^ghotel Alhcrno Campo Imperatore, von v/o der Diice durch deutsche Flieger iinr' Snld'Ttnn in wagemutigem Hand-sfrp'rh befreit wiKde. Von Sii'mona fi'hrt die B'^hnlinie weiter h'nab in die Ostabdachung der .Ab'uz^en die freundliche fruchtbare Hü-ne'lnnH^rhaft der Mfl'ken (Le Marrhel n«rh P"«rara »^"em Gnbn''tsort de« D'rh-tp'"s D'Airinn-T-o Anriorp H^fen an dem «:''b'Tiqlpp Kü'^'pn^trVh He»" Ma'ken sind n-*nna V^sto, Tp'tnoli Von Ortona und Tormoli fiiVi'-pn w'r>dpr 7vpi Lin'en zum Anpnnin h^n^iiif zu der Rahnl'nie wel-ri-n rific; Ah''ii''''pnipb''''ne Hii'rh die Land-coVinff N/fot'cp Tn't R^npvpnf und Sa'prno iiTir' d^m't rnit dem Tyrrheni-s'-b'sn N^pnre vprb'ndet M^n kann von Hptti vielne^tnltinen hn'-ViJi'n'nen Rorrtland de»" Ah''U"en pt^ht AVierhipfi rnhmpTi obnp «ui^h der n'n'l irfännr) dps Nationair)^''ks lini Azu gedolVen. flor JTTI HP« (";Dhi''np< n^V^en p'no« flor erVif^'.cfnn ^*^T''er" Und Win-fn-cnTlnnli'pto TI»'''enS Ißt. Warum muss Indien huni^ern? J^cr wirtschaftliche Rückschritt unter englischer Herrschaft i>ie zahlreichen Meldungen der iüng-Btpn Zeit über die zunehmenden Ernäh-run((ss( hwiürigkeiten und sogar Hiin-q(!rsnote in dem reichsten und frucht-bdisirn Gpbipt von ,'ngalcn lassen er-ki'nn, n. daß das Elend unter den bre;len ind «^rhen Massen ^illoomein qpwor-den ist und sich zu einer wahren nolionnlcn Katastrophe auszuwirken beginnt. Die Ursachen dieser wirtsrhaftli-then Entwicklung sind in dem kapi-trilit-lischen System zu suchen, das die enqlis« he Kolonialverwdllunq dtm Lr'id aufzwang, und vor allem den k d e nun die M-llionenmassot» der In-(|m: benachleiliiil weidi;n. Der indi-S! hen Wirisrhaft ist eine qanz d"n In'' e ;en Fnqlands dienende .uid von tun kapilalindßlq bchenschte l xr>oi."- irtsf helft auf'tepfropft wor-d 'n Die ei"(;ntlichi? Wirt'.chatt di-ffi "en. vor allem die Lindwirtsfh >ft, von der rund neun Zehntel der Ba- " VwiV'Murq leben, wuide in einom IIP st verncirh'issiriten Zustand be-lii^-iU. En internationaler Vergleich /.(•Kit, w p sehr Ind en 'rotz reicher wirt-sr-li,ifir-her Kräfte in den zwei Jdhrhun sen erzeugt, was man in den USA. erzielt Ahnlich liegen dlt Veihaltn sse bei Weizen, Mais und Zurker Die indische Landwirtschaft wird von den Ergländern systemat'srh zugunsten einer rücksichtslosen Ausfuhr vernachlässigt. üEHNtN-ÜlCNiT HiWptfinimugitsitii C»*sen der KorT'*»''*'a-tionsla'^cr wer/^cn 'üt- d'e Rp- mannu"*^ der brit'*'clien Scbi"e a^rtornu- Weiter werden viele ''er in den Ko^zTtraf'OP'-la'^prn hpfin'11'c''pn '^ei der Zwa"t<"i-Hpi» in don Mrn^^'-n pjnrfpsptz,» t^brr ^'0 Vf»»''-n1»ri = ccp ^i- tc'len d'e Seeleute mit dnß d-^s Lph"»* -rxmrr *»'»»> '^'»■'l iinp'''ü''l'ch wrrdp HH"'*'' Vonme "U 7nt der m't (^r»r Rf>ea»7,iir'fstrti"'ipn wn-fliif ''•^nn re-öeln-S'^i(< ycViwerp Reprp!t''''«>p foli'ten. auf Und llnherlos Fr«« muB verkaufen tc Genf. 19 Oktober ati« WoTifTf-tiic ve''l''ii'''t befindet s'cV" die f-t"'-'"-p itar"ni'-c'ip K'onprinzes-in prl-r^'-lVinn 0^ H'c'iw''"-''ike'ten <er nordamerikanische Finauzm nister Morgen hau befindet sich mit seinen F nanzsachversldadigen zui Zeit aut einer Besichtigungsrcise durch die Kriegi-Schauplätze. Am vergangenen Freilag traf er in Algier ein. Im Zusnrnmefihang mit dem »Wohl slandsplnn" des nordnmeriknnisrhen Handelsministeriums bekomm! diese Reise nach Algier ein besonderes Gesicht Morgenthau ist der Wegbe'^eiter des amerikanischen Imperiolismus, der zunächst einmi! das Überfallene Nord afrika abgrast um dort Stüt^puiik e für das Wallst'eet Kapital zu sichern Sobald diese S'ützpunkte gesclnffen sind, werdrn die Dollars über die Meere rollen und Nordafrika wird sehr bald zu spüren bekommen, was man in Washington unter »Wohlstand der Welt« versteht Genau so wie die geraubten Ge-b ete Nordafrikns für da? Dollarkapital we'den arbeiten müssen, wird es auch allen den Löndern gehen, die sich freiwillig unler dos Joch der Wallstreet-D'ktritui beugen und vom Dollarkapital unforworfen werden. Es ist nichts weiter als Tarnung, wenn Benmtp des USA-Schatzamtes erklären, Morgen'haii wolle sich »mit Finanzfra-rren der amerikanischen militärischen Onerr-itifvnen und dem Verkauf von K"'eosan1e'hpn an Offiziere und Mann-schnt'en im Fr'lde befassen« Dazu wü''de dp' Finanzgewaltige sich kaum selbst bemühen. (Ii M flji'n i&t Diis treflcnrlste B Id der Lage im gan-. • n riibt ein Vergleich de- Volkseinkoin-ni' ns pro Kopf der Bp\öikerung. Da-n - h beträgt das Einkommen je Kopf der I'i völke'"iinri in Indien nur ein Drittel b's zur Iltilfle des Einkommens der Be-'.s'fhnrr der Sowjetunion, fast nur ein \'irr1 1 d ■s';en der Japaner, ein Sechstel rl: ^si n dfr Staatsbii'-ger der großen ■lUf i'' sehen Nationen und kaum ein 7,.)in*"l ''('S Einkommens der Angehöri-'P ri dei tiigelsächsisphen Länder! Die landwirtschaftliche Produktivität Ind ene ist — -anz im Gen^nsatz zu den riesidPn A"*>^iifijirhnn — nH ffpring Bei Reis z. B werden in Ind'en Erndh'uiKisschw'p i'ikeiten ist aoer zwe ft'llos in der Verqröße.u. o des auswärtigen Bedarfs zu suchen, d. h., in der Abzwe.gung umfangieicher Gclre.de-mengen für die \'—jrgung der in Indien stationierten Trupp -n und für die Ausfuhr indischen Getreides nach dem M M'e en <'^sten, d^e gleichfalls'auf Ver-anlassunn br't'srher militärischer Stellen zurückzuführen ist. Hinzu komm' allerdings auch das tiefwurzelnde Mißtrauen des indischen Bauern neaenüber den Engländern, wai dazu fuhrt, daß große Reis- und Getrei-debes'ände zurücVbpVnltnn werd'^n! Der TTunoertod «her auf den Straßen der in-rüschi^n Städte ist eine bittere Anklage oerien d'e unf-'binp und verantwortunqs- Dd 315000 Goldringe geopfert Wie Finnland durch Selbsthilfe seine Rüstung finanzierte ffMIlim um «.r .....................I , ir 11 I ip Flricbpneinheit nur zwei Fünftel des- lose britische Verwaltung! Ein goldenes Kruzifix geraubt Der Kunstraub auf Sizilien geht weiter dnb Rom, 19. Oktober Der Raub der kostbaren Kunstschätze Siziliens wird von den anglo-amerikani-schen BesatzuniJstruppcn unter atill-schwcijjcnder Duldun({ der Bado({lio-Re-jJicrunfJ weiter fortöesctzl Nachdem erst vor kurz rm ein ({rofler Transport von Ge-^(cnsländcn aus Palermo nach London verfrachtet worden war, ist jetzt nach einer Meldunj| des Senders der faschistischen republikanischen Regierung eine neue SendiinfJ nach den Vereinigten Staaten abtjeijanv'cn. Diese Sendung, die unter der Leitung eine» Konsortiums jüdischer Kunsthändler aus Newvork zusammengestellt wurde, ist zwar weniger umfangreich als die letzte Sendung an das Britisch Museum in London, dafür umfaßt sie aber außer mehreren unersetzlichen Skulpturen aus dem grandiosen Portal des tausendjährigen Domes von Palermo auch mehrere erksene Stücke des in der Kapelle der Heiligen Rosalia aufbewahrten Schatzes, worunter sich u. a auch die Krone der Constanza von Ara-rfonien befindet Weiter wurde ein großes Kruzifix mit sechs gleichmäßig gearbei- teten Altarleuchtern aus massivem Gold nach den Vereinigten Staaten verschleppt. Sie brachten Gefangenen Essen dnb Genf, 19. Oktober In der algerischen Stadt Konstantine wurden vier italienische Frauen verhaftet und zwangsverschickt, weil sie verwundeten italienischen Kriegsgefangenen im Hosoital von Philippeville Essen und Kleidung zukommen ließen. Trotz des verräterischen Waffenstillstandes gelten in Französisch-Afrika italienische Kriegsgefangene also nach wie vor als Feinde.* Zwanijsarbeit in den Schwefelgruben dnb Rom, 19 Oktober Zwei sizilianische Seeleute, die zur Besatzung eines von Palermo nach Liverpool fahrenden entflischen Schiffer gehörten, war es gelungen von Bord zu fliehen F.s werden viele SizHinner zwangsweise auf anglo-amerikanischen Schiffen angeheuert, da man große Schwierigkeiten hat, das notwendige Personal für die Schiffe aufzutreiben. Auch unler den Gei- tz Helsinki. 