PMtatu t gotorisü.) Gchristleituug umd Bernwihinfl: Cd)« flri«iM>a «L 5 Xlephon .. Str. 21 ■tarnten werden in ha Lerwaltuug »u BUBgftni Gebühren «tgesrnflkn onnnfn. Deutsche Zeitung Organ Mr die deutsche Minderheit in Slowenien Erscheint «Ache»ttich zweimal: DouuerSiag früh ««» SamStag früh mit dem T«t»m vom Soonlag Bezugspreise » Für das Inland V« jährig Diu »o.— jährig . «0.— ganzjährig „ 120.— FßrS Ausland entsprechende Erhöhung Einzelne Kummer Tin 1.25 Rummer 34 Celje, Sonntag, 28. April 1929 | 54. Jahrgang Die Schicksalsfrage. (Deutscher Brief.) Man kann nicht Vorüberzehen an den Er-«ßniffcn und Materialien, die den durch den Ge»senschlag des Tode« geschaffenen Schicksals-räum zwischen den Verhandlungen der Pariser Sachverständigenkonseren; ausgefüllt haben. Zur Beurteilung dessen, was geschehen ist und weiter geschieht, sind jene Klarlegungen und Erklärungen der Zwischenspanne entscheidend wichtig. Die Wochenwende hat den Besuch der deut» fchen Vertreter in Berlin und die Rücksprache »it der Reichsregierung gebracht, sie hat zur Beröffentlichung des deutschen Memorandums zunächst als Indiskretion in Auslandszeitungen, dann zur Klarlegung auch in deutschen Zeitun-gen geführt, sie Hot in den Reden Poinccn^s und dkS preußischen Ministerpräsidenten Braun «sschlußreich bis in die letzten Beweggründe hinein die gegnerischen Ansichten und Absichten gegeneinander gestellt. Das find alles Ereignisse, an denen der GegenwartSchronist nicht ohne »eitere« vorüber kann,' auch wenn das Tempo der Entwicklung sich noch so überstürzt, und die der spätere Historiker dieser schicksalsschweren Zeit sorgsam werten muß. Der Besuch der deutschen WirtschaftSsach-verständigen in Berlin hat die Bestätigung ge-tracht, daß die Berhandlungsfreiheit der deut' sch?« Delegation weder jemal« beeinträchtigt worden ist noch auch in Zukunft beeinträchtigt »erden soll. Der Besuch hat weiter gezeigt, daß die drsouder« von der französischen Presse genährten Hoffnungen auf eine Ausspaltung der inneren deutschen Front trügerisch gewesen find. E« ist sehr plump, wenn der Temp« »ersucht, „republikanische Kreise" gegen die deut-sche Delegation mobil zu machen. Die Rede des unanfechtbaren Republikaner« Otto Braun zeigt deutlich, daß e« in der Beurteilung der Lage keine Gegensätze zwischen recht« und link« gibt. Die Rücksprache in Berlin galt besonders auch dem Inhalt des umstrittenen und dann Fer Siegeslauf des Mtravtoletts. Bon Dr. fc'iB» Wagucr Berlin. Als kurz vor dem Kriege die Bestrahlung «it der .Künstliche» Höhensonne" aufkam und sich rasch «»bürgerte, da sprach man iv Laieikreise» zum erstenmal von der Bedeutung des Ultraviolett«, von dem man bis dahin höchstens in der Echule al« von dem unsichtbaren Teil des Spektrums gehört hatte, dem man wenig Bedeutung beimaß. Eben dieser un» sichtbare, jenseit« des violett« liegende Teil de« Spektrum« aber besteht au« jenen kurzwellige» Strahle», die in letzter Zeit geradezu eine Revolution a»s hygienischem Gebiet hervorgerufen haben. Ultravolett ist eine Zauberformel geworden, die »iele Leide» heilt: Ultraviolett steigert unsere Lebenskraft, e« heüt Tuberkulose, englische Krankheit und «ndere bisher kaum beeinflußbare Leide», e« erzeugt da« lebenSwichlige Bitamin D, dessen Fehlen ebeu Verantwortlich ist für die englische Krankheit, die Nachitis, die Kinder zu Jhflppel» und für ihr ganze« fcfcen schwächlich »nd unglücklich machen kann. Ln der Breslauer Kinderklinik hat man stillende Mitter «it dem ultraviolette» Licht der Quarzlampe (Liipliche Höhensonne) bestrahlt und die Mutter-drust gab reichlichere Nahrung. Bestrahlungen schon Monate vor der Geburt vermochten den leider gar unter Bruch der BertrauenSabmochungen vcr-öffentlichten Memorandum«. Die Wiedergabe des Wortlaute« bestätigt die bisherigen von deutscher Seite abgegebenen Erklärungen. Das Memorandum weist auf die Notwendigkeit der Berücksichtigung von Einkommen und Leben«-standard hin, wie sie bei den Schuldenverhand-lungen durch den amerikanischen Staatssekretär Mellon formuliert worden ist. Das Memoran-dum betont nochmal«, daß Deutschland nach dem Sinne und dem Buchstaben deS Dawe«-planes nicht wie bisher au« der Substanz seine Verpflichtungen abgelten könne, auch nicht durch AuSlandSkredite, sondern au« dem Ueberschuß wirtschaftlicher Arbeitsleistung. Man hat wohl von schroffer Ablehnung de« deutschen Memo-randum« gehört. Stichhaltige Gründe, die gegen diesen vernünftigen deutschen Standpunk sprechen, sind aber nicht geäußert, wenigsten« nicht be-kannt geworden. Man fragt sich vergeblich, warum eine Konferenz von Sachverständigen nicht derartige sachliche Gedankengänge ernsthast erörtern will. Da« deutsche Angebot selbst hielt sich durchaus im Rahmen der BertragSlage und bedeutet rechnerisch eine fast 8t) prozentige Bewilligung der Forderungen der Gegenseite. Man kann diesem Angebot vielleicht, wie eS auch in Deutschland geschehen ist, den Bor-wurf machen, daß es eben kein Handelsangebot ist, sondern von vornherein den Höchstbetrag des Möglichen eingesetzt hat. Das mag politisch und diplomatisch vielleicht ein Fehler gewesen sein, hängt aber mit der ernsten Auffassung der Wirtschaftssachverständigen von ihrer Auf-gäbe zusammen, die nicht in der politischen Un« terhandlung, sondern in der Festsetzung und Formulierung der Gegebenheiten besteht. Bor viereinhalb Jahre» hat Devtschland bei An-nähme des Dawesplane« seine gesamte Lei-stungSsähigkeit auf 41 Jahre für die Tribute zur Verfügung gestellt. Bier Jahre sind davon ehrlich adgedient. ES bleiben also noch 3? Jahre. Kein Sachverständiger und keine Re-giernng wird die Leistungssumme duser Zeit- ost gesehenen Verfall der werdenden Mutter aufzuhalten. Ihre Zähne blieben gesnnd. da« Knochengerüst blieb uvgeschwöcht, ein vorher blühende« Aus-sehen ging nicht verloren und der junge Erde»-bürger ka» voll gesund zur Welt. Der Siegeslauf de« Uliraviolett« ist unauf> haltbar, die Kenntnis der wuvderbaren Heilwirkung kurzwelliger Strahlen heute schon sast allgemein verbreitet. Denncch konnten die Forschungen der deutschen Island-Expedition, die zur strahlenbio logischen Erforschung Islands im vorigen Jahr entsandt worden war, »och wichtige »ene Ergebnisse zutage fördern. Schon lange hatte man sich darüber Gedanken gemacht, we«halb der Gesuudheltszupand aus Island ein so viel besserer ist als etwa aus den Faröern. einer einsa»en Inselgruppe >« Nordatlantik, aus der, wie man wußte, die gleiche Ernährungsweise herrscht wie in Island: nämlich Fi'chaahrung. speziell der Genuß von rohem, getrocknete« Fisch und Dorschlebertran, also Nahrung««ittel, die in großer Menge da« rachiti«verhindernde Vitamin D enthalten; während aber in Island die englische Krankheit eine AvSnahmeerscheinung ist, find auf den Fcnöern mehr al« die Hälfte der Länder rachitisch. Die Fischnahruug allein reicht also offenbar nicht au«, die Sioch'ti« zu verhindern. E« muß aus J«'and spanne nachträglich zu erhöhen bereit sein, weil der Schuldendienst der Allierten an Amerika noch 21 Jahre weiter läuft. Daß die Sach-verständigen e« abgelehnt haben, da« wohl er« wogene deutsche Angebot auch nnr zur Ver» Handlungsgrundlage zu machen und über die verhältnismäßig nicht allzugroße Differenz zu ihren Forderungen in eine Erörterung einzu« treten, läßt bedenkliche Rückschlüsse auf den guten Willen und die Ungebnndenheit gegen-über den politischen Forderungen der Regierun-gen zu. Ist Deutschlands Verpflichtung von 27 neuen Milliarden zu den bereits gezahlten rund 50 Milliarden in