19. Ok'tober Nach dem Gewalttrieden von Moskau im Frühjahr 1940 war Finnland bis zum letzten ausgeblutet und doch galt es für das schwergeprüfte finnische Volk, sich auf einen neuen Wafteiigang vorzubereiten Jeder kannte den Vernichtungswillen Moskaus und wuftte, daß der »Frieden« nichts weiter war als ein Waffenstillstand, eine Atempause für die bolschewistische Armee, die sich auf den neu eroberten Gebieten schon zum nbermnligen Angriff auf Finnland formierte. Rüstung hieß das Gel)ot darum auch für die finnischen Truppen, aber Rüstung kostete Geld. Wie so oft in der finnischen Geschichte, fand sich das Volk selbst zusammen, um die äußeren Voraussetzun-nen für seine Rüstung zu schaffen. Hundertilausende lieferten in den zehn Monaten vom April 1940 bis zum Fe- bruar 1941 ihren alten Goldschmuck ab, um dem Vaterland zu helfen 315 000 Goldnnge, 2500 goldene Uhren, 8100 Goldkeifen, 1.500 Broschen, 1100 goldene Arnibände. und 5900 Stück sonstiger Ml Gold wanderten in rlie Sammelstellen des Schutzkorps, der Lolld-Swaid-Organisalion und der Banken. Was keinen Kunslwerl hatte, wurde in der Staatsmünze zu Goldbarren umgeschmolzen. Dei Rest wurde ge-schät'.t und zum Verkauf ausgebolen. Mit Stolz tragen heute die Spender jener Tage den eisernen Ring zur Erinnerung an eine Gefahrenstunde, in der sie Land und Volk gegenüber ihre Pflicht taten. Der Bericht über die große Goldsammlunq nach dem W'nterkrieg ist letzt veröffentlicht worden Er wird in der R'^ihe der vielen Einsätze die das finnischp Volk se'ther leisten mußte, nicht den geringsten Platz behaupten. BLICK NACH SÜDOSTEN tc Dr. Bulat wieder in Agram. Der Minister für die betreiten Gebiete Di. Bulat, der nach dei Befreiung Dalma-liens als erster nach Spalato kam, um die kroatische Zivilverwallung in Dal-malien zu organisieren, isl Montag nach Agram zurückgekehrt. Aul der seiner-zeiligen Reise nach Dalmatien fielen Dr. Bulat und der ihn begleitende Chefredakteur des »Hrvdlski Narod" Ivo Bogdan Banden in die Hände. Die beiden wuiden im Nahkampf verletzt, jedoch von den deutschen Truppen befreit. dz Bulgariens l.andeslrauer beendet. Im Rila-Kloslei fand der Trauerg()ttes-dienst anläßlich des 40 Tage« «eil dem Tode des Zaren statt, über 10 000 Pilger waren aus allen Teilen Bulgariens ge kommen. Eine Delegation aus Mazedo nien legte einen silbernen Kranz am Gra-, be des Zaren n.eder. Es entspricht dem orthodoxen Brauch, der Toten am 40 Tage nach ihrem Tode zu gedenken Man glaubt, daß 40 Tarje und Nächte der Geist des TotPn auf der Wanderschaft sei, bis ei die ewige Ruhe finde. tc Bomhenahwtlrle Uber Bulgarien, Am IB Oktotier überflogen feindliche Flug-zpugo bulgarisches Gebiet und warfen Bomben auf einige Stüdte, die sie auch mit Bordwaffen angriffen. In den Vor-Stadien von Skopjje wurden mehrere Zivilpersonen getötel und verwundet. dz Todesstrafe für Verdnnkelungsver-tirer hen, Werjen Hehlereien mit während der Ver( unkelunq ((p^tnh'^nen Gegen ständen wurtie (^ine Frdu in Konslanza zum lodb vuiuiltiill. Der Unehrenbürger Obwohl Churchill immer gern btreit ist, jedes ihm angetragene Ehrenbürgerrecht anzunehmen, hat er dem Stadtrat der achottischen Stadt Dundee dennoch eine Absage erteilt. In der Stadtratsit-zung isl sein Schreiben, in dem er in seinem Bedauern darüber Ausdruck gab, die Ehrenbürgerschaft der Stadt nicht annehmen zu können, verlesen w6rden, aber die Gründe für die Ablehnung wurden nicht bekannt. Man wird aber nicht fehl gehen, sie in der Tatsache zu suchen, daß sich die Stadfväter von Dundee mit nur 16 gegen 15 Stimmen für die Ehrenbürgerschaft Churchills ansxpra-chen. Diese Mehrheit war Churchill denn doch wohl zu gering. Wenn Reuter daran erinnert, daß Churchill von 1908 bis 1922 Abgeordneter der Stadl Dundee im Unterhaus war, dann sind vermutlich die 15 Abgeordneten, die gepen den Anirait stimmten, der Meinung, daß seine damaligen Lei^tun-Ifen eine solche Ehrung nicht rechtfertigen. Vermutlich hat Churchill der Stadt "benso viel Versprechunti^n Pemacht, wie er es heute dem enplischen Volk gegen-i'ber tut, VersnrechunPen, von denen er die meisten nicht einzrlnten h'^ab^ichilf^t. Ge(!cn das Bandenunwesen Erfolge In Griechenland und Kroatien dnb Berlin, 19. Oktober Im Verlauf der Säubcrungsunternch-men gegen, das Bandenunwesen in Nordgriechenland wurden von deutschen Truppen im Ossa-Abschnitt mehrere Muni-tions- und Versorgungslager der Banditen vernichtet. Auch in Si'idkroatien verlSuft die Bekämpfung der zersprengten Banden( ^ntviu^n flir Pi^mltut« Nt S vom 10 April IM« qOltln Atitlill ftpi Lii>l«>riing iai N«. h'thprni '^i^wnll RptriphoilAiiing qlbt keinan Anitpiitrh «iil Rlli krnhiiing dn* Reiugt-geiaei. MARBURGER ZEITUNG Mittwoch, 20. Oktober 1943 ♦ Nr. 2*33 * Seite 3 Häinaltitke hutditkau Unser Fridolin Seit kurzem haben wir einen ganz kleinen Gast im Haus, der ein bescheidenes, beschauliches Dasein führt, manchmal stundenlang unsichtbar bleibt und dann wieder plötzlich sehr munter und lebensfroh unsere Nähe aufsucht. Es ist ein Marienkäfer. Seil es draußen kühler geworden ist, hat er sich bei uns eingemietet. Tags über hält er sich meist am Fenster in der Sonne auf und lust-Wändelt auf den Blattpflanzen und dem Alpenveilchen vom vorigen Jahr, das gerade lauter neue Knospen bekommen het. In der Dämmerung verlieren wi^ ihn meistens aus den Augen, aber später, wenn wir gemeinsam abends um die Tischlampe sitzen, ist er plötzlich wieder da. Sein Lieblingsplatz ist dann der erleuchtete Lampenschirm, den er emsig umkreist. Das begeistert ihn «o daß er von Zeit zu Zeil kleine Freuder»-Hüge einschiebt, ein paar größere Schlei fen um die Lampe zieht, um schließlich wieder auf dem Schirm zu landen unri die Wanderung fortzusetzen. Wir haben den Marienkäfer Fridolin i'ietauft, der Name paRt so gui zu seinem vergnügten Wesen. Jemand hat ir der Familie behauptet, es sei derselbe fridolin, der auch im vorigen Herbst immer um die Lampe lief, aber mit Bestimmtheit läßt sich das nicht nachweisen. Unser jetziger Fridolin hat auf jeder Flügeldecke drei Punkte, die Punktzahl des vorjährigen ist uns leider entfallen. Tatsache ist, daß die kleinen nützlichen Punktkäfer, die ja in manchen Gegenden »Siebenpunkl« genannt werden, im Herbste eine große Annänglich-keit an den Menschen beweiseik Viele von ihnen überwintern in den Wohnungen anstatt sich, wie es eigentlich seit Marienkäfer-Generationen üblich ist, am Boden der Erde unter schützendem warmem Laub ein behagliches Winterquartier zu bauen. Seit Jahren schon haben bei uns mehrere Marienkäfer teils im Doppelfenster, teils in geschützten Ecken unter dem Fenster überwintert. Sie werden dann sehr schonungsvoll hehanHelt und dürfen keinesfalls mit ausgefegt werden, im Frühling, wenn die Sonne warm ins Fenster scheint, werden sie wieder lebendig. Vorläufig macht unser Fridolin noch keine Anstalten zum Winterschlaf. Cr fühlt sich sichtlich pudelwohl und läuft huriig spazieren. Manchmal findet er an den Blattpflanzen noch eine saf fge Blattlaus, die er pflichteifrig verzehrt. Wir sind jedenfalls gut Freund mit ihm. Was sagt die Handschrift? Interessanter Vortrag In Marburg Der Schriftsachverständige Dr. Siegfried Ranitzech aus Stolp, bringt heute, Mittwoch, den 20. Oktober, wie schon berichtet im Rahmen der Marburger Volksbilriungsstälte an Hand von zahlreichen Lichtbildern interessante Deutungen von Handschriften Die Graphologie, die heute von bedeutenden deutschen Forschern auf neue Grundlagen gestellt wurde, bringt bekanntlich vielfach Aufschlüsse über Wesensart und Charakter der einzelnen Personen. Der in Marburg mit großem Interesse erwartete Vortrag findet im Saal der Volk«-bildungsstälte, Domplatz 17, statt. Alles Nähere darüber i^it aus den Anzeigen ersichtlich. ★ Von der Treppe gefallen. Der 60 Jahre alle Anton Simonitsch aus Fraiistauden bei Marburg fiel von einer Treppe vier Meter tief auf das Geländer imd verletzte sich mehrere Rippen an der rechten Seite. Der Verunglückte wurde ins Der Sieg wird unser sein Der Gauleiter sprach in Eggenberg — Machtvolle Kundgebungen beim Versammlungssturm in der Gauhauptstadt Der große Versammlungseturm am Montagabend brachte in Groz-Graz in über 100 Versammlungslokalen machtvolle Kundgebungen unter der gläubigen Parole: »Der Sieg wird unser sein.« Die Schaffenden zahlreicher Betriebe zogen in geschlossenen Reihen zu den würdig fus^eschmückten Kundgebungs-fitätten. Gauleitei Dr, Uiberreither, der erst kürzlich wieder im Führerhauptquarüer geweilt hatte, wo der Führer selbst einen umfassenden Überblick über den bisherigen Kriegsverlauf und die gegenwärtige politische und militärische Lage gab, erschien selbst in der Ortsgru^ne E'i'ien-berg 2, von einem Fanfarenzug der Hitlerjugend mit hellen Klängen begrüßt und sprach zu den Volksgenossen, für deren Massen das Versammlungslokal i nicht ausreichte und die daher auch *lm Vorraum und in den Gängen der durch Lautsprecher übertragenen Rede lausch ten. Der Gauleiter gab zunächst seiner Freude Ausdruck, wieder einmal in Eggenberg sprechen zu können, auf einst so heißem politischem Boden, zu Man nern und Frauen, die in diesem Krieg eine so tapfere Haltung gezeigt haben. Dann berichtete er von seinem Besuch im Führerhauptniiartier, er sprach davon, wie vom Führer immer wieder unsagbare Kraft ausströme, die heute stärker sei als je zuvor, wie der Führer selbst mit der Größe seiner geschichtlichen Aufgabe immer nur gewachsen sei. »Zur wirkenden Kraft im Räume der Ewigkeil ist«, wie der Gauleiter sagte, »der Führer geworden.« Tiefe Er griffenheit erfaßte die Versammelten als der Gauleiter an das Wort des Führers erinnerte: »Mein Leben hat schon längst aufgehört, mir selbst zu gehören.« Sodann wies der Gauleiter an Beispielen aus der Geschichte nach, daß noch niemals ein Ringen um eine neue Epoche in gerader Linie vorlaufen ist, daß es immer Wellenberge und Wellentäler gegeben hat, und oft noch kurz vor dem Sieg noch schwerste Rückschläge kamen. Falsch sei es, bei der Betrachtung der Lage nur die letzten Ereignisse heranzuziehen. Aus einer vergleichenden Bilanz zwischen dem September 1939 und dem Oktober 1943 mußte auch der letzte Volksgenosse die Überzeugung gewinnen, daß unsere Position heute eine andere ist als zu Beginn des Krieges. Oftmal« zeigten die Hörer durch stürmisrhen Beifall die Zustimmung zu den Worten des Gauleiters, Rufe der Entrüstunn wurden laut, als er vom Verrat des italienischu,! Könios und der Ba-doglio-Cliqufi sprach und die ganze Niedertracht der Verräter darlegte, Dann sprach der Gauleiter davon, daß es heute Deutschland ist, daß allein den Schild für Europa trägt. Unserem Volk sei die göttliche Mission übertragen, dafür zu sorgen, daß die Menschheitsgeschichte ihren Sinn nicht verliert. Das Wort vom Kampf auf Leben und Tod, um Sein oder Nichtsein ist, wie der Gauleiter betonte, nicht etwa nur als Schlagwort zu betrachten. Jeder deutsche Mann, jede deutsche Frau müsse es sich einhämmern, daß keiner dem furchtbaren S<"hicksa] der Vernich-tunq entrinnen könne, wenn am Ende dieses Krieges nicht unser Sieg stände. »Nach einem siegreichen Ende aber werden wir der ganzen Welt beweisen können«, erklärte der Gauleiter, »was das deutsche Volk zu leisten imstande ist und d'inn wird für unser Volk eine neue, schöne Epoche beqlnnen.« Der Gauleiter "rhloß mit der Feststellung, daß die größten Entscheidungen in der Gesch'chte noch immer von den geistigen Mächten erkämpft worden sind und nicht allein das Materielle, sondern die ideelle Kraft entscheidet, und rief auf, immer so zu handeln, daß der Führer auf uns stoir sein und ieder von uns am Tage des Sieges die Gewißheit haben kann, seinen Teil beicretragen zu haben. Auch in allen anderen Versammlungen zeigten die Redner die Härte unseres Kamnfes auf, gaben aber unserer unbedingten Siegeszuversicht Ausdruck und fanden damit stärkstes Echo bei den Hörern Neues Leben auf Schloss Ebensfeld Werkstatt des Weihnachtsmannes in alten Mauern Es ist ein schöner Herbstmorgen, Wir fahren das letzte Stück des Weges etwas rascher, biegen um eine Ecke und steigen ab, wir sind am Ziel: Scholß Ebenz-feld, Post Kunigund, Krel» Pettau. Es ist das Führerlager des Bannes Pettau, das wir besuchen wollen. Und da marschiert auch schon die Mannschaft des jetzigen Schulungslagers, von den Ordnungsübungen zurückkommend, in den Schloßhof ein. Ein kurzes Kommando, die Einheit hält und tritt weg. Wir suchen die Lagerleiterin und finden sie im reizend eingerichteten Führerzimnier, Es ist die JM-Gruppenlührerin Resl Rötl. Während sie uns von einem Raum in den anderen führt, erzählt sie uns alles: Eine feine Lagergemeinschaft 25 Jungen sind es, die meisten noch Pimpfe, die nun hier fünf Tage eine Gemeinschaft bilden, gemeinsam essen, schlafen, Sport betreiben und Spielzeug schaffen. Denn das ist der Zweck ihres Lagers. Die Jungen lernen hier so eingehend, wie es die kurze Zeit ihres Beisammenseins erlaubt, die verschiedenen Spielzeugarten herzustellen. Mjt diesem Wissen gehen sie dann zurück zu ihren Standorten, zeigen es dort ihren Kameraden, die es nun wieder in praktische Arbeit umsetzen, alles der Spielzeugaktion der Hitler-Jugend dienend. Dementsprechend sind die Jungen und Mädel ausgesucht, die hierher einberufen werden. Aus dem ganzen Bann kommen die geschicktesten zusammen. Die meisten gthen noch in die Schule, ein paar stehen schon in ihrem Beruf. Nach einem festgesetzten Plan ist der Dienst eingeteilt. Die Lager werden immer abwechselnd mit Jungen Mädel und Jungmädel beschickt Das Heim der Jugend Herrlich sind die Jungen hier untergebracht. Schon die architektonische Schönheit des alten Renaissance-Schlosses Im Dienst der Volksgemeinschaft Alle helfen mit zur Erreichung des Endsieges Unzählige ältere Volksgenossen, besonders auf dem Lande, die sich schon in ihrem wohlverdienton Ruhesiaqd be-Isrden, haben dem Rul, sich wieder in den krirgsbedingten Arbeitsprozeß ein-zusrhaKen, Folge geleistet und sich in (kn Dienst der Schaffenden eingereiht Eesonders bei der schweren Landarbeit ziehen sie sich oft Verletzungen zu, die firtzliche Hilfe erforderlich machen. Irgendwo in einer Bauernstube finden sich dann die Verletzten zur ambulanten Sprechstunde ein, die zu bestimmten i'fiteii vom Arzt aus dem nächsten Dorf ciurchgelührt wird. Das Vertrauen in das ärztliche Können trägt zur Hebung der gesimdheitlichen Verhältnisse auf dem L.tuulc wesentlich bei In kurzer Zei' sind die Loichtvorletzten wiedei einsntz fi'hig. Bei der Sicherung der Ernährung unseres Volkes kommt es auch auf ihre Mitarbeit an. Aufnalimci Nolle, Sch.-B. Fräulein Doklor« hei einer Sprerhstinide im Bergdorf zwingt jedem Bewunderung ab. Den ganzen Tag ist der Hof in Sonne gebadet. Sauber ausgerichtet stehen die Betten und Spinde in den großen hellen Schlafräumen und überzeugen uns, daß hier gut zu wohnen ist. Auf den Türen weisen mit gesundem Humor gemalte Bilder auf die jeweilige Bestimmung des Raumes hin. Hämmern und Sägen ohne Unterlaß Jetzt kommen wir in den Arbeitsraum. Die Werkarbeit ist im vollen Gange, Die Jungen sitzen an den langen tischen über ihren Arbeiten, Ein kurzer Blick auf die fertiggestellten Arbeiten zeigt uns die Vielseitigkeit des hier Geschaffenen. Da sehen wir Wiegen, Kreisel, Ziehbnm-nen, Steckenpferde, Baukästen, ja, einen ganzen zoologischen Garten von Hühnern, Hähnen. Gänsen. Schweinen, Schafen, Pferden, Kühen, Hunden und Hasen, kleine Kunstwerke von Schnitzereien, denen man die Begeisterung, mit der sie geschaffen wurden, direkt ansieht. Die Mädel wieder haben andere, ihnen mehr entsprechende Sacher. gebastelt, Stroh-und Stoffpuppen, Hausschuhe für die Lazarettbetreuung, Sprachbilderbücher und Spiele; Kartenspiele, legespiele, Mühle, Schach und natürlich wurde auch das »Mensch ärgere dich nicht!« nicht vergessen. Es sieht alles so leicht und einfach aus und dennoch wird kaum einer die Schwierigkeiten ermessen können, mit denen die Spielzeugaktion draußen zu kämpfen hat! wie lange dauert es doch, bis man endlich von einem Meister eine Feile, einen Hammer, ein paar Nägel oder in einem Geschäft eine Laubsäge oder — ein ganz besonders wunder Punkt — Laubsägeblätter bekommt! Jedes Laubsägeblatt bedeutet drei, vier Spielzeuge mehr für eure Kinder! Gibt es etwas Schöneres, als wenn Jugend für Jugend, die älteren Geschwister für die Jüngeren arbeiten? Schnell einen Blick in den Tagesplan Daß neben all der Werkarbeit auch der Sport nicht zu kurz kommt, beweist ein Blick auf den Tagesdienstplan. Wie er aussieht? Bitte: 6.30 Uhr Wecken, Bettbauen. Flaggenhissung, Frühstück, Dann Ordnungsübungen, Singen und von 10 bis 12 Werkarbeit. 12 Uhr Mittagessen, Soll unser Kind geimpft werden? Bei dem häufigen Vorkommen von Schcirliirh und Diphtherie kann manches Kind einer Ansteckung ausgesetzt sein und erkranken, wenn dem Körper zureichende Schutzkräfte fehlen. Zur Verhütung derartiger Folgen dient die gleichzeitige Schutzimpfung gegen Schar-ifich und Diphtherie, die den Körper zur Heranbildung von Abwehrstoffen anregt und so widerstandsfähiger macht. Es sollen deshalb alle derzeit gesunden Kinder vom vollendeten ersten bis ein-Bchließlich !4. Lebensjahr der Impfung unterzogen werden, die jetzt durch die Gesundheitsämter in Steiermark einschließlich der Untersteiermark kostenlos durchgeführt wird. Der Impfschutz ist selbst dann angezeigt, wenn eine Erkrankung an Scharlach und Diphtherie oder eine Schutzimpfung bereits in den letzten Jahren vorangegangen ist. Nur Kinder, die erst heuer gegen Scharlach oder Diphtherie geimpft worden sind, wären einstweilen bis Anfang 1944 zurückzustellen. Für Impfgelegenheiten wird während der nächsten Monate fortlaufend in Schulen und Kindergärten sowie auch auf öffentlich bekanntgemachten Impfsammelplätzen gesorgt werden, Auskünfte sind bei allen Gesundheitsämtern und deren Beratungsstellen und den Hilfsstellen für Mutter und Kind des Amies Volkswohlfahrt Im Steirlschen Heimatbund erhältlich. anschließend bis 1.1.30 Uhr Freizeit. 14 Uhr Sport, dann folgt Singen, Jause, Werkarbeit bis zum Abendessen. Anschließend Flaggenparade. Den Tag beschließt stets der Heimabend. Ab 21 Uhr herrscht Nachtruhe. Für morgen Nachmittag ist ein Geländespiel angesetzt, Keulen, Medizinbälle uncl Speere künden von einem gesunden, sportlichen Geist. Auch eine schöne freie Spielwiese ist selbstverständlich da, von der man ca 8 km entfernt das Petlauer Schloß klar gegen den strahlend blauen Himmel erkennen kann. Nach Sport und Spiel an freier Luft ist es dann kein Wunder wenn die Pimpfe wie die Wölfe in den »zackigen Frali« reinhauen und immer und immer wieder noch einen Schlag verlangen Aber daß sie schließlich doch satt sind, dafür sorgt schon die Köchin, die sich wie eine Mutter um die Jungen kümmert, denn; »Ein gutes Essen müssen die Kinder nach der anstrengenden Arbeit doch haben!