Anbetracht der wirtschaftlichen Schwächung deS deutschen Volke« durch die Friedensbestimmungen wirklich ein Angebot, über das man schroff zur TageSord-nung übergehen zu können glaubt? Auf beeng-tem Raum, unter spärlichen inneren HilsSquel-len und ohne Rohstoffgewinn aus eigenem Ko-lonialgediet ringt das deutsche Volk um seine Lebensbedürfnisse. Es hat eine erhebliche Einfuhr nötig, die mit Ausfuhr von Waren oder mit Arbeit bezahlt werden muß. Deutschland hat nicht — trotz Anspannung aller Kräfte — die Ausfllhihöhc erreicht, um nur seine zum Leben notwendige Einfuhr bezahlen zu können. Es soll trotzdem nun noch für lange Zeit und ohne Gegenwert Tribute au reichere Länder ringsum herausgehen lassen. Die Entwicklung hat zu einer unerträglichen Kapitalsknappheit geführt, die wiederum zu hoher Verzinsung den Anlaß gab und ganze ErwcrbSzweige, wie z. B. die Landwirtschaft, völlig unrentabel gemacht hat. Dabei ist der WirtfchaftSopparat Deutschland« in Ordnung und durch Rationalisierungsmaß' nahmen der letzten Jahre auf eine beachten«-werte Höhe gebracht. Des find sehr ernst zu nehmende Tatsachen, die den von Deutschland genannten wirklich nicht niedrigen Betrag in ganz besonderem Licht erscheinen lassen. Auch der so umstrittene angeblich politische Teil deS Memorandums ist nicht nur im Zu-sammenhang mit der Leistungsfrage verständlich, noch ei» zweiter Faktor im Spiele sei», der für de» hervorragende» Gesundheitszustand der Jslandkiuder verantwortlich ist: die unmittelbare Sonuea- »nd Hlmmel«strahl»ng. Man hat gesunden, daß die Ultra» violetten Strahlen de« Sonnenlichte« da« bedeutsame Vitamin direkt in der Haut erzeuge», Ultraviolett-strahluuz also noch wichtiger «st al« vitaminreiche Nahrung. Ein tückische« Schicksal will e«, daß gerade im Sommer, wo aus den Faröer» ebenso wie auf J«la»d ewiger Tag herrscht, dieser dort durch beständige Golfstromnebel verdunkelt wird, so daß es uur sechs sonnige Tage im Jahre gib!! Die Isländer dagege» bleiben von der Rachitis verschont, weil ihnen da« antirachitische Bitamin aus zwei Quellen fließt: durch die Nahrung und die Strahlung. Als Erfolg darf die Expedition (über die die .Umschau in Wissenschaft und Technik', Frankfurt a. M.. berichtet) es sich buchen, die starke Ultraviolettstrahlung ans Island, sowie die Gesamt» sonnenstrahlung energetisch festgelegt zu haben. Ein wunderbarer Zusall, daß nämlich eine lichtempfindliche Kadmiumzelle dieselbe Empfindlichkeit für Ultraviolett hat wir die menschliche Haut, fetzt UV» instand, do« ganze Ultraviolettgebiet rein physikalisch zu »essen. Die Messungen mit der Kadmiumzelle gebe» un« ei»eu exakten Anhalt für die gesvndheitbringende Strahlung der Sonne. Seite 2 Deutsche Zeitung «u»«er S4 sondern notwendig. Die Sachverständigen legn» dar. aus welche Weise ein U-berfchuß der deut-scheu Wirtschaft überhaupt nur zustande kommen kann. Sie haben nicht die Wiedergabe der Kolonien und die Wiederherstellung der Ost-grenze gefordert. Sie haben nur darauf hinge, wiesen, in eiue wie schwierige Lage Deutschland dadurch gekommen ist, daß der Osten nicht »ehr landwirtschaftlich produktiv sich auswirkt, sondern große Unterstützungen und Zuwendungen fordert und daß Deutschland seine Rohstoffe nicht mehr in zureichendem Maße selbst hervor» bringen, noch auch au« eigenen Kolonien be-ziehen kann. Alle diese Negativposten verhindern eben jenen Ueberschuß der Wirtschaft, der zur Abdeckung der Kontributionsverpfiichtuugen nötig ist. Endlich wird in dem Memorandum noch dargelegt und nachgewiesen, daß Deutschland «it seinem Angebot von 1650 Millionen im Jahr auf 37 Jahre hinaus über Wortlaut »ad Sinn de« Frieden«diktate« und de« Dawe«-plane« noch hinausgegangen ist. Die schweren Bedenken, die iv Deutschland gegenüber dem deutschen Angebot bestehen, hat der preußische Ministerpräsident Otto Braun »irksam zum Ausdruck gebracht. Auch die in sehr weit getriebenem Entgegenkommen gegen die gegnerischen Ansprüche vorgeschlagene Summe kann im günstigen Falle nur aufgebracht werden, wenn die Lebenshaltung des deutschen Volke«, die in den breiten Schichten heute schon keine sehr glänzende ist, noch weiter herabgedrückt wird. E« liegt nahe, daß ein StaatSvertreter, der sein Amt al« Bertrauen«mann der Arbeiter-schast au«übt, in feiner Rede die Interessen der hinter ihm stehenden und am meisten durch eine Ueberbürduug betroffenen Schichten nach-drücklich wahrt. Der Appell, die deutschen Un-terhändler nicht im Stiche zu lassen und auch angesichts der lärmenden Presseentrüstung in Pari« die Nerven zu behalten, ist gerade au« dem Munde eine« Manne« besonder« wirksam, der wirklich nicht im verdacht nationalistischer Scharfmacherei steht. Besonder« dankbar ist da« deutsche Bolk aber diesem sozialdemokrati» fchen Ministerpräsidenten, daß er einmal deut-lich und entschieden der heuchlerisch-moralischen Verbrämung der KriegStnbute entgegengetreten ist, wie sie in der Bezeichnung Reparation ent-halten ist. Otto Braun Hit autoritativ festge-stellt, daß die deutsche Verpflichtung mit der Kriegsschuldfrage nur bemäntelt werden soll und daß sie tatsächlich wie seit ewigen Zeiten ein Tribut de« Unterlegenen ist. Als Maß dieses Tributes kaun nur die Leistungsfähigkeit Noch eine andere wichtige Einsicht verdanken wir der J«lanbexpebition, nämlich ein« Bestätigung und ein bessere» Verständnis der Messungen, die kürzlich von dem berühmten Lichtforschu»g»iustitut in Hamburg bekannt gegeben wurden Diese ergaben, daß in den Straßen der Großstadt, die in den ganzen Dunst und Rauch der Fabrikschlote eingehüllt find, da» Ultraviolett selten ist und nur in der Mittag»-zelt kräftig genug auftritt, um unsere Jugend gesund zu erhalten. In Hamburg muß man 3>) b « 40 Kilo meter weit wandern, um von dem Grvßstadtstaub loszukommen, und in London soll man so^ar noch 100 Kilometer vor der Stadt den Troßstadtdunst an der Verringerung der Ultraviolettdurchlässigkeit der Laft spüren Der Instinkt, der un» seit dem Anwachsen und der Vermehrung der Fabrckbetriebe und de« verkehr» au» dem Bereich der Städte so oft wie möglich ent» fliehen heißt und ur» mit Sehnsucht nach der reine» Lust von Meere», und Gebirgslandschaften erfüllt, hat un» wieder einmal richtig gelenkt. Ohne daß wir die Gründe kannten, ohne daß wir ahnten, daß Ultraviolett da» große Elixir ist aus da» wir im Hochgebirge fahnden, hat fich die S»te. weit« Reisen zu machen, in immer breitereu Schichten unsere» Volke» längst durchgesetzt und ist an die Stelle der früher so beliebte» Gommerwohniutg getreten, die gelten. Wenn dieser Maßstab falle» gelassen wird, s» kann nur angenommen werden, daß man die geschichtliche Existenz de« deutschen Volke« vernichten will. Nach der negativen Seite de« Problem« hin ist Poincarä« Rede in Lothringen ebenso aufschlußreich. Poincars geht nicht von der Zahlung««öglichkeit, sondern von der sran-zösischen Forderung au«, negiert also von vornherein den Sinn einer Sachverständige»-konferenz. Um Forderungen von Staaten zu überreichen, bedarf man keine« Sachverständigen« au«schusse«. Ei« unglaublicher Zynismus ist der Hinweis auf den Wohlstand«index Deutsch» laud«, der Frankreich beim Scheitern der Pa» rifer Konferenz angeblich höhere Zahlungen bringen solle. E« ist unmöglich, daß Poincarö selbst an da« glaubt, womit er die Begehrlich» keit seiner Land«leute aufzuputschen versucht. Zehn Jahre nach Kriegsende steht Deutschland wieder der Mann der Ruhrmethodeu gegen-über, ohne etwa« vergessen zu haben, ohne etwa« lernen zu wollen. Auch diese Tatsache ist