« Wie im Flug ist die Zeit vergangen und einmal kommt ja doch der Zeitpunkt, da wir scheiden müssen. Ein herzliches Wort, ein kameradschaftlicher Gruß. Und während wir schon längst auf den Rädern sitzen klingt uns noch immer das Hämmern und Fellen in den Ohren. Wir sehen zurück. — Hoch trägt der Wind die Fahne des Schlosses, die Fahne der Jugend, in die strahlende Sonne. Reine Fahne über braunem Boden, Symbol der Jugend! Rege Arbeit im Kreis Pettau Gronversammlung In Kranichsfeld In der Ortsgruppe Kranichsfeld des Steirischen Heimatbundes, Kreis Pettau, fand am 16, Oktober eine Großversammlung statt. Eingangs begrüßte Ortsgruppenführer Martschinko den Kreisführer und Landrat Pg. Bauer sowie den Kreis-führungsamtsleiter Pg, Böhm unter den zahlreich Erschienenen und erteilte sodann dem Pg, Bauer das Wort. Anschließend sprach der Kreisführer sehr ausführlich über die gegenwärtige politische und militärische Lage und vertiefte so in den Zuhörern den festen Glauben an den Endsieg. Mit der Führerehrung und den Liedern der Nation schloß die Großversammlung. * Mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet. Der 2njdhrige Führer im Deutschen Jungvolk in Graz, Reinhold Kummer, Leutnant in einem Fallschirmjäger-Regiment, wurde für tapferen Einsatz vor dem Feind mit dem Eisernen Kreuz I, und II. Klasse au.sge-zeichnet. Frohe Stunden In Mahrenberq, In einem heiteren .^bend wird sich heute in Mahrenberg »Die lustige Sieben« in Mahrenberg den Voiks^ienossen vorstellen und mit den Darbietunrien, die allerorts freudige Aufnahme fanden, auch hier die Besucher weitab vom Alltag führen. Der rostige Nagel. Die .10 Jahrp alte Landwirtin Katharine Steinkellner in Stiwoll in der Steiermark trat sich einen rostigen Naqel in den Fuß, Der Wunde schenkte die Frau keine weitere Beachtung, bis sich schließlich eine schwere Blutvergiftung einstellte, an deren Folgen die Verunglückte im Krankenhaus Graz unter qualvollen Schmerzen gestorben ist. Aufhebung der Sommerzeit Im Ausland. Wie im G''o''''""'c'~hen Reich sind auch in Belnien, Bulgarien. Dänemark, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Serbien. Slowakei, Spanien, Unni'n und der Vati-kanstadt die Uhren um einn Stunde zu-rücknestellt worden Die t'hrzeit in diesen Ländern entspricht also der deutschen. Für Portuofil gilt die« zum .30, Oktober. Am 31 Oktober wird dort d'e gewöhnliche gesetzliche Zeit (WüZl wieder eingetührt. Eintritt in die Wafien-^f Wieder stellt die Waffen-Freiwillige im Alter von 17—45 Jahren, mit und ohne Dieiistzeitverpflichtung, ein. Der Dienst in der Watlen-|^, darunter auch in der Leibsiandartf i-AdoH Miller'f. ist Wehrdienst Die vollmotorisierten Divisionen umfassen die folgenden Truppengattungen: liifanterie, Kavallerie, Artillerie, Panzer, PiinzeiJäger, Pioniere, Krcuiscbützen, F'idk, Gebirgs-, Nachrichten-, Sanitäts-truppen usw Nach einer Entscheidung des Führers muß jeder Freiwillige der Wallen-ff seiner Arbeitsdienstpflicht, die in diesem Falle auf ein Vierteljahr festgesetzt ist, vor Einberufung zur Truppe genügen, wie das ff-Hauptamt, Ergänzungsamt der Waffen-ff, im Einvernehmen mit dem Reichsarbnitsdienst mitteilt, besieht auch die Möglichkpit, Bewerber bereis mit 161/^ Jahren dem Reirhsar-beitsdienst als »Vorzeitigdienende« zuzuführen, so daß die Einberufung zur Woffen-^^ nach Ableistung einer halbjährigen Reichsarbeitsdienstpflicht m!t IV Jahren erfolgen kann. In Kürze finden laufend Aniiahme-ontersuchungen statt. Em ausführliches Merkblalt mit den Einstellungshed ngun-gcn ist anzufordern !)ei allen Dienststellen der Allgem.^inen-ff, der Poiizei, der Gendarmerie und insbesondere bei der Eigänzungsstelle Alpenland (XVIII) der Waffen-^f, Salzburg-Parsch, Umsiedlungslager, die schriftliche Meldungen entgegennimmt und jede Auskunft erteilt. Hauptschrifdeiler Willibald Koliegger gefallen. Der Hauplschnftleiter der »Kärntner Zeitung«, Willibald Kollegger, ein gebürtiger Grazer, ist in den Kämpfen auf Sizilien als Kriegsberichter gefallen, Mit ihm verliert die Bewegung in Kärnten einen Kämpfer, der sich besonders um den Aufbau der nationalsozialistischen Presse große Verdienste erwarb. Schon früh trat er in die Jugendbewegung des Führers, arbeitete später am Kampfblatt der Kärntner Nationalsozialisten »Der Vormarsch« hervorragend mit, ging dann nach Ostpreußen, kehrte 1938 als Schriftleiter zum »Völkischen Beobachter nach Wien zurück und übernahm darauf die Hauptschriftleitung des »Kärntner Grenzruf«, dessen Aufbau sein Verdienst war. Seine vielen Reisen durch Europa fanden in zahlreichen Aufsätzen ihren Niederschlag. Kollegger wurde schon im Polc^nfeldzug mit dem Eisernen Kreui ausgezeichnet. Mit seinem Heldentod hat ein kämpferisches Leben seine Erfüllung gefunden. Betreuung der Fürsorge- und Versorgungsempfänger. Die Betreuung der Fürsorge- und Versorgungsempfänger, auch wenn sie umquartiert ^.jrden sind oder wegen Feindeinwirkung ihren Wohnort verlassen haben, obliegt weiterhin den für die bisher zuständig gewesenen Wehrmachtsfürsorge- und Versorgungsämtern, wie das OKW. mit Erlaß klarstellt, Eine Änderung der Bezüge wird durch den Aufenihaltswechsei nicht ausgelöst. Das Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt, in sson Bezirk der neue Aufenthaltsort liegt, vermittelt gegebenenfalls den Verkehr mit dem zuständigen Versorgungsamt. Es soll ferner dem Fürsorge- und Versorqungs-empfänger In jeder Beziehung behilflich sein. Todesfälle In Marburg. In Marburg starben: Der 36jähnge Steinschleifer Albert Schuster; die 61jährige Generalswitwe Maria von Semlinerj der 59iäh-rige Vitus Pozait aus Koisberg 4 bei Egidi; die dreijährige Natascha Mart-schetz aus der Hacklgasse 3; der 42jah-rige Schlosser der Reichsbahn Anton Sawerl aus der Gneisenaugasse 7; die 52|ährige Private Antonie Saloker aus der Berggasse 22; der 30jährige .Auto-mechaniicer Max Juritsch aus der Brunn-dorferstraße .38| das Schneidermeisters-scjhnchen Hermann Fraß aus Zellnitz a/Draui der 84|ährige gewesene Besitzer Valentin Schöpfer aus Meilingberg fl; der 57jährige kaufmännische Direktor a D, Pg, Ernst Haedrich aus der Emil-Gugl-Gasse 5 und der 70jährigo Reichsbahner i, R, Alois Roschkar aus der Fraustaudnerstraße 84, Ferner sind gestorben: In Ciili die Private Maria Ka-duns im Alter von 32 Jahren und der Hol/händler Pg. Josef Trinkler, dessen Leichnam nach Graz zur Einäscherung überführt wurde; in Gonobitz der praktische Ar/t aus Langenwang Dr. med, Martin Ogoreiitz; in Studen;? bei Polt-Schach die 74|ährige Private .luliane Kautschitsch neb. Wretzl; in Ober-Kiini-gund die Obeipostkontrollorsgatlin 'ind C'Uisbesitzerin Theresia W.ibitsch; in Peltau der bBjahrige Private Gr/a .Mti'r; in Egidi i, d. Uiiheln die 58jahnge Private Johanna Tischler; und in Wollan im Alter von 68 Jahren der Eisenbahner i R Franz Wirth. Diebstahl eines Handkoffers in der Marburger Bäckerei Scherbaum. Am 9, C^ktober um ' l'hr wind" in der Bäk-kerei Sch^^rbaum ein Handkotter, beinhaltend 50 Stück ReichsfcMtkar'en der 55. Zuleilungspc'ind'^ lüi Jugendliche im Alter von 15—18 Jahren, acht Reichskleiderkarten und fiinf Srhuhbezug'ichr'i-ne, gestohlen. Die Eigentümerin des Handkoffers ist eine Gcmeind^anir«. stellte der Gemeinde St I nrenzen am Bachern. Sie hat die Reichsfettkaiten und die Reich^klfidr"!karten /um Umtausch nach Marburg gebracht. Vor Ankauf der Reichskleiderkaiten und rler Reic hsfettkarten sowie der Schiibbezug-scheine wird oewarnt. Zweckdienliche Angaben über die Ppr«;on des Ta'prs wollen ehestens dem Kommandeur di'r Sicherheitspolizei und des SD Abteilung V, In Marburn, Theat'-rg(i«;so 4, bekaiint-negehen werden Herzea und Hände haben die Untersteirer offen anlässlich der 2. Rcichsstrasscnsammliinu für das Kriegs-WnW. am kommenden Samstag und Sonntag Seite A * Nr, 2Q3 * Millwnch, 20, Oktober 1943 MARBURGER ZEITUNG Aus aller U elt Wir fahren zum Nordpol Deiikwiirdlqer 20, Oktober IHö8 Am 20, Oktober 186H kehrten unter Fuhrunf] von Koldowey die ersten deutschen Nordpolfdhrer, deren Expedition ndch ihrem Schiff »iGermania« qenannl worden war, nach Kiel, ihrem Ausqangs-hafen, zurück. Sie hallen zwar, wie so viele Expeditionen jener Tage, den Nordpol nicht zu •bchen bekommen, jedoch hatten sie westlich von SiJitzberqen den Breitengrad 8l),,1() erreicht. Zu Entdek-k'.inqrn hat erst riie tintle deutsche Nord-polexpfdition fithiPii konnon. Unter der i-uhrunq von Koldrwey und Heqenidnn fuhr diese mit drm Dampfer »Germania« itnd dem Srcielschiff : Hnnsa« im Jahre lfif)9 hin-T^is. Vor der üslküsto Giün-Ifinds v\ur(len die holden Schiffe durch Lisschollen voneinander netrenni. Die lifinsci': w'jrde von d^'n Eismassen /erdrückt. und ihre Bo«itt7unfi konnte sich nur mit kn-ipper Nol ruif einer Eisscholle reiten. Vom 71. bis zum (il. Grad nördlicher Htoito wuidt' sie auf dem Eis pe-trii lten bis sii> si< h in Booten zur n''ön-Ifind «chrn Küste rdten konnte. Die »Germania' ü'ierwinli'rto an der Sat)me-In«el Auf Srhiilten wurde dann dio qrönlcin-dische Kusle zum 77,! Grad nördlicher Breilo durchforscht, der Franz-Jo-srphs-Fjord und em alpcMiqleic hes Ge-birtie wurde dabei entdeckt und mich <(i:ßerordfntlich wertvolles Mateiial für die \Vi^»#>cns(h.itl nosammelt. Im Jahre k.nn diese erste erfolqreiche deutsche NDiflpolf xpedition fflü-' klirh wieder h":m. ♦ •\iich kleine Wi'nden heachlen! .An e.ner Blnfv"rciiflunq, die aus einer un-sfh' ntinren Vf'rletzunri ('n'.strnden war, \f't.iqemei-;ter in fier Stein-mi;hlr he: l'l!r fh'-'ifrn f'rGrinfiinqer. F)rei/ehn jJihriqer spielte »Romheff. Sp;"l mit einem Miinfhcnhcrn^dnrf f^ 11 unvcii siihti'^li Sprenf|k(irpi'i in IKreis (leriil forflcr li» i ii Todrsojifer \itid fire .si.hv. rvrrint/ic, r drei/ihnjähri-(|e S h Mer I-vn Sl'iii«'! wollte den Sp:ei.(|korp=^r. lrirn. Durch die f \pl'')'i ere'ide I .•^ lunri wurde der .lunqe snf'it rjeti.r---t. V !n wiirltem-!)r rqisrhen Erdbebenwarten Stuttqart, T< ivensb'iiq und Mi'Pistetten wieder Inichtrrr Erdbeben iiirqf/elfhnel. Dieken folqfe in der Nacht zum Onrinerstaq um 0.24 l'hr ein starkerps Erdl)eben, dessen fb^rd ebenfalls im Grt^ief der 'Südwest tlb lieqt und d'«^ n Starke dort rfen firad serhs bis sleb^ii ihr /wölfteiliqen Skala errr thtp. r.roHt'r .Iiiwrlenraiib, SchmiK ksKicke unrl Jiiwcli'n im \V( itr \(in 1,2 Millionen Pranki n wurden dei P Im-., h.iuspielerin Kii'h. von ^aqy in .hr=r Vdla an rier f n'e d \.'ur in der N.ihr v -ri Nizza qe-,lohlen. 1)'. F Imsrh.iu i-n'l- :;n ließ ihre Vüla ständui iiherw.uh' P-- ijelanq aber flcn E.nhrc' hi'in den Di-:' -t :hl an einem .\t)i ,-id aiis/u(uhren, als Kath von Naqy ihrer Kdmmer'nti erlau!)t h.iltf!, au^/.'i-qthi'n und sie sich se lbst in Nizza befand. Versiirhe 7»'m raschi'n Aiifffnrlen qp-simkrner IJ-Boole. Die M6i[lif hkeitcn fier Iib-nt fiziernnq qi l 'i> htcr tfntcrsee-.-|ur< h 1 uff Mifnab 11.11 werden in fCr na. hslr>n 7eit auf Vt r n'.issunq dnr s.hwedisfh- n Marin»!o!t'!nq praktisch ■-'tnrobt w'-rden. Anl- f^ d r/u nahen die S( hwieriqk'^itr'n. m't denen man selner-ye t zu kampf.-n hatte um den l.ieqeplatz des -(esii"k nen l'nter"^'ebootes I'Iven* .m let7'.-n Priihi 'hr zu ermitteln Die !et iqen Vt r«;, he «nllen im Simd von iprt dur- hc|efiihrt v •■rden, in d<'S #.pn Nrihe aii: h die I'lven verloren rrnq M in will au- h versurhen. iiuf die-.i-m Worte die Laqe v^n iinter V/asser \'erankt rten M'nen festynstellen. WIRTSCHAFT und SOZIALPOLITIK Unter der Knute des Dollars In den letzten Wochen trat im Nahen Osten die Zurückdränqunq des britischen Einflusses durch die USA. immer dc;utli-cher m Erscheinunq. Dicj Völker dieses Raumes aber die von leher für eine politische und wirtschaftliche Unabhänc|iq-keit kämpfen, können von einer Ab-lösunq der britischen Herrschaft durch die USA. nichts anderes erwarten als weitere wirtschaftliche und politische, Abhänqiqkeit. Der raumfremde Imperi.ilismus von Ubersee nimmt erneut natürliche Lebcns-rechto der Völker tiir sich in Anspruch. Reichtum und ■\rbeitskrciftp der Länder Wiarden riic'k>-ichtslos für das US.A.-Kapital einqe-^et^t. Im Vorderen Orient tritt das nord-amerikanisrhe Bcr Aljfluß den Wasserstand des Plnltensees qefahr-c'cte, winde er durch eine Schleuse gesperrt, durch die weniusfens d.is abströmende Seewassur n^quliert wird, denn der l'latlinsen hfit nui einen ganz ge-rinqen Zufluß durch das unbedeutende riörichen Zala im Westen, sodaü der Sf)ieqel des Sees sich oft beirächflich ht.'bl und senkt und daduich den Bewohnern des Ufers große Unannehinlich-kc iten verursacht. Nun ist der frühere Oberbürgermeister von Budapesl, Kdrafi.ith, mit einem Plein voi die Öffentlichkeit getreten, der eine ausreichende Versorgung des Plattensees mjt Wasser bezweckt und die Heranziehung des Mur-Wassers vor-sif'ht. Diese Aubjabe ist nicht schwer /u lösen, da nur eine kurze Verbinrlung zwischen dem sogenannten »»Prinzipal-Kanal der Mur and dem Plüschen Zala hergestellt werden müßte, wobei Ge-landeerhohungen nicht zu überwinden sind Mit der Durchführung dieses Planes wäre d e Frage der Riisreichenden Wasserversorgung des Plattensees ge lösl. Darüber hinaus hefndt man sich jetzt schon mit Plänen, die dieses Ka-nalsystem, das sich unter Benutzung des Plallensees von der Donau guer durch ganz Transdanubien ziehen würde, auch für den CJüterverkehr nutzbar machen wollen. Für kleinere Schiffe ist heute der Plattensee srhon in das an die Donau angeschlossene ungarische Wasser-sliaßenne'z eingeschaltet. Durch die Verwirklichung der nev®" Pläne würde das ganze südliche West-Ungarn für die Binnenschiffahrt erschlossen werden. Wer bekommt .latjdmunition? Nicht jeder, dci jagdticTechligt ist, liat wärtig Ans|)riich auf Jagdmunilion. Nach einer Bok.uintmat hung des Reirhs-jägermeisters bt;rechtigte nur die J.igd-munilionskarte zusjuimen mit dem J-igd-schein oder einem Ausweis qi maß ^ 42 des Reichsjagcigt sjelzes zum Bezug von Munition Personen, denen nach dem Jt.gdneselz nur das Recht auf eine beschrankte Jagdaiisübung zusteht können gegenwärtig keine eigene Jagdinu-nitionskarle erhallen Soweit sie jagen wollen, müssen sie sich die Munition von belreundeten Jagdscheininhabern verschaffen. Eisenbahngtllerwagen wieder üheihe-laslen! Zur Erleichterung (Ks Herbslver-kehrs ist vorubei gehend wieder die Uberlielastung der Gülerwacien um eine Tonne iiber die angcifichrieljene Tragfähigkeit hindus zugi lassen. Es dürlen Sfimtliihe Reichshahnc|uterwaqf n «owie französische und belgi^f•he Güterwacten riberbeb'('en werden. Die Uberbej istnng ist zufiel.is«en im Inlamlsverkc'hr ein-srhließiifh Generalgouvernement und besetzte Ostgebiete und n.ich und vom Ausland im Verkehr mit Belgien Bulg i- rien, Dänemark, Frankreich, Italien, Kroatien, Niederlande, Protektorat, Rumänien, Slowakei und Ungarn. ZurUc'krenduny von Elseabahnqut h«l GüteranhJiufung. In der Reichshahnvet-kehrsordnung wird ergänzend eingefugt, daß die Eisenbahn das Gut auch von einem Unlerwegsbahnhof an den Absender, ohne dessen Anweisung einzuholen, z.urücksenden kann, wenn infolge einer Peindeinwirkung die ord-.uingsgeinäße Abwicklung des Verkehrs diiich Güferanhiiiifungen gefährdet und ciie Weilerbeförderung eines Gutes bis zum Bestimmungsbahnhof behindert ist, Trost vernlrhlele die halbe Kaffee-Ernte, Wie jetzt bekannt wird, kann der durch Frost entstandene Schadcm in den K.iffeepflanzungen des Staates Sao Paulo auf mindestens fünfzig Prozent der kommenden Ernte geschätzt werden. Das be- I deutet einen Ausfall von 3|.i Millionen Sick Kaffee. Bei der Tomatenernte muß der Schaden je nach den Gebieten auf zwanzig bis achtzig Prozent geschätzt werden. Nur bei den Bohnen dürften die Schäden geringer sein, als ursprünglich angenommen wurde. GülUqkeilsdaiter des Dculsch-Unqari-srhen Seehafen-Dnnau-Umschlaqlarifs begrenzt. Die» Gültigkeitsdauer des Deutsch-Ungarischen Seehafen-Donau-Umschlaq-tarifs (Dufidu) war bisher durch keinen Gültigkeitstcimin begrenzt, sondern der Tarif galt »bis auf Widerruf«. Diese Gül-ligkeilsanqabe wird nunmehr geändert und der Dusdu bis 31 XII. 194.1 befristet. Eine Neuausgabe des Tarifs zum 1. I. 1944 ist nicht ausgeschlossen. Bewirtschaftung von Wein und Branntwein in Serbien. Zur Bewirtschaftung von Obst, Trauben, Wein, Branntwein und Kartoffeln wurde durch Verordnung des serbischen Ministerrats die »Zentrale für Obst, Wein und Branntwein« gegründet. Sie ist berechtigt, die Markt-Verhältnisse zu regeln, Ablieferungspflichten festzusetzen, im Einvernehmen mit dem Landwirtschaftsminister Preise und Zahlungsbedingungen zu bestimmen, Qug l«gt«n. Si« worum !»• ipn ieh je gesphen. Von Ihti'-n »firarh er ni-'ht filtzuviri, Hb'>r rlii- Pr-Mi, H:e Praul Er kennte si'h nirh» bertihigt n, und zuletzt brarh rier kleine M.mri in Trtinen aus Whs iillf's voTl-omnit, Ts Wnrp /u wiin-srhen, dm'' t" mi'hr Mir hnbliT riah'*. Ts gibt fif)''/ mehr ar.de e l'nrl rl inn 'tie Szene im Hau.'- (h > Müi-irs... !;ir'ht-bar. K<'in Wort fliivnn. ' ' n h.it -.v "iler nifil golernf: nutp-'^sfn frh 'iehe Sie morgen. Ihr W. InnKletten w.-r ganz eisrhCiltett, nlh er gelesen. Er setzte sich und schrieb seinerseits ein paar Firiefe. Als er damil zu Ende war, klinf)elte er: »John ll<'rrn. ünifr gewöhnlirhen ilms'.ind'-n n'.'ire Ihr di-nn auc Ii di;^ l|(.rau',k"hrung und < ■|i lt<'!'-lm'"'fiunf| dl'- v Tiiumi)h"s ein Leichtes cicvi-'-n, < Ir ' heut" Ii d s Mi s sfi wcnic) cfiimtig 'u <.r', claß ihre F^iva-Im, ohn" Verl 1 aiwusperson gev.i sen zu sfin, sich cloc !i al: di-'» f'.inq'".vpiht"in zeigen Sollt . De PorH'H uiil/ii hatte nämlich, so ziemlich um dieselbe Zeit, wo dies spielte, Roswitha in seine kleine Stube hineingerufen und ihr gleich beim Eintreten ein Zcilungsblatl zum Lesen zugeschoben. »Do, Roswitha, das ist was liir Sie; Sie können es mir nachher wieder runler bringen. Es ist bloß das Fiemdenblattj aber Lene ist schon hm und holt das Kleine Journal. Da wird vohl schon mehr drin stehen; die wissen immer alles. Hören Sie, Roswitha, wer so was gedacht hätte." Roswitha, sonst nicht allzu neugieric|, h'.tle sich doch nach dieser Ansprache so rasch wie niögTch die Hinlertrepfje hinaiilbegc ben und war mit dem lesen gerade fertig, als Johanna dazu k.im. Diese logle die Briefe, die ihr fnnslet-ten eben gegeben, auf den Tisch, überflog die» Adressen oder tat wenig<;tens so idenn sie wußte längst, an wen *1e gelichtet waren) und sagte mit erkünstelter Ruhe: »Einer ist nach Hohen-Crem-men." »Das kann ich mir denken«, sagte Roswitha. Johanna war nieht wenig erstaunt übnr diese Bemerkung. »Der Herr sihreibl sonst nie nach Hohen-Creni-men. »Ja, »on t. Al)er jc'tzt... Denken Sie j sich, das hal mir eben der Portier unten f/ecieben " ■lohannn nahm das Blatt und las nun hdllilaiit eine mit einem dicken Tinten-sIrich markierte Stell": »Wie wii kurz vor Red.iktionssc'hiuß von gut i:nf.