Material zur Beurteilung der Entwicklung. Donaupolilik. Ein riesenlanger Wasserweg schräg durch ganz Europa, der Holland mit Rumänien, die Nordsee mit dem Schwarzen Meer ver» binden sollte, eine Kanalverbinduug vom Rhein über den Main zur Donau: da« war der kühue Plan, der vor dem Weltkriege schon ernst-hast bearbeitet wurde. Gleich vielen anderen ver» nünftigen Kulturunternehmungen ist auch diese vom Kriege zerschlagen worden. Statt einer Vereinheitlichung Europa«, zu der da« große Kanalprojekt führen sollte, brachte er eine weitere Zersplitterung. Die Zerschlagung der Donau» Monarchie schuf eine größere Zahs von kleineren Staaten, die an dem europäischen Wasserwege ihre Ansprüche geltend machten. Am Rhein-Main» Kanal wird weitergebaut, aber wa« die Technik gewinnt, geht durch die Politik wieder verloren. Fast jeder Donaustaat hat versucht, seiue eigene Flotte zu schaffen und mit ihr den Nachbarstaat niederzukoukurriereu. In den wichtigsten Donau» Hafenstädten, in Linz und Passau, in Preßburg uud Wien, in Budapest und anderen wurden Berladeplätze, Lagerhäuser und Landung«brücken für drei oder vier Schisfahrt«liuien nebeneinander angelegt. Ein Hohn auf alle Rationalisierung! Halb leer kamen und gingen die Dampfer, weil sich Fracht wie Personenverkehr auf so viele man gern in der nächsten Nähe der Stadt aufschlug. Die Sucht, in die Ferne ,« schweifen, hat also emea wohlberechligte» Sinn; sie entspringt nicht nur. wie oft zu Unrecht behauptet wird, der Sensationslust und eer Freude am Feraen und Fremden, sondern vielmehr der Beobachiung, daß «an sich am Meer oder i« Gebirge viel schneller und gründlicher erholt al» ia der Nähe der großen S äbte. wa» schon rein äußerlich an der viel inlenfioeren Braunfärbung der Haut erkenntlich ist, eben einer Folge der Ultra-violettstrahlung. Wie ostmal», so hat fich auch hier wieder gezeigt, daß der Instinkt auf den richtige» Wea führt, dessen Rchli^tcit die Wissenschaft erst »cch räglich bestätig'. Heute ist eine Forderung der Hygiene: So oft und so weit wie möglich h rau» au» dem Banukreise der S adt und wo die« nicht möglich ist, — wo e» an natürlichem Sonnenlicht fehlt —, Bestrahlung mit „Künstlicher Höhensonne'. Darüber hinau« erhebt sie de» Ruf. »ach v»amiateruag der Leben» Mittel, besoaber» der Kindermilch durch Bestrahl»» g. Mit der Bestrahlung der Kinder-milch geht na» in 5ent>chla»d, de« Geburl»lande der Quarzlampe (1906), oer ganze» Welt voran. Schon heute wird in über 50 Städte» die Kinder-nnlchbestcahlung zu« Segen »»sere« Volk«« durch-gkstihrt. Linien verteilen, daß keine von ih»en rentabel gemacht werden kannte. Künstlich »ersuchten einige Länder die Re«ta bilität ihrer Linie durch Ermäßigung der Eise»« bahntarise und durch Ausbau der Autostraßen zu steigern. N rmentlich die Tschechoslowakei ging dabei bi« an die äußerste Grenze. Sie bracht« Opfer um Opfer, damit Preßburg den Wiener Hasen überflügeln konnte. Ader von dauernden Opfern kann kein wirtschaftliche« Unternehme« leben. Wohl ist der Wiener Hafen zurückgegangen und Preßburg hat fich stark ent«ickelt, aber eingebracht hat dieser Preßdurger Hafen-betrieb nicht«. Er ist Zuschußbetrieb gebliebe« bi« auf den heutigen Tag. Nun geht auch de» tschechoslowakischen Staat der Atem au«. De«« schließlich ist doch nicht die Wirtschaft dazu da, um da« Prestige de« Staate« auf Kosteu der letzteren zu stützen, sondern nm sich selbst za tragen und dadurch erst zur Stütze de« Staate« zu werden. Staatliche Prestigepolitik kann die wirtschaftliche Vernunft wohl einmal eine Zeit-lang aus den Kopf stellen, ader sie kaun fich nicht dauernd auf wirtschaftlicher Unvernunft aufbauen. Und wa« sür die Tschechoslowakei gilt, da« gilt natürlich ebenso für Ungarn und R»-mänien, für Jugoslawien und Bulgarien. Man sängt de«halb heute an umzudeukeu und de» schweren Fehler der Weltkrieg«politik zu korri-gieren. Anstelle der Konkurrenz der verschiedene« Schiffahrt«linien tritt jetzt ein Kartell in Aktio«, innerhalb dessen Leistungen und Einkünfte, Fracht und Fahrpreise, Fahrpläne und Z»fahrt«li»ien einheitlich reguliert werden sollen. So wird die Donau doch wieder allmählich da« werde«, wozu die Natur sie bestimmt hat und wova« nur menschliche Unvernunft sie abbrachte: die große europäische Leben«ader, die alle angren-zenden Staaten zu einer Interessengemeinschaft verbindet. Da« Kartell der Donaudampffch ffahrt«ge-fellfchaften sämtlicher Uferstaaten einschließlich der internationalen Motorschifs«aktiengesellschaft Amsterdam ist da« wirtschaftliche Gegenstück z« zu dem politischen Regime der internationalen Donankommission. Diese mußte »ach de« russisch» türkischen Kriege geschaffen werden, weil die nenen Balkanstaaten ihre selbständigen Rechte auf Beteiliguag an der Donauschiffahrt geltend «achten. Nach dem Weltkriege ging der Prozeß der Jnternationalifiernng der Donauschiffahrt weiter, natürlich bei der allgemeinen deutsch» feiudlicheu Tendenz unter möglichster Zurück-drängung der deutschen Interessen. Aber kein Friedensoeitrag kann etwa« daran ändern, daß die Donau zu einem großen Teil ihre« Laufe« durch Deutschland geht und daß auch Oester reich schon wegen seiner Lage al« Knotenpunkt de« Verkehr« im Donaubecken immer eine führende Rolle spielen wird. Wenn aber Deutschland und Oesterreich zusammenarbeiten, wobei durch den Rhein Mainkanal auch mit Holland noch eine Verbindung gegeben wird, ist da« wichtige Mittelstück der Donauschisfahrt einer gar zu einseitigen Ententepolitik entzogen. A«ch werden sich gerade an dieser mittleren Strecke und bei den Kanalbauteu am Main, wo die großen Gesälle technisch zu überwinden sind, die Kraststationen ausbauen lassen, durch welche die Rentabilität des Schiffahrtsweges erheblich ge-steigert werden kann. Hier läßt sich alfo eine weitgehende Planwirtschaft in Verbindung von Schiff»' und Bahnverkehr von Kraftwerken uud ElektrizitStSauSnutzung durchführen. ES ist ei« Trost, daß fich au« dem Ehao« der Politik herau« einfach durch die Logik der Tatsache» derartige vernünftige Ziele durchsetzen. E» mag un« da« «auchmal zu langsam gehen. Aber wit müssen doch auch daran denken, daß die g««ze Stummer 34 Deutsche Zeitung Veite z Douau-Dampfschissahrt jetzt erst knapp ein Jahr-hundert alt ist. 1830 und 18S1 fuhren die beiden ersten kleinen Dampser «Frauz l." und .Maria Anna" von Wien nach Budapest bzw. oou Wien nach Linz Wenn man bedenkt, was au» diesem winzigen Ansang in einem kurzen Jahrhundert geworden ist, dann braucht man den Mi.t nicht zu verlieren, auch wenn die gegen»Srtig bestehende» Pläne der Rhein-Main-Donau-Schiffahrt noch einige Jahrzehnte bi« zu ihrer Durchführung verlangen. Sie werden durchgeführt werden und ein wichtiges neues Binde-glied zwischen den europäischen Knlturstaat.» bedeuten. Vielleicht ist es auch für den Seit frieden fruchtbarer, an solchen Plänen mitzuar-bnteu, al» die ganze diplomatische Zerrerei um Locaruo, Kellogg Pakt und Völkerbund. politische Aundschau. Inland. vochderratsklage gegen Vr. Padeliv. vte Angelegenheit Dr. PaveU6', welcher io Sofia Anschluss an da« Mazedonische Komitee ge-iuav» hat. wird in der jugoslawischen Presse noch »umer erregt behandelt. Aber auch die amtlichen Stellen scheinen sie so ernst auszunehmen wie schon seit langem nicht mehr. Der StaatSanwalt des staalSgerichtShoje« zum Schutz des Staates hat be reit« die Anklage aus Hochverrat gegen Dr. Paveti«! und den ihn begleitenden Journalisten Pertec er» hoben. Fiir da« den beiden zur Last gelegte ver breche« sieht da« Gesetz zum Schutz de« Staates die TodeSfbcase oder 8t) Jahre Kerker vor. Die beiden kroatischen AuSreißer werden in Abwesenheit verurteilt werden. IVas Dr. Paveiio angeblich bezweckt. Da« Beogradec .Vcrme" veröffentlicht am Donnerstag die Mitteilung eines Berichierstatter« u^S Sartbrod, welcher behauptet, daß der Fuhrer t>e« Mazedonischen Komitee« Dr. Srani^ev und der Kroate Dr. Pavel«? sich im März in Wien getroffen und dort ein Bündnis abgeschlossen hätten. Die gemeinsame Aktion sollte sofort mittelst Presst, Versammlungen und nach Notwendigkeit auch mit Waffen in Angriff genommen werden. Die beiden beabsichtigen iv »ens, in Wien und in Sofia Blätter herauszugeben und in Zukunft gemeinsame Schritte bei« Völkerbund zu unternehmen. In Sofia be Haupte «an, erzählt der Berichterstatter de» „vreme", daß Dr. Paveliö in Wien eine kroatische revolutio-«iicc Organisation gegründet hab«, die im Einver-nehmen mit dem Komitee arbeiten und Attentate aus gew sse Persönlichkeiten und Objekte in unserem Staate vordereiten werde. AIS erstes Opfer des Bündnisses zv.schen Dr. Pavettc und Dr. Stanikv sei der Direktor der Z grever „Novost,- Toni Schlegel gefallen. Die Attentate wurden auf die angesehensten Anhänger der Einheit unseres Staates erfolgen, und zwar so, daß die Beruhigung der Geister und die Ordnung der Verhältnisse vtryrndert werden. Ihr Ziel sei, dem Ausland zu zeigen, daß die Krauen unzufrieden sind und nur m>l diesen Mitteln für ihre nationale Unabhängigkeit kämpfen tonne«. Ausland. Bulgarien rechtfertigt sich. Im Verlauf der Affäre Dr. PaveU6 sind nachfolgen« Momente zu verzeichnen: ver bulgarische Außenminister^Burow stattete dem jugoslawischen i$e sandten m Sofia N-« 6 einen Besuch ab, um letzierem im Sinn emeS Beschlusses de« bulgarischen Minister rate» al« Beamwormng der jugoslawischen De marche mitzuteilen: l. daß d»e bulgarische Regierung politischen Emigranten das A>ylrech> mcht verwehren könne, 2. daß sie ruhige Manrsestationen nicht ver bieten könne, es aber bedauere, daß gelegentlich der in Sofia staltgesandenen Manifestationen ungünstige Erklärungen ge,en den Nachbarstaat abgegeben wurden, 3. daß die bulgarische Regierung in Hinkunft keinerlei herausfordernde Ausdrücke au die Adresse eine« fremden Herrschers zulassen werde, ebensowenig werde sie eine illegale Propaganda zu lassen. Sine sinngemäß gleiche Erklärung gab Außen-minister Burow in Parlament ab. wobei er die Hoffnung autsprach. dnß da« Jnzident friedlich liquidiert werde» wird. Zwei landtagsreden. Zur ReparationSsrage, die gerade jetzt zur höchsten Aktualität emporgewach en ist, wurden am Montag zwei Reden gehalten, welche die beiden einander entg>.genstehenden Standpunkte schars wieder geben. Die eine hielt der französische Ministerpräsident Poincar« i« Provinziallandtag seiner lothringischen Heimat, die andere der preußische Mini sterpräsident Otto Braun, ein führender Sozialdemokrat. im preußischen Landtag. Ministerpräsident Poivcare sagte u. a.: .Der DaweSplan stellt Frankreich vollkommen zufrieden. Durch eine Neuregelung will sich Frankreich außer Zahlungen in gleicher Höhe auch die Dauer dieser Zahlungen nach Maßgabe der französischen Schuldenzahlungen sichern. Auch die übriaen europäischen Mächte haben dieser srauröfischen Forderung nicht widersprechen. Die Sachverständigen erkannten in voller Uaabhänglakeit diese französisch« Forderung an. Die deutschen Ver treter haben die Hoffnungen aus eine rasche Lösung illusorisch gemacht. Niemand weiß, ob die Berhand-langen mit ernsten -uSsichten auf Erfolg fortgesetzt werden können. Im Interesse Europa und der Welt wird Frankreich nicht durch überflüssige Schwierig' keiten den W«a zu einer tfoständiguu# veriperren. Wenn aber alle Bemühungen vergeblich bleiben, dann wird fich Frankreich an den DaweSplan halten, der unter Anwendung deS Wohlstandsindex beträchtlich? Erhöhungen der gegenwärtigen Zahlungen fordert." Der. preußische Ministerpräsident Otto Braun er. klärte im preußischen Landtag: „In Paris sällt nunmehr die Entscheidung darüber, ob die Völker Europa« zu einem politischen Frieden gelangen werden, der eine unerläßliche Boraussetzung für ein fruchtbare« Gedeihen der Wirtschaft darstellt, um so die ungeheuren Schäden, die der Krieg verursacht hat. zu lindern. Am stärksten sind Deutschland und da» deutsche Bolk betroffen, denn Deutschland hat nicht nur seine eigenen Opfer zu tragin, sondern auch den SriegSIribut an seine einstigen Gegner. ES ist festzustellen, daß dieser KriegSiribut im Lause der geschichtlichen Entwicklung wohl seine Form, niemals aber sein Wesen geändert hat. Immerhin ist ein solcher Tribut, auch wenn man ihn als „Wiedergutmachung" bezeichnen will, stets nach der Lei« ftungSfähigkeit de» Tribuiflichtigen bemessen worden, e« sei denn daß man im voraus beabsich tigte, den tributpflichtigen Staat zu vernichten. Ein KriegSlribut ist niemals einzutreiben geweten. wenn er die Leistungsfähigkeit de« tributpflichtigen Staates überstieg. In Paris Hütten unabhängige Sachverständige über die Möglichkeit der Leistungen DeutfchlandS in den letzten zehn Jahren ein Urteil als Grundlage für die fernere Regelung der ReparationSsrage abheben sollen. Ich selbst bin stets für ene vernünftige Regelung der ReparationSsrage eingetreten. Ader angesichts des DarmederlitgenS unserer Wirtschaft, angestchtS der furchtbar elenden Wirtschaftskrise, angesichts der 2 Millionen Arbeitsloser in Deutschland und ange. sichtS der drückenden inneren Verpfl chtungen scheint e« unmöglich, für ein Menschenalter lfi50 Millionen Goldmork jährlich zu leisten, ohne die Leistungsfähigkeit der arbeitenden Bevölkerung stark hrab-zudrücken und drn überwiegenden Gropteil deutschen Volks Vermögens an das Ausland abzugeben. Wenn sich die deutschen Vertreter trotzdem haben drängen laffen, die LeistungSsähigkeit Deutschlands festzulegen, und geglaubt haben, diese hohe Leistung m>t der Kraft des Volkes in Einklang zu bringen, so ist dies nur mit dem besonderen Bemühen zu erklären, bis an die Grenze des Möglichen zu gehen. Wenn nicht im letzten Augenblick au« vernünftigen wirtschaftlichen Erwägungen heran« eine Berständi ■ gung herbeigeführt wnd, dann wird man sich damit abfinden müssen, daß «an für eine vernünftige Re varationSregelung bi« heute noch nicht reif ist." — Die« scheint nun wirklich der Fall zu sein, denn es ist ganz erstaunlich, welche Eruptionen von Haß gegen daS Deutschtum gelegentlich der Pariser Konferenz wieder zu beobachten waren. Das Scheitern der Pariser SachverstandigenKonserenz. Es erweist fich. daß in der P iriser Sachoer-ständigevkonferenz auf Seite der Alliierten nicht Sachverständige faßen, welche objekiiv die Leistung«» fähigkeit Deutschlands zu prüfen hatten. fond«rn Marionetten, welche von den politischen Drahtziehern io Pari« dirigiert wurden. Eine Au«nahme bilden die Amerikaner abr diese ließen sich auch lediglich von politischen Geficht«punktm leiten, sie beharren eben auf ihre« Schein und wollen ihr Guihiben in Europa bi« zum letzten Cent eintreiben. Der ,Wit gehen sagt Krau Annie Jung. viel aus," geb. Klug. .Zeit habe ich genug, meine Hausarbeil nimmt mich nicht übermS-hig in Anspruch, denn ich plage midi beim Waschen nicht mit unnützem Rumpeln und Reiben, RADION u äsdü ja für mich allein." Schont die Wäsche f deutsch; Vertreter Dr. Schacht ist ans dem «u»,ch»i. für Nvsasjung der Schlußprotvkoll« ausgetreten er wird einen eigenen Minderheiisbericht über die Tribut» frage ab'assen. Die Parifer Sachverstäodigenkonserevz ist als gejcheliert zu