-rrirh-lr ler Seile her vernehmen, hat gestern früh in dem Badeorte Kessin, in Hinter- f'ommern, ein Duell zwischen dem Ministerialrat V. 1. (Keithslraße) und dem Major von Crnmpas stattgefunden Major von Crampas fiel. Es heißt, daß Beziehungen zwischen ihm und der Ratin, einer schönen und noch sehr jungen Frau, bestanden haben sollen.« »Was solche Blätter auch alles schrei-iien«, sagte Johann«, die verstimmt war, ihre Neuigkeit überholt zu sehen. »Ja«, sagte Roswitha. »Und das lesen nun die Menschen und vetschlmpfieren mir meine liebe arme Frau. Und der arme Major. Nun ist er tot.« »Ja, Roswitha, was denken Sie sich eigentlich Soll er nicht tot sein? Oder soll lieber unser gnädiger Herr tot sein?« »Nein, Johanna, unser gnÄd'ger Herr, der soll auch leben, alles soll leben. Ich hin nicht für totschießen und kann nicht nial das Knallen hören. Aber bedenk» n !^.e doch, Johanna, das ist ja nun schon eine halbe Ewigkeit her, und d'e Briefe, die mir gleich so sonderbar -lussahen, weil sie die rote Strippe halten and drri- oder viermal umwickelt und dann eirgeknotet und eine Schleife — die sfhen ja schon gftnz gelb aus, so lange ist es her Wir sind ja nun schcKi über sechs .Fahrn hier, und wie kann mar v/( gen solcher allen Geschichten . .« Ach, Roswithri, Sie reden, wie Sie s vetslc>hen Und bei Lichte besehen, sind .Sie schuld. Von den Briefen kommt es her. Warum kamen Sie mit cli^m Stemmeisen und hrarhen den N.iht'sch auf Wiis man nie darf.« >. Ab"r, Johnpn.i, dns ist doch wirk lieh zu schlecht von Ihnen, mir so was auf den Kospf zuzusagen, und Sie wissen doch, daß Sie schuld sind und daß Sie wie närrisch in die Küche stürzte und mir sagten, der Nähtisch müsse aufgemacht werden, da wäre die Bandage drin, und da bin ich mit dem Stemmeisen gekommen, und nun soll ich schuld sein. Nein, ich sage ...« »Nun, ich will es nicht gesagt haben, Roswitha, Nur Sie sollen mir nicht kommen und sagen: der arme Major. Was heißt der arme Majori Der ganze arme Major taugte nichts; wer solch rotblonden Schnurrbart hat und immer wirb-belt, der taugt nie was und richtet bloß Schaden an. Und wenn man immer in vornehmen Häusern gedient hat,.. aber das haben Sie nicht, Roswitha, das fehlt Ihnen eben... dann weiß man auch, was'sich paßt und schickt und was Ehre Ist, und weiß auch, daß, wenn so was vorkommt, dann geht es nicht anders, und dann kommt das, was man eine Forderung nennt, und dann wird einer totgeschossen.« »Ach, das weiß ich auch) ich bin nicht so dumm, wie Sie mich immer machen wollen. Aber wenn es so lange her ist .« »Ja, Roswitha, mit Ihrem ewigen so lange her'; daran sieht man ja ehen, daf^ Sie nichts davon verstehen Sie erzählen immer die, alte rieschichle von ihiom VaU-r mit dem glühenden Eisen und wie er damit auf Sie lns(|ekonunen, und jedesmal, wenn ich einen glühenden Bolzen eintue, muß ich au'h wirklich immer an Ihren Vater denken, ich sehe immer, wie er Sie wegen des Kindes, das ja nun tot ist, tot machen will « MARBURGER ZEITUNG UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBUKG-ORAU BUWC.IICHISPIEH Haute 16 18 :40 20 (thi Pernrul 2211) Mittwoch, 20. und Donnerstag, 21. Oktober Magda Schneider Willy Forst, Theo Llngen und Fritz Odema' n Ich kenn dich nicht und liebe dich 'Qr Jugendliche ftiqpiSHSPnl C C m A lU A Ik [ W- Ih 1« Jii. 20 45 llbi t ^ " A " A II ■ Sr 13 4S !b 1H ir* 20 4S Ubi GESCHLOSSEN Lichlspieie Kodei^ciischule Mittwoch, 20. und Donnerstag. 21. Oktober — täglich um 19 Uhr — der große Artlsten-Fira: Die drei Codonas RenA Deltgen, Lena Normann, Annelles Belnhold, Ernit V. Kllpileln, Joiel Sieber. Musik; Peter Kreuder Für Jugendliebe nicht tugelaaieal n Lj - I SachspnlpIrlflT Bu»q-l->chi»p'e^e i.iii» »traBp Mittwoch 20 und Donnerstag, 21. Oktnbor Wir tanzen um die Welt Ein Blick hinter die Kulisson Her Wcltsladt-Variplös! mit lüde HöMIch, Charlotte Thiele, Irene v. Meyen-dorll, Carola Hühn C'harloit Daudert u. Karl Raddatz. Pill jiigendiirhf tugelBssenl lte Fabrik Kr»uel-Leu(fin c.m. b. IL Schauspieler sucht möbliertes Zimmer. Zuschriften unter »Heizbar« an die »M. Z.«, Mar-burq-Drau^^^^^^^^^fi4^ Wohnim^stausch Vor Tausche Elnzimmerwohnunq in Neudorf gegen Zweizimmerwohnung im Magdalenenvier-tel. Anschrift in der »M. Z.« Marburq/Drau 573-9 Heirat Suche Ehekameraden, 30—35 J. Zuschr. mit Bild erwartet lustiges Mädchen unter »Treue I < an die »M. Z.«, Marb. (Drau).__627-12 Witwe, milt'fren Alters, mit eiqener Wohnunq, sucht einen Ehepartner. Zuschr. an die »M. Z.« unter »Sehnsucht«. 625-12 F^milien-Pnzeioen finden durch die »Marburger Zeitung« weiteste Verbreiltinq Deutscher Koch für 200 Mann-Laqer sofort qesucht. SIEMENS-BAUUNION, UNTERDRAUBURG (Kärnten). Unser tapferer, sonniger Hansi Rottenführer der Waffen-f/, Träger des E. K. II. Kl., der Ostmodailie, des Panzerkampfabzeichens In Silber und anderer Auszeichnungen ist als Panzer-Führer in einer ff-Panzerdivision im Osten gefallen, C 1 111, im Oktober 1943, Alois und Barbara Zelenko, Eltern Luis, GretI und Karll, Geschwister Ilse, Schwägerin Konrad Kurnig gibt im eigenen sowie im Namen seiner Tochter Anni und allen übrigen Verwandten und Freunden Nachricht vom Hinscheiden seiner innlgstgeltebten Gattin, Mutter und Schwester, der Frau Anna Kurnfg «eb. Schibert die nach kurzem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden sanft entschlafen ist. Das Begräbnis findet Mittwoch, den 20. Oktober 1943, um 15 Uhr, vom Trauerhause aus statt. Die Seelenmesse wird am Donnerstag, den 21. Oktober, um 8 Uhr früh, in der Pfarrkirche in Weitenstein gelesen werden. 235 Wcitenstein, Leonhard, den 18. Oktober 1943. Lebenslustige Witwe, mittleren Alters, sucht ehrbare Bekanntschaft mit eben - )lchom Herrn. Zuschr erwünscht mit Bild unter »Mrine Zukunft an dm »M 7..«, Marbiirn Drau. 624-12 Mädchen mit dnnkelhr. Auqon sucht lebenslust ;]tMi rheknmo-raden Zuschr. erw. mit B;ld. unter »Merh*..nlück- an die M. Z.«, Marburq Drau. r)26-12 ßOiähnqe Witwe, alleinstehciid, sucht npit'jil riickdmpriidon; geht auch 's Wirls-hiiUerm oder sucht H iu -n'if s'p'posten. Zuschr. iint »fiO ri5 J ihre, an die »M. Z. , Vf. rlnirci Drdii. _» _623-12 Funde - Verluste Kleidor/iisat/karte für werdende Mütter auf rinn Namon Adam Miiria, Horheneqq. 44, wurde verloren. Abzugeben qe-gen Belohnung. 226-13 Von einem Mandwagerl wurde auf dem Wege von .Neudorf nach DratiWeiler, Damingasse, Immelmanngasse, durch den Wald bis zur Jiig.-rqasse ein Rad verloren. Di-r rinden wird ersucht, dasselbe gegen Belohnung bei F. K , Ralngasse 34, Mendorf, ah7uge!ien. 59R-13 Am Samstag, den Ifi Oktober 1943, wurde in der Srhmidq., zwischen 11 und 12 Uhr ein dreiteiliger Gnldring mit roten Steinen verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, densellmn in der Verw. der ■ M. Z.« fib-zuneben. 628-13 Vcrsclv'c'pnes Richtigstellung Die Beerdigung der Frau Johanna Tischler findet am Freitag, den 22. Oktober 1943, um 9 Uhr vormittags. In Egidi i, d. B. statt. 640 n Llchtpau«-en, Vervlelidltigungen lielert H. KowatSLh, Marburq, Herrenq. 4H. G30-14 Tausc he Maisstroh gegen Dünner Anzulr.; Verw. d. »M Z.' — M.irbutg Diau 631-14 Tausche guterh^iliene, braune Lederschuhe Große 37 gcrjen gleiche Qualität Nt. 38. Adr, in der »M. Z,«, Marbuiq-Orau. (i4'M4 Tau«' he qutrrh.ilteiien Stflrer-anzug qegi-n namen-Nähma-schino Anzufragen in der "M. ■ Z,«, M.iibury-Druu G.33-14 Seite 6 * Nr. 293 * MittwocK, 20, Oktober 1943 MARBURGER ZETTUNG llnvermüstlicfie am Wegrand Vom Bilsenkraut, Zigeunerdampf und anderen Zugereisten Als Bettler sind sie gekommen, als Unbeachtete, als Vergessene und Unbekannte. Niemand hat sich urn sie bemüht, niemand für sie gesorgt, heute aber beherrschen sie unsere Ackerfurchen und unsere Gartenbeete, sie sind überall daheim und nicht zu übersehen: die kleinen Unkräuter am Wegrand! Stets sind sie grün und im Wachsen, sie blühen ti.st das ganze Jahr hindurch und tüich-ten auch den Winter nichtl Ob es glühender Sommer ist oder ob schneidende Kälte herrscht, wann immer sie ein wenig Licht erhaschen können, blühen sie. schicken sie ihre Samen hinaus in die Welt und erobTn sie weiter dif> Erde' Sie wachsen nicht nur im fetten Ackerboden sondern auch in der harten Kruste der Weafnrche, in den Pflaster-ritzen der Gtoilsfadt aul dpn Meinem alter Ruinen und in Schutthaufen vor den Neubauten. S!e sind bedürlnislns wie kaum ein anderes Lebewesen, sind f]enügsara und hesrheiden — unH lies-vcgen stets aurh Sieger! Lebenftempo! Nur wenige Wochen brauchen sie, um sne neue örtii(hk»»it eingenommen Zii haben; kaum Ii?ql ein Streifchen Erde brach, kommen die Samen cinqetlogen. nach zwei Wochen grünt ea s'hon und nach weiteren vierzehn Taiien sind Blüten und Früchte da' Es ist ein