betrach!en. Die deutsche Reich«-dank ha, am 25. April beschlossen, den DiSkontsuß »m 1"/, auf 7'/, %, im Lombardverkehr um 1% auf 8'/»% zu erhöhen. Der Stand der deutschen Staatsbank ist ungünstig, weil seit l. Februar 1929 eineinhalb Milliarde« Goldunterlage als Tributzahlung abgegeben werden mußte, so daß die Golddeckung bereits vor ihrem Minimum steht. E» wird der T.anSserschutz deS DaweSplane« eintreten müssen. Gegen die Räumung des Lheinlandes. Die Pariser nationalistische „Libertö" kündigt an, daß C^emerceau in kurzem öffentlich und feier-lich gegen die Räumung des RH'Mlande« protestieren werde. Slemenceau sieht in der Räumung de« Rheinland«« e n Verbrechen gegen de Sicherheit Frankreichs und feiner kleinen Verbündeten. Vom Abrüstungsausschuß in Genf. Der deutsche Antrag emeS allgemeinen Verbote« de« Bombenadwurss aus Flugzeugen — der deutsche Vertreter Gras Bernstorff w«eS darauf hin. daß bi« fruchtbaren Wirkungen des Bombenabwürfe» auf wehrlose Großstädte in wenigen Stunden eine halbe Million Me«schenleben kosten würden — wurde gegen bi« Stimmen Hollands, Schwedens, EhrnaS SowjctrnglandS und Deutschlands von Polen, Frankreich, Spanien, Amerika, England, Griechenland, Italien und Kanada abgelehnt. Aus Fladt und Land. T«r Feucrwehrtag der Jrw. Feuerwehr Celje, zu welchem der Sonntag des 2. Juni auserkoren wurde, rvrrd wie alljährlich auch Heuer wieder ein freudig begrüßte» Ereignis sein. Wie wir höre», wird der Tag an Schaustellung der Feuerwehr, Boltsdeluftigungen und alten mög-lichen Unterhaltungen alles bisherige übertreffen. Schon jetzt machen nur auf dre schönen «nd zahlreichen Beste ausmerk 'am. welche bei der groben Tombola den glücklichen Ge-winenrn jufallen werden. Die ersten Beste iverden demnächst Seite 4 Deutsche Zeitung Kummer 34 in den Schaufenstern einiger hiesiger Finnen zu sehen sein. Besondere Anzichung«kraft werden eine komplette Schlaf. Zimmereinrichtung, eine Nähmaschine und ein /Fahrrad ausüben. Weitere Mitteilungen folgen. Promotion. Am 27. d. M. wurde Herr Dipl. Jng Han« Maister. «bteilungSleiter am Institut für land wirtschaftliche Technologie der bayrischen Hochschulen für Landwirtschaft und Brauereien Weitenstephan, im Festsaale der Technischen Hochschule zu Graz zum Doktor der technischen Wissenschaft promoviert. Herr Dr. Jag. Han» Maifler ist der Sohn einer alten Pettauer Familie. Evangelische Gemeinde. Der tSeine,ndtgotte«>iensl am Sonntag, dem 2*. April, findet um 10 Uhr, der Kinder gottesdienst um l l llhr in der Christuskirche statt. Konzert des ^ika Quartettes am i!. Mai. Wir «eilen heute da» Programm de» mit großer Spannung erwarteten Konzertes de» Zika-Quartette» »it, weich«» am 2. Mai im Stadtthealer stattfindet. Die Künstler spielen ein Programm, welche» ihrer Eigenart ganz besonder» liegt, u.zw.: Pichl Wenzl ('741—1805) Quartett D«Dur allegTO, ariuso aadante, p«co pro*«». — Bogumil Martin» : Streichquartett, >»c>6»ratv, allegro, andante, allegro ma non troppo, — Toot Jaf: CtDur allejjro, juM'o aiiagin • «unUbile, acherzo, allegro tito, finale Tirace, Da de» Andrang zum Konzerte voraussichtlich sehr groß sein wird, ist eS empfehlenswert, sich rechtzeitig Karlen zu besorgen. Der Kartenvorverkauf finde! in der Buchhandlung Goii»ar tc Le«kov>k statt. Die Universität Ljnbljana erhält den Namen des König?. Aus der Budgetsitzung de« l^emeinderate» von Ljubljana am 24. April teilte Bürgermeister Dr. Pik mit t>>ß S. M der Konig da» Protektorat über die Untversstä« Ljnbljana übernommen und bewilligt habe, daß sie seinen ?!amen tragen dürfe. „Ich glaube", suhr der Bürgermeister in seiner Anrede an die Gemeinderäle fort, .daß Sie sich der Wichtigkeit dieser «Entscheidung bewußt sind. Jede» Jahr haben wir bi«her Schwierigkeiten gehabt, man drohte' un« beständig, daß man unsere höchste wissenschaftliche Institution ausHeden wolle. S. M. der König bewies sein Vertraue» zu unserer Universität dadurch, daß er ihr seinen Namen gab, und damit find wir auch der Sorge ledig." An den König wurde eine Tantdepesche abgesandt. Wohin wird der künftige AntobnSverkehr von tfcljc reichen? Die Stadtgemeinde wird nachfolgende Autobuslinien eröffnen: Eelje—Konjice «dreimal täglich), Eelje—Bojmk. Eelje—Bransko, Eel,»—^oitanj, Eelje—S«. Ju rij ob j. t.. Eelje-Kozje, «!elje—Mestinje—Pod^etrtek—So. Peter pod Sv. gorami zweimal täglichi, Eelje—Soleava (jeden Samttag einnial, am Sonntag und Mittwoch zweimal), Eelje—Roga^ka Slat'na (jeden Montag einmal, am Dienstag und Donnerstag zweimal). Unvorsichtigkeit mit Benzin. Bor einigen Tagen putzte ein HilfSdiener im I. Stock des hiesigen Hotel» „En-rapa" die Schuhe der Hotelgäste. Neben ihm stand ein offene» Gesäß mit » Liter Benzin. Um sich seine Stiefel putzertängkeit zu versüßen, zündete der Mann sorglo» eine Ziggrette an. «ni nächsten Augenblick schoß neben ihm eine dicke Feuersäule bi« zum Plafond. Der entfette Mann nef da» Hotelpersonal zusammen, dem e» gelang, da» Fen er zu löschen, noch ehe die zu Hilfe gerufenen Feuerwehrmänner ankamen. Der Schaden ist unbeträchtlich. Nachrichten an« Ptuj. Am 27. d. M. um 18 Uhr fand die 4 öffentliche Gem«inderat»sitzimg statt. — Auf der hiesigen Polizeiwachstube liegen zwei Pferdeplachen sowie zwei Regenschirme, die von den Eigentümern dort abgeholt werden können. — An vergangenen Sonntag fand unter starker Beteiligung der Bevölkerung die erste diesjährige Tombola. näMch der Postangeftellten, statt. Die erste Tombola, bestehend aus einem Schlafzimmer, g». wann Franz Dolenc, die zweite, «ine Leinwand. Albert Heiler, die dritte eine Klafter Holz der Student Johann Io««, die vierte Tombola einen Sack Mehl, der Fabrik«-angestellte Slavko Stur«. — Durch die Sicherheilswache wurden die ^l jährige Jofefa Gunter au» Reijce wegen Bagadundage, die N«ta itrec und der 4Ä.jährige Jgnaz Slegl wegen Bettelei verhaftet. Die Genannten wurden dem Gerichte übergeben. — Am Maikttag wurde eine Beihaftnng wegen Diebstahlsverfuch» fowie wegen Trunken-hei« vorgenommen, weiter» wurden zwei Anzeigen wegen Diebjtahl» und eine ^Anzeige wegen gefährlicher Drohung und nächtiicher Ruhestörung erstattet. Wegen Uebertrettung der Gewerbevorfchriflen mußte die Polizei in drei Fällen einschreiten. Zwei derartige Fälle wurden mit einer Geld« strafe von 1014 Dinar bestraf«. Das deutsch« Lnftschiff „Graf Zeppelin" befindet sich gegenwärtig wieder auf e«ner MUtelmeerreis«. Am Mitt-woch morgen» überflog e« bereit« Sevilla, um 4 Uhr nachmittag» verließ e« die spanisch« Küste und flog über Gi-braltar nach langer, wo e« niedrig il>egend den «staunten Eingeborenen den wunderbaren Anblick seiner Pr«cht bot. Wahrend der Nacht vom Mittwoch ans Donnerstag flog der Zeppelin die spanische Ostkttste entlang und kreuzte in den frühen Morgenstunden über Barcelona. Bon hier wendete er gegen die französische Riviera und passierte Nizza um 10 Uhr vormittag». — Bei dieser Gelegenheit fällt un« beiläufig ein. daß gelegentlich der letzten Orientfahrt da» Zevpelm, der das Schiff auch nach Palästina sührke. ein Zagreber Blatt sich den merkwürdig geschmacklosen Witz geleistet hat zu behaupten, daß der berühmte Fahrer de« .Gras Zeppelin" Dr. Eckener ein — Jude sei. Wie man in Zagreb darauf gekominen sein mag. tut, man ha« vielleicht Eckener mit Eckstein verwechselt . . . Wir stark ist Frankreich gerüstet ? Der französische Militarismus ist der stärkste der Welt. In allen Au«rüstung» zweigen stehen die Franzosen mit unverhältnismäßig großen Waffenmengen an erster Stelle. Wenn mit Frankreich Deutsch, land verglichen wird, wobei vom Waffenbesitz der französischen Vasallen abgesehen werden kann ! Polen allein hat z. B. 11.780 Maschinengewehre gegen 19?« deutsche?), so ergeben sich folgende Zahlen: Maschinengewehre Frankreich z».ol>S, Deutschland 192C; schwere Batterien Frankreich 32*, Deutschland 0; leichte Batterien Frankreich «7», Deutsch land 7?; Kampfwagen Tank«, Frankreich sisOfi, Deutschland 0; KriegSflugzeuge Frankreich 2305, Deutschland 0; Perfo nalstand Frankreich 740.000 Mann. Deutschland 100.000. — Und da gibt »S noch immer Stimmen, welche behaupten, daß Frankreich und seine Verbündeten bzw. Basallen im Hinblick aus Deutschland um ihre „Sicherheit" besorgt sind. Argentinische Drillinge. Bor vi«I«n Jahren hat die Geburt der ..siamesischen Zwillinge" da« größte Auffehen in der gesamten Kullunvelt erregt. Wadita und Dodika hießen die beiden Mädchen. Man wollte sie auf operativem Weg, trennen und bei bieser Operation starben fie. Jetzt steht die gelehrte Welt vor emem neuen, bisher noch nie dageivefenen Ereign,«: In dem Orte Stradncio in Argeniinien ha« die Mestize Juoanna Nigio «inen Drilling p>r Welt gebrach«, wobei dieNeugeborenen, drei Knaben, zusammengewachsen find. Man hat fie als „Argen«,nifche Drillinge" bezeichnet. Zwei Knaben sind bei den Schultern, der dritte an den Rücken eine» der zwei angewachsen. Die an den Schultern zuiammengeivachfenen Knaben haben vollftändtg normale Augen. Nafe und Mund, aber nur zwei Hände, der eine nur die linke, der andere nur die rechte Hand. Beide haben nur einen Magen und einen Dann. Wa« den dritten Knaben anbelangt, so ist sein Körperbau vollständig normal, mit Ausnahme de» Umstände», daß sein Rücken mit dem Rücken de» Bruder« ein vollstSndige« Ganze« bildet. Die berühmtesten amerikanischen Aerzte, die d«e zusammengewachsenen argentinischen Drillinge untersucht haben, behaupten, daß sie nicht lange am Leben bleiben werden. E« ivurde für die zusammengewachsenen Kinder ein besondere« Bett gebaut, in dem sie in senkrechter Stellung schlafen. Besonders ichwer ist bei d«n zufarnmengewachfenen Drillingen die Zufuhr von Speisen, da sie alle drei zusammen bloß zwei Magen haben. W«nn man einem der Knaben die Speise einflößt, zeigen die beiden anderen Anzeichen qualvoller Schnierzen. fein Moskauer Professor erweckt Tote wieder zum Lebe«. Durch die Londoner Preffe geht eine aufsehenerregende Meldung der British Umted Preß über «in» Unterredung mit dem bekannten Moskauer Gelehrien Pro-sessor Andrejew. Andrejew und fein Milardeiter Professor Kuljahka befassen fich mit Experimenten, die die Auferweckung von Toten bezwecken, und e» soll ihnen bereit« gelungen sein, erfolgreiche Bersucht mit verstorbenen Personen anzu. stellen. „Die Auferweckung Toter zum Leben", sagt Pros. Andrejew. »ist heute eine unleugbare Tatsache. E« bleib« nur noch übrig. d,e technische Art und Weise der Operationen genau festzulegen, worauf e« den Chirurgen aller Länder möglich sein wird. Tote zum Leben zu bringen. Die Auf-erweckung kann — da« muß ich gleich betonen — nicht «n allen Fällen «rfolgen; sie «st nur dann möglich, wenn die lebentnotwendigen Organe d«« Verstorbenen, Her, und Lunge, intakt sind. S«hr leicht ist ein Toter wi«der zum Leben zu mvecken, wenn e« sich um ein« Tod««art hand«lt, di« mit einer sehr schweren Ohnmacht verglichtn werden kann, also bei vergisten. Ersticken. Ertrinken. Ich habe solch« Versuche zunächst an Tieren gemacht. Hier s«h«n Si« meinen Hund, den ich bereit« zweimal vergiftet hatte. Ich erweckt« ihn nachh«r zum Lrben und nun lebt er seit vier Monaten und fühlt fich anscheinend sehr wohl. Al« ich zum ersten Mal« in der Klinik «in«,, Toten zum Leben enveckte, flohen die Leute vor Entsinn au« d«m Saal«. Heut« kommt «« f«hr oft vor. daß ich m«r au« d«r Leichenhall« eine L«ich« holen lasse, auf den Op«ralion«tifch l«g« und den M«nsch«n durch Ein-spritzungen mit Adrenalin und anderen Mitteln wieder zum Leben dring«. Gewöhnlich vermag der Patient nach einigen Tagen allen» »u Fuß nach Hause zu gehen. Ich möcht- da-rauf hinweisen, daß di« neueste elektroradiographische Wissen-schas« festgestellt hat, daß in dem Körper eines Verstorbenen in gewissem Sinn« L«b«n noch vorha»d«n ist. Noch eine volle Stunde nach dem unzweifelhaften Tod« eines Menschen kann nian diesen wieder ledendig machen." ZUM WASCHEN DER JUMPER Nrerlrigt es Wass«r, d»nn vertragt1* Auch Kurze Nachrichten. Am *. und 9. Juni l I. friert da« Gymnasium in Ptuj sein «o-jährige« Bestehen; vor dem Umsturz war e» natürlich ein deutsches Gymnasium. Man beabsichtigt, den großen DonausumpfbeiPanSevo auszutrocknen; das mit einen« Kostenaufwand von 2«» Millionen Dm gewonnen« ftnchtbare Neuland von w.ooo ha würde einen Wert von l Milliarde Tin darstellen. Die rumänische Regierung hat die Subvention für di« Minderheitenschulen für da« Jahr 19*9 mit 10 Million«» Lei festheftet; dies« Summ« bleib« hinter den gebegle» Er Wartungen zurück, fi« wird aber al« Bewei« d«S guten Willen« der Regierung betracht«!. D«r in Frankfurt a. M. lebende Privatgelehrte Dr. Ludwig Haralt Schütz beherrscht 205 Sprachen. In Maribor wurde eine Postbeamtin vom dortigen Gericht zn »00 Tin Strase oder « Tagen Arrest verurteilt, weil fie Briese ausgemacht und gelesen hatte. In Maribor wurde eine von der Arbeiterfachorgamsatton zusammen mit der „Svoboda" herausgegeben« Maifestschrift aus Grund d<« Verbot«» d«S Innenministeriums von der Polizei in den öffentlichen Lokalen, auf der Post und in den Trafiken beschlagnahmt, trotzdem die Schnft vorher vom StaatSanwalt zensuriert und genehmigt worden war. Im ungarischen Parlament hat der Abg. Barga in der Angelegenheit der Rückgabe von 28 magyarischen und 7 slow«niich«n G«m«ind«n in Pr«kmurje an Ungarn inter pelliert; «m Jahre 1921 hatte nämlich der belgische Delegai Hyman« dem Völkerbund einen diesbezüglichen Antrag vor g«l«gt, w«lcher dann bestimmte, daß direkte Verhandlungen zwisch«n Ungarn und Jugoslawien stattfinden sollten; die jugoslawischen Delegaten seien damals im Auftrag ihre: Regierung von den Verhandlungen zurückgetreten. Aus den Dobratsch in Kärn««n wird von Villach au« eine 27 km lange Autostraße um 1 Million Schilling gebaut werden. Beograd hat nach der letzten Volkszählung 221.474 Einwohner, und zwar 128.751 männliche und 97.723 weiblich«. Der Wiener Barspieler Ledofsky hat den Weltrekord de« Amerikaner« Kemp um 4b Minuten überboten »nd nn> unterbrochen durch fast 7« Stunden, ausgenommen die nn-bedingt notwendig«« Pausen. Klavier gespult; im Hotel „Continental" drängtrn sich soviel Menschen, daß der Emla» eingestellt werden mußte; man sollte e« nicht glauben : auch die Minister Hchürff und Schwitz, serner Baron Rotschild schauten fich den .Weltrekordler' an. Sport. Freundschaftsspiel Rapid Maridor und Athletik Celje. Wie bereit« mittgeteilt, treffen sich Sonntag, den 28. l. M.. um 1« Uhr nachmittag» am Spielplatz Herrn Felfenleller diese beiden guten Mannschaften zu «inem Freundschaftsspiel, da» sehr interessant zu werden verspricht. Nummer 34 Deutsche Zeitung Seit« 5 Wirtschaft und Verkehr. T«« «ese» über die Privilegierte Agrarbank .warbt am 2«. April in de» „Slulbene Rovine" veröffent Lcht »nd ist somit an diesem Tag in Geltung getreten. Wichtige Kvusereuz iiber die Durchfithrnug«-Verordnung zum uene« verzehr»»g«ste»erg«setz. «m *s. und 24. Vpril fanden im Finanzministerium in Beograd Konferenzen bezüglich der Durchfthrungtverordnung »um neuen verzehrung»steuergesetz statt. Den Konferenzen wohnten bei al« Vertreter der sloweniichen Weinproduzente» Herr Lovrv Petovar, al« Telegat der Weinhändler Herr Clotar Bouvier und al« Vertreter der indischen Weinproduzenten, Händler und Branntweinbrenner die Herren Reii^ au« Beograd und Bruno Mofer au« Zemun. Bei beiden Kon-jerenzen, welche »der 4 Stunden dauerten, bewie« der Ge hilse de« F«na»,minister« Herr Go»pobneti<' viel Verstandn!« für die vorgebrachten Wünsche und Forderungen der Delegation. Er versprach, dem Finanzminister nachfolgende Erleichterungen vorzuschlagen: 1.) Der Wein kommt unter Kontrolle. sobald er den Produzenten verläßt; die Verzehrung«-fteuer wird aber gezahlt gelegentlich de« Einkellern« im Keller des Käufer«, Händler« oder Gastwirt« lbeim liebergang in zweite Hände>. 2.) Händler mit einem Umsah von über luov hl bekommen freie Lager, über welch« die Eigentümer frei verfügen, zu welchen aber die Kontrollorgane freien Zu-tritt haben. Die gesetzlich erlaubten Manipulationen dürfen in den Fretmagazinen bzw. FreiteUereien ohne vorherige An Meldung verrichtet werden. 5.) Für den in die Freikeller zugeführt«» Wein wird 1 V»% Kalo pro Monat zuerkannt, ebenso ein monatliche« Manipulation?- und Lagerkalo von einem Der Weinmosi ist nur der Kontrolle unter- morsen. In da« Verzeichnis wird nur die Menge de« reinen Weine« »ingetragen. Bei Bezahlung der Verzehrungssteuer von Wein, welcher mi« dem Freimagazin in den verkehr gelassen wird, sind entsprechende Kredite mit Bankgarantie vorgesehen. Für die Verzehrungssteuer von Wein in den Freikellereien besteht kerne andere Bürgschaft al« die Ware selbst. «.) Bon den Lagern von Wem und Branntwein, welche am 15. April aufgeschrieben wurden, werden jenen Inte-rrssniten, welche nicht über Jreikellereien versügen, Kredite auj die Weise bewilligt, daß sie aus Ansuchen die Berzehrung«-steuer in Raten bi« >. Jänner 193« zahle» können Die Freitellereien zahlen keine Berzehrung«ste»er. f>.) Bei Een düngen von über 500 Liter wird die Verzehrungssteuer nicht vom Absender, sondern vom Empfänger «»gehoben werden, jedoch nur, wen» die Ware mittelst Eisenbahn be-fördert wird. 6.) Wenn der Eigentümer eine« Frrikeller« »ugleich Besitzer eine« Weingartens ist, wo er im eigenen Keller sei» Produkt einkellert, steht dieser Keller nur unter Konttolle und wird nicht al« freies Magazin angesehen, für da« die Taxe zu zahlen ist. Wichtig für Landwirte! Ter Ackerbauminister ver-lautbart: Der heurige strenge Winter hat auch in den südlichen Gegenden die Wintersaaten, im ganzen Königreich «der den Kiikuruz so geschädigt, daß er al« Same schlecht oder gar nicht taugt. Um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren, welcher entstehen könnte, wenn Samen gesetzt wird, welcher nicht ausgeht und so da« Feld ohne Wachstum bleiben würde, wird aus nachfolgende« ausmertsam gemacht: l. Für Samen muß Kukuruz genommen werden, welcher «uf HauSdöden oder Getreidespeichern aufbewahrt wurde, wo -er möglichst vor der Kälte geschützt war. Vom MmSkolden muß der obere und untere Teil abgebrochen uud der Samen nur au« der Mitte genommen werden, wo die vollsten und besten Körner sind. Bon diesem Samen müssen 100 Körner genommen und aus einem Teller in einem nassen Lappen an einen warme» Ort gestellt werden, ivobei man immer soviel Waffer zugießen muß, daß der Kukuruz minier seucht bleibt. Räch ö bi« 8 Tagen wird man sehen, wieviel Körner ausgegangen sind. Wenn ,iur 50% ausgehen, dann muß doppelt soviel Samen sür die Saat genommen werden, wie gewöhnlich; wenn nur 25'/, ausgegangen sind, dann viermal soviel u. s. w. 2.) Wenn der Kukuruz in der Scheuer aus bewahrt wurde, da»» ist jener der beste, welcher in der Mitte der Scheuer oder gegen die Südseite tag. Bus der Rordfeite hat fast überall der Kukuruz die Keimfähigkeit verloren 3.) Die Bezirksagronomen müsse« überall, wo sie die« nicht schon nach meinen früheren Anordnungen getan daben, die Leimfähigkeit de» Kukuruz au« allen Gemeinden ihres Gebiete« feststellen und Gegenwärtige« den dortigen Bewohnern verlautbare». 4.) Wo da« Bolk nicht genug Kukuruzsamen im eigenen Umkreis finden tan», müssen hie-rüber ehemöglichst die Behörde und das Ackerbauininisterium i'erstandigt werden. Letztere« wird »ach Maßstab der verfüg . baren Mittel Kuturuzsamen anschaffen, welcher schnell wächst «nd früh reist, aber oft «ine schwächere Frucht gibt al« u»ser heimischer Kukuruz. Dies» Sorte Kukuruz kann »och . bii Ende Mai gesetzt werden, wen» genügend Feuchtigkeit im Boden ist; reif wird er Ende September oder Anfang Oktober. Samen vo» heimischem Kukuruz wird nicht ange-schafft werden, weil seine Keimfähigieit nicht sicher ist. Die-jenigen, welche Samen haben »vollen, müssen die« sobald al» möglich beim Bezirttagronomen anmelden, welcher sie ver-ständigen wird, wann fie ihn werden übernehmen können und wie hoch sein Prei« sein wird. In Au»nahm»fällen kann armen Bauern bewilligt werden, daß sie den Kauf, schilling im Herbst zahlen. Dr. Frangei m. p., Ackerbauminister. Die dalmatinischen Wasserkräfte in französischen Händen. Am 18. April haben der Finanzminister und der Ackerbauminister mit der französischen Gesellschaft der tune-fischen Phosphate und Kunstdünger einen Vertrag abgeschlossen, wonach diese ein» neue Gesellschaft »Sesied" iSo«i«t« poar I' exploitation de« forcet bidroeleotrlqoe« de !• P»ln>»tie; zu gründen hat, weicht die italienische Gesellschaft „Sufid" übernehmen und mit einer Investition von «50 Millionen Franc au« den Wasserkräften Dalmatien« in » Iahren 550, und in 8 Jahren 900 Millionen Kilowatt Elektrizität erzeuge» wird. Has und Wasser im A«vm des Wenschcn Eröffnung der Ausstellung iu Berlin. Technische Sensationen. Ausstellung al» Bvlttrrziehuugsmlttel. Berlin, d«n 19. April 1829. »Ihr deutsche seid doch ganz merkwürdige Menschen", jagte mir heute ein wohlmeinender Südamerikaner ipanischer Muttersprache, .in Pari« zapft man euch euren Lebenssaft ab, so daß ihr kaum atmen könnt und hier in Berlin er-richtet ihr eine Ausstellung, vor der die ganze Welt be-wundernd stehen muß. Woher nehmt ihr immer wieder den seelischen Schwung zu solche» Leistungen?" Ja, wir sind merkwürdige Menschen °. je dreckiger e« un» geht, desto schöpserijchere Taten vermögen wir hervor-zubringen. Diese Erkenntnis drängt sich dem kritischen Be-schauer immer wieder auf, besonder« emem solchen, der auch tief in da« Leben anderer Nationen hineingeblickt hat, und wir dürfen mit Recht vertrauensvoll in unsere Zukunft sehen. Wie würde sich der gute alte Alchemist Johann Joachim Becher verwnndeni, der im Jahre t««0 entdeckte, daß bei der Erhitzung der Steinkohle ein Ga« frei werde, wenn er heule durch die Riefenhallen am Kai erdanii» zu Berlin schreiten könnte und sähe, wa» au« einer Erfindung im Verlaus der 250 Jährchen geworden ist. Freilich waren et zwei Englander. die die Erfindung in die werktätige Praxi» umsetzt»,, trotzdem kennen wir Deutschen e« aus die Gut-Haben-Seite unseres kulturellen Kontobuche« schreiben, daß da» Leuchtga» entdeckt wurde. Heute min ist in Berlin die große deutsch« Ausstellung .Gas und Wasser" eröffnet worden, die uns einen Querschnitt durch die ungeheure Entwicklung der GaSwmschaft gibt, und die nn« auch ein Bild darüber vermittelt, wie eng doch die so heterogenen (Elemente GaS-Feuer und Wasser miteinander verbunden find. Kommiinalpvlitiiche Erwägungen liegen der Verkopplnng u« Grunde, denn fast überall haben die Magistrate die Versorgung d«r Bürger mit di«sen beiden Elementen städtischen Leben» in dir Hand genomine», ifias und Waffer sind die pfleglichst gehüteten Wirtschaftszweige städtischer Wirtschaft und in der großen Sommerschau. die bi» zum 31. Juli zu sehen ist, kann nicht nur der Techniker und Kommunalpo-linker, sondern vom Schulkind angefangen bi« zum Groß-Mütterchen jedermann außerordentlich viel lernen, wie er sich sein Lebe» besser zu gestalten vermag, wie er die großen Errungenschaften der Technil auch für sein oft bescheidene« kleines Ich ausnutzen tan». Ausgabe diefeS kurzen Aufsatzes kann und soll e« nicht sein, in erschöpfender Weise d,e Au«strllung zu schildern, das wäre ein zu kühn»« Unterfangen. Man vermag nach einem mehrstündigen Rnndgang selbst bei genauester Auf» mkrkfamkeil doch nur ganz kleine Bruchstücke zu erfassen, denn aus einer Grundstäche von co.ooo Quadrat nie errn läßt sich unendlich viel bauen und zeigen. TeShalb also nur eine Blütenlese und einige Gedanken. Ter Durchnittsmensch hat kaum eine Ahnung davon, mit wie unendlichen Mühen es verbunden ist, ihm da« zu ermöglichen, daß er, wenn er will, den Hahn aufdreht und Wasser oder Leucht« und Heizkraft erhält. Um diesem Durch-schnitttmen ciien ein wenig Achtung vor diesen Dingen ein-zustöffen, haben der „Deutsche Verein von G a «• und Wassersachmänern" und da« .Au « ste l-l u n g «-, Messe- und F r e m d e n v e r k e h r « a m t der Stadt Berlin" in kulturgeschichtlich über-au« interessanter Weise zunächst große allgemeinverständliche Modelle geschaffen, die un« die Entstehung de« Gase« imd die Gewinnung des Wasser« in wirklich großzügiger Weise veranschaulichen. Der von weißen Menschen bewohnte Teil der Erd-oberfläche wird immer mehr — man mag die« beklage» — zu einer Zusammenballung von großen Siedlung«punkten; die Bergroßstädterung schreitet besonder« in Mitteleuropa mit Riesenschritten vorwärt«, üivaner, Licht und Heizung sind in beschrankten Mengen vorhanden, also muß der fürsorgliche Stadtvater vorausschauend dafür sorgen, daß genügend Waffer und Heizkraft herangeschafft werde, D«r d«utsch« Men'ch braucht z. B täglich rund 150-200 Liter Wasser zu verschiedensten Zwecken; der Städter mehr für d»e Spül-anlagen, der Landmann zum Tränken de» Vieh«. Da wurden nun ewige riesige Beispiele aufgebaut, di« uns zeigen, wie die Großstädte oder Industriegebiete ihren Wasservorrat decken Vater Rhein ist von der Quelle bi« zum Au«stuß au« Deutschland dargestellt und e« wird gezergt, wie v»ele Hunderte von Millionen Kubikmeter Wasser au« ihm all-jährlich sür den Hausgebrauch entnommen werde» und welche unendliche Mühe dazu gehört, die« Wasser auch trinkbar zu machen. Oder da« Beispiel Berlin. 4.5 Millionen Menschen müsse» mit diesem Grundelement unsere« Leben» versorgt werden. Ohne Wasser kein Leben! Berlin» Wasserversorgung ist ein Wunderwerk deutscher Technik, so großartig und sein au«geklüg«tt. daß e« fich wirklich lohnen würd«, allein hie-rüber Stile um Seite zu füllen. Erst wenn wir diese Leistung auf kleinem Raume zusammengedrängt und schematisch aus-gebaut erblicken, können wir ermessen, wa« für eine Leistung e« ist, allem da» nötige Wasser heranzuschaffen, zu reinigen, trinkberrit zu machen und wieder in tansenden untenrdl'chen Rinnsalen hinau» auf die Felder zu leiten im ewigen Wech-selgang und Kreislauf / J)te schone ScY^tft schätzt schöne Wäsche, die stets blendend sauber ihr lange erhalten bleibt. Sie nimmt deshalb nur £CH ICHT SEI FE Roch aewalttger jedoch die Leistung beim Ga». Da hat man nun gleich ein ganze« großartig«» Ga»w«rk h,»gebaut auf einer Grundstäche von 1000 Quadratmeter, sre-!ich nur im kleinen, gewissermaßen al» Spielzeug. de»halb aber nicht weniger imponierend. Der große kohlenkahn legt an und wird auSaeladen, der Kran befördert die Kohle über da» laufend« Band nach d«n Aufbereitung«stellen, vewealiche Modelle. Maschinen und Apparate zeigen die Vergasung, (5a«ausbereU»iifl und Speicherung. wir sehen all da« wa« an Nebenprodukten gewonnen wird. In treffenden Bildern und Tabellen erkennen wir die volkswirtschastlich« Bedeutung de» Gase«, sehen, daß Hunderttausende deutscher Menschen von der Erzeugung leben von der Kohlengrube an bi» zur Fabrikation des Gaskocher», de» Gldhstrumpje« und der Armaturen. Wa« will man denn eigentlich mit solchen Tarstellungen, wird mancher Leser fragen; wäre e» nicht besser, solche Aus-stellung lieber sür de» Handel vorzubereiten, damit bei solcher Schau die Besucher auf neue Erfindungen und Verbesserung» hingewiesen werden Sicher ist der Zweck solcher Ausstellungen aus dcr einen Seite der, den Handel zu fördern, ab«r der Endzweck ist e« vielleicht doch nicht allein. Nur die wenigsten Menschen können sich auch nur ein einigermaßen klare« Bild von dem Ineinandergreifen der heutige» modernen Wirtschaft machen, können erkennen, wie sehr wir alle auseinander angewiesen sind. Die Menschen, die die tiesere Einsicht besitzen, haben erkannt, daß solche Ausstellungen nur dann »inen höheren Zweck erfüllen. fie m»hr gtben. al» nur HandelSgelegenheiten, mehr al» groß» Märkte find, wenn fie nämlich MenichheilSwerte allgemeiner Art schaffen. Unser Zeitalter wird da» souale genannt. Ob e» wirklich sozial ist. sei hier nicht unterkcht; unbestritten aber ist e«, daß fich die besten und fähigsten Köpfe ehrlich daran bemühen, wenigstens der Erkenntnis Bahn zu brechen, daß wir unser Gemeinschaftsleben sozial begründen müssen. E« ist nicht an den Haaren herbeigezogen, wenn ich behaupte, daß eine solche Ausstellung nicht nur unser soziale« Wissen vertteft, sondern un« auch hilft, da« brüderliche Empfinden der Menschen untereinander zu fördern. Der Name dieser Ausstellung lautet schlicht »Ga« und Wasser", aber sie gib! un« so sehr viel mehr. BolkSerziehung im besten und ehrlichste» Sinne ist fie. Wann hätten wir Menschen im große« Getriebe des Alltage» denn eiumil Zeit, unsere Volksgenosse» wirklich bei der Arbeit zu sehen? Nun werden aus einmal Hunderttausende Gelegenheit baden, die Mitmenschen, durch deren Hand, Arbeit wir Selbstverständlichkeiten de» Tages erhalten, zu beobachten, so weit diese mit .Ga» und Waffer" »u tun haben. Der Kohlenarbeiter und der Glaibläser. die W^'chmn und her Eilendreher, der Feinmechaniker »ich Techniker, sie alle und HunderUerlei andere Berns«, die wir kaum dem Namen nach kenne», arbeiten vor unseren Augen. Unser Blick weitet sich mit jeden Schritt, den mir m den feilt 6 Deutscht Zeitung Nummer U ■wfrnräumra vonvSrtt tun und ?S iüxrtommt unt ein <5<-fttfcl der Hochachtung vor der unermüdlichen. Werte scho senden Arbeit deS Geiste« und der Hand. Ich weiß nicht, ob di» leitend«« PersönliOetten, die diese AuSkellunq ansgtbaut hab»n, an dies» Probleme o». haben, al» sie .Gas und Wasser" schufen. Vielleicht ist ihnen gan» unbewußt dieser tiefe, sittliche Inhalt durch eine giitige Vorsehung mit beigelegt worden. Wir haben heut» bei drr Sr^sinung bewundernd und anerkennend vor den technischen Leistungen der Einzeln»», vor dem organisa-lorischtm Meisterstück des Bu«ftellung Sbu eingelangt 1 Xe» oingelangt! i i Für die Frühjahrssaison in grösster Auswahl alle Arten Modestoffe für Damenfrühjahrsmäntel, Kleider, Herrenanzügre etc. bei Felix Skrabl, Maribor Gosposka ulica 11 ( 1 hsseaaeeaseaeaeaeeaeaaal Guterbmlteues Kinderliegewagcrl zu kaufen gesucht. Anträge an die Tabaktrafik Gosposka ulica. Kinderstubenrcädchen wird für 1. Mai gesucht. Deutsch-sprechende und mit Nähkenntnis bevorzugt. Anträge an Dr. Konrad, Zahnarzt, Tara/din. Schreibtisch Waschtisch-Garnitur und Verschiedenes zu verkaufen. Maribor, Zrinj-skega trg 3/1. 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