atembe-laubendes Tempo, das diesen Pflanzen innewohnt und großartig muten auch die Massen der Samen an mit denen sie lür ihre Vermehrung sorgen, Da ist zum Beispiel das Bilsenkraut, das an unseren Strafienrandern wächst. Seine gelbbraunen, großen Blüten sehen rerht hübsch aus, mm sieht ihnen die Ptihe Verw.mdtschaft mit der Tabakpflanze deutlich an. C ne einzige Durch sc hnittspflanze diesem Bilsenkrautes biingt jahrlich mindestens 10 000 Samen ■/in Reife! Wenn jeder Samen zur Kei nnmg und Entwicklupg gelangen könnte wi'rdeo schon nach drei Jahren auf je-Hen Gcviertmetof Festland, Gebirge und Wüsten mitgeiechnet, rund 30 Ptlanzeii (KS Bilsenkrautes stehen, das sind mehr als auf solchem Raum überhaiipf wach bon konnten! Der Botaniker Schröter •iher fand einst eine Pflanze des Bilsen krautes, die in einem Jahr list eine Mil-I nn Samen erzeugte' Die Sainrn waren rihnedies nur zu .30 Pro^'ciit koimfahiQ t nd trotzdem hätten sie srhon nach drei Jahren eine Nachknminenschritt von 2' OOfi Billionen Bilsenkre Von Christian Die dickc ältere Frau, die hinter dem Schreibpult in der kleinen Halle des Ar-♦islenhotcls »Schwan« saß, sah auf. als die Drehtür sich bewc({te Mil einer Grazie, die man dem plumpen Körper eigentlich fjar nicht zugetraut hätte, lief sie auf einen bescheiden aussehenden Herrn zu, der hereinkam und dem Dienstmann Anweisungen ^ab, wohin er den riesijjen Koller stellen sollte. • Da sind Sie ja, Monsieur Ri({olcito, und so pünktlich, dn hat die Fähre von Malmo ja keine Vcr?pätuni» ({cliabt! Der Mann nicktc freundlich, re.chte eine schlanke Hand J:um Gruß und (raijte; > ich bekomme doch wohl wieder mein alles Zimmer, Frau Petersen? »Aber i^eviß doch, ;{ewiß! Es ist uns eine Freude und Ehre, Sic hier zu haben. Monsieur Rigoletlo! Wie war's im China-Kabarelt in Stockholm? Gutes EntJa^e-menl, kann ich mir denken, haben Sic Bekannte ({etroflen? Ich j{laube Rito und Rita sind auch drüben überm Sund, aber in Mnlmö!' Monsieur Rifjoletto achtete nicht weiter auf diesen Redestrom, er kannte die alte Petersen, die vor undenk-Üchcn Jahren einmal Kimstreiterin !^e-Wesen war, sehr (Jut, und wußte, wie alles gemeint war. Es war nicht Neugierde, nur Anteilnahme und Freude, daß man sich wiedersah Jetzt, während des Krieges kamen die Artisten ja nicht mehr so re^elmäßifj wie früher, viele saßen irtjend-wo fc't und konnten nicht weiterkommen, andere waren hier in KopenhajJen an den Strand ((espült worden und warteten sehnsüchtiii darauf, daß sich die Grenzen einmal wieder ftffnen sollten. Wer wohnt denn neben mir? frajjle Monsieur Rifinielto. Der Tierdresseur Sofus, Sie kennen ihn wohl nicht, keine {{rofle Nummer, er E. Jörgenpen tritt mil ^wei Hunden und einer Katze auf! »Sofns? Er hat so eine kleine, zarte, blonde Frau, Ich war mal mit ihm zusammen im 'Tavarin in Paris.« Frau Petersen warf dem Mann einen scharfen Blick zu. Monsieur Rißolelto, der inliTnatiorial bcrülun'e Clown, war in der Artislenwi-lt dafür bi-kannt. daß er nie Frauen..ifiärcn halte, und nun sprach er von einer kleinen, zarten, blonden Iran , srHr interessant! Aber Sofus" Frau konnte wirklich auch i-iriern Kisklotz (Jefallen, wenn man sie nur ansah, halle man das Bedürfnis sie zu streicheln. Sie hatte tjrnUc, bitlendf Kinderaufjen, und man sa^te, Sofus sei nicht jjut zu ihr Monsieur Rifjolelto war mit seiner jfro-ßen Nummer fertig, ünzählijje Male hatte er sich verbeuijt. jetzt stand er in den Kulissen der »Scala und sah zu,, wie die kleinen Tahiirets für die Tiere, mit denen Sofus als nächste Nummer auftreten sollte, aufj^estcllt wiird«>n. Drei Wochen lan< hatte er jeden Abend hier gestanden und dieser Nummer zugesehen Er wußte, daß man darüber lächcltc, aber das störte ihn überhaupt nicht. Er hatte herausilcfunden, welch ein brutaler Dresseur Sofus war Gott sei Dank war dies eine Ausnahme, die meisten Dresseure stehen ausgezeichnet mit ihren Tieren und behandeln sie ijut, aber Sofus sitzte alles nur mit brutalsten Miltein durch und die beiden Himde hallen Anf|sl vor ihm Die siamesische Katze war anders, sie hafte keine Anfjst, sie wehrte «ich, wenn er nach ihr schUijJ bei der Probe Ihr Gesicht war undurchdrintjlich. die bernstein» (gelben Außen konnten ßanz ausdruckslos blicken, wirklich, wie eine Maske aus dem Fernen Osten, aber die Krallen wa- ren messerscharf, und sie schlu(;en blitzschnell zu. Monsieur Rigoletto merkte, daß Sofus Frau neben ihn getreten war Sie trug die Katze auf dem Arm Dai Tier hatte eine kleine Beule über dem Auge und der lange schwarze Schwanz schlug aufgeregt hin und her. »Er hat sie wieder geschlagen, er hat gesagt, daß er sie umbringen will, aber Coline hat sich gewehrt, sie hat ihm über die Hand gekratzt. Sie kann sich wehren — ich nicht 1- Monsieur Rigoletto legte beruhigend seinen Arm um die Schultern der zarten Frau: »Nur Mut, es wird alles einmal besser!« »ich habe keinen, der mir helfen kann!« Wieder strich er ihr beruhi-){cnd über die Schultern: »Alles wird gul!< Sie nickte und blickte ihn an, ein kleines Lachein stand um ihren Mund An diesem Abend geschah es. Sofus brach in seiner Garderobe plötzlich zusammen. Er wand sich in Schmerzen und schnappte nach Luft. Der Theaterarzt konnte nicht mehr helfen. »Herzschlag!« sagte er. Die zarte blonde Frau stand wie versteinert. Monsieur Rigoletto führte sie fort und brachte sie in einer Droschke nach Hause, Sie legte ihren Kopf an seine Schultcr und weinte — befreit. Sofus Witwe blieb in dem kleinen Ar-tistcnhotcl wohnen. Monsieur Rigoletlos Auftreten in der '»Scala- lief am 30, März aS, er sollte dann nach Oslo, Am Abend vor seiner Abreise sagte er zu der dik-ken Frau Petersen; "Ich nehme sie mit, gestern Abend sind wir überein gekommen I« Frau Petersens Augen glimmerten, sie sah den glücklichen Schluß einer sonst traurigen Geschichte. «Ja«, sagte sie milt-terlich, »das hab^ ich mir gedacht!« Monsieur Rigoletto sah sie etwas erstaunt an. >>Haben sie gewußt, daß sie meine große Liebe ist?« Frau Petersen kicherte: »Einmal trifft's ja jeden Menschen. Aber kein Wunder, sie hat ja so schöne Augen!« Monsieur Rigoletto nickte; »Ja, wie geschliffener Bernstein I« »Bernstein?« fragte Frau Petersen erstaunt. »ich dachte, sie seien so blau wie Vergißmeinnicht, richtige Kinderaugenl« Monsieur Rigoletto sah sie verständnislos an, dann sagte er ernst; »Sie soll es gut bei mir haben, sie braucht nicht wieder aufzutreten!« »Und was wird aus den Tieren?« »Sie meinen die beiden Hunde? Ach, die nimmt Frau Sofus mit! Sie wird sicher bald Anschluß an eine andere Truppe finden.« Dann drehte er sich noch einmal um: »Siamesische Katzen haben immer bernsteingelbe Augen, und Coline, meine große Liebe, hat die schönsten, die ich je gesehen habe . . ,« Loß der Ziiversicfit Von Willi Lindner Die Zuversicht ist eine Kardinaltugend, das heißt, sie sieht mit an der Spitze tugendhafter menschlicher Eigenschaften. Die Zuversicht setzt Charakter voraus. Der Pessimist ist kenn Charuk-ter, sondern ein Schwächling. Wer im Unkenpfuhl sitzt, glaubt nicht an den Segen der Sonne. Die Zuversicht ist heldisch und kä'np-terisch. Sie yidubl an den Sieg des Guteii und Geiechten. Aber sie isl Keineswegs slaisch. Sie nimmi nicht tm-facb das Schicksal, wie es kommt, sondern sie versucht mutig da Schicksal zu gestalten. Zuversicht ist Glaube, aber ein Glaube, der Berge versetzt. Zuversicht wächst aber auch aus Überzeugung. Der Zweifler ist nie überzeugt, wenigstens nicht vom Sieg des Guten und Gerechten. Er läßt die Lipjieu und die Schultern hcingen und hört duf ciie Meinung der ctndem Der Zuversichtliche bildet sich seine Meinung selbst. Er schwankt nicht wie ein Rohr ira Winde, ihn wirft auch ein Rückschlag nicht um. Die Zuversicht ist Stärke, Nur ein stärket Mensch hat einen zuversichtlichen Glauben. Der Schwache sieht immer nur die Steine auf seiner Straße und die Hindernisse, die ihm das Wei-lerkommen erschweren. Der Zuversichtliche weiß, daß Hindernisse dazu da ' sind, um überwunden zu werden. Er schreckt vor ihnen nicht zurück. Er hat den Mut, allen Sthicksalsschlägen gegenüber stark zu sein. Das ist in dieser Zeit gewiß nicht immer laicht; aber die I Zuversicht ist ja auch keine Tugend der Bequemlichkeit und der sorglosen ! Tage. Im Glück zuversichtlich zu sein, j ist keine Kunst Im Unglück stark zu ! sptn und sich zu bewähren, ist Thar.ik-: terstärke. Die Zuversicht ist die Vor.nif'elzitnq für jeden kämpferischen Einsatz. Im täqlfchen Leben und hesonderi in schweren Zeiten Wer luslfos und zvei-felnd eine Verantwortung übernimmt, hat keinen Anteil am Erfolg; denn er glaubt ja nicht an ihn. Die Zuversicht isl die Brücke über alle Schluchten, sie führt auf alle Höhen Für sie gibt es kein Zurück, sondern immer nur ein Vorwärts, Die Zuversicht strebt zur Sonne. Der Zuversichtliche hat Sonne im Herzen Und diese Sonne erwärmt ihm den Glauben und den Mut. Er kann straucheln und fallen auf der Straße des Lebens, aber er wird auch immer wieder aufstehen und sein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Die Zuversicht ist die Kardinaltiiqend im Kriege. Ohne Zuversicht ist uns die Zukunft verbaut. Mit clor Zuversicht holen wir den Sieg aus den Sternen. Drei Fragen — drei Autmorien Wieviel GewicJjtsklassen qibt es beim Sport und wie heißen sie? E« gibt acht Gewichtsklassen und sie heißen; Plieqenqewicht. Bantamgewicht, Federgewicht, Weltlerqewicht, Mittelqe-wicht, Halbschwergewicht und Schwergewicht, * Wo gibt PS die meilen Kamele? Nicht in Afrika, auch nicht in Arabien, sondern im Land der Sowjets, das mil fast 300 000 Kamelen den größten Bestand dieser Tiere unter allen Ländern aufweist. 4> Woran sterben die meisten Menschen in Deutschland? An Krankhelteai der Kreislauforq.ine. Dann folgt der Tod durch Krebs und andere Npubildunqen. An dritter Stelle stehen Infektionskrankheiten. irauen, Kinder uiid 'Blumen .'Ausstellung Gräfin Lea von Gatterburg in Cilli Cilli, Mitte Oktober W:e sehr in Cülli eine Kunstausstel hing begrüßt wird, ?,eiqt*.' das große Interesse der Besucher an der Bildnisaiis-slellung der Gräfin Lea von Gatterlnirq die am 14 Oktolx-i qeschlossen wuidtf .Vlan war si hon heim Betreten des Raumes in einen Bann qezoqen. Es ist )a ni( ht alltaqli! h eine so ansehnliche Zahl von Paslellbildern zu sehen Pastellmalerei wirtl gegemiber öl, Agna-lell und rirnph'k seltener geübt So wie jede Technik ihre Eigenart besitzt, die letzth'n den Charakter einer Kunst Schöpfung bpi-influßt. übt gerade dfis Pastell bedingt durch das weiche Ineinanderfließen drr Fubtöne jenen Zauber eirer Atmosphnit- von Kultiviertheit ■ms, dir Frauen- und Klnd^^rporträts in ßerordenllich /iistdttenkommt. Uber Porfrät^ gibt es qeteilte \ultas-stinqen; eine f-.rdprt die unnachsicht-liche Darstfllunq de*; Porträtierten; der l-unstier nreift den Mensrhen mitten ans seinem I eben heraus, s«'tzt ihn hin, wie er ihn sieht und erlebt, ohne Beschö-nioung, ohne Gnade Eine andere nun will ebenfalls den Menschen festhalten, nur etwas herausgehoben aus dem Alllag, gleich-iam hineinqestnIM In eine festliche Umwelt, abgestimmt auf edles, schönes Erlpben. Und damit soll auch das Bild mnhr sf»in als ein Porträt an slrh, es »oll zuqleirh solbständiq wirkender Schmuck des Rmmes werden, dem es zugedacht ist. Lea von Gatterburg vertritt in ihren Porträts die zweite Auffassung, sie erhöht diese Wirkung noch durch selbsl-entworfene. in einer Cillier Werkstätte f.eschnitzte Rahmen. Glanzgold, abwechselnd mit matter Tönung in bc^schwing-ter Linienführung, antikisierend und wieder modern, jerlcm Bild angepaßt, umschließen die Rahmen Fraurnhild-f>i»se, Kmderköpfrhen von bestrickender Anmut. Eine Fülle blühenden Lebens strahlt uns enl(|i"'qen Ist es nur oin Kopf der von loniq sc:hattiortem Hintergrund sich markant plastisch abhebt, in seiner lUwequng die iiiclividuello Hallung tle.-Ijargt'stelllen char.ikterisierend (Bildnis flau Z Bürget, Fiau Borlak, Frau Hoch-r.ezj, is! r»; ein Bildnis, durch die Bc>i g.d)e von Kleuliinc), Pelz, Schmuck die meisterliche Beherrschung des Stofl-iichen verratend (Frau Suppan, Frau M, Woschnagg, Frau M. Unger-UIlmnnn, Flau V Komor/.ynsky) immer fesselnd die kulliverle Farbtönung, die alle harten Kontraste vermeidet. Auffallend ist die lockere Behandlung der Haare, wie die gutdurchstudierte Augenpatfie, Die zarte Niianzierung der Haut, die alle Re-giStei der Farbe vom hauchteinen Blaß bis zum hlutdurchpiilsten Rot spielt, erinnert an Elfenboinmalerei und wiikl wie ins große übersetzte Miniaturen. Weniger larblge Bildnisse (Frau Syb. Hubl, Fräulein Miklnu) zeigen wie sich dio Künstlerin auch in grau und dunkel einzuleben versteht. Wie hingehaucht und flüchtig festgehalten Sinei die Kinderbildnisse, die so recht in ihrer zarten Farbgebung den lebendicjsten Eindruck herv^orrulen und durch die gekonnte Beherrschung des Pastells allen markanten Eigenarten der Kleinen gciechl werden. (Ingrid Zeder, Harrassin Zwillinge, Warsberg, Ton-tschitsch). Unbedingt erwähnenswert ist bei den meisten der Bildnisst; die treffliche Ahnlichkeil, eine Forderung, die von den Bcschduf'm stets in erster Linie gestellt wird (Uildnis Frau v, Schweiqharl, Baronin Warsberg, Frau M. Zanqger). Lea von Gatterburg malt auch Bin mcn, In bunt gehäuften Sträußen werden Feld lind Garienblumeii festgehalten- in liebevoller Arbeit wendet sirh clie Künst lerin Einzelheiten und kleinsten Dingen zu, iei es auch nur ein winziger Rosen- käfer. Einzelne Sludi ?nbldtter (Srhwerl-lilien, blühender Kaktus) zeigen die sichelt; Hand der Zeifhnerin. Wie sich die Kopie der Bildnisse vom Hinter-fjTund in leuchtenden Farben und Helligkeit abheben, treten auch die Blumen vor den dunklen Grund und blühen uns entgegen. Praßberger Alpe in Schirokkostira-inung. An der Fronau, Cillier Sladtturm zeigen, wie sich die Künstlerin auch mit den Problemen der Landschaftsmalerei aiise nanderzusetzen versucht. Ein prächtiges Flietlerbild in Ol verrät uns aber, daß Lea von Gatterburg in allen Sätteln fest ist und trotzdem ihrer f-arbenwelt mil aller ihrer Feinheit und Modulation treu bleibt. Es war gewiß eine dankenswerte Veranstaltung des Sleirischen Heimatbun-c'es, die Cilli mil dieser ungewöhnlicher und begabten Wiener Künstlerin bekanntmachte. Zuletzt sei noch erwähnt, ddß der Ertrag des Eintrittsgeldes dem Deutschen Roten Kreuz zufloß und durch den zahlreichen Besuch eine Siunme von Reichsmark erreichte, Dr. Paula IVoschnagg Fiiessende Wolfen — jarhig gesefien Uraufführung des Ufa-Kulturfilms »Wolkenspicl« Wissenschaftliche Versuche und Dar-slelluni^cn erwecken in dem Laien zumeist das Gefühl eines lehrhaften Unlerrichles, der die wahrhafte Schönheit der Vorgänge hinter dem Wissensstoff verschwinden läßt. Bei ganz wenigen Ausnahmen, wie bei Goethe, verbinden sich die praktischen nalurwissenschafllichen Belrach-tungcn mil dem künstlerisch Schönen und werden damit zu einem künstlerischen Genuß. Der Kulturfilm, der sich in besonderer Weise mil der Sichtbarmachung der Naturgeheimnisse beschäftigt, erstrebt seit langem diese Verbindung von wissenschaftlich genauer Darstellung und künstlerisch befriedigender Ausführung Mit dem Farbcnkullurfilm der Ufa »Wolkenspiel« der zusammen mil dem Tobis-Film »Ich werde dich auf Händen tragen am 19 Oktober im Marinorhaus, Berlin, uraufgeführt wurde, hat Dr. Martin Rikli, der bekannte Kulturfilmgeslal-fer, einen als besonders geglückt zu bezeichnenden Versuch auf diesem Gebiete unternommen Mil Hilfe des Zeitraffers hat er das Spiel der Wolken, ihr Werden, Entstehen und Vergehen, so wie es unserem Auge nicht gichlhar ist, mit der Kamera einf!efangk-n, und uns zugleich durch die Farbigkeil der Aufnahmen eine wahrheitsgetreue Darstellung der Vorgänge gegeben Das Ganze ist eigentlich nur ein Spiel, ein Spiel mil den Wolken, das gerade durch die Leichtigkeit, mit der es aufgenommen ist, das streng Wissenschaftliche, das treffend erläutert wird, nicht hervorkehrt, sondern durch die lebendige Schönheit der Aufnahmen eine glückliche Verquickung von Wissenschaft und Kunstgenuß darstellt. Die Sichtbarmachung eines Wärmegewitters im Gebirge, die Entstehung der Wolkentürmc, der stürzende Regen und die hinter der Wetterwand wieder aufleuchtende Sonne, sind so vollendet eingefangen, daß man sich keine schönerc Wiedergabe denken kann. Natur und Kunst, die so eng miteinander verbunden sind, werden hier zu einer Einheit, wie man sie in allen Kunstwerken findet, die die Zeiten überdauern. Was über den Regisseur gesagt wurde, gilt in gleicher Weise dem Kameramann Kurl Stanke und der Musik, die Friedrich Wiefeschnik komponierte. Der Film erhielt die Prädikate »künstlerisch wertvoll' und »volksbildend«, Ingeborg Lohse Flscherpiiradles Donaudelta, der Kulturfilm der Wien-Film, der das Fischerleben in dem eigenartigen Mündungsgebiet des Donaustromes schildert, erhielt das Prädikat »l^ünsflorisch wertvoll und volksbildend«. J/arhur^er Kmochronik I c h k e n n ' D i c h n 1 c h t undllebe Dich... Geza von Bolvary als Spielleiter, Franz Grolhe als Komponist und Willy Forst als Träger der Hauptrolle vereinten sich zu bewährter Zusammenarbeit an- so mancher erfolqreicl, Film-Operette, der auch in der Wiederholung ein aufnahmefreudiges Publikum* beschieden ist. Man erfreut sich an dei flotten Inszenierung und an schönen Aufnahmen, die natürlich an der zauberhaften Küste eines südlichen Meeres gedreht wurden. Man lacht. Oft isl e« auch nur oin Lächeln, wenn es gar zu (jperettenhafl unwirklich zugeht. Da qibt es: natürlich den ohlioaten Generaldirektor (Max Gülstorff) in der denkbarst prunkvollen Villa, Die von Verehrern umflatterten schönen Töchter — Maqdn "^rbneider, reizend wie immer und der Rolle qemäß etwas kapriziös, und Trude Haefelin. Den i-.tmütiqcn Baron Nickv (Frilz Ademar), die etwas verdäcbliflen Graf P.ilmier' (Anq"Io Ferrari) und Coqunrd (Anton Pointner). Da qibt es weiters die Perle des aufmerksamen, tadellosen Dieners (Theo Lin-gen), der, um des »edlen Zieles« willen Sich plötzlich in e'nen rTerh''nq erster Güte verwandelt. Und da gibt es